Schmetterlinge sind neben den Vögeln diejenige Tiergruppe, die in den zurückliegenden Jahrzehnten und Jahrhunderten die größte Aufmerksamkeit innerhalb faunistisch-ökologischer Forschung fand. Dennoch sind einzelne Teildisziplinen der Lepidopterologie bis in die heutige Zeit stiefmütterlich behandelt worden. Dies betrifft vor allem die Erforschung der Larvalökologie und die Kenntnis der von den Präimaginalstadien genutzten Habitate. Selbst bei elementaren Fragen wie die der Wirtspflanzen liegen vielfach nur mangelhafte bis keine Informationen vor; noch geringer ist oft das Wissen über die Larvallebensräume. Dies ist um so bedeutsamer, als ein Schutz einzelner Arten oder Lebensgemeinschaften nur möglich ist, wenn der gesamte Lebenszyklus bekannt ist. Im Zusammenhang mit dem Rückgang von Schmetterlingen in der heutigen Kulturlandschaft wurden, aufbauend auf der Metapopulationstheorie, besonders Flächengröße und Isolation von Habitaten als entscheidend angesehen. Der dritte wichtige Parameter ist die Qualität der Habitate und hier insbesondere die der Larvallebensräume. Hierfür lassen sich vor allem zwei Gründe anführen: 1. Eier und Puppen können keine und Raupen nur in gewissen Grenzen aktive Ortsveränderungen durchführen. Sowohl Eier und Puppen als auch Raupen sind im Gegensatz zu Imagines somit nicht oder kaum in der Lage, ungünstigen Witterungsbedingungen bzw. einem schlechten Ressourcenangebot auszuweichen. Inhalt der Tagung In der überwiegenden Zahl der Fälle dauert der Zyklus vom Ei über Raupe und Puppe bis hin zum Falter deutlich länger als die Imaginalphase. Die Präimaginalstadien sind somit über einen viel längeren Zeitraum dem Selektionsdruck und dem Wirken der biotischen und abiotischen Faktoren unterworfen als die Imagines. Aus Sicht des Naturschutzes kommt der Kenntnis der Larvalökologie und -habitate nicht nur zur Beurteilung der Qualität von Lebensräumen und für Aussagen zum Management von Habitaten eine hohe Bedeutung zu, sondern bei vielen Arten lassen sich die Präimaginalstadien deutlich besser nachweisen als Imagines. Dies ist zum einen darauf zurückzuführen, dass bei allen Arten deutlich mehr Eier oder Raupen vorhanden sind als später Falter. Hinzu kommt, dass die Nachweisbarkeit von Präimaginalstadien weniger witterungsabhängig ist. Somit steht – neben der schon oben erwähnten meist längeren Präimaginalstadienphase – generell ein viel längerer Zeitraum zur Erfassung zur Verfügung als bei Imagines. Insbesondere bei Arten, die in geringer Imaginaldichte auftreten („low density species“) oder als Falter die Kronenregion von Bäumen bevorzugen ist die Suche nach Larvalstadien oder Eiern häufig die einzige seriöse Nachweismethode. 2. Die Tagungsbeiträge werden als Sonderband der Schriftenreihe des Naturkundemuseums Münster (Abh. Westf. Mus. Naturkde. Münster) erscheinen. Veröffentlichung der Beiträge Wissenschaftler in Forschungseinrichtungen, amtlicher und ehrenamtlicher Naturschutz, Mitglieder von Planungsbüros und Studierende. Es handelt sich um eine deutschsprachige Tagung mit internationaler Beteiligung. Teilnehmerkreis Einführung in die Tagung 1. Präimaginalstadien und deren Nachweis 2. Larvalhabitate 3. Larvalökologie und Naturschutz Ausblick Themenblöcke Die Tagung soll einen Überblick über ▪ den gegenwärtigen Kenntnisstand zur Larvalökologie sowie ▪ zu praktikablen Erfassungsmethoden für Präimaginalstadien geben. ▪ Darüber hinaus sollen die sich hieraus ergebenden Konsequenzen für Forschung und Naturschutz thematisiert werden. Ziel der Tagung Das Tagungsbüro ist am 11. 02. ab 12:00 Uhr und am 12. 02. ab 8:30 Uhr geöffnet. Tagungsbüro Anmeldung bei Dr. T. Fartmann (Westfälische Wilhelms-Universität, Institut für Landschaftsökologie, AG Biozönologie, Robert-Koch-Str. 26, 48149 Münster, Tel. +49-(0)251-8331967, Fax: +49-(0)251-8338352, [email protected]) bzw. online (http://biozoenologie.unimuenster.de). Anmeldeschluss ist der 01. Februar 2005. Die Anmeldebestätigung erfolgt durch Versendung des Tagungsprogramms. Anmeldung In Kooperation mit der Biologischen Station im Südkreis Paderborn (Bad Wünnenberg), dem Westfälischen Museum für Naturkunde (Münster) und dem Zentrum für Umweltforschung ZUFO (Münster) Dr. Thomas Fartmann (Universität Münster), Gabriel Hermann (Arbeitsgruppe für Tierökologie und Planung, Filderstadt) und Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW (NUA; Recklinghausen) Veranstalter Von: Freitag, 11. Februar 2005, 14:00 Uhr Bis: Samstag, 12. Februar 2005, 18:00 Uhr Termin und Dauer der Veranstaltung Westfälische Wilhelms-Universität Institut für Landschaftsökologie Robert-Koch-Str. 26 48149 Münster Die günstigste Verpflegung bietet die Mensa I am Aasee. Sie ist in 10 Geh-Minuten vom Tagungsgebäude zu erreichen. Die Mensa ist werktags und samstags von 12:00– 14:30 Uhr geöffnet. Für Freitagabend ist ein gemütliches Beisammensein im Schlossgarten-Restaurant geplant. Münster 11.–12. Februar 2005 Ort Hotelreservierungen können Sie bei MünsterMarketing vornehmen (Klemensstraße 10, 48143 Münster, Tel. 0251/492-2726, Fax: 492-7759, EMail: [email protected]). Das Jugendgästehaus liegt sehr zentral am Südufer des Aasees, nur etwa 10 Geh-Minuten vom Tagungsgebäude entfernt. Übernachtungen mit Frühstück kosten hier 22 € (Jugendgästehaus Münster, Bismarckallee 31, 48151 Münster, Telefon: 0251/530280, E-Mail: [email protected]). Mit dem Auto aus Richtung Süden (A43), Abfahrt Münster-Süd: Die Autobahn geht in die B 51 über, die dann an der ersten Ampelkreuzung zur Weseler Straße (geradeaus) wird. Folgen Sie der Weseler Straße Richtung Innenstadt und fahren Sie am LVM-Gebäude links auf den Kolde-Ring. Fahren Sie geradeaus bis auf den Kardinal-vonGalen-Ring und biegen Sie rechts in die Hüfferstraße ein. Dann biegen Sie rechts in die Robert-Koch-Straße ein, folgen Sie dem Straßenverlauf nach rechts. Das Institut für Landschaftsökologie liegt nun auf der rechten Seite (Hausnummer 26–28). Parkplätze sind direkt vor dem Gebäude vorhanden. Aus Richtung Norden (A1), Abfahrt Münster Nord: Folgen Sie der Steinfurter Straße. Im Innenstadtbereich ändert sich der Name der Straße in "Hindenburg-Platz". Fahren Sie am Hindenburg-Platz (im Hintergrund ist das Schloss zu sehen) vorbei und biegen Sie vor dem Amts/Landgericht an der Ampelkreuzung rechts in die Gerichtsstraße. Folgen Sie der Hüfferstraße und biegen Sie nach der zweiten Ampelkreuzung links in die Robert-Koch-Straße. Weitere Beschreibung s. o. Mit dem Bus ab Münster Hbf mit den Bus-Linien 4 und 12 (Richtung Horstmarer Landweg), 11 (Richtung Gievenbeck) oder 14 (Richtung Zoo). Abfahrt Hbf: Bussteig D1 (4, 11, 12) bzw. B2 (14); Ankunft Haltestelle: Hüfferstiftung. Abfahrtszeiten entnehmen Sie bitte dem online-Busfahrplan der Stadtwerke Münster (http://www.stadtwerke-muenster.de). Verpflegung Unterkünfte Anreise (s. a. www.uni-muenster.de/Geographie)