04_April.Mundgeruch bei Tieren

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Mundgeruch beim Tier
Ob Hund, ob Katze, wir lieben es, wenn sich unser vierbeiniges Familienmitglied zu richtig an
uns heran drückt und geknuddelt werden will. Die Freude wird allerdings schnell getrübt, wenn
der Atem unseres Schatzes uns eben diesen zu verschlagen droht.
Mundgeruch ist aber nicht nur sehr unangenehm, sondern in der Regel ein Zeichen für eine Entzündung im Mund. Die häufigste Ursache ist eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis). Wie bei
uns auch bleiben nach dem Essen bei den Tieren Nahrungsmittelreste im Mund kleben. Dort leben auch viele Bakterien, die diese verstoffwechseln und so klebrige Zahnbeläge produzieren.
Der Speichel enthält Salze, die sich mit den Belägen zu Zahnstein verbinden. Dieser haftet dann
sehr fest auf den Zahnoberflächen und kann eine erstaunliche Dicke erreichen. In der Regel ist
er gelb, ocker, braun oder grau und zuerst an den Außenseiten der Fang- und Backenzähne
sichtbar. Durch die Reibung der rauen Zahnsteinoberfläche an der Mundschleimhaut und die
Stoffwechselprodukte der enthaltenen Bakterien kommt es dann zur Entzündung des Zahnfleisches und der Mundschleimhaut. Zu Anfang ist nur der Zahnfleischrand gerötet. Ohne Behandlung zieht sich dann das Zahnfleisch zurück (Parodontose), das gesamte Zahnfach kann
sich entzünden und der Zahn fällt aus oder muss gezogen werden. Dass das schmerzhaft ist,
kann man sich vorstellen. Man wundert sich oft, wie „gut“ der Patient trotz starker Zahnerkrankung noch gefressen hat. Nach einer Behandlung berichten Besitzer dann aber oft, dass ihr
Schatz regelrecht „aufgeblüht“ sei.
Plaque-Bakterien und ihre Giftstoffe sind über die offensichtliche Erkrankung im Mund hinaus
häufig Verursacher von Magen-Darm-Erkrankungen und Herzerkrankungen. Gerade deshalb
sollte man den Zahnstein nicht einfach hinnehmen in dem Sinne: „Der ist ja schon alt, da stinkt
man eben schon mal aus dem Mund“. Auch im Alter macht eine Zahnsanierung viel Sinn, auch
wenn mit steigendem Alter natürlich ganz besonders vorher gemeinsam geschaut werden muss,
was ihrem Liebling nutzt, und was nicht. Auf der Grundlage einer guten Untersuchung im Vorfeld entscheiden Sie und wir wie immer gemeinsam, was das Beste in Ihrem speziellen Falle ist.
Je nach der Neigung ihres Vierbeiners zu Zahnstein macht es Sinn, jährlich oder auch halbjährlich die Zähne zu kontrollieren. Wird der Zahnstein gesundheitsrelevant, sollte er unter Berücksichtigung des oben gesagten in Narkose entfernt werden. Denn nur in Narkose kann auch der
Zahnstein entfernt werden, der sich unter dem Zahnfleischrand versteckt hat. Dieser ist es aber,
welcher die Parodontose verursacht. Ein reines Weg kratzen des auf dem Zahn sichtbaren Belags bewahrt nicht davor. Sehr wichtig ist auch die professionelle Politur des Zahns zum
Schluss, um ein erneutes Anhaften von Zahnbelag nicht durch Zerkratzen der Zahnoberfläche
noch zu begünstigen.
Vorbeugung
Am effektivsten ist ohne Zweifel das Zähneputzen mit einer Zahnbürste und (nur!) mit einer für
Tiere geeigneten Zahnpasta. Ist das Bürsten nicht möglich, können wir Ihnen eine enzymatische
Paste anbieten, welche mit dem Finger nur in die Mundhöhle eingebracht werden muss und den
Zahnstein anlösen soll. Geht auch das nicht, gibt es enzymhaltige Kaustreifen für Hunde.
Schließlich gibt es auch spezielle Trockenfutter für Hunde und Katzen, welche den Abrieb am
Zahn erhöhen. Bei dieser Vielfalt an Produkten beraten wir Sie natürlich gerne.
Ihre Kleintierklinik am Landratsamt
Dr. H. Scholl, J. Fritz, Dr. S. Dahnken
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