Exploration im Tiefengeo- thermieprojekt Wiesbaden

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Exploration im
Tiefengeothermieprojekt Wiesbaden
Ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Wiesbaden,
der Rhein-Main Deponie und der ESWE Versorgungs AG
Sebastian Krämer
ESWE Versorgungs AG, Wiesbaden
Hagen Deckert
Institut für geothermisches
Ressourcenmanagement, Bingen
Darmstadt
01.10.2013
ESWE Versorgungs AG
Stromabsatz
1.121 GWh
1.263
Erdgasabsatz
3.769 GWh
4.139
Fernwärmeabsatz
257 MWh
233
Wasserabsatz
14.3 Mio. m³
13.9
Beschäftigte
638 Mitarbeiter
599
Umsatz
~ 416
392 Mio. €
Geschäftsjahr 2012
2009
Starke Partner in der Region
Die geologischen Voruntersuchungen für das Tiefengeothermie
Projekt Wiesbaden werden unter Federführung der ESWE
Versorgungs AG durchgeführt mit folgenden Projektpartnern:
Umweltamt der
Landeshauptstadt
Wiesbaden als Partner
für die Stadt Wiesbaden
Rhein-Main Deponie als
Partner für die Region
Main-Taunus-Kreis
Starke Partner zur Durchführung der Exploration
Energieerzeugung für Wiesbaden
Strom 2013
•
Wärme 2013
Beschluss der Stadtverordnetenversammlung der LHW vom
10.05.2007 („20-20-20 Ziel“)
– Reduktion des Gesamtenergiebedarfs bis 2020 um 20 % gegenüber 1990
– Erhöhung des Anteils der Erneuerbaren Energien am Primärenergiebedarf
Wiesbadens auf 20 %
Motivation
•
Nutzung der heißen Quellen in Wiesbaden
schon durch die Römer zur
Gebäudebeheizung und zum Baden
•
Das Wasser steigt über artesische Brunnen
an die Oberfläche und hat dort eine
Temperatur von bis zu 60 C
•
Aktuell wird eine Nahwärmeinsel mit 2 MWth
zur Gebäudeheizung mit Wärme aus
Thermalwasser betrieben
•
Zur Strom- und Wärmeerzeugung in einem
Geothermieheizkraftwerk sind Temperatur
von über 120 C nötig
•
Quellwassermengen hierzu bei Weitem
nicht ausreichend
Erschließung geothermisches Potential über Tiefbohrungen
außerhalb Heilquellengebiet
Mögliche Nutzung der Tiefen Geothermie
• ESWE betreibt in Wiesbaden
das Stromnetz und auch das
Fernwärmeverbundsystem
• Thermische und elektrische
Energie aus einem eigenen
Geothermieheizkraftwerk
könnte somit jederzeit
vollständig genutzt werden
• Ein Geothermieheizekraftwerk
mit 4 MWel und 10 MWth würde
ca. 2% des Strom- und
Wärmebedarf von Wiesbaden
CO2-frei bereitstellen
Erlaubnisfeld Wiesbaden
• Herbst 2008 Durchführung
einer Potentialanalyse zur
Nutzung Tiefen Geothermie
• Daraufhin Entscheidung zur
Durchführung detaillierter
Untersuchungen
• Zunächst bergrechtliche
Beantragung Erlaubnisfeld bei
RP Darmstadt erforderlich
• April 2009 Erteilung der
Erlaubnis zur Aufsuchung von
Erdwärme und Sole
Bisherige Aktivitäten
Frühjahr
2009
Bescheid
Erlaubnisfeld
Voruntersuchung
2010
Durchführung
2D-Seimsik
Zusätzliche
Explorationsmaßnahmen
2011
Zusätzliche
Explorationsmaßnahmen
Erstellen von 3DModelle
(Temp. / Geologie)
20122013
Durchführung
3D-Seismik
Neuberechnung
der aktuellen
Modelle
Ende
2013
Entscheidung über Fortführung des
Projekts Tiefe Geothermie
Projektfortschritt
Fernerkundung
1D-Lineamente an
der Oberfläche
2D
Seismik
Gravimetrie
Synthese in
3D-Modell
Streichen und Einfallen
geologischer Strukturen
im 3D-Raum
Senkrechte 2DSchnitte durch
Schichten und
Störungen
Literaturrecherche
Gelände Temperatur3D
modell
Klüftigkeit
Seismik
Charakterisierung
potenzielle
Reservoirgesteine
• Verschneidung der
Information
• Erstellung einer 3DGeometrie
• Info für 3D-Seismik
Füllen mit
physikalischen
Eigenschaften
Genaue Auflösung der
Zielstruktur bis in
Zieltiefe
Temperaturverteilung
Heat in Place
Fernerkundung
Fernerkundung
Flächendeckende Struktur-Informationen im Konzessionsgebiet
(Oberflächeninformation)
+ Flächendeckend
+ Schnell
+ Preiswert
- „Nur“ Oberfläche
Lineamente = Störungsstreichen
Planung Seismik
Gravimetrie / Magnetik
Fernerkundung
2D
Seismik
Gravimetrie
/ Magnetik
Aeromagnetik
Füllung der Informationslücken: Orientierungsdaten von Störungen
(Tiefeninformation)
+ Flächendeckend
+ mittlere Erkundungstiefe
+ 3D-Information
- Geringere Auflösung als
Seismik
Störungseinfallen
Störungsstreichen
Gravimetriemesspunkte
Gravimetrie Auswertung
Bougeranomalie
Messdaten (Bougeranomalie)
Gemessenes Schwerefeld
Feldfortsetzung
Auswertung
Horizontales Gradientenfeld
Feldfortsetzung
Prozessierte Daten
Ausgewählte Strukturen
Vergleich mit
2D-Seismik
Feldtransformation der Messdaten
erlaubt die Detektion von
Dichteunterschieden, selbst bei
kleiner Magnitude der relativen
Schwereanomalie.
3D-Seismikkampagne
Fläche
Messpunkte
LVL
Messdauer
•
•
•
92 km²
5.043
150
42 Tage
Alle Grundstückeigentümer
wurden persönlich informiert
Alle Anwohner wurden über
einen Infozettel kurz vor der
Messung benachrichtigt
Es wurden keine nennenswerten Schäden bei der
Durchführung gemeldet
Erstellung eines räumlichen Untergrundmodells
Fernerkundung
2D
Seismik
GraviSynthese in
3D
metrie Seismik 3D-Modell
Magnetik
Implementierte Daten
Oberflächengeologie
Fernerkundung
geologische Profile
Bohrungen
Seismik etc.
Erstellung eines Temperaturmodells
(unter Verwendung des geologischen 3D-Modells)
2D
Seismik
Gesteinseigenschaften
Synthese in
3D-Modell
Gravimetrie
Temperatur
modell
Berechnung des
Temperaturmodells
Fernerkundung
geolog. Einheiten
(rein konduktiv, an Tiefohrung kallibriert)
Ergebnisse Temperaturmodell
Tiefenlage der berechneten
mittleren Isothermen (gelb = 125°C,
orange = 145°C, rot = 165°C)
Tiefe der 125°C Isotherme (u.N.N.)
Heat in Place Density (1/2)
Verteilung der verfügbaren Wärme?
Theoretisch verfügbare Energie innerhalb eines
Volumens im Untergrund (Heat in Place)
Für jede Zelle des Modells wird Hip berechnet und
über die Höhe einer Säule integriert. Die
resultierende Energie für jede Säule des Modells
wird auf die Fläche der Säule normiert und
kartographisch dargestellt (Wellmann et al. 2010).
Daraus lässt sich eine flächennormierte
Wärmedichte (‚Heat in Place density) errechnen,
welche laterale Unterschiede in der
Wärmeverteilung verdeutlicht.
Heat in Place Density (2/2)
HIP-Berechung: Tmax=Tberechnet; Tmin=70°C, V=Schicht von 600m
Modelle berücksichtigen Fehler in den Temperaturmodellen und Verteilung der
Eingangsparameter Porosität und spez. Wärmekapazität.
Mittlere HIPD-Verteilung
Relativer Fehler der HIPDBerechnung
Die mittlere HIPD-Verteilungen ist ähnlich zur Temperaturverteilung. Die Mittelung über
verschiedene Porositäts-und Wärmekapazitätsmodelle führt zu einer Glättung der berechneten
HIPD-Verteilung. Einzelmodelle können größere HIPD-Kontraste aufzeigen.
Wir stehen Ihnen für weitere
Fragen gerne zu Verfügung
Weitere Informationen unter:
www.tiefengeothermie-wiesbaden-rheinmain.de
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