Frage Antwort ? „Gibt es wissenschaftliche Beweise für die Glaubwürdigkeit der Bibel?“ Die Bibel ist ein umstrittenes Buch. Kann man beweisen, dass sie das „Wort Gottes“ ist? Ein wichtiger Hinweis auf den Ursprung der Bibel sind Voraussagen, die biblische Schreiber in Gottes Namen hinsichtlich zukünftiger Ereignisse getroffen haben. Wenn die Schreiber von einem allwissender Gott inspiriert wurden, dann müssten diese Begebenheiten auch wirklich eingetroffen sein. Biblische Prophethie betrifft das Schicksal von Städten, Weltreichen und vielen anderen Schlüsselereignissen der Menschheitsgeschichte. In dieser Ausführung soll im Besonderen auf eine von Gott geschickte Person eingegangen werden, die von Anfang bis Ende der Bibel Erwähnung findet: Der Messias (=Christus), der von Gott versprochene Erlöser des Volkes Israel. Sein Leben und Auftreten werden schon lange vor seiner Geburt von Propheten beschrieben. Das tat Gott, um den Israeliten zu zeigen, auf wen sie warten sollten und um jede Verwechslung mit anderen Menschen auszuschließen. Unter anderem wurde der Messias so beschrieben: • Er sollte durch einen Boten angekündigt werden (Maleachi 3,1) • Er sollte ein Nachkomme Isais (aus dem Stamm Juda) sein und aus der Linie seines Sohnes Davids kommen (Jesaja 11,1 ; Jeremia 23,5) • Er sollte in Bethlehem, einem Dorf mit weniger als 1000 Einwohnern, geboren werden (Micha 5,1) • Er sollte auf einem Esel nach Jerusalem reiten (Sacharja 9,9) • Er sollte von jedem verachtet und zum Abscheu des Volkes werden (Jes.49,7) • Er würde viel Schmerz und Leiden durchmachen, misshandelt und unschuldig umgebracht werden (Jesaja 53,1-7) • Er würde durchstochen werden (Sacharja 12,10) • Er würde in ein Grab eines Reichen gelegt werden und nach seinem Tod weiterleben (Jesaja 53,9-10) Wem die Geschiche von Jesus aus Nazareth ein wenig bekannt ist, der hat schnell gemerkt, dass diese Aussagen auf ihn zutreffen. Eine zufällige Verwechslung ist bei der Menge an Details auszuschließen. Können die Voraussagen auch ohne Gottes Eingreifen erklärt werden? Ja, sagen die Kritiker. Im Folgenden soll auf 3 Argumente ihrer kurz eingegangen werden: 1. „Die betroffenen Texte des alten Testaments wurden nachträglich auf Jesus angepasst“ Seit dem Fund der Qumranschriften ab 1947 ist es wissenschaftlich bewiesen, dass die messianischen Prophezeiungen der Jesaja-Rolle um mindestens 200v.Chr. geschrieben wurden (die Schriftrolle selbst erhebt den Anspruch von 700v.Chr. zu stammen). Da im Propheten Jesaja ein großer Teil der Voraussagen über den Messias enthalten sind, ist diese Behauptung unglaubwürdig. Frage Antwort ? 2. „Die Schreiber des neuen Testaments schrieben das Leben Jesu so um, damit sich die Prophezeiungen scheinbar erfüllen“ Dieses Argument klingt schlüssig, da die Evangelien-Verfasser bis auf Lukas Juden waren und sich gut im Alten Testament auskannten. Sie nahmen sogar Bezug zu den durch Jesus erfüllten Prophezeiungen, z.B. in Matthäus 2,17: „Da wurde erfüllt, was durch den Propheten Jeremia geredet ist...“. Dennoch gibt es Einwände: • Die 4 Schreiber müssten sich miteinander abgesprochen haben, um ein einheitliches Bild von Jesus zu zeichnen. Und nicht nur sie, sondern auch die Gläubigen der frühen christlichen Gemeinden waren Zeitzeugen des Lebens Jesu. Damit müssten sie alle in eine gewaltige Verschwörungstheorie verwickelt gewesen sein, die definitiv nicht zu ihrem Nutzen war: Viele von ihnen starben in den Christenverfolgungen den Märtyrertod. Doch wer würde für den Glauben an eine Person sterben, deren Identität erlogen ist? • Es gab nicht nur gläubige Zeitzeugen, sondern auch erbitterte Gegner, besonders die damaligen Thoralehrer, die das Leben Jesu argwöhnisch unter die Lupe nahmen. Die Evangelien und das ganze Christentum hätten sich damals nicht durchsetzen können, wenn ihre Kritik haltbar gewesen wäre und offensichtliche Geschichtsverfälschungen aufgedeckt hätte. Davon hört man aber nichts – entsprach der Bericht der Schreiber vielleicht der anerkannten Wirklichkeit? 3. „Jesus war ein Genie, das die Voraussagen der Propheten bewusst erfüllte“ Sicher wurden mehrere Nachkommen Davids in Bethlehem geboren. Bestimmt auch zu der Zeit, in welcher der Prophet Johannes den Messias ankündigte. Kann es also sein, dass jemand mit den „mitgegebenen Voraussetzungen“ und genügend biblischem Wissen bewusst alle Prophezeiungen erfüllte? • Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mensch alle „zufälligen“ Voraussagen erfüllt hätte, ist sehr gering. Denn zu der Herkunft, dem Geburtsort und dem richtigen Zeitpunkt müsste nämlich einiges mehr „zufällig“ in Erfüllung gehen: Die Ablehnung vonseiten des Volkes, die unschuldige Verurteilung, die körperlichen und seelischen Schmerzen, das Durchbohren seines Körpers und die Grablegung im Grab eines Reichen. Auf diese Dinge hätte die Person kaum Einfluss nehmen können. • Der Messias wird in Jesaja 53 als „Mann der Schmerzen“ bezeichnet. Angesichts der vielen angekündigten Leiden stellt sich die Frage, ob jemand solche Strapazen freiwillig erduldet hätte, nur um sich als den verheißenen Messias darzustellen und seine Mitmenschen zu betrügen. Diese Person hätte auch nichts von ihrer Mühe gehabt, denn für ihre perfekte Täuschung hätte sie zuletzt auch grausam sterben müssen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein empirischer Beweis der Inspiration der Bibel nicht möglich ist. Die Bibel ist aber voller Hinweise auf einen göttlichen Urheber und zwingt uns letztlich zu dem Schluss, dass Gott sie in Auftrag gegeben hat. Wie betrachtet kann man das Eintreffen biblischer Voraussagen schlecht als reine Zufälle oder geschickte Fälschungen darstellen. Die Bibel redet aber auch zu unserem Herzen wie kein anderes Buch. Sie zeigt wie wir wirklich sind und wie wir den wahren Gott kennenlernen können. Lese die Bibel und sei bereit, Gottes Botschaft an uns Menschen zu hören!