Umsetzung des Pariser Klimaabkommens von 2015

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Umsetzung des Pariser
Klimaabkommens von 2015
Das Begrenzen der globalen Erwärmung
auf 1,5 °C: Lösungswege und Vorteile
(Deutsche Version)
Umsetzung des Pariser Klimaabkommens
• 195 Länder haben sich auf einen
Aktionsplan geeinigt, um die globale
Erwärmung auf deutlich unter 2 °C
gegenüber den vorindustriellen Werten zu
beschränken und daran zu arbeiten, die
langfristige Erwärmung auf 1,5 °C zu
begrenzen.
• Ausgehend von den jüngsten Emissionen,
wird die Erde die 1,5 °C
Erwärmungsschwelle in den nächsten 10-30
Jahren überschreiten.
• Um die globale Erwärmung auf 1,5 °C zu
begrenzen, ist eine beträchtliche und rasche
Reduzierung der Kohlenstoffemissionen,
eine umfangreiche Nutzung der
Kohlendioxidrückhaltung und
–speicherung, durch die Einlagerung des
CO2 im Untergrund, und eine signifikante
Erhöhung der Waldbedeckung notwendig.
• Wenn die globale Erwärmung auf 1,5 °C,
anstatt auf 2 °C, begrenzt wird, sinkt das
Risiko von Klimaextremen über Landflächen
(z.B. Dürren, Hitzewellen und
Überschwemmungen) deutlich.
• Dies sind einige der wissenschaftlichen und
politischen Erkenntnisse aus dem EUHorizon 2020-Projekt CRESCENDO, die für
die Umsetzung des Pariser
Klimaabkommens relevant sind.
Das Nutzen von Erdsystemmodellen zum
Verständnis der Wechselwirkungen
zwischen Gesellschaft und Klima
Colin Jones, University of Leeds
Erdsystemmodelle stellen sowohl das globale
Klimasystem als auch den Kohlenstoffkreislauf dar.
Beides ist notwendig, um realistische Projektionen
über zukünftige Reaktionen der Erde auf
menschengemachte Kohlenstoffemissionen zu
entwickeln.
Nur ca. 50 % des CO2, das durch menschliche
Aktivitäten emittiert wird, verbleiben in der
Atmosphäre und erwärmen unseren Planeten. Die
anderen 50 % werden in sogenannten
Kohlenstoffsenken absorbiert, z. B. in den
Ozeanen, dem Boden und der Vegetation.
Die Senken reagieren empfindlich auf steigende
Kohlenstoffkonzentrationen und den Grad der
dadurch verursachten Klimaänderung. Wenn die
Wirksamkeit der Senken in Zukunft abnimmt, wird
mehr emittiertes CO2 in der Atmosphäre
verbleiben und dadurch die Erwärmung
verstärken.
Umgekehrt würde ein Anstieg der Wirksamkeit die
zukünftige Erwärmung verringern.
Verbesserte Abschätzungen des CO2-Budgets
Chris Jones, UK Met Office
Es gibt eine direkte Verbindung zwischen der
zunehmenden Summe der CO2-Emissionen und
dem Anstieg der globalen Temperatur.
Daraus ergibt sich ein „CO2-Budget“, das sich für
jedes Niveau globaler Erwärmung berechnen lässt.
Zum Beispiel verursachen ca. eine Billion Tonnen
emittierter Kohlenstoff eine Erwärmung von 2 °C.
In den letzten zwei Jahrhunderten wurde schon
über die Hälfte des 2 °C Kohlenstoffbudgets
verbraucht. Werden auch andere Treibhausgase
mit einbezogen, oder die 1,5 °C-Grenze in Betracht
gezogen, dann verbleibt nur ein sehr beschränktes
CO2-Budget, das noch emittiert werden darf. Die
genaue Größe dieses Budgets ist unsicher.
Eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf
1,5 °C, anstatt auf 2 °C, verringert das Risiko der
Zunahme von Überschwemmungen,
Hitzewellen und Dürren in Europa.
CRESCENDO entwickelt neue Methoden, um diese
Unsicherheit zu reduzieren und Projektionen des
tatsächlichen CO2-Budgets zu verbessern, die für
die Umsetzung des Pariser Abkommens relevant
sind.
Eine zukünftige Erwärmung könnte durch eine massive Zunahme des Anpflanzens von Wäldern und
Biotreibstoffen sowie einer verstärkten CO2-Rückhaltung und -Speicherung reduziert werden.
Die Reduzierung von CO2-Emssionen zur Erfüllung des Pariser Abkommens wird eine signifikante
Erhöhung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien notwendig machen, um den
zukünftigen Strombedarf zu decken.
Mögliche Lösungswege und
politische Entscheidungen
Vorteile einer Begrenzung der
globalen Erwärmung auf 1.5 °C
Detlef van Vuuren, PBL Netherlands
Sonia Seneviratne, ETH Zurich
Das erlaubte CO2-Budget, um unter einer globalen
Erwärmung von 1,5 °C zu bleiben, entspricht etwa
10-30 Jahren der heutigen CO2-Emissionen.
Eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf
1,5 °C, anstatt auf 2 °C, reduziert das Risiko von
zunehmenden Hitzewellen, Dürren und
extremen Niederschlägen über Land.
Um Emissionsszenarien für dieses
Erwärmungsziel zu entwickeln, nehmen Modelle
eine umfangreiche Nutzung von Technologien zur
CO2-Entfernung an, wie z.B. Bioenergie-Pflanzen
(Nutzpflanzen, die speziell für die
Energiegewinnung angebaut werden) mit CO2Rückhaltung und -Speicherung sowie eine massive
Aufforstung. Dadurch ließen sich theoretisch
„negative Emissionen“ erreichen, bei denen mehr
klimaschädliche Stoffe aus der Atmosphäre
entfernt werden, als hineingelangen. Langfristig
gesehen, sollen diese „negativen Emissionen“
kurzfristige Emissionen, die das erlaubte CO2Budget überschreiten, ausgleichen.
Solche Szenarien werfen nicht nur wichtige Fragen
bezüglich gesellschaftlicher und politischer
Veränderungen auf, die notwendig für die
Erfüllung von Klimazielen sind, sondern auch
Risiken, die mit dem Überschreiten eines
gegebenen Erwärmungsziels verbunden sind.
CRESCENDO-Wissenschaftler haben nun derartige
Szenarien für das Pariser Abkommen entwickelt,
welche aktiv in den modernsten
Erdsystemmodellen angewendet werden, um
diese Risiken zu untersuchen.
Die Auswirkungen einer solchen Begrenzung
sind viel größer über Land, da sich die
Temperaturen über Land, speziell die von
Extremereignissen, viel rascher erhöhen als die
des Ozeans.
Daher bietet selbst eine Reduzierung der
globalen Erwärmung um 0,5 °C große Vorteile
für ein breites Spektrum regionaler
Auswirkungen. Dies trifft speziell auf die
Mittelmeerregion von Südeuropa und
Nordafrika zu. Temperaturen und
Niederschläge über Land werden substantiell
durch biophysikalische Veränderungen
beeinflusst, die durch Verstädterung,
Landwirtschaft, Bewässerung und andere
Landnutzungsänderungen entstehen.
CRESCENDO arbeitet daran, die Effekte der
radikalen Landnutzungsänderungen
mengenmäßig besser zu bestimmen, welche in
den Zukunfts-Szenarien zur Begrenzung der
globalen Erwärmung auf 1,5 oder 2°C
angenommen werden.
CRESCENDO in Zahlen:
25
10
7
Forschungs
organisationen
Europäische
Länder
Europäische
Erdsystemmodelle
3
Europäische Integrierte
Bewertungsmodelle
139
Wissenschaftler
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zwischen Umwelt, Gesellschaft und Klima ab
Kontakt Projektbüro
E-mail:
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Telefon:
(+44) (0) 7827 251527
Alberto Muñoz
Project Manager in CRESCENDO
Met Office Hadley Centre
FitzRoy Road
Exeter EX1 3PB
United Kingdom
CRESCENDO
is a European Union Horizon 2020 Project funded under the programme
SC5-01-2014: Advanced Earth-system models under grant agreement No. 641816.
Studio ref 17/0043
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