Handreichung Nachhaltige Schülerfirmen

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Nachhaltige Schülerfirmen
Gründen · Umsetzen · Gestalten
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Handreichung – Nachhaltige Schülerfirmen
Gründen · Umsetzen · Gestalten
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MPRESSUM
Herausgeber: Gerhard de Haan
Projekt
„Multiplikatorenausbildung Nachhaltige Schülerfirmen“
Freie Universität Berlin
Institut Futur
Arnimallee 9
14195 Berlin
[email protected]
www.institutfutur.de
Kooperationspartner
BNEAgentur Niedersachsen e. V.
Jürgen Drieling
Kuhlenstr. 20
26655 Westerstede
[email protected]
www.bneagentur.de
Redaktion
Band 1, 3, 4, 5:
Susanne Berger
Stephanie Pröpsting
Freie Universität Berlin
Institut Futur
Band 2:
Freya Kettner
All-In Red GbR, Berlin
Lektorat
Petra Thoms, Berlin
Layout und Gestaltung
davis creativ media GmbH, Bonn
Druck
Fischer Druck GmbH, Peine
Copyright
Freie Universität Berlin
Institut Futur
1. Auflage, Januar 2013
Vervielfältigung unbedingt erwünscht.
Alle Rechte verbleiben bei den Autoren (siehe Autorenverzeichnis).
Fotos: Windmühle: S. Hainz /pixelio.de; Handkreis: S. Hofschlaeger/ pixelio.de; Geld: Claudia Hautumm / pixelio.de
Internet
www.nachhaltige-schuelerfirmen.de
Hinweis zur Schreibweise
Personen- und Berufsgruppen umfassen stets männliche und weibliche Personen.
Eine Ausnahme bildet Band 1. In diesem Band werden auf Wunsch der Autorin sowohl die
männliche als auch die weibliche Form verwendet.
Ein Projekt der Freien Universität Berlin, Institut Futur
In Kooperation mit der BNEAgentur Niedersachsen e. V.
Empfohlen vom Niedersächsischen Kultusministerium
Gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt
Handreichung – Nachhaltige Schülerfirmen
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NHALT
Geleitwort
Vorwort
Einleitung
Autorenverzeichnis
Band 1: Lernen und Gestalten in Nachhaltigen Schülerfirmen
1 Bildung für nachhaltige Entwicklung – Zielorientierung des Lernens und Arbeitens in
Nachhaltigen Schülerfirmen
2 Nachhaltiges Wirtschaften in Schülerfirmen
3 Einbindung von Schülerfirmen in Unterricht und Schulentwicklung
4 Die Nachhaltige Schülerfirma – ein überzeugendes Lernarrangement
5 „Netze“ und Kooperationen Nachhaltiger Schülerfirmen
6 Arbeitsaufträge
Band 2: Jetzt geht‘s los?! – Wir gründen eine Nachhaltige Schülerfirma
1 Wohin geht die Fahrt? Eine Orientierung zum nachhaltigen Wirtschaften
2 Wer ist mit im Boot? Akteure und Partner bei der Gründung einer Schülerfirma
3 Klippen umschiffen: Rechtliches für Schülerfirmen
4 Auf Kurs kommen: Der Businessplan
5 Mit Wind in den Segeln: Jetzt geht es wirklich los!
6 Arbeitsaufträge
Band 3: „… das rechnet sich!“ – Wir bringen unsere Nachhaltige Schülerfirma ins Geschäft!
1 Die Idee steht: Wir starten jetzt durch!
2 Absatz und Märkte: Unsere nachhaltigen Kundenangebote begeistern!
3 Leistungserstellung: Nachhaltige Entwicklung beginnt bei der Planung
4 Beschaffung: Auf Partnersuche
5 Rechnungswesen: Klarer Durchblick statt Zahlensalat!
6 Arbeitsaufträge
Band 4: Werben? Na LOGO! – Marketing in Nachhaltigen Schülerfirmen
1 Marketing – was ist das?
2 Marketing – wie geht das?
3 Arbeitsaufträge
Band 5: Nachhaltige Schülerfirmen – Wir werden besser: Leitfaden zur Planung und
Durchführung eines Nachhaltigkeitsaudits
1 Sinn und Zweck
2 Ablauf des Nachhaltigkeitsaudits und Inhalte eines Nachhaltigkeitsberichtes
3 Pädagogische Umsetzung
4 Nachwort zum Nachhaltigkeitsaudit
5 Arbeitsaufträge
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Band 1
Lernen und Gestalten in Nachhaltigen Schülerfirmen
Christa Henze
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Band 1
Lernen und Gestalten in Nachhaltigen Schülerfirmen
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INFÜHRUNG
„Nachhaltiges Arbeiten stärkt die Fähigkeiten der Menschen,
ihr Leben in und mit der Gesellschaft
und im Einklang mit der Natur selbst zu gestalten.“
Dieses Zitat von Biesecker & Baier (2011, S. 59) umreißt die große Herausforderung unserer Gesellschaft – die
Gestaltung eines nachhaltigen, zukunftsfähigen Lebens. Eine nachhaltige Entwicklung lässt sich beschreiben
als die Suche nach Wegen, wie dauerhaft befriedigende Lebensbedingungen und gerechte Entwicklungschancen für alle Menschen in allen Teilen dieser Welt geschaffen werden können. Das Leitbild ist somit geprägt
durch ein Verständnis, das auf Gerechtigkeit, Zukunftsverantwortung und Verteilungsgerechtigkeit basiert.
Heutige Schülerinnen und Schüler, die zukünftig zentrale Fragen und Herausforderungen nachhaltiger Gestaltungsprozesse in Wirtschaft, Politik und Kultur zu lösen haben, sind vor schwierige Aufgaben gestellt. Damit
stellt sich die Frage, wie die schulische Ausbildung zum erfolgreichen Aufbau zukunftsbedeutsamer Wissensbestände und Kompetenzen beitragen kann. Eine Orientierung auf diese Zielsetzungen zeigt sich im aktuellen
Bildungssystem noch viel zu wenig.
Zahlreiche Schulen erproben seit vielen Jahren neue Ansätze, um den Übergang von der Schule in die betriebliche Ausbildung oder ein Studium erfolgreich zu gestalten. Ein Erfolg versprechender Ansatz ist die Arbeit in
Schülerfirmen. Hier planen, produzieren und verkaufen Schülerinnen und Schüler Produkte oder Dienstleistungen in selbstständig betriebenen Schülerfirmen. Die Arbeit in einer Schülerfirma bedeutet für Jugendliche,
dass sie sich mit unterschiedlichen betriebswirtschaftlichen Handlungsfeldern auseinandersetzen müssen.
Fragen einer nachhaltigen Produktion und eines nachhaltigen Konsums werden dabei in der Regel aber nicht
thematisiert.
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Genau hier setzt die Zielrichtung „Nachhaltiger Schülerfirmen“ an. Mit diesem Lernarrangement soll nicht nur
der Übergang von der Schule in den Beruf zielgerichtet gestaltet werden. Zugleich gilt es, sich mit den Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung konkret auseinanderzusetzen, Ansprüche und Fragestellungen
eines nachhaltigen Wirtschaftens zu diskutieren, abzuwägen und praktisch zu erproben. Dies geschieht, indem das wirtschaftliche Handeln auf seine ökologischen und sozialen, seine lokalen und globalen Folgewirkungen hinterfragt wird.
Im Rahmen der folgenden Ausführungen werden zunächst die Leitidee einer nachhaltigen Entwicklung und die
sich daraus ableitenden Zielsetzungen und Zieldimensionen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)
dargelegt. Anschließend wird die Perspektive eines nachhaltigen Wirtschaftens in Schülerfirmen erörtert;
dies schließt Fragen der Einbindung eines solchen Lernarrangements in Unterricht und Schulentwicklung ein.
Nachfolgend wird erläutert, warum das Lernarrangement „Schülerfirma“, das auf einem veränderten Rollenverständnis von Lehrenden und Lernenden basiert, in besonderer Weise geeignet erscheint, um Jugendliche
zu aktivieren und ihnen den Aufbau zukunftsbedeutsamer Kompetenzen zu ermöglichen. Und schließlich wird
ausgeführt, warum Nachhaltige Schülerfirmen nicht nur stützende Netze im schulischen Umfeld benötigen,
sondern zugleich Kooperationen mit lokalen oder regionalen Unternehmen aufbauen und gestalten sollten.
An dieser Stelle sei Folgendes angemerkt: Da sich „nachhaltig“ ausgerichtete Schülerfirmen in vielen didaktischen Grundanliegen nicht von jenen Schülerfirmen unterscheiden, die Zielsetzungen einer nachhaltigen Entwicklung nicht dezidiert in ihrem Handeln thematisieren und berücksichtigen, wird im Text von Nachhaltigen
Schülerfirmen nur dann gesprochen, wenn es konkret um Zielsetzungen einer nachhaltigen Entwicklung geht.
Ansonsten wird nur der Begriff „Schülerfirma“ verwendet.
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Band 1
Lernen und Gestalten in Nachhaltigen Schülerfirmen
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Band 2
Jetzt geht’s los?!
Wir gründen eine Nachhaltige Schülerfirma
Susanne Berger, Stephanie Pröpsting
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Band 2
Jetzt geht‘s los?! – Wir gründen eine Nachhaltige Schülerfirma
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INFÜHRUNG
Bevor eine Nachhaltige Schülerfirma gegründet werden kann, muss zuerst klar sein, was nachhaltiges Wirtschaften überhaupt bedeutet. Deshalb ist die Auseinandersetzung mit den Zielen und Herausforderungen dieser Wirtschaftsform ein grundlegender Baustein. Auch die Frage danach, wie diese in realen Unternehmen
umgesetzt werden kann, sollte gleich zu Beginn der Planung beantwortet werden. Was ergibt sich daraus für
eine Nachhaltige Schülerfirma? Sie kann sich zum Beispiel Anregungen aus der realen Wirtschaftswelt holen.
Dabei ist es allerdings wichtig, nicht zu viel auf einmal schaffen zu wollen. Auch die vorbildlich nachhaltig
ausgerichteten Unternehmen haben ihr Ziel schrittweise und meist erst nach vielen Jahren erreicht. Es lohnt
sich, bei allen Vorhaben daran zu denken und sich nicht entmutigen zu lassen. Es gilt, die Nachhaltige Schülerfirma Schritt für Schritt und in einem fortwährenden Verbesserungsprozess weiterzuentwickeln. Dieser
Band beschreibt, wie gemeinsam mit den Schülern eine nachhaltige Geschäftsidee entwickelt werden kann.
Schließlich will eine zündende Idee gefunden und ihre Umsetzbarkeit geprüft werden. Es ist ein großer Vorteil,
wenn möglichst viele Personen aus dem Umfeld der Schule davon erfahren, dass eine Nachhaltige Schülerfirma gegründet werden soll, und in den Prozess einbezogen werden. Denn neben den Lehrern und Schülern
spielen zum Beispiel auch die Schulleitung und die Eltern eine wichtige Rolle. Sie alle können dabei helfen, das
Vorhaben auf stabile Beine zu stellen.
Damit bei der Gründung und Umsetzung der Geschäftsidee auch rechtlich nichts im Wege steht, werden wesentliche rechtliche Vorgaben, die beachtet werden sollten, aufgeführt. Konkreter wird die Umsetzung der
Idee dann mit der Entwicklung eines Geschäftsplans (Businessplan). Die Inhalte des Businessplans werden im
Einzelnen erläutert und die Nachhaltige Schülerfirma wird praxisnah dazu angeleitet, einen schriftlichen Plan
zur Umsetzung der Geschäftsidee auszuarbeiten. Der Businessplan ist wichtig für den ersten Schritt. Er ist jedoch kein starres Dokument und muss auch vor dem Start noch nicht perfekt sein. Er kann und soll fortlaufend
aktualisiert und angepasst weden. Im Laufe des Geschäftsbetriebs ergeben sich aus der Erfahrung weitere
Ergänzungen oder Änderungen. Im Vordergrund steht, dass die Nachhaltige Schülerfirma beginnt, ihre Ideen
umzusetzen.
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Viel Spaß beim Durchstarten!
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Band 2
Jetzt geht‘s los?! – Wir gründen eine Nachhaltige Schülerfirma
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Band 3
„… das rechnet sich!“
Wir bringen unsere Nachhaltige Schülerfirma ins Geschäft!
Tobias Schlömer
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Band 3
„… das rechnet sich!“ – Wir bringen unsere Nachhaltige Schülerfirma ins Geschäft!
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INFÜHRUNG
Der vorliegende Band 3 dient dem Aufbau von elementarem Hintergrundwissen über das Tagesgeschäft
nachhaltig wirtschaftender Schülerfirmen. Es wird der Versuch unternommen, die Theorie und Praxis der
nachhaltigen Unternehmung mit ihren wesentlichen Arbeitsbereichen in ihren Grundzügen und mit einer
auf das Nötigste reduzierten Fachsprache darzustellen. Diese Einführung führt idealtypisch die Überlegungen eines Businessplans fort. Gleichwohl kann der Band auch für Schülerfirmen, die sich schon am Markt
etabliert haben, in zweierlei Hinsicht als „Ideenspender“ dienen. Zum einen wird grundlegend aufgezeigt,
wie sich Schülerfirmen in ihren einzelnen Arbeitsbereichen auf ein nachhaltiges Geschäftsmodell ausrichten können. Zum anderen wird eine Unterstützung bei der Systematisierung und Professionalisierung des
Lernens und Arbeitens in einer Schülerfirma geboten: Es werden ausgewählte Werkzeuge und Instrumente aus
der Betriebswirtschaftslehre vorgestellt und grundlegendes unternehmerisches Denken als Beitrag einer
Berufsorientierung befördert.
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Am Beispiel der Turnbeutel Fashion eG wird ein mögliches Idealmodell einer Nachhaltigen Schülerfirma vorgestellt. Damit soll weder der Anspruch auf Vollständigkeit erhoben noch eine Praxis der Perfektion vermittelt
werden. Schließlich stellen nachhaltige Entwicklung und nachhaltiges Wirtschaften Leitbilder und nicht Leitrezepte dar! Um eine Nachhaltige Schülerfirma „ins Geschäft zu bringen“, müssen die Handlungsvorschläge
weder eins zu eins noch in vollem Umfang umgesetzt werden. Wie in der realen Wirtschaft wachsen Firmen
an ihren Aufgaben. Dies gilt insbesondere für Unternehmungen im Kontext von ökologischen und sozialen
Herausforderungen.
Die angebotenen Texte und Materialien sind – wie bei fast allen generalistischen Arbeitshilfen üblich – durchgängig im Zuge einer didaktisch-methodischen Transformation den jeweiligen Lerngruppen anzupassen. In
diesem Sinne sind auch die sogenannten Info-Boxen zu verstehen, auf die im Basistext bedarfsweise verwiesen wird: Sie bieten teils eine Zusammenfassung und teils weiterführende Überlegungen zur Vertiefung an.
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Viel Spaß bei der Arbeit mit dem Band!
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Band 3
„… das rechnet sich!“ – Wir bringen unsere Nachhaltige Schülerfirma ins Geschäft!
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Band 4
Werben? Na LOGO!
Marketing in Nachhaltigen Schülerfirmen
Oliver Hindricks, Marcus Krohn
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Band 4
Werben? Na LOGO!– Marketing in Nachhaltigen Schülerfirmen
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INFÜHRUNG
Werbung vs. Marketing – gibt es da einen Unterschied?
Seit der Eröffnung der Schülerfirma an der Maximilian-Schule sind einige Wochen vergangen. Die Mitarbeiter der Nachhaltigen Schülerfirma haben sich auf folgende Geschäftsidee und Vorgehensweise geeinigt: Sie
möchten den Senioren der Stadt ein breites Angebot zur „Schulung am Computer“ anbieten. Es soll Grundlagen- bzw. Einführungsschulungen umfassen und bis zur Schulung spezieller, vertiefender Problematiken –
ganz nach den Wünschen der Kunden – reichen. Der Kurs soll einmal pro Woche im Computerraum der Schule stattfinden, wobei die Senioren jeweils einen persönlichen Berater/Coach zur Seite gestellt bekommen.
Der Plan, wie die Geschäftsidee umgesetzt werden soll, steht. Auch der Schulvorstand, die Schulleitung, das
Lehrerkollegium und der Schulträger sind über die Einrichtung der Nachhaltigen Schülerfirma informiert und
haben ihre Unterstützung zugesagt. Nun, als es losgehen kann, stellt sich plötzlich für die Mitarbeiter die Frage: „Wie erfährt eigentlich der Kunde von uns und unserem Angebot? “
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Diese oder ähnliche Situationen sind den meisten Beteiligten an Schülerfirmen bekannt. „Wie erfährt eigentlich der Kunde von unserer Schülerfirma und unserem Angebot?“ Eine Lösung bietet zum Beispiel der Blick auf
Unternehmen, die auf dem realen Markt agieren.
Wer kennt es nicht? Woche für Woche werden unsere Briefkästen überschwemmt mit Werbeflyern, -prospekten oder -broschüren. E-Mail-Postfächer „laufen über“ durch Newsletter, Werbemails und Angebotsinformationen. Ständig öffnen sich neue Pop-up-Fenster mit Werbehinweisen während des Surfens im Internet.
Gefühlt alle fünf Minuten wird im Fernsehprogramm – meistens gerade in den besonders spannenden Momenten des Spielfilms – eine lange Werbepause eingelegt. Im Radio laufen alle 15 Minuten Werbemitteilungen –
kurzum: In vielen Situationen unseres täglichen Lebens (als Konsumenten) wird versucht, auf uns und unsere
Kaufentscheidungen aktiv Einfluss zu nehmen. Kaufwünsche und Bedürfnisse sollen angeregt und Kauflüste
geweckt werden. Wir leben in einer Zeit, in der Werbung eine bedeutende, für Unternehmen teilweise überlebenswichtige Funktion übernimmt. In unserer Mediengesellschaft sind wir als Konsumenten tagtäglich von all
diesen werbewirksamen Marketing-Maßnahmen umgeben, die alle nur einen Zweck bzw. ein Ziel verfolgen:
Kauft mein Produkt und nicht das von meinem Mitbewerber!
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Aber nicht nur mit diesem (Teil-)Bereich des Marketings, der „Werbung“, sollen unsere Entscheidungen beeinflusst werden. Auch das Aussehen der Produkte, die interessant gestaltete Verpackung und der ansprechende Preis sind auf dieses Ziel gerichtet. Aber wie sollen wir als Mitarbeiter unserer Nachhaltigen Schülerfirma
das alles bewältigen? Was bedeutet das konkret? Welche Möglichkeiten gibt es im Rahmen des Marketings
für uns als Schülerfirma? Um all diese Fragestellungen soll es in diesem Band zum Themenbereich Marketing in Schülerfirmen gehen. Werbung allein reicht nicht aus, um als Nachhaltige Schülerfirma erfolgreich am
Markt zu agieren. Es bedarf noch weiterer Aspekte des Marketings (z. B. Preisgestaltung, Produktaussehen
etc.), wie der vorliegende Band mithilfe von vielen Praxisbeispielen aus der Arbeit Nachhaltiger Schülerfirmen
aufzeigt. Ziel ist, dass die aufgeführten Anregungen in der realen, täglichen Schülerfirmenarbeit im Rahmen
einer erfolgreichen Marketingstrategie Anwendung finden.
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Die Bedeutung von Nachhaltigkeit für das Marketing eines Unternehmens
Das Thema Nachhaltigkeit, also ökonomisches Handeln in ökologischer und sozialer Verantwortung, haben
längst auch die Marketingfachleute in den Unternehmen für sich entdeckt. Zunehmend interessieren sich kritische Konsumenten für die Produktionsumstände oder die Umweltverträglichkeit der angebotenen Produkte.
Vor diesem Hintergrund stellen Unternehmen bei der Vermarktung ihres Angebots vermehrt Nachhaltigkeitsaspekte in den Vordergrund. Nach außen dokumentiert wird dies oftmals durch die Verwendung von speziellen Labels, wie „Der Blaue Engel“ (besonders umweltfreundliche Konsumgüter), „FairTrade/TransFair-Siegel“
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Werben? Na LOGO!– Marketing in Nachhaltigen Schülerfirmen
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Band 5
Nachhaltige Schülerfirmen
Wir werden besser: Leitfaden zur Planung und Durchführung
eines Nachhaltigkeitsaudits
Anna Lena Dasecke, Rolf Dasecke, Norbert Klüh, Beatrice von Monschaw
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Band 5
Nachhaltige Schülerfirmen – Wir werden besser: Leitfaden zur Planung und Durchführung eines Nachhaltigkeitsaudits
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INFÜHRUNG
Ihre Schülerfirma hat sich der Nachhaltigkeit verpflichtet. Das ist etwas Besonderes, damit ist sie in guter
Gesellschaft. So führen auch viele große Unternehmen in regelmäßigen Abständen ein Nachhaltigkeitsaudit
durch, wie zum Beispiel VW, MAN, Henkel, Bayer oder Shell.1
Warum machen diese Firmen ein Nachhaltigkeitsaudit bzw. warum beschäftigen sie sich mit Nachhaltigkeit?
In der Wirtschaft gilt, dass jeder Stillstand eigentlich ein Rückschritt ist und auf lange Sicht zu Wettbewerbsnachteilen führt. So sind nicht nur die kurzfristigen Gewinne im Auge zu behalten, denn insbesondere die
langfristigen Gewinnerwartungen sichern den Unternehmen ihre Zukunft. Zudem wird es zukünftig weniger
Ressourcen geben und die vorhandenen werden teurer werden. Durch einen ressourcenschonenden Umgang
mit Materialien im Unternehmen wird langfristig sichergestellt, dass auch in Zukunft diese Ressourcen zur
Verfügung stehen können.
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Gleichzeitig übernehmen die Unternehmer auch für die nachfolgenden Generationen soziale Verantwortung,
indem sie nicht nur versuchen, die Arbeitsplätze langfristig zu sichern, sondern auch die Umwelt zu erhalten.
Immer mehr Unternehmen lassen sich auf den Verbesserungsprozess (Nachhaltigkeitsaudit) ein, um die abschließende Dokumentation (Nachhaltigkeitsbericht) zu veröffentlichen. Dies dient dazu, ihre Tätigkeiten in
der Öffentlichkeit zu erklären und damit ihr Image aufzuwerten. Es dient somit ebenfalls der Außendarstellung
und ist zunehmend als Marketinginstrument anzusehen. Dabei muss der kritische Leser genau prüfen, ob das
Unternehmen tatsächlich substanzielle Veränderungen vorgenommen oder nur „Ökokosmetik“ betrieben hat,
auch bekannt als Greenwashing.
Trotz alledem darf man jedoch nicht vergessen, dass jede Schülerfirma, die nachhaltig arbeiten möchte, auch
wirtschaftlich erfolgreich sein muss.
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In diesem Band wurde der Versuch unternommen, die wichtigsten Elemente eines Nachhaltigkeitsaudits aus
der Wirtschaft zu übernehmen und auf Schülerfirmen anzupassen. Im Kapitel 2 werden der Ablauf und die
Inhalte eines Nachhaltigkeitsaudits näher beschrieben. Die methodische Vorgehensweise kann jede Schülerfirma für sich selbst festlegen. Eine in der Praxis erprobte Vorgehensweise mit Alternativen wird dazu im
Kapitel 3 angeboten. Grundsätzlich sollte möglichst viel Aktivität während des Verbesserungsprozesses bei
den Mitarbeitern selbst liegen und die Lehrkraft sollte sich nur im Rahmen des Notwendigen einbringen.
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Wenn Sie unter www.google.com den Suchbegriff „Nachhaltigkeitsbericht“ eingeben, bekommen Sie einige Beispiele (ca. 298.000 Seiten / Stand Juli 2012)
gezeigt, die Sie zum Teil auch kostenlos anfordern bzw. herunterladen können.
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