Streptokokkensuchtest: Streptokokkeninfektionen sind die häufigsten Neugeboreneninfektionen. Etwa ein Viertel aller Frauen weisen eine harmlose Besiedlung der Scheide mit B-Streptokokken auf. Der natürliche Standort der Streptokokken ist der Darm. Bei der Geburt können Schwangere das Neugeborene infizieren. Diese Streptokokkeninfektionen sind heute die häufigste Ursache für die stationäre Aufnahme von Neugeborenen in die Kinderklinik. Medizinisch werden zwei Formen unterschieden: • Die Frühform, die unter der Geburt erworben wird, tritt innerhalb von ein bis zwei Tagen nach der Geburt auf. • Die Spätform tritt ein bis sechs Wochen nach der Geburt auf, diese Form der Infektion ist nach der Geburt erworben. Die Symptome der Infektion sind eine Blutvergiftung, Lungenentzündung und eine Hirnhautentzündung. Mit neurologischen Schäden und Langzeitfolgen ist zu rechnen. Bei der Spätform kann das Risiko an einer solchen Infektion zu sterben sehr hoch sein. Außerdem ist die Streptokokkeninfektion häufig Ursache einer Eihautentzündung mit vorzeitigem Blasensprung und Frühgeburtlichkeit. Aus diesem Grunde sollte bei jeder Schwangeren ab der 35. Schwangerschaftswoche eine Untersuchung auf Vorhandensein von B-Streptokokken durchgeführt werden. Hierzu wird lediglich ein Scheidenabstrich entnommen und bakteriologisch untersucht. Sollten BStreptokokken nachgewiesen werden, wird die Gabe eines Antibiotikums unter der Geburt empfohlen, damit das Risiko für eine kindliche Infektion minimiert wird. Eine längere Antibiotikagabe vor der Geburt ist nicht ratsam, da die Streptokokken rasch nach Beendigung der Therapie wieder auftauchen.