Factsheet zu Hepatitis C Was ist das? • Hepatitis C ist eine Leberentzündung, die durch das Hepatitis-C-Virus verursacht (HCV) wird. • Die akute Infektion verursacht nur selten Symptome, wird aber häufig chronisch (bis zu 80%). • Eine chronische Hepatitis C kann nach Jahren bzw. Jahrzehnten zu Zirrhose und Leberkrebs führen. • Durch heutige Therapien ist die Hepatitis C oft heilbar. Wie ist die durchschnittliche Inkubationszeit? • Sechs bis neun Wochen. Wie kann man sich anstecken? • Hepatitis C wird über infiziertes Blut übertragen, wenn dieses in Blutbahn oder Schleimhäute eines Gesunden eindringt. Vor 1991 gehörten Blutprodukte zu den häufigsten Infektionsquellen, sind aber inzwischen sicher. • Heute gehören mit Blut verschmutzte Injektionsnadeln oder andere scharfkantige Instrumente zu den aktuellen Übertragungswegen. • Die Übertragung durch Sexualverkehr ist selten, aber möglich; das Risiko steigt während der Menstruation und bei verletzungsträchtigen Sexualpraktiken. • Eine infizierte Mutter kann ihr Neugeborenes in bis zu 5% der Fälle ebenfalls anstecken; ein Kaiserschnitt senkt dieses geringe Risiko nicht weiter. Seite 1 Was sind die Symptome? • Die meisten Betroffenen mit chronischer Hepatitis C spüren über Jahre keine Symptome. • Wenn Symptome auftreten, sind diese oft unspezifisch wie Müdigkeit, leichte Übelkeit oder grippeähnliche Symptome. • Chronische Hepatitis C kann mit anderen Begleiterkrankungen wie z.B. Depressionen und Gelenkschmerzen einhergehen. Wie wird Hepatitis C diagnostiziert? • Bei Verdacht auf Hepatitis C wird das Blut zunächst auf HCV-Antikörper untersucht. • Ist der Antikörpertest negativ, liegt wahrscheinlich keine Hepatitis C vor. • Wenn der Antikörpertest positiv ist, folgt anschließend ein PCR-Test, der im Blut nach dem Erbmaterial des Virus sucht (HCV-RNA). Ist die HCV-RNA positiv, hat man Hepatitis C. Wie wird Hepatitis C behandelt? • Je nach Medikament, Genotyp, Therapieansprechen und Krankengeschichte dauert die Therapie heute in der Regel 8, 12 bis 24 Wochen. Behandelt wird in verschiedenen Kombinationen von Substanzen, welche das Virus hemmen. Patienten gelten als geheilt, wenn sechs Monate nach dem Therapieende weiterhin keine HCV-RNA im Blut nachweisbar ist. • Durch neue, 2014 bzw. 2015 zugelassene Medikamente konnten die Heilungsraten deutlich gesteigert werden. • Von den Fachgesellschaften wird heute keine Therapie mehr mit Interferon empfohlen. In einigen Fällen werden die neuen Substanzen noch mit Ribavirin kombiniert. • Auch die neuen Substanzen können neue, z.T. noch unbekannte Risiken, Neben- und Wechselwirkungen haben. Insgesamt scheinen diese jedoch wirksamer und nebenwirkungsärmer zu sein als die bisherigen Interferonbasierten Therapien. Seite 2 Wie weit ist Hepatitis C verbreitet? • In Deutschland gibt es unterschiedliche Schätzungen zur Verbreitung, Experten gehen von mehreren Hunderttausend Hepatitis-C-Infizierten aus. • Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass weltweit etwa 130-150 Millionen Menschen chronisch infiziert sind. Wer ist gefährdet? • Menschen, die vor 1991 Blutprodukte erhalten haben. • Mitarbeiter im Gesundheitssystem, die mit Blut von Patienten in Kontakt kommen. • Neugeborene infizierter Mütter. • Menschen, die in der Vergangenheit Drogen gespritzt oder geschnüffelt haben. • Eine sexuelle Übertragung ist relativ selten. Wie kann man sich schützen? • Es gibt keine Impfung gegen Hepatitis C. • Blutprodukte sind in Deutschland seit 1991 sicher. • Scharfkantige Hygienegegenstände wie Rasierklingen und Zahnbürsten sollten nicht gemeinsam benutzt werden. • Beim Umgang mit fremdem Blut sollte man Schutzhandschuhe tragen. • Blutflecken sollten mit Desinfektionsmittel entfernt werden. • Drogengebrauch ist zu vermeiden; Drogenuser sollten niemals ihre Utensilien mit anderen teilen. Weiterführende Informationen zu Hepatitis C und anderen Lebererkrankungen: Deutsche Leberhilfe e.V. Krieler Str. 100, 50935 Köln Telefon: 0221 / 28 299-80, Telefax: 0221 / 28 299-81 [email protected] www.leberhilfe.org Seite 3