PHARMAZEUTISCHE WISSENSCHAFT Kopf 8 Zertifizierte Fortbildung läuse Unter den bei Menschen auftretenden Ektoparasiten sind für die Apothekenpraxis vor allem die Kopfläuse bedeutsam Fotos: Fotolia; mosquito® Pedikulosen sind auch in Deutschland weiterhin auf dem Vormarsch. Sie verursachen enorme Kosten für das Gesundheitssystem und stellen für die Betroffenen, aber auch für das Schulsystem eine große Belastung dar. Resistenzentwicklungen gegen gängige Pedikulozide gebieten die Entwicklung neuer Wirkstoffe und alternativer Therapieansätze. Menschenläuse Häufigkeit Unter den Läusen fasst man die blutsaugenden Säugetierläuse und Beißläuse (Mallophagen, Haarlinge oder Federlinge) zusammen. Tierläuse sind Blutsauger, die mit ihrem Stechrüssel beim Biss die Bildung juckender Quaddeln verursachen und dabei Krankheiten auf den Wirt übertragen können. Neben der Filzlaus (Phtirus pubis) und der Kleiderlaus (Pediculus humanus humanus) ist als bedeutendster Vertreter die Kopflaus (Pediculus humanus capitis) als Parasit des Menschen unter den Säugetierläusen (Anoplura) zu nennen [1]. Daneben kann der Mensch auch von anderen Tierlausarten temporär befallen werden, wie etwa von der Schweine- und der Rinderlaus [1]. Der Befall mit Kopfläusen (Pedikulose) ist bei Kindern die häufigste Parasitose und vermutlich nach der Erkältung die zweithäufigste ansteckende Erkrankung [3]. Obwohl Läuse im allgemeinen lediglich als „Lästlinge“ eingestuft werden, entstehen dem Gesundheitswesen durch den Läusebefall erhebliche Kosten. Sind Schulkinder betroffen, stellt auch der Unterrichtsausfall ein nicht zu unterschätzendes Problem dar. Die durch Kopfläuse bedingten Parasitosen nehmen weltweit in der Bevölkerung zu, wie an Verkaufszahlen für Läusemittel abzuschätzen ist, während der Befall mit Kleider- und Filzläusen aufgrund der Verbesserung der Lebensbedingungen sich weitgehend auf bestimmte Risikogruppen, wie beispielsweise Obdachlose und Prostituierte, beschränkt [2]. Daten zu Prävalenzstudien schwanken zum Teil erheblich. In der Personengruppe der 6- bis 15-Jährigen lässt sich für Deutschland eine Punktprävalenz von etwa 1–3% erwarten, was einer Inzidenz von 800–2400 Kindern pro 10000 pro Jahr entspricht [3]. Die Befallhäufigkeit unterliegt jahreszeitlichen Schwankungen und zeigt in mittleren Breiten ein Maximum in den Sommermonaten. Die Häufigkeit der Pedikulose differiert allerdings lokal erheblich, was man durch den Vergleich verschiedener Städte oder Schulen zeigen kann. Die wichtigste Risikogruppe stellen Kinder zwischen 8 und 12 Jahren dar. Interessant ist, dass eine Pedikulose überproportional bei Kindern weiblichen Geschlechts auftritt. Dieser Unterschied lässt sich allerdings nicht auf beispielsweise die Haarlänge zurückführen, sondern eher auf Eine Infektion mit Kleiderläusen steht in klarem Zusammenhang mit den hygienischen Verhältnissen. Kleiderläuse legen ihre Eier an der Innenseite der Kleidung ab, von wo aus sie auf den Körper wandern, um Blut zu saugen. Durch die Übertragung des Fleckfiebers während kriegerischer Auseinandersetzungen hat dieser Parasit zur Dezimierung ganzer Armeen beigetragen [2]. Die deutlich kleineren Filzläuse treten vorwiegend bei Erwachsenen und dort vornehmlich im Bereich der Schambehaarung auf. Ein Indiz für einen Filzlausbefall können bläuliche Flecken („maculae caeruleae“) an den Einstichstellen sein, deren Färbung durch das abgebaute Blut entsteht [2]. Kopfläuse fühlen sich dagegen nur im Kopfhaar der Wirte wohl, wo sie sich regelmäßig ihre Blutmahlzeiten einverleiben. 9 PHARMAZEUTISCHE WISSENSCHAFT Übertragung Abbildung 1: Lindan geschlechtsspezifische Verhaltensweisen, die zu einem engeren Kontakt unter den Mädchen und so zu einer besseren Transmission führen [3]. Biologie Läuse sind Gliederfüßer (Arthropoda) und gehören in die Klasse der Insekten (Insecta). Sie sind extrem wirtsspezifisch. Während Menschen heute von Filz-, Kleider- und Kopfläusen heimgesucht werden, findet man Läuse noch bei anderen Primaten, so etwa Filzläuse bei Gorillas und Kopfläuse bei Schimpansen [4]. Die Kopflaus hat eine Länge von etwa 2 – 3,5 mm, einen kurzen Rüssel und zum Umklammern von Haaren gut angepasste Klauen an den Beinen, sowie Punktaugen. Läuse brauchen alle 3 bis 6 Stunden eine Blutmahlzeit und überleben außerhalb des Wirts nur für kurze Zeit [3]. Die Entwicklung vollzieht sich über aus dem Ei schlüpfende Nymphenstadien, die im Wesentlichen schon den Bauplan der adulten Laus aufweisen; d.h. eine vollständige Metamorphose über ein Puppenstadium findet hier nicht statt. Die Weibchen produzieren während ihres 3- bis 4-wöchigen Lebenszyklus etwa 300 Eier. Diese werden mit einer wasserunlöslichen Substanz an die Haare gekittet und bilden die so genannten Nissen. Die Parasiten sind sogar in der Lage, die Farbe des Chitinpanzers an die Haarfarbe ihres Wirts anzupassen, was die Identifikation erschwert [3]. Bei der Kopflaus erfolgt die Verbreitung über den Kontakt, speziell den der Haare, z.B. beim Kuscheln mit Kindern und vor allem dort, wo viele Menschen auf engem Raum zusammen sind, wie beispielsweise in Kindergärten und Schulen. Dabei spielt die Hygiene, entgegen verbreiteter Vorurteile, keine Rolle. Allerdings ist die Gefahr von Kontaktinfektionen nach dem Kratzen unter schlechten hygienischen Bedingungen naturgemäß erhöht. Problematisch ist insbesondere das Einkratzen des Läusekots. Zudem sind eine Hypersensibilisierung der Haut und Lymphknotenschwellungen mögliche Folgen, vor allem bei einem chronischen Befall mit Läusen. Bei einer Reinfestation zeigen Patienten gewöhnlich schneller Symptome wie Quaddelbildung und Juckreiz. Das spricht für ein immunvermitteltes Phänomen gegen Speichelbestandteile der Läuse [3]. Daneben gibt es aber auch Krankheiten, die direkt von den Kopfläusen übertragen werden können. So werden zum Beispiel die das Rückfallfieber verursachenden Borrelien auf den Wirt übertragen. Während Pestausbrüchen lässt sich der Erreger Yersinia pestis, der vor allem durch Flöhe verbreitet wird, auch in humanen Kopfläusen nachweisen. Im Tierversuch an Kaninchen konnte zudem die Potenz der Läuse als Vektor dieser Krankheit belegt werden [5]. Diagnostik Der Parasit, vor allem aber seine Nymphen und Eier sind in der Regel nur schwer auf der Kopfhaut zu entdecken. In vielen Fällen sind nur wenige Läuse vorhanden, was eine Identifizierung erschwert. Meistens werden Läuse beim systematischen Kämmen gefunden. Eine rein visuelle Inspektion ist dagegen weniger erfolgversprechend. In den wenigsten Fällen stellt der Arzt die erste Diagnose, sondern meistens die Eltern, gelegentlich auch Lehrkräfte oder der Friseur [3]. Therapie Die Pedikulose kann prinzipiell sowohl topisch als auch systemisch therapiert werden. Topische Therapien wirken mechanisch, neurotoxisch (Pedikulozide) oder physikalisch [3]. 10 Abbildung 2: Pyrethrin I Für die Behandlung von Läusen sind verschiedene, z.T. verschreibungs- bzw. apothekenpflichtige, aber auch frei verkäufliche Präpa- Abbildungen: Eck Infizierte Kinder werden häufig isoliert. Um die Ansteckung anderer Kinder zu verhindern, werden Kinder beispielsweise von der Kinderbetreuung ausgeschlossen, solange der Kopf nicht nissenfrei ist. Diese „no-nit policy“ aber stellt vor allem alleinerziehende Eltern vor organisatorische Probleme, die in Verbindung mit der Stigmatisierung des Kindes und der Familie dazu führen, dass ein Befall mit Kopfläusen nicht selten verschwiegen wird [2]. Dazu kommt, dass nur infektiöse Nissen, d.h. solche, die weniger als etwa einen Zentimeter von der Kopfhaut entfernt sind, bedeutsam sind. Weiter von der Haut entfernte Nissen sind im Allgemeinen bereits leer oder nicht vital. Dies ergibt sich aus der Lebensdauer der Läuse und der durchschnittlichen Wachstumsgeschwindigkeit der Haare. Kopfläuse fühlen sich nahe der Kopfhaut wegen der dort günstigen Temperatur am wohlsten. Der Abstand der Nissen vom Haaransatz gibt auch einen Hinweis auf den Infestationsbeginn. Infektiöse, gräulich-braune Nissen sind gegenüber den nicht lebensfähigen Eiern unscheinbar und werden leicht übersehen. So wurde die „no-nit policy“ auch vom Robert Koch-Institut fallen gelassen [2]. Zertifizierte Fortbildung Abbildung 3: Ivermectin rate erhältlich. Unter den chemischen Pedikuliziden sind vor allem Lindan [Abb.1], Allethrin und Permethrin sowie das aus Chrysanthemen gewonnene Pyrethrum (bzw. sog. Pyrethroide, Derivate des natürlichen Pyrethrums) zu nennen. Die Hauptbestandteile des Pyrethrums sind die so genannten Pyrethrine [Abb.2]. Chemische Pedikulizide sind toxikologisch nicht unbedenklich. Von einer Behandlung mit Lindan-haltigen Präparaten wird beispielsweise in den USA vom Center for Disease Control and Prevention wegen der hohen Toxizität abgeraten. Dort sind die entsprechenden Präparate allerdings deutlich höher konzentriert als in Deutschland [2]. Das synthetische Pyrethroid Permethrin wirkt sowohl gegen adulte Läuse als auch gegen die Nissen. Vorteile sind die gegenüber natürlichen Pyrethroiden bessere Wirksamkeit und Verträglichkeit. Allethrin ist auch verschreibungsfrei in Form von Sprays erhältlich. In den USA und im europäischen Ausland wird das Insektizid Malathion empfohlen. Dieser Wirkstoff ist allerdings in Deutschland nicht mehr zugelassen [2]. Wegen der Giftigkeit werden nicht selten Pedikulozide auf pflanzlicher Basis bevorzugt. Dabei handelt es sich meist um ätherische Öle. Wegen der unzureichenden Datenlage im Hinblick auf Wirksamkeit und Toxikologie sind Pedikulozide auf pflanzlicher Basis nur als Reservemedikament empfehlenswert [3]. Neben dem Einsatz dieser Pedikulozide ist aber vor allem eine mechanische Entfernung der Parasiten mit Hilfe eines Nissenkammes für die Behandlung wichtig. Nach einer neueren Studie [6] ist die mechanische Entfernung der Läuse sogar effektiver als eine rein chemische Behandlung mit geeigneten Insektiziden, wie in diesem Fall Malathion oder Permethrin als insektizide Wirkstoffe. Allerdings ist eine rein mechanische Behandlung durch Kämmen kaum praktikabel, da diese viel Zeit in Anspruch nimmt (mehrere Stunden täglich über mehrere Tage) und sich das kaum jemand zumuten lässt, gerade Kinder nicht [7]. Eine Kombination zwischen ständiger mechanischer Entfernung und der Behandlung zum Beispiel mit insektiziden Shampoos und dringend empfohlener Wiederholung nach etwa acht bis zehn Tagen ist besonders erfolgversprechend. In jüngster Zeit wird vermehrt von Resistenzen gegenüber im Handel befindlichen Wirkstoffen berichtet [8]. Besonders häufig sind Resistenzen in Ländern, in welchen Läuse verbreitet sind und chemische Insektizide in großen Mengen eingesetzt werden, wie beispielsweise in den Vereinigten Staaten, in Großbritannien, Israel und Australien [9]. Die Nymphen der Läuse verfügen über ein multiples Exoskelett (diese werden in Schichten nach jedem Häutungsprozess behalten), welches es den Tieren erlaubt, sich bei Exposition mit einem Pedikulozid abzuschirmen, wodurch nur eine subletale Dosis den Parasiten angreift [10], was zwangsläufig auch zur Resistenzbildung führt. Nymphen die sich gerade gehäutet haben sind dagegen besonders anfällig gegenüber Insektiziden. Durch natürliche Selektion haben Läuse darüber hinaus auch aus anderen Gründen bereits gegenüber verbreitet verwendeten Substanzen Resistenzen entwickelt. Die Ursachen für die Entwicklung von Resistenzen sind vielschichtig. So hat beispielsweise die Effektivität von Pyrethrinen wegen Änderungen in den Arzneimittelformulierungen nachgelassen, die aus Sicherheitsgründen vorgenommen wurden [10]. Auch die Applikation der Pedikulozide auf nasses Haar ist ein bedeutsamer Faktor, da es so zu einer variablen Verdünnung des Wirkstoffes kommt. Einige Patienten verwenden auch zu wenig des entsprechenden Produktes, um damit Kosten zu sparen. Letztendlich führt die Kombination einer herabgesetzten Produkteffizienz in Verbindung mit dem oft nicht angemessenen Anwenderverhalten zu einer Verringerung der Effizienz der Behandlung des Läusebefalls und damit zur Entstehung von Resistenzen [10]. Auch das Verbleiben von Resten der dann stark verdünnten Pedikulozide nach der Behandlung trägt zur Entwicklung von Resistenzen bei, obwohl der Verbleib von Rückständen andererseits im Zusammenhang mit einem Schutz vor einer Reinfektion früher durchaus auch positiv gesehen wurde. Malathion (in einer 0,5%-igen Lotion) zeigt Studien aus den 80er Jahren zufolge keinen Verlust der Wirksamkeit über längere Zeiträume, während das für Pyrethrinprodukte und Lindanpräperate nicht der Fall war [10]. Aufgrund einer zu erwartenden Zunahme von Resistenzen werden neue Therapieansätze und neue Wirkstoffe notwendig. Vielversprechend ist die in vitro Studie eines Shampoos auf Basis eines Pflanzenextraktes vom Neem Baum Azadirachta indica [9]. Das WashAway LouseTM Shampoo der Firma Alpha-Biocare GmbH (Düsseldorf, Deutschland), das einen öligen Extrakt der Samen des Neem Baumes enthält, wurde hier in der Wirksamkeit gegen Läuse mit der rezeptfrei erhältlichen Verbindung Permethrin (1%-ig) als Positivkontrolle verglichen. Nach weniger strengen Kriterien für „Mortalität“, wie sie üblicherweise in solchen Versuchen verwendet werden, wie dem Aufrichtereflex, den die Tiere zeigen, wenn man sie auf den Rücken rollt, zeigt das Shampoo eine Mortalitätsrate von 100%. Die Permethrin-Gruppe lag im Beobachtungszeitraum dagegen nur zwischen 68 und 90%. Vielversprechend ist auch der Wirkstoff Ivermectin [Abb.3], ein Vertreter aus der antiparasitären Klasse der Avermectine. Ivermectin ist 11 PHARMAZEUTISCHE WISSENSCHAFT ein Breitspektrumhelminthikum, das oral verabreicht wird und somit systemisch wirkt. Es ist sowohl gegenüber Endoparasiten mit kutanem Tropismus (Strongyloides stercoralis, Ancylostoma braziliense, Cochliomyia hominivorax, Dermatobia hominis, Filaria bancrofti, Wucheria malayi, Onchocerca volvulus, Loa-loa) als auch gegenüber Ektoparasiten (Sarcoptes scabies, Pediculus humanus, Demodex folliculorum, Cheyletiella sp.) wirksam und besonders interessant für die Behandlung von Patienten mit zum Beispiel Krätze, Kopfläusen oder Myiasis sowie anderen Erkrankungen [11]. Andererseits konnte in einer Studie über die Behandlung von Sandflöhen (endemisch in Südamerika), deren weibliche Tiere gewöhnlich mit einer sterilen Nadel aus der Epidermis entfernt werden, mit oral verabreichtem Ivermectin keine Wirksamkeit gegenüber der Placebogruppe nachgewiesen werden [12]. Die orale Applikation des Wirkstoffes ist vorteilhaft. Die kleinen Tabletten werden auch problemlos von Kindern akzeptiert und sind sehr gut verträglich [2]. Nennenswerte Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet [3]. Auch eine topische Darreichungsform des Wirkstoffes wurde erfolgreich getestet. Zugelassen ist der Wirkstoff beispielsweise in Frankreich zur Behandlung von Rundwurminfektionen und der Skabies [2]. Die Substanz kann von jeder Apotheke gemäß §73 Abs. 3 Arzneimittelgesetz auf Privatrezept aus EU-Ländern importiert werden [3]. Wegen des breiten Wirkspektrums in Verbindung mit einer guten Verträglichkeit und der geringen Toxizität eignet sich Ivermectin vor allem zur Behandlung polyparasitärer Patienten. In neuen Studien der Universität in Utah wird eine innovative Trokknungsmethode vorgestellt [13]. Diese physikalische Methode verzichtet vollständig auf die Verwendung von Chemikalien. Angeblich reicht eine einmalige 30-minütige Behandlung mit einem eigens entwickelten Heißluftgerät, um 98% der Nissen und 80% der Läuse zu töten. Die verbleibenden Läuse sollen nicht mehr fortpflanzungsfähig sein. Ein spezielles marktfähiges Gerät, der „LouseBuster“, wird noch entwickelt. Der Infektionsschutzexperte Michael Forßbohm warnt allerdings vor der Behandlung mit heißer Luft [13]. Weder gebe es unabhängige wissenschaftliche Belege, noch sei die Behandlung ungefährlich. Die Experten empfehlen die Anwendung eines der rezeptfrei in Apotheken erhältlichen und in Deutschland zugelassenen Medikamente [13]. Vor allem von der Verwendung Der Autor Diplombiologe Dr. Gero Eck Geboren 1972 in Schweinfurt. Biologiestudium 1993 bis 2000 an der Bayerischen Julius-Maximilians-Universität Würzburg mit den Schwerpunkten Tierökologie und Tropenbiologie, Pharmazeutische Biologie sowie Ökophysiologie der Pflanzen und Geobotanik. 2000 bis 2005 Promotion unter Leitung von Prof. Dr. Peter Proksch am Institut für Pharmazeutische Biologie und Biotechnologie. Zwischen 2005 und 2007 in der angewandten Naturstoffforschung bei Bio-Mar in Düsseldorf und dort u.a. mit der Isolierung und Strukturaufklärung von Naturstoffen aus marinen Mikroorganismen beschäftigt. 12 eines gewöhnlichen Haartrockners ist abzuraten, da hier die warme Luft nicht gezielt an die betroffenen Bereiche gelenkt werden kann und Hautverletzungen durch die Hitze möglich sind. Eine weitere neuartige und äußerst vielversprechende physikalische Methode ist die Applikation von Substanzen niedriger Viskosität [3]. Entsprechende Produkte dringen in die Atemlöcher bzw. Tracheen der Läuse ein. Die Parasiten gehen daraufhin an Hypoxie ein. Auch in die Nissen dringt die Substanz ein, was dort zu einem Verkleben der Eier führt. Dimeticon, ein langkettiges Silikon, das als Karminativum bei Gasansammlungen im Magen-Darm-Trakt angewendet wird, ist ein entsprechender Vertreter. In Deutschland ist auch bereits ein Produkt (Handelsname NYDAL®) zugelassen, welches unter anderem Dimeticon als Wirksubstanz enthält. Dimeticon überzieht Läuse und Eier mit einem wasserundurchlässigen Film, dringt in die Tracheen ein und weicht eventuell auch den Chitinpanzer der Läuse auf. Neben der toxikologischen Unbedenklichkeit ist diese Therapieform vor allem auch deshalb interessant, weil hier kaum mit Resistenzentwicklung zu rechnen ist. Literatur 1. H. Mehlhorn & G. Pierkarski: Grundriss der Parasitenkunde. Gustav Fischer Verlag Stuttgart - Jena - Lübeck - Ulm. 1998 (5. Auflage). 2. J. Richter, I. Müller-Stöver, S. Walter, H. Mehlhorn, D. Häussinger (2005). Kopfläuse-Umgang mit einer wieder auflebenden Parasitose. Deutsches Ärzteblatt 102(36): A-2395/B-2016/C-1909. (http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=heft&id=48194) 3. H. Feldmeier 2006: Pediculosis capitis - Die wichtigste Parasitose des Kindesalters. Kinder- und Jugendmedizin 4: 249-259. 4. Parasiten - Menschen erbten Filzläuse von Gorillas. Spiegel online Artikel vom 08.03.07. 5. L. Houhamdi, H. Lepidi, M. Drancourt, D. Raoult 2006: Experimental Model to Evacuate the Human Body Louse as a vector of Claque. The Journal of Infectious Deseases 194: 1589-1596. 6. N. Hill, G. Moor, M. M. Cameron, A. Butlin, S. Preston, M. S. Williamson, C. Bass (2005). Single blind, randomised, comparative study oft he Bug Buster kit and over the counter pediculicide treatments against head lice in the United Kingdom. BMJ 331: 384-387. 7. S. Schmitt. Gefährlicher Ratschlag - Viel heiße Lust gegen Kopfläuse. Spiegel online Artikel vom 06.11.06. 8. C. G. Burkhart & C.N. Burkhart 2006: Safety and efficacy of pediculicides for head lice. Expert Opin. Drug Saf. 5: 169-179. 9. J. Heukelbach, F.A.S. Oliveira, R. Speare 2006: A new shampoo based on neem (Azadirachta indica) is highly effective against head lice in vitro. Parasitol. Res. 99: 353-356. 10. T. L. Meinking (2004). 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Sie erhalten den Fortbildungspunkt für die Kategorie „Bearbeiten von Lektionen“ (rezertifiziert durch die Bundesapothekerkammer, Veranstaltungs-Nr.: BAK 2006/36). Es ist pro Aufgabe nur eine Antwort richtig. Die Lösungen werden Ihnen zusammen mit dem Fortbildungspunkt mitgeteilt. Bitte tragen Sie unbedingt Ihre Postanschrift und Ihre Telefon-Nummer (für evtl. Rückfragen) in das Faxformblatt ein! 1. Die größte Risikogruppe für einen Kopflausbefall stellen Kinder in folgendem Alter dar: A) 앮 0 bis 3 Jahre B) 앮 4 bis 7 Jahre C) 앮 8 bis 12 Jahre D) 앮 13 bis 17 Jahre 2. Für A) 앮 B) 앮 C) 앮 D) 앮 eine Infestation mit Kopfläusen spielt eine besondere Rolle: enger Kontakt Haarlänge soziales Umfeld Körperpflege 3. Wieviele Eier produzieren weibliche Läuse in etwa? A) 앮 100 B) 앮 300 C) 앮 500 D) 앮 1000 6. Welcher Wirkstoff hat den Vorteil einer unwahrscheinlichen Resistenzentwicklung bei der Behandlung der Pedikulose? A) 앮 Dimeticon B) 앮 Ivermectin C) 앮 Lindan D) 앮 Pyrethum 7. Welcher der folgenden Wirkstoffe ist in Deutschland nicht mehr zur Pedikulosebehandlung zugelassen? A) 앮 Permethrin B) 앮 Allethrin C) 앮 Malathion D) 앮 Ivermectin 4. Wie häufig brauchen Läuse Blutmahlzeiten? A) 앮 Alle 1 bis 3 Stunden B) 앮 Alle 3 bis 6 Stunden C) 앮 Alle 6 bis 9 Stunden D) 앮 Alle 9 bis 12 Stunden Berufsbezeichnung: 5. Welcher der folgenden Wirkstoffe kann oral appliziert werden? A) 앮 Permethrin B) 앮 Dimeticon C) 앮 Pyrethrum D) 앮 Ivermectin 8. Die A) 앮 B) 앮 C) 앮 D) 앮 앮 Apotheker/in 앮 PTA Nissen der Läuse zeigen die folgende Färbung: variabel gelblich bräunlich rötlich BITTE UNBEDINGT IHRE POSTANSCHRIFT HIER EINTRAGEN! Ja, ich möchte das ApothekenMagazin regelmäßig erhalten! Bitte ankreuzen Lösen Sie – exklusiv für Abonnenten – den ABO-Fragebogen in dieser Ausgabe und Sie erhalten einen zusätzlichen Fortbildungspunkt! Ich abonniere das Apotheken-Magazin zum Jahresvorzugspreis von 25,– EUR (10 Ausgaben inkl. MwSt. und Versand, Inland). 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