Kartenkunde - THW

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THW OV Ludwigshafen
Jugendgruppe
Kartenkunde
Allgemeines
Die Karte ist das
• verkleinerte (durch den entsprechenden Maßstab)
• verebnete
(durch Kartenprojektion)
• durch Kartenzeichen und Signaturen erläuterte
Abbild eines Teils der Erdoberfläche.
Maßstab
Bei den Feuerwehren und anderen Sicherheitsbehörden werden als Einsatzkarten
hauptsächlich
sogenannte
topographische
Karten
(=
orts-,
gegendoder
geländebeschreibende Karten) im Maßstab 1 : 50 000 verwendet. Um zu erfahren, wie viele
Meter (m) in der Natur einer bestimmten Strecke der Karte entspricht, teilt man von der
Maßstabszahl die beiden letzten Ziffern durch Komma ab.
Beispiel:
Auf der Karte:
Maßstab
1 cm =
1
:
50 000
500 m in der Natur
Normalerweise ist das Verkleinerungsverhältnis der Karte zur Natur maßstabsgerecht,
abweichend davon ist in Einzelheiten bei kleinen Maßstäben jedoch eine gewisse
Überzeichnung notwendig (z.B. bei Straßen, Eisenbahnen, Flüssen usw.).
Geographische Einteilung der Erde
Die geographische Einteilung der Erde ist Grundlage der Vermessung nach dem UTMSystem. Die Erde ist in 360 Längengrade (von Pol zu Pol laufende Halbkreise) und in 180
Breitengrade (Vollkreise) eingeteilt.
Die Längengrade werden vom Nullmeridian (verläuft
durch die Sternwarte von Greenwich bei London)
aus nach Osten von 0° bis 180° östlicher Länge und
nach Westen von 0° bis 180° westlicher Länge
gezählt. Am Äquator haben sie einen Abstand von
ca. 111 km. Nach Norden und Süden nähern sie sich
immer mehr und laufen in den Polen zusammen.
Die Breitengrade verlaufen parallel zum Äquator im
Abstand von ca. 111 km. Es gibt 90 nördliche und 90
südliche Breitengrade.
UTM-Gitter
UTM heißt: Universales - Transversales - Mercator - Gitter. Beim Katastrophenschutz und
den Sicherheitsbehörden sind folgende UTM-Kartenserien eingeführt:
•
•
Karte 1 : 50 000 Serie Deutschland M 745 als Einsatzkarte mit Gitterlinien im Abstand
von 2 cm = 1 km; 5-farbig
Karte 1 : 250 000 Serie Western Europe M 501 mit Gitterlinien im Abstand von 4 cm
= 10 km; 7-farbig.
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Die UTM-Projektion
•
Zonenfelder
Bei der UTM-Projektion wird die Erdoberfläche in apfelsinenschalenförmige Streifen
abgebildet, die genau 6 Längengrade breit sind.
360 Längengrade ergeben 60
Projektionsstreifen von je 6° Breite.
Man bezeichnet sie als Zonen mit
den Zahlen von 1 - 60, beginnend
bei 180° westlicher Länge in
Richtung Osten.
Diese
Zonen
unterteilt
man
zwischen 80° südlicher und 80°
nördlicher Breite in je 8° hohe
Bänder. Von Süd nach Nord wird
jedes Band mit einem Buchstaben
von C - X (ohne I und O)
gekennzeichnet.
Dadurch
entstehen
sogenannte
Zonenfelder.
60 Zonen * 20 Bänder = 1200 Zonenfelder.
Die Polkappen werden gesondert projiziert. Die BRD liegt fast ganz in der Zone 32
(Mittelmeridian 9° ostwärtiger Länge) und im Band U, also im Zonenfeld 32U.
•
100 - km - Quadrate
Zur weiteren Unterteilung dieser 6°x 8° Zonenfelder (am Äquator immerhin ca.
666 x 888 km2 groß) und um auf ein
rechtwinkliges Gitternetz zu kommen,
werden in jedem Zonenfeld vom
Mittelmeridian als senkrechter und vom
Äquator als waagerechter Achse 100-kmQuadrate abgeteilt. Dabei entstehen in
jedem Zonenfeld auch Restquadrate.
Alle 100-km-Quadrate werden mit
Doppelbuchstaben bezeichnet. Der
erste Buchstabe gibt die West-OstRichtung, der zweite die Süd-NordRichtung an. Gleiche Buchstabenpaare
im Umkreis von 2000 km sind
ausgeschlossen, da sichergestellt ist,
dass
jedes
100-km-Quadrat
in
Verbindung mit dem Zonenfeld nur ein
einziges Mal auf der Erde vorkommt.
•
Gitterlinien
In den 100-km-Quadranten sind waagerechte und senkrechte Gitterlinien im Abstand von 1
km (M 1 : 50 000) eingezeichnet. Diese Gitterlinien sind am Kartenrand mit kleinen und
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großen Zahlen bezeichnet (s. Abb.). Die kleinen Zahlen der senkrechten Gitterlinien geben
die 100-km-Entfernung zum Mittelmeridian des benachbarten westlichen Zonenfeldes an.
Die kleinen Zahlen der waagerechten Gitterlinien zeigen die Entfernung in 100 km zum
Äquator an. Nur die großen Zahlen sind für die Ortsübermittlung nach Koordinaten
wichtig. Sie geben die Entfernung nach Osten bzw. Norden von der westlich bzw. südlich
gelegenen nächsten 100-km-Gitterlinie an.
Lesen von Karten
2.1
Koordinaten
Wie bereits angegeben hat man bei der
UTM-Projektion auf allen Karten ein
rechtwinkliges Gitternetz. Damit ist eine
unverwechselbare
Ortsangabe
jedes
Punktes der Erde bis zu beliebiger
Genauigkeit (bei Karten entsprechend
großen Maßstabes) möglich.
Für eine Ortsangabe werden folgende
Angaben ohne Zwischenraum oder Komma
unmittelbar hintereinander geschrieben:
1. Zonenfeld
2. 100-km-Quadrat
3. Die großen Ziffern der nächsten senkrechten Linie links des gesuchten Punktes am
oberen oder unteren Kartenrand ablesen (Ostwert)
4. Den Abstand des Punktes zu dieser Linie in Zehnteln schätzen oder mit Planzeiger
ablesen
5. Die großen Ziffern der nächsten waagerechten Linie unterhalb des gesuchten
Punktes am linken oder rechten Kartenrand ablesen (Nordwert)
6. Den Abstand des Punktes zu dieser Linie in Zehnteln schätzen oder mit Planzeiger
ablesen.
32U MD 566 747
Merke:
• Erst Ostwert - dann Nordwert !
• Nullen sind mitzuschreiben !
• Im Sprechfunkverkehr wird das Zonenfeld in der Regel nicht angegeben !
• Die Anwendung des UTM-Systems ist auf jedem Kartenblatt im rechten unteren Teil
erläutert, ebenso die Anwendung des Planzeigers.
MD
MD
56
566
Genauigkeit:
74
=
747
=
1000m-Quadrat
100m-Quadrat
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MD
5660 7470 =
10m-Quadrat
Anwendung des Planzeigers
Der Planzeiger ist ein Hilfsmittel zum genauen Ablesen von Koordinaten. Mit der
waagerechten Skala legt man ihn auf der unterhalb des Punktes gelegenen Gitterlinie an und
schiebt die senkrechte Skala so lange nach rechts, bis sie den gesuchten Punkt schneidet.
Dann liest man an der links des Punktes gelegenen Gitterlinie die Zehntel für den Ostwert
und am Punkt selbst die Zehntel für den Nordwert ab.
Beispiel:
Standort der Kirche in Kirchhatten (auf 100 m genau)
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MD 566 747
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