Schwebwurz (gursu hagélos)

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Schwebwurz (gursu hagélos)
Die Schwebwurz gehört zur Familie der rauhblättigen Schuttgewächse. Sie ist vor allem im
Hochgebirge Gùaraks und Ur Hts´ verbreitet. Sie kennzeichnet sich dadurch, dass sie imstande ist,
auf einen kleinen Bereich Bewegungsmagie auzuüben und auf diese Weise zu schweben.
Schwebwurzen wachsen vorwiegend auf feuchtem Schutt, und bilden dabei größere
zusammenhängende Teppiche.
Das Schweben
Ausgelöst wird der Schwebevorgang durch stärkere Vibration oder durch Geröllabrütsche; auch bei
Entwurzelung der Pflanze. Die Schwebwurz umklammert mit ihren Wurzeln einige kleinere Steine
und trägt diese mit in die Höhe. Bei größeren Teppichen von Schwebwurzen wird durch das
Abheben einer Pflanze normalerweise eine Kettenreaktion ausgelöst, wodurch der ganze Teppich
zusammen abhebt.
Die erreichte Schwebhöhe ist normalerweise gering; aus weiter Entfernung sieht man nicht einmal,
dass sie sich nicht mehr auf dem Boden befinden. Die Schwebedauer hängt von unterschiedlichen
Faktoren ab. Bei trockener Witterung bewegt sich ein Schwebwurzteppich langsam an einem
Berghang entlang, bis eine der Pflanzen Feuchtigkeit wittert, und die anderen nach unten zieht. Bei
Regen versuchen die Schwebwurzen meist rasch zu landen, werden aber eventuell von
Bergrütschen wieder aufgescheucht.
Der Schwebeprozess wird durch die Nähe von Menschen oder anderen Magieanwendern
beeinträchtigt; einige Exemplare können dann nicht mehr abheben, andere haben gelernt, vorsichtig
Abstand zu nehmen (wobei sie allerdings die Richtung des Magieanwenders nicht wahrnehmen
können, und einfach in die erstbeste Richtung flüchten). Wird auf eine Schwebwurz Magie
angewandt, so erlischt ihr Zauber unter Umständen ganz, und sie verliert auf Dauer ihre
Schwebefähigkeit (selbst wenn der angewendete Zauber eigentlich auch nur ein Schwebezauber
war).
Die Pflanzen schweben selten höher als einen Meter über dem Boden, wobei manche Exemplare bei
dem Versuch, Klippen oder Täler zu überqueren, schon auch mal in die Höhe gewirbelt werden
können. Die Geschwindigkeit, mit der sie sich fortbewegen können, hängt von der Größe des
Teppichs ab – einzelne Schwebwurzen können durchaus einige Zentimeter pro Sekunde
zurücklegen, größere Teppiche jedoch bewegen sich deutlich langsamer.
Stürme verursachen bei Schwebwurzen manchmal größere Schäden. Größeren Teppichen gelingt es
oft nicht, sich fest genug am Boden zu verankern, und sie werden in die Luft geschleudert, und
zerrissen. Während viele einzelne Exemplare eines Teppichs dabei ums Leben kommen, überlebt
von einem großen Schwebwurzteppich auch nach einem schweren Sturm immer noch ein Teil.
Aufbau der Pflanze
Die Schwebwurz bildet ca. sechs runde Blätter aus, die rund um den Stengel angeordnet sind.
Schwebwurzen haben rote oder dunkelrote Blüten mit einer fünfeckigen Form. Sie blühen erst im
Spätsommer, werden zumeist von Braunwespen1 bestäubt, die im alpinen Klima angesiedelt sind.
Während die Samen heranreifen, bleibt die Schwebwurz am Boden, so sie nicht aufgescheucht
wird. Die Samen sind relativ schwere braune Kugeln; wenn sie reif sind, heben die Schwebwurzen
ab – diesmal einzeln, sie lösen sich dabei aus dem Teppich und lassen auch einen Teil ihrer Wurzeln
zurück, die abgestoßen werden – und lassen sich vom Wind davontragen. Aufgrund des Gewichts
der Samen kippen sie dabei dann in der Luft um. Während dieses letzten Fluges stirbt die Pflanze.
1 Braunwespen sind nahe Verwandte der Hummeln.
Unterarten
Die Schwebwurz kommt in den antitonischen Hochgebirgen in vier Arten vor:
Die gemeine Schwebwurz; sie ist die häufigste Art, und an den purpurrot gefärbten Blüten zu
erkennen. Sie neigt noch stärker als die anderen Arten dazu, große Teppiche zu bilden.
Die Räuberschwebwurz; sie kennzeichnet sich durch etwas längere Stengel und ein anderes
Schwebeverhalten: Während andere Schwebwurzen meist zusammen abheben, schleudert sich die
Räuberschwebwurz stets einzeln in die Höhe, und heftet sich erst in der Luft an andere Exemplare.
Sie hat eine höhere Schwebhöhe als die anderen Schwebwurzarten; üblicherweise ca. 2-3 Meter
über dem Boden, wobei sie sich aber auch gerne an niedriger schwebende Teppiche lose
anklammert.
Die Bittschwebwurz; sie hat etwas blassere Blüten. Ähnlich wie die Räuberschwebwurz neigt sie
eher dazu, große Teppiche zu meiden. Die Bittschwebwurz ist die kleinwüchsigste Schwebwurzart.
Auffallend ist vor allem ihr Schwebeverhalten in der Anwesenheit von Menschen oder anderen
Magieanwendern: Sie beginnt dann, in der Luft zu vibrieren, und erzeugt dann ein leises Säuseln
oder Wimmern, was ihr den Namen gegeben hat. Sie kommt ausschließlich am Östlichen Antiton
vor.
Die Faserschwebwurz; sofort erkennbar an den gelblichen Blüten. Sie wird deutlich größer als die
anderen Arten. Ihre Wurzeln reichen tiefer, und sie nutzt diese, um mit ihrem Schwebezauber auch
größere Steinbrocken in die Luft zu heben. Faserschwebwurzen bilden große Teppiche, die sich
aber meist aufgrund der unterschiedlichen Gewichtsverteilung auf einer Seite zum Boden neigen.
Charakteristisch für Faserschwebwurzteppiche ist, dass sie sich manchmal in mehreren Schichten
übereinander legen. Vermutlich wird der Umstand, dass dabei die unten liegenden Exemplare aus
Lichtmangel absterben, dadurch ausgeglichen, dass diese Exemplare wiederum einen günstigen
Boden für die oberen generieren.
Legenden
In gùarakischen Geschichten wird oft von Menschen erzählt, die von Steinen erschlagen würden,
die Schwebwurzen über ihren Köpfen losgelassen hätten. Das ist zwar nicht völlig unmöglich, die
meisten Exemplare bleiben jedoch nah am Boden und können nur sehr geringe Mengen an Gewicht
mit sich tragen.
Tourismus
Besonders bekannt bei Touristen ist das sogenannte „Tal der Fliegenden Teppiche“, nahe Hrolos; es
liegt nur wenige Minuten von einer Bahnstation entfernt, und erfreut sich daher großer Beliebtheit.
Die dortigen Schwebwurzen wurden von der lokalen Bevölkerung allmählich an Menschen
gewöhnt und sind deutlich resistenter gegen magische Einwirkung. Dennoch kommt es immer
wieder zu Schäden aufgrund unverantwortlichen Verhaltens von Besuchern.
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