Abteilung für Hals-, Nasen und Ohrenkrankheiten AUDIOLOGIE Prim. Dr. Thomas Keintzel Abteilung für Hals-, Nasen und Ohrenkrankheiten Prim. Dr. Thomas Keintzel A-4600 Wels, Grieskirchner Straße 42 Tel. +43 / (0) 7242 / 415- 2313 (Sekretariat) Fax +43 / (0) 7242 / 415- 3966 Homepage: www.klinikum-wegr.at Informationsbroschüre Cochlea Implantation Audiologie Sehr geehrter Patient! Mit Ihnen wurde über die Möglichkeit einer Versorgung mit einem Implantat (CI) gesprochen. Ein CI ist ein elektromedizinisches System zur Behandlung von Personen mit Taubheit bzw. hochgradigem Hörverlust, die nicht mit konventionellen Hörgeräten versorgt werden können. Dennoch kommt nicht jeder Mensch, der über ein ungenügendes oder gar kein Hörvermögen verfügt, für die Versorgung mit einem CI in Frage. In jedem einzelnen Fall müssen die Voraussetzungen genau geprüft werden. Allgemeines zum CI Cochlea-Implantatsysteme wandeln Schall in elektrische Impulse um. Diese elektrischen Impulse stimulieren den Hörnerv, und das Gehirn interpretiert diese als akustisches Ereignis. Zu den Voruntersuchungen: Vor der Operation müssen sich Kandidaten, die für ein CI in Frage kommen, einer Reihe von Routineuntersuchungen unterziehen. Diese helfen auf der einen Seite dem CI-Team, den allgemeinen Gesundheitszustand und die individuelle Bedürfnisse des jeweiligen Kandidaten zu erfassen, andererseits ermöglichen sie dem Kandidaten, realistische Erwartungen an das Hören mit einem CI aufzubauen. Zur Operation: Der Eingriff erfolgt in Allgemeinanästhesie. Der Chirurg führt den Elektrodenarray in die Cochlea ein. Der interne Teil des CI-Systems wird hinter dem Ohr unter die Haut implantiert. Bereits intraoperativ werden die Elektroden auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft. Die weiteren Einzelheiten der Operation müssen mit dem zuständigen Chirurgen besprochen werden. Weiteres Vorgehen nach der Operation: Der stationäre Aufenthalt beträgt 4-5 Tage und am 10. postoperativen Tag erfolgt die Nahtentfernung. Nach Heilung der Operationswunde und Entfernung der Fäden findet ca. 3 Wochen nach der OP die Erstanpassung des Sprachprozessors an unserer audiologischen Abteilung durch einen Techniker der zuständigen Implantatfirma sowie einer Logopädin statt. Die Phase der Anpassung des Sprachprozessors kann mehrere Monate in Anspruch nehmen. Zu Beginn wird es nötig sein, dass der Kandidat in wöchentlichen Abständen, später in monatlichen Abständen zu weiteren Anpassungen in das Klinikum kommt. Hören mit dem Cochlea Implantat: Die ersten Höreindrücke nach der Erstanpassung sind für die meisten CITräger überraschend, in vielen Fällen auch etwas enttäuschend. Der Klang von Geräuschen und Stimmen, insbesondere der Klang der eigenen Stimme, wird zunächst als unnatürlich und fremd empfunden. Um Sprache zu verstehen dauert es meist einige Monate und ist mit viel Training und Geduld verbunden. Die Implantation eines solchen Hörsystems setzt deshalb eine hohe Motivation zur Teilnahme an Rehabilitationsprogrammen sowie eine angemessene Erwartungshaltung voraus. Die weitere Betreuung nach der Erstanpassung des Sprachprozessors im Sinne fortlaufender audiologischer Kontrollen sowie einer ständigen Optimierung der Prozessoreinstellung wird von den zuständigen Logopädinnen unserer Abteilung durchgeführt. Weiters wird ein Rehabilitationsprogramm im Sinne eines Hörtrainings an unserer audiologischen Abteilung sowie von verschiedenen Logopäden im niedergelassenen Bereich angeboten. Mit einem Hörtraining wird optimaler Weise während der Phase der Anpassung begonnen. Für nähere Informationen steht Ihnen unser Ärzte- und Audiologieteam gerne zur Verfügung. Ärzteteam: Audiologieteam: Prim. Dr. Thomas Keintzel Log. Moser Tina (07242/415 - 93578) OA Dr. Reichhold Michael Log. Koller Agnes OA Dr. Rasse Thomas Log. Niederwanger Lisa (DW - 92319) (DW - 93579) Log. Schmied Petra (dzt. in Karenz) Auf gute Zusammenarbeit freut sich das Team der HNO-Abteilung Wels