> University of Music ... > Journalists > Press Releases Foto: gnuckx / www.flickr.com; creativecommons.org/licenses/by/2.0/legalcode Renaissance und Romantik: Öffentliche Ringvorlesung befasst sich mit der Musik im Rom des 16. und 19. Jahrhunderts Renaissance und Romantik gelten als Rückbesinnung auf jeweils verschiedene Epochen - die Antike und das Mittelalter. Doch nur Renaissance und Romantik gelten als Rückbesinnung auf jeweils verschiedene Epochen - die Antike und das Mittelalter. Doch nur wenige musikalische Werke der Renaissance zeigen explizite Bezüge zum Altertum, etwa durch entsprechende Texte und Rhythmen. Diesen Sachverhalt wird die öffentliche Ringvorlesung des Instituts für Musikwissenschaft Weimar-Jena in der neunten Sitzung ausführlich untersuchen. Ein Gastredner aus Göttingen, PD Dr. Dr. Jörg Bölling, hält am Donnerstag, 16. Januar um 18:00 Uhr im Hörsaal A der Bauhaus-Universität Weimar (Marienstraße 13C) einen Vortrag zum Thema "Renaissance und Romantik. Ritualisierte Musik im Rom des 16. und des 19. Jahrhundert". Der Eintritt ist frei! In Renaissance wie Romantik kamen vor allem in Rom - dem einstigen Zentrum der antiken Welt, der mittelalterlichen westlichen Christenheit und der neuzeitlichen katholischen Kirche - einzigartige Formen ritualisierter Musik auf, die einen diachronen und interdisziplinären Vergleich verdienen. Die Sixtinische Kapelle hatte erst im 15. Jahrhundert damit begonnen, Repertoire mehrstimmiger Musik anzulegen, das den einstimmigen Gregorianischen Choral fortan regelmäßig ergänzen oder sogar ersetzen konnte. Bereits ein Jahrhundert später waren zahlreiche dieser Kompositionen ritualisiert. Im 19. Jahrhundert schenkte man dieser Musik in Rom in beispielloser Weise Aufmerksamkeit: einerseits durch systematisch angelegte Sammlungen erhaltener Kompositionen, anderseits durch gezielte Anleihen in eigenständiger Musikpraxis und Komposition. Dabei wurde letztlich das Moment des Rituals selbst zum Gegenstand der Rezeption. Scheinbar so gegenläufige Prinzipien wie Ritualität und Individualität kamen somit in Renaissance und Gegenstand der Rezeption. Scheinbar so gegenläufige Prinzipien wie Ritualität und Individualität kamen somit in Renaissance und Romantik gleichermaßen zur Geltung und wurden im 19. Jahrhundert neu aufeinander bezogen. Ein Komponist sticht in diesem Kontext besonders hervor: der Namensgeber der Weimarer Musikhochschule, Franz Liszt. Jörg Bölling, geboren 1974, absolvierte 1991 das C-Examen für Kirchenmusik in Münster und studierte ab 1993 u.a. Geschichte, Latein, Musikwissenschaft, Pädagogik und Theologie in Münster und Venedig. Nach verschiedenen Stipendien, etwa am Münsteraner Graduiertenkolleg "Gesellschaftliche Symbolik im Mittelalter" und am Deutschen Historischen Institut in Rom, wurde er zweimal mit der Note summa cum laude promoviert: 2004 in Münster mit einer geschichtswissenschaftlichen, in interdisziplinären Teilen auch musikwissenschaftlich relevanten Dissertation über das Papstzeremoniell der Renaissance, 2010 in Bochum mit einer kirchengeschichtlichen Arbeit über spätmittelalterliche Marienverehrung im Umfeld der Devotio moderna. In Göttingen, wo er seit 2007 als wissenschaftlicher Mitarbeiter wirkt, habilitierte es sich im Sommersemester 2013 mit einer Arbeit im Bereich der hochmittelalterlichen Geschichte und erhielt die Lehrerlaubnis für Mittlere und Neuere Geschichte sowie Historische Hilfswissenschaften.