Ayurvedisch Kochen – November 2013 Thema: Die Farbe des Herbstes ist Orange Im Winter nehmen unsere Kräfte zu. Das hängt mit dem Lauf der Sonne zusammen, die Sonnenkraft nimmt ab und damit ihre den Körper austrocknende Wirkung. Vata und Kapha nehmen zu. Und damit können wir auch mehr essen. Gleichzeitig sind es die Übergangszeiten zwischen Sommer und Winter, in denen unser Körper sich umstellen muss, und das können wir im Herbst mit wärmender, nahrhafter, das Auge anregender Nahrung in allen Geschmacksrichtungen – süß, sauer, salzig, scharf und adstringierend – unterstützen. Kürbissuppe + Salat mit gebackenen Kürbisspalten, Rucola und Granatapfel + Rübencurry mit Kürbisbrot + Weinschaumcreme Kürbissuppe 1 Butternusskürbis 1 Quitte Ingwer 150 ml Weißwein Salz, Pfeffer Kreuzkümmel Zucker 1 Dose Kokosmilch Salat mit gebackenen Kürbisspalten, Rucola und Granatapfel 1 Hokkaidokürbis 200 g Rucola 1 Granatapfel 1 EL Zitrone Olivenöl Salz Pfeffer Zimt, Ingwer, Fenchel Vanille, Anis, Nelken Safran Rosenblüten Zubereitung: Der Butternusskürbis hat orangefarbenes Fruchtfleisch, sehr aromatisch. Man kann die seine Schale gut mitessen, sollte ihn für die Suppe aber schälen. Ingwer und Gewürze in Ghee anrösten, dann die Kürbisstückchen und die Quittenstückchen dazu. Leicht anschwitzen und mit dem Wein ablöschen. Nach Bedarf, je nachdem, wie dick man die Suppe will, Wasser und Kokosmilch zugeben. Alles köcheln, ca. 20 Min. Kurz vor Ende die Chili zugeben und pürieren. Zubereitung: Die Kürbisspalten auf einem Blech mit Olivenöl verteilen und im Ofen bei Mittelhitze ca. 15 Min backen, Der Kürbis sollte weich sein, aber nicht matschig. Das geht ganz schnell, da der Hokkaido nicht geschält werden braucht. Nicht salzen! Dieser Kürbis hat viel schönes Eigenaroma. Die gebackenen Spalten mit dem Rucola und den Granatapfelkernen auf einem flachen Teller anrichten und mit einer klassischen Salatsoße aus Zitrone, Öl, Salz und Pfeffer sowie Honig beträufeln. Ayurveda-Kochkurs-Serie von Christine Püschmann www.einfach-JA.de Zeitschrift „einfach JA“, Ausgabe Dez 13/Jan 2014 Rübencurry mit Kürbisbrot für das Rübencurry: 1 Kohlrübe 2 rote Paprika Ingwer Kreuzkümmel Fenchel Zitrone Salz, Pfeffer Chili Ghee Kokosmilch Maronen Kürbisbrötchen: 200 g Mehl 50g gemahlene Kürbiskerne 40g kalte Butter 150g Buttermilch 2 TL Backpulver ½ TL Salz Weinschaumcreme 4 Eigelb 50g Puderzucker 200ml Weißwein Zubereitung: Kohlrübe ist ein herrliches aromatisches Wintergemüse, matscht nicht, auch nach 30 Min Dünstzeit. Mit Kokosmilch abgelöscht, wird der typische Kohlgeschmack gemildert. Die gekochten, gehackten Maronen mit dem Ingwer und den Gewürzen in Ghee anrösten, Kohlrübenwürfel und Paprika zugeben, mit Weißwein ablöschen, Kokosmilch zugeben sowie Salz und Pfeffer und dünsten. Chili erst kurz vor Ende der Garzeit zugeben. Alle Zutaten vermischen zu einem lockeren Teig – nicht kneten! Eine Rolle formen, 2 cm dicke Stücke abschneiden, auf Backpapier setzen und bei 180 Grad 15 Min backen. Zubereitung: Weinschaumcreme ist so gut wie der verwendete Wein! Eigelb und Zucker werden im heißen Wasserbad geschlagen, Nach und nach den Wein zugießen, schlagen bis die Masse dick wird, sofort in Schalen füllen und genießen – lecker! Ayurveda-Kochkurs-Serie von Christine Püschmann www.einfach-JA.de Sieht gelb aus … – wir haben zu schnell gegessen, der Fotograf kam nicht nach! Zeitschrift „einfach JA“, Ausgabe Dez 13/Jan 2014 Mein Weg zu Ayurveda von Christine Püschmann Im Jahr 2005 wurde in meinem Yogazentrum eine Ayurvedaausbildung mit einer indischen, ayurvedischen Ärztin, Vinod Verma, angeboten. Ich war damals auf der Suche nach einer Ernährungsform, mit der ich mich wohlfühlen kann und nach Regeln für eine Lebensweise, die für mich passt. Und dies fand ich durch Ayurveda. So machte ich eine Ausbildung zur Ayurveda Assistentin bei Vinod Verma. Ayurveda wird oft als die Lehre vom langen, glücklichen und gesunden Leben bezeichnet. Es ist jedoch viel mehr als nur Ernährung – Ayurveda ist eine Lebenshaltung. Ayurveda beinhaltet jahrtausendealtes Wissen über das Leben, die Natur, über die Elemente und die Energien. Am bekanntesten sind die 3 Grundtypen des Ayurveda, die Doshas, in denen sich die 5 Elemente finden: Äther und Luft bilden Vata, Feuer bildet Pitta und Wasser und Erde bilden Kapha. Jeder Mensch besitzt Anteile von Vata, Pitta und Kapha (Doshas), meist mit unterschiedlichem Gewicht, oft sind 2 davon vorherrschend. Aber alle wollen genährt werden! Unsere tägliche Nahrung sollte Bestandteile enthalten, die möglichst alle Energien enthält. Dabei sollte sie typgerecht sein, sie sollte die Jahreszeit beachten, die Tageszeit … Das bedeutet, dass man keine festen Rezepte geben, sondern nur Regeln vermitteln kann, die jeder dann individuell anwenden kann. Ich koche seit 2005 ayurvedisch, möglichst ausgewogen. Wenn ich für andere koche oder wir im Kochkurs gemeinsam kochen, dann gibt es Empfehlungen, wer was wieviel und wann essen sollte, oder mit bestimmten Gewürzen und Nahrungsmitteln vorsichtig sein sollte. Ayurvedisch kochen bedeutet nicht vegetarisch kochen! Ich bin kein strenger Vegetarier, kaufe mir auch mal ein Biohuhn oder esse Fisch. Wenn man deutsche, typische Gerichte unter ayurvedischen Gesichtspunkten betrachtet, dann erkennt man, auch unsere Vorfahren wussten, wie Nahrung bekömmlich zubereitet werden kann. Und es gab Regeln: Fleisch nur sonntags, jahreszeitliches Obst und Gemüse und …! Nun steht uns die ganze Welt mit ihrer Vielfalt an Nahrung zur Verfügung und wir brauchen neue Regeln. Die in dieser Kochkurs-Serie vorgestellten Gerichte sind typisch für die Jahreszeit, ausgewogen für die Doshas und mit regionalen Zutaten zubereitet. Viel Spaß beim Nachkochen und ich beantworte auch gern Eure Fragen! Eure Christine [email protected] Ayurveda-Kochkurs-Serie von Christine Püschmann www.einfach-JA.de Zeitschrift „einfach JA“, Ausgabe Dez 13/Jan 2014