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http://www.climate-service-center.de/031081/index_0031081.html.de
Klimamodelldaten für Deutschland und Europa
Hintergrund und Anleitung für Datennutzer
Viele Anfragen an das CSC befassen sich mit
Klimamodellen und Klimamodelldaten. Was sind
Klimamodelle? Welche Klimamodelle gibt es?
Welches Modell ist für meine spezifische
Fragestellung am besten geeignet? Welche
Klimamodelldaten kann ich für meine Frage
nutzen und wie komme ich an die relevanten
Daten?
Auf den folgenden Seiten haben wir die
wesentlichen Informationen für Nutzer von
Klimamodelldaten zusammengestellt.
 Klimamodelldaten für Deutschland und Europa
Klimamodelldaten für Deutschland und Europa
Hintergrund und Anleitung für Datennutzer
Viele Anfragen an das CSC befassen sich mit Klimamodellen und Klimamodelldaten. Was
sind Klimamodelle? Welche Klimamodelle gibt es? Welches Modell ist für meine
spezifische Fragestellung am besten geeignet? Welche Klimamodelldaten kann ich für
meine Frage nutzen und wie komme ich an die relevanten Daten?
In dieser Rubrik haben wir die wesentlichen Informationen für Nutzer von Klimamodelldaten
zusammengestellt.
Klima und Klimawandel
Unter dem Begriff "Klima" versteht man das „mittlere Wetter“,
d.h. den Zustand der Atmosphäre an einem Ort oder in einer
Region, der über einen längeren Zeitraum durch den Mittelwert
und die Schwankungsbreite, also die Variabilität, der
meteorologischen Größen beschrieben werden kann. Der
betrachtete Zeitraum muss lang genug sein, so dass einzelne
extreme Jahre nicht überproportional ins Gewicht fallen.
Was versteht man unter Klima?
Wann spricht man von Klimawandel?
 Mehr
Klimamodellierung
Das Klima und dessen Veränderungen können mit
Klimamodellen beschrieben werden. Dies sind
Computermodelle, die auf physikalischen und
biogeochemischen Grundgleichungen der Massen-, Impuls- und
Energieerhaltung basieren. Das Modell umfasst die für das
Klima wichtigen Prozesse in der Atmosphäre, im Ozean, an der
Erdoberfläche, im Boden, in der Biosphäre, in den Eisschilden
und Gletschern mit ihren vielfältigen Wechselwirkungen.
Unterschiedliche regionale Klimamodelle wurden entwickelt, um die simulierten globalen
Klimaänderungen auf die regionale Ebene zu übertragen.




Was ist ein Klimamodell?
Regionale Klimamodelle allgemein
Dynamische Regionalmodelle
Statistische Regionalmodelle
Klimaprojektionen
Wie kann ein Klimamodell das gegenwärtige Klima beschreiben
und worauf beruhen die Projektionen?
 Mehr
Bandbreiten der Klimamodelle
Die Zukunftsszenarien enthalten Annahmen, kein Modell ist
fehlerlos und das Klima ist variabel - wie geht man damit um?
 Mehr
Regionale Klimamodelldaten
Welche Klimamodelldaten kann ich für meine Fragen nutzen?
 Regionalmodelle für Deutschland
 Regionalmodelle für Europa (ENSEMBLES-Daten)
 Wie kann ich Datensätze in der CERA Datenbank auswählen?
Klima und Klimawandel
Der Begriff „Wetter“ beschreibt den augenblicklichen Zustand der Atmosphäre. Unter dem
Begriff „Klima“ versteht man dagegen das „mittlere Wetter“. Dies ist der Zustand der
Atmosphäre an einem Ort oder in einer Region, der über einen längeren Zeitraum durch
den Mittelwert und die Schwankungsbreite, also die Variabilität der meteorologischen
Größen, beschrieben werden kann. Der betrachtete Zeitraum muss lang genug sein, so
dass einzelne extreme Jahre nicht überproportional ins Gewicht fallen. Das Wetter können
wir mit unseren Sinnen erfassen. „Klima“ dagegen ist die Statistik über alle
Wetterereignisse.
Als Referenzzeiträume für die Bestimmung des Klimas der Gegenwart wurden von der
WMO (World Meteorological Organization) 30-jährige Klimaperioden zugrunde gelegt, z.B.
bislang die Jahre 1901–1930, 1931–1960 und 1961–1990. Betrachtete Klimavariable sind
z.B. die Temperatur, der Niederschlag, der Wind und die Einstrahlung (meistens in
Bodennähe). Werden nun Mittelwerte für andere Zeiträume als die Klimaperioden
berechnet und entsprechen ihre langjährigen Mittelwerte (gegenwärtig oder auch zukünftig,
ermittelt durch Klimasimulationen) den Mittelwerten der Referenzperiode, bleibt das Klima
stabil. Wenn sich der Mittelwert und die Variabilität erkennbar verändern, liegt eine
Klimaänderung vor.
Die kurzwellige Einstrahlung
der Sonne ist der „Motor“
unseres Wetters. Ihre
Strahlung trifft wegen der
Kugelgestalt unseres Planeten
nicht überall gleichmäßig,
sondern unter unterschiedlich
großen Einfallswinkeln auf die
Erde. Am Äquator ist die
Sonneneinstahlung bedeutend
größer als an den Polen. Die
atmosphärische Zirkulation
(heiße Luft steigt auf, kalte
Luft sinkt ab) sorgt - sehr
Das Klimasystem und seine Komponenten
vereinfacht dargestellt - für einen
(Cubasch und Kasang, 2000); zum Vergrößern Bild anklicken
Temperaturausgleich zwischen
diesen Extremen.
Anderenfalls würde es am Äquator immer heißer und an den Polen immer kälter werden.
Weitere Einflüsse auf die groß- und kleinräumige Zirkulation der Atmosphäre entstehen
durch die Tages- und Jahreszeiten (durch die Erddrehung und die Drehung der Erde um
die Sonne), durch die Oberflächengestalt der Erde (Land-Meer-Verteilung, Relief,
Vegetation) und durch die Wechselwirkung aller Komponenten des Klimasystems.
Das Klimasystem beinhaltet die Atmosphäre, den Boden, die Meere und Seen, Eisschilde
und Gletscher sowie die Pflanzen. In den Teilen des Klimasystems werden Wärme, Wasser
und Impuls transportiert, und zwischen allen Teilen besteht ein Austausch. Dabei gibt es
Wechselwirkungen, die schnell ablaufen und das Wetter bestimmen – wie z.B. Transport
von kalter arktischer Luft durch ein Tiefdruckgebiet – und langsam ablaufende Prozesse,
die einen Einfluss auf das zukünftige Klima haben – wie z.B. das Freisetzen von CO2 aus
Permafrostböden.
Auch der Mensch hinterlässt Spuren im Klimasystem und beeinflusst so das Klima. Dies
geschieht am stärksten durch Änderungen in der Landnutzung (etwa durch Abholzen von
Wäldern, Verstädterung) und durch die Emission von Treibhausgasen (Verbrennung
fossiler Brennstoffe, industrielle Prozesse) sowie durch Partikel, sogenannte Aerosole (z.B.
Ruß oder Schwefel u.a.).
Der Klimawandel findet bereits statt
Natürliche Klimänderungen, sowohl auf langen (100.000 Jahre), als auch kürzeren
Zeitskalen (500 Jahre) hat es immer gegeben. Sie beruhen auf externen Einflüssen (z.B.
astronomische Veränderungen, Vulkanausbrüche) oder internen Prozessen aufgrund von
Wechselwirkungen innerhalb des Klimasystems (interne Variabilität). Speziell in Regionen
der gemäßigten Breiten gibt es immer wieder mehrere Jahre mit kühlen und verregneten
Sommern oder mit ungewöhnlich kalten Wintern hintereinander. Das ist nicht eine
Änderung des Klimas, sondern es ist ein Merkmal des Klimas, das eine interannuale und
dekadische Variabilität aufweist.
Von einer Änderung des Klimas kann man erst sprechen, wenn sich über Zeiträume von
mehr als etwa 30 Jahren Änderungen im Mittelwert, beispielsweise der Temperatur oder in
deren Extremen, zeigen. Es gibt Indikatoren, die auf längerfristige Änderungen hinweisen
wie z.B. der Rückzug der Gletscher oder die sich nach vorne verschiebende Blüte der
Obstbäume. Tatsächlich wird in Deutschland seit einigen Jahrzehnten eine Erwärmung
beobachtet - ebenso wie weltweit, beispielsweise durch die Abnahme arktischen Eises.
Klimamodellierung
Ein Klimamodell ist ein Computermodell, in dem die für das Klima und dessen Veränderung
wichtigen Komponenten und Prozesse im Erdsystem beschrieben sind. Es basiert auf den
physikalischen und biogeochemischen Grundgleichungen der Massen-, Impuls- und
Energieerhaltung. Das Modell umfasst die für das Klima wichtigen Prozesse in der
Atmosphäre, im Ozean, an der Erdoberfläche, im Boden, in der Biosphäre, in den
Eisschilden und Gletschern mit ihren vielfältigen Wechselwirkungen. Für die Modellierung
des Klimas müssen bspw. die Sonneneinstrahlung, die chemische Zusammensetzung der
Atmosphäre und die Beschaffenheit der Erdoberfläche bekannt sein.
Globalmodelle
Ein Klimamodell ist ein in sich geschlossenes System, es umfasst den gesamten Globus,
lediglich die Energiezufuhr durch Sonneneinstrahlung von außen wird vorgeschrieben.
Klimamodelle bestehen aus verschiedenen Modulen für die Komponenten des
Klimasystems, Atmosphäre, Ozean, Land, Chemie, Kryosphäre, Vegetation. Die Parameter
der Klimamodelle werden auf einem dreidimensionalen numerischen Gitter dargestellt.
Zwischen den benachbarten Gitterpunkten werden von Zeitschritt zu Zeitschritt der
Austausch an Masse, Impuls. Stoffen und Energie durch mathematische Gleichungen mit
Hochleistungsrechnern realisiert.
© IPCC
Das Modellgitter der globalen
Klimamodelle hat etwa eine
horizontale Maschenweite von
100 - 200 km. Die Ozeane sind
für Binnenmeere wie etwa das
Mittelmeer häufig feiner
aufgelöst. Im Modul Atmosphäre
wird auf 20 – 30 vertikalen
Schichten bis in die Stratosphäre
gerechnet, wobei die untere
Troposphäre höher aufgelöst ist.
Entsprechend der horizontalen
Auflösung wird mit einem
Zeitschritt von etwa 5 - 12 min
gerechnet. Die berechneten
Parameter werden alle 6 h
ausgeschrieben, z.T. als
Momentanwerte, z.T. als
Mittelwerte oder Summen
über das Ausgabeintervall.
So erhält man für jede Gitterbox Zeitreihen der Variablen.
Die Anforderungen durch die wachsende Vielfalt der zu beschreibenden Prozesse und
durch den Wunsch nach einer immer höheren räumlichen und zeitlichen Auflösung
können auch mit den größten derzeitigen Rechnern nicht erbracht werden, denn die
räumliche Skala vom molekularen Bereich (Wolkenbildung, Dissipation der Turbulenz,
…) bis hin zur großräumigen Skala im Bereich des Erdumfangs von 40.000 km, sowie
die zeitliche Skala von Bruchteilen von Sekunden bis hin zu Jahrhunderten und ggf.
mehr, umfasst ein zu großes Spektrum an Größenordnungen. Daher werden alle
Prozesse, die in Bereichen kleiner als die zweifache horizontale Auflösung des Modells
ablaufen, durch Annäherungen dargestellt. Ihre Auswirkungen auf das Gesamtsystem
werden so berücksichtigt.
Würde man zu einem Zeitpunkt alle Parameter des Erdsystems in hoher Auflösung
genau kennen (Wind, Temperatur, Eis- und Wasserwolken, Wasser im Boden,
Waldanteil der Landflächen, Meerestemperatur, …), so könnte man das Modell starten
und würde für die ersten Tage eine passable Wettervorhersage erhalten. Liefe das
Modell aber länger als etwa 10 Tage, so könnte die wirklich eintretende
Wetterentwicklung nicht mehr realistisch simuliert werden. Die Prozesse in der
Atmosphäre sind nicht-linear und somit "chaotischer" Natur, so dass mehr und mehr ein
zufälliges Modellwetter ausgebildet würde. Das bedeutet, dass kleine Einflüsse mit der
Zeit einen großen Effekt hervorrufen können.
Hätte man die Modellvorhersage zum gleichen Zeitpunkt, aber mit geringfügig
geänderten Startbedingungen gestartet, hätte sich nach und nach ein ganz anderes
Wetter entwickelt (das ist der berühmte Flügelschlag eines Schmetterlings oder der
Schmetterlingseffekt, wie er in der Chaostheorie genannt wird: Der Meteorologe Edward
Lorenz fand schon 1963 mit einfachen Computersimulationen heraus, dass durch eine
bloße Abrundung der Anfangsdaten hinter der Kommastelle am Ende völlig
unterschiedliche Ergebnisse herauskommen). Bezogen auf das Klima wären aber alle
Simulationen mit geringfügig anderen Anfangsbedingungen gleichwertig, denn sie liefern
im statistischen Mittel in etwa das gleiche Ergebnis.
Eine Beschreibung des globalen Atmosphären- und Ozeanmodells des Max-Planck-Institus
für Meteorologie findet man unter
 MPI ECHAM-Modell
 MPI MPIOM-Modell
Regionale Klimamodelle allgemein
Regionale Klimamodelle wurden entwickelt, um die simulierten globalen Klimaänderungen
auf die regionale Ebene zu übertragen. Regionale Klimamodelle decken also mit ihrem
Modellgebiet nur einen Teil der Erde ab. Sie werden in globale Klimamodelle eingebettet
und am Rand mit der global simulierten, großskaligen Zirkulation "angetrieben". So ist es
möglich, ausgewählte Region detaillierter zu untersuchen und eine Brücke zwischen
globalen Klimaprojektionen und lokalen Auswirkungen zu schlagen. Regionale
Klimamodelle stellen somit eine wichtige Ergänzung der globalen Klimamodelle dar.
Bild zum Vergrößern anklicken
Verfeinerung Modelle
Erdkugel Global Regional
Dynamische Regionalmodelle
Dynamische regionale Klimamodelle sind 3-dimensionale atmosphärische
Zirkulationsmodelle in einem begrenzten Ausschnitt des Globus. In ihnen werden alle
relevanten physikalischen Prozesse dynamisch berechnet. Hierdurch können auch
nichtlineare Prozesse berücksichtigt werden.
Die räumliche Auflösung der regionalen Klimamodelle liegt derzeit zwischen 7 km und 50
km. Die Ergebnisse sind Flächenmittelwerte der Gitterboxen. Durch die hohe horizontale
Gitterauflösung liefert ein regionales Modell wesentlich kleinräumigere Klimainformationen
durch eine bessere Repräsentierung des Untergrundes (z.B. Orographie, Landnutzung)
und eine Auflösung wichtiger kleinerskaliger Prozesse, die in Globalmodellen
parameterisiert werden müssen. Allerdings müssen auch in regionalen Klimamodellen
Prozesse mit räumlichen und zeitlichen Skalen unterhalb der Auflösung des Modells
näherungsweise durch physikalische Parametrisierungen berechnet werden.
Regionalmodelle benötigen an den seitlichen Modellgebietsrändern Informationen über die
großräumige Zirkulation. Dieser „Antrieb“ wird den regionalen Klimamodellen auf einer
Randzone des Modellgebiets vorgegeben. Die „antreibenden“ Daten können dabei von
einem globalen Klimamodell, von einer regionalen Klimasimulation auf einem größeren
Modellgebiet oder aus Analyse- bzw. Reanalysedaten stammen, wie sie beispielsweise in
Europa vom Europäischen Zentrum für Mittelfristige Wettervorhersage (ECMWF) und in
den USA vom National Center for Atmospheric Research (NCAR) zur Verfügung gestellt
werden.
Struktur dynamischer Regionalmodelle
Dynamische Regionalmodelle verwenden als grundlegende Gleichungen die hydro- und
thermodynamischen Grundgleichungen, die Modelle für die Region Deutschland
verwenden in der Regel ein rotiertes sphärisches Koordinatensystem. Die Rotation der Pole
wird im Allgemeinen so gewählt, dass der reale Äquator zentral durch das Modellgebiet
verläuft. Damit wird sichergestellt, dass die Modellgitterboxen annähernd gleiche Flächen
und rechtwinklige Gitterkanten haben.
Die prognostischen Variablen sind die horizontalen Komponenten des kartesischen
Windvektors, Luftdruck, Temperatur, spezifische Feuchte, Flüssigwassergehalt und ggf.
turbulente kinetische Energie und der spezifische Wassergehalt von Regen und Schnee.
Zu den parameterisierten Prozessen gehören Turbulenz, Strahlung, Wolken- und
Niederschlagsprozesse, Bodenprozesse sowie der Austausch an der Grenzfläche
Boden/Atmosphäre. Der Erdboden bzw. die Meeresoberfläche stellen die untere
Randbedingung der Atmosphäre dar. Die Meeresoberflächentemperatur wird als zeitlich
variable Größe aus dem globalen Klimamodell vorgegeben. Die Land-Meer-Verteilung wird
fest vorgegeben und ist an die horizontale Auflösung des Modells angepasst. Die Land-See
Verteilung wird fraktionell für jede Gitterbox vorgegeben, eine Gitterbox kann also Land und
Wasseranteile enthalten. Für die Landflächen werden die Bodenfeuchte und die
Bodentemperatur in mehreren Schichten vom Modell berechnet.
Dynamische Regionalmodelle geben feste Randbedingungen über eine „Bodenbibliothek“
vor. Diese liefert Parameter wie die Höhe der Erdoberfläche über dem Meeresniveau, die
Rauhigkeitslänge, den Blattflächenindex, die Vegetationsbedeckung, die Wurzeltiefe, den
Bodentyp, die fraktionelle Waldbedeckung, die maximale Wasserhaltekapazität des Bodens
und die Temperatur der untersten Bodenschicht.
Die Vegetationsbedeckung, der Blattflächenindex sowie die Hintergrundalbedo des Bodens
werden monatlich variabel als mittlerer Jahresgang vorgeschrieben.
Statistische Regionalmodelle
Die statistischen regionalen Klimamodelle basieren auf der Analyse statistischer
Zusammenhänge zwischen beobachteten großräumigen atmosphärischen Strukturen und
dem lokalen Wettergeschehen. Die Ergebnisse liegen auf Stationsbasis vor.
Unter der Annahme, dass diese Zusammenhänge auch in Zukunft gültig bleiben, wird die
Ursache für eine lokale Klimaänderung in einer sich ändernden Häufigkeit und Intensität
großräumiger meteorologischer Strukturen gesehen. Auch statistische Modelle benötigen
die Vorgaben von globalen dynamischen Modellen zur Regionalisierung.
Klimaprojektionen
Zur Simulation der Vergangenheit - etwa der letzten 150 Jahre - wird in der
Klimamodellierung folgendermaßen vorgegangen:
.© IPCC 2007- Vergleich der beobachteten Änderungen der Erdoberflächentemperatur auf kontinentaler und
globaler Skala mit den von Klimamodellen auf Grund entweder natürlicher oder sowohl natürlicher als auch
anthropogener Antriebe berechneten Resultaten. Die 10-Jahrzehnt-Mittel der Beobachtungen sind für den
Zeitraum 1906–2005 (schwarze Linie) im Zentrum des Jahrzehnts und relativ zum entsprechenden Mittel von
1901–1950 eingezeichnet. Die Linien sind gestrichelt, wenn die räumliche Abdeckung weniger als 50%
beträgt. Blau schattierte Bänder zeigen die 5-95%-Bandbreite für 19 Simulationen von 5 Klimamodellen,
welche nur die natürlichen An- triebe durch Sonnenaktivität und Vulkane berücksichtigen. Rot schattierte
Bänder zeigen die 5–95%-Bandbreite für 58 Simulationen von 14 Klimamodellen unter Verwendung sowohl
der natürlichen als auch der anthropogenen Antriebe. Zum Vergrößern Bild anklicken
Ein Klimamodell wird zunächst unter festgehaltenen Bedingungen der extraterrestrischen
Einstrahlung, der Landnutzung und der vorindustriellen Treibhausgaskonzentration (Jahr
1850) gestartet und über ca. 300 Jahre gerechnet. Nach vielen Jahren stellt sich nach einer
Einschwingzeit ein Gleichgewicht zwischen Ozean – Biosphäre – Kryosphäre und
Atmosphäre ein und der Klimalauf spiegelt die für das Klimasystem typische Variabilität
über Witterungsperioden, interannuelle und dekadische Perioden wider.
Dann beginnt man einen weiteren Klimalauf auf der Basis dieses sogenannten
„Kontrolllaufs“ zu
einem beliebigen Zeitpunkt nach der Einschwingphase und fügt die bekannten
veränderten, global ermittelten Treibhausgaskonzentrationen ein. Das Resultat ist EINE
Realisierung des Klimas bis zum Jahr 2000. Setzt man eine weitere Simulation zu einem
anderen beliebigen Zeitpunkt auf – also unter etwas unterschiedlichen
Anfangsbedingungen – so erhält man eine andere Realisierung. Ein Ensemble vieler
solcher Klimaläufe beschreibt das tatsächlich beobachtete Klima relativ gut.
Es konnte gezeigt werden, dass der in den letzten Jahrzehnten beobachtete globale
Temperaturanstieg mit Klimamodellen nur nachvollzogen werden kann, wenn neben den
natürlichen Antriebsfaktoren auch der Antrieb durch die anthropogenen
Treibhausgasemissionen berücksichtigt wird. Wenn nur die natürlichen Antriebe
(Sonnenaktivität, Vulkanausbrüche) berücksichtigt werden, bleibt dieser Temperaturanstieg
aus. Auf diese Weise gewinnt man Vertrauen in Klimasimulationen.
Für die Zukunft müssen Annahmen über die globale Entwicklung der Treibhausgase bis
zum Jahr 2100, teilweise auch darüber hinaus, gemacht werden. Für den 4.
Sachstandsbericht (Fourth Assessment Report:AR4) wurden verschiedene Annahmen über
mögliche zukünftige Wege vom Weltklimarat (International Panel on Climate Change:
IPCC) vorgeschlagen. Die meistverwendeten Szenarien sind:
© IPCC 2000 / Klimawiki / Kasang - Schematic illustration of SRES scenarios. The four scenario "families" are
shown, very simplistically, as branches of a two-dimensional tree. In reality, the four scenario families share a
space of a much higher dimensionality given the numerous assumptions needed to define any given scenario
in a particular modeling approach. The schematic diagram illustrates that the scenarios build on the main
driving forces of GHG emissions. Each scenario family is based on a common specification of some of the
main driving forces. The A1 storyline branches out into four groups of scenarios to illustrate that alternative
development paths are possible within one scenario family. Two of these groups were merged in the SPM.
Zum Vergrößern Bild anklicken
Szenario A1B: schnelle wirtschaftliche Entwicklung, Bevölkerungswachstum bis zur Mitte
des Jahrhunderts, Einsatz von effizienten Technologien, Nutzung fossiler und nicht
fossiler Energieträger, Globalisierung in kultureller und sozialer Hinsicht.
Szenario A2: kontinuierlicher Anstieg der Weltbevölkerung, ökonomische Entwicklung ist
primär regional bestimmt, langsame und regional unterschiedliche technologische
Entwicklung.
Szenario B1: schneller Wandel der globalen, wirtschaftlichen Struktur hin zur
Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft, Einführung sauberer und Ressourcen
schonender Technologie, Bevölkerungswachstum bis zur Mitte des Jahrhunderts analog
zum Szenario A1B.
Szenario B2: Bevölkerung wächst kontinuierlich, aber weniger stark als bei A2, mäßiges
Wirtschaftswachstum, Wandel zu neuen Technologien, Weg hin zu Umweltschutz und
sozialer Angleichung eher auf lokaler und regionaler Ebene.
© Jacob et. al. - Zeitliche Entwicklung der CO2 Konzentrationen gemäß Beobachtungen (1850-2000)
sowie in den IPCC Szenarien A2, A1B und B1. Zum Vergrößern Bild anklicken
Entsprechend den Annahmen über die ökonomische, demographische, technologische
Entwicklung und über Schutzmaßnahmen können Emissionen und daraus abgeleitet ein
zusätzlicher Treibhausgasausstoß ermittelt werden. In die Klimamodelle geht dieser als
ein erhöhter Strahlungsantrieb ein.
Weitere Informationen
 Klimanavigator.de: Dossier Treibhauseffekt und Emissionszenarien
Bandbreiten der Klimamodelle
Die Klimaentwicklung der Vergangenheit und der Zukunft kann nicht exakt simuliert
werden, auch nicht auf der Basis von 30 Jahres-Mittelwerten und Standardbweichungen.
Diese Unsicherheit ist System-immanent. Die Gründe sind Folgende:
© K. Keuler, Forum "Klimawandel im 21. Jahrhundert", Dez. 2008, BTU Cottbus
• Kein Klimamodell kann alle Vorgänge, die im Erdsystem ablaufen und sich
wechselseitig beeinflussen, genau wiedergeben (vgl. Klimamodell). Dadurch treten
Ungenauigkeiten auf, die sich bei den langen Simulationszeiträumen unter Umständen
auch als systematische Fehler zeigen können. Jedes Klimamodell hat spezielle
Eigenarten, daher ist die Nutzung eines Ensembles von Modellen empfehlenswert.
• Die Klimavariabilität hat großen Einfluss auf die Größe des Mittelwertes. Wenn
beispielsweise in den 30 Jahren eine Periode besonders kalter Winter auftritt, wird
dadurch auch der Mittelwert beeinflusst. Auch eine Reihe unterschiedlicher 30-Jahres
Mittelwerte aus einer Klimasimulation mit konstantem Antrieb weist daher eine
Variabilität auf. Das gleiche gilt für die Standardabweichungen.
Bei
© IPCC 2007 - Left panel: Solid lines are multi-model global averages of surface warming (relative to 19801999) for the SRES scenarios A2, A1B and B1, shown as continuations of the 20th century simulations. The
orange line is for the experiment where concentrations were held constant at year 2000 values. The bars in
the middle of the figure indicate the best estimate (solid line within each bar) and the likely range assessed for
the six SRES marker scenarios at 2090-2099 relative to 1980-1999. The assessment of the best estimate and
likely ranges in the bars includes the Atmosphere-Ocean General Circulation Models (AOGCMs) in the left
part of the figure, as well as results from a hierarchy of independent models and observational constraints.
Beide Effekte zusammen bedingen eine Bandbreite der Ergebnisse, die keinesfalls als
Fehler zu verstehen ist, sondern als eine Eigenschaft des Klimasystems.
Bei den Zukunftsprojektionen kommt ein weiterer Einfluss durch die Wahl des
Emissionsszenarios hinzu. Durch die unterschiedlichen Annahmen möglicher
Treibhausgas- und Aerosolkonzentrationen (s. Klimaprojektionen) ergeben sich
unterschiedliche Klimaverläufe, die sich im globalen Temperaturanstieg unterscheiden.
Die Folgerung aus diesen Ungewissheiten ist, dass es keine 'Prognose' für die zukünftige
Klimaentwicklung geben kann. Es ist notwendig und sinnvoll, mit einer Bandbreite der
möglichen Klimaveränderung zu planen.
Regionalmodelle für Deutschland
CLM Regionalmodell
 Detailinformationen
REMO Modell
 Detailinformationen
WETTREG Modell
 Detailinformationen
STAR II Modell
 Detailinformationen
COSMO CLM (Kurzinfo)
CLM D3 Modellgebiet
Mit Cosmo CLM_3.1 wurden die Simulationen des Globalmodells ECHAM5/MPIOM für
Europa regionalisiert.
• Enwickler: Consortium for Small-scale Modeling (COSMO)
• Modellgebiet Europa
• Räumliche Auflösung: 0.165° ≈ 18 km
• Zeitliche Auflösung: viele Parameter sind stündlich verfügbar, einige täglich oder
monatlich (Mittelwerte, Summen oder Instantanwerte). Nach Transformation auf ein
geographisches Gitter wurden weitere Tages-, Monats- und Jahreswerte berechnet.
• Simulierte Szenarien: Gegenwart C20, A1B, B1
• Es liegen drei Realisierungen für die nahe Vergangenheit und zwei für die Zukunft vor.
COSMO-CLM (Modellinfo)
 Modelldokumentation
 Infos zu bestimmten Parametern
 Hier finden Sie Darstellungen
Infos zu Gittern und Formaten
Die Daten liegen auf dem Originalgitter (‚Datenstrom 2’) und auf einem geographischen
Gitter (‚Datenstrom 3’) vor. Das Format ist NetCDF.
Datenmengen
Da das CLM-Gebiet Europa umfasst, sind die Datenmengen sehr groß, das Gebiet
Deutschland beträgt davon ca. 7.8 %.
 Die Datenmengen für die Datenströme 2 und 3 sind für verschiedene Mittelungszeiten
und Zeiträume hier aufgelistet.
Nutzungsbedingungen und Datenzugriff
Die Daten sind ohne Einschränkungen und ohne Antrag nutzbar.
 Wie komme ich an die Daten?
REMO Regionales Modell (Kurzinfo)
Mit REMO XX.x wurden die
Simulationen des
Globalmodells
ECHAM5/MPIOM für Europa
und Deutschland
regionalisiert.
• Entwickler: Max-PlanckInstitut für Meteorologie /
Climate Service Center
• Modellgebiet Deutschland
und Einbettung in das
europäische Modell
• Räumliche Auflösung: 1/6° ≈
10 km
• Zeitliche Auflösung: viele
Parameter sind stündlich
verfügbar, einige täglich
(Mittelwerte, Summen oder
Instantanwerte). Nach
Transformation auf ein
geographisches Gitter wurden
auch Monats- und
Jahreswerte berechnet.
• Simulierte Szenarien:
Gegenwart C20, A1B, A2, B1
• Es liegen drei
Realisierungen vor.
© CSC - Modellgebiet Remo 50km
REMO Regionales Modell (Modellinfo)




Modelldokumentation
Hinweise für Datennutzer (Teil 1) pdf
Hinweise für Datennutzer (Teil 2) pdf
Hier finden Sie Darstellungen
Infos zu Gittern und Formaten
Die Daten liegen auf dem Originalgitter (‚Datenstrom2’) im ieg-Format und auf einem
geographischem Gitter (‚Datenstrom 3’) im NetCDF-Format vor.
Datenmengen
 Die Datenmengen für die Datenströme 2 und 3 sind für verschiedene Mittelungszeiten
und Zeiträume hier aufgelistet.
Nutzungsbedingungen und Datenzugriff
Nur für die REMO-UBA-Simulation muss beim Umweltbundesamt (UBA) ein Antrag gestellt
werden.
 Antrag für REMO-Datennutzung
 Wie komme ich an die Daten?
WETTREG (Kurzinfo)
Mit WETTREG_UBA und
WettReg2010 (Wetterlagenbasierte
Regionalisierungsmethode)
wurden die Simulationen des
Globalmodells
ECHAM5/MPIOM für
Deutschland regionalisiert.
• Entwickler: Climate &
Environment Consulting
Potsdam GmbH
• Modellgebiet Deutschland
• Räumliche Auflösung: 398
Klimastationen und 3012
Niederschlagsstationen
• Zeitraum: 1951 - 2100
• Zeitliche Auflösung:
Tageswerte (Mittelwerte bzw.
Summen)
© CEC - Wettreg Modellgebiet
• Simulierte Szenarien WETTREG_UBA: Gegenwart C20, A1B, A2, B1,
WETTREG2010: A1B
• Es liegen je drei Realisierungen für alle Simulationen von WETTREG_UBA vor, je 10
Realisierungen des A1B von WETTREG2010
• Die Parameterliste umfasst: Maximum, Mittelwert , Minimum der Temperatur,
Niederschlages, relativenFeuchte, Luftdruck, Dampfdrucks, Sonnenscheindauer,
Bedeckungsgrad, Windstärke
WETTREG (Modellinfo)
 Modelldokumentation WETTREG UBA
 Dokumentation WETTREG 2010
 Hier finden Sie Darstellungen
Infos zu Gittern und Formaten
Das Ausgabeformat für alle Daten ist ASCII (durch Semikolon getrennte Werte). Alle Daten
sind in 1/10 der gegebenen Einheit gespeichert. Fehlwerte sind auf -9990 gesetzt.
Datenmengen
rund 65 Gigabyte (pro Szenario für alle Dekaden)
Nutzungsbedingungen und Datenzugriff
 Nutzungsbedingungen WETTREG.pdf
 Wie komme ich an die Daten?
Das WETTREG Modell - Ausführliche Beschreibung
Das statistische, regionale Klimamodell WETTREG (WETTerlagenbasierte
REGionalisierungsmethode) wurde von der Firma Climate & Environment Consulting
Potsdam GmbH (CEC) entwickelt. WETTREG arbeitet nach einer
Konditionierungsmethode, in der die zeitliche Entwicklung der Wetterlagenhäufigkeit und
der Eigenschaften einzelner Wetterlagen vorgegeben werden. Die Vorgaben können
regionalspezifisch variieren.
WETTREG benötigt direkt modellierte dynamische Größen eines Klimamodells. Extrahiert
wird in WETTREG nicht die Information an einzelnen Gitterpunkten, sondern die simulierte
großräumige atmosphärische Situation jedes Tages, so z. B. die Felder des Geopotentials,
der Luftfeuchte und der Temperatur. Als Globalmodell wird wie bei den dynamischen
Modellen ECHAM5/MPIOM genutzt. Es werden Wetterlagenklassifikationen (Enke et al.,
2005) genutzt, die sowohl den Temperaturbezug als auch den Feuchtebezug enthalten.
Die Zeitreihen der Messdaten werden anhand der Leitgröße Temperatur in übernormal
warme bzw. unternormal kalte Abschnitte unterteilt. Per Zufallsgenerator wird eine
Neukombination der Witterungsabschnitte zu einer simulierten Zeitreihe unter der Prämisse
einer bestmöglichen Annäherung an die vorgegebene Häu-figkeitsverteilung der
Wetterlagen durchgeführt. Aufeinanderfolgende Wetterlagen müssen eine
Übergangswahrscheinlichkeit von mehr als 10% aufweisen.
Jeder Tag dieser simulierten Zeitreihe enthält eine Zuordnung zu Wetterlagen des
Temperatur- und Feuchte-Regimes und den originalen Datumsbezug. Der Jahresgang der
meteorologischen Größen, der als Abweichung vom stationsspezifischen Jahresgang
vorliegt, wird anschließend auf die simulierte Zeitreihe aufgeprägt. Die simulierten Werte
liegen auf dieser Verarbeitungsstufe im Wertebereich der Messwerte, können jedoch eine
andere Häufigkeitsverteilung annehmen.
 Quelle für den vorangegangenen Text-Abschnitt
Die Regionalisierung wird für die nahe Vergangenheit (1960-2000) und für die Szenarien
A1B, A2 und B1 (2001-2100) durchgeführt. Die Ausgabedaten sind Tageswerte, die
repräsentativ für eine Dekade sind. Es stehen 282 Klima- und 1695 Niederschlagsstationen
zur Verfügung. Ausgewertet werden 10 Parameter: Temperatur (Minimum, Mittel,
Maximum), Niederschlag, relative Feuchte, Bedeckungsgrad, Luftdruck, Dampfdruck,
Sonnenscheindauer und Windgeschwindigkeit.
Das statistische Klimamodell WETTREG beinhaltet keine Rückkopplungen wie z. B. das
Abtauen der Gletscher oder Landnutzungsänderungen. Es geht davon aus, dass sich diese
Rückkopplungen in den atmosphärischen Eigenschaften des globalen Klimamodells
widerspiegelt.
Die regionalen Klimaprojektionen für Deutschland mit WETTREG wurden im Auftrag des
Umweltbundesamtes mit einer Finanzierung durch die Bundesländer durchgeführt. Die
Daten sind im World Data Center for Climate (WDCC) archiviert. Ein Beispiel für die
mittleren 2 m Temperaturen in Zeitintervall 1961 – 1990 ist in Abbildung 9 gezeigt.
Es ist möglich, dass die Eigenschaften der Wetterlagen sich ändern und auch neue
Extreme auftreten. Die bisherige Prämisse des WETTREG war, dass die Eigenschaften der
zukünftigen Wetterlagen sich nicht fundamental ändern. In der modellierten 2. Hälfte des
21. Jahrhunderts können Abweichungen insbesondere im Sommer auftreten. Eine neue
Modellversion (WETTREG2010) berücksichtigt auch Wetterlagen, die gegenwärtig nicht
oder nur selten auftraten. Das WETTREG2010 ist dadurch stark an die Vorgabe des
verwendeten globalen Klimamodells angepasst.
STAR II Modell (Kurzinfo)
Mit STAR II (STAtistisches
Regionalisierungsmodell) wurden
die Simulationen des
Globalmodells ECHAM5/MPIOM
ausgehend von Klimatrends für
Deutschland regionalisiert.
© CEC - Star Niederschlag Deutschland 2031-2060
• Entwickler: Potsdam Institut für
Klimafolgenforschung
• Modellgebiet Deutschland
• Räumliche Auflösung: 265
Klimastationen und 2072
Niederschlagsstationen
• Zeitraum Projektionen: 2007 2060
• Zeitliche Auflösung: Tageswerte
(Mittelwerte bzw. Summen)
• Simulierte Szenarien A1B
(zusätzlich möglich 0.5K Schritte
von 0K bis 3K)
• Realisierungen: es liegen eine
feuchte, eine normale und eine
trockene Realisierung vor, die
jeweils eine Auswahl aus 1000
realisierungen darstellen.
• Die Parameterliste umfasst: Temperatur (tmax, tmea, tmin), Niederschlag (prec), relative
Feuchte (rehu), Luftdruck (aipr), Dampfdruck (vapr), Sonnenscheindauer (sudu),
Bedeckungsgrad (clou), Globalstrahlung (glra) and Windgeschwindigkeit (wive).
STAR II (Modellinfo)
 Modelldokumentation
 Ergebnisse eines regionalen Szenarienlaufs
 Hier finden Sie Darstellungen
Infos zu Gittern und Formaten
Das Ausgabeformat für alle Daten ist ASCII (durch Semikolon getrennte Werte). Alle Daten
sind in 1/10 der gegebenen Einheit gespeichert. Fehlwerte sind auf -9990 gesetzt.
Datenmengen
rund 65 Gigabyte (pro Szenario für alle Dekaden)
Nutzungsbedingungen und Datenzugriff
 Wie komme ich an die Daten?
Das STAR II Modell - Ausführliche Beschreibung
Das STAR II (STAtistisches Regionalisierungsmodell) ist ein Stations-basiertes,
statistisches Klimamodell. Es wurde am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung
entwickelt und von der Firma Climate & Environment Consulting Potsdam GmbH (CEC
)umgesetzt. Für die statistische Regionalisierung wird der Temperaturtrend aus globalen
Klimaprojektionen sowie die Beobachtungsdaten von Klimastationen benutzt. Die
Vorgehensweise ist in Orlowsky et al. (2008) beschrieben und wird im Folgenden erläutert.
Langjährige Messreihen werden mit einem statistischen Verfahren so aufbereitet, dass sie
in Form von Szenarienzeitreihen aus globalen Klimamodellen entnommene regionale
klimatische Änderungen wiedergeben. Als Grundannahme wird die großräumige Änderung
meteorologischer Größen (speziell der langjährigen Mittelwerte der Temperatur) regional
als richtig angesehen. Der entsprechende Trend wird auf eine per Zufallszahlengenerator
unter Berücksichtigung der interannuellen Variabilität und des Ranges erzeugte
Rekombination der Jahresmittelwerte aufgeprägt.
Für die gemessenen Tageswerte (Tagesmitteltemperatur) eines jeden Jahres werden die
Abweichungen vom Jahresmittelwert ermittelt und unter Beachtung der Rangfolge zufällig
ausgewählter Jahre der simulierten Zeitreihe der Jahresmittel zugeordnet. Die Zeitreihe der
Meßdaten wird anhand von temperaturbezogenen Parameterkombinationen (Tagesmittel,
Tagesamplitude, astronomisch mögliche Sonnenscheindauer, Temperaturverhalten der
Vortage) einer Clusteranalyse unterzogen und die Tageswerte in Cluster ähnlicher Tage
aufgeteilt.
Für die simulierte Zeitreihe werden ebenfalls die Parameterkombinationen für jeden Tag
berechnet und jede dieser Kombinationen über ein Distanzmaß einem der
Beobachtungscluster und in diesem wiederum einem konkreten Tag zugeordnet. Damit
können die kompletten meteorologischen Informationen dieses Tages in die Simulation
übernommen werden. Diese Methode wird zunächst auf ausgewählte, für die Region
repräsentative Stationen angewendet und danach aufgrund der Tageszuordnung auf alle
Stationen übertragen. Somit wird die räumliche Konsistenz gewahrt.
 Quelle für den vorangegangenen Text-Abschnitt
Im STAR II Modell werden 11 Klimaparameter: Temperatur (Minimum,mum), Niederschlag,
relative Feuchte, Luftdruck, Dampfdruck, Sonnenscheindauer, Bewölkung, Globalstrahlung
und Windgeschwindigkeit berücksichtigt. Mit den Tem-peraturtrends aus dem
ECHAM5/MPIOM wurden 3 unterschiedliche Realisierungen des A1B Szenarios berechnet,
eine trockene, eine mittlere und eine feuchte Reali-sierung. Diese sind für den Zeitraum von
2007 bis 2060 durchgeführt und im World Data Center for Climate (WDCC) archiviert.
Das Modell benötigt nur geringe Rechnerkapazitäten. Nachteilig ist die Beschränkung auf
die Änderung der Jahresmitteltemperatur, dadurch können keine jahreszeitlich spezifischen
Trends erfasst werden.
Durch erneute Rekombinationen der Jahresmittelwerte der Temperatur und Durchführung
der nachfolgenden Arbeitsschritte können beliebig viele Szenarienrealisationen erstellt
werden. Dadurch ist es möglich, ein statistisch bewertbares Stichprobenkollektiv zu
erstellen, um so die Spannbreite möglicher Klimaänderungen abzusichern.
Regionalmodelle für Europa (ENSEMBLES-Daten)
In Kürze werden an dieser Stelle Informationen über Regionalmodelle für Europa zu finden sein.
Zugang zur CERA Datenbank
Um eine Zugangsberechtigung zur CERA-Datenbank zu erhalten, schickt man eine mail an:
 Mail an dkrz.de
Wenn man einen Zugangsnamen und ein Passwort erhalten hat, kann man Daten aus der
CERA-Datenbank laden:
 Zugang zur CERA-Datenbank
Download
• interaktiv über das CERA-Interface
oder
• mit dem jblob-Kommando
Interaktiver download
• aktivieren Sie "CERA user interface" (unten) durch „Click here to access to CERA
database“
• Einloggen in CERA Datenbank mit username und password
• Auswahl von "browse experiments"
• Im oberen rechten Fenster Auswahl des Projektes durch „selct project“ (Informationen in
"project information")
• Auswahl eines Experiments aus der Liste im unteren Fenster (beachte u.U. die
Datenströme und Realisierungen, Informationen in „Experiment information“)
• Anzeige der Datensätze durch „show related entries“
• Metadaten (sind auch ohne login lesbar) können durch Anklicken eines Parameters
gelesen werden, incl. Datails (Lupensymbol)
• Auswahl der Parameter durch Anklicken der Box links neben dem Acronym/Namen und
unten „Add selected dataset(s) to process list“, im neuen Fenster „Process list of …“ sind
alle Datensätze für den download angezeigt.
• Auswahl eines Datensatzes zum download durch Klicken auf das Diskettensymbol und
ggf. Auswahl eines (zeitlichen) Teildatensatzes, dann Beginn des downloads durch „Next“
Download-Befehl jblob
Einfacher und zeitsparender geht der download von Datensätzen mit dem Befehl „jblob“. In
einem Scrip kann man auch mehrere Datensätze herunterladen.
Auf der Startseite des „CERA user interface“ findet sich unter „Utilities“ der Link auf die
jblob-Seite mit Hinweisen zum download, zur Installation und zur Anwendung. Jblob kann
unter WINDOWS und Linux angewendet werden.
Ein Beispiel für den download eines Teildatensatzes ist:
jblob --dataset RE_UBA_A1B_D3_DS_PRECIP_TOT --tmin 2001-01-01 --tmax 2010-12-31
--dir verz_remo
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