Projekt Management Austria/Tipps: Projektteam: Wie stellt man die passende Mannschaft zusammen? Vielfalt ist aus der (Projekt-)Arbeit nicht mehr wegzudenken. Diversity innerhalb von Projektteams auch nicht. Worauf aber sollte man konkret Bedacht nehmen bei der Teamzusammensetzung? 6 Punkte, die helfen, die optimale Projektcrew zusammenzustellen. 1. Anforderungen analysieren: Jedes Projekt ist anders und braucht ein anderes Team, um erfolgreich umgesetzt zu werden. Zu Beginn ist daher eine genaue Analyse durch die Projektleitung wichtig, welche Personen und welche Expertisen im Team vertreten sein müssen. Diese Projektorganisation ist dann auch schriftlich festzuhalten. 2. Unterschiedliche Expertisen involvieren: Erfolgreiches Projektmanagement braucht unterschiedliche Expertisen. Projektteams müssen daher aus verschiedenen Fachleuten – mit unterschiedlichem Wissen und Background – bestehen. Klingt nach einer Selbstverständlichkeit, ist es aber leider oftmals nicht. Gerade bei unternehmensinternen Projekten ist häufig eine „das-machen-wir-uns-schon-alles-selbst“-Mentalität vorhanden. Wichtige Fachbereiche werden dann außen vor gelassen bzw. erst zu spät eingebunden. 3. Teamgröße und -struktur festlegen: Eine optimale Teamgröße umfasst drei bis maximal acht Personen. In Ausnahmefällen kann ein Projektteam auch aus mehr Personen bestehen - dies soll aber nicht die Regel und gut begründbar sein. Natürlich kommt es vor, dass ein Projekt aufgrund seiner Größe und Komplexität mehr als acht Teammitglieder benötigt. Dann sind ein Kernteam und ein bzw. mehrere Subteams zu bilden, die wiederum aus je drei bis acht Personen bestehen. Ob ein Team effizient und effektiv arbeitet hängt aber nicht allein von der Personenanzahl ab, sondern viel mehr von der Methodik und Organisationsform. Das Kernteam ist von Projektbeginn bis Projektende involviert – zeitlich nicht immer zu 100 %, aber immer in voller Verantwortung. Im erweiterten Teamkreis sind die Mitglieder je nach Bedarf an ihrer Expertise eingesetzt. Nach der Erreichung bestimmter Meilensteine können ProjektmitarbeiterInnen wieder von dem Projekt abgezogen und anders eingesetzt werden. 4. Persönlichkeitsstrukturen mitbedenken: Natürlich bringt jedes Projektteammitglied seine individuelle Persönlichkeit in das Team ein. Eine erfolgreiche Projektleitung bedenkt diese Unterschiedlichkeiten und plant sie bewusst ein. So braucht ein Team z.B. ein Mitglied mit besonderem Zug zum Tor, ein Mitglied mit besonders analytischen Fähigkeiten, einen Integrator/Kommunikator etc. Eine übersichtliche Auflistung der 46 Kompetenzen, die gute Projektmanager ausmachen, findet sich im Eye of Competence der IPMA® International Project Management Association. 5. Gendermix berücksichtigen: Studien belegen, dass gemischtgeschlechtliche Teams effizienter und erfolgreicher arbeiten. Auch das sollte bei der Teamzusammensetzung berücksichtigt werden. Leider ist im Projektmanagement das Verhältnis Männer zu Frauen noch immer unausgeglichen. Wünschenswert wäre, dass Projektverantwortliche potenzielle Projektmitarbeiterinnen gezielt zur Mitarbeit ermutigen. Ebenso wichtig ist aber, dass erfahrene Expertinnen auch aktiv ihr Interesse an Projektarbeit kundtun. 6. Interkulturelle Kompetenz forcieren: Viele Projekte sind grenzüberschreitend und immer mehr Teams bestehen aus Mitgliedern mit unterschiedlichen Nationalitäten, Sprachen und Religionen. Auch dies muss bei der Teamplanung mitberücksichtig werden. Mit interkulturellen Faktoren im Team – aber auch mit anderen Diversity-Dimensionen wie z.B. sexueller Orientierung oder Behinderung – optimal umzugehen, ist leider auch im Projektmanagement noch keine Selbstverständlichkeit. Vorurteile müssen häufig ab- und neue Sichtweisen aufgebaut werden. Wichtig ist jedenfalls, die Bandbreite innerhalb des Teams gleich am Anfang sichtbar zu machen und zu besprechen. Zu Projektbeginn muss eine Vereinbarung über die Regeln und die Werthaltungen, die im Team gelten, getroffen werden. Wenn eine Person diesen Regeln und Werten nicht zustimmt bzw. sie nicht leben kann, muss diese Person von der Projektleitung ausgetauscht werden – nicht nur aus Moral- und Motivationsgründen sondern auch, weil eine erfolgreiche Zusammenarbeit dann sehr unwahrscheinlich ist. www.p-m-a.at