Lagerungspflege

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Die Funktionalität aufrechthaltende Lagerungspflege
Ansa Iivanainen, Heli Kallio
In diesem Artikel wird übe die Funktionalität aufrechthaltende Lagerungspflege die Bauch-, Seiten- und
Rückenlage des Patienten sowie die Psoas-Lage. Mit
der Lagerungspflege versucht man, die Organfunktionen des bettlägerigen Patienten zu fördern, insbesondere die Atmung und den Blutkreislauf sowie Hautverletzungen und Fehlstellungen von Gelenken vorzubeugen. Die Bedeutung der Lagerungspflege
wächst vor allem dann, wenn der Patient keine
Möglichkeit hat, statt einer normalen Krankenhausmatratze, eine Spezialmatratze zu benutzen. Auch wenn
die psychische und soziale Funktionsfähigkeit sehr
wichtig in der Behandlung des Patienten ist, wird in
diesem Artikel nur die Lagerungspflege und deren
Realisierung beobachtet.
Auch wenn die Ruhe eine wesentliche Rolle bei der
Patientenpflege spielt, werden Schäden in der
Behandlung im Bett mit der Lagerungspflege vorgebeugt. Die Basis der Lagerungspflege ist die
Standhaltung, in der Rückgrat eine gerade Linie zum
Kopf, den Schultern und dem Becken darstellt, die
Füße sind in einem rechten Winkel zu den
Schienbeinen und die Ellenbogen und Finger sind
leicht gebeugt. Mit der Lagerungspflege werden
Bewegungsübungen, Schienen und Stützen kombiniert, um eine bessere Effizienz der Funktionalität zu
erhalten.
Bei Bedarf wird der Patient bei der Realisierung der
Lagerungspflege sowie bei der Vorbeugung von
Druckgeschwüren und Thrombosen betreut. Eine besondere Betreuung benötigen Patienten, die selbst
ihre Position nicht wechseln können, wie kraftlose,
rückenmarksgeschädigte, bewusstlose Patienten
oder Patienten, die einen Schlaganfall oder eine
Gehirnblutung usw. erlitten haben. Die Angst vor
Schmerzen kann der Verhinderungsgrund für einen
Positionswechsel sein.
Ziele der Lagerungspflege
• Druckgeschwürprophylaxe
• Aufrechthaltung der Beweglichkeit der Gelenke
• Aufrechthaltung der Normalstellung der Gliedmaßen
• Tastempfindungen ermöglichen, z.B. im Falle eines
Schlaganfallpatienten
• Förderung der Lungenbelüftung
• Verhinderung von Spastizität
• Verminderung der Venenthrombosegefahr
• Ermöglichung von täglichen Aktivitäten, wie z.B.
Speisen im Bett
Mit der Lagerungspflege versucht man folgendem
vorzubeugen
• Entstehung von Hautverletzungen
• Entstehung von Muskelverletzungen, wie Dehnung,
• Zusammenschrumpfung, Verkümmerung
• Erstarrung von Gelenken
• Bänderzerrung und Dehnung von Sehnen
• Blutkreislaufstörungen
In der Lagerungspflege werden verschiedene Positionen benutzt, um das bestmögliche Funktionieren
des Körpers zu erlangen. Die Krankheiten und
Empfindungen des Patienten müssen bei der Realisierung der Lagerungspflege berücksichtigt werden.
Die Position soll gemütlich und entspannt sein. Beim
Einrichten der Position ist es empfehlenswert,
verschiedene Stützen, wie Lagerungskissen, traditionelle Kissen und Keile zu benutzen. Laut Studien
soll die Position eines Patienten, der selbständig nicht
dazu in der Lage ist, alle zwei Stunden gewechselt
werden.
Rückenlage
Die Rückenlage ist die einfachste und meist
angewendete Position, die jedoch nicht aufgrund des
Blutkreislaufes und der Atmung zweckmäßig ist, vor
allem wenn der Patient Störungen bezüglich der
betreffenden Organfunktionen aufweist. In der
Rückenlage ist der Kopf des Patienten in der Mitte,
unter dem Nacken ist ein Kissen, welches die
Einsenkung der Halswirbelsäule stützt. Die oberen
Gliedmaßen haben einen Abstand zum Körper und
das Ellenbogengelenk kann abwechselnd gebeugt
und gerade gelegt werden. Die unteren Gliedmaße
werden gerade gehalten und ein wenig aus einander
gelegt. Die Knie sollten zeitweise gebeugt werden,
um den Blutkreisauf zu aktivieren, jedoch nur für eine
kurze Zeit. Die Außenzirkulation der Oberschenkel
kann beispielsweise mit einem Keilkissen verhindert
werden. Die Fersen sollten auch einen Abstand
Originalartikel wurde veröffentlicht im finnischen Wundpflegejournal Haava 3/2011
zum Bett mit Hilfe verschiedener Kissen haben, um
der Entstehung von Druckgeschwüren vorzubeugen.
Es wäre sinnvoll, am Fußende des Bettes zeitweise
ein Kissen zu platzieren, welches das Rechteck des
Fußes stützt. Eine kurzweilige Rückenlage kann
ziemlich schnell Senkungen in der Haut verursachen
und somit sollten der Hinterkopf, das Schulterblatt,
die Ellenbogen, das Kreuzbein und die Fersen
geschützt werden.
Abbildung 1.
Hochstellung
Die Hochstellung wirkt günstig auf die Atmung, den
Blut-kreislauf und die Erhaltung des Gleichgewichtssinnes. Die Hochstellung ist einfach einzurichten, in
dem man das Kopfende des Bettes hochhebt. Hierbei
muss beachtet werden, dass der Patient nicht
Richtung Fußenede rutscht. In dieser Stellung ist es
für den Patienten einfach die Geschehnisse im Raum
zu beobachten, essen, lesen und sich unterhalten.
Auch die Behandlungsmaßnahmen, u.a. Zähne putzen
und normale tägliche Aktivitäten (urinieren, Stuhlgang)
sind einfacher bei im Bett sitzenden Patienten
durchzuführen. In der Sitzstellung kann man den
Patienten nicht mehrere Stunden aufgrund des
Druckgeschwürrisikos halten, sondern empfehlenswert sind kurze anhaltende Sitzzeiten. Wenn der
Patient seinen Körper nicht in der Sitzstellung
kontrollieren kann, kann die Stellung mit verschiedenen Lagerungspflegekissen gestützt werden.
Abbildung 4.
Bauchlage
Die Bauchlage verhindert die Erstarrung von Hüftgelenken und aktiviert die Rückenmuskulatur. In der
Bauchlage (Abbildung 1.) ist das Gesicht des Patienten
zur Seite gedreht, damit die Atmung nicht gestört
wird. Die normalen Biegungen des Rückgrates können
mit der Platzierung eines kleinen Kissens unter dem
Kopf erhalten werden. Dies ist jedoch nicht notwendig.
Die Platzierung eines kleinen Kissens unter dem
Bauch kann eine übertriebene Einsenkung der Lende
(Lendengrat) verhindern, darf jedoch nicht die Atmung
des Patienten erschweren. Es ist wichtig zu
vergewissern, dass die Bauchlage dem Patienten
passt und dass diese eine natürliche Position ist. Ein
großer Bauch oder große Brüste können das Funktionieren der Bauchlage negativ beeinflussen.
Abbildung 2.
Psoas-Lage
Die Psoas-Lage erleichtert die Schmerzsymptome
eines Patienten mit Rückenschmerzen, in dem die
auf den Unterrücken gerichteten Kompressionskräfte
vermindert werden, weil in der Ruheposition der
Psoas-Muskel sich entspannt und die Last auf die
Lende verringert wird. In der Psoas-Lage (Abbildung
4.) legt der Patient sich auf der Rücken hin mit
gebeugten und gestützten Knien und Hüften. Für
Patienten, die unter akuten Rückenschmerzen leiden
oder welche, deren Muskeln aufgrund einer Bettruhe
oder langer Operationsdauer erstarrt sind und
Entspannung benötigen, ist diese Stellung verwendbar. Die Lage ist ausserdem bei der Behandlung eines
Schockpatienten gut, damit ein niedriger Blutdruck
den Blutkreislauf im Gehirn sichert.
Abbildung 3.
Schlussworte
Die Lagerungspflege ist die meist angewendete
Maßnahme von Pflegern in Pflegeeinrichtungen. Die
Basis einer Rehabilitation ist eine funktionierende
Lagerungspflege. Mit der Lagerungspflege wird die
Atmung und der Blutkreislauf gefördert sowie die
Entstehung von Gelenkfehlstellungen und
Hautverletzungen vorgebeugt.
Ansa Iivanainen, Exam. Oberkrankenschwester,
Licenziat der Gesundheitswissenschaften,
Berufshochschule Mikkeli
Heli Kallio, Exam. Oberkrankenschwester, autorisierte
Wundexpertin, Universitätskrankenhaus in Turku
Seitenlage
Die Seitenlage ermöglicht das Ruhen der anderen
Körperseite, wenn die Seitenlage abwechselnd für
beide Seiten eingerichtet wird (Abbildungen 1. und
2.). In der Seitenlage wird der Patient in einem 30
Grad Winkel zur Matratze gestützt. Somit wird der
Druck auf eine größere Fläche verteilt als wenn der
Patient in einem geraden Winkel zur Matratze wäre.
In der gestützen Seitenlage soll der Patient entspannt
liegen und die Gelenke in der richtigen Position sein.
Die Seitenlange ist z.B. bei einem Schlaganfallpatienten
empfehlenswerter als die Rückenlage, da die Rückenlage
eine Erstarrung fördert.
Quellennachweis
Iivanainen, A. & Syväoja, P. 2001. Hoida ja kirjaa.
Hygieia. Kustannusosakeyhtiö Tammi. Keuruu: Otavan
Kirjapaino Oy. Kassara, H., Paloposki, S., Holmia,
S., Murtonen, I., Lipponen, V., Ketola, M.-L. &
Hietanen, H. 2005. Hoitotyön osaaminen. WSOY.
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