Die Zeitschrift für Wärmedämmung und Energieeffizienz Nr. 31 | Juni 2016 NOVA Flumroc COMPACT S.6 Verputzte Aussenwärmedämmung Steinwolle macht Brandriegel überflüssig S.10 R ecycling Flumroc experimentiert mit FlumrocBauschutt COMPACT bedeutet: Heizkosten sparen S.12 Brandschutz im Holzbau Wohnkomfort erhöhen Das Experteninterview 100 % recycelbare Steinwolle Die Steinwolldämmplatte für Das erste energieautarke Mehrfamilienhaus die mineralische Aussendämmung. der Schweiz Modernste Photovoltaik, ein ausgeklügeltes Speichersystem und eine ausgezeichnete Dämmung S.4 Die Naturkraft aus Schweizer Stein Inhalt 3Editorial 4 Energieautarkes Mehrfamilienhaus Zum Haus in Brütten ZH führt kein Stromkabel 6Verputzte Aussenwärmedämmung Sanierung einer Mehrfamilienhaus-Überbauung in St. Gallen ohne Brandriegel 10Rohstoffe Flumroc forscht an pflanzlichem Bindemittel und macht Versuche mit Bauschutt 12Brandschutz im Holzbau Interview mit Josef Kolb, Holzbauingenieur und Brandschutzexperte 14Plusenergie-Bürogebäude Vom 30-jährigen Haus zum kleinen Kraftwerk 16Dämmplatte FUTURO Innovative Steinwollplatte mit natürlichem Bindemittel 18 Ausmass-Tool CALCOO Vom Foto der Fassade zum Sanierungsplan 20 Dachsystem von Designergy Wärmedämmung, Witterungsschutz und Stromerzeugung in einem 21 Virtuell Häuser erneuern Raiffeisen setzt auf eVALO 22 Naturarena Rotsee Zwölf Lastwagen Steinwolle für Luzerner Ruder-Mekka 24 Plusenergie-Haus Zürich Solarstrom von der Fassade 26 Neubau Kunstmuseum Basel Atombombensichere Räume für wertvolle Kunst 28 Neubau Kunstmuseum Chur Flumroc-Brandschutz in hinterlüfteter Fassade 30Kehrichtverbrennungsanlage 200 Meter langes Schiff produziert Strom und Abwärme aus Abfall 2 Flumroc NOVA 31 Editorial Liebe Leserin, lieber Leser Wo nachhaltige Häuser entstehen, ist Flumroc nicht weit. In der Schweiz werden immer mehr Gebäude nach den Grundsätzen der Nachhaltigkeit gebaut oder erneuert. Einige der spannendsten Projekte, an denen Flumroc beteiligt gewesen ist, stellen wir Ihnen in dieser NOVA vor. Zum Beispiel das erste energieautarke Mehrfamilienhaus der Schweiz: Im Gebäude ohne Stromanschluss steckt jede Menge FlumrocDämmplatten und viel Technik. Mehr zum faszinierenden Projekt lesen Sie ab Seite 4. Auch bei einer grossen Sanierung eines Mehrfamilienhauses in der Stadt Zürich zum Plusenergie-Gebäude ist Flumroc mit von der Partie. Dank einer Top-Dämmung und einer neuartigen Photovoltaikanlage in der Fassade produziert das Haus mehr Strom, als es verbraucht. Siehe Seite 24. Zu einem nachhaltigen Gebäude gehört auch ein solider Brandschutz. Dieser hat bei der Erneuerung der Genossenschaft Gess in St. Gallen eine zentrale Rolle gespielt. Auf Brandriegel konnte bei der Sanierung dank dem Einsatz von Steinwolle gänzlich verzichtet werden. Nachzulesen ab Seite 6. Zum Thema Brandschutz im Holzbau haben wir ein Interview geführt mit einem, der weiss, wovon er spricht: Josef Kolb ist Holzbauingenieur, Brandschutzexperte und Geschäftsleitungsmitglied der Josef Kolb AG. Das Experten-Interview gibts auf Seite 12. Bereits 2014 nahm Flumroc selbst eine nachhaltige Erneuerung in Angriff. Dabei verwandelten wir unser Bürogebäude aus den 80er-Jahren in ein kleines Kraftwerk (siehe Seite 14). Mit dem Projekt wollen wir anderen Unternehmen zeigen, was man mit einer sinnvollen Gebäude-Erneuerung alles erreichen kann. Eine Vorreiterrolle übernehmen wir auch beim nachhaltigen Umgang mit Rohstoffen. Im Bericht ab Seite 10 erfahren Sie, wie wir Steinwolle rezyklieren und was wir mit Bauschutt alles vorhaben. Lassen Sie sich inspirieren! Kurt Frei, Geschäftsführer Flumroc AG Flumroc NOVA 31 3 Energieautarkes Haus Das MehrfamilienhausKraftwerk Es kommt ohne Gas, ohne Öl und ohne Strom von aussen aus: das erste energie­ autarke Mehrfamilienhaus der Welt. Das Haus in Brütten ZH versorgt sich selbst mit Energie – dank modernster Photovoltaik, einem ausgeklügelten Speichersystem und einer ausgezeichneten Dämmung. Es ist das neuste Projekt der Umwelt Arena Spreitenbach. Gemeinsam mit Ausstellungspartnern baut sie zurzeit das erste energieautarke Mehrfamilienhaus der Welt in Brütten bei Winterthur. «Es wird weltweit das erste Mehrfamilienhaus, das ohne externen Anschluss für Strom, Öl und Erdgas auskommt», sagt Walter Schmid, Gründer von Kompogas und Initiant der Umwelt Arena. Obwohl kein Stromkabel vom oder zum Haus führt, müssen die Bewohner nicht auf Strom verzichten. Auch frieren wird im Neunfamilienhaus niemand. Die gesamte Energie wird aus der Sonne bezogen und dank drei verschiedenen Speichern über das gesamte Jahr verteilt nutzbar gemacht. Neuartige Photovoltaik-Panels Das Prinzip des energieautarken Hauses basiert auf den vier S: Sammeln, Speichern, Sparen und Sorge tragen. Gesammelt wird die Energie mit leistungsfähigen Photovoltaik-Panels auf dem Dach und mit neuartigen Photovoltaik-Zellen an der Fassade. Die Module an der Fassade wurden eigens für das Projekt entwickelt. Sie spiegeln nicht wie herkömmliche Photovoltaik-Platten und wirken daher sehr dezent. werden zum Sparen angehalten, indem ihnen stets Informationen über ihren Energieverbrauch zur Verfügung stehen. Ein Bonus-Malus-System belohnt ausserdem sparsame Mieter. Weiter verfügt das Haus über eine automatische Gebäudesteuerung und die effizientesten Haushaltgeräte. Für die Beleuchtung werden ausschliesslich moderne LEDLampen verwendet, deren Lichtfarbe auf die Raumnutzung abgestimmt ist. Schliesslich ist das Haus rundum mit Flumroc-Steinwolle gedämmt und braucht deshalb nur wenig Heizenergie. Im Winter hält die Steinwolle die Wärme im Haus, im Sommer bleibt es drinnen angenehm kühl. Einzug im Juni 2016 Walter Schmid zweifelt nicht daran, dass das neuste Projekt der Umwelt Arena ein Erfolg wird: Bertrand Piccard habe es geschafft, allein mit Sonnenenergie zu fliegen. «Was er in der Luft hinkriegte, werden wir am Boden auch fertigbringen.» Das autarke Haus ist im Juni 2016 bezugsbereit. Clevere Energiespeicher Um die Sonnenenergie für trübe Tage und für den Winter zu speichern, sind im Haus drei Speicher eingebaut: Im Keller steht eine grosse Batterie, die das Haus bis maximal drei Tage mit Strom versorgen kann. Zwei Warmwassertanks unter dem Haus werden im Sommer durch die überschüssige Energie mittels Wärmepumpe erwärmt. Im Winter wird mit dem warmen Wasser das Haus geheizt. Schliesslich wird mit dem überschüssigen Sonnenlicht mittels Elektrolyse Wasserstoff gewonnen und in Tanks gespeichert. Bei Energiemangel im Winter wird dieser Wasserstoff über eine Brennstoffzelle wieder in Strom und Wärme umgewandelt. Sparsame Mieter Alles Sammeln und Speichern von Energie nützt nichts, wenn verschwenderisch damit umgegangen wird. Mieter 4 Flumroc NOVA 31 Objektdaten Standort Brütten, Zürich Baujahr 2015–2016 Bauherrschaft Umwelt Arena AG Verwendete Dämmung Fassade: Flumroc-Dämmplatte DUO und DUO mit schwarzem Glasseidengewebe, zweimal 140 mm; Dach: Flumroc-Dämmplatte SOLO, zweimal 140 mm; Tiefgarage und Nebenräume: Flumroc-Dämmplatte TOPA, 50/100/200 mm Architekten René Schmid Architekten, Zürich Ausstellung in der Umwelt Arena In der Umwelt Arena Spreitenbach gibt es eine Ausstellung zum energieautarken Mehrfamilienhaus. Herzstück der Ausstellung ist ein Grossmodell, das den technischen Aufbau erklärt und die innovativen Lösungen für das Gebäude in Brütten vorstellt. Gruppen können Führungen durch die Umwelt Arena mit Fokus auf das energieautarke Mehrfamilienhaus buchen über [email protected], Telefon +41 56 418 13 10. www.umweltarena.ch Visualisierung des ersten energieautarken Mehrfamilienhauses der Welt. Erst auf den zweiten Blick wird sichtbar: Die Fassade produziert Strom. Vier Fragen an den Architekten René Schmid «Wir wollen andere motivieren, ebenfalls Solarenergie zu nutzen» Herr Schmid, wieso bauen 40 Tage. Die Gebäudehaut produ- Entscheidung für Flumroc-Stein- Sie im Mittelland ein energie- ziert bereits bei Tageslicht Strom, wolle leicht gemacht. autarkes Haus? auch ohne direkte Sonnenein- Mit dem Projekt wollen wir strahlung. Nicht nur auf dem Dach, zeigen, dass man heute ein Haus René Schmid Architekt sondern auch an der Fassade ausschliesslich mit Sonnenener- Die ganze Gebäudehülle ist wird Strom produziert. An der gie betreiben kann. Wie kann ausschliesslich mit Steinwolle Fassade sieht man aber gar man das besser demonstrieren von Flumroc gedämmt. Wes- keine blau glänzenden Panels. als mit einem Gebäude, das halb haben Sie sich für dieses Wie geht das? nicht ans Stromnetz angeschlos- Produkt entschieden? Matte Photovoltaik-Platten, die sen ist? Wir wollen andere mo- Flumroc-Steinwolle ist ein nicht glänzen, hat es bisher noch tivieren, ebenfalls Solarenergie Schweizer Produkt – äusserst nicht gegeben. Sie wurden ei- zu nutzen, in eine gute Gebäude- langlebig – mit einem sehr guten gens für das Projekt entwickelt. hülle zu investieren und sparsam Wärmedämmwert. Steinwolle Wir haben einen warmen Farb- mit Ressourcen umzugehen. bietet optimalen Brandschutz. ton gewählt, der optisch gut zu Sie ist das beste Produkt für den hellen Holzfenstern passt. Ist das Haus wirklich nicht ans hinterlüftete Fassaden. Stein- Die spezielle Fassade sieht nicht Stromnetz angeschlossen? wolle ist dampfdiffusionsoffen nur gut aus, sie ist auch extrem Es sind eine Datenleitung der und sorgt damit für ein gutes robust und schützt deshalb jahr- Swisscom und eine Wasser- Raumklima. Ausserdem lässt zehntelang vor Wind und Wetter. leitung installiert. Aber eine sich Steinwolle einfach zuschnei- Und das Beste: Die Fassade Stromleitung gibt es keine. Wir den und passgenau einfügen. produziert laufend Strom. haben Stromreserven für 30 bis All diese Vorteile haben uns die Flumroc NOVA 31 5 Verputzte Aussenwärmedämmung Optimaler Brandschutz für Mehrfamilienhäuser Gebäude, die höher sind als elf Meter, benötigen einen Brandriegel – ausser die Aussenwanddämmung besteht aus Steinwolle. Wie das funktioniert, zeigt die Sanierung einer Mehrfamilienhaus-Überbauung in St. Gallen. Hoch über der Altstadt von St. Gallen, am sonnenverwöhnten Dreilindenhang, stehen in der obersten Reihe die neun Mehrfamilienhäuser der Wohnbaugenossenschaft Gess. Sie bieten nicht nur eine prächtige Aussicht über St. Gallen und eine kurze Gehdistanz zum Naherholungsgebiet Drei Weieren, sondern neu auch eine moderne verputzte Aussenwanddämmung und vergrösserte Balkone. Brandschutz ohne Brandriegel Dächer, Fenster, Bäder und Küchen der Mehrfamilienhäuser mit Baujahr 1962 waren in den vergangenen Jahren nach und nach modernisiert worden. Die Fassaden hingegen befanden sich bis im Frühling 2015 noch im Originalzustand. Das bedeutete: Fassaden aus einem 32 Zentimeter starken Modul-Backstein – ohne Dämmung. Bei der Fassadensanierung und der damit einhergehenden Dämmung wollte die Bauherrin, die Wohnbaugenossenschaft Gess, auf ein ökologisches Schweizer Produkt setzen. Gemeinsam mit dem verantwortlichen Architekten Thomas Egli fiel die Wahl rasch auf die Flumroc-Dämmplatte COMPACT PRO. Diese sorgt nicht nur für eine hochwertige Wärmedämmung und einen zuverlässigen Schallschutz, sondern verhindert auch die Ausbreitung von Bränden über die Fassade. Steinwolle brennt nicht und hat einen Schmelzpunkt von über 1000 Grad Celsius. Deshalb entfällt der sonst für die Einhaltung der Brandschutzrichtlinien obligatorische Brandriegel bei Gebäuden mit einer Höhe über elf Meter – und der damit Kampagne «ALL IN» Flumroc offeriert für neue oder sanierte Fassaden mit verputzter Aussenwärmedämmung mit der Dämmplatte COMPACT PRO bis Ende Juni 2017 einen Bonus. Dieser wird anhand der verbauten Menge berechnet und liegt bei 25 Franken pro Kubikmeter (Bestellung von 30 bis 100 Kubikmeter) beziehungsweise bei 30 Franken pro Kubikmeter (Bestellung ab 100 Kubikmeter). Weitere nützliche Informationen zur Kampagne gibts auf: allin.flumroc.ch 6 Flumroc NOVA 31 verbundene Materialwechsel. Letzterer bringt einen hohen Planungsaufwand mit sich und macht eine umfangreiche Qualitätssicherung nötig. Mit Flumroc-Steinwolle braucht es nur ein Material für die ganze Fassade: eine unkomplizierte und sichere Fassadendämmung. 67 Paletten Steinwolle Der Startschuss für die erste Sanierungsetappe fiel im Mai 2015. Drei Häuser der Wohnbaugenossenschaft wurden eingerüstet und die schmalen Balkons vergrössert. Die Bewohner dürfen sich nun über tiefere Balkons und damit mehr Platz freuen. Im Sommer darauf wurden 67 Paletten mit Dämmplatten oder drei voll beladene Lastwagen – fast die ganze benötigte Menge für die drei Häuser – angeliefert und mussten innerhalb möglichst kurzer Zeit auf ein Schwerlast-Podest sowie auf die Dächer der Häuser verteilt werden. Innerhalb eines Tages hievte der eigens zu diesem Zweck angemietete Mobilbaukran 175 Kubikmeter COMPACT PRO-Steinwollplatten von der Zufahrtsstrasse hoch an den Hang. Der Grossteil des benötigten Dämmmaterials war damit bereits an Ort und Stelle, der Kran konnte am Mittag abgebaut und die Strasse wieder freigegeben werden. Fenster als Herausforderung Die nächste Herausforderung folgte bei den Dämmungs­ arbeiten. Bei der Dämmung der Fensterlaibungen musste das richtige Abschlussprofil für die Fenster gewählt werden, damit diese später bei einer allfälligen Fenstersanierung nicht ausgetauscht werden müssen. Die neuen Rollläden wurden in die neue Dämmungsebene integriert. Ebenfalls besonders exakt mussten die Arbeiten bei den Brüstungen ausgeführt werden. Dabei wurden die bestehenden Fensterbänke entfernt und die Dämmplatte mit einem horizontalen Schnitt eingepasst. Dies, um auch im Brüstungsbereich die Wandoberflächentemperatur zu erhöhen und so die Bildung von Schimmel zu verhindern. Für die Längsseite der Gebäude wählte Architekt Thomas Egli eine Dämmstärke von 160 Millimetern, für die Stirnseite 140 Millimeter. Letzteres aufgrund der nach aussen vorstehenden Blumenfenster, deren Blechkranz auch weiterhin sichtbar bleiben sollte. Verputzte Aussenwärmedämmung Deutlich verbesserte Wohnqualität und bester Brandschutz dank einer Dämmung mit Flumroc-Steinwolle. Zweite Etappe ab Frühling Seit Ende 2015 sind die Sanierungsarbeiten an den ersten drei Mehrfamilienhäusern abgeschlossen. Die Wohnbaugenossenschaft Gess, Architekt Thomas Egli und nicht zuletzt die Bewohnerinnen und Bewohner sind äusserst zufrieden. Die Heizungsleistung konnte gedrosselt werden. Drang vor der Sanierung oft ein kalter Luftzug von den Fenstern und den Storenkästen ins Innere der Wohnungen, so profitieren die Mieterinnen und Mieter nun von einer deutlich verbesserten Wohnqualität. Im Frühling 2016 startet die zweite Sanierungsetappe: Vier weitere Häuser der Überbauung werden vollflächig mit Flumroc-Steinwolle gedämmt. Ein Jahr später folgen die restlichen drei Häuser. Ende 2017 werden schliesslich alle Bewohnerinnen und Bewohner der Überbauung am Dreilindenhang von der energieeffizienten Aussenwanddämmung profitieren können. COMPACT PRO Mit der Dämmplatte COMPACT PRO bietet Flumroc eine umfassende und erprobte Lösung für verputzte Fassaden: Wärmedämmung, Brandschutz, Schallschutz, Ökologie und Formstabilität sind damit garantiert – ohne Kompromisse. Diese Eigenschaften, die einfache Montage und das grosse Know-how der Fachleute von Flumroc machen COMPACT PRO zur ersten Wahl für verputzte Aussenwärmedämmungen. Die Vorteile von COMPACT PRO auf einen Blick: nn Beste Putzhaftung nn Brandriegel ist nicht erforderlich nn Hohe Schalldämmung nn Zulassung für Hochhäuser nn Äusserst langlebig nn Volumen- und formbeständig auch bei dunklen Fassaden nn Guter sommerlicher Wärmeschutz Objektdaten Standort St. Gallen Baujahr 1962 Bauherrschaft Wohnbaugenossenschaft Gess, St. Gallen Verwendete Aussenwärme­ dämmung Flumroc-Dämmplatte COMPACT PRO, Dämmdicke 140 und 160 mm Architekten Thomas Egli Architekten, St. Gallen Flumroc NOVA 31 7 Broschüren Wohnbaugenossenschaft Gess: Flumroc-Steinwolle machte Brandriegel überflüssig. Kostenlose Broschüren mit ausführlichen Informationen zur «Verputzten Aussenwärmedämmung» und zum «ALL IN»-Bonus sind auf Deutsch, Französisch und Italienisch bei der Flumroc AG erhältlich – als gedruckte Version und im PDF-Format auf www.flumroc.ch/downloadcenter/ broschueren. Interview mit Architekt Thomas Egli «Die Dämmung hält, was sie verspricht» Thomas Egli Architekt Thomas Egli, weshalb haben mich aus ökologischen Gründen Mitarbeiter sind unkompliziert, Sie sich gemeinsam mit der nicht in Frage – und die Stein- denken mit und handeln, wenn Bauherrschaft, der Wohnbau- wollplatten von Flumroc erfüllen praktische Lösungen gefragt genossenschaft Gess, bei der alle Kriterien, die für mich und sind. Dämmung der Mehrfamilien- die Bauherrschaft von Bedeu- häuser am Dreilindenhang in tung sind: Sie sind ökologisch, Haben Sie dafür ein Beispiel? St. Gallen für ein Flumroc- formstabil, langlebig und aus Als die Dämmplatten angeliefert Produkt entschieden? Schweizer Produktion, was kurze wurden, mussten sie so rasch Die Wohnbaugenossenschaft Lieferwege bedeutet. wie möglich abgeladen und per wünschte für die Fassadendäm- 8 Flumroc NOVA 31 Kran auf ein Podest zwischen mung ein langlebiges und ökolo- Wie ist die Zusammenarbeit den Häusern gehievt werden. gisches Schweizer Produkt. Ich mit Flumroc verlaufen? Flumroc organisierte und lieferte machte darauf einen Vorschlag Ich bin sehr zufrieden. Die Däm- dafür kurzerhand Kranschienen, für den ganzen Wandaufbau und mung hält, was sie verspricht. Marke Eigenbau, sodass das wählte das System von KABE Von der Beratung bis zur Instal- Abladen zügig und problemlos Farben. Beim Dämmmaterial lag lation sind wir von Flumroc eng verlief. Das hat mich beeindruckt. der Entscheid für ein Flumroc- begleitet worden. Und was ich Produkt nahe: Polystyrol kam für besonders schätze: Die Flumroc- Die sanierten Gebäude überzeugen durch die moderne Aussenwärmedämmung und die vergrösserten Balkone. Interview mit Tony Spirig, Fassadenspezialist Ein überzeugter Unternehmer Tony Spirig, Geschäftsführer und Inhaber der SPIRIG Fassaden GmbH in Oberwil, setzt seit Jahren auf Flumroc-Produkte. Er hat bereits zweimal von der Kampagne «ALL IN» profitiert und erklärt, weshalb der Bonus eine gute Sache ist. Tony Sprig SPIRIG Fassaden GmbH Tony Spirig, weshalb verwen- Was überzeugt Sie an der Was halten Sie vom «ALL IN»- den Sie Flumroc-Steinwolle? COMPACT PRO-Dämmplatte? Bonus von Flumroc? Es ist ein hervorragendes Die Dämmplatte hat eine kom- Die «ALL IN»-Kampagne ist ehr- Schweizer Produkt, ich bin über- pakte Dichte und die gleiche lich und transparent. Der Rabatt zeugt davon. Unser Unterneh- Festigkeit über die ganze Platte. kommt direkt dem Bauherrn men steht für Qualität – genau Viele andere Dämmplatten sind zugute und nicht dem Unterneh- wie Flumroc. Wir arbeiten seit instabil. mer. Der Bonus dient aber auch Jahren mit Flumroc-Steinwolle uns Unternehmern im Sinne der und hatten noch nie Probleme. Kundenbindung und für mögliche Alles ist top: das Produkt, die Folgeaufträge. Dienstleistung, die Fachpersonen und die Abwicklung. Flumroc NOVA 31 9 Nachhaltigkeit Flumroc entwickelt das Recycling weiter Nachhaltigkeit beginnt für Flumroc bei den Rohstoffen. Das Unternehmen verwendet lokale und natürliche Rohstoffe, rezykliert Steinwolle und forscht an einem pflanzlichen Bindemittel. Im Bereich Recycling hat Flumroc aber noch viel Grösseres im Sinn. Flumroc-Steinwolle besteht zu über 97 Prozent aus Stein. Der Rohstoff für die Steinwolle wird ganz in der Nähe von Flums abgebaut: in den Bündner Gemeinden Felsberg und Zernez. Hinzu kommt ein kleiner Anteil Dolomit aus dem nahen Voralberg. Ein Aufbereitungswerk in Trübbach bei Sargans presst die Steine zu Briketts. Diese werden im Flumroc Werk in Flums bei 1500 Grad Celsius geschmolzen und zersponnen. Der entstandene Faserteppich wird anschliessend gepresst und zugeschnitten. Die dabei anfallenden Abfälle führt Flumroc wieder vollumfänglich dem Produktionskreislauf zu. Zurück in den Kreislauf Flumroc rezykliert nicht nur die Abfälle aus der eigenen Produktion, sondern nimmt auch Steinwollzuschnitte und -abfälle von Baustellen entgegen. Pro Jahr werden rund 250 Tonnen Steinwolle zurückgebracht – Tendenz steigend. Denn je mehr Häuser saniert werden, desto mehr Steinwolle fällt fürs Rezyklieren an. Die zurückgebrachte Ware verarbeitet Flumroc zusammen mit den Abfällen aus der Produktion zu neuen Briketts. Tüfteln an pflanzlichem Bindemittel Bei der Brikettierung verwendet Flumroc Zement als Klebstoff, tüftelt aber zurzeit an einem alternativen Bindemittel: «Wir forschen an einer Art Kleister, der aus Pflanzen gewonnen wird», sagt Pieder Cadruvi, Betriebsleiter bei Flumroc. Im Labor ist es Flumroc bereits gelungen, mehrere 100 Kilo stabile Briketts mit einem natürlichen Bindemittel herzustellen. «Für die Brikettierung im grossen Stil mit ein paar 100 Tonnen müssen wir das Aushärten, also den Trocknungsprozess, noch optimieren», sagt Pieder Cadruvi. 10 Flumroc NOVA 31 Versuche mit Abbruchmaterial Flumroc will nicht nur ausgediente Steinwolle wiederverwerten und ein pflanzliches Bindemittel entwickeln. Das Unternehmen hat Grösseres im Sinn. In Zukunft soll auch gemischtes Abbruchmaterial von Baustellen zu hochwertiger Steinwolle verarbeitet werden. «Im Prinzip können wir fast jedes mineralische Material wiederverwerten, solange es Platz im Ofen hat: Beton, Backsteine, Ziegel oder ganze Steine», sagt Betriebsleiter Pieder Cadruvi. «Nicht zu Steinwolle verarbeiten lassen sich hingegen Metall und ­Keramik.» 2015 haben Tüftler aus der Flumroc-Produktionsabteilung erste Versuche mit Bauschutt durchgeführt. Sie mischten herkömmliche Briketts mit rund zwölf Prozent sortierten Baustellenabfällen und schmolzen alles zusammen im 1500-Grad-heissen Kupolofen. Zurzeit analysiert Flumroc die Testresultate und plant weitere Versuche. Experten-Interview Flumroc-Steinwolle ist zu 100 Prozent wiederverwertbar. Flumroc nimmt Baustellenzuschnitte und -abfälle zurück und rezykliert diese. Experten-Interview «Steinwolle lässt sich sehr gut wiederverwerten» Was passiert mit ausgedienten Dämmplatten? Und wie lassen sich die unterschied- Flumroc-Steinwolle enthält lichen Dämmmaterialien rezyklieren? Diesen Fragen ist Stefan Rubli von der Ener- keine giftigen Zusatzstoffe. Ein gie- und Ressourcen-Management GmbH nachgegangen. Der Naturwissenschaftler weiterer Vorteil beim Recycling? hat im Auftrag des Amtes für Hochbauten der Stadt Zürich eine Studie zum Thema Ja, Steinwolle lässt sich bestens verfasst. Im Recycling von Steinwolle sieht er grosses Potenzial. rezyklieren. Ältere EPS- und XPSDämmplatten hingegen enthal- Die Schweizer gelten als Welt- Deponie zu bringen, als es dem ten das als toxisch eingestufte meister im Recycling von Alu, Hersteller zurückzubringen. Flammschutzmittel HBCD. Weil die Verwendung von HBCD inzwi- PET und Karton. Gilt dies auch Stefan Rubli Studienautor für Dämmmaterialien? Lässt sich Steinwolle gut rezy- schen verboten ist, dürfen ältere Leider nein. Abschnitte aus der klieren? Dämmplatten, die den Stoff noch Produktion oder von der Baustelle Steinwolle lässt sich sehr gut wie- enthalten, nicht wiederverwertet werden zwar oft wiederverwertet. derverwerten, weil sie meistens werden. Altes Dämmmaterial aus Rück- nicht im Verbund mit anderen bau und Sanierungen wird von Materialien verbaut worden ist. Welches Potenzial sehen Sie im Bauunternehmen aber allzu häufig Allfällige Fremdstoffanteile sind Recycling von Bauschutt? entsorgt. Dies obwohl manche bei der Steinwolleproduktion Mischabbruch wird bereits zu Hersteller, darunter auch Flumroc, weniger problematisch als bei einem Grossteil zu Beton oder die Dämmmaterialien zurückneh- der Produktion von geschäumten Kies verarbeitet. Wenn man men. Dämmstoffen. Denn bei der Her- den Abbruch zusätzlich für die stellung von Steinwolle werden Produktion von Steinwolle nützen Wie liesse sich die Recycling- die Fremdstoffe bei hohen Tempe- könnte, wäre das eine gute Sache. quote steigern? raturen ebenfalls eingeschmolzen Flumroc macht zurzeit Versuche, Mit finanziellen Anreizen. Oft ist und ins Produkt eingebunden, um aus Mischabbruch hochwer- es einfacher und billiger, altes oder sie verbrennen und gelangen tige Steinwolle herzustellen, was Dämmmaterial in die Kehricht- in den Abgasstrom. vorbildlich ist. verbrennungsanlage oder auf die Flumroc NOVA 31 11 Brandschutz im Holzbau «Flumroc-Steinwolle bietet ausgezeichneten Brandschutz» Josef Kolb ist Holzbauingenieur, Brandschutzexperte und Geschäftsleitungs­mitglied der Josef Kolb AG in Romanshorn. Der Brandschutz spielt bei den Holzbauten, welche die Kolb AG plant, eine zentrale Rolle. Im Interview erklärt Josef Kolb, was die neuen Brandschutzvorschriften alles möglich machen und verrät, was er von Flumroc-Steinwolle hält. Herr Kolb, welche Auswirkungen haben die neuen Brandschutzvorschriften auf den Holzbau? Mit den neuen Vorschriften ist im Holzbau deutlich mehr möglich als früher – egal ob bei kleinen, grossen oder ganz grossen Bauten. Heute realisiert unser Ingenieurbüro Projekte, die nach den alten Brandschutzvorschriften nicht machbar gewesen wären. Hotelprojekte zum Beispiel waren auf zwei oder drei Geschosse beschränkt. Was darüber hinausging, brauchte gesonderte Brandschutzmassnahmen und Bewilligungen mit objektbezogenen Konzepten. Heute planen wir Hotels in Holz bis zur Hochhausgrenze nach den Standardkonzepten der Brandschutzvorschriften 2015. Wie hoch darf ein Holzhaus heute maximal sein? Die Richtlinien legen keine exakte Obergrenze fest. Bei Bauten ab 30 Metern wird es für den Holzbau naturgemäss enger. Hier ist es sinnvoll, von Anfang an nach dem Löschanlagenkonzept der Standardvorschriften zu planen. Damit werden die Möglichkeiten für Holzanwendungen deutlich grösser und vielfältiger. Während früher Holz als brennbarer Baustoff bei einigen Nutzungen und im Hochhausbereich generell ausgeschlossen 12 Flumroc NOVA 31 war, gibt es heute für alle Bereiche Lösungen – und zwar bereits nach den Standardkonzepten der Vorschriften. Holz wurde damit wie Stahl oder Beton zum Baustoff ohne Sonderregelung. Es gilt natürlich, die materialspezifische Eigenart jedes Materials zu berücksichtigen. Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Änderungen der neuen Brandschutzvorschriften? Zentral ist, dass der Anwendungsbereich für Holz ganz generell liberalisiert wurde. Während man beispielsweise früher keine Fluchtweg-Treppenhäuser aus Holz bauen konnte, ist das heute möglich – vorausgesetzt das Holztragwerk wird entsprechend bekleidet und gedämmt. Während früher Fluchtwege nicht länger als 20 Meter sein durften, können sie heute bis 35 Meter lang sein, und zwar unabhängig vom Baumaterial. Eine deutliche Erleichterung ergibt sich auch mit der neuen Gebäudekategorie «Gebäude mit geringen Abmessungen». Das sind Gebäude mit maximal zwei Geschossen sowie einer Summe der Geschossflächen von maximal 600 Quadratmeter. Wer ist für die korrekte Planung und Umsetzung des Brandschutzes verantwortlich? Der Qualitätssicherung wird in den Brandschutzvorschriften 2015 eine wesentlich höhere Bedeutung beigemessen als bisher. In der neuen Richtlinie «Qualitätssicherung im Brandschutz» werden alle Bauten einer von vier Qualitätssicherungsstufen zugeordnet, was entsprechende Anforderungen an die beteiligten Personen und Prozesse mit sich bringt. Holzbauten werden bei geringen Höhen der QSS 1, und bei mittleren Höhen vorwiegend der QSS 2 zugeordnet. In der Projektorganisation auf der Qualitätssicherungsstufe QSS 2 nimmt ein Brandschutzfachmann VKF oder eine Person mit einer gleichwertigen Ausbildung die Aufgaben des QSVerantwortlichen Brandschutz wahr und ist für die Qualitätssicherung im Brandschutz zuständig. Der Qualitätsverantwortliche begleitet das Projekt und überprüft laufend, ob die Richtlinien eingehalten werden. Welche Funktion hat die Dämmung im Holzbau? Neben der Wärmedämmung und dem Schallschutz kann die Dämmung eine wichtige Brandschutzfunktion übernehmen. Flumroc-Steinwolle er- Moderner Holzbau Die Fassade der Wohnüberbauung RIVA in Basel besteht auf allen Seiten aus selbsttragenden Holz-Loggien. Diese lassen die hellen Wohnungen offen und weit erscheinen und ermöglichen den Blick auf den Rhein. Alle 86 Wohnungen wurden im MinergieP-Eco-Standard realisiert. Für den Brandschutz sorgen unter anderem die Flumroc-Dämmplatten 1 und SOLO in der Fassade. Bild: Hector Egger Holzbau AG füllt diese Funktion ausgezeichnet. Sie ist nicht brennbar und hat einen Schmelzpunkt von über 1000 Grad Celsius. Baustoffe werden nach der neuen Richtlinie «Baustoffe und Bauteile» in vier Brandverhaltensgruppen (RF) eingeteilt, wobei Baustoffe der Gruppe RF1 kein Brandbeitrag leisten und somit bevorzugt sind. Zur Gruppe RF1 gehört auch Flumroc-Steinwolle. Welchen Vorteil bringt ein so hoher Schmelzpunkt und die Einteilung in die Gruppe RF1? Der hohe Schmelzpunkt bedeutet, dass die Steinwolle-Dämmung auch bei sehr hohen Temperaturen beständig ist. Die robusten Steinwollplatten verzögern die Brandausbreitung. Das ist gegenüber Dämmungen, die früher schmelzen, natürlich ein Vorteil. Eine Dämmung der Gruppe RF1, die zudem einen Schmelzpunkt über 1000 Grad hat, schützt das Holz und verzögert den Abbrand des Holzes. Ein Bauteil, das während einer bestimmten Zeit einen Feuerwiderstand erbringen muss, kann dadurch schlanker dimensioniert werden. Wie einfach ist die Anwendung der Flumroc-Steinwolle? Sie ist sehr einfach handhabbar. Flumroc-Dämmplatten lassen sich einfach und passgenau in die Zwischenräume eines Tragwerks einfügen, weil sie sich leicht pressen lassen. Flumroc-Produkte sind im Holzbau vielseitig einsetzbar. Aber auch als Dämmung an der Aussenwand ist Steinwolle praktisch, weil sie den Brandriegel überflüssig macht. Für eine Kompaktfassade mit brennbaren Dämmstoffen ist bei Häusern über elf Meter Höhe beim Geschossübergang ein Brandriegel aus Baustoffen RF1 vorgeschrieben. Nicht so bei einer Dämmung aus Steinwolle, die ja der Gruppe RF1 zugeteilt ist. Hier braucht es für die ganze Fassade nur ein Material. Dies vereinfacht die Planung und die Erstellung der Fassade sowie die Qualitätssicherung. Die Kombination von Holz und Steinwolle hat eine lange Tradition. Woran liegt das? Holz mit Polystyrol oder mit PURHartschaum-Produkten zu kombinieren, dünkt mich irgendwie unpassend. Holz und Mineralwolle bilden seit jeher eine ideale Symbiose. Holz und Steinwolle sind ökologische Baustoffe, die harmonieren. Wie gesagt, passt sich Steinwolle in den Hohlräumen der Holzbauteile gut an. Ausserdem lässt sich Steinwolle so einsetzen, dass sie zum Feuerwiderstand beiträgt. Josef Kolb, Holzbauingenieur und Brandschutzexperte: «Die robusten Flumroc-Steinwollplatten sind in die Brandverhaltensgruppe RF1 eingeteilt, haben zudem einen Schmelzpunkt über 1000 Grad Celsius und können im Holzbau universal und zielbringend eingesetzt werden.» Flumroc NOVA 31 13 Plusenergie-Bürogebäude 15 Prozent im Plus Das Plusenergie-Bürogebäude von Flumroc produzierte im vergangenen Jahr 15 Prozent mehr Energie, als es benötigte. Flumroc macht vor, wie man ein 30-jähriges Haus in ein kleines Kraftwerk verwandelt. ergie der Sonne. Doch bei mehrgeschossigen Bauten ist die Dachfläche in der Regel zu klein, um den Energieverbrauch mit solaren Flächen zu decken. Auch beim Flumser Bürohaus entfallen nur etwa 60 Prozent des Strom­ ertrages auf die Photovoltaik-Module auf dem Dach. Die Lösung: zusätzliche Photovoltaik-Panels an der Fassade. Damit das Ganze auch architektonisch überzeugt, integrierte Flumroc die Solarzellen in die Gebäudehülle. Einzigartiges Projekt Vom 30-jährigen Haus zum energieeffizienten Vorzeige-Objekt. Schon die Planungswerte liessen ein Plus in der Energierechnung vermuten, jetzt bestätigen dies die Fakten: Das Bürohaus der Flumroc AG hat im Jahr 2015 mehr Energie produziert, als es verbrauchte – ganze 15 Prozent mehr. Möglich gemacht hat dies der Umbau des 30 Jahre alten Bürogebäudes zum Plusenergie-Haus. Umfassende Sanierung In einem ersten Schritt dämmte Flumroc vor zwei Jahren die Kellerdecke, die Rohrleitungen, die Fassade und das Dach mit den firmeneigenen Steinwolle-Produkten. Die optimale Dämmung mit Flumroc-Steinwolle senkte den Energieverbrauch für die Heizwärme auf ein Minimum. Gleichzeitig wurden die alten Fenster durch sehr gut isolierende Fenster ersetzt. Fernwärme aus der Steinwolle-Produktion sorgt für warme Räume, die Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung bringt viel Komfort und Energieeinsparungen. Auch bei der Einrichtung setzt Flumroc konsequent auf Energieeffizienz. Die Büroräume sind mit LED-Beleuchtung und der effizientesten IT-Infrastruktur ausgerüstet. Solarzellen an der Fassade Um ein Gebäude in ein Plusenergie-Haus zu verwandeln, muss es übers Jahr betrachtet mehr Energie produzieren, als es verbraucht. Flumroc setzt dabei auf die En- 14 Flumroc NOVA 31 Das bisher einzigartige Sanierungsprojekt in der Schweizer Bürolandschaft zeigt auf, wie das Energiepotenzial im industriellen und kommerziellen Bereich effizient genutzt werden kann. 2014 hat Flumroc dafür den «Norman Foster Solar Award» und den «Europäischen Solarpreis» erhalten. Objektdaten Standort Flums, St. Gallen Bauherrschaft Flumroc AG Baujahr 1983 Sanierung 2014 Architekten Viridén + Partner AG, Zürich Verwendete Dämmung Flumroc DUO und COMPACT (Fassaden), Flumroc FBD 550 und MEGA (begehbare Terrassen, Flachdach), Flumroc TOPA (Kellerdecke) sowie diverse Flumroc-Steinwollprodukte für Leitungen/Kanäle, Hohlräume, Leichtbauwände und Brandschutz. Besichtigung Wer sich für eine Besichtigung des Flumroc-Plusenergie-Hauses interessiert, findet alle Informationen über das Projekt auf: www.flumroc.ch/leuchtturm. So entsteht ein Plusenergie-Haus Das Rezept ist einfach: Mit der optimalen Dämmung der Gebäudehülle, Fenstern mit dreifacher Verglasung, intelligenter Haustechnik und sparsamen Haushaltsgeräten sinkt der Energiebedarf auf ein Minimum. Dieser lässt sich dann durch erneuerbare Energien abdecken, die etwa mit Photovoltaik, thermischen Kollektoren oder mit einer Wärmepumpe gewonnen wird. Plusenergie-Bauten produzieren über das ganze Jahr gesehen mehr Energie als sie verbrauchen. Dieses Plus an Energie lässt sich verkaufen oder ins eigene Elektroauto oder -fahrrad speisen. Die Besitzer von PlusenergieBauten bleiben von Energiepreiserhöhungen unberührt. Das Plusenergie-Bürogebäude von Flumroc produzierte im vergangenen Jahr 15 Prozent mehr Energie, als es verbrauchte. Interview mit Projekteiter «Wir haben unsere Ziele erreicht» Damian Gort, Kaufmännischer Leiter bei der Flumroc AG, hat die Erneuerung des so programmiert haben, dass sie Flumroc-Bürogebäudes zum Plusenergie-Bau begleitet. Im Interview verrät er, nachts automatisch abgestellt wie sich die neuen Büros anfühlen. werden oder indem sie abends konsequent alle Geräte ausschalten. Auch nach aussen wirkt Damian Gort Kaufmännischer Leiter bei der Flumroc AG Wie arbeitet es sich im Plus­ de möglichst wenig Energie unser Plusenergie-Haus als bei- energie-Bürogebäude? brauchen. Seit einigen Jahren ist spielhaftes Objekt: Im vergange- Damian Gort: (Lacht) Sehr gut. es sogar möglich, Bauten zu er- nen Jahr nahmen 2600 Personen Unsere Mitarbeitenden fühlen stellen, die selber mehr Energie an unseren Führungen durch sich wohl hier. Im Sommer produzieren als sie benötigen. das Bürohaus und die Flumroc- spüren wir den Wärmeschutz, Wir haben uns gesagt: Wenn wir Produktion teil. Ein Rekord! sodass wir auch ohne Klimaanla- schon ein sanierungsbedürftiges ge immer angenehme Innen- Gebäude haben, dann setzen wir Was geschieht mit der «über- temperaturen haben. Im Winter das in die Tat um, was wir seit schüssigen» Energie, die das sparen wir Heizenergie durch die Jahren allen erzählen. Haus produziert? optimale Dämmung. Ich finde es Andernorts würde diese Ener- zudem schön, in einem ener- Sind Sie zufrieden dem Ergeb- gie ins öffentliche Stromnetz getisch sinnvoll gebauten Haus nis? eingespiesen. Wir nutzen die arbeiten zu dürfen. Sehr! Wir haben unsere Ziele überschüssige Energie vollstän- erreicht. Unser Bürohaus produ- dig im angrenzenden Produkti- Weshalb wollte Flumroc seinen ziert tatsächlich mehr Energie, onsbetrieb. 30-jährigen Firmensitz in ein als es benötigt. Unsere Mitar- Plusenergie-Haus verwandeln? beitenden helfen beim Energie- Wir produzieren hochwertige sparen tatkräftig mit, indem sie Dämmstoffe, damit Gebäu- zum Beispiel die neuen Drucker Flumroc NOVA 31 15 FUTURO Flumroc entwickelt Stein­ wolldämmplatten mit natürlichem Bindemittel Flumroc bringt neuartige Dämmplatten auf den Markt, die Bindemittel aus überwiegend nachwachsenden Rohstoffen enthalten. FUTURO-Dämmplatten erfüllen höchste Gesundheitsstandards und eignen sich damit bestens für Anwendungen im Innenbereich. Jahre haben die Entwickler von Flumroc an einer neuen Zusammensetzung des Bindemittels für ihre Steinwolldämmplatten getüftelt. Nun präsentiert das Flumser Unternehmen seine neueste Generation von Steinwolldämmplatten: FUTURO setzt neue Standards im Bereich natürliche und gesunde Baustoffe. Die Steinwollplatten beinhalten ein Naturharz-Bindemittel, das zu über 70 Prozent aus nachhaltigen, nachwachsenden Rohstoffen besteht. Sie erreichen ausgezeichnete ökologische Werte in Grauer Energie, Treibhausgasen und Umweltbelastungspunkten und erfüllen zusätzlich höchste Ansprüche in Bezug auf die Emissionen von flüchtigen organischen Verbindungen. Weil ihr Bindemittel kein Formaldehyd enthält, eignen sich die FUTURO-Dämmplatten besonders für Anwendungen im Innenbereich bei Gebäuden mit höchsten Auflagen bezüglich Raumluftbelastung. Bestnoten am Bau Auch bei der Verarbeitung wissen die neuartigen FlumrocDämmplatten FUTURO zu überzeugen. Nach zahlreichen Einsätzen auf der Baustelle zeigen sich die beteiligten Unternehmer von der Anwenderfreundlichkeit der neuen Generation von Flumroc-Steinwollprodukten beeindruckt. Schliesslich bieten auch diese Dämmplatten optimalen Brandschutz. Wie alle Flumroc-Produkte ist auch FUTURO nicht brennbar und hat einen Schmelzpunkt von über 1000 Grad Celsius. Im Brandfall stoppen die Dämmplatten die Ausbreitung der Flammen. Die Technische Universität München hat die optimale Brandkennziffer A1 für die neuen Flumroc-Dämmplatten sowie den Schmelzpunkt 16 Flumroc NOVA 31 bestätigt. Auch beim Recycling punkten die neuen Dämmplatten FUTURO: Sie können zu 100 Prozent wiederverwertet werden. Neue Bindemittel-Anlage Flumroc plant die Entwicklung weiterer Produkte mit dem neuen Bindemittel für Dämmlösungen im Innenbereich. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, nimmt das Unternehmen in diesem Frühling eine neue Bindemittel-Anlage in Betrieb. Diese soll die Produktion der FUTURO-Dämmplatten in grösseren Mengen ermöglichen und für weitere Produktinnovationen genutzt werden. Die Vorteile der FUTURO-Dämmplatten auf einen Blick: nn Keine Formaldehyd-Emissionen nn Nicht brennbar nn Schmelzpunkt über 1000 °C nn Elastisch nn Standfest nn Universeller Einsatz Die neuste Generation von Flumroc-Steinwollprodukten: FUTURO mit Bindemittel aus überwiegend natürlich nachhaltigen Rohstoffen. Speziell für die Anwendungen im Innenbereich. Experten-Interview «FUTURO weist eine deutlich bessere Ökobilanz auf als herkömmliche Dämmstoffplatten» Michael Pöll, Bauökologe beim Amt für Hochbauten der Stadt Zürich und Leiter Fachbereich Material des Vereins eco-bau, erklärt die Eigenschaften der Steinwollplatte FUTURO. Michael Pöll, FUTURO-Pro- kein Formaldehyd enthält, hilft Insbesondere bei Minergie-Eco- dukte enthalten kein Formalde- sie, dieses Ziel zu erreichen. Gebäuden kann FUTURO punkten. Einen grossen Marktvorteil hyd. Was bedeutet das? Michael Pöll Bauökologe Formaldehyd ist häufig Bestand- Für welche Bauteile eignet sich sehe ich auch darin, dass die teil des Bindemittels in Mineral- FUTURO? Steinwollplatte ausgezeichnete wollplatten. Um Gesundheits- Der Einsatz der neuen Dämm- Brandschutzeigenschaften be- schäden zu vermeiden, empfiehlt stoffplatte drängt sich im Innen- sitzt. Mit dem neuen Naturharz- das Bundesamt für Gesundheit raum auf, besonders in öffent- Bindemittel dürfte sich zudem (BAG), dass die Formaldehyd- lichen Gebäuden, wo ein gutes die Ökobilanz weiter verbessern. konzentration in bewohnten Raumluftklima von zentraler Wohn- und Aufenthaltsräumen Bedeutung ist: zum Beispiel in eine Konzentration von 0.1 ppm Kindergärten, Schulen, Spitälern (entspricht 125 Mikrogramm pro oder Alters- und Pflegeheimen. Kubikmeter Raumluft) nicht übersteigen soll. Vorsorglich sollten Wo sehen Sie die Vorteile der die Belastungen der Wohnraum- neuen Dämmstoffplatten? luft mit Formaldehyd so gering Das Bedürfnis nach schadstoff- wie möglich gehalten werden. armen Bauteilen wächst, was Da die Dämmstoffplatte FUTURO FUTURO zugutekommen wird. Flumroc NOVA 31 17 Ausmass-Tool CALCOO Vom Foto der Fassade zum Sanierungsplan Das Online-Tool CALCOO erleichtert Fassadenspezialisten bei Sanierungen die Arbeit. Auf www.calcoo.ch können sie aus Fotos der Fassade einen verlässlichen Fassadenplan erstellen. Aufwendiges Ausmessen vor Ort gehört damit der Vergangenheit an. Aufwendiges Vermessen der Fassade von Hand, das war gestern. Jetzt können Fassadenplaner, Architekten, Energieberater, Fassadenbauer, Gipser, Maler und Gerüstbauer auf www.calcoo.ch in wenigen Schritten die Fläche einer Fassade berechnen und verlässliche Pläne erstellen. Ohne grossen Aufwand lassen sich mit dem Online-Tool zudem die Kosten einer Erneuerung und die Energieeinsparungen abschätzen. Stücklisten und Ausschreibungsunterlagen sind im Handumdrehen erstellt. Vom Foto zum Plan CALCOO führt den Nutzer Schritt für Schritt zum fertigen Sanierungsplan. Als Erstes sucht der Fassadenspezialist mit Google Maps das zu erneuernde Haus und markiert auf der Karte dessen Grundriss. Anschliessend fotografiert der Nutzer jeden einzelnen Fassadenabschnitt, lädt die Bilder hoch und ordnet jeder Seite des Hauses ein Foto zu. Mit einem genialen Tool lassen sich die Bilder entzerren, sodass jeder Fassadenabschnitt rechtwinklig von vorne zu sehen ist. Mit einer einfachen Zeichnungsfunktion können nun Fenster und Türen auf der Fotovorlage erfasst werden. Mit einem Klick berechnet CALCOO aus diesen Bildern einen fertigen Plan mit den Massen der ganzen Fassade – samt allen Fenster- und Türaussparungen. Seit Neustem visualisiert CALCOO das Haus zudem als 3-D-Modell. Fassadenaufbau virtuell verändern Nachdem der Fassadenplan erstellt ist, kann sich der Nutzer an die eigentliche Planung der Sanierung machen. Hinterlüftete oder kompakte Fassade, minimale oder optimale Dämmung – mit dem Online-Tool lässt sich virtuell der Aufbau der Fassade verändern. Auf einen Blick sieht man, welche Auswirkungen dies auf die Dicke, den Wärmeleitund den Widerstandswert hat. Eine einfache Grafik zeigt zudem die Energiebilanz des Hauses vor und nach der Erneuerung, und der Nutzer erfährt, um wie viel Prozent der Energieverbrauch und die CO² -Emissionen durch die Sanierung sinken. Am Schluss generiert CALCOO eine prak- 18 Flumroc NOVA 31 tische Zusammenfassung aller Angaben als PDF. Die Daten lassen sich zudem als Excel- oder DXF-Datei exportieren, beispielsweise für die Weiterbearbeitung mit einer Entwurfs- und Gestaltungssoftware. CALCOO-Express Mit dem Service CALCOO-Express ist der Fassadenplan noch bequemer erstellt: Der Nutzer lädt lediglich Fassadenfotos und Referenzmasse hoch, den Rest erledigt das CALCOO-Team. Der Nutzer hat keinen Aufwand mit der Bedienung der Software und erhält günstig und schnell die gewünschten Unterlagen. www.calcoo.ch Wie das Online-Tool im Detail funktioniert, zeigt ein anschauliches Beispielprojekt auf www.calcoo.ch. CALCOO wurde vom E-Learning-Unternehmen a2-c in Zusammenarbeit mit Flumroc entwickelt, mit wissenschaftlicher Unterstützung der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Die Vorteile von CALCOO auf einen Blick: nn Keine manuelle Ausmessung der Fassade nötig nn Ausmass-Tool, Planungsinstrument und Kostenrechner in einem nn Kostengünstige Erstellung von Stücklisten und Ausschreibungsunterlagen nn Spart Zeit und Kosten nn Einfache Bedienung Mit nur wenigen Klicks entsteht aus den Fotos ein verlässlicher Plan – ohne aufwendiges Ausmessen vor Ort. Thomas Koller Technischer Berater bei Saint-Gobain Weber Cora Lehnhof Deviseurin bei der Sto AG Schweiz «CALCOO ist sehr praktisch bei Sanierungen, bei denen keine Pläne vo­r­handen sind. Statt das ganze Haus zu vermessen, können unsere Aussendienstmitarbeitenden das Haus einfach fotografieren. Aus den Bildern erstellen wir mit CALCOO spielerisch die Fassadenpläne. Aber auch bei einfachen, kleinen Häusern, bei denen bereits Pläne bestehen, nutzen wir CALCOO, um das Ausmass zu berechnen.» «CALCOO erleichtert uns die Arbeit sehr. Mit dem Tool haben wir im Nu die ganze Fassade aufgerechnet. Ohne CALCOO müssten wir bei Gebäuden mit fehlenden Plänen das ganze Haus von Hand aufnehmen, das würde Stunden dauern. Ausserdem ist CALCOO sehr präzise. Wir haben es selbst kontrolliert: Das Tool misst bis auf zwei, drei Zentimeter genau.» Flumroc NOVA 31 19 Designergy Drei auf einen Streich Designergy vereint Wärmedämmung, Witterungsschutz und Stromerzeugung in einem einzigen Dachelement. Für seine Innovation hat das Unternehmen den «Watt d’Or 2016» des Bundesamtes für Energie (BFE) erhalten. Das innovative TCR-Indachsystem bietet Wärmedämmung, Photovoltaik und Wetterschutz in einem. Die einzelnen TCR-Elemente bilden ein absolut wasserdichtes Dach mit ästhetischem und einheitlichem Design. Als Daniel Lepori 2011 die Design­ ergy SA als vielversprechendes Startup gründete, reichte noch ein kleiner Raum zum Tüfteln aus. Doch bereits 2015 musste das Unternehmen aus Platznot für die Produktion von Lugano ins bündnerische San Vittore ziehen. Designergy hat etwas völlig Neues auf den Markt gebracht: fertige Dachelemente, die nicht nur den Regen abhalten, sondern gleichzeitig auch noch dämmen und Strom produzieren. Das Dachelement namens TCR (Triactive Core Roof) vereint Witterungsschutz, Wärmedämmung und Stromerzeugung. Begehbares Dach Die bis zu 20 Zentimeter dicke Wärmedämmung besteht aus FlumrocSteinwolle. Sämtliche Metallteile sind aus Aluminium oder Edelstahl gefertigt und entsprechend korrosions- 20 Flumroc NOVA 31 beständig. Zwischen den Elementen sorgen Abdeckprofile für absolute Wasserdichtigkeit. Die TCR-Elemente haben eine hohe mechanische Festigkeit: Das Dach erträgt eine Schneelast von 1000 kg/m² und ist bedenkenlos begehbar. «Dies erleichtert die Montage ungemein», sagt DesignergyGründer Daniel Lepori. Die Installation eines TCR-Indachsystems geht schnell und einfach: Eine Fachperson kann sie ohne Probleme ausführen. Dies bestätigt auch die Dachdeckerfirma Carpenteria Alpina, die auf einer Baustelle in Sedrun 390 TCR-Elemente installiert hat. Die Installation sei sehr einfach gewesen und habe viel weniger Zeit benötigt als erwartet. Dach finanziert sich selbst Und der Preis? Dieser liegt zurzeit zwar noch knapp über jenem, den man für ein konventionelles Dach bezahlt, das Das TCR-Dachmodul von Designergy: Hinterlüftete Photovoltaik-Module garantieren einen hohen Stromertrag. Die Wärmedämmung aus Flumroc-Steinwolle senkt die Heizkosten und sorgt für ein angenehmes Raumklima. keinen Strom produziert. Die Preisdifferenz wird aber immer kleiner. Daniel Lepori sagt: «Wir entwickeln unsere Produkte laufend weiter und können immer grössere Mengen produzieren. Der Zeitpunkt, an dem unser System gleich viel kostet wie ein Ziegeldach, rückt immer näher. Damit ist kostenloser Strom – oder ein Dach, das sich selbst finanziert – nicht nur denkbar, sondern höchst realistisch.» Mit Designergy wird das Hausdach vom Kostenfaktor zu einer Investition in die Zukunft – selbst ohne Subventionen. Für seine Weltneuheit hat Designergy 2016 vom Bundesamt für Energie (BFE) den «Watt d’Or» in der Kategorie «Erneuerbare Energien» erhalten. Virtuell Häuser energetisch modernisieren Raiffeisen setzt auf eVALO eVALO, das Online-Tool für energetische Sanierungen, wird rege genutzt. 2015 sind 8100 Gebäude virtuell auf www.evalo.ch erneuert worden. Jetzt setzt auch Raiffeisen bei der Kundenberatung auf eVALO. Mit dem Online-Tool eVALO können Hausbesitzer, Architekten, Energieberater und Baufachleute ein Gebäude spielerisch und einfach virtuell erneuern (siehe Kasten). Im vergangenen Jahr sind online 8100 Sanierungsprojekte abgewickelt worden. Seit Neustem nutzen auch die Kundenberater der Raiffeisenbank das Tool in der Wohneigentumsberatung. Wer sich für eine Immobilie interessiert, erhält bei der Bank auf Wunsch eine energetische Einstufung des Gebäudes. Die Berater zeigen den Kunden auf, wie viel Energie das Haus momentan verbraucht, mit welchen Investitionen in Zukunft zu rechnen ist und wie diese finanziert werden können. «Raiffeisen ist die erste Schweizer Bank, welche die energetische Immobilienbewertung umfassend und systematisch in die Wohneigentumsberatung integriert», sagt Daniel Jakobi, Produktmanager bei Raiffeisen Schweiz. www.evalo.ch Das gratis Online-Tool eVALO liefert Hausbesitzern, Architekten, Energieberatern und Baufachleuten einen schnellen Überblick über mögliche Erneuerungsmassnahmen, um den Energieverbrauch eines Gebäudes zu senken. Der Nutzer macht einige Angaben zum sanierungsbedürftigen Haus: Ein- oder www.evalo.ch: Die Anwendung ist spielerisch, die Berechnungen sind sehr exakt. Szenarien berechnen Auf Wunsch können die RaiffeisenBerater gemeinsam mit ihren Kunden ver­schiedene Sanierungsszenarien si­ mu­lieren. Die Kundenberater sind je­doch keine Energieberater. Für Detailfragen arbeitet Raiffeisen eng mit dem GEAK (Gebäudeausweis der Kantone) zusammen. «Unser Ziel ist es, den Kunden für das Thema zu sensibilisieren, ihm Mehrwert in der Beratung zu geben und unsere Kompetenz als verantwortungsvoller Partner in Finanzierungsfragen nachhaltig sichtund erlebbar zu machen», sagt Daniel Jakobi. Mehrfamilienhaus, Standort, freistehend oder nicht, Baujahr, Dachtyp etc. Mit diesen Angaben berechnet eVALO den aktuellen Energieverbrauch des Hauses. Anschliessend lassen sich die möglichen Erneuerungsmassnahmen durchspielen: von der Dämmung über die Heizung bis zur Solaranlage. Dabei sieht der Nutzer stets, wie sich die Sanierungsmassnahmen auf die Energiebilanz und die Kosten auswirken. Das Tool Neu: eVALO-App für Smart­phones und Tablets eVALO Mobile ist die kostenlose App für iOS und Android. Die App dient der detaillierten Aufnahme eines Gebäudes für die Planung von Sanierungsmassnahmen. berechnet ausserdem die Fördergelder und die Steuereinsparungen, mit denen der Hausbesitzer rechnen kann. Zum Schluss erstellt eVALO eine mehrseitige Projektierhilfe im PDF-Format. Flumroc NOVA 31 21 Naturarena Rotsee Nachhaltiger Bau für Ruderer Was Wimbledon für Tennisspieler, ist der Rotsee für Ruderer. Jetzt erstrahlt die Infrastruktur im Luzerner Ruder-Mekka in neuem Glanz. In den vergangenen Monaten ist ein modernes Ruderzentrum entstanden. Im ökologischen Bau stecken ganze zwölf Lastwagen Steinwolle. Als sich die Weltelite der Ruderer Ende Mai im Rahmen der Ruderwelt Luzern am Rotsee traf, erlebte das brandneue Ruderzentrum seine Feuer- oder treffender: seine Wassertaufe. Im Frühling 2015 wurde am Seeufer mit dem Bau des modernen Holzgebäudes begonnen, welches das Herzstück der Infrastruktur für die Durchführung für Weltcup-Regatten darstellt und sich optisch harmonisch in das Naturschutzgebiet einfügt. Ökologie im Zentrum ladenen Lastwagen entspricht. Flumroc lieferte der zuständigen Holzbaufirma Hecht Holzbau AG in jeder Bauphase die fertig zugeschnittenen Platten. Zwei Drittel der Dämmplatten mussten auf Sondermasse zugeschnitten werden, weil das Ruderzentrum über grosse Räume verfügt. Die Platten wurden gestückelt und dann an Ort und Stelle wie ein Puzzle exakt zusammengefügt. Dank seiner Kundennähe konnte die Flumroc AG optimal auf die Anforderungen dieses Bauprojekts eingehen. Der Rotsee ist geprägt von einer reichen Pflanzenwelt, zu der seltene und teilweise gefährdete Pflanzenarten gehören. Viele Vogelarten nutzen die geschützte Lage zum Brüten. Bei der Planung galt deshalb die Vorgabe, dass das neue Ruderzentrum mitten im Naturschutzgebiet höchsten ökologischen Anforderungen genügen und den Minergie-EcoStandard erreichen sollte. Der Verein Naturarena Rotsee, der als Bauherr auftritt, entschied sich 2012 im Rahmen eines Studienauftrages für das Projekt von Andreas Fuhrimann, Gabrielle Hächler Architekten AG, Zürich. Der zweistöckige Holzbau ist multifunktional ausgerichtet und soll dem Rudersport im Trainings- und Wettkampfbetrieb dienen. «Steinwolle erzielt sehr gute Werte» Die Dämmung für den nachhaltigen Bau stammt aus Flums. An verschiedenen Bauteilen kamen die Flumroc-Steinwolldämmplatten 1 und SOLO zum Einsatz: im Flachdach, als Bodenplatten, in den Geschossdecken sowie an den Innen- und Aussenwänden. Den Grund dafür erklärt Heinz Schaller vom Verein Naturarena Rotsee so: «Steinwolle erzielt sehr gute Werte im Bereich Graue Energie. Ausserdem profitierten wir von einer ausgezeichneten Beratung durch Flumroc und von einem perfekten Lieferservice beim Bau.» Puzzle aus Steinwollplatten Für die umfangreichen Dämmungsarbeiten wurden 750 Kubikmeter Steinwollplatten benötigt, was zwölf voll be- 22 Flumroc NOVA 31 Objektdaten Standort Luzern, Ebikon Baujahr 2015–2016 Bauherrschaft Verein Naturarena Rotsee Verwendete Dämmung 1 und SOLO (zweimal 160 mm) Architekten Andreas Fuhrimann, Gabrielle Hächler Architekten AG, Zürich ß Das neue Ruderzentrum genügt höchsten ökologischen Ansprüchen. Für eine nachhaltige Dämmung sorgt FlumrocSteinwolle. â Für die grossen Bauteile mussten die Dämmplatten auf Sondermasse zugeschnitten werden. Flumroc NOVA 31 23 Plusenergie-Haus Die aktive Glasfassade Ein über dreissig Jahre altes Mehrfamilienhaus in Zürich wird zurzeit zum Plusenergie-Gebäude umgebaut. Möglich machen dies eine optimal gedämmte Gebäudehülle mit Flumroc-Dämmplatten, eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, neue haustechnische Installationen und eine Luft/Wasser-Wärmepumpe. Das eigentlich Geniale versteckt sich aber in der Fassade. Das Mehrfamilienhaus mit dreissig Wohnungen und Büros an der Hofwiesenstrasse in Zürich Unterstrass sieht aus wie ein normales Gebäude. Nichts deutet darauf hin, dass es sich dabei um ein sogenanntes «BFE-Leuchtturmprojekt» handelt. Das heisst, die Sanierung wird vom Bundesamt für Energie BFE im Rahmen des Leuchtturmprogramms unterstützt, welches sich auf zukunftsweisende energieeffiziente Projekte konzentriert. Das Besondere dieser Sanierung versteckt sich in der Fassade: Ihre Photovoltaik-Verkleidung trägt massgeblich dazu bei, dass die Mieterinnen und Mieter bald in einem Plusenergie-Haus wohnen. «Unsichtbare» Photovoltaik-Module Die Basis für ein Plusenergie-Gebäude wird mit einer optimal gedämmten Gebäudehülle gelegt. Dafür zeichnet bei dieser Sanierung die Flumroc AG mit ihrer Dämmplatte DUO verantwortlich. Die zweischichtige Dämmplatte mit elastischer Innen- und härterer Aussenschicht sorgt für eine ausgezeichnete Wärmedämmung, sehr guten Schallschutz und den vorbeugenden Brandschutz. Für die Photovoltaik-Verkleidung wurden 18 verschiedene Module in die Fassade eingebaut. Die Photovoltaik-Module im graugrünen Farbspektrum sind nicht als solche erkennbar und passen sehr gut in den städtebaulichen Kontext. Neben der Ästhetik richteten die Architekten der Viridén + Partner AG ein besonderes Augenmerk auf die Leistung der Module: Die Fassade soll nämlich gerade während der Übergangszeit im Frühling und Herbst einen wesentlichen Anteil des Strombedarfs decken. Da die Fassaden-Module aufgrund der flacheren Einstrahlungswinkel im Jahresverlauf gleichmässiger Strom liefern als die Module auf dem Dach, tragen sie zu einem Ausgleich zwischen Leistung und Bedarf bei. Sowohl die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach als auch diejenige an der Fassade werden in diesem Frühling in Betrieb genommen. Über das Jahr gerechnet sollen sie 15 bis 20 Prozent mehr Energie liefern, als im Gebäude verbraucht wird. Batterie speichert den Strom Das neue Plusenergie-Gebäude ist zwei Geschosse höher als das ursprüngliche Haus. Die Aufstockung erfolgte in HolzElementbauweise, bei der ebenfalls Flumroc-Dämmplatten zum Einsatz kamen. Die bestehenden Balkone wurden ent- 24 Flumroc NOVA 31 fernt und losgelöst von der Tragstruktur des Gebäudes neu erstellt. Ausserdem wurden die haustechnischen Installati­ onen komplett erneuert. Die Wohnungslüftung erfolgt über ein zentrales Lüftungsgerät, und die Heizenergie wird mit einer Luft/Wasser-Split-Wärmepumpe erzeugt. Nach Bezug der Wohnungen bis Ende 2016 werden die Haustechnik und Messinstallationen noch justiert. Letztere liefern ab 2017 Daten für die Dimensionierung der Batterie, die den am Gebäude produzierten Strom zwischenspeichern soll. Die Installation der Batterie ist auf Ende 2017 geplant. Objektdaten Standort Zürich Baujahr 1982, Sanierung 2016 Bauherrschaft Private und EcoRenova AG Verwendete Dämmung Gebäudeaufstockung: Flumroc-Dämmplatte Typ 1 und Solo Fassade: Flumroc-Dämmplatte DUO Installationsschächte: Flumroc-Feingranulat Architekten Viridén + Partner AG, Zürich BFE-Leuchtturmprogramm Um die Energiestrategie 2050 konkret und sichtbar zu machen, hat der Bundesrat das Bundesamt für Energie BFE mit der Durchführung eines Leuchtturmprogramms beauftragt. Als «gläserne Werkstatt» sollen die Projekte national und wenn möglich auch international Ausstrahlung entfalten und die Energiezukunft in der Schweiz für Bevölkerung und Fachkreise unmittelbar erlebbar machen. Die Leuchtturmprojekte fokussieren auf Schlüsseltechnologien und -systeme, insbesondere auf die Verbesserung der Energieeffizienz in allen Bereichen (Industrie, Dienstleistungen, Gebäude, Mobilität), auf die erneuerbaren Energien sowie auf Netze und Speichertechnologien. Weitere Informationen sind auf der BFE-Website zu finden: www.bfe.admin.ch/ cleantech Visualisierung des fertigen Plusenergie-Gebäudes: Die Photovoltaikanlagen auf dem Dach und in der Fassade liefern 15 bis 20 Prozent mehr Energie, als im Gebäude verbraucht wird. Vier Fragen an den Architekten Karl Viridén «Für die Dämmung kam nur hochwertiges Material in Frage» Karl Viridén Architekt Herr Viridén, weshalb bauen Anlage erkennbar. Im Gegensatz Der Brandschutz war dabei be- Sie ein Mehrfamilienhaus aus zur Solaranlage auf dem Dach, sonders zentral: Steinwolle mit den Achtzigerjahren zum Plus- die besonders im Sommer hohe einem sehr hohen Schmelzpunkt energie-Gebäude um? Erträge liefert, produzieren die war für uns einfach das richtige Die Bauherrschaft war daran Fassaden-Module über das Material. interessiert, einen guten ener- Jahr gesehen relativ konstant getischen Standard zu erreichen. Energie, mit Spitzen im Frühling Das Gebäude soll 15 bis 20 Deshalb stellte sie das Mehrfa- und im Herbst. Mit der Batterie, Prozent mehr Strom erzeugen, milienhaus für ein Leuchtturm- die wir Ende 2017 installieren als verbraucht wird. Wie wird projekt des Bundesamtes für wollen, können wir dann zusätz- diese Energie verwendet? Energie zur Verfügung. lich den Tag-Strom für die Nacht Der Strom fliesst ins öffentliche speichern. Quartier-Netz, wo er zeitgleich gebraucht wird. Das Gebäude Was ist das Spezielle an diesem Sanierungsprojekt? Welche Rolle spielen bei der autark zu gestalten, macht in Die hinterlüftete Photovoltaik- Sanierung die Flumroc-Dämm- der Stadt normalerweise keinen Fassade, ohne die das Gebäude platten? Sinn. Eine Option für die Zukunft kein Plusenergie-Haus wäre. Eine sehr wichtige. Für die ist allenfalls noch eine Tankstelle Die Module sehen aus wie Glas, Dämmung kam für uns nur ein für Elektro-Fahrzeuge. sind also nicht auf den ersten zuverlässiges, hochwertiges und Blick als Teil einer Photovoltaik- formstabiles Material in Frage. Flumroc NOVA 31 25 Neubau Kunstmuseum Basel Imposantes Gebäude für wertvolle Kunst Im April 2016 hat das Kunstmuseum Basel seinen beeindruckenden Erweiterungsbau eröffnet. Zum Schutz der wertvollen Kunstwerke sind im Untergrund atombombensichere Räume eingebaut. Für einen optimalen Brandschutz sorgen 6700 Quadratmeter Flumroc-Steinwolle. Dreieinhalb Jahre haben die Bauarbeiten gedauert. 100 Millionen Franken haben sie gekostet. Nun ist der Neubau neben dem alten Kunstmuseum in der Basler Innenstadt fertig. Das imposante Gebäude bietet zusätzliche 2740 Quadratmeter Ausstellungsfläche und beherbergt einen Teil der bedeutendsten Kunstsammlung der Schweiz. Diese umfasst über 300’000 Werke von den alten Meistern über die Moderne bis zur zeitgenössischen Kunst. Ein solcher Schatz will gut aufgehoben sein. 13 Meter unter dem Boden wurde ein Depot gebaut mit verschiedenen Klimazonen, um den unterschiedlichen Materialien der Kunstwerke Rechnung zu tragen. Das Depot ist für alle Eventualitäten ausgerüstet. Laut den Ingenieuren kann selbst der Einschlag einer Atombombe den Kunstwerken nichts anhaben. Schutz vor Feuer Auch vor Feuer sind die wertvollen Bilder und Skulpturen bestens geschützt. Dafür sorgen unter anderem die 6700 Quadratmeter Flumroc-Steinwollplatten in der Fassade. Das ganze Gebäude ist rundum mit einer doppelten Schicht der Flumroc-Dämmplatte DUO gedämmt. Die Steinwollplatte brennt nicht und eignet sich mit ihrer elastischen Innen- und der härteren Aussenschicht perfekt für hinterlüftete Fassaden. Die Flumroc-Dämmung bildet das Herz des Zweischalenmauerwerks. Die tragende Innenschale besteht aus Beton. Dänische Vollziegel bilden die 14 bis 16 Zentimeter dicke äussere Schicht des Neubaus. Beeindruckendes LED-Fries Für die Backsteinverkleidung haben sich die Architekten etwas ganz Spezielles einfallen lassen: Im fensterlosen obersten Geschoss zieht sich ein drei Meter hohes LED-Fries ums Gebäude. Unter den speziell geformten Hohlkehlen der Backsteine befinden sich LED-Bänder. Deren indirektes Licht bringt die Steine zum Leuchten, sodass abstrakte Muster, gegenständliche Bilder oder Texte erscheinen. 26 Flumroc NOVA 31 Objektdaten Standort Basel Baujahr 2012–2016 Bauherrschaft Bau und Verkehrsdepartement Basel-Stadt Verwendete Dämmung Fassade Flumroc-Dämmplatte DUO, zweimal 120 mm Architekten Christ & Gantenbein á Ganze 31‘000 Kubikmeter Beton stecken im Rohbau der Museumserweiterung. Bild: Julian Salinas à Jede Menge Stein: Hinter der speziellen Backsteinfront sorgen 240 Millimeter Flumroc-Steinwolle für warme, ruhige und brandsichere Räume. ß Die LED-Lämpchen in der Backsteinverkleidung strahlen nicht direkt nach aussen. Sie sind so angebracht, dass das Mauerwerk das Licht diffus reflektiert. Bild: Stefano Graziani Flumroc-Dämmplatte DUO Die zweischichtige Dämmplatte DUO besteht aus einer elastischen Innenund einer härteren Aussenschicht. Die harte Deckschicht macht ein Windpapier überflüssig und ermöglicht die Montage mit lediglich einem Dübel pro Platte. Flumroc DUO eignet sich hervorragend für vollflächige Dämmungen in hinterlüfteten Fassaden sowie für Kerndämmungen in ZweischalenSichtmauerwerken. Eine Rastermarkierung erleichtert den Zuschnitt. Vorteile nn Schmelzpunkt über 1000 °C nn Einseitig verdichtet nn Nicht brennbar nn Wasserabweisend nn Diffusionsoffen nn Mit Rastermarkierung nn Schnell und einfach zu verarbeiten nn Rezyklierbar nn Montage: 1 Dübel pro Platte möglich Flumroc NOVA 31 27 Erweiterungsbau Bündner Kunstmuseum Chur Bewährter FlumrocBrandschutz in hinter­­lüfteter Fassade Mit einem architektonisch eindrücklichen Erweiterungsbau hat das Bündner Kunstmuseum Chur seine Ausstellungsfläche mehr als verdreifacht. Der moderne Kubus fügt sich sehr natürlich in seine Umgebung ein. Vom bestehenden Gebäude der sanierten Villa Planta wurden der klassizistisch geprägte Baustil und die orientalische Anmutung übernommen und neu interpretiert. Für einen optimalen Wärme- und Brandschutz sorgen ca. 1100 Quadratmeter Flumroc-Steinwolle. Viele Jahre lang hat das Bündner Kunstmuseum mit grossen Platzproblemen gekämpft. In der Dauerausstellung des Museums bekamen die Besucher nur gerade drei Prozent des gesamten Kunstbestandes zu sehen. Mit einer Verdreifachung der Ausstellungsfläche kann das Bündner Kunstmuseum nun einen angemessenen Teil der Kunstsammlung zeigen und gleichzeitig vermehrt attraktive Wechselausstellungen von anderen Kunstmuseen präsentieren. Symmetrische Komposition Der Erweiterungsbau baut auf den originalen geometrischen Bauachsen der Villa Planta auf und stellt sich dieser axial gegenüber. Auch die symmetrische Komposition mit Betonung der Mitte wurde von der Villa auf den Neubau übertragen. Ein abstraktes Flachrelief bestehend aus vorgeformten, perlgrauen Betonelementen verkleidet die gesamte Aussenfassade. Für den Wärme- und Brandschutz der hinterlüfteten Fassade wurde die Flumroc-Dämmplatte DUO in einer Dicke von 180 Millimetern einlagig verlegt. Wie wichtig die Brandschutzeigenschaften des Dämmmaterials sind, hat sich beim Brand vom 23. März gezeigt (siehe Kasten). Platz für grössere Anlässe Das neue Museum ist von der Strasse her über ein Portal erschlossen. Das Foyer, das für Anlässe mit bis zu 300 Personen genutzt werden kann, ist ein weiter offener Raum. Die Sammlung und die Wechselausstellung befinden sich in den zwei Untergeschossen und sind unterirdisch mit der Villa Planta verbunden. 28 Flumroc NOVA 31 Objektdaten Standort Chur Baujahr 2014–2016 Bauherrschaft Kanton Graubünden Verwendete Dämmung Fassade Flumroc-Dämmplatte DUO, 180 mm dick Architekten Estudio Barozzi / Veigha GmbH, Barcelona Fassadenplaner xmade, material and envelope design s.l., Barcelona Investitionsvolumen CHF 28,5 Mio. Erweiterungsbau Kunstmuseum Chur: hinterlüftete Fassade mit einem Flachrelief aus vorgeformten Betonelementen. Bild: Ralph Feiner Brand am Erweiterungsbau Bedrohliche Rauchsäulen erstreckten sich am frühen Nachmittag des 23. März 2016 über der Innenstadt von Chur. Im Sockelbereich des noch nicht eröffneten Erweiterungsbaus des Bündner Kunstmuseums Chur brannte es. Glücklicherweise konnte sich das Feuer aber nicht ins Innere des Gebäudes ausbreiten. Nur der Rauch gelangte wegen der Konstruktion mit einer hinterlüfteten Fassade nach oben und zwischen den Beton-Fassaden­ elementen nach aussen. Der Feuerwehr gelang es, mit 50 Mann den Brand innert 20 Minuten zu löschen. «Dass sich der Brand nicht weiter ausbreiten konnte, ist der Wahl des Dämmmaterials für die Fassade zu verdanken», sagt Kantonsbaumeister Markus Dünner. Diese ist vollständig mit Steinwollplatten von Flumroc gedämmt. Steinwolle bietet neben den hervorragenden Wärme- und Schallschutzeigenschaften bekanntlich auch einen ausgezeichneten Brandschutz. Der Schmelzpunkt für Flumroc Steinwolle liegt bei über 1000 Grad Celsius. Mit Steinwolldämmungen können Architekten und Bauplaner deshalb auch die anspruchsvollsten Brandschutzvorschriften erfüllen. Flumroc NOVA 31 29 Kehrichtverbrennungsanlage Energie aus Abfall Im luzernischen Perlen produziert ein zweihundert Meter langes Schiff Strom für 38‘000 Haushalte und jede Menge Abwärme für eine Papierfabrik – allein aus Abfall. Die neue Kehrichtverbrennungsanlage Renergia steht für eine ökologisch und wirtschaftlich vorbildliche Abfallverwertung. Für die Wärmedämmung des Daches setzten die Zentralschweizer Kehrichtverbände auf die Steinwollplatte PRIMA der Flumroc AG. 36’000 Kubikmeter Beton, 9000 Tonnen Armierungseisen und 440 Kilometer Elektrokabel: Die Grösse des Gemeinschaftsprojektes von acht Kehrichtverbänden aus der Zentralschweiz und der Perlen Papier AG zeigt sich auch am benötigten Material, das beim 200 Meter langen und 50 Meter hohen Gebäude eingebaut ist. Nach knapp drei Jahren Bauzeit wurde das Feuer in der KVA Renergia im Januar 2015 entzündet. Flumroc-Steinwolle für das Dach Das Thema Energieeffizienz spielte bei der Planung und beim Bau der KVA Renergia eine wichtige Rolle. Neben dem Betrieb sollte auch das Gebäude selbst hohen energietechnischen Ansprüchen genügen. In der Form einem Schiffsrumpf nachempfunden, ist das Gehäuse der Renergia eine Konstruktion aus Beton- und Metallelementen mit vertikalen Rippen. Bei der Wärmedämmung für das Dach setzte die Bauherrschaft auf die Flumroc-Dämmplatte PRIMA (siehe Kasten). Die bewährte Qualität aus Schweizer Produktion, die kurzen Lieferwege sowie die Ausführung der Dämmplatte als trittfeste und begehbare Konstruktion gaben den Ausschlag für das Flumroc-Produkt. Eine besondere Herausforderung bei der Montage der Dämmplatten bildeten die verschiedenen Ebenen und das Gefälle an manchen Stellen der grossen Dachfläche. Dank der optimalen Zusammenarbeit mit der ausführenden Dach & Wand Systembau AG entstand eine Dachkonstruktion, welche die Bauherrschaft überzeugte. wärme. Am neuen Standort direkt neben der Papierfabrik Perlen gewährleistet nun die KVA Renergia die Energielieferung. Dank der KVA kann die Papierfabrik ihren Verbrauch an Heizöl um jährlich 40 Millionen Liter und ihren CO2Ausstoss um 90’000 Tonnen reduzieren. Objektdaten Standort Perlen, Luzern Baujahr 2012–2015 Bauherrschaft Zentralschweizer Kehrichtverbände, Perlen Papier AG Verwendete Dämmung Flumroc-Dämmplatte PRIMA Abwärme für die Papierfabrik Als Ersatz für die in die Jahre gekommene Kehrichtverbrennungsanlage Luzern wurde 2008 ein Neubau ins Auge gefasst. Es drängte sich ein Standort auf, an dem möglichst viel von der erzeugten Energie vor Ort genutzt werden kann. Mit der Papierfabrik Perlen fanden die Zentralschweizer Kehrichtverbände einen idealen Wärmebezüger. Die Papierproduktion benötigt grosse Mengen Wärme und eine konstante Energiezufuhr. Die KVA wiederum produziert durch den Verbrennungsprozess permanent nutzbare Ab- 30 Flumroc NOVA 31 Die Renergia ist in der Form einem Schiffsrumpf nachempfunden. Strom für 38‘000 Haushalte Blick auf die Dachkonstruktion der Kehrichtverbrennungsanlage. Die Kehrichtverbrennungsanlage Renergia kann pro Jahr 200‘000 Tonnen Abfall verwerten. Durch die Verbrennung des Abfalls wird Dampf produziert, der eine Turbine antreibt. Der daran angeschlossene Generator produziert rund 155 Gigawattstunden Strom pro Jahr. Damit kann der Bedarf von 38‘000 Haushalten gedeckt werden. Ausserdem entstehen im Betrieb grosse Mengen Abwärme. Diese wird an die benachbarte Papierfabrik Perlen Papier AG geliefert. Dämmplatte PRIMA für das Flachdach Die Flumroc-Steinwollplatte PRIMA ist auf die Verwendung im Flachdach abgestimmt. Sie weist eine spezielle Wellfaserstruktur und zwei verschiedene Rohdichten auf: eine druckfeste Unterseite und eine trittfeste, harte Druckverteilschicht auf der Oberseite. PRIMA eignet sich für Flachdächer mit oder ohne Schutzschicht. Vorteile nn Einseitig verdichtet n Mit allen Abdichtungsmaterialien verträglich nn Rastermarkierung n Als Gefälledach erhältlich nn Trittfest Flumroc NOVA 31 31 Zoebeli Communications AG, Bern Druck: Gonzen Druck AG, Bad Ragaz Beschriebene Anwendungsbeispiele können besonderen Verhältnisse des Eizelfalles nicht berücksichtigen und erfolgen daher ohne Haftung. Änderungen vorbehalten. Im Zweifelsfall setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung. Redaktion und Gestaltung: 06. 16 d G 21’000 Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier. Impressum Herausgeberin: Flumroc AG Postfach 8890 Flums Telefon +41 81 734 11 11 Telefax +41 81 734 12 13 www.flumroc.ch [email protected]