Artikel Magnesium wirksam bei Depressionen www.naturafoundation.net Magnesium wirksam bei Depressionen André Frankhuizen Magnesium ist einer der für den menschlichen Körper wichtigsten Mineralstoffe. Bei einem (längerfristigen) Mangel können neuromuskuläre und psychiatrische Symptome auftreten. Ursachen für Magnesiummangel können (versteckte) Unterernährung, Resorptionsstörungen, extreme sportliche Betätigung und erhöhte Ausscheidung durch die Nieren, zum Beispiel aufgrund von Alkoholismus und Diabetes, sein. Auch in Stressphasen scheidet der Körper erhöhte Mengen von Magnesium aus. Bei der Behandlung depressiver Klienten ist es daher immer wichtig, Magnesiummangel als eine der möglichen Ursachen des Problems in Betracht zu ziehen. Magnesium dient als Cofaktor in einer ganzen Reihe enzymatischer Reaktionen und ist für die normale Funktionsweise von Herz und Kreislauf, der Verdauung, der Knochen und Knorpel, dem endokrinen System und der ATP-Produktion wichtig. Weiterhin spielt Magnesium eine wichtige Rolle in der Biochemie des Gehirns. Die Liste der Symptome, die bei Magnesiummangel des Gehirns auftreten, ist lang. So können unter anderem auftreten: Reizbarkeit, Unruhe, Krämpfe, Kopfschmerzen, Ohnmacht, Bewegungsstörungen, Schwindel, Muskelschwäche, Zuckungen, Angst, Schlaflosigkeit, Nervosität, Müdigkeit, Verwirrtheit, Halluzinationen und Depressionen. Und diese Aufzählung ist bei weitem noch nicht vollständig. Glücklicherweise sind die oben genannten Symptome nach der Verabreichung von Magnesium in den meisten Fällen vollständig reversibel. Magnesium wirksam bei Depressionen Die Wirksamkeit der Magnesiumsupplementierung wurde in (vor-) klinischen Studien an Patienten mit klinischen und postnatalen Depressionen nachgewiesen. Weiterhin ist bekannt, dass die Behandlung mit Magnesium die depressiven Symptome beim Chronic Fatigue Syndrom (CFS) verbessert. Auch bei Frauen mit prämenstruellem Syndrom kann Magnesium gut eingesetzt werden. Spektakuläre Ergebnisse wurden mit Magnesiumglycinat und -taurinat erzielt, durch deren Anwendung bei einer kleinen Zahl von Patienten innerhalb von 7 Tagen eine völlige Remission der klinischen Depression erreicht wurde. Auch diese Studie unterstreicht trotz ihrer geringen Größe, dass das Wirkungspotenzial von Magnesium bei Depressionen nicht unterschätzt werden sollte. Psychische Störungen Genauer Wirkungsmechanismus ungeklärt Die Rolle, die Magnesiumpräparate bei der Behandlung von psychischen Störungen und emotionalen Problemen spielen, sollte auf keinen Fall unterschätzt werden. Bereits vor hundert Jahren wurde eine Studie veröffentlicht, die zeigte, dass die Gabe von Magnesium eine positive Wirkung auf Patienten mit starken Depressionen ausübt. Auch in der Homöopathie gilt Magnesium seit vielen Jahrzehnten als Heilmittel für eine Reihe von psychischen Störungen. In den letzten Jahren durchgeführte vielversprechende präklinische und klinische Studien befürworten die Verwendung von Magnesiumverbindungen in der therapeutischen Praxis. Inzwischen ist zwar sicher, dass Magnesium antidepressiv wirkt, aber es ist noch immer nicht genau geklärt, auf welche Weise. Es liegen starke Hinweise darauf vor, dass Magnesium verschiedene Systeme, die an der Entstehung von Depressionen beteiligt sind, beeinflusst. So ist zum Beispiel bekannt, dass Magnesium eine modulierende Wirkung auf die Aktivität der NMDA- und GABA-Rezeptoren ausübt. Außerdem hemmt es die Freisetzung von adrenocorticotropem Hormon und interagiert mit der HPA-Achse. Diese Systeme sind bei depressiven Patienten häufig gestört und Magnesium trägt möglicherweise dazu bei, deren Gleichgewicht wiederherzustellen. Auch eine Störung der serotonergen und dopaminergen Systeme scheint eine Rolle zu spielen. Welche Systeme dabei die wichtigsten sind und in welcher Weise sie genau miteinander interagieren, wird in zukünftigen Studien zu klären sein. Am besten aufnehmbare Formen Nicht alle Magnesiumverbindungen werden gleich gut in den Blutkreislauf aufgenommen. Eine Durchsicht der Literatur zeigt, dass zum Beispiel Magnesiumcitrat, -glycinat und taurinat sehr gut resorbiert werden. Magnesiumoxid erweist sich von seiner Struktur her als sehr schlecht aufnehmbar. Magnesiumsupplementierung gilt insgesamt als sicher und wird von den Klienten gut vertragen. Außer bei Depressionen kann es zum Beispiel auch zur (adjuvanten) Behandlung von Migräne, Alkoholismus, Asthma, Herzerkrankungen, Nierensteinen und einer Reihe weiterer Beschwerden eingesetzt werden. Möchten Sie mehr über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der orthomolekularen Substanzen in Ihrer Praxis erfahren? Oder möchten Sie Ihre Klienten gezielter, effektiver und sicherer behandeln? Dann melden Sie sich am besten noch heute zu einem der qualitativ hochwertigen Lehrgänge der Natura Foundation an! Literatur Serefko A et al., Review: Magnesium in depression, Pharmacological Reports, 2013, 65, 547-554.