Alte Grünstreifen fördern Biodiversität in der Agrarlandschaft

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Teilprojekt Zoologie II - Käfer
Alte Grünstreifen fördern Biodiversität in der Agrarlandschaft
Im Jahr 2001 wurde von dem Unternehmer Günther Fielmann das ehemals konventionell bewirtschaftete Gut ‚Hof Ritzerau’ auf biologischen Landbau umgestellt und die Veränderung von Anfang an
durch Wissenschaftler der Universität Kiel wissenschaftlich begleitet.
Eine Arbeitsgruppe mit Prof. Ulrich Irmler, seinem Projektmitarbeiter Dr. Lars Schröter und dem Doktoranden Mazhar Ranjha befasst sich seit dem Jahr 2011 mit dem Einfluss von Grünstreifen auf die
Äcker. Wie sich bei anderen Untersuchungen in dem Projekt herausgestellt hatte, beginnt die Rückeroberung der Äcker durch eine vielfältige Fauna vom Rand her. Ökolandbau fördert diese Rückeroberung, so dass sich bereits Ackerzentren nur noch wenig von Ackerrändern unterscheiden. Grünstreifen in den Äckern sollen diesen Randeffekt vergrößern und damit die Durchgängigkeit der Äcker fördern. Da Bioäcker bereits eine deutlich bessere Durchgängigkeit haben als konventionelle Äcker, war
nur mit einer geringen Verbesserung durch Grünstreifen im Bioacker gerechnet worden. Normalerweise bleiben Grünstreifen nur über zwei Jahre bestehen, werden dann umgepflügt, um an anderer Stelle
neu angelegt zu werden. Dies soll die Verunkrautung verhindern. In dem Projekt wurde daher die
Funktion unterschiedlich alter Grünstreifen untersucht. Es hat sich gezeigt, dass neun Jahre alte
Grünstreifen eine deutlich bessere Durchgängigkeit für die Fauna gewährleisten als zweijährige. Bioäcker mit zweijährigen Grünstreifen unterscheiden sich in der Artenvielfalt kaum von solchen ohne
Grünstreifen. Erstaunlicherweise kam bei den Untersuchungen heraus, dass in alten Grünstreifen
auch die Artenvielfalt der Ackerränder mit dem Alter der Grünstreifen zunahm.
Die Arbeitsgruppe erklärt sich diesen Prozess damit, dass die Artenvielfalt der Agrarlandschaft wesentlich von der Barrierewirkung der Äcker geprägt wird. Lässt sich die Durchgängigkeit der Äcker
erhöhen, erhöht sich auch die Artenvielfalt der gesamten Agrarlandschaft. Da alte Grünstreifen der
Ausbreitung von Arten mehr Zeit lassen, haben langsame Arten eine höhere Chance die Ackerbarriere zu durchdringen. Alte Grünstreifen fördern daher nicht nur die Artenvielfalt auf den Äckern, sondern
auch in der gesamten Agrarlandschaft.
Ansprechpartner für das Teilprojekt
Ansprechpartner für das Gesamtprojekt
Prof. Dr. Ulrich Irmler / Dr. Lars Schröter
Prof. Dr. Hartmut Roweck
Institut für Ökosystemforschung
Christian-Albrechts-Universität
Abteilung Angewandte Ökologie
Olshausenstraße 75
D – 24118 Kiel
Institut für Natur- und Ressourcenschutz
Christian-Albrechts-Universität
Abteilung Landschaftsökologie
Olshausenstraße 75
D – 24118 Kiel
Tel.: +49 (0)431 880–4311 / 1101
Email: [email protected]
Tel.: +49 (0)431 880–4030
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