Hüftgelenksdysplasie des Hundes

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Hüftgelenksdysplasie des Hundes
Mein Hund soll eine Hüftgelenksdysplasie haben, obwohl er nicht lahmt? Kann das richtig
sein? Bei der Hüftgelenksdysplasie (HD) handelt es sich um eine Deformierung des
Hüftgelenkes, die während der Wachstumsperiode entsteht. Gleichzeitig liegt eine
Lockerung des Hüftgelenkes vor. Bei der HD handelt es sich um ein multifaktorielles (von
vielen Faktoren abhängiges) Geschehen. Genetische Ursachen, aber auchÜbergewicht,
falsche Haltung und Ernährung können zur Ausbildung einer HD führen. Wenn der Hund
dieses Gelenk beim Laufen benutzt, entsteht normalerweise eine Arthrose, die Schmerzen
im Gelenk hervorrufen. Der Grad der entstehenden Lahmheit hängt üblicherweise vom
Ausmass der arthrotischen Veränderungen im Hüftgelenk und nicht vom Ausmass der
Deformierung auf dem Röntgenbild ab. Allerdings kann vom Röntgenbild her darauf
geschlossen werden, dass arthrotische Veränderungen früher oder später einsetzen
werden.
Gesunde Hüfte.
Hüfte mit schwerer Dysplasie
Tritt die HD bei bestimmten Rassen gehäuft auf? Die meisten Hunderassen können an HD leiden, obwohl sie vor allem bei grösseren
Rassen wie dem Deutschen Schäferhund, dem Labrador, dem Boxer usw. auftritt. Es gibt
keine Unterschiede in der Häufigkeit des Auftretens zwischen Rüde und Hündin. Wie sehen die klinischen Symptome aus und wann entstehen
sie? Die typischen Symptome einer Hüftgelenksdysplasie sind Schwäche und Schmerzen in
den Hinterbeinen, Mangel an Koordination und ein erschwertes Aufstehen. Ein Schwinden
der grossen Muskelgruppen der Hinterbeine kann sich eventuell entwickeln. Die meisten
Besitzer berichten, dass ihr Hund sich seit Wochen oder Monaten aus einer liegenden
Position schwer erhebt. Danach entwickeln sich Lahmheit und Schmerzen. Wiederum
hängen die Symptome und das Fortschreiten der Krankheit von der Schwere der Arthrose
im Gelenk ab. Die klinischen Symptome können sich schon im Alter von 4-6 Wochen
zeigen, aber die meisten Hunde zeigen die Erkrankung in Form einer Lahmheit mit etwa
ein bis zwei Lebensjahren. Hunde mit einer leichten HD und minimaler Arthrose zeigen
vielleicht Lahmheit und Schmerzen erst im Alter von 6-10 Jahren. Wie wird die Diagnose gestellt? Eine vorläufige Diagnose der HD wird aufgrund der Vorgeschichte, Rasse und der
klinischen Symptome gestellt. Ein Hund einer grossen Rasse, der seit mehreren Monaten
langsam aufsteht und nun lahm geht, ist ein Verdachtskandidat für HD. Auch ein Hund,
der sich weigert, aufzustehen, sollte als Verdachtsfall betrachtet werden. Da die klinischen
Symptome auch bei anderen Krankheiten vorkommen können, kann die endgültige
Diagnose einer HD nur auf der Basis von speziellen Röntgenaufnahmen gestellt werden. Welche Möglichkeiten der Behandlung gibt es?
Man kann HD nicht heilen, sondern nur das Auftreten klinischer Symptome und das
Fortschreiten der Krankheit hinauszögern oder die Schmerzen reduzieren. Der Grad der
Symptome und arthrotischen Veränderungen im Gelenk bestimmen die spezifische
Therapie, die den Gebrauch von Medikamenten oder Operationsmethoden beinhalten
kann. Es gibt folgende Möglichkeiten:
Entzündungshemmende Mittel
Verschiedene Medikamente können die Schmerzen lindern. Nichtsteroidale
Entzündungshemmer (NSAIDs) helfen bei manchen Hunden gut. Bei anderen werden
Kortikosteroide eingesetzt. Die meisten Medikamente haben Nebenwirkungen. Deshalb
muss während einer engen Zusammenarbeit zwischen ihnen und ihrem Tierarzt das
passende Mittel für ihren Hund gefunden werden. Eine entzündungshemmende Therapie wird oft bei älteren Hunden eingesetzt, bei denen
durch eine Operation keine gute Besserung zu erwarten ist, oder bei Hunden, bei denen
eine Operation nicht in Frage kommt. Sowohl Kortikosterioide als auch NSAIDs können
bei einer Vorgeschichte mit Magengeschwüren nicht eingesetzt werden. Allerdings kann
zuweilen ein Kompromiss erreicht werden, indem man Schmerzmittel und
Entzündungshemmer mit Mitteln gegen Magengeschwüre kombiniert. Chirurgie
Es gibt eine Vielzahl von Operationstechniken, bei uns werden folgende
eingesetzt.
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Denervation
Femurkopfresektion
TPO
Künstliches Hüftgelenk (Helica System "minimal invasiv") Denervation: Die Denervation ist eine minimal invasive Technik bei der die Nerven, die die
Hüftgelenkapsel versorgen, durchtrennt werden. Ziel dieser Operation ist es, eine
langfristige Schmerzausschaltung zu erreichen um mit wenigen oder ohne medikamentöse
Therapie und Physiotherapie einen Muskelaufbau zu erreichen.
Femurkopfresektion:
Die Femurkopfresektion ist eine weitere Möglichkeit. Das Hüftgelenk
ist ein Kugelgelenk. Bei der Femurkopfresektion wird der
Oberschenkelkopf entfernt. Bei kleinen Hunden ergeben sich
exzellente Resultate, da sich ein sogenanntes “falsches” Gelenk
formt. Allerdings wird bei manchen grossen Hunden dieses Gelenk
nicht richtig ausgebildet. Diese Technik wird bei diesen Tieren
deshalb nur dann eingesetzt, wenn andere Techniken nicht möglich
sind.
Katzenhüfte nach Femurkopfresektion
TPO:
Die dreifache Beckenosteotomie ist eine Technik, bei der das Becken an drei Stellen um
das Hüftgelenk auseinandergeschnitten wird. Der Knochen wird gedreht, um eine bessere
Anpassung der Hüftgelenkspfanne an den Oberschenkelkopf zu erhalten. Danach wird
der Knochen in der neuen Position verankert. . Diese Operationsmethode sollte nur bei
einem Hund vorgenommen werden, der noch keine arthrotischen Veränderungen im
Gelenk hat.
In ein Kunststoffmodell eingesetzte Helica Hüfte
Künstliches Hüftgelenk:
Das Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks ist
sicherlich die kostenintensivste Technik. Es ist aber die
Technik, die für den Hund eine Schmerzfreiheit bis ins
hohe Alter garantiert.
In unserm Hause setzen wir eine in Deutschland von
der Firma Innoplant entwickelte Prothese ein. Ihr Vorteil
liegt im Vergleich zu anderen Prothesen im "minimal
invasiven" Eingriff und der damit verbundenen kurzen
OP Zeit. Außerdem ist es eine aus Titan bestehende,
einwachsende Prothese die in ähnlicher Weise auch in
der Humanmedizin eingesetzt wird.
Röntgenbild nach
einsetzen einer
Helica Hüftprothese
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