Häufig gestellte Fragen (FAQs) 01.Was ist Diphotérine®? Diphotérine® ist eine Erste-Hilfe-Spüllösung zur Behandlung von Chemikalienspritzern auf der Haut und in den Augen. Sie ist polyvalent, hypertonisch, phosphatfrei und ein amphoterer Chelatbildner. Diphotérine® ist eine sterile, wasserhaltige Spüllösung. Wenn Diphotérine® während der ersten Minute1 nachdem der Chemikalienspritzer erfolgt ist angewendet wird, verhindert oder minimiert es das Auftreten von Verletzungen und damit das Risiko von Folgeschäden. 1 Ausnahme: das LIS (50 ml Augenspülung), die kleinste Dosierung von Diphotérine®, muss innerhalb von 10 Sekunden angewendet werden. 02.Was ist Hexafluorine®? Hexafluorine® ist ein Derivat von Diphotérine®, das speziell zur Dekontaminierung von Flusssäurespritzern ins Auge oder auf die Haut entwickelt wurde. Es wirkt gleichzeitig auf die ätzenden H+ Ionen und die giftigen F-Ionen der Flusssäure (HF), indem es die einen neutralisiert und die anderen chelatiert. Mit Hexafluorine® können ebenfalls alle Derivate der Flusssäure dekontaminiert werden sowie Säuren allgemein. Hexafluorine® wirkt aber nicht bei Basen, Oxidationsmitteln, Reduktionsmittel und Chelatbinder. 03.Welches ist die Wirkungsweise von Diphotérine®? Diphotérine® hat viele Aktivstellen und reagiert dank seiner amphoteren Eigenschaften mit so entgegengesetzten chemischen Verbindungen wie Säuren/Basen, Oxidationsmitteln/Reduktionsmitteln usw. Es ist ein Chelatbildner. Seine Hypertonizität erleichtert das Erreichen eines osmotischen Wertes, der das Eindringen der Chemikalie stoppt und die bereits eingedrungene Chemikalie aus dem Gewebe löst. 04.Welches sind die Vorteile in der Wirkungsweise von Diphotérine®? Diphotérine® ist polyvalent. Dadurch wirkt es bei einer breiten Palette von Chemikalien/Chemikalienarten (mehr als 1500 wurden in Vitro getestet), u. a. bei Säuren, Basen, Oxidationsmitteln, Reduktionsmitteln, irritierenden Stoffen, Lösungsmitteln und Augenreizstoffen. Daher ist Diphotérine® die logische Wahl, wenn es darum geht, Spritzer unbekannter Chemikalien zu dekontaminieren. 05.Für welche Anwendungen wird Diphotérine® empfohlen? Diphotérine® sollte so schnell wie möglich nach einem Chemikalienspritzer eingesetzt werden, ausser wenn es sich um Flusssäure (HF) handelt. In diesem Fall muss Hexafluorine® benutzt werden. Da Diphotérine® bei einer grossen Bandbreite von Chemikalien wirkt, eignet es sich besonders für den Fall, in dem nicht bekannt ist, um welche Chemikalie es sich handelt. * Liste der getesteten Chemikalien unter www.tinovamed.ch abruf- und downloadbar 06.Wie wird Diphotérine® am besten eingesetzt? Muss der komplette Inhalt eines Produkts eingesetzt werden? Um seine optimale Wirksamkeit zu entfalten, muss Diphotérine® so schnell wie möglich (innerhalb der ersten Minute nach der Kontamination) eingesetzt werden nachdem der Haut- oder Augenspritzer erfolgt ist. Es sollte eine ausreichende Menge verwendet werden. Bereits mit dem Beginn der Anwendung von Diphotérine® kommt es zu einem Nachlassen des Schmerzes. Zudem ist bei einem Kontakt mit Chemikalien im Notfall nicht immer klar, um welchen Gefahrstoff es sich handelt. Der Betroffene hat möglicherweise Kontakt mit einem Gefahrstoff gehabt, dessen Konzentration nicht bekannt ist oder es ist nicht klar zu welcher Stoffgruppe er gehört. Deshalb sollte ein einfaches Protokoll gelten, das in jedem Fall dazu führt, dass das gewünschte Ergebnis erzielt wird. Aus diesem Grund muss immer der gesamte Inhalt des Produkts innerhalb der von Prevor angegebenen Interventionszeit verwendet werden. Damit stellt sich auch nicht das Problem teilentleerter Verpackungseinheiten, mit denen die notwendige Menge zur Dekontamination eines durch einen künftigen Unfall betroffenen Mitarbeiters nicht mehr zur Verfügung steht. www.tinovamed.ch, Ihr Partner für Rettungsmedizin, Betriebssanität und Erste Hilfe! |1 Prevor – FAQ 07.Welche Ausbildung braucht man, um Diphotérine® anwenden zu können? Um das Produkt anwenden zu können, braucht man keine spezielle Ausbildung. Wichtig ist, dass man im Augenblick des Unfalls die richtige Reaktion zeigt und Diphotérine® sofort benutzt, ohne vorher noch mit anderen weniger oder nicht wirksamen Massnahmen Zeit zu verlieren. 08.Warum ist Diphotérine® eine hypertone Spüllösung? Diphotérine® ist eine hypertone Spüllösung, weil es das Eindringen der Chemikalie in das Gewebe verhindert oder stoppt. Ein hyperosmolarer Druck stellt einen Fluss vom Gewebeinneren an die Oberfläche her. Dadurch wird die Chemikalie aus dem Gewebe an die Oberfläche der Haut oder des Auges transportiert. Mit einer hypertonen Spüllösung wird die Dekontaminierung also beschleunigt. 09.Warum ist Diphotérine® eine amphotere Spüllösung? Eine amphotere Verbindung kann aus so entgegengesetzten Chemikalien wie Säuren/Basen oder Oxidationsmitteln/Reduktionsmitteln Chelate bilden (und damit dekontaminieren). Das Spülen mit einer amphoteren Lösung wie Diphotérine® erlaubt die schnelle Rückkehr zu einem physiologischen pH-Wert und erzielt dadurch ein sicheres Ergebnis der Spülung. 10.Ist Diphotérine® ein Chelatbildner? Ja. Diphotérine® kann mit Radionukleiden wie Strontium, Kobalt, Cäsium und Uran Chelate bilden. Es kann mit Anionen wie Oxalat Chelate bilden, aber nicht Kalzium oder Magnesium. 11.Ist Diphotérine® toxisch/irritierend/sensibilisierend? Diphotérine® ist nicht toxisch (LD50 > 2.000 mg/kg oral/über die Haut akut, bei Tierversuchen ermittelt). Bei der Verwendung durch Menschen am Arbeitsplatz gibt es keine Hinweise auf Toxizität. Dazu wurden vom Hersteller pharmakologische Tests durchgeführt. Es wurde keine erbgutverändernde Wirkung beim Ames-MutagenitätsTest festgestellt. Diphotérine® und seine Rückstände durch Reaktion mit starken Säuren oder Basen wirken auf Kaninchenaugen nicht irritierend. Auf gesunde Augen beim Menschen wirken sie ebenfalls nicht irritierend. Es gibt keinen Hinweis auf eine schädigende Wirkung durch die Anwendung von Diphotérine® nach Arbeitsunfällen im industriellen Bereich. Tests bei Meerschweinchen ergaben, dass Diphotérine® die Haut nicht reizt. Tests zur Ökotoxizität haben ergeben, dass Diphotérine® auf Standardorganismen nicht toxisch wirkt. 12.Kann Diphotérine® zur Dekontaminierung von Staub und trägen/inaktiven chemischen Partikeln, u. a. Metallen eingesetzt werden? Da es ein Chelatbildner ist, kann Diphotérine® zur Dekontaminierung von Metallen (wie den radioaktiven Elementen Uran-238, Cäsium-137, Strontium/Yttrium-90 und Kobalt-60) verwendet werden. Da es eine sterile, wasserhaltige Lösung ist, ermöglicht Diphotérine® die Verdünnung und mechanische Abspülung bei Staub und anderen trägen chemischen Substanzen. Für Staub und träge chemische Partikel ist die isotonische Spüllösung Afterwash® besser geeignet. 13.Kann Diphotérine® zur Dekontaminierung von aktiven, festen Chemikalien eingesetzt werden (Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid usw.)? Diphotérine® kann zur Spülung von aktiven Chemikalien eingesetzt werden. Es sind Fälle des Einsatzes nach Unfällen mit Natriumhydroxidgranulat am Auge beschrieben worden. Die Spülung mit Diphotérine® ermöglicht die Verdünnung und gleichzeitige Neutralisierung der Natronlauge: so wird je nach Kontaktdauer die Verätzung verhindert oder gestoppt. Diphotérine® eignet sich nicht zur Anwendung nach Unfällen mit weissem Phosphor. 14.Ist es empfehlenswert vor der Spülung mit Diphotérine® Wasser oder eine Kochsalzlösung zur Dekontaminierung zu benutzen? Wie wird Diphotérine® angewendet? Studien des INRS (Institut National de Recherche Scientifique, Paris) haben ergeben, dass eine Spülung mit Wasser vor der Spülung mit Diphotérine® zu schlechteren Ergebnissen führt, als wenn nur Diphotérine® eingesetzt wird. Der Grund dafür liegt in der Tatsache, dass eine erste Spülung mit Wasser oder Kochsalzlösung den Einsatz der aktiven Spüllösung Diphotérine® hinauszögert. Zudem wirken Wasser, NaCl usw. hypoton und die ins Gewebe vorgedrungene Chemikalie wird dadurch nicht gestoppt. 2 | www.tinovamed.ch, Ihr Partner für Rettungsmedizin, Betriebssanität und Erste Hilfe! Prevor – FAQ 15.Wo liegen die Grenzen von Diphotérine®? a) Ist Diphotérine® bei jeder Art von Chemikalie wirksam? Diphotérine® hat eine begrenzte Wirksamkeit auf Flusssäure (HF) und ihre Derivate. Gegen diese Chemikalien wirkt Hexafluorine®. Es wird empfohlen, Diphotérine® nicht zur Dekontaminierung von weissem Phosphor zu verwenden. b) Wirkt es bei einer verspäteten Spülung genauso wie beim Einsatz während der ersten Minute? Die Spülung mit Diphotérine® ist am wirkungsvollsten, wenn sie so schnell wie möglich nach dem Auftreten des Chemikalienspritzers am Auge oder auf der Haut eingesetzt wird (während der ersten Minute1). Je länger die Spülung mit Diphotérine® herausgezögert wird, desto geringer ist die Chance, dadurch die Verätzung zu verhindern oder in ihrer Schwere zu minimieren. Eine verspätete Spülung mit Diphotérine® kann die Reaktion der Chemikalie stoppen und dank der hypertonen Eigenschaft bereits eingedrungene Chemikalien aus dem Gewebe lösen. Die Verätzung kann bei einer verspäteten Spülung evtl. nicht verhindert werden, aber der Heilungsprozess kann im Zusammenhang mit weiteren, spezifischen Behandlungen gefördert werden. Wenn die der Chemikalie ausgesetzten Zellen im Auge oder in der Haut bereits zerstört sind, hat Diphotérine® keine Wirkung mehr. 1 Ausnahme: das LIS (50 ml Augenspülung), die kleinste Dosierung von Diphotérine®, muss innerhalb von 10 Sekunden angewendet werden. 16.Was passiert, wenn man Diphotérine® eingesetzt hat, ohne dass der betroffene Körperteil einem Chemikalienspritzer ausgesetzt war? Nichts. Diphotérine® ist nicht toxisch und nicht irritierend. Es ist kein Sensibilisator. 17.Kann Diphotérine® beim Verschlucken von ätzenden Stoffen eingesetzt werden? Der Einsatz von Diphotérine® gegen verschluckte, ätzende Stoffe wird derzeit an Schweinen getestet. Die ersten Testergebnisse deuten darauf hin, dass es in diesem Zusammenhang wirksam ist. Zurzeit wird es nicht für die innere Anwendung beim Menschen empfohlen. Diphotérine® ist nicht toxisch, weil die LD50 bei oraler Einnahme über 2000 mg/kg liegt. 18.Sollte zusammen mit Diphotérine® ein Analgetikum eingesetzt werden? Diphotérine®, das direkt auf die Chemikalie einwirkt, lindert den Schmerz schnell. Ein Schmerzmittel ist deshalb praktisch unnötig. Wenn es laut dem Notfallplan mancher Unternehmen oder Augenkliniken eingesetzt wird, kann es nur einen zusätzlichen synergetischen Effekt haben. 19.Wie verhält sich Diphotérine® bei thermischen Verbrennungen? Mit Diphotérine® bewirken Sie eine Kühlung der Brandwunde, doch sollte man hierfür andere Produkte bevorzugen (z. B. Hydrogels wie Vesta), da diese besser zur Behandlung thermischer Brandwunden geeignet sind. Bei einer Kombination von thermischen und chemischen Verbrennungen muss Diphotérine® immer vor z. B. Vesta eingesetzt werden. Hydrogels und andere wasserähnliche Produkte können die Wirkung von Diphotérine® wesentlich einschränken. Es wird dringend empfohlen, zunächst die Verätzung und anschliessend die Verbrennung zu behandeln. 20.Bei welchen Temperaturen darf Diphotérine®/Hexafluorine® gelagert werden? Das Produkt gefriert bei –1 ºC ohne sich zu verändern. Es sei an dieser Stelle daran erinnert, dass heizbare Schutzschränke erhältlich sind, welche es ermöglichen, Diphotérine® oder Hexafluorine® auch im Aussenbereich während der kalten Jahreszeit verfügbar zu halten. In Extremfällen kann Diphotérine®/Hexafluorine® Temperaturen von 250 ºC bis zu 20 Minuten ohne Schaden überstehen. 21.Welches Gas wird benutzt, um die tragbaren Duschen und Sprays unter Druck zu setzen? Die tragbaren Duschen und Sprays funktionieren mit CO2. Prevor arbeitet nicht mit Treibgasen, welche schädlich für die Ozonschicht der Erde sind. 22.Warum hat Diphotérine® ein Verfalldatum von 24 Monaten? Nach 24 Monaten hat sich eine bestimmte Anzahl Diphotérine® Moleküle untereinander verbunden, um stabil zu sein. Diese können im Notfall nicht mehr zur Verfügung stehen, um Säure oder Laugenmoleküle unschädlich zu machen. Diphotérine® verliert also an Wirkung. Aus diesem Grund sind wir auch darauf bedacht, Sie auf mögliche abgelaufene Produkte hinzuweisen. www.tinovamed.ch, Ihr Partner für Rettungsmedizin, Betriebssanität und Erste Hilfe! |3 Prevor – FAQ 23.Was macht man nach dem Einsatz mit Diphotérine®? Wie entsorgt man benutztes Diphotérine®? Diphotérine® neutralisiert aktiv die verschüttete Chemikalie. Diphotérine® und seine Rückstände, die bei der Dekontaminierung von stark ätzenden Chemikalien entstehen, sind nicht toxisch und nicht umweltgefährdend. Benutztes Diphotérine® kann über die Kanalisation entsorgt werden (im Gegensatz zu anderen Spüllösungen, die nach dem Einsatz immer noch aktive, chemische Substanzen enthalten und als Sondermüll entsorgt werden müssen). 24.Wird Diphotérine® schon in der Schweiz benutzt? Diphotérine® wird schon länger erfolgreich in vielen Industriebetrieben und Rettungsdiensten in der Schweiz eingesetzt. Seit 2005 ist Tinovamed der Generalimporteur für die Prevor-Produkte und der einzige von Prevor autorisierte Händler in der Schweiz und Liechtenstein. 2016 benutzen in der Schweiz über 800 Industriebetriebe, Rettungsdienste, Spitäler, Polizeien, Feuerwehren und Augenkliniken das Produkt. 25.Gibt es Studien, welche die Wirksamkeit von Diphotérine® belegen? Ja, mehrere Anwender (u. a. Rhône Poulenc, Alusuisse, Martinswerk…) haben Fallsammlungen über chemische Verbrennungen gemacht, die mit Diphotérine® erstbehandelt wurden. Es wurde u.a. festgestellt, dass der durchschnittliche Arbeitsausfall bei der Anwendung von Diphotérine® im Vergleich zu einer Spülung mit Wasser beträchtlich herabgesetzt werden konnte. Auf Anfrage stellen wir Ihnen gerne die entsprechenden Studien zur Verfügung oder Sie finden eine Übersicht der Studien unter www.diphoterine.ch. 26.Ist Diphotérine® ein Medikament? Nein. Diphotérine® ist kein Medikament, sondern ein Medizinprodukt, das nicht zur Heilung einer Wunde benutzt wird, sondern dazu dient, das chemische Produkt zu entfernen, um zu verhindern, dass es zu Haut- und/oder Augenschäden kommt. Es hat keine physiologische Wirkung auf das Auge oder die Haut. Diphotérine® ist in der EU als Medizinprodukt registriert. 27.Ist Diphotérine® für den freien Verkauf zugelassen? Diphotérine® ist frei erhältlich, auch nach dem Inkrafttreten der EG Direktive 93/42 CEE von 14. Juni 1993 betreffend medizinische Produkte. Diphotérine® hat das EG Zertifikat CE 0459 seit dem 30. September 1996. Die Referenz lautet folgendermassen: certificat 1/3 No: 0202/B5S/1 Gmed CE 0459. 28.Entsprechen die Spüllösungen Diphotérine® und Hexafluorine® der Europäischen Norm EN 15154 (Sicherheitsnotduschen)? Die Spüllösungen von Prevor gegen Verätzungen bei Chemikalienkontakt entsprechen der Europäischen Norm EN 15154, da dem Nutzer ein klares Anwenderprotokoll zum Erlangen des geforderten Ergebnisses zur Verfügung gestellt wird. Prevor hat die Ungefährlichkeit seiner Spüllösungen getestet, stellt eine Liste der mit seinen Spüllösungen zu dekontaminierenden Chemikalien bereit und informiert Sie über die Grenzen dieser Spüllösungen. Diese Informationen zur Normkonformität stehen im Allgemeinen zu den auf dem Markt befindlichen Spüllösungen (Phosphat- oder Boratpuffer, Kochsalzlösung) nicht zur Verfügung, weil sie im Allgemeinen nicht mit den Anforderungen der Norm EN 15154 kompatibel sind, was die Unbedenklichkeit und die Wirksamkeit betrifft. 29.Unterschied Diphotérine® – Previn®? Diphotérine® wird weltweit unter diesem Namen angeboten. Die Ausnahme bilden Deutschland und Österreich: bei der Entwicklung des Produktes wurde für diese Märkte ein anderer Stabilisator gewählt und das Produkt Previn® bezeichnet. Diphotérine® und Previn® besitzen die identische Wirksamkeit und verlangen dasselbe Anwendungs-Protokoll. Der Unterschied liegt alleine in der Haltbarkeit: • Haltbarkeit von Previn®: 1 Jahr • Haltbarkeit von Diphotérine®: 2 Jahre 30.Entspricht die Augenminiwanne von Diphotérine® einer Morgan-Linse*? Prevor hat sein patentiertes Augenspülsystem auf den Markt gebracht, um verschiedenen Anforderungen gerecht zu werden, besonders aber der Notfallversorgung im Unternehmen: 4 | www.tinovamed.ch, Ihr Partner für Rettungsmedizin, Betriebssanität und Erste Hilfe! Prevor – FAQ • es ermöglicht jedem Unfallopfer, die Spülung alleine durchzuführen • es ermöglicht dem Verletzten das Auge korrekt zu öffnen, damit eine wirksame Spülung erfolgen kann • es ermöglicht eine anhaltende und gleichmässig verteilte Spülung der Hornhautoberfläche Der Einsatz einer Morgan-Linse wurde in Erwägung gezogen, dann aber aufgrund folgender Versuchsergebnisse nicht verwirklicht: • Es ist problematisch, die Linse im Notfall einzusetzen, weil die Interventionszeit dann von höchster Bedeutung ist • Da nicht die gesamte Oberfläche des Auges gleichmässig gespült wird, kann nicht in allen Fällen die gleiche Wirksamkeit gewährleistet werden Aus diesen Gründen hat Prevor sein spezielles Augenspülsystem entwickelt und es patentieren lassen. *Anmerkung: Beschreibung einer Morgan-Linse: Schlauch, der mit einer perforierten Linse verbunden ist. Durchmesser des Schlauchs < 2 mm. Linse aus Polystyrol mit angeklebtem Schlauch. 31.Kann man eine Morgan-Linse mit einer Augendusche von Diphotérine® einsetzen? Die Morgan-Linse wurde konzipiert, um die Spülung des Auges in Abwesenheit von medizinischem Personal weiterlaufen zu lassen. Insofern könnte dieses Hilfsmittel einen Vorteil im Falle eines Schwerverletzten oder bei der Behandlung einer grossen Anzahl von Patienten darstellen. Dennoch empfehlen die von uns zu Rate gezogenen Augenärzte den Einsatz der Morgan-Linse nach einem Chemikalienspritzer nicht, weil die Gefahr besteht, das die Verteilung der Spüllösung nicht ausreichend gleichmässig erfolgt. Es wurde nämlich festgestellt, dass die Spüllösung Vertiefungen folgt und bestimmte Bereiche nicht gespült werden. Um aber die Wirksamkeit einer Spülung nach einem Chemikalienspritzer sicherzustellen, muss die gesamte Hornhaut und die Konjunktivalsäcke gespült werden. Wir gehen daher davon aus, dass die Morgan-Linse nicht die gleichen Vorteile garantieren kann wie eine manuelle Spülung durch einen Facharzt. 32.Welche alternativen Produkte zu Diphotérine® gibt es auf dem Markt? Es gibt heute kein Produkt auf dem Markt, welches gleichzeitig folgende Eigenschaften aufweist: • Wirkt aktiv auf Laugen, Säuren, Lösungsmittel, Reduktoren, Chelatbildner und Oxidationsmittel • Ist hyperton • Ist phosphatfrei und unbedenklich ohne Nebenwirkungen anwendbar • Ist auf Augen und der Haut anwendbar • Verfügt über ein klares Anwendungsprotokoll 33.Wer ist der Hersteller von Diphotérine®/Hexafluorine® und wo wird das Produkt hergestellt? Diphotérine® ist eine Entwicklung einer Gruppe von Ärzten, Chemieingenieuren und Apothekern unter der Leitung des französischen Labors Prevor. Die Firma Prevor hat ihren Sitz und auch die Produktionsstätte in der Nähe von Paris. 34.Ist die Produktbezeichnung Diphotérine® bzw. Hexafluorine® geschützt? Die Produkte und Marken von Prevor sind weltweit patentiert. 35.Welche anderen Produkte sind bei Prevor erhältlich? Hexafluorine® ist ein Derivat von Diphotérine®, das speziell für die Dekontaminierung von Haut- oder Augenspritzern mit Flusssäure oder ihren Derivaten konzipiert wurde. Afterwash® ist eine tränenisotonische Spüllösung. Sie kann nach dem Einsatz von Diphotérine® oder Hexafluorine® eingesetzt werden, um den physiologischen pH-Wert wiederherzustellen oder um feste Chemiepartikel aus dem Auge zu spülen. Bindemittel wie Trivorex® usw. sind Chemikalienbinder, die sich für die Neutralisation und Verfestigung von verschiedenen Arten von Chemikalienlachen eignen. Prevor als Spezialist für den Umgang mit chemischem Risiko bietet folgendes an: • Bücher zu den Themen «Chemisches Risiko und Gesundheit am Arbeitsplatz», über die Vorbeugung beim Einsatz von Lösungsmitteln usw. sind in französischer Sprache erhältlich. • Fachseminare für Spezialisten aus dem Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheit (technische Aufsichtsbeamte, Sicherheitsingenieure, Arbeitsmediziner, Notärzte, Toxikologen) sowie Ausbilderseminare (für Personen, die Sicherheitsbelehrungen und Ausbildungen im Bereich Arbeitssicherheit durchführen,) zum Thema Erste Hilfe nach Kontamination mit Gefahrstoffen finden regelmässig in verschiedenen Städten statt. www.tinovamed.ch, Ihr Partner für Rettungsmedizin, Betriebssanität und Erste Hilfe! |5 Prevor – FAQ Häufig gestellte Fragen zu den Neutralisations- und Bindemitteln von Prevor: 36. In meinem Betrieb wird mit mehreren Chemikalien gearbeitet, welche Ausrüstung empfehlen Sie mir? Zur Vereinfachung Ihrer Sicherheitsprotokolle und Ihrer Einkäufe empfehlen wir Ihnen das neutralisierende Absorptionsmittel Trivorex®, eine polyvalente Lösung für alle Arten von übergelaufenen und verschütteten Stoffen, auch sehr gefährlichen. Oder führen Sie eine Überlauf-Diagnose durch! 37. Wie erhalte ich genaue Informationen über das Risiko der verschütteten Stoffe? Beziehen Sie sich dazu auf das mit dem Produkt gelieferte SDB (Sicherheitsdatenblatt), das Chemikalien zwingend beigelegt sein muss. 38. Was tun, wenn das neutralisierende Absorptionsmittel (Acicaptal®, Basicaptal® oder Trivorex®) rosa oder blau bleibt? Es ist möglich, dass der verschüttete Stoff für die Initiierung der Neutralisationsreaktion zu hoch konzentriert ist. In diesem Fall das Absorptionsmittel mit Le Vert (oder eventuell Wasser) befeuchten, um die Neutralisation zu beschleunigen und zu beenden. 39. Was passiert, wenn ich das neutralisierende Absorptionsmittel Acicaptal® auf einer Lauge verwende? Die Lauge wird aufgesaugt und das Puder wird zur Anzeige der Gefahr blau, eine Neutralisation findet jedoch nicht statt. Eine gefährliche chemische Reaktion tritt nicht ein. 40. Was passiert, wenn ich das neutralisierende Absorptionsmittel Basicaptal® auf einer Säure verwende? Die Säure wird aufgesaugt und das Puder wird zur Anzeige der Gefahr rosa, eine Neutralisation findet jedoch nicht statt. Eine gefährliche chemische Reaktion tritt nicht ein. 41. Haben die Absorptionsmittel von Prevor ein Verfalldatum? Nein. Wenn die Verpackung immer gut verschlossen ist und trocken gelagert wird, behält das Absorptionsmittel seine absorbierenden Eigenschaften und kann weiter verwendet werden. 42. Setzen die Absorptionsmittel von Prevor die Flüssigkeiten wieder frei? Dank ihrer Verfestigungsfähigkeit nach der Absorption setzt keines der Absorptionsmittel die bereits aufgenommenen Flüssigkeiten wieder frei. 43. Sind Rückstände eines entzündbaren Stoffs auch nach der Absorption weiterhin entzündbar? Nach der Absorption eines verschütteten, entzündbaren Stoffs ist das Risiko reduziert, das Produkt bleibt aber weiterhin entzündbar. 44. Wie werden die Neutralisations- und Bindemittel nach deren Gebrauch korrekt entsorgt? Die gebundenen Chemikalien können weiterhin eine Gefahr für die Umwelt bedeuten (z. B. toxisch, kanzerogen, etc.). Deshalb sollen sie analog der geltenden Vorschriften für die betroffene und gebundene Chemikalien entsorgt werden. Gewerbestrasse 2 CH-4563 Gerlafingen Tel. +41 (0)32 566 71 72 Fax+41 (0)32 675 76 36 [email protected] www.tinovamed.ch 6 | www.tinovamed.ch, Ihr Partner für Rettungsmedizin, Betriebssanität und Erste Hilfe!