Kostformenkatalog - AKE

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Anforderung an die
Krankenhauskost
aus
ernährungsmedizinischer
Sicht
Anna Maria Eisenberger
Ltd. Diätologin
Univ. Klinikum Graz 2007
Resolution ResAP des
Europarates (2003)3
über die Verpflegung und Ernährungsversorgung in Krankenhäusern
… dass der Zugang zu sicheren und gesunden
Nahrungsmitteln ein grundlegendes
Menschenrecht ist
… dass eine angemessene Verpflegung und
Ernährungsversorgung in Krankenhäusern
günstige Auswirkungen auf die Genesung und
Lebensqualtiät von Patienten hat
Erwartungen an
Krankenhauskost
• Patient: geschmackvolles, gutes, richtig temperiertes
Essen, Auswahlmöglichkeit, ausreichend, gesundes
Essen zur richtigen Zeit
• Medizin: Den Gesundheitsprozess unterstützendes
Essen
• Eigentümer/Verwaltung: Wirtschaftlichkeit,
Image, Wettbewerbsfähigkeit (Benchmark)
• Mitarbeiter: effiziente Arbeitsabläufe,
einheitlich definierte Prozesse, gesicherte
Arbeitsplätze, verfügbare Ressourcen
• Weitere: Gesetzgeber, Lieferanten, Bevölkerung,…
Kritik an
Krankenhauskost
ungesund und unausgewogen?
• zu viel Kalorien, Fett, (gesättigte FS - Butter, Wurst,
Käse), Eiweiß (aber zu selten Fisch)
• zu wenig KH (Obst, Gemüse, Salat), Ballaststoffe,
Vitamine, Mineralstoffe
• geschmacklos, lieblos angerichtet (Optik)
• Essen am Nachtkästchen
• ungewohnte Essenszeiten
• zuwenig Individualität
oder:
• kritische anspruchsvolle Patient durch zuwenig
Abwechslung im KH??
Kritik an
Krankenhauskost
Lt. Nutritionday 2006
bewerten nur weniger als 10% der
Patienten das Essen als schlecht!
Ursachenfindung
• Klinikverwaltungen legen mehr Wert auf
ökonomische als auf ernährungsphysiologische
Aspekte (unterliegen dem Kostendruck)
• Ernährungsmedizinische Fachkenntnisse/Einflüsse
fehlen oft oder werden nicht zugelassen
• Fachpersonal (Diätologen, Diätassistenten,
Ernährungsteam)
muss mehr Einfluss auf die Qualtität der
Krankenhauskost fordern und bekommen!
Kosten pro Patient/Tag
• Verpflegssatz = € 8,40
(davon Wareneinsatz ca. € 4,40)
• Pflegesatz:
Med. Abt.: ca. € 613 = 1,37% (Anteil Verpflegung)
Chir. Abt.: ca. € 880 = 0,95%
Noch immer zu geringer Stellenwert der
Ernährung als Teil der Gesamttherapie!
Ernährungsmedizinsche
Anforderungen
Standards
für die
Krankenhausverpflegung
Qualitätsfestlegung
in der
Gemeinschaftsverpflegung & Diätetik
Kostformenkatalog
• klinisch relevante Diätformen
• wissenschaftlich fundiert
(Basis = Rationalisierungs-
schema 2004)
• klare Abgrenzung zu pseudowissenschaftlichen Diäten
• Grundlage für Vollkost, Leichte Vollkost
und Kostformen zur Therapie
Kostformenkatalog
• Welche Diätformen gibt es?
• Prinzip und Indikation
• Wie werden sie angefordert?
Kostformenkatalog
• Vollkost, Leichte Vollkost, Vitalkost
• Energiedefinierte Kostformen:
Diabetes mellitus, Reduktionskost,
Dyslipoproteinämien, Hyperurikämie,
Hochdruck
• Eiweiß-, elektrolytdefinierte Kostformen:
Akute und chronische Niereninsuffizienz,
chronische Lebererkrankungen
Kostformenkatalog
• Sonderdiäten:
Gastroenterologische Kostformen:
Kostaufbau bei gastroent. Erkrankungen, glutenfrei,
ballaststoffreich, laktosereduziert, MCT-Diät,
nährstoffdefinierte Formeldiäten,
konsistenzdef.Kost,…
Diäten bei spez. Systemerkrankungen
Seltene Diätformen (z.B.:kupferarm)
Diagnostische Diätformen
Standard – Ernährungstherapeutische
Anforderung - Kostformenfolder
Vollkost
Prävention & Therapie
ü1
n
e
M
Leichte Vollkost
Vollkost
Menü 2
Wahlmenü
Me
nü
3
Vollkost
Vitalkost
VollkostGesunde Ernährung
Empfehlungen der DGE:
• Kalorienzufuhr: ca. 1850 – 2000 kcal/Tag
•
•
•
•
•
30% Fett (Rapsöle, Olivenöl,…)
2-3 x Fleisch oder Wurst/Woche
1-2 x Fisch/Woche
ca. 5 Portionen Obst und Gemüse/Tag
1000mg Kalzium/Tag…
Rationelle Menüplanung
• Menüplanung
3 Wahlmenüs:
ƒ Leichte Vollkost
ƒ Vollkost
ƒ Vitalkost (ovolaktovegetabil)
• Integrieren von klinischen Standarddiäten
(wie: Diabetes mellitus, Dyslipoproteinämien, Hyperurikämie,
Reduktionskost, Hochdruck)
Vorteile: Wahlkost für Diätformen, höhere
Akzeptanz, geringerer Speisenrücklauf
Lebensmitteleinkauf
Qualität vs. Preis
• Qualität beginnt beim Einkauf von
Lebensmitteln
• Fachgremium muss über Kauf von (neuen)
Produkten entscheiden (Küchenleiter,
Diätologin, Wirtschaftsleiter,…)
Kriterien: Qualität, Geschmack, Aussehen,
Portionsgröße, Inhaltsstoffe, Herkunft,
ernährungsphysiologische Gesichtspunkte,
Preis,…
• Qualität vor Preis!
Qualität der Lebensmittel
• regionale Produkte – kurze Transportwege
erhalten wertvolle Inhaltsstoffe und regionale
Infrastruktur
• biologische Lebensmittel (müssen nicht
immer teurer sein)
• Fertigprodukte – gezielte Auswahl
Rezepturerfassung und
Analyse
• Erfassung und Berechnung aller verwendeten
Rezepturen im Vollkost- und Diätbereich
• Wesentliche qualitätssichernde Maßnahmen in der
Ernährungstherapie
• Speiseplanoptimierung
• Auswertung von ca. 200 Parametern
• Nährstoffanalyse = Voraussetzung für Auswertung
von Ernährungsprotokollen
• Genauigkeit bei Einkauf und Produktionsplanung
• Zubereitung nur nach Rezeptur
Analyse – postoperativer
Nahrungsaufbau
Kochprozess
• Definierte Portionsgröße
• Definierte Zubereitung: Gardauer, Temperatur,
Geräteauswahl, Warmhaltezeit
• Definierte Zutaten
(nach ernährungsphysiologischer Beurteilung)
• Schulungen der Mitarbeiter
• HACCP
• Geschmack und Optik = Kreativität des Koches
Das Auge isst mit…
konsistenzveränderte Speisen
Anforderungssystem-EDV
• Diätformen nur aus Kostformenkatalog
anforderbar
• Plausibilitätskontrolle
• Gut lesbare Bandkarten mit Aufdruck aller
Speisen (Vollkost + Diäten)
Sicherheit bei Tablettierung und Ausspeisung
- Bandkontrolle?
Dokumentation
der
Nahrungsaufnahme:
Ernährungsprotokoll
Vorbild
Krankenhausernährung
• Aufenthalt nützen um Umdenkprozess zur
gesünderen Ernährung einzuleiten
(Vorbildwirkung und Wohlfühlerlebnis)
• Durch Krankheit entwickeln Patienten neue
Sensibilität für gesundheitliche Konsequenzen
• Patient ist empfänglich und motiviert für
Ernährungsempfehlungen
Standard:
Beratungsunterlagen
Gesunde Ernährung
Standard Beratungsunterlagen
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•
Leichte Vollkost
Purinarme Kost
Ernährung bei Übergewicht
Ernährung bei Fettstoffwechselstörungen
Zuckerarme, fettreduzierte Kost
Heimenterale Ernährung Information für Patienten
Essen und Trinken für Nierenkranke (CD, Mappe)
Ernährung bei Laktoseintoleranz
• Ernährung bei Leberzirrhose
Nahrung ist die
erste Medizin!
Kontakt:
[email protected]
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