Neubau Stadtarchiv, Luzern

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NEUBAU STADTARCHIV, 6015 LUZERN
Neubau Stadtarchiv, Luzern
Städtebau
Das Grundstück bei der Kantonsschule Reussbühl ist durch die stark abfallende Hangkante
gegen Nordwesten mit Weitsicht über Emmenbrücke bis zum Pilatus, durch die siebenbis neungeschossigen Gebäudekörper von
Ruopigen im Süden und den im Gegensatz
eher flach ausgestreckten Gebäudekomplex
der Kantonsschule Reussbühl im Westen geprägt. Das sechsgeschossige turmartige Gebäude des neuen Stadtarchivs wird aufgrund
der spezifischen Lage, der Funktionalität und
einer massvollen Rücksichtsnahme auf die umliegende Bebauungsstruktur ausgestaltet. Das
neue Stadtarchiv gliedert sich angemessen in
die Quartierbebauung ein. Als öffentliches
Haus soll es Präsenz markieren und in die weitere Entfernung ausstrahlen.
Umgebung
Von der Ruopigenstrasse gelangt man über einen grosszügigen Vorplatz an der südwestlichen Fassade zum Haupteingang des Archivs.
Gegen Nordosten fällt das Gelände leicht ab
und lässt das Sockelgeschoss mit der Anlieferung in Erscheinung treten. Diese erfolgt über
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die Rothenbadstrasse. Entlang dieser kurzen
Stichstrasse befinden sich sechs Parkplätze.
Der Platz vor dem Gebäude ist mit Betonplatten belegt. Die Wege sind asphaltiert. Die relativ kleine Gebäudegrundfläche lässt auf allen
Seiten einen grosszügigen, naturnah gestalteten Grünraum frei. Die umliegenden Wiesen führen bis an die Fassaden heran. Locker
angeordnete Baumgruppen rahmen den Blick
in die Weite.
Raumdisposition
Die unterschiedlichen Nutzungsbereiche
sind auf verschiedenen Geschossen angeordnet. Sämtliche öffentlichen Nutzungen
liegen im Erdgeschoss und bilden das Herzstück des neuen Stadtarchivs. Über eine Raumschicht mit Windfang, Garderobe und Toiletten betritt man den dreiseitig verglasten
Hauptraum, der einen starken Bezug zur grünen Umgebung mit Sicht in die Ferne hat. Der
Raum wird durch verschiedene Bereiche wie
Handbibliothek, Lesebereich, Abfrageterminals, Gruppenarbeitstisch, Aufsicht und Magazindienst zoniert. Die Wand zum Windfang
und zum Treppenhaus sowie die kräftige Mit-
Bauherr
Stadt Luzern
Hirschgraben 17
6003 Luzern
Architekt
Enzmann Fischer Partner AG
Seebahnstrasse 109
8003 Zürich
Baumanagement und Bauleitung
TGS Bauökonomen AG Luzern
Zentralstrasse 38 a
6003 Luzern
Sanitärplanung
Arregger Partner AG
Tribschenstrasse 70
6000 Luzern 14
Telefon 041 369 80 00
Fax 041 369 80 01
[email protected]
www.arregerpartner.ch
Fotograf: Mitch Enzmann, München
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Ausgeführte Arbeit: Bibliotheksregale
Ausgeführte Arbeit: Bauliche Brandschutzsysteme
ERBA Bibliotheks AG
Infrasafe AG
Wernatswilerstrasse 8b
8610 Uster
Telefon 044 912 00 70
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Luzernerstrasse 88a
6014 Luzern-Littau
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Ausgeführte Arbeit: Abdichtungen
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telstütze können als Ausstellungsfläche genutzt werden. Im ersten Obergeschoss befinden sich die halböffentlichen Bürobereiche,
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die interne Bibliothek, der Aufenthaltsraum
des Personals und ein Magazinraum für Bestände in Bearbeitung. In den darüberliegen-
den Geschossen sind die Magazinräume des
Stadtarchivs untergebracht. Die geschlossene
Fassade der Magazingeschosse ermöglicht
den notwendigen Schutz vor Licht und ein stabiles Raumklima. Im Dachgeschoss ist neben
dem obersten Magazinraum für die diversen
Lüftungsanlagen ein Haustechnikraum vorgesehen. Im Untergeschoss befindet sich neben
der Anlieferung, dem Akzessionsbereich mit
Werkstatt, dem Materiallagerraum, dem Fotoarchiv sowie der Haustechnik das Depot der
städtischen Kunstsammlung und der Lagerraum für die städtischen Kulturgüter. Diese
zwei zusätzlichen Nutzer teilen sich die Anlieferung mit dem Stadtarchiv. Sie sind sonst aber
geschickt von den Bereichen des Hauptnutzers getrennt. Damit kann garantiert werden,
dass die drei Nutzungseinheiten freien Zutritt
nur zu den ihnen zugeordneten Bereichen erhalten und ungestört ihrer Arbeit nachgehen
können. Die Erschliessung der verschiedenen
Geschosse des Stadtarchivs erfolgt über ein
Treppenhaus und einen Warenlift. Mit dem Lift
ist auch die Zugänglichkeit für gehbehinderte
Mitarbeitende gewährleistet.
NEUBAU STADTARCHIV, 6015 LUZERN
Gebäudestruktur
Die statische Struktur besteht aus einem einfachen, vorfabrizierten Stützenraster entlang
der Fassade und einem in der nordwestlichen
Gebäudeecke liegenden Betonkern. Die rippenartige Deckenstruktur spannt sich jeweils
von der Fasade zum axialen Installationskanal, der als grosser Unterzug wirksam ist. Die
vorfabrizierten Rippen erfüllen statische Zwecke und wirken durch die vergrösserte Speicherfläche ausgleichend auf das Raumklima.
Durch das relativ geringe unterirdische Volumen konnte während der Bauphase auf eine
aufwändige Hangsicherung verzichtet werden. Im Allgemeinen verkürzte die Wahl der
Elementbauweise die Bauzeit, ebenfalls wird
ein allfälliger späterer Rückbau dadurch erleichtert. Die konsequente Trennung der tragenden und nicht tragenden Bauteile ist die
Grundlage für einen künftigen phasengerechten Bauteilersatz und gewährleistet eine langfristige Flexibilität.
Fassade
Das Konstruktionsprinzip der Fassade lehnt
sich an das vorgefundene Fassadenbild der
Kantonsschule Reussbühl an. Die Fassade besteht aus vorgehängten, vorfabrizierten Betonelementen, welche die einfache Gebäudestruktur nach aussen hin offen legen. Die
hinterlüfteten Füllelemente sind vorfabrizierte
Klinkerelemente. Es wurde bewusst ein Material gewählt, das widerstandsfähig und unterhaltsarm ist. Die stark ausformulierten Stützen
und horizontalen Bänder aus Betonelementen
präsentieren sich für den Ort identitätsstiftend
und bilden zusammen mit den Ausfachungen
aus Klinker und den Fenstern eine hochwertige
und elegante, aber auch eine zweckmässige
Gebäudestruktur. Die fast komplett verglaste
Fassade des Erdgeschosses unterstreicht den
öffentlichen Charakter dieses Gebäudes. Es
lädt zum Besuch ein und ermöglicht einen
hohen Bezug zur Landschaft. Die geschlossenen Fassaden in den Magazingeschossen
verleihen dem Gebäude einen ausdrucksstarken Charakter: Sie werden als geschlossener, ruhiger, majestätischer Gebäudeteil
oberhalb der transparenten, öffentlichen Geschosse schon von weitem wahrgenommen.
Nachhaltigkeit
Der geplante Neubau konnte im Minergie­-PEco-Standard erstellt werden. Bereits im Wettbewerb wurde das Projekt den hohen Zielen
entsprechend geplant. Das Gebäude kann sowohl in Bezug auf betriebliche Fragen und
ökologische Standards als auch im architektonischen Ausdruck den hohen Anforderungen
gerecht werden. Die Primäranforderungen
wurden mit einer entsprechend gut gedämmten Gebäudehülle erreicht. Das klar strukturierte und sehr kompakte Volumen mit wenig
Fassadenabwicklung und einem optimierten Fensteranteil mit gutem Sonnenschutz ist
ideal. Durch bauliche Massnahmen und entsprechende Materialwahl wurde neben der Betriebsenergie auch der grauen Energie Rechnung getragen. Die Anforderungen nach einer
gesunden und ökologischen Bauweise konnten somit erfüllt werden. Das Flachdach wurde
nach dem Standard des städtischen Merkblatts zur extensiven Dachbegrünung erstellt.
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