NOVA Nummer 31

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Die Zeitschrift für Wärmedämmung und Energieeffizienz Nr. 31 | Juni 2016
NOVA
Flumroc COMPACT
S.6
Verputzte
Aussenwärmedämmung
Steinwolle macht Brandriegel
überflüssig
S.10 R
ecycling
Flumroc experimentiert mit
FlumrocBauschutt
COMPACT bedeutet:
Heizkosten sparen
S.12 Brandschutz im Holzbau
Wohnkomfort
erhöhen
Das Experteninterview
100 % recycelbare Steinwolle
Die Steinwolldämmplatte für
Das erste energieautarke Mehrfamilienhaus
die mineralische
Aussendämmung.
der Schweiz
Modernste Photovoltaik, ein ausgeklügeltes Speichersystem
und eine ausgezeichnete Dämmung
S.4
Die Naturkraft aus Schweizer Stein
Inhalt
3Editorial
4
Energieautarkes Mehrfamilienhaus
Zum Haus in Brütten ZH führt kein Stromkabel
6Verputzte Aussenwärmedämmung
Sanierung einer Mehrfamilienhaus-Überbauung in
St. Gallen ohne Brandriegel
10Rohstoffe
Flumroc forscht an pflanzlichem Bindemittel und macht Versuche mit
Bauschutt
12Brandschutz im Holzbau
Interview mit Josef Kolb, Holzbauingenieur und
Brandschutzexperte
14Plusenergie-Bürogebäude
Vom 30-jährigen Haus zum kleinen Kraftwerk
16Dämmplatte FUTURO
Innovative Steinwollplatte mit natürlichem Bindemittel
18
Ausmass-Tool CALCOO
Vom Foto der Fassade zum Sanierungsplan
20
Dachsystem von Designergy
Wärmedämmung, Witterungsschutz und Stromerzeugung in einem
21
Virtuell Häuser erneuern
Raiffeisen setzt auf eVALO
22
Naturarena Rotsee
Zwölf Lastwagen Steinwolle für Luzerner Ruder-Mekka
24
Plusenergie-Haus Zürich
Solarstrom von der Fassade
26
Neubau Kunstmuseum Basel
Atombombensichere Räume für wertvolle Kunst
28
Neubau Kunstmuseum Chur
Flumroc-Brandschutz in hinterlüfteter Fassade
30Kehrichtverbrennungsanlage
200 Meter langes Schiff produziert Strom und Abwärme aus Abfall
2
Flumroc NOVA 31
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser
Wo nachhaltige Häuser entstehen, ist Flumroc nicht weit. In
der Schweiz werden immer mehr Gebäude nach den Grundsätzen der Nachhaltigkeit gebaut oder erneuert. Einige der
spannendsten Projekte, an denen Flumroc beteiligt gewesen ist, stellen wir Ihnen in dieser NOVA vor. Zum Beispiel
das erste energieautarke Mehrfamilienhaus der Schweiz: Im
Gebäude ohne Stromanschluss steckt jede Menge FlumrocDämmplatten und viel Technik. Mehr zum faszinierenden
Projekt lesen Sie ab Seite 4. Auch bei einer grossen Sanierung eines Mehrfamilienhauses in der Stadt Zürich zum
Plusenergie-Gebäude ist Flumroc mit von der Partie. Dank
einer Top-Dämmung und einer neuartigen Photovoltaikanlage in der Fassade produziert das Haus mehr Strom, als es
verbraucht. Siehe Seite 24.
Zu einem nachhaltigen Gebäude gehört auch ein solider
Brandschutz. Dieser hat bei der Erneuerung der Genossenschaft Gess in St. Gallen eine zentrale Rolle gespielt. Auf
Brandriegel konnte bei der Sanierung dank dem Einsatz
von Steinwolle gänzlich verzichtet werden. Nachzulesen ab
Seite 6. Zum Thema Brandschutz im Holzbau haben wir ein
Interview geführt mit einem, der weiss, wovon er spricht:
Josef Kolb ist Holzbauingenieur, Brandschutzexperte und
Geschäftsleitungsmitglied der Josef Kolb AG. Das Experten-Interview gibts auf Seite 12.
Bereits 2014 nahm Flumroc selbst eine nachhaltige Erneuerung in Angriff. Dabei verwandelten wir unser Bürogebäude aus den 80er-Jahren in ein kleines Kraftwerk (siehe Seite 14). Mit dem Projekt wollen wir anderen Unternehmen
zeigen, was man mit einer sinnvollen Gebäude-Erneuerung
alles erreichen kann. Eine Vorreiterrolle übernehmen wir
auch beim nachhaltigen Umgang mit Rohstoffen. Im Bericht ab Seite 10 erfahren Sie, wie wir Steinwolle rezyklieren
und was wir mit Bauschutt alles vorhaben.
Lassen Sie sich inspirieren!
Kurt Frei, Geschäftsführer Flumroc AG
Flumroc NOVA 31
3
Energieautarkes Haus
Das MehrfamilienhausKraftwerk
Es kommt ohne Gas, ohne Öl und ohne Strom von aussen aus: das erste energie­
autarke Mehrfamilienhaus der Welt. Das Haus in Brütten ZH versorgt sich selbst mit
Energie – dank modernster Photovoltaik, einem ausgeklügelten Speichersystem und
einer ausgezeichneten Dämmung.
Es ist das neuste Projekt der Umwelt Arena Spreitenbach.
Gemeinsam mit Ausstellungspartnern baut sie zurzeit das
erste energieautarke Mehrfamilienhaus der Welt in Brütten
bei Winterthur. «Es wird weltweit das erste Mehrfamilienhaus, das ohne externen Anschluss für Strom, Öl und Erdgas
auskommt», sagt Walter Schmid, Gründer von Kompogas
und Initiant der Umwelt Arena. Obwohl kein Stromkabel
vom oder zum Haus führt, müssen die Bewohner nicht auf
Strom verzichten. Auch frieren wird im Neunfamilienhaus
niemand. Die gesamte Energie wird aus der Sonne bezogen
und dank drei verschiedenen Speichern über das gesamte
Jahr verteilt nutzbar gemacht.
Neuartige Photovoltaik-Panels
Das Prinzip des energieautarken Hauses basiert auf den vier
S: Sammeln, Speichern, Sparen und Sorge tragen. Gesammelt wird die Energie mit leistungsfähigen Photovoltaik-Panels auf dem Dach und mit neuartigen Photovoltaik-Zellen
an der Fassade. Die Module an der Fassade wurden eigens
für das Projekt entwickelt. Sie spiegeln nicht wie herkömmliche Photovoltaik-Platten und wirken daher sehr dezent.
werden zum Sparen angehalten, indem ihnen stets Informationen über ihren Energieverbrauch zur Verfügung stehen. Ein Bonus-Malus-System belohnt ausserdem sparsame
Mieter. Weiter verfügt das Haus über eine automatische
Gebäudesteuerung und die effizientesten Haushaltgeräte.
Für die Beleuchtung werden ausschliesslich moderne LEDLampen verwendet, deren Lichtfarbe auf die Raumnutzung
abgestimmt ist. Schliesslich ist das Haus rundum mit Flumroc-Steinwolle gedämmt und braucht deshalb nur wenig
Heizenergie. Im Winter hält die Steinwolle die Wärme im
Haus, im Sommer bleibt es drinnen angenehm kühl.
Einzug im Juni 2016
Walter Schmid zweifelt nicht daran, dass das neuste Projekt
der Umwelt Arena ein Erfolg wird: Bertrand Piccard habe
es geschafft, allein mit Sonnenenergie zu fliegen. «Was er in
der Luft hinkriegte, werden wir am Boden auch fertigbringen.» Das autarke Haus ist im Juni 2016 bezugsbereit.
Clevere Energiespeicher
Um die Sonnenenergie für trübe Tage und für den Winter
zu speichern, sind im Haus drei Speicher eingebaut: Im Keller steht eine grosse Batterie, die das Haus bis maximal drei
Tage mit Strom versorgen kann. Zwei Warmwassertanks
unter dem Haus werden im Sommer durch die überschüssige Energie mittels Wärmepumpe erwärmt. Im Winter
wird mit dem warmen Wasser das Haus geheizt. Schliesslich wird mit dem überschüssigen Sonnenlicht mittels Elektrolyse Wasserstoff gewonnen und in Tanks gespeichert. Bei
Energiemangel im Winter wird dieser Wasserstoff über eine
Brennstoffzelle wieder in Strom und Wärme umgewandelt.
Sparsame Mieter
Alles Sammeln und Speichern von Energie nützt nichts,
wenn verschwenderisch damit umgegangen wird. Mieter
4
Flumroc NOVA 31
Objektdaten
Standort Brütten, Zürich
Baujahr 2015–2016
Bauherrschaft
Umwelt Arena AG
Verwendete Dämmung
Fassade: Flumroc-Dämmplatte DUO
und DUO mit schwarzem Glasseidengewebe, zweimal 140 mm;
Dach: Flumroc-Dämmplatte SOLO,
zweimal 140 mm; Tiefgarage und
Nebenräume: Flumroc-Dämmplatte
TOPA, 50/100/200 mm
Architekten
René Schmid Architekten, Zürich
Ausstellung in der
Umwelt Arena
In der Umwelt Arena Spreitenbach gibt es eine Ausstellung
zum energieautarken Mehrfamilienhaus. Herzstück der Ausstellung ist ein Grossmodell, das den
technischen Aufbau erklärt und
die innovativen Lösungen für das
Gebäude in Brütten vorstellt.
Gruppen können Führungen
durch die Umwelt Arena mit
Fokus auf das energieautarke
Mehrfamilienhaus buchen über
[email protected],
Telefon +41 56 418 13 10.
www.umweltarena.ch
Visualisierung des ersten energieautarken Mehrfamilienhauses der Welt. Erst auf den zweiten Blick wird sichtbar:
Die Fassade produziert Strom.
Vier Fragen an den Architekten René Schmid
«Wir wollen andere motivieren, ebenfalls
Solarenergie zu nutzen»
Herr Schmid, wieso bauen
40 Tage. Die Gebäudehaut produ-
Entscheidung für Flumroc-Stein-
Sie im Mittelland ein energie-
ziert bereits bei Tageslicht Strom,
wolle leicht gemacht.
autarkes Haus?
auch ohne direkte Sonnenein-
Mit dem Projekt wollen wir
strahlung.
Nicht nur auf dem Dach,
zeigen, dass man heute ein Haus
René Schmid
Architekt
sondern auch an der Fassade
ausschliesslich mit Sonnenener-
Die ganze Gebäudehülle ist
wird Strom produziert. An der
gie betreiben kann. Wie kann
ausschliesslich mit Steinwolle
Fassade sieht man aber gar
man das besser demonstrieren
von Flumroc gedämmt. Wes-
keine blau glänzenden Panels.
als mit einem Gebäude, das
halb haben Sie sich für dieses
Wie geht das?
nicht ans Stromnetz angeschlos-
Produkt entschieden?
Matte Photovoltaik-Platten, die
sen ist? Wir wollen andere mo-
Flumroc-Steinwolle ist ein
nicht glänzen, hat es bisher noch
tivieren, ebenfalls Solarenergie
Schweizer Produkt – äusserst
nicht gegeben. Sie wurden ei-
zu nutzen, in eine gute Gebäude-
langlebig – mit einem sehr guten
gens für das Projekt entwickelt.
hülle zu investieren und sparsam
Wärmedämmwert. Steinwolle
Wir haben einen warmen Farb-
mit Ressourcen umzugehen.
bietet optimalen Brandschutz.
ton gewählt, der optisch gut zu
Sie ist das beste Produkt für
den hellen Holzfenstern passt.
Ist das Haus wirklich nicht ans
hinterlüftete Fassaden. Stein-
Die spezielle Fassade sieht nicht
Stromnetz angeschlossen?
wolle ist dampfdiffusionsoffen
nur gut aus, sie ist auch extrem
Es sind eine Datenleitung der
und sorgt damit für ein gutes
robust und schützt deshalb jahr-
Swisscom und eine Wasser-
Raumklima. Ausserdem lässt
zehntelang vor Wind und Wetter.
leitung installiert. Aber eine
sich Steinwolle einfach zuschnei-
Und das Beste: Die Fassade
Stromleitung gibt es keine. Wir
den und passgenau einfügen.
produziert laufend Strom.
haben Stromreserven für 30 bis
All diese Vorteile haben uns die
Flumroc NOVA 31
5
Verputzte Aussenwärmedämmung
Optimaler Brandschutz
für Mehrfamilienhäuser
Gebäude, die höher sind als elf Meter, benötigen einen Brandriegel – ausser die
Aussenwanddämmung besteht aus Steinwolle. Wie das funktioniert, zeigt die Sanierung
einer Mehrfamilienhaus-Überbauung in St. Gallen.
Hoch über der Altstadt von St. Gallen, am sonnenverwöhnten Dreilindenhang, stehen in der obersten Reihe die
neun Mehrfamilienhäuser der Wohnbaugenossenschaft
Gess. Sie bieten nicht nur eine prächtige Aussicht über
St. Gallen und eine kurze Gehdistanz zum Naherholungsgebiet Drei Weieren, sondern neu auch eine moderne verputzte Aussenwanddämmung und vergrösserte Balkone.
Brandschutz ohne Brandriegel
Dächer, Fenster, Bäder und Küchen der Mehrfamilienhäuser mit Baujahr 1962 waren in den vergangenen Jahren nach
und nach modernisiert worden. Die Fassaden hingegen befanden sich bis im Frühling 2015 noch im Originalzustand.
Das bedeutete: Fassaden aus einem 32 Zentimeter starken
Modul-Backstein – ohne Dämmung. Bei der Fassadensanierung und der damit einhergehenden Dämmung wollte die
Bauherrin, die Wohnbaugenossenschaft Gess, auf ein ökologisches Schweizer Produkt setzen. Gemeinsam mit dem
verantwortlichen Architekten Thomas Egli fiel die Wahl
rasch auf die Flumroc-Dämmplatte COMPACT PRO. Diese
sorgt nicht nur für eine hochwertige Wärmedämmung und
einen zuverlässigen Schallschutz, sondern verhindert auch
die Ausbreitung von Bränden über die Fassade. Steinwolle
brennt nicht und hat einen Schmelzpunkt von über 1000
Grad Celsius. Deshalb entfällt der sonst für die Einhaltung
der Brandschutzrichtlinien obligatorische Brandriegel bei
Gebäuden mit einer Höhe über elf Meter – und der damit
Kampagne «ALL IN»
Flumroc offeriert für neue oder sanierte Fassaden mit
verputzter Aussenwärmedämmung mit der Dämmplatte
COMPACT PRO bis Ende Juni 2017 einen Bonus. Dieser
wird anhand der verbauten Menge berechnet und liegt
bei 25 Franken pro Kubikmeter (Bestellung von 30 bis 100
Kubikmeter) beziehungsweise bei 30 Franken pro Kubikmeter (Bestellung ab 100 Kubikmeter).
Weitere nützliche Informationen zur Kampagne gibts auf:
allin.flumroc.ch
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Flumroc NOVA 31
verbundene Materialwechsel. Letzterer bringt einen hohen
Planungsaufwand mit sich und macht eine umfangreiche
Qualitätssicherung nötig. Mit Flumroc-Steinwolle braucht
es nur ein Material für die ganze Fassade: eine unkomplizierte und sichere Fassadendämmung.
67 Paletten Steinwolle
Der Startschuss für die erste Sanierungsetappe fiel im Mai
2015. Drei Häuser der Wohnbaugenossenschaft wurden
eingerüstet und die schmalen Balkons vergrössert. Die
Bewohner dürfen sich nun über tiefere Balkons und damit
mehr Platz freuen. Im Sommer darauf wurden 67 Paletten
mit Dämmplatten oder drei voll beladene Lastwagen – fast
die ganze benötigte Menge für die drei Häuser – angeliefert und mussten innerhalb möglichst kurzer Zeit auf ein
Schwerlast-Podest sowie auf die Dächer der Häuser verteilt
werden. Innerhalb eines Tages hievte der eigens zu diesem
Zweck angemietete Mobilbaukran 175 Kubikmeter COMPACT PRO-Steinwollplatten von der Zufahrtsstrasse hoch
an den Hang. Der Grossteil des benötigten Dämmmaterials
war damit bereits an Ort und Stelle, der Kran konnte am
Mittag abgebaut und die Strasse wieder freigegeben werden.
Fenster als Herausforderung
Die nächste Herausforderung folgte bei den Dämmungs­
arbeiten. Bei der Dämmung der Fensterlaibungen musste
das richtige Abschlussprofil für die Fenster gewählt werden,
damit diese später bei einer allfälligen Fenstersanierung
nicht ausgetauscht werden müssen. Die neuen Rollläden
wurden in die neue Dämmungsebene integriert. Ebenfalls
besonders exakt mussten die Arbeiten bei den Brüstungen
ausgeführt werden. Dabei wurden die bestehenden Fensterbänke entfernt und die Dämmplatte mit einem horizontalen Schnitt eingepasst. Dies, um auch im Brüstungsbereich
die Wandoberflächentemperatur zu erhöhen und so die Bildung von Schimmel zu verhindern. Für die Längsseite der
Gebäude wählte Architekt Thomas Egli eine Dämmstärke von 160 Millimetern, für die Stirnseite 140 Millimeter.
Letzteres aufgrund der nach aussen vorstehenden Blumenfenster, deren Blechkranz auch weiterhin sichtbar bleiben
sollte.
Verputzte Aussenwärmedämmung
Deutlich verbesserte Wohnqualität und bester Brandschutz dank einer
Dämmung mit Flumroc-Steinwolle.
Zweite Etappe ab Frühling
Seit Ende 2015 sind die Sanierungsarbeiten an den ersten
drei Mehrfamilienhäusern abgeschlossen. Die Wohnbaugenossenschaft Gess, Architekt Thomas Egli und nicht
zuletzt die Bewohnerinnen und Bewohner sind äusserst
zufrieden. Die Heizungsleistung konnte gedrosselt werden.
Drang vor der Sanierung oft ein kalter Luftzug von den Fenstern und den Storenkästen ins Innere der Wohnungen, so
profitieren die Mieterinnen und Mieter nun von einer deutlich verbesserten Wohnqualität. Im Frühling 2016 startet die
zweite Sanierungsetappe: Vier weitere Häuser der Überbauung werden vollflächig mit Flumroc-Steinwolle gedämmt.
Ein Jahr später folgen die restlichen drei Häuser. Ende 2017
werden schliesslich alle Bewohnerinnen und Bewohner der
Überbauung am Dreilindenhang von der energieeffizienten
Aussenwanddämmung profitieren können.
COMPACT PRO
Mit der Dämmplatte COMPACT PRO bietet Flumroc
eine umfassende und erprobte Lösung für verputzte
Fassaden: Wärmedämmung, Brandschutz, Schallschutz, Ökologie und Formstabilität sind damit
garantiert – ohne Kompromisse. Diese Eigenschaften,
die einfache Montage und das grosse Know-how der
Fachleute von Flumroc machen COMPACT PRO zur
ersten Wahl für verputzte Aussenwärmedämmungen.
Die Vorteile von COMPACT PRO
auf einen Blick:
nn Beste Putzhaftung
nn Brandriegel ist nicht erforderlich
nn Hohe Schalldämmung
nn Zulassung für Hochhäuser
nn Äusserst langlebig
nn Volumen- und formbeständig auch bei
dunklen Fassaden
nn Guter sommerlicher Wärmeschutz
Objektdaten
Standort St. Gallen
Baujahr 1962
Bauherrschaft
Wohnbaugenossenschaft Gess,
St. Gallen
Verwendete Aussenwärme­
dämmung
Flumroc-Dämmplatte COMPACT
PRO, Dämmdicke 140 und 160 mm
Architekten
Thomas Egli Architekten,
St. Gallen
Flumroc NOVA 31
7
Broschüren
Wohnbaugenossenschaft Gess: Flumroc-Steinwolle machte Brandriegel überflüssig.
Kostenlose Broschüren mit ausführlichen Informationen zur «Verputzten
Aussenwärmedämmung» und zum
«ALL IN»-Bonus sind auf Deutsch,
Französisch und Italienisch bei der
Flumroc AG erhältlich – als gedruckte Version und im PDF-Format auf
www.flumroc.ch/downloadcenter/
broschueren.
Interview mit Architekt Thomas Egli
«Die Dämmung hält, was sie verspricht»
Thomas Egli
Architekt
Thomas Egli, weshalb haben
mich aus ökologischen Gründen
Mitarbeiter sind unkompliziert,
Sie sich gemeinsam mit der
nicht in Frage – und die Stein-
denken mit und handeln, wenn
Bauherrschaft, der Wohnbau-
wollplatten von Flumroc erfüllen
praktische Lösungen gefragt
genossenschaft Gess, bei der
alle Kriterien, die für mich und
sind.
Dämmung der Mehrfamilien-
die Bauherrschaft von Bedeu-
häuser am Dreilindenhang in
tung sind: Sie sind ökologisch,
Haben Sie dafür ein Beispiel?
St. Gallen für ein Flumroc-
formstabil, langlebig und aus
Als die Dämmplatten angeliefert
Produkt entschieden?
Schweizer Produktion, was kurze
wurden, mussten sie so rasch
Die Wohnbaugenossenschaft
Lieferwege bedeutet.
wie möglich abgeladen und per
wünschte für die Fassadendäm-
8
Flumroc NOVA 31
Kran auf ein Podest zwischen
mung ein langlebiges und ökolo-
Wie ist die Zusammenarbeit
den Häusern gehievt werden.
gisches Schweizer Produkt. Ich
mit Flumroc verlaufen?
Flumroc organisierte und lieferte
machte darauf einen Vorschlag
Ich bin sehr zufrieden. Die Däm-
dafür kurzerhand Kranschienen,
für den ganzen Wandaufbau und
mung hält, was sie verspricht.
Marke Eigenbau, sodass das
wählte das System von KABE
Von der Beratung bis zur Instal-
Abladen zügig und problemlos
Farben. Beim Dämmmaterial lag
lation sind wir von Flumroc eng
verlief. Das hat mich beeindruckt.
der Entscheid für ein Flumroc-
begleitet worden. Und was ich
Produkt nahe: Polystyrol kam für
besonders schätze: Die Flumroc-
Die sanierten Gebäude überzeugen durch die moderne Aussenwärmedämmung und die vergrösserten Balkone.
Interview mit Tony Spirig, Fassadenspezialist
Ein überzeugter Unternehmer
Tony Spirig, Geschäftsführer und Inhaber der SPIRIG Fassaden GmbH in Oberwil, setzt
seit Jahren auf Flumroc-Produkte. Er hat bereits zweimal von der Kampagne «ALL IN»
profitiert und erklärt, weshalb der Bonus eine gute Sache ist.
Tony Sprig
SPIRIG
Fassaden GmbH
Tony Spirig, weshalb verwen-
Was überzeugt Sie an der
Was halten Sie vom «ALL IN»-
den Sie Flumroc-Steinwolle?
COMPACT PRO-Dämmplatte?
Bonus von Flumroc?
Es ist ein hervorragendes
Die Dämmplatte hat eine kom-
Die «ALL IN»-Kampagne ist ehr-
Schweizer Produkt, ich bin über-
pakte Dichte und die gleiche
lich und transparent. Der Rabatt
zeugt davon. Unser Unterneh-
Festigkeit über die ganze Platte.
kommt direkt dem Bauherrn
men steht für Qualität – genau
Viele andere Dämmplatten sind
zugute und nicht dem Unterneh-
wie Flumroc. Wir arbeiten seit
instabil.
mer. Der Bonus dient aber auch
Jahren mit Flumroc-Steinwolle
uns Unternehmern im Sinne der
und hatten noch nie Probleme.
Kundenbindung und für mögliche
Alles ist top: das Produkt, die
Folgeaufträge.
Dienstleistung, die Fachpersonen
und die Abwicklung.
Flumroc NOVA 31
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Nachhaltigkeit
Flumroc entwickelt
das Recycling weiter
Nachhaltigkeit beginnt für Flumroc bei den Rohstoffen. Das Unternehmen verwendet lokale
und natürliche Rohstoffe, rezykliert Steinwolle und forscht an einem pflanzlichen Bindemittel. Im Bereich Recycling hat Flumroc aber noch viel Grösseres im Sinn.
Flumroc-Steinwolle besteht zu über 97 Prozent aus Stein.
Der Rohstoff für die Steinwolle wird ganz in der Nähe von
Flums abgebaut: in den Bündner Gemeinden Felsberg und
Zernez. Hinzu kommt ein kleiner Anteil Dolomit aus dem
nahen Voralberg. Ein Aufbereitungswerk in Trübbach bei
Sargans presst die Steine zu Briketts. Diese werden im
Flumroc Werk in Flums bei 1500 Grad Celsius geschmolzen
und zersponnen. Der entstandene Faserteppich wird anschliessend gepresst und zugeschnitten. Die dabei anfallenden Abfälle führt Flumroc wieder vollumfänglich dem
Produktionskreislauf zu.
Zurück in den Kreislauf
Flumroc rezykliert nicht nur die Abfälle aus der eigenen
Produktion, sondern nimmt auch Steinwollzuschnitte und
-abfälle von Baustellen entgegen. Pro Jahr werden rund
250 Tonnen Steinwolle zurückgebracht – Tendenz steigend.
Denn je mehr Häuser saniert werden, desto mehr Steinwolle fällt fürs Rezyklieren an. Die zurückgebrachte Ware
verarbeitet Flumroc zusammen mit den Abfällen aus der
Produktion zu neuen Briketts.
Tüfteln an pflanzlichem Bindemittel
Bei der Brikettierung verwendet Flumroc Zement als Klebstoff, tüftelt aber zurzeit an einem alternativen Bindemittel:
«Wir forschen an einer Art Kleister, der aus Pflanzen gewonnen wird», sagt Pieder Cadruvi, Betriebsleiter bei Flumroc.
Im Labor ist es Flumroc bereits gelungen, mehrere 100 Kilo
stabile Briketts mit einem natürlichen Bindemittel herzustellen. «Für die Brikettierung im grossen Stil mit ein paar
100 Tonnen müssen wir das Aushärten, also den Trocknungsprozess, noch optimieren», sagt Pieder Cadruvi.
10
Flumroc NOVA 31
Versuche mit Abbruchmaterial
Flumroc will nicht nur ausgediente Steinwolle wiederverwerten und ein pflanzliches Bindemittel entwickeln. Das
Unternehmen hat Grösseres im Sinn. In Zukunft soll auch
gemischtes Abbruchmaterial von Baustellen zu hochwertiger Steinwolle verarbeitet werden. «Im Prinzip können wir
fast jedes mineralische Material wiederverwerten, solange
es Platz im Ofen hat: Beton, Backsteine, Ziegel oder ganze
Steine», sagt Betriebsleiter Pieder Cadruvi. «Nicht zu Steinwolle verarbeiten lassen sich hingegen Metall und ­Keramik.»
2015 haben Tüftler aus der Flumroc-Produktionsabteilung
erste Versuche mit Bauschutt durchgeführt. Sie mischten
herkömmliche Briketts mit rund zwölf Prozent sortierten
Baustellenabfällen und schmolzen alles zusammen im
1500-Grad-heissen Kupolofen. Zurzeit analysiert Flumroc
die Testresultate und plant weitere Versuche.
Experten-Interview
Flumroc-Steinwolle ist zu 100 Prozent wiederverwertbar. Flumroc nimmt Baustellenzuschnitte und -abfälle zurück und rezykliert diese.
Experten-Interview
«Steinwolle lässt sich sehr gut wiederverwerten»
Was passiert mit ausgedienten Dämmplatten? Und wie lassen sich die unterschied-
Flumroc-Steinwolle enthält
lichen Dämmmaterialien rezyklieren? Diesen Fragen ist Stefan Rubli von der Ener-
keine giftigen Zusatzstoffe. Ein
gie- und Ressourcen-Management GmbH nachgegangen. Der Naturwissenschaftler
weiterer Vorteil beim Recycling?
hat im Auftrag des Amtes für Hochbauten der Stadt Zürich eine Studie zum Thema
Ja, Steinwolle lässt sich bestens
verfasst. Im Recycling von Steinwolle sieht er grosses Potenzial.
rezyklieren. Ältere EPS- und XPSDämmplatten hingegen enthal-
Die Schweizer gelten als Welt-
Deponie zu bringen, als es dem
ten das als toxisch eingestufte
meister im Recycling von Alu,
Hersteller zurückzubringen.
Flammschutzmittel HBCD. Weil
die Verwendung von HBCD inzwi-
PET und Karton. Gilt dies auch
Stefan Rubli
Studienautor
für Dämmmaterialien?
Lässt sich Steinwolle gut rezy-
schen verboten ist, dürfen ältere
Leider nein. Abschnitte aus der
klieren?
Dämmplatten, die den Stoff noch
Produktion oder von der Baustelle
Steinwolle lässt sich sehr gut wie-
enthalten, nicht wiederverwertet
werden zwar oft wiederverwertet.
derverwerten, weil sie meistens
werden.
Altes Dämmmaterial aus Rück-
nicht im Verbund mit anderen
bau und Sanierungen wird von
Materialien verbaut worden ist.
Welches Potenzial sehen Sie im
Bauunternehmen aber allzu häufig
Allfällige Fremdstoffanteile sind
Recycling von Bauschutt?
entsorgt. Dies obwohl manche
bei der Steinwolleproduktion
Mischabbruch wird bereits zu
Hersteller, darunter auch Flumroc,
weniger problematisch als bei
einem Grossteil zu Beton oder
die Dämmmaterialien zurückneh-
der Produktion von geschäumten
Kies verarbeitet. Wenn man
men.
Dämmstoffen. Denn bei der Her-
den Abbruch zusätzlich für die
stellung von Steinwolle werden
Produktion von Steinwolle nützen
Wie liesse sich die Recycling-
die Fremdstoffe bei hohen Tempe-
könnte, wäre das eine gute Sache.
quote steigern?
raturen ebenfalls eingeschmolzen
Flumroc macht zurzeit Versuche,
Mit finanziellen Anreizen. Oft ist
und ins Produkt eingebunden,
um aus Mischabbruch hochwer-
es einfacher und billiger, altes
oder sie verbrennen und gelangen
tige Steinwolle herzustellen, was
Dämmmaterial in die Kehricht-
in den Abgasstrom.
vorbildlich ist.
verbrennungsanlage oder auf die
Flumroc NOVA 31
11
Brandschutz im Holzbau
«Flumroc-Steinwolle
bietet ausgezeichneten
Brandschutz»
Josef Kolb ist Holzbauingenieur, Brandschutzexperte und Geschäftsleitungs­mitglied
der Josef Kolb AG in Romanshorn. Der Brandschutz spielt bei den Holzbauten,
welche die Kolb AG plant, eine zentrale Rolle. Im Interview erklärt Josef Kolb, was
die neuen Brandschutzvorschriften alles möglich machen und verrät, was er von
Flumroc-Steinwolle hält.
Herr Kolb, welche Auswirkungen
haben die neuen Brandschutzvorschriften auf den Holzbau?
Mit den neuen Vorschriften ist im
Holzbau deutlich mehr möglich als
früher – egal ob bei kleinen, grossen
oder ganz grossen Bauten. Heute realisiert unser Ingenieurbüro Projekte, die
nach den alten Brandschutzvorschriften nicht machbar gewesen wären.
Hotelprojekte zum Beispiel waren auf
zwei oder drei Geschosse beschränkt.
Was darüber hinausging, brauchte
gesonderte Brandschutzmassnahmen
und Bewilligungen mit objektbezogenen Konzepten. Heute planen wir
Hotels in Holz bis zur Hochhausgrenze nach den Standardkonzepten der
Brandschutzvorschriften 2015.
Wie hoch darf ein Holzhaus heute maximal sein?
Die Richtlinien legen keine exakte
Obergrenze fest. Bei Bauten ab 30
Metern wird es für den Holzbau naturgemäss enger. Hier ist es sinnvoll,
von Anfang an nach dem Löschanlagenkonzept der Standardvorschriften
zu planen. Damit werden die Möglichkeiten für Holzanwendungen deutlich grösser und vielfältiger. Während
früher Holz als brennbarer Baustoff
bei einigen Nutzungen und im Hochhausbereich generell ausgeschlossen
12
Flumroc NOVA 31
war, gibt es heute für alle Bereiche Lösungen – und zwar bereits nach den
Standardkonzepten der Vorschriften.
Holz wurde damit wie Stahl oder Beton zum Baustoff ohne Sonderregelung. Es gilt natürlich, die materialspezifische Eigenart jedes Materials zu
berücksichtigen.
Was sind aus Ihrer Sicht die
wichtigsten Änderungen der
neuen Brandschutzvorschriften?
Zentral ist, dass der Anwendungsbereich für Holz ganz generell liberalisiert wurde. Während man
beispielsweise früher keine Fluchtweg-Treppenhäuser aus Holz bauen
konnte, ist das heute möglich – vorausgesetzt das Holztragwerk wird
entsprechend bekleidet und gedämmt.
Während früher Fluchtwege nicht länger als 20 Meter sein durften, können
sie heute bis 35 Meter lang sein, und
zwar unabhängig vom Baumaterial.
Eine deutliche Erleichterung ergibt
sich auch mit der neuen Gebäudekategorie «Gebäude mit geringen Abmessungen». Das sind Gebäude mit
maximal zwei Geschossen sowie einer
Summe der Geschossflächen von maximal 600 Quadratmeter.
Wer ist für die korrekte Planung
und Umsetzung des Brandschutzes verantwortlich?
Der Qualitätssicherung wird in den
Brandschutzvorschriften 2015 eine
wesentlich höhere Bedeutung beigemessen als bisher. In der neuen Richtlinie «Qualitätssicherung im Brandschutz» werden alle Bauten einer von
vier Qualitätssicherungsstufen zugeordnet, was entsprechende Anforderungen an die beteiligten Personen
und Prozesse mit sich bringt. Holzbauten werden bei geringen Höhen
der QSS 1, und bei mittleren Höhen
vorwiegend der QSS 2 zugeordnet. In
der Projektorganisation auf der Qualitätssicherungsstufe QSS 2 nimmt
ein Brandschutzfachmann VKF oder
eine Person mit einer gleichwertigen
Ausbildung die Aufgaben des QSVerantwortlichen Brandschutz wahr
und ist für die Qualitätssicherung
im Brandschutz zuständig. Der Qualitätsverantwortliche begleitet das
Projekt und überprüft laufend, ob
die Richtlinien eingehalten werden.
Welche Funktion hat die Dämmung im Holzbau?
Neben der Wärmedämmung und dem
Schallschutz kann die Dämmung
eine wichtige Brandschutzfunktion
übernehmen. Flumroc-Steinwolle er-
Moderner Holzbau
Die Fassade der Wohnüberbauung
RIVA in Basel besteht auf allen Seiten
aus selbsttragenden Holz-Loggien.
Diese lassen die hellen Wohnungen
offen und weit erscheinen und ermöglichen den Blick auf den Rhein. Alle
86 Wohnungen wurden im MinergieP-Eco-Standard realisiert. Für den
Brandschutz sorgen unter anderem
die Flumroc-Dämmplatten 1 und SOLO
in der Fassade. Bild: Hector Egger
Holzbau AG
füllt diese Funktion ausgezeichnet.
Sie ist nicht brennbar und hat einen
Schmelzpunkt von über 1000 Grad
Celsius. Baustoffe werden nach der
neuen Richtlinie «Baustoffe und Bauteile» in vier Brandverhaltensgruppen
(RF) eingeteilt, wobei Baustoffe der
Gruppe RF1 kein Brandbeitrag leisten
und somit bevorzugt sind. Zur Gruppe
RF1 gehört auch Flumroc-Steinwolle.
Welchen Vorteil bringt ein so
hoher Schmelzpunkt und die
Einteilung in die Gruppe RF1?
Der hohe Schmelzpunkt bedeutet,
dass die Steinwolle-Dämmung auch
bei sehr hohen Temperaturen beständig ist. Die robusten Steinwollplatten
verzögern die Brandausbreitung. Das
ist gegenüber Dämmungen, die früher
schmelzen, natürlich ein Vorteil. Eine
Dämmung der Gruppe RF1, die zudem
einen Schmelzpunkt über 1000 Grad
hat, schützt das Holz und verzögert
den Abbrand des Holzes. Ein Bauteil,
das während einer bestimmten Zeit einen Feuerwiderstand erbringen muss,
kann dadurch schlanker dimensioniert werden.
Wie einfach ist die Anwendung
der Flumroc-Steinwolle?
Sie ist sehr einfach handhabbar. Flumroc-Dämmplatten lassen sich einfach
und passgenau in die Zwischenräume
eines Tragwerks einfügen, weil sie sich
leicht pressen lassen. Flumroc-Produkte sind im Holzbau vielseitig einsetzbar. Aber auch als Dämmung an
der Aussenwand ist Steinwolle praktisch, weil sie den Brandriegel überflüssig macht. Für eine Kompaktfassade mit brennbaren Dämmstoffen ist
bei Häusern über elf Meter Höhe beim
Geschossübergang ein Brandriegel aus
Baustoffen RF1 vorgeschrieben. Nicht
so bei einer Dämmung aus Steinwolle, die ja der Gruppe RF1 zugeteilt ist.
Hier braucht es für die ganze Fassade
nur ein Material. Dies vereinfacht die
Planung und die Erstellung der Fassade
sowie die Qualitätssicherung.
Die Kombination von Holz und
Steinwolle hat eine lange Tradition. Woran liegt das?
Holz mit Polystyrol oder mit PURHartschaum-Produkten zu kombinieren, dünkt mich irgendwie unpassend.
Holz und Mineralwolle bilden seit
jeher eine ideale Symbiose. Holz und
Steinwolle sind ökologische Baustoffe,
die harmonieren. Wie gesagt, passt
sich Steinwolle in den Hohlräumen der
Holzbauteile gut an. Ausserdem lässt
sich Steinwolle so einsetzen, dass sie
zum Feuerwiderstand beiträgt.
Josef Kolb, Holzbauingenieur und
Brandschutzexperte:
«Die robusten Flumroc-Steinwollplatten sind in die Brandverhaltensgruppe
RF1 eingeteilt, haben zudem einen
Schmelzpunkt über 1000 Grad Celsius
und können im Holzbau universal und
zielbringend eingesetzt werden.»
Flumroc NOVA 31
13
Plusenergie-Bürogebäude
15 Prozent im Plus
Das Plusenergie-Bürogebäude von Flumroc produzierte im vergangenen Jahr
15 Prozent mehr Energie, als es benötigte. Flumroc macht vor, wie man ein
30-jähriges Haus in ein kleines Kraftwerk verwandelt.
ergie der Sonne. Doch bei mehrgeschossigen Bauten ist
die Dachfläche in der Regel zu klein, um den Energieverbrauch mit solaren Flächen zu decken. Auch beim Flumser Bürohaus entfallen nur etwa 60 Prozent des Strom­
ertrages auf die Photovoltaik-Module auf dem Dach. Die
Lösung: zusätzliche Photovoltaik-Panels an der Fassade.
Damit das Ganze auch architektonisch überzeugt, integrierte Flumroc die Solarzellen in die Gebäudehülle.
Einzigartiges Projekt
Vom 30-jährigen Haus zum energieeffizienten Vorzeige-Objekt.
Schon die Planungswerte liessen ein Plus in der Energierechnung vermuten, jetzt bestätigen dies die Fakten: Das
Bürohaus der Flumroc AG hat im Jahr 2015 mehr Energie
produziert, als es verbrauchte – ganze 15 Prozent mehr.
Möglich gemacht hat dies der Umbau des 30 Jahre alten Bürogebäudes zum Plusenergie-Haus.
Umfassende Sanierung
In einem ersten Schritt dämmte Flumroc vor zwei Jahren die
Kellerdecke, die Rohrleitungen, die Fassade und das Dach
mit den firmeneigenen Steinwolle-Produkten. Die optimale
Dämmung mit Flumroc-Steinwolle senkte den Energieverbrauch für die Heizwärme auf ein Minimum. Gleichzeitig
wurden die alten Fenster durch sehr gut isolierende Fenster
ersetzt. Fernwärme aus der Steinwolle-Produktion sorgt
für warme Räume, die Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung bringt viel Komfort und Energieeinsparungen.
Auch bei der Einrichtung setzt Flumroc konsequent auf Energieeffizienz. Die Büroräume sind mit LED-Beleuchtung
und der effizientesten IT-Infrastruktur ausgerüstet.
Solarzellen an der Fassade
Um ein Gebäude in ein Plusenergie-Haus zu verwandeln,
muss es übers Jahr betrachtet mehr Energie produzieren, als es verbraucht. Flumroc setzt dabei auf die En-
14
Flumroc NOVA 31
Das bisher einzigartige Sanierungsprojekt in der Schweizer Bürolandschaft zeigt auf, wie das Energiepotenzial
im industriellen und kommerziellen Bereich effizient genutzt werden kann. 2014 hat Flumroc dafür den «Norman
Foster Solar Award» und den «Europäischen Solarpreis» erhalten.
Objektdaten
Standort Flums, St. Gallen
Bauherrschaft Flumroc AG
Baujahr 1983
Sanierung 2014
Architekten
Viridén + Partner AG, Zürich
Verwendete Dämmung
Flumroc DUO und COMPACT (Fassaden), Flumroc FBD 550 und MEGA
(begehbare Terrassen, Flachdach),
Flumroc TOPA (Kellerdecke) sowie
diverse Flumroc-Steinwollprodukte
für Leitungen/Kanäle, Hohlräume,
Leichtbauwände und Brandschutz.
Besichtigung
Wer sich für eine Besichtigung des Flumroc-Plusenergie-Hauses
interessiert, findet alle Informationen über das Projekt auf:
www.flumroc.ch/leuchtturm.
So entsteht ein
Plusenergie-Haus
Das Rezept ist einfach: Mit der optimalen Dämmung der Gebäudehülle, Fenstern mit dreifacher Verglasung, intelligenter Haustechnik und sparsamen
Haushaltsgeräten sinkt der Energiebedarf auf ein Minimum. Dieser lässt
sich dann durch erneuerbare Energien
abdecken, die etwa mit Photovoltaik,
thermischen Kollektoren oder mit
einer Wärmepumpe gewonnen wird.
Plusenergie-Bauten produzieren über
das ganze Jahr gesehen mehr Energie
als sie verbrauchen. Dieses Plus an
Energie lässt sich verkaufen oder
ins eigene Elektroauto oder -fahrrad
speisen. Die Besitzer von PlusenergieBauten bleiben von Energiepreiserhöhungen unberührt.
Das Plusenergie-Bürogebäude von Flumroc produzierte im vergangenen Jahr 15 Prozent mehr Energie,
als es verbrauchte.
Interview mit Projekteiter
«Wir haben unsere Ziele erreicht»
Damian Gort, Kaufmännischer Leiter bei der Flumroc AG, hat die Erneuerung des
so programmiert haben, dass sie
Flumroc-Bürogebäudes zum Plusenergie-Bau begleitet. Im Interview verrät er,
nachts automatisch abgestellt
wie sich die neuen Büros anfühlen.
werden oder indem sie abends
konsequent alle Geräte ausschalten. Auch nach aussen wirkt
Damian Gort
Kaufmännischer
Leiter bei
der Flumroc AG
Wie arbeitet es sich im Plus­
de möglichst wenig Energie
unser Plusenergie-Haus als bei-
energie-Bürogebäude?
brauchen. Seit einigen Jahren ist
spielhaftes Objekt: Im vergange-
Damian Gort: (Lacht) Sehr gut.
es sogar möglich, Bauten zu er-
nen Jahr nahmen 2600 Personen
Unsere Mitarbeitenden fühlen
stellen, die selber mehr Energie
an unseren Führungen durch
sich wohl hier. Im Sommer
produzieren als sie benötigen.
das Bürohaus und die Flumroc-
spüren wir den Wärmeschutz,
Wir haben uns gesagt: Wenn wir
Produktion teil. Ein Rekord!
sodass wir auch ohne Klimaanla-
schon ein sanierungsbedürftiges
ge immer angenehme Innen-
Gebäude haben, dann setzen wir
Was geschieht mit der «über-
temperaturen haben. Im Winter
das in die Tat um, was wir seit
schüssigen» Energie, die das
sparen wir Heizenergie durch die
Jahren allen erzählen.
Haus produziert?
optimale Dämmung. Ich finde es
Andernorts würde diese Ener-
zudem schön, in einem ener-
Sind Sie zufrieden dem Ergeb-
gie ins öffentliche Stromnetz
getisch sinnvoll gebauten Haus
nis?
eingespiesen. Wir nutzen die
arbeiten zu dürfen.
Sehr! Wir haben unsere Ziele
überschüssige Energie vollstän-
erreicht. Unser Bürohaus produ-
dig im angrenzenden Produkti-
Weshalb wollte Flumroc seinen
ziert tatsächlich mehr Energie,
onsbetrieb.
30-jährigen Firmensitz in ein
als es benötigt. Unsere Mitar-
Plusenergie-Haus verwandeln?
beitenden helfen beim Energie-
Wir produzieren hochwertige
sparen tatkräftig mit, indem sie
Dämmstoffe, damit Gebäu-
zum Beispiel die neuen Drucker
Flumroc NOVA 31
15
FUTURO
Flumroc entwickelt Stein­
wolldämmplatten mit
natürlichem Bindemittel
Flumroc bringt neuartige Dämmplatten auf den Markt, die Bindemittel aus
überwiegend nachwachsenden Rohstoffen enthalten. FUTURO-Dämmplatten
erfüllen höchste Gesundheitsstandards und eignen sich damit bestens für
Anwendungen im Innenbereich.
Jahre haben die Entwickler von Flumroc an einer neuen
Zusammensetzung des Bindemittels für ihre Steinwolldämmplatten getüftelt. Nun präsentiert das Flumser Unternehmen seine neueste Generation von Steinwolldämmplatten: FUTURO setzt neue Standards im Bereich natürliche
und gesunde Baustoffe. Die Steinwollplatten beinhalten ein
Naturharz-Bindemittel, das zu über 70 Prozent aus nachhaltigen, nachwachsenden Rohstoffen besteht. Sie erreichen ausgezeichnete ökologische Werte in Grauer Energie,
Treibhausgasen und Umweltbelastungspunkten und erfüllen zusätzlich höchste Ansprüche in Bezug auf die Emissionen von flüchtigen organischen Verbindungen. Weil
ihr Bindemittel kein Formaldehyd enthält, eignen sich die
FUTURO-Dämmplatten besonders für Anwendungen im
Innenbereich bei Gebäuden mit höchsten Auflagen bezüglich Raumluftbelastung.
Bestnoten am Bau
Auch bei der Verarbeitung wissen die neuartigen FlumrocDämmplatten FUTURO zu überzeugen. Nach zahlreichen
Einsätzen auf der Baustelle zeigen sich die beteiligten
Unternehmer von der Anwenderfreundlichkeit der neuen Generation von Flumroc-Steinwollprodukten beeindruckt. Schliesslich bieten auch diese Dämmplatten optimalen Brandschutz. Wie alle Flumroc-Produkte ist auch
FUTURO nicht brennbar und hat einen Schmelzpunkt von
über 1000 Grad Celsius. Im Brandfall stoppen die Dämmplatten die Ausbreitung der Flammen. Die Technische Universität München hat die optimale Brandkennziffer A1 für
die neuen Flumroc-Dämmplatten sowie den Schmelzpunkt
16
Flumroc NOVA 31
bestätigt. Auch beim Recycling punkten die neuen Dämmplatten FUTURO: Sie können zu 100 Prozent wiederverwertet werden.
Neue Bindemittel-Anlage
Flumroc plant die Entwicklung weiterer Produkte mit dem
neuen Bindemittel für Dämmlösungen im Innenbereich.
Um für die Zukunft gerüstet zu sein, nimmt das Unternehmen in diesem Frühling eine neue Bindemittel-Anlage in
Betrieb. Diese soll die Produktion der FUTURO-Dämmplatten in grösseren Mengen ermöglichen und für weitere
Produktinnovationen genutzt werden.
Die Vorteile der FUTURO-Dämmplatten
auf einen Blick:
nn Keine Formaldehyd-Emissionen
nn Nicht brennbar
nn Schmelzpunkt über 1000 °C
nn Elastisch
nn Standfest
nn Universeller Einsatz
Die neuste Generation von Flumroc-Steinwollprodukten: FUTURO mit Bindemittel aus überwiegend natürlich nachhaltigen Rohstoffen.
Speziell für die Anwendungen im Innenbereich.
Experten-Interview
«FUTURO weist eine deutlich bessere Ökobilanz
auf als herkömmliche Dämmstoffplatten»
Michael Pöll, Bauökologe beim Amt für Hochbauten der Stadt Zürich und Leiter Fachbereich Material
des Vereins eco-bau, erklärt die Eigenschaften der Steinwollplatte FUTURO.
Michael Pöll, FUTURO-Pro-
kein Formaldehyd enthält, hilft
Insbesondere bei Minergie-Eco-
dukte enthalten kein Formalde-
sie, dieses Ziel zu erreichen.
Gebäuden kann FUTURO punkten. Einen grossen Marktvorteil
hyd. Was bedeutet das?
Michael Pöll
Bauökologe
Formaldehyd ist häufig Bestand-
Für welche Bauteile eignet sich
sehe ich auch darin, dass die
teil des Bindemittels in Mineral-
FUTURO?
Steinwollplatte ausgezeichnete
wollplatten. Um Gesundheits-
Der Einsatz der neuen Dämm-
Brandschutzeigenschaften be-
schäden zu vermeiden, empfiehlt
stoffplatte drängt sich im Innen-
sitzt. Mit dem neuen Naturharz-
das Bundesamt für Gesundheit
raum auf, besonders in öffent-
Bindemittel dürfte sich zudem
(BAG), dass die Formaldehyd-
lichen Gebäuden, wo ein gutes
die Ökobilanz weiter verbessern.
konzentration in bewohnten
Raumluftklima von zentraler
Wohn- und Aufenthaltsräumen
Bedeutung ist: zum Beispiel in
eine Konzentration von 0.1 ppm
Kindergärten, Schulen, Spitälern
(entspricht 125 Mikrogramm pro
oder Alters- und Pflegeheimen.
Kubikmeter Raumluft) nicht übersteigen soll. Vorsorglich sollten
Wo sehen Sie die Vorteile der
die Belastungen der Wohnraum-
neuen Dämmstoffplatten?
luft mit Formaldehyd so gering
Das Bedürfnis nach schadstoff-
wie möglich gehalten werden.
armen Bauteilen wächst, was
Da die Dämmstoffplatte FUTURO
FUTURO zugutekommen wird.
Flumroc NOVA 31
17
Ausmass-Tool CALCOO
Vom Foto der Fassade
zum Sanierungsplan
Das Online-Tool CALCOO erleichtert Fassadenspezialisten bei Sanierungen die Arbeit. Auf
www.calcoo.ch können sie aus Fotos der Fassade einen verlässlichen Fassadenplan erstellen. Aufwendiges Ausmessen vor Ort gehört damit der Vergangenheit an.
Aufwendiges Vermessen der Fassade von Hand, das war
gestern. Jetzt können Fassadenplaner, Architekten, Energieberater, Fassadenbauer, Gipser, Maler und Gerüstbauer
auf www.calcoo.ch in wenigen Schritten die Fläche einer
Fassade berechnen und verlässliche Pläne erstellen. Ohne
grossen Aufwand lassen sich mit dem Online-Tool zudem
die Kosten einer Erneuerung und die Energieeinsparungen
abschätzen. Stücklisten und Ausschreibungsunterlagen
sind im Handumdrehen erstellt.
Vom Foto zum Plan
CALCOO führt den Nutzer Schritt für Schritt zum fertigen
Sanierungsplan. Als Erstes sucht der Fassadenspezialist
mit Google Maps das zu erneuernde Haus und markiert
auf der Karte dessen Grundriss. Anschliessend fotografiert
der Nutzer jeden einzelnen Fassadenabschnitt, lädt die Bilder hoch und ordnet jeder Seite des Hauses ein Foto zu. Mit
einem genialen Tool lassen sich die Bilder entzerren, sodass
jeder Fassadenabschnitt rechtwinklig von vorne zu sehen
ist. Mit einer einfachen Zeichnungsfunktion können nun
Fenster und Türen auf der Fotovorlage erfasst werden. Mit
einem Klick berechnet CALCOO aus diesen Bildern einen
fertigen Plan mit den Massen der ganzen Fassade – samt
allen Fenster- und Türaussparungen. Seit Neustem visualisiert CALCOO das Haus zudem als 3-D-Modell.
Fassadenaufbau virtuell verändern
Nachdem der Fassadenplan erstellt ist, kann sich der Nutzer
an die eigentliche Planung der Sanierung machen. Hinterlüftete oder kompakte Fassade, minimale oder optimale
Dämmung – mit dem Online-Tool lässt sich virtuell der
Aufbau der Fassade verändern. Auf einen Blick sieht man,
welche Auswirkungen dies auf die Dicke, den Wärmeleitund den Widerstandswert hat. Eine einfache Grafik zeigt
zudem die Energiebilanz des Hauses vor und nach der Erneuerung, und der Nutzer erfährt, um wie viel Prozent der
Energieverbrauch und die CO² -Emissionen durch die Sanierung sinken. Am Schluss generiert CALCOO eine prak-
18
Flumroc NOVA 31
tische Zusammenfassung aller Angaben als PDF. Die Daten
lassen sich zudem als Excel- oder DXF-Datei exportieren,
beispielsweise für die Weiterbearbeitung mit einer Entwurfs- und Gestaltungssoftware.
CALCOO-Express
Mit dem Service CALCOO-Express ist der Fassadenplan
noch bequemer erstellt: Der Nutzer lädt lediglich Fassadenfotos und Referenzmasse hoch, den Rest erledigt das
CALCOO-Team. Der Nutzer hat keinen Aufwand mit der
Bedienung der Software und erhält günstig und schnell die
gewünschten Unterlagen.
www.calcoo.ch
Wie das Online-Tool im Detail funktioniert, zeigt ein anschauliches Beispielprojekt auf www.calcoo.ch. CALCOO
wurde vom E-Learning-Unternehmen a2-c in Zusammenarbeit mit Flumroc entwickelt, mit wissenschaftlicher Unterstützung der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften.
Die Vorteile von CALCOO
auf einen Blick:
nn Keine manuelle Ausmessung der Fassade nötig
nn Ausmass-Tool, Planungsinstrument und
Kostenrechner in einem
nn Kostengünstige Erstellung von Stücklisten und
Ausschreibungsunterlagen
nn Spart Zeit und Kosten
nn Einfache Bedienung
Mit nur wenigen Klicks entsteht aus den Fotos ein verlässlicher Plan – ohne aufwendiges Ausmessen vor Ort.
Thomas Koller
Technischer Berater bei
Saint-Gobain Weber
Cora Lehnhof
Deviseurin bei der Sto
AG Schweiz
«CALCOO ist sehr praktisch bei Sanierungen, bei denen keine Pläne
vo­r­handen sind. Statt das ganze Haus zu vermessen, können unsere Aussendienstmitarbeitenden das Haus einfach fotografieren. Aus den Bildern
erstellen wir mit CALCOO spielerisch die Fassadenpläne. Aber auch
bei einfachen, kleinen Häusern, bei denen bereits Pläne bestehen, nutzen wir
CALCOO, um das Ausmass zu berechnen.»
«CALCOO erleichtert uns die Arbeit sehr. Mit dem Tool haben wir im Nu die
ganze Fassade aufgerechnet. Ohne CALCOO müssten wir bei Gebäuden
mit fehlenden Plänen das ganze Haus von Hand aufnehmen, das würde Stunden
dauern. Ausserdem ist CALCOO sehr präzise. Wir haben es selbst kontrolliert:
Das Tool misst bis auf zwei, drei Zentimeter genau.»
Flumroc NOVA 31
19
Designergy
Drei auf einen Streich
Designergy vereint Wärmedämmung, Witterungsschutz und Stromerzeugung in einem einzigen
Dachelement. Für seine Innovation hat das Unternehmen den «Watt d’Or 2016» des Bundesamtes für
Energie (BFE) erhalten.
Das innovative TCR-Indachsystem bietet Wärmedämmung, Photovoltaik und Wetterschutz in
einem. Die einzelnen TCR-Elemente bilden ein absolut wasserdichtes Dach mit ästhetischem und
einheitlichem Design.
Als Daniel Lepori 2011 die Design­
ergy SA als vielversprechendes Startup gründete, reichte noch ein kleiner
Raum zum Tüfteln aus. Doch bereits
2015 musste das Unternehmen aus
Platznot für die Produktion von
Lugano ins bündnerische San Vittore
ziehen. Designergy hat etwas völlig
Neues auf den Markt gebracht: fertige Dachelemente, die nicht nur den
Regen abhalten, sondern gleichzeitig
auch noch dämmen und Strom produzieren. Das Dachelement namens
TCR (Triactive Core Roof) vereint Witterungsschutz, Wärmedämmung und
Stromerzeugung.
Begehbares Dach
Die bis zu 20 Zentimeter dicke Wärmedämmung besteht aus FlumrocSteinwolle. Sämtliche Metallteile sind
aus Aluminium oder Edelstahl gefertigt und entsprechend korrosions-
20
Flumroc NOVA 31
beständig. Zwischen den Elementen
sorgen Abdeckprofile für absolute
Wasserdichtigkeit. Die TCR-Elemente
haben eine hohe mechanische Festigkeit: Das Dach erträgt eine Schneelast
von 1000 kg/m² und ist bedenkenlos
begehbar. «Dies erleichtert die Montage ungemein», sagt DesignergyGründer Daniel Lepori. Die Installation eines TCR-Indachsystems geht
schnell und einfach: Eine Fachperson
kann sie ohne Probleme ausführen.
Dies bestätigt auch die Dachdeckerfirma Carpenteria Alpina, die auf einer
Baustelle in Sedrun 390 TCR-Elemente
installiert hat. Die Installation sei sehr
einfach gewesen und habe viel weniger
Zeit benötigt als erwartet.
Dach finanziert sich selbst
Und der Preis? Dieser liegt zurzeit zwar
noch knapp über jenem, den man für
ein konventionelles Dach bezahlt, das
Das TCR-Dachmodul von Designergy: Hinterlüftete Photovoltaik-Module garantieren einen
hohen Stromertrag. Die Wärmedämmung aus
Flumroc-Steinwolle senkt die Heizkosten und
sorgt für ein angenehmes Raumklima.
keinen Strom produziert. Die Preisdifferenz wird aber immer kleiner. Daniel
Lepori sagt: «Wir entwickeln unsere
Produkte laufend weiter und können
immer grössere Mengen produzieren.
Der Zeitpunkt, an dem unser System
gleich viel kostet wie ein Ziegeldach,
rückt immer näher. Damit ist kostenloser Strom – oder ein Dach, das sich
selbst finanziert – nicht nur denkbar,
sondern höchst realistisch.» Mit Designergy wird das Hausdach vom Kostenfaktor zu einer Investition in die
Zukunft – selbst ohne Subventionen.
Für seine Weltneuheit hat Designergy 2016 vom Bundesamt für Energie
(BFE) den «Watt d’Or» in der Kategorie
«Erneuerbare Energien» erhalten.
Virtuell Häuser energetisch modernisieren
Raiffeisen setzt auf eVALO
eVALO, das Online-Tool für
energetische Sanierungen,
wird rege genutzt. 2015 sind
8100 Gebäude virtuell auf
www.evalo.ch erneuert worden. Jetzt setzt auch Raiffeisen
bei der Kundenberatung auf
eVALO.
Mit dem Online-Tool eVALO können
Hausbesitzer, Architekten, Energieberater und Baufachleute ein Gebäude
spielerisch und einfach virtuell erneuern (siehe Kasten). Im vergangenen
Jahr sind online 8100 Sanierungsprojekte abgewickelt worden. Seit Neustem nutzen auch die Kundenberater
der Raiffeisenbank das Tool in der
Wohneigentumsberatung. Wer sich
für eine Immobilie interessiert, erhält
bei der Bank auf Wunsch eine energetische Einstufung des Gebäudes. Die
Berater zeigen den Kunden auf, wie
viel Energie das Haus momentan verbraucht, mit welchen Investitionen in
Zukunft zu rechnen ist und wie diese
finanziert werden können. «Raiffeisen
ist die erste Schweizer Bank, welche die
energetische Immobilienbewertung
umfassend und systematisch in die
Wohneigentumsberatung integriert»,
sagt Daniel Jakobi, Produktmanager
bei Raiffeisen Schweiz.
www.evalo.ch
Das gratis Online-Tool eVALO liefert
Hausbesitzern, Architekten, Energieberatern und Baufachleuten einen
schnellen Überblick über mögliche
Erneuerungsmassnahmen, um den Energieverbrauch eines Gebäudes zu senken.
Der Nutzer macht einige Angaben zum
sanierungsbedürftigen Haus: Ein- oder
www.evalo.ch: Die Anwendung ist spielerisch, die Berechnungen sind sehr exakt.
Szenarien berechnen
Auf Wunsch können die RaiffeisenBerater gemeinsam mit ihren Kunden
ver­schiedene Sanierungsszenarien si­
mu­lieren. Die Kundenberater sind je­doch keine Energieberater. Für Detailfragen arbeitet Raiffeisen eng mit
dem GEAK (Gebäudeausweis der Kantone) zusammen. «Unser Ziel ist es,
den Kunden für das Thema zu sensibilisieren, ihm Mehrwert in der Beratung zu geben und unsere Kompetenz
als verantwortungsvoller Partner in
Finanzierungsfragen nachhaltig sichtund erlebbar zu machen», sagt Daniel
Jakobi.
Mehrfamilienhaus, Standort, freistehend oder nicht, Baujahr, Dachtyp etc.
Mit diesen Angaben berechnet eVALO
den aktuellen Energieverbrauch des
Hauses. Anschliessend lassen sich die
möglichen Erneuerungsmassnahmen
durchspielen: von der Dämmung über die
Heizung bis zur Solaranlage. Dabei sieht
der Nutzer stets, wie sich die Sanierungsmassnahmen auf die Energiebilanz
und die Kosten auswirken. Das Tool
Neu: eVALO-App für
Smart­phones und Tablets
eVALO Mobile ist die
kostenlose App für iOS
und Android. Die App dient
der detaillierten Aufnahme
eines Gebäudes für die
Planung von Sanierungsmassnahmen.
berechnet ausserdem die Fördergelder
und die Steuereinsparungen, mit denen
der Hausbesitzer rechnen kann. Zum
Schluss erstellt eVALO eine mehrseitige
Projektierhilfe im PDF-Format.
Flumroc NOVA 31
21
Naturarena Rotsee
Nachhaltiger Bau für
Ruderer
Was Wimbledon für Tennisspieler, ist der Rotsee für Ruderer. Jetzt erstrahlt die
Infrastruktur im Luzerner Ruder-Mekka in neuem Glanz. In den vergangenen
Monaten ist ein modernes Ruderzentrum entstanden. Im ökologischen Bau stecken
ganze zwölf Lastwagen Steinwolle.
Als sich die Weltelite der Ruderer Ende Mai im Rahmen der
Ruderwelt Luzern am Rotsee traf, erlebte das brandneue
Ruderzentrum seine Feuer- oder treffender: seine Wassertaufe. Im Frühling 2015 wurde am Seeufer mit dem Bau des
modernen Holzgebäudes begonnen, welches das Herzstück
der Infrastruktur für die Durchführung für Weltcup-Regatten darstellt und sich optisch harmonisch in das Naturschutzgebiet einfügt.
Ökologie im Zentrum
ladenen Lastwagen entspricht. Flumroc lieferte der zuständigen Holzbaufirma Hecht Holzbau AG in jeder Bauphase
die fertig zugeschnittenen Platten. Zwei Drittel der Dämmplatten mussten auf Sondermasse zugeschnitten werden,
weil das Ruderzentrum über grosse Räume verfügt. Die
Platten wurden gestückelt und dann an Ort und Stelle wie
ein Puzzle exakt zusammengefügt. Dank seiner Kundennähe konnte die Flumroc AG optimal auf die Anforderungen dieses Bauprojekts eingehen.
Der Rotsee ist geprägt von einer reichen Pflanzenwelt, zu
der seltene und teilweise gefährdete Pflanzenarten gehören.
Viele Vogelarten nutzen die geschützte Lage zum Brüten.
Bei der Planung galt deshalb die Vorgabe, dass das neue
Ruderzentrum mitten im Naturschutzgebiet höchsten ökologischen Anforderungen genügen und den Minergie-EcoStandard erreichen sollte. Der Verein Naturarena Rotsee,
der als Bauherr auftritt, entschied sich 2012 im Rahmen
eines Studienauftrages für das Projekt von Andreas Fuhrimann, Gabrielle Hächler Architekten AG, Zürich. Der
zweistöckige Holzbau ist multifunktional ausgerichtet und
soll dem Rudersport im Trainings- und Wettkampfbetrieb
dienen.
«Steinwolle erzielt sehr gute Werte»
Die Dämmung für den nachhaltigen Bau stammt aus Flums.
An verschiedenen Bauteilen kamen die Flumroc-Steinwolldämmplatten 1 und SOLO zum Einsatz: im Flachdach, als
Bodenplatten, in den Geschossdecken sowie an den Innen- und Aussenwänden. Den Grund dafür erklärt Heinz
Schaller vom Verein Naturarena Rotsee so: «Steinwolle erzielt sehr gute Werte im Bereich Graue Energie. Ausserdem
profitierten wir von einer ausgezeichneten Beratung durch
Flumroc und von einem perfekten Lieferservice beim Bau.»
Puzzle aus Steinwollplatten
Für die umfangreichen Dämmungsarbeiten wurden 750
Kubikmeter Steinwollplatten benötigt, was zwölf voll be-
22
Flumroc NOVA 31
Objektdaten
Standort Luzern, Ebikon
Baujahr 2015–2016
Bauherrschaft
Verein Naturarena Rotsee
Verwendete Dämmung
1 und SOLO (zweimal 160 mm)
Architekten
Andreas Fuhrimann, Gabrielle
Hächler Architekten AG, Zürich
ß Das neue Ruderzentrum
genügt höchsten ökologischen
Ansprüchen. Für eine nachhaltige Dämmung sorgt FlumrocSteinwolle.
â Für die grossen Bauteile
mussten die Dämmplatten auf
Sondermasse zugeschnitten
werden.
Flumroc NOVA 31
23
Plusenergie-Haus
Die aktive Glasfassade
Ein über dreissig Jahre altes Mehrfamilienhaus in Zürich wird zurzeit zum
Plusenergie-Gebäude umgebaut. Möglich machen dies eine optimal gedämmte
Gebäudehülle mit Flumroc-Dämmplatten, eine Photovoltaik-Anlage auf dem
Dach, neue haustechnische Installationen und eine Luft/Wasser-Wärmepumpe.
Das eigentlich Geniale versteckt sich aber in der Fassade.
Das Mehrfamilienhaus mit dreissig Wohnungen und Büros
an der Hofwiesenstrasse in Zürich Unterstrass sieht aus
wie ein normales Gebäude. Nichts deutet darauf hin, dass
es sich dabei um ein sogenanntes «BFE-Leuchtturmprojekt»
handelt. Das heisst, die Sanierung wird vom Bundesamt für
Energie BFE im Rahmen des Leuchtturmprogramms unterstützt, welches sich auf zukunftsweisende energieeffiziente
Projekte konzentriert. Das Besondere dieser Sanierung versteckt sich in der Fassade: Ihre Photovoltaik-Verkleidung
trägt massgeblich dazu bei, dass die Mieterinnen und Mieter
bald in einem Plusenergie-Haus wohnen.
«Unsichtbare» Photovoltaik-Module
Die Basis für ein Plusenergie-Gebäude wird mit einer optimal gedämmten Gebäudehülle gelegt. Dafür zeichnet bei
dieser Sanierung die Flumroc AG mit ihrer Dämmplatte
DUO verantwortlich. Die zweischichtige Dämmplatte mit
elastischer Innen- und härterer Aussenschicht sorgt für
eine ausgezeichnete Wärmedämmung, sehr guten Schallschutz und den vorbeugenden Brandschutz. Für die Photovoltaik-Verkleidung wurden 18 verschiedene Module in
die Fassade eingebaut. Die Photovoltaik-Module im graugrünen Farbspektrum sind nicht als solche erkennbar und
passen sehr gut in den städtebaulichen Kontext. Neben der
Ästhetik richteten die Architekten der Viridén + Partner AG
ein besonderes Augenmerk auf die Leistung der Module:
Die Fassade soll nämlich gerade während der Übergangszeit im Frühling und Herbst einen wesentlichen Anteil des
Strombedarfs decken. Da die Fassaden-Module aufgrund
der flacheren Einstrahlungswinkel im Jahresverlauf gleichmässiger Strom liefern als die Module auf dem Dach, tragen
sie zu einem Ausgleich zwischen Leistung und Bedarf bei.
Sowohl die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach als auch diejenige an der Fassade werden in diesem Frühling in Betrieb
genommen. Über das Jahr gerechnet sollen sie 15 bis 20 Prozent mehr Energie liefern, als im Gebäude verbraucht wird.
Batterie speichert den Strom
Das neue Plusenergie-Gebäude ist zwei Geschosse höher als
das ursprüngliche Haus. Die Aufstockung erfolgte in HolzElementbauweise, bei der ebenfalls Flumroc-Dämmplatten
zum Einsatz kamen. Die bestehenden Balkone wurden ent-
24
Flumroc NOVA 31
fernt und losgelöst von der Tragstruktur des Gebäudes neu
erstellt. Ausserdem wurden die haustechnischen Installati­
onen komplett erneuert. Die Wohnungslüftung erfolgt
über ein zentrales Lüftungsgerät, und die Heizenergie wird
mit einer Luft/Wasser-Split-Wärmepumpe erzeugt. Nach
Bezug der Wohnungen bis Ende 2016 werden die Haustechnik und Messinstallationen noch justiert. Letztere liefern ab
2017 Daten für die Dimensionierung der Batterie, die den
am Gebäude produzierten Strom zwischenspeichern soll.
Die Installation der Batterie ist auf Ende 2017 geplant.
Objektdaten
Standort Zürich
Baujahr 1982, Sanierung 2016
Bauherrschaft
Private und EcoRenova AG
Verwendete Dämmung
Gebäudeaufstockung:
Flumroc-Dämmplatte Typ 1 und Solo
Fassade:
Flumroc-Dämmplatte DUO
Installationsschächte:
Flumroc-Feingranulat
Architekten
Viridén + Partner AG,
Zürich
BFE-Leuchtturmprogramm
Um die Energiestrategie
2050 konkret und sichtbar
zu machen, hat der Bundesrat das Bundesamt für
Energie BFE mit der Durchführung eines Leuchtturmprogramms beauftragt.
Als «gläserne Werkstatt»
sollen die Projekte national
und wenn möglich auch
international Ausstrahlung
entfalten und die Energiezukunft in der Schweiz für
Bevölkerung und Fachkreise unmittelbar erlebbar
machen. Die Leuchtturmprojekte fokussieren auf
Schlüsseltechnologien
und -systeme, insbesondere auf die Verbesserung
der Energieeffizienz in
allen Bereichen (Industrie, Dienstleistungen,
Gebäude, Mobilität), auf
die erneuerbaren Energien
sowie auf Netze und Speichertechnologien. Weitere
Informationen sind auf der
BFE-Website zu finden:
www.bfe.admin.ch/
cleantech
Visualisierung des fertigen Plusenergie-Gebäudes: Die Photovoltaikanlagen auf dem Dach und in der Fassade liefern 15 bis 20 Prozent mehr Energie,
als im Gebäude verbraucht wird.
Vier Fragen an den Architekten Karl Viridén
«Für die Dämmung kam nur hochwertiges
Material in Frage»
Karl Viridén
Architekt
Herr Viridén, weshalb bauen
Anlage erkennbar. Im Gegensatz
Der Brandschutz war dabei be-
Sie ein Mehrfamilienhaus aus
zur Solaranlage auf dem Dach,
sonders zentral: Steinwolle mit
den Achtzigerjahren zum Plus-
die besonders im Sommer hohe
einem sehr hohen Schmelzpunkt
energie-Gebäude um?
Erträge liefert, produzieren die
war für uns einfach das richtige
Die Bauherrschaft war daran
Fassaden-Module über das
Material.
interessiert, einen guten ener-
Jahr gesehen relativ konstant
getischen Standard zu erreichen.
Energie, mit Spitzen im Frühling
Das Gebäude soll 15 bis 20
Deshalb stellte sie das Mehrfa-
und im Herbst. Mit der Batterie,
Prozent mehr Strom erzeugen,
milienhaus für ein Leuchtturm-
die wir Ende 2017 installieren
als verbraucht wird. Wie wird
projekt des Bundesamtes für
wollen, können wir dann zusätz-
diese Energie verwendet?
Energie zur Verfügung.
lich den Tag-Strom für die Nacht
Der Strom fliesst ins öffentliche
speichern.
Quartier-Netz, wo er zeitgleich
gebraucht wird. Das Gebäude
Was ist das Spezielle an diesem Sanierungsprojekt?
Welche Rolle spielen bei der
autark zu gestalten, macht in
Die hinterlüftete Photovoltaik-
Sanierung die Flumroc-Dämm-
der Stadt normalerweise keinen
Fassade, ohne die das Gebäude
platten?
Sinn. Eine Option für die Zukunft
kein Plusenergie-Haus wäre.
Eine sehr wichtige. Für die
ist allenfalls noch eine Tankstelle
Die Module sehen aus wie Glas,
Dämmung kam für uns nur ein
für Elektro-Fahrzeuge.
sind also nicht auf den ersten
zuverlässiges, hochwertiges und
Blick als Teil einer Photovoltaik-
formstabiles Material in Frage.
Flumroc NOVA 31
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Neubau Kunstmuseum Basel
Imposantes Gebäude für
wertvolle Kunst
Im April 2016 hat das Kunstmuseum Basel seinen beeindruckenden Erweiterungsbau
eröffnet. Zum Schutz der wertvollen Kunstwerke sind im Untergrund atombombensichere
Räume eingebaut. Für einen optimalen Brandschutz sorgen 6700 Quadratmeter
Flumroc-Steinwolle.
Dreieinhalb Jahre haben die Bauarbeiten gedauert. 100
Millionen Franken haben sie gekostet. Nun ist der Neubau
neben dem alten Kunstmuseum in der Basler Innenstadt
fertig. Das imposante Gebäude bietet zusätzliche 2740 Quadratmeter Ausstellungsfläche und beherbergt einen Teil der
bedeutendsten Kunstsammlung der Schweiz. Diese umfasst über 300’000 Werke von den alten Meistern über die
Moderne bis zur zeitgenössischen Kunst. Ein solcher Schatz
will gut aufgehoben sein. 13 Meter unter dem Boden wurde
ein Depot gebaut mit verschiedenen Klimazonen, um den
unterschiedlichen Materialien der Kunstwerke Rechnung
zu tragen. Das Depot ist für alle Eventualitäten ausgerüstet.
Laut den Ingenieuren kann selbst der Einschlag einer Atombombe den Kunstwerken nichts anhaben.
Schutz vor Feuer
Auch vor Feuer sind die wertvollen Bilder und Skulpturen
bestens geschützt. Dafür sorgen unter anderem die 6700
Quadratmeter Flumroc-Steinwollplatten in der Fassade.
Das ganze Gebäude ist rundum mit einer doppelten Schicht
der Flumroc-Dämmplatte DUO gedämmt. Die Steinwollplatte brennt nicht und eignet sich mit ihrer elastischen Innen- und der härteren Aussenschicht perfekt für hinterlüftete Fassaden. Die Flumroc-Dämmung bildet das Herz des
Zweischalenmauerwerks. Die tragende Innenschale besteht
aus Beton. Dänische Vollziegel bilden die 14 bis 16 Zentimeter dicke äussere Schicht des Neubaus.
Beeindruckendes LED-Fries
Für die Backsteinverkleidung haben sich die Architekten etwas ganz Spezielles einfallen lassen: Im fensterlosen obersten Geschoss zieht sich ein drei Meter hohes LED-Fries
ums Gebäude. Unter den speziell geformten Hohlkehlen
der Backsteine befinden sich LED-Bänder. Deren indirektes
Licht bringt die Steine zum Leuchten, sodass abstrakte Muster, gegenständliche Bilder oder Texte erscheinen.
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Flumroc NOVA 31
Objektdaten
Standort Basel
Baujahr 2012–2016
Bauherrschaft
Bau und Verkehrsdepartement
Basel-Stadt
Verwendete Dämmung Fassade
Flumroc-Dämmplatte DUO, zweimal
120 mm
Architekten
Christ & Gantenbein
á Ganze 31‘000 Kubikmeter
Beton stecken im Rohbau der
Museumserweiterung.
Bild: Julian Salinas
à Jede Menge Stein: Hinter der
speziellen Backsteinfront sorgen
240 Millimeter Flumroc-Steinwolle
für warme, ruhige und brandsichere
Räume.
ß Die LED-Lämpchen in der
Backsteinverkleidung strahlen nicht
direkt nach aussen. Sie sind so
angebracht, dass das Mauerwerk
das Licht diffus reflektiert.
Bild: Stefano Graziani
Flumroc-Dämmplatte DUO
Die zweischichtige Dämmplatte DUO
besteht aus einer elastischen Innenund einer härteren Aussenschicht. Die
harte Deckschicht macht ein Windpapier überflüssig und ermöglicht die
Montage mit lediglich einem Dübel pro
Platte. Flumroc DUO eignet sich hervorragend für vollflächige Dämmungen
in hinterlüfteten Fassaden sowie für
Kerndämmungen in ZweischalenSichtmauerwerken. Eine Rastermarkierung erleichtert den Zuschnitt.
Vorteile
nn Schmelzpunkt über 1000 °C
nn Einseitig verdichtet
nn Nicht brennbar
nn Wasserabweisend
nn Diffusionsoffen
nn Mit Rastermarkierung
nn Schnell und einfach zu
verarbeiten
nn Rezyklierbar
nn Montage: 1 Dübel pro Platte
möglich
Flumroc NOVA 31
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Erweiterungsbau Bündner Kunstmuseum Chur
Bewährter FlumrocBrandschutz in hinter­­lüfteter
Fassade
Mit einem architektonisch eindrücklichen Erweiterungsbau hat das Bündner Kunstmuseum
Chur seine Ausstellungsfläche mehr als verdreifacht. Der moderne Kubus fügt sich sehr
natürlich in seine Umgebung ein. Vom bestehenden Gebäude der sanierten Villa Planta
wurden der klassizistisch geprägte Baustil und die orientalische Anmutung übernommen
und neu interpretiert. Für einen optimalen Wärme- und Brandschutz sorgen ca. 1100
Quadratmeter Flumroc-Steinwolle.
Viele Jahre lang hat das Bündner Kunstmuseum mit grossen Platzproblemen gekämpft. In der Dauerausstellung des
Museums bekamen die Besucher nur gerade drei Prozent
des gesamten Kunstbestandes zu sehen. Mit einer Verdreifachung der Ausstellungsfläche kann das Bündner Kunstmuseum nun einen angemessenen Teil der Kunstsammlung
zeigen und gleichzeitig vermehrt attraktive Wechselausstellungen von anderen Kunstmuseen präsentieren.
Symmetrische Komposition
Der Erweiterungsbau baut auf den originalen geometrischen Bauachsen der Villa Planta auf und stellt sich dieser
axial gegenüber. Auch die symmetrische Komposition mit
Betonung der Mitte wurde von der Villa auf den Neubau
übertragen. Ein abstraktes Flachrelief bestehend aus vorgeformten, perlgrauen Betonelementen verkleidet die gesamte Aussenfassade. Für den Wärme- und Brandschutz
der hinterlüfteten Fassade wurde die Flumroc-Dämmplatte
DUO in einer Dicke von 180 Millimetern einlagig verlegt.
Wie wichtig die Brandschutzeigenschaften des Dämmmaterials sind, hat sich beim Brand vom 23. März gezeigt (siehe
Kasten).
Platz für grössere Anlässe
Das neue Museum ist von der Strasse her über ein Portal
erschlossen. Das Foyer, das für Anlässe mit bis zu 300 Personen genutzt werden kann, ist ein weiter offener Raum.
Die Sammlung und die Wechselausstellung befinden sich
in den zwei Untergeschossen und sind unterirdisch mit der
Villa Planta verbunden.
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Flumroc NOVA 31
Objektdaten
Standort Chur
Baujahr 2014–2016
Bauherrschaft
Kanton Graubünden
Verwendete Dämmung Fassade
Flumroc-Dämmplatte DUO,
180 mm dick
Architekten
Estudio Barozzi / Veigha GmbH,
Barcelona
Fassadenplaner
xmade, material and envelope
design s.l., Barcelona
Investitionsvolumen
CHF 28,5 Mio.
Erweiterungsbau Kunstmuseum Chur:
hinterlüftete Fassade mit einem Flachrelief
aus vorgeformten Betonelementen.
Bild: Ralph Feiner
Brand am Erweiterungsbau
Bedrohliche Rauchsäulen erstreckten sich am frühen Nachmittag des
23. März 2016 über der Innenstadt von Chur. Im Sockelbereich des noch nicht
eröffneten Erweiterungsbaus des Bündner Kunstmuseums Chur brannte es.
Glücklicherweise konnte sich das Feuer aber nicht ins Innere des Gebäudes
ausbreiten. Nur der Rauch gelangte wegen der Konstruktion mit einer
hinterlüfteten Fassade nach oben und zwischen den Beton-Fassaden­
elementen nach aussen. Der Feuerwehr gelang es, mit 50 Mann den Brand
innert 20 Minuten zu löschen.
«Dass sich der Brand nicht weiter ausbreiten konnte, ist der Wahl des
Dämmmaterials für die Fassade zu verdanken», sagt Kantonsbaumeister
Markus Dünner. Diese ist vollständig mit Steinwollplatten von Flumroc
gedämmt. Steinwolle bietet neben den hervorragenden Wärme- und Schallschutzeigenschaften bekanntlich auch einen ausgezeichneten Brandschutz.
Der Schmelzpunkt für Flumroc Steinwolle liegt bei über 1000 Grad Celsius.
Mit Steinwolldämmungen können Architekten und Bauplaner deshalb auch
die anspruchsvollsten Brandschutzvorschriften erfüllen.
Flumroc NOVA 31
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Kehrichtverbrennungsanlage
Energie aus Abfall
Im luzernischen Perlen produziert ein zweihundert Meter langes Schiff Strom für
38‘000 Haushalte und jede Menge Abwärme für eine Papierfabrik – allein aus Abfall.
Die neue Kehrichtverbrennungsanlage Renergia steht für eine ökologisch und
wirtschaftlich vorbildliche Abfallverwertung. Für die Wärmedämmung des Daches setzten
die Zentralschweizer Kehrichtverbände auf die Steinwollplatte PRIMA der Flumroc AG.
36’000 Kubikmeter Beton, 9000 Tonnen Armierungseisen
und 440 Kilometer Elektrokabel: Die Grösse des Gemeinschaftsprojektes von acht Kehrichtverbänden aus der Zentralschweiz und der Perlen Papier AG zeigt sich auch am benötigten Material, das beim 200 Meter langen und 50 Meter
hohen Gebäude eingebaut ist. Nach knapp drei Jahren Bauzeit wurde das Feuer in der KVA Renergia im Januar 2015
entzündet.
Flumroc-Steinwolle für das Dach
Das Thema Energieeffizienz spielte bei der Planung und
beim Bau der KVA Renergia eine wichtige Rolle. Neben
dem Betrieb sollte auch das Gebäude selbst hohen energietechnischen Ansprüchen genügen. In der Form einem
Schiffsrumpf nachempfunden, ist das Gehäuse der Renergia eine Konstruktion aus Beton- und Metallelementen mit
vertikalen Rippen. Bei der Wärmedämmung für das Dach
setzte die Bauherrschaft auf die Flumroc-Dämmplatte PRIMA (siehe Kasten). Die bewährte Qualität aus Schweizer
Produktion, die kurzen Lieferwege sowie die Ausführung
der Dämmplatte als trittfeste und begehbare Konstruktion
gaben den Ausschlag für das Flumroc-Produkt. Eine besondere Herausforderung bei der Montage der Dämmplatten
bildeten die verschiedenen Ebenen und das Gefälle an manchen Stellen der grossen Dachfläche. Dank der optimalen
Zusammenarbeit mit der ausführenden Dach & Wand Systembau AG entstand eine Dachkonstruktion, welche die
Bauherrschaft überzeugte.
wärme. Am neuen Standort direkt neben der Papierfabrik
Perlen gewährleistet nun die KVA Renergia die Energielieferung. Dank der KVA kann die Papierfabrik ihren Verbrauch
an Heizöl um jährlich 40 Millionen Liter und ihren CO2Ausstoss um 90’000 Tonnen reduzieren.
Objektdaten
Standort Perlen, Luzern
Baujahr 2012–2015
Bauherrschaft
Zentralschweizer Kehrichtverbände,
Perlen Papier AG
Verwendete Dämmung
Flumroc-Dämmplatte PRIMA
Abwärme für die Papierfabrik
Als Ersatz für die in die Jahre gekommene Kehrichtverbrennungsanlage Luzern wurde 2008 ein Neubau ins Auge
gefasst. Es drängte sich ein Standort auf, an dem möglichst
viel von der erzeugten Energie vor Ort genutzt werden
kann. Mit der Papierfabrik Perlen fanden die Zentralschweizer Kehrichtverbände einen idealen Wärmebezüger. Die Papierproduktion benötigt grosse Mengen Wärme und eine
konstante Energiezufuhr. Die KVA wiederum produziert
durch den Verbrennungsprozess permanent nutzbare Ab-
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Flumroc NOVA 31
Die Renergia ist in der Form einem Schiffsrumpf nachempfunden.
Strom für 38‘000 Haushalte
Blick auf die Dachkonstruktion der Kehrichtverbrennungsanlage.
Die Kehrichtverbrennungsanlage Renergia
kann pro Jahr 200‘000 Tonnen Abfall verwerten. Durch die Verbrennung des Abfalls
wird Dampf produziert, der eine Turbine
antreibt. Der daran angeschlossene
Generator produziert rund 155 Gigawattstunden Strom pro Jahr. Damit kann der
Bedarf von 38‘000 Haushalten gedeckt
werden. Ausserdem entstehen im Betrieb
grosse Mengen Abwärme. Diese wird an die
benachbarte Papierfabrik Perlen Papier AG
geliefert.
Dämmplatte PRIMA für das Flachdach
Die Flumroc-Steinwollplatte PRIMA ist auf die Verwendung im Flachdach abgestimmt.
Sie weist eine spezielle Wellfaserstruktur und zwei verschiedene Rohdichten auf:
eine druckfeste Unterseite und eine trittfeste, harte Druckverteilschicht auf der Oberseite.
PRIMA eignet sich für Flachdächer mit oder ohne Schutzschicht.
Vorteile
nn Einseitig verdichtet
n Mit allen Abdichtungsmaterialien verträglich
nn Rastermarkierung
n Als Gefälledach erhältlich
nn Trittfest
Flumroc NOVA 31
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Zoebeli Communications AG, Bern
Druck:
Gonzen Druck AG, Bad Ragaz
Beschriebene Anwendungsbeispiele können besonderen Verhältnisse des Eizelfalles nicht berücksichtigen und erfolgen daher ohne Haftung.
Änderungen vorbehalten. Im Zweifelsfall setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung.
Redaktion und Gestaltung:
06. 16 d G 21’000 Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.
Impressum
Herausgeberin:
Flumroc AG
Postfach
8890 Flums
Telefon +41 81 734 11 11
Telefax +41 81 734 12 13
www.flumroc.ch
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