- Hessisches Staatstheater Wiesbaden

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Pressemitteilung mit der Bitte um Veröffentlichung
Wiesbaden, 10. Februar 2016
Internationale Maifestspiele am Hessischen Staatstheater
Wiesbaden vom 30. April bis 29. Mai 2016
Die Welt zu Gast in Wiesbaden
Vom 30. April bis 29. Mai 2016 finden die zweiten Internationalen Maifestspiele unter der
künstlerischen Leitung Uwe Eric Laufenbergs am Hessischen Staatstheater Wiesbaden statt. Einen
Monat lang ist mit weltbekannten Sängerinnen und Sängern, renommierten Schauspielensembles
und hochkarätigen Tanzkompanien vor internationalem Publikum und bei insgesamt 50
Veranstaltungen »die Welt zu Gast in Wiesbaden«.
Überblick über das Programm der verschiedenen Sparten:
Oper
Mit einem doppelten Paukenschlag der Moderne beginnen die Internationalen Maifestspiele 2016:
Bernd Alois Zimmermanns expressionistische Antikriegsoper »Die Soldaten« ist ein musikalischszenisches Großereignis, inszeniert vom jungen russischen Regisseur Vasily Barkhatov – ein
Menetekel gegen Gewalt und Zerstörung, von bestürzender Aktualität und soghafter
Anziehungskraft.
Als Uraufführung des Komponisten Helmut Oehring präsentiert das Hessische Staatstheater
Wiesbaden sein Auftragswerk »AGOTA?« nach Texten von Ágota Kristóf. Neben dem
international renommierten Ensemble Modern ist Dagmar Manzel für die berührenden Worte der
ungarischen Exilschriftstellerin eine ebenso ausdrucksstarke wie glänzende Interpretin. Sie zeigt in
dieser Partie zwischen Sprache und Sprachlosigkeit ihre Vielseitigkeit als Darstellerin. Dagmar
Manzel wird auch beim Operetten-Gastspiel der Komischen Oper Berlin, »Eine Frau, die weiß,
was sie will!«, im Mittelpunkt stehen.
Eine der größten Bass-Stimmen der letzten Jahrzehnte, Matti Salminen, wird seine erschütternde
»Boris Godunow«-Darstellung auf seiner Abschiedstournee noch einmal zeigen. Thomas
Hengelbrocks Ensemble ist mit »Dido and Aeneas« vertreten. Für die Barockopern-Aufführung
kommt erstmals eine Kooperation zweier großer Festivals des Rhein-Main-Gebiets zustande: des
Rheingau Musik Festivals und der Internationalen Maifestspiele. Die begonnene LiederabendReihe der Internationalen Maifestspiele wird mit den eindrucksvollen Interpreten Florian Boesch
und Michael Volle fortgesetzt.
Ein Höhepunkt ist die Festspielbesetzung der bejubelten »Così fan tutte«-Inszenierung, in der das
Publikum wahlweise auf der Bühne Platz nehmen kann. Es singen die atemberaubende SopranNewcomerin Julia Lezhneva (Fiordiligi), Daniela Fally (Despina) und William Shimell (Don
Alfonso). Eine weitere Gala bringt in »Die Macht des Schicksals« Weltstars wie Hui He als
Leonora, José Cura als Alvaro, Carlos Alvarez als Carlos und Marina Prudenskaja als Preziosilla ins
Programm der Internationalen Maifestspiele. Loriots »Wagners Ring an 1 Abend« wagt bereits
einen Ausblick auf die Saison 2016.2017, in der Wagners vierteiliges Lebenswerk komplett im
Spielplan steht. Mit großen Wagnerstimmen wie Catherine Foster, Doris Soffel, Emily Magee,
Andreas Schager und Samuel Youn und augenzwinkernden Texten, gelesen von Intendant und
Bayreuth-Regisseur Uwe Eric Laufenberg, finden die Internationalen Maifestspiele 2016 einen
abschließenden Höhepunkt.
Tanz
Martin Schläpfer, nach seiner sehr erfolgreichen Mainzer Zeit nun der Chef des Balletts am Rhein,
gastiert mit Mahlers Siebter, begleitet vom Hessische Staatsorchester Wiesbaden. Mit »7« ist ein
Hauptwerk Schläpfers in Wiesbaden zu erleben. Hier wird die Welt zu einer Bühne, auf der die
Herausforderungen des Lebens buchstäblich in die Tänzer-Körper hineingeschrieben erscheinen.
Ein eindringliches Kaleidoskop verschiedenster Szenen, die in ihrem Reichtum an Imaginationen
jene Zwischentöne ausloten, in denen der Tanz seine besondere Kraft zu entfalten vermag.
Die Batsheva Dance Company aus Israel wird mit »Last Work« einen Programmschwerpunkt im
Tanz setzen. Im Mai 2015 in Tel Aviv uraufgeführt, ist dieses Werk eines der jüngsten Ergebnisse
von Ohad Naharins unstillbarer Neugierde bei der Untersuchung von Tanz. Gemeinsam mit
seinem Ensemble erforscht er die Bewegung des Körpers als menschlichste und ergreifendste
Ausdrucksform und beweist, wie einzigartig die performativen Möglichkeiten von Tanz im
Vergleich zu anderen darstellenden Künsten sind. In einer fesselnden Choreografie gelingt es
Naharin ein scheinbar unendliches Spektrum von Gefühlen und Stimmungen hervorzurufen.
Ina Christel Johannessen gilt in Norwegen als Tanz-Pionierin. »… it’s only a rehearsal« ist eines
der interessantesten und unvorhersehbarsten Stücke der Kompanie. Das Stück basiert auf der
griechischen Legende von Artemis und Aktaion. In einem kraftvoll physischen und dichten Duett
treffen wir einen Mann und eine Frau – ein Paar, Liebende. Ihre Beziehung wird uns allein durch
ihren körperlichen Ausdruck enthüllt. Offenbart sich uns dadurch der antike Mythos? Die
Kompanie konzentriert sich auf einige der heute wichtigsten Fragen der darstellenden Künste: Was
bedeutet es, zu sehen und gesehen zu werden? Welche Rolle spielt der Blick in unserem
»Konstruieren« oder »Neukreieren« der Welt?
Schauspiel
Drei große deutschsprachige Autoren stehen im Mittelpunkt des Schauspielprogramms.
Tankred Dorst, der im letzten Jahr seinen 90. Geburtstag feierte und den Wiesbadenerinnen und
Wiesbadenern durch die Biennale sehr verbunden ist, wird mit seinem Hauptwerk »Merlin oder
Das wüste Land«, einer Aufführung des Schauspielhaus Graz, vertreten sein. Von Peter Handke
sehen wir sein neuestes Stück »Die Unschuldigen, ich und die Unbekannte am Rand der
Landstraße«, das Ende Februar am Burgtheater Wien uraufgeführt wird. Und Thomas Bernhard ist
mit »Holzfällen« dabei. Gelesen wird der Roman von Claus Peymann, dessen Berufung zum
Wiener Burgtheaterdirektor in eben diesem Werk thematisiert wird und der die genannte HandkeUraufführung ebendort inszenierte. Die Einladung ist somit auch eine Hommage an Claus
Peymann, der sich zeitlebens für das Werk von Bernhard und Handke eingesetzt hat.
Das Hamburger Thalia Theater ist wie letztes Jahr Gast – diesmal mit »Liebe. Trilogie meiner
Familie 1«. Regisseur Luk Perceval hat aus Émile Zolas monumentalem Romanzyklus einen
dichten und berührenden Schauspielerabend gemacht.
Ein kleines Schmuckstück ist schließlich »Die Reise nach Petuschki«, das im Vestibül des
Burgtheaters seine Uraufführung hatte und Jasna Fritzi Bauer in einer der beiden Hauptrollen in
ihre Heimatstadt Wiesbaden zurückbringen wird.
Junge Woche
Das Programm für das junge und jung gebliebene Publikum gibt es in diesem Jahr wieder
konzentriert in der Jungen Woche. Den Auftakt bildet eine mehrfach ausgezeichnete Produktion
aus Spanien: »Kibubu« (4 +) von der Compagnie Marie de Jongh ist ein poetisches Stück über
Freiheit und Respekt, das ganz ohne Sprache auskommt.
Teatr Atofri aus Polen hat sich seit seiner Gründung vor allem um das Theater für die ganz Kleinen
verdient gemacht. Mit Gesang, Musik, Geräuschen, Bewegung werden alle Sinne angesprochen.
Als Erwachsener sitzt man bei dieser Gruppe inmitten einer assoziativen Performance. Für die
Kleinen sind »Apple Tree« und »Pan Satie – Mr. Satie made in Paper« (1 +) großes Theater.
Zum Wochenabschluss werden Klassiker in ungewohntem Gewand zu sehen sein. Die
holländische Produktion »MACBAIN« und die deutsch-österreichische Inszenierung »[THE]
ROLLING FLOYD« nehmen Shakespeare und musikalische Größen dieser Zeit als Spielmaterial.
Das THEATER STRAHL aus zeigt in der Eigenproduktion »främmt« (13 +) eine Geschichte über
Vorurteile, das Fremde und das Recht auf ein gutes Leben.
Das Merlin Ensemble Wien mit Hermann Beil und die Kooperation mit der Caligari FilmBühne
sind und bleiben feste Größen bei den Internationalen Maifestspielen.
Hessisches Staatstheater Wiesbaden
Christian-Zais-Str. 3
65189 Wiesbaden
Karten sind ab Samstag, dem 13. Februar, an der Theaterkasse, telefonisch unter 0611. 132 325
oder online unter www.maifestspiele.de erhältlich.
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