4. Jahrgang, 3. Ausgabe 2010, 68-81 - - - Rubrik Fortbildungsartikel - - - Abnehmen durch Pharmakotherapie Übergewicht und Adipositas Pharmakotherapie Fallbeispiel Chirurgie Ernährung / Bewegung Fazit Fallbeispiel Antiadiposita - 69 - Abnehmen durch Pharmakotherapie. Juliane Wilms*, PTA, Pharmaziestudentin Nina Drachenberg, Pharmaziestudentin Heinrich – Heine Universität Düsseldorf *Korrespondenzadresse: Juliane Wilms Fachbereich Pharmazie Universität Düsseldorf Moorenstraße 5 40225 Düsseldorf e-mail: [email protected] Lektorat: Anne Philippczyk, Apothekerin, Bürgerhaus-Apotheke, Sindelfingen Prof. Dr. Georg Kojda, Institut für Pharmakologie und Klinische Pharmakologie, Universitätsklinikum Düsseldorf N.N. Den Fortbildungsfragebogen zur Erlangung eines Fortbildungspunktes zum Fortbildungstelegramm Pharmazie finden Sie hier: http://www.uni-duesseldorf.de/kojda-pharmalehrbuch/FortbildungstelegrammPharmazie/Kurzportraet.html Titelbild : Universitätsbibliothek New York , Urheber: Photoprof, Lizenz: Fotolia Fortbildungstelegramm Pharmazie 2010;4(3):68-81 Antiadiposita - 70 - Abstract Übergewicht und Adipositas Obesity and overweight are an increasing social problem. Of particular significance is the number of associated morbidities. Therefore, preventive strategies and/or therapeutic interventions are specifically important. As first line intervention a basic program consisting of food-, movement-, and behaviourtherapy should be carried out. In addition, meal replacements with formula diets might be used instead of pharmacotherapy. If these strategies dont lead to the desired result, a additional transient pharmacotherapy might be considered. In Germany, the drugs Orlistat and Diethylpropion (Amfepramon) are available for this purpose. Orlistat reduces the absorption of fat by inhibition of gastric and pancreatic lipases. Diethylpropion works as an indirect sympathomimetic and thereby reduces appetite. Finaly, bariatric surgery should be considered only after failure of all other therapeutic possibilities and in context with a very advanced obesity. Übergewicht und Adipositas sind ein häufiges Beratungsthema in der Apotheke. Oft stehen hier kosmetische Aspekte im Vordergrund. Aus medizinischer Sicht ist die Gewichtsreduktion zudem auch noch eine geeignete Maßnahme um die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von Komorbiditäten zu senken. Die wichtigsten Komorbiditäten und Komplikationen sind: Hypertonie, Diabetes, Dyslipoproteinämie, Gicht, Karzinome, hormonelle Störungen, pulmonale Komplikationen wie z.B. Schlafapnoe, gastrointestinale Erkrankungen, degenerative Erkrankungen des Bewegungsapparates und verminderte Lebensqualität (1,15) (Weblink 1). Zudem tritt häufig ein metabolisches Syndrom auf, welches mit einem erhöhten Arterioskleroserisiko assoziiert ist. Von einem metabolischen Syndrom spricht man wenn drei der fünf in Tabelle 1 aufgeführten Kriterien zutreffen (Weblink 1). Die Ursachen von Übergewicht und Adipositas sind vielfältig: Bewegungsmangel, Fehlernährung, Essstörungen, Stress, genetische Ursachen, Erkrankungen und Medikamente (Abb.1, Weblink 1, 2). Abstrakt Adipositas und Übergewicht sind ein zunehmendes gesellschaftliches Problem. Besonders problematisch sind die daraus resultierenden Komorbiditäten. Deshalb sind Prävention und eine wirksame Therapie besonders wichtig. Zunächst sollte ein Basisprogramm durchgeführt werden, welches aus Ernährungs-, Bewegungs-, und Verhaltenstherapie besteht. Zusätzlich können Formulaprodukte zum Ersatz von ein bis zwei Mahlzeiten eingesetzt werden. Falls dies nicht zu dem erwünschten Ergebnis führt, kann außerdem eine medikamentöse Therapie erwogen werden. In Deutschland stehen dafür die Wirkstoffe Orlistat und Diethylpropion (Amfepramon) zur Verfügung. Orlistat vermindert die Fettabsorption, in dem es die gastrischen und pankreatischen Lipasen hemmt. Diethylpropion wirkt als indirektes Sympathomimetikum und verringert dadurch das Hungergefühl. Eine operative Maßnahme sollte erst nach Scheitern aller anderen therapeutischen Möglichkeiten und einer stark fortgeschrittenen Adipositas in Betracht gezogen werden. Gewichtsklassifikation Für eine Gewichtsklassifikation berechnet man den Körpermasseindex (Body-Mass-Index = BMI = Körpermasse (kg) / Körpergröße (m)2. Von Übergewicht spricht man ab einem BMI von > 25 kg/m2 und ein BMI ab > 30 kg/m2 wird als Adipositas bezeichnet (1) (Weblink 1, 2). Übergewicht: BMI > 25 kg/m2 Adipositas: BMI > 30 kg/m2 Neben dem BMI ist die viszerale Fettmasse ein wichtiger Faktor um das metabolische und kardiovaskuläre Risiko abzuschätzen. Da die Fettmasse ein hormonaktives Körperorgan ist, produziert es Hormone und Entzündungsstoffe. Diese verursachen Komorbiditäten wie z.B. Bluthochdruck, welche das kardiovaskuläre Risiko steigern. Bei Männern mit einem Taillenumfang von ≥ 102 cm und bei Frauen mit einem Taillenumfang von ≥ 88 cm ist das Risiko für metabolische und kardiovaskuläre Komplikationen deutlich erhöht (Weblink 1). Fortbildungstelegramm Pharmazie 2010;4(3):68-81 Antiadiposita - 71 - Bedingung Kriterien erhöhter Taillenumfang Männer Frauen erhöhte Triglyceride (nüchtern) ≥150 mg/dl (1,7 mmol/L) oder Medikamenteneinnahme zur Behandlung erhöhter Triglyceride niedriges HDL-Cholesterin (nüchtern) Männer < 40 mg/dl (1,0 mmol/L) Frauen < 50 mg/dl (1,3 mmol/L) oder Medikamenteneinnahme zur Behandlung von niedrigem HDL-Cholesterin Bluthochdruck ≥ 130 mm Hg systolischer Blutdruck oder ≥ 85 mm Hg diastolischer Blutdruck oder Medikamenteneinnahme zur Behandlung bestehenden Bluthochdrucks erhöhte Nüchternblutglukose ≥ 100 mg/dl (5,6 mmol/L) oder Medikamenteneinnahme zur Behandlung erhöhter Nüchternblutglukose ≥ 102 cm ≥ 88 cm Tab. 1: Kriterien für die Diagnose des Metabolischen Syndroms (9). Prävalenzen Die Prävalenzen von Adipositas und Übergewicht in Deutschland sind stetig steigend. Etwa 50% der erwachsenen Männer und 35% der erwachsenen Frauen sind übergewichtig. 18% der erwachsenen Männer und 20% der erwachsenen Frauen sind adipös (Weblink 1, Stand 2007). Die Therapie einer zunehmenden Anzahl von Patienten mit Adipositas und den daraus resultierenden Komorbiditäten, ist kostenintensiv und sehr belastend für das Gesundheitssystem. Dies könnte sich zu einem gesellschaftlichen Problem entwickeln. Umso wichtiger sind Prävention und eine wirksame, nachhaltige Therapie (Weblink 1). Therapiemaßnahmen Als mögliche Therapiemaßnahmen bieten sich zunächst eine Ernährungsumstellung, eine Verhaltenstherapie und Einbauen eines moderaten körperlichen Trainings in den Alltag an. Sollten diese Maßnahmen zu keinem erwünschten Ergebnis führen, kann bei einem BMI ≥ 30 kg/m2 oder einem BMI ≥ 28 kg/m2 mit einem oder mehreren Risikofaktoren eine medikamentöse Behandlung zusätzlich erforderlich sein (16,17,18). Wichtig zu beachten ist, dass bei einem BMI zwischen 25 kg/m2 und 29,9 kg/m2 eine Gewichtsstabilisierung im Vordergrund stehen sollte, um die Entwicklung von Komorbiditäten und Adipositas zu verhindern (Weblink 1). Eine Operation sollte erst bei einem BMI ≥ 40 kg/m2 oder einem BMI ≥ 35 kg/m2 mit erheblichen Komorbiditäten, sowie zusätzlich Scheitern der anderen Therapiemöglichkeiten, erfolgen (Weblink 7). Selfish-brain-Theorie Das größte Problem bei einer Gewichtsreduktion oder bei einem Versuch das Gewicht zu stabilisieren ist, dass es häufig nach Absetzen der Medikamente oder Beenden der Diät wieder zu einer Gewichtszunahme kommt. Als Ursache wird hier die „Selfish-brain“-Theorie diskutiert. Das Gehirn benötigt Glukose als ATPSubstrat. Es gibt zwei Möglichkeiten zur Deckung dieses Bedarfs: Allokation (Zuteilung) oder akute Nahrungsaufnahme. Ein gesundes Gehirn sichert seinen akuten Bedarf an Glukose durch Allokation. Dabei werden Adrenalin und Cortisol ausgeschüttet. Diese hemmen die Ausschüttung von Insulin. Fortbildungstelegramm Pharmazie 2010;4(3):68-81 Antiadiposita - 72 - Abb. 1: Ursachen und Folgen von Adipositas Dadurch wird die Glukoseaufnahme in periphere Gewebe eingeschränkt, wodurch der Blutzuckerspiegel steigt und dem Gehirn wieder mehr Glukose zur Verfügung steht. Außerdem wird der Glykogenabbau gesteigert. Um das daraus resultierende Glukosedefizit auszugleichen, entsteht ein Hungergefühl und es wird Nahrung aufgenommen. Bei Adipositas geht man davon aus, dass die Allokation gestört ist. Die Ursache für diese Störung liegt vermutlich im Hippocampus, der Amygdala und im Hypothalamus. Dieser Schritt wird immer wiederholt wenn der Blutglukosespiegel sinkt, wodurch es zur Gewichtszunahme kommt (5). Fallbeispiel Abb. 2: Prävalenzen von Adipositas und Übergewicht Eine 50jährige Frau reicht in der Apotheke ein Rezept für Enalapril ein. Außerdem erzählt sie, dass sie bis zu Sommer gerne etwas abnehmen würde und fragt welche Möglichkeiten es denn gäbe. Sie erklärt, dass sie zwei Mal in der Woche zum Gymnastikkurs geht. Ihre Ernährung hätte sie auch schon umgestellt, aber sie hätte immer noch nicht an Gewicht verloren. Zugenommen hätte sie aber, zum Glück, auch nicht mehr. Nach Ermitteln des Körpergewichts (81,0 kg) und der Körpergröße (1,65 m) ergibt sich ein BMI von 29,75 kg/m2. Somit handelt es sich hier um Übergewicht, an der Grenze zu Adipositas. Trotzdem sollte aus medizinischer Sicht eine Gewichtsstabilisierung im Vordergrund stehen. Aus Sicht der Patientin ist allerdings eine deutliche Gewichtsreduktion erwünscht. Was kann man empfehlen? Fortbildungstelegramm Pharmazie 2010;4(3):68-81 Antiadiposita - 73 - Ernährung / Bewegung Bevor eine medikamentöse Therapie in Betracht gezogen wird, sollten zunächst die Ernährung und der Lebensstil verändert werden. Bei adipösen oder übergewichtigen Personen liegt das Problem häufig bei einer erhöhten Energiezufuhr kombiniert mit einem niedrigen Energieverbrauch (4). Der Energieverbrauch ist die Summe aus dem Leistungsumsatz (Arbeit über den Ruhezustand hinaus) und dem Grundumsatz (Ruheenergieverbrauch). Das Basisprogramm besteht aus Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie Der nicht verbrauchte Energieüberschuss speichert sich im Körper in Form von Fett und es kommt zu Adipositas bzw. Übergewicht. Um das Gewicht zu reduzieren, sollte die Energiezufuhr geringer sein als der Energieverbrauch (1,4). Dieses Ziel kann mit einer Ernährungs-, Bewegungsund Verhaltenstherapie erreicht werden (Weblink 1). Ernährungstherapie Die Ernährungstherapie beruht auf einer Verringerung der Energiezufuhr in Form von Kalorien. Die Diät sollte auf die Vorlieben der jeweiligen Personen zugeschnitten sein, um eine bessere Compliance zu erreichen. Wichtig hierbei ist zunächst die Berechnung des Ruheenergieverbrauchs (GU=Grundumsatz) (Tab. 2, Weblink 1). Für unser Fallbeispiel errechnet sich damit ein Grundumsatz von (1 kJ = 0,239 kcal): GU (MJ/d) = 0,045 x 81 kg + 1,006 x 0 0,015 x 50 + 3,407 GU (MJ/d) = 7,802 MJ/d = 7.802 kJ/d GU (kcal/d) = 7.802 kJ x 0,239 GU (kcal/d) = 1.865 kcal/d Unser Fallbeispiel hat somit einen Grundumsatz von 1.865 kcal pro Tag. Verschiedene Diätformen sind möglich: • fettreduzierte Diät • kohlenhydratreduzierte Diät • Intervention mit Formulaprodukten. Bei einem Vergleich von einer fettreduzierten- und kohlenhydratreduzierten Diät stellte man fest, dass alle Formen der Diäten die gleiche Gewichtsreduktion erzielten (13). Die Gewichtsabnahme ist abhängig von der Kalorienreduktion und nicht von der Diätform. Extrem einseitige Diäten, z.B. totales Fasten, sind nicht für eine langfristige Gewichts-abnahme geeignet. Um langfristig das Gewicht stabil zu halten sollte es zu einer lang-fristigen Ernährungsumstellung mit einer ausgewogenen Mischkost kommen (Weblink 1). Berechnung des Ruheenergieverbrauch (GU=Grundumsatz) Bei einem BMI >25 bis <30 errechnet sich der GU wie folgt: GU (MJ/d) = 0,045 x Körpergewicht (kg) + 1,006 x Geschlecht – 0,015 x Alter (J) + 3,407 Bei einem BMI ≥ 30 errechnet sich der GU wie folgt: GU (MJ/d) = 0,05 x Körpergewicht (kg) + 1,103 x Geschlecht – 0,016 x Alter (J) + 2,924 Geschlecht: weiblich = 0; männlich = 1 Zur Umrechnung von kJ auf kcal mit dem Faktor 0,239 multiplizieren Tab. 2: Berechnung Ruheenergieverbrauch (Weblink 1) Fortbildungstelegramm Pharmazie 2010;4(3):68-81 Antiadiposita - 74 - Diäten mit niedrigem glykämischen Index (GI) bestehen darin, einen Blutzuckerspiegelanstieg zu vermeiden, indem nur langsam resorbierbare Kohlenhydrate verzehrt werden. Diese Form der Diät ist allerdings nicht evidenzbasiert (1). Bewegungstherapie Ein Anstieg von körperlicher Aktivität erhöht den Leistungsumsatz und damit auch den Energieverbrauch. Es wird somit auch die Gewichtsreduktion positiv beeinflusst (1). Um das Gewicht zu reduzieren oder konstant zu halten wird eine körperliche Aktivität von 30 Minuten fünf mal pro Woche (Weblink 1) oder mehr (Weblink 2) vorgeschlagen. Wichtig ist hierbei die Dauer und Intensität des Trainings auf den gesundheitlichen Zustand, den Trainingszustand und die persönlichen Vorlieben des Patienten abzustimmen (Weblink 1). Mögliche Aktivitäten sind z.B. Walken, Schwimmen, Rad fahren sowie Alltagsaktivitäten wie z.B. Treppen steigen (Weblink 1). Der Gebrauch eines Schrittzählers (Pedometer) erhöht die Motivation sich mehr zu bewegen. Eine Zielschrittanzahl kann dabei 10.000 Schritte pro Tag betragen (6). Um das Gewicht langfristig zu halten sollte dauerhaft die vermehrte körperliche Aktivität aufrechterhalten werden (1). Verhaltenstherapie Eine Verhaltenstherapie hilft adipösen und übergewichtigen Patienten ihre Gewohnheiten zugunsten der Gewichtsreduktion und zur Vermeidung einer Gewichtszunahme umzustellen (2). Dazu gehören: Selbstbeobachtung, die Einübung eines flexibel kontrollierten Essverhaltens, das Erlernen von Stimuluskontrollen um Ess-reize zu reduzieren und soziale Unterstützung sowie Rückfallprophylaxe (1). Eine große Rolle spielt das Notieren der Mahlzeiten im Rahmen der Selbstbeobachtung, wobei die zunehmende Häufigkeit des Notierens einen positiven Einfluss auf die Gewichtsreduktion hat (11). Interventionen Formuladiäten Unter Formuladiäten versteht man Eiweißgetränke, Riegel o.ä. (z.B. SlimFast®, Almased®) mit einem geringen Kaloriengehalt (ca. 200 kcal pro Mahlzeit). Sie sind meistens zusätzlich mit Vitaminen und Mineralien angereichert und können als Ersatz für 1-2 Mahlzeiten täglich verwendet werden (7) (Weblink 1). Über einen Zeitraum von maximal 12 Wochen ist ein Formulaprodukt auch für eine ausschließliche Ernährung geeignet. Allerdings sollte danach eine Umstellung auf eine mäßig hypokalorische Mischkost erfolgen. Eine Formuladiät, bei der 1-2 Mahlzeiten ersetzt werden eignet sich besser als eine konventionelle kalorienreduzierte Diät (7). In einer klinischen Studie führte die Anwendung von Slim fast über sechs Monate zu einer Gewichtsabnahme von 5,4 kg. Dabei wurden bis zu zwei Mahlzeiten durch dieses Produkt ersetzt (10). Sollte das Basisprogramm alleine zu keinem erwünschten Ergebnis führen, kann eine medikamentöse Behandlung erwogen werden (1,2). Diese darf nur initial angewendet werden und stellt keinen Ersatz für eine Ernährungsumstellung und Bewegung dar. Laut einer Studie bewirkt die Kombination der Pharmakotherapie mit einer Lebensstilveränderung eine höhere Gewichtsabnahme als eine Pharmakotherapie alleine (11). Zur langfristigenstabilisierung des Körpergewichts sind vermehrte Bewegung und eine Ernährungsumstellung notwendig Orlistat Orlistat ist im Lumen des Magens und des oberen Dünndarms wirksam (Abb. 3). Dort hemmt es die gastrischen und pankreatischen Lipasen durch kovalente Bindung an deren aktiven Serinrest. Dadurch werden die Enzyme deaktiviert und können somit die Nahrungsfette nicht in resorbierbare freie Fettsäuren und Monoglyceride hydrolysieren (1,2) (Weblink 4). Das Ausmaß der Resorption von Orlistat ist sehr gering, der größte Teil (97% der angewendeten Dosis) wird mit dem Stuhl ausgeschieden. Allerdings sollte darauf hingewiesen werden, dass möglicherweise die Resorption von fettlöslichen Vitaminen (A, D, E, K) beeinträchtigt wird. Deshalb wird empfohlen viel Obst und Gemüse zu konsumieren oder ein Multivitaminpräparat mindestens zwei Stunden nach der Einnahme von Orlistat bzw. vor dem Schlafengehen einzunehmen (Weblink 4). Fortbildungstelegramm Pharmazie 2010;4(3):68-81 Antiadiposita - 75 - Abb. 3: Inhibition der Fettabsorption durch Orlistat (2) Orlistat sollte erst bei einem BMI ≥ 30 kg/m2 oder einem BMI ≥ 28kg/m2 mit einem oder mehreren Risikofaktoren angewendet werden. Die Dosierung bei dem verschreibungspflichtigen Xenical® beträgt dreimal täglich eine Kapsel mit 120 mg bzw. bei dem freiverkäuflichen alli® drei mal täglich eine Kapsel mit 60 mg Orlistat. Diese wird vor, während oder bis zu einer Stunde nach der Hauptmahlzeit eingenommen. Die Hauptmahlzeiten sollten nur bis zu 15 g Fett enthalten, da eine höhere Fettmenge die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von unangenehmen Fettstühlen erhöht. Diese Nebenwirkung kann bei dem Patienten eine verminderte Compliance zur Folge haben und sollte auf jeden Fall vermieden werden. Um die Fettmenge einer Mahlzeit abschätzen zu können wäre eine Nährwerttabelle für den Patienten hilfreich. Falls eine fettreiche Mahlzeit nicht zu vermeiden ist sollte auf eine Einnahme von Orlistat verzichtet werden. Bei einer Mahlzeit die kein oder kaum Fett enthält, z.B. Salat ohne Dressing, darf ebenfalls keine Kapsel eingenommen werden. (Weblinks 3, 4). Zur Vermeidung von Fettstühlen durch Orlistat sollte eine Mahlzeit nicht mehr als 15 g Fett enthalten Wenn nach 4 Wochen Einnahme der Gewichtsverlust nicht mindestens 2 kg beträgt, sollte die Behandlung abgebro- Fortbildungstelegramm Pharmazie 2010;4(3):68-81 Antiadiposita - 76 - chen werden (Weblinks 3, 4). Die Einnahme der OTC - Dosierung (3 x 60 mg) führte bei unkontrollierten Studien in Apotheken zu einem deutlich geringeren Gewichtsverlust (-5% Gewicht) als die Einnahme der verschreibungspflichtigen Dosierung von 3 x 120 mg (-10% Gewicht, Abb. 4) (18, 19). Das verschreibungspflichtige Medikament ist daher eher zu empfehlen. Nach 6 Monaten Einnahme von Orlistat 120 mg 3 x täglich kam es zu einem mittleren Unterschied im Gewichtsverlust zwischen Arzneimittel und Placebo von 2,59 kg (14). Nach 12 Monaten Einnahme betrug der Gewichtsverlust im Vergleich zu Placebo 2,89 kg (14). Wenn nach 4 Wochen Einnahme von Orlistat der Gewichtsverlust nicht mindestens 2 kg beträgt, sollte die Behandlung abgebrochen werden (Weblink 1) Bei Patienten mit einem Diabetes mellitus Typ 2 konnte man nur eine geringe Gewichtsreduktion feststellen, die nicht signifikant größer war, als bei Gabe eines Placebos (2). Die Studien zu Orlistat liefen meistens über ein Jahr. In der Praxis wird aber eine Einnahme von länger als 6 Monaten nicht empfohlen (Weblinks 3, 4). Die häufigsten unerwünschten Wirkungen sind: Bauchschmerzen, weiche Stühle, erhöhter Stuhldrang, fettiger Stuhl und Blähungen (14). Bei adipösen Typ-2-Diabetikern kann als Nebenwirkung zusätzlich Hypoglykämie auftreten. Bei einer gleichzeitigen Einnahme von Orlistat und Ciclosporin wurde eine Senkung des Ciclosporin-Plasmaspiegels beobachtet. Wenn zusätzlich Antikoagulanzien wie z.B. Warfarin eingenommen werden, sollten die INR-Werte überwacht werden. Außerdem ist bei Medikamenten wie Amiodaron, einigen Antiepileptika, Levothyroxin sowie Jodsalzen auf Wechselwirkungen zu achten. Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder sonstige Bestandteile, Malabsorptionssyndrom, Cholestase oder Stillzeit darf Orlistat nicht angewendet werden (Weblinks 3, 4). Im Falle des Auftretens von Diarrhö kann es zum Versagen von oralen Kontrazeptiva kommen. Um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern sollten zusätzliche Verhütungsmaßnahmen verwendet werden. Abb. 4: Gewichtsabnahme durch Orlistat, neue Randomisierung in beiden Gruppen nach 52 Wochen (Abb. nach (19)) Fortbildungstelegramm Pharmazie 2010;4(3):68-81 Antiadiposita - 77 - Diethylpropion (Amfepramon) Diethylpropion ist ein indirektes Sympathomimetikum und setzt Noradrenalin aus den präsynaptischen Nervenenden frei. Durch Erregung der Neuronen im lateralen Hypothalamus wird das Hungergefühl gehemmt (Weblink 5). Bei Tenuate® handelt es sich um eine Retardtablette, welche den Wirkstoff über 10 bis 12 Stunden freisetzt. Das Präparat unterliegt der Verschreibungspflicht. Der Wirkstoff wird schnell resorbiert und durch N-Desalkylierung und Reduktion metabolisiert. Die zentral stimulierenden und anorektisch wirksamen Derivate Ethylaminopropiphenon und Diethylnorpseudoephedrin, sowie das nicht metabolisierte Diethylpropion können die Blut-Hirn-Schranke und die Plazenta passieren. Eine Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit ist daher ausgeschlossen. Diethylpropion, Ethylaminopropiphenon und Diethylnorpseudoephedrin werden renal ausgeschieden (Weblink 5). Diethylpropion sollte erst bei einem BMI ≥ 30 kg/m2 angewendet werden. Von Tenuate® wird eine Tablette im Laufe des Vormittags eingenommen. Es sollte auf eine Einnahme vor dem Schlafengehen verzichtet werden, da es zu Schlaflosigkeit kommen kann. Nach vier Wochen Behandlung sollte man nach Abwägung von Nutzen und Risiko entscheiden, ob die Behandlung weiter fortgesetzt wird. Insgesamt sollte Diethylpropion nicht länger als 3 Monate eingenommen werden. Besonders zu betonen ist, dass Diethylpropion auf Grund seiner zentral stimulierenden Wirkung ein Suchtpotential darstellt (Weblink 5). Nach sechsmonatiger Einnahme von Diethylpropion 75 mg 1 x täglich kommt es zu einem mittleren Unterschied im Gewichtsverlust zwischen Arzneimittel und Placebo von 3,0 kg (14). Die häufigsten Nebenwirkungen von Diethylpropion sind Mundtrockenheit, Psychosen, Depressionen, Nervosität, Unruhe, Schlafstörungen, Schwindelgefühle, Tachykardie, Herzklopfen und Hypertonie. Besonders zu beachten ist, dass die Einnahme von Diethylpropion das Risiko an einem pulmonalen arteriellen Hochdruck zu erkranken erhöht. Wenn während der Behandlung Atemnot bei Belastung neu auftritt oder sich verschlim- mert, sollte der Patient einen Arzt aufsuchen (Weblink 5). Aufgrund der vielen Nebenwirkungen und der erheblichen Gefahr einer Abhängigkeit wurden alle anderen Anorektika, aus der Gruppe der zentral wirkenden indirekten Sympathomimetika, aus dem Handel genommen. Dazu gehören u.a. Sibutramin, Fenfluramin und Phentermin. Andere Neben den oben genannten Arzneimitteln sind noch weitere Präparate zur Gewichtsabnahme in der Apotheke erhältlich. Hierbei handelt es sich um freiverkäufliche Präparate wie z.B. Akiba® oder Formoline L112® (Chitosan), CM3® (Alginat) und Homöopathika. Eine Therapie mit diesen Präparaten ist allerdings nicht evidenzbasiert (3). Einige Medikamente können als zusätzlichen Effekt eine Gewichtsabnahme zur Folge haben, wie z.B.: Diuretika, Metformin, Liraglutid und Tyroxin. Zur Behandlung von Adipositas sind diese allerdings nicht indiziert, da ungesicherte Wirkungen oder gefährliche Nebenwirkungen auftreten können (12) (Weblink 1). Tesofensin Mit dem in Untersuchung befindlichen Wirkstoff Tesofensin verspricht man sich ein hoch wirksames und nebenwirkungsarmes Antiadipositum. Tesofensin hemmt die präsynaptische Aufnahme von Noradrenalin, Dopamin und Serotonin (8). In einer 24 wöchigen Phase 2 Studie konnte bei einmal täglicher Gabe von 0,25 mg, 0,5 mg oder 1,0 mg Tesofensin ein höherer Gewichtsverlust von 4,5%, 9,2% bzw. 10,6% als bei Placebo (2,0 %, P<0,001) festgestellt werden. Die Differenz im Gewichtsverlust der beiden höheren Dosen (1,4 %) war nicht signifikant. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Mundtrockenheit, Übelkeit, Obstipation, harte Stuhlgänge, Durchfall und Schlaflosigkeit. Außerdem war die Herzfrequenz bei Gabe von 0,5 mg und 1,0 mg Tesofensin um 7,4 bzw. 8,1 Schläge pro Minute erhöht. Im Gegensatz zu bereits vom Markt genommenen Medikamenten (z.B. Sibutramin) induzierten die Einnahme einer Dosis von 0,25 mg und 0,5mg mit Ausnahme von 1,0 mg Tesofensin keinen Blutdruckanstieg (8,9) (Weblink 6). Der bei der höchsten Dosis erhöhte Blutdruck könnte in größeren klinischen Studien zu Fortbildungstelegramm Pharmazie 2010;4(3):68-81 Antiadiposita - 78 - klinischen Studien zu einem ähnlichen Problem wie bei bereits vom Markt genommenen Produkten führen (9). Außerdem besteht bei Tesofensin ebenfalls die Gefahr der Abhängigkeit. Diese Ergebnisse zeigen, dass Tesofensin bei der täglichen Einnahme von 0,5 mg in der Lage wäre einen doppelt so hohen Gewichtsverlust, wie die bisher zugelassenen Medikamente, zu bewirken. Dies muss allerdings noch durch größere Phase 3 Studien bestätigt werden (8). Operative Maßnahmen Eine Operation sollte erst bei einem BMI ≥ 40 kg/m2 oder einem BMI ≥ 35 kg/m2 mit erheblichen Komorbiditäten, sowie Scheitern der anderen Therapiemöglichkeiten, erfolgen (Weblink 7). Vor einem operativen Eingriff sollten Nutzen und Risiko abgewägt werden (Weblink 1). Prinzipiell gibt es zwei mögliche Verfahren: restriktive Verfahren (z.B.: Magenballon) und malabsorptive Verfahren (z.B.: duodenal switch). Bei dem restriktiven Verfahren ist das Ziel die Aufnahme fester Nahrungsmittel quantitativ einzuschränken. Allerdings können weiterhin Kalorien über flüssige Nahrung oder Getränke ungehindert werden (Weblink 7). aufgenommen Medikamente, welche eine Gewichtsabnahme ermöglichen, senken nicht gleichzeitig Morbidität und Mortalität, beispielsweise aufgrund zu geringer Wirkung oder toxischer Effekte. Antiadiposita sollten nicht nur auf Surrogatparameter wie die Gewichtsreduktion untersucht werden. Es sollten auch patientenrelevante Endpunkte wie Morbidität und Mortalität einbezogen werden (16). Bei dem malabsoptiven Verfahren wird die resorbierende Mukosaoberfläche des Darms verkleinert, die Darmpassagezeit wird beschleunigt und die Verdauungssäfte ausgeschaltet. Hier kann die größere Gewichtsabnahme erwartet werden (Weblink 7). Laut einer Studie senkte eine 20-30% ige Reduktion des Körpergewichts, von im Mittel 120 kg schweren Patienten, mithilfe einer bariatrischen Chirurgie das Mortalitätsrisiko um 24% (siehe Abb. 5,6) (17). Abb. 5: Gewichtsabnahme durch bariatrische Chirurgie, Vergleich verschiedener operativer Verfahren auf das Körpergewicht im Verlauf von 15 Jahren (Abb. nach (17)) Fortbildungstelegramm Pharmazie 2010;4(3):68-81 Antiadiposita - 79 - Abb. 6: Mortalitätsabnahme durch bariatrische Chirurgie im Verlauf von 15 Jahren. Die relative Risikoreduktion betrug 24 % (siehe auch Kasten, Abb. nach (17)). Fazit Patientenbeispiel ein Risikofaktor (hoher Blutdruck) vorhanden ist. Die Patientin aus dem Fallbeispiel hat eigentlich das Ziel der Gewichtsstabilisierung erreicht und es liegt somit eine ausgeglichene Energiebilanz vor. Trotzdem ist sie unzufrieden, da sie an Gewicht verlieren möchte. Zunächst könnte man ihr empfehlen sich noch häufiger zu bewegen. Dabei wäre besonders erfolgsversprechend die Bewegung in den Alltag einzubauen. Man könnte ihr zum Beispiel empfehlen mit dem Fahrrad zur Arbeit, zum Gymnastikkurs oder zum Einkaufen zu fahren. Zudem sollte bei der täglichen Nahrungsaufnahme eine Reduktion um 500 kcal/Tag angestrebt werden (1). Hilfreich kann hier das Führen eines Ernährungstagebuchs sein. Das in vielen Apotheken angebotene „Leichter Leben in Deutschland Programm (LLID)“ kann ebenfalls eine sinnvolle Hilfe für die Ernährungs- und Verhaltensumstellung sein. Des Weiteren gibt es zwei Möglichkeiten der Intervention. Zum Einen, den Ersatz von ein bis zwei Mahlzeiten mit Formulaprodukten um die Aufnahme von Kalorien weiter zu senken. Zum Anderen, eine medikamentöse Therapie, da ihr BMI über 28 kg/m2 liegt und zusätzlich Falls zusätzlich eine medikamentöse Therapie in Betracht gezogen wird empfiehlt es sich, die Patientin in hausärztliche Behandlung zu geben. Eine Behandlung mit dem verschreibungspflichtigen Xenical® wäre nicht nur kostengünstiger, sondern auch effektiver als eine Behandlung mit dem geringer dosierten (50 %) freiverkäuflichen Alli®. Außerdem kann die hausärztliche Betreuung noch zusätzlich zur Compliance beitragen. Eine Therapie mit Diethylpropion käme bei unserem Beispiel nicht in Frage, da dieser Wirkstoff die vorliegende Hypertonie noch verschlimmern könnte. Zudem kann es bei der Einnahme von Diethylpropion zu erheblichen weiteren Nebenwirkungen kommen. Außerdem besteht die Gefahr einer Abhängigkeit. Die Senkung des Körpergewichts kann zu besseren Blutdruckwerten führen. Deswegen sollte die Medikation mit Enalapril regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Ein operativer Eingriff ist abzulehnen, da der BMI nicht über 35 kg/m2 liegt. Fortbildungstelegramm Pharmazie 2010;4(3):68-81 Antiadiposita - 80 - Frau Juliane Wilms, 1984 geboren in Hamm (Westf.), Schulabschluss 2003 in Krefeld, 2003-2006 Ausbildung zur Pharmazeutisch-Technischen-Assistentin in Krefeld, seit August 2005 Tätigkeit in der Hirsch-Apotheke in Krefeld, seit April 2006 Studium der Pharmazie an der HeinrichHeine-Universität Düsseldorf Frau Nina Drachenberg, 1986 geboren Neufeld, Schulabschluss 2006 in Osnabrück, seit Oktober 2006 Studium der Pharmazie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Weblinks 1) Evidenzbasierte Leitlinie, Prävention und Therapie der Adipositas (deutsche Adipositasgesellschaft, deutsche Diabetes-Gesellschaft, deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin, 2007) http://dgem.de/material/pdfs/Adipositas_LL_DGEM.pdf 2) National Institute for Health and Clinical Excellence (englischsprachig) http://www.nice.org.uk/ 3) Alli Hartkapseln, Orlistat 60 mg (GlaxoSmithKline, 2009) http://www.fachinfo.de 4) Xenical Hartkapseln, Orlistat 120 mg (Roche, 2009) http://www.fachinfo.de 5) Tenuate retard, Dietylpropionhydrochlorid (Amfepramonhydrochlorid) 75 mg (Artegodan GmbH, 2005) http://www.fachinfo.de 6) Internetseite von MedKnowlege mit Informationen zu Tesofensin http://www.medknowledge.de/neu/med/jahr/2008/IV-2008-33-tesofensin.htm 7) Chirurgische Therapie der extremen Adipositas (deutsche Gesellschaft für Chirurgie der Adipositas e.V., deutsche Adipositasgesellschaft e.V., 2006) http://www.adipositas-gesellschaft.de/daten/Leitlinie-Chirurgie.pdf Literatur 1) Robert H. Eckel, M.D. Nonsurgical Management of Obesity in Adults. N Engl J Med, 2008; 358;1941-50 2) Susan Z. Yanovski, M.D., Jack A. Yanovski, M.D., PH.D Obesity. N Engl J Med, 2002; 346; 8) 3) Max H Pittler, Edzard Ernst Dietary supplements for body-weight reduction: a systematic review. Am J Clin Nutr 2004; 79:529-36 4) Dipl. oec. Troph. Maren Krüger, Prof. Dr. med. Aloys Berg Adipositas – Gewichtsreduktion durch kohlenhydrat- und fettmodifizierte Ernährung. Apothekenmagazin 2006;24(04):82-84 http://www.uni-duesseldorf.de/kojda-pharmalehrbuch/apothekenmagazin/Serie%20Apothekenpraxis/2006-04.pdf Fortbildungstelegramm Pharmazie 2010;4(3):68-81 Antiadiposita - 81 - 5) H.L. Fehm, W. Kern, A. Peters The selfish brain: competition for energy resources. Progress in Brain research 2006;153:129-140 6) Bravata DM, Smith-Spangler C, Sundaram V et al. Using pedometers to increase physical activity and improve health: a systematic review. JAMA 2007 Nov 21; 298(19): 2296-304 7) SB Heymsfield, CAJ van Mierlo, HCM van der Knaap, M Heo, HI Frier Weight management using a meal replacement strategy: meta and pooling analysis from six studies. Int J Obes Relat Metab Disord 2003; 27: 537-549 8) Arne Astrup, Sten Madsbad, Leif Breum et al. Effect of tesofensine on bodyweight loss, body composition, and quality of life in obese patients: a randomised, double-blind, placebo-controlled trial. Lancet 2008; 372: 1906-13 9) George A Bray Is new hope on the horizon for obesity? Lancet 2008; 372:1859-1860 10) Helen Truby, Sue Baic, Anne deLooy et al. Randomised controlled trial of four commercial weigth loss programmes in the UK: initial findings from the BBC „diet trials“. Research BMJ, doi:10.1136/bmj.38833.411204.80 (published 23 May 2006) 11) Thomas A. Wadden, Ph.D., Robert i. Berkowitz, M.D., Leslie G. Womble et al. Randomized trial of lifestyle modification and pharmacotherapie for obesity. N Engl J Med 2005;353:2111-20 12) Arne Astrup, Stephan Rössner, Luc Van Gaal et al. Lean Effects of liraglutide in the treatment of obesity: a randomized, double-blind, placebo-controlled study. Lancet 2009; 374:1606-16 13) Frank M. Sacks, M.D., George A. Bray, M.D., et al. Comparison of weight-loss diets with different compositions of fat, protein, and carbohydrates. N Engl J Med 2009;360.859-73 14) Zhaoping Li, MD, PhD; Margaret Maglione, MPP; Wenil Tu et al. Meta-Analysis: pharmacologic treatment of obesity. Ann Intern Med. 2005;142:532-546 15) Katherine M. Flegal, Barry I. Graubard, David F. Williamson et al. Cause-specific exess deths associated with underweight, overweight and obesity JAMA. 2007; 298(17):2028-2037 16) Raj S Padwal, Sumit R Majumdar Drug treatments for obesity: orlistat, sibutramine, and rimonabant. Lancet 2007; 369:71-77 17) Sjostrom L, Narbro K, Sjostrom CD, et al. Effects of bariatric surgery on mortality in Swedish obese subjects. N Engl J Med 2007;357:741-52. 18) Schwartz SM, Bansal VP, Hale C, Rossi M, Engle JP. Compliance, behavior change, and weight loss with orlistat in an over-the-counter setting. Obesity Silver Spring 2008 Mar;16(3):623-9 19) Sjöström L, Rissanen A, Andersen T, Boldrin M, Golay A, Koppeschaar HP, Krempf M. Randomised placebocontrolled trial of orlistat for weight loss and prevention of weight regain in obese patients. European Multicentre Orlistat Study Group. Lancet. 1998 Jul 18;352(9123):167-72. Impressum: http://www.uni-duesseldorf.de/kojda-pharmalehrbuch/FortbildungstelegrammPharmazie/impressum.html Fortbildungstelegramm Pharmazie 2010;4(3):68-81