Jan Berg Anleitung zur Mundhygiene © 2013 brush-it-right.com Vorwort Eine Anleitung zum Zähneputzen, einer Angelegenheit, der Sie seit Jahren mehrmals am Tag nachgehen? Ist das wirklich nötig? Nun ja, genauer betrachtet ist das Zähneputzen gar nicht so einfach, wie es scheint: Sie müssen unsichtbare Beläge in einem nur durch eine kleine Öffnung zugänglichen, verzweigten Raum (Ihrer Mundhöhle) aus Nischen (den Zahnzwischenräumen) entfernen --- und das auch noch ohne direkte Sicht! Ein Großteil der Bevölkerung putzt heute leider immer noch mit der falschen Technik. Die Zahnbürste wird in schrubbernden oder kreisenden Bewegungen mit viel zu viel Druck über die Zahnreihe geführt. Nach 50 Sekunden und nur gefühlten 2 Minuten wird meistens schon umgespült. Was bleibt ist dann ein sauberes Gefühl, ein frischer Atem durch die Zahnpasta, aber leider vor allem ungesäuberte Zwischenräume und Fissuren sowie traumatisiertes Zahnfleisch. Wenn Sie wirklich möglichst alle Beläge schonend entfernen möchten, sollten Sie sich eine standardisierte Reinigungsmethode angewöhnen. Bewährt hat sich hier die modifizierte Bass-Technik, die ich Ihnen in diesem Script näherbringen möchte. Sie ist sicherlich anfangs nicht leicht durchzuführen und vor allem ungewohnt. Lassen Sie sich von eventuellen Startschwierigkeiten bitte nicht abhalten. Nach einer gewissen Zeit sind die Bewegungsabläufe trainiert und laufen ganz selbstverständlich von alleine ab. Versuchen Sie es, es lohnt sich! Wann und wie oft putzen Zähneputzen sollten Sie zweimal täglich: morgens nach dem Frühstück und abends nach dem Abendessen für 2 Minuten. Abends sollten Sie eine gründlichere Mundpflege inklusive Reinigung der Zahnzwischenräume durchführen. Bis sich Plaque (Zahnbelag) in ernstzunehmendem Umfang bildet, vergehen viele Stunden. Wenn Sie dies also ordnungsgemäß durchführen, sind weitere Maßnahmen nicht nur überflüssig, sondern können im Extremfall (es gibt Menschen, die putzen 5 und mehr Male am Tag exzessiv ihre Zähne) Zähne und Zahnfleisch sogar schädigen. Mittags können Sie, wenn Sie mögen, noch ein drittes Mal putzen. Alternativ tut aber auch ein zuckerfreies Zahnputzkaugummi gute Dienste. Nach dem Genuss von säurehaltigen Lebensmitteln wie Früchten, Säften oder Softdrinks sollten Sie mit dem Zähneputzen warten. Die Säuren greifen den Zahnschmelz an, dessen oberste Schicht demineralisiert wird. Geben Sie dem Speichel mindestens 20 Minuten Zeit dies rückgängig zu machen, ansonsten putzen Sie genau diese oberste Schicht unwiederbringlich weg. Die Putzutensilien Zum Zähneputzen sollten Sie eine Zahnbürste mit kleinem, handlichem Bürstenkopf verwenden. Sie sollte mittelharte oder weiche, gerade Borsten besitzen, die in einem ebenen Feld stehen und nicht gekreuzt sind. Alternativ werden zahlreiche elektrische Zahnbürsten angeboten. Bei richtiger Anwendung ist das Putzergebnis von Hand-, Schall- und oszillierenden Zahnbürsten als gleichwertig anzusehen. Allerdings ist es mit einer elektrischen Bürste deutlich einfacher, dieses Ergebnis zu erreichen. Die richtige Putztechnik für Handzahnbürsten wird in dieser Anleitung beschrieben, die Putztechnik für Ihre elektrische Zahnbürste entnehmen Sie bitte der beiliegenden Bedienungsanleitung. Sowohl bei Hand- als auch bei elektrischen Zahnbürsten ist das Putzergebnis in erheblichem Maße von der richtigen Technik abhängig. Zahnpasta können Sie nach Ihren Vorlieben auswählen. Wichtig ist ein Flouridgehalt von 10001500 ppm. Ob es sich hierbei um Amin- oder Natriumflourid handelt spielt keine Rolle. Vorsichtig sollten Sie mit Zahnpasta sein, die weißere Zähne verspricht. Oftmals wird dieses Ziel mit abrasiveren Inhaltsstoffen erkauft, die bei regelmäßiger Anwendung die Zahnhartsubstanz schädigen können. Ein Anhaltspunkt hierfür ist der RDA-Wert, er sollte nicht über 40 liegen. Für die Zahnzwischenraumpflege ist Zahnseide unumgänglich. Hierbei ist ungewachste der gewachsten vorzuziehen, da sie keinen Wachsfilm auf den Zähnen hinterlässt. Zudem franst sie leichter aus und kann so auf beginnende Karies hinweisen. Auch Zahnseide gibt es flouridiert zu kaufen, was durchaus zu empfehlen ist. Die von der Industrie oftmals beworbenen Mundduschen sind für eine ausreichende Zwischenraumpflege nicht geeignet. Sie sollten nur benutzt werden, wenn die Verwendung von Zahnseide nicht möglich ist. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn eine festsitzende Zahnspange eingesetzt ist. Die modifizierte Bass-Technik 1. Die Zahnbürste wird in einem Winkel von etwa 45° zur Zahnachse in Richtung Zahnfleisch an die Außenfläche des Zahnes gelegt. So wird eine optimale Reinigung an der Übergangsstelle von Zahn zu Zahnfleisch erreicht. Der Anpressdruck sollte bei 100 bis 150 g liegen, das ist etwa so fest, wie Sie mit einem Stift schreiben. Sie können es auch einmal an Ihrer Küchenwaage ausprobieren, um ein Gefühl hierfür zu bekommen. Beginnen Sie an der Außenfläche des letzten Zahnes im Oberkiefer links. 2. Mit Hilfe von kleinen, rüttelnden Bewegungen werden die Beläge gelockert. Verfallen Sie hier keinesfalls in Schrubbewegungen. Die Zahnbürste soll nur um etwa eine halbe Zahnbreite vor und zurück bewegt werden. Die Enden der Borsten bleiben nahezu auf der Stelle stehen. Führen Sie etwa 10 Rüttelbewegungen durch. 3. Nun werden die gelockerten Beläge zur Kauebene hin, sprich von „rot nach weiß“, ausgestrichen. Gehen Sie nun überlappend weiter nach rechts, sodass jeder Zahn 2-3 Mal im Borstenfeld liegt. Wiederholen Sie jeweils die Schritte 1 bis 3. Sind die Außenflächen fertig gereinigt, sollten die Innenflächen nach derselben Methode gereinigt werden. Hier können Sie von rechts nach links zurückgehen. Zu guter letzt sind die Kauflächen an der Reihe. Diese dürfen Sie in schrubbenden Bewegungen reinigen, da hier kein Zahnfleisch traumatisiert werden kann. Vergessen Sie nicht die Rückseite des letzten Zahnes. Reinigen Sie den Unterkiefer nach demselben Schema. An die Rückseite der Frontzähne gelangen Sie am besten, wenn Sie die Zahnbürste von steil unten (im Oberkiefer) beziehungsweise steil oben (im Unterkiefer) einführen. Achten Sie besonders darauf, dass die rot markierten Bereiche gut gereinigt werden: • • • • die feinen Fissuren auf den Kauflächen der Zähne die Zahnzwischenräme (die Zahnbürste kann diese Stellen nicht erreichen!!! ►Zahnzwischenraumpflege) der Übergang von Zahn zu Zahnfleisch speziell die Rückseite der unteren Frontzähne (hier bildet sich aufgrund des Ausführungsganges einer Speicheldrüse vermehrt Zahnstein) Zahnzwischenraumpflege Entnehmen Sie 40 bis 50 cm Zahnseide aus dem Spender und wickeln Sie das eine Ende 2 mal um Ihren linken Mittelfinger. Die andere Seite wickeln Sie auf Ihren rechten Mittelfinger soweit auf, dass Sie gut arbeiten können. Jetzt können Sie die Zahnseide durch Auseinanderziehen der Hände spannen. Daumen und Zeigefinger sind noch frei und können die Zahnseide führen. Ist ein Stück Zahnseide benutzt, wickeln Sie von Ihrem rechten Finger neue Zahnseide ab und wickeln die gebrauchte um Ihren linken Finger. Führen Sie nun die Zahnseide in jeden Zahnzwischenraum zweimal ein. Einmal an der Fläche des rechten Zahnes und einmal an der des linken. Das Zahnfleisch ist den Zähnen im oberen Bereich nicht angewachsen, sondern dichtet den Zahnhalteapparat ähnlich einer Gummilippe zur Mundhöhle ab. Sie sollten die Zahnseide also 1 bis 2 mm unter Zahnfleischniveau einführen. Bewegen Sie nun die Zahnseide mehrmals auf und ab. Ein quitschendes Geräusch weist in der Regel auf eine ausreichende Reinigung hin. Anfängliche leichte Schmerzen und leichtes Bluten sind, wenn Sie vorher nicht regelmäßig Zahnseide verwendet haben, normal. Sie sind bedingt durch eine Entzündung des Zahnfleisches aufgrund von nicht entfernten Belägen. Nehmen Sie für jeden neuen Zahnzwischenraum einen noch unbenuzten, sauberen Teil der Zahnseide und reinigen Sie alle Zahnzwischenräume, also nicht nur die der Front, sondern auch die der Seiten- und Backenzähne. Sind kleinere Lücken vorhanden oder hat sich das Zahnfleisch schon etwas zurückgezogen, lassen sich auch sehr gut Interdentalbürstchen verwenden. Sie sind in unterschiedlichen Größen erhältlich, passend für die entsprechenden Zwischenräume. Falls Sie noch Fragen haben: Wir helfen Ihnen gerne!!! Individuelle Empfehlungen ____________________________________________________________________ _____________________________________________________ _____________________________________________________ _____________________________________________________ _____________________________________________________ _____________________________________________________ _____________________________________________________ _____________________________________________________ _____________________________________________________ _____________________________________________________ _____________________________________________________ _____________________________________________________ _____________________________________________________ _____________________________________________________ _____________________________________________________ _____________________________________________________ _____________________________________________________ _____________________________________________________ _____________________________________________________ _____________________________________________________ _____________________________________________________ _____________________________________________________ _____________________________________________________ _____________________________________________________ _____________________________________________________ _____________________________________________________ _____________________________________________________ _____________________________________________________ _____________________________________________________ _____________________________________________________ _____________________________________________________ _____________________________________________________ _____________________________________________________