Dokument_1.

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Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel
Standort Wolfsburg
Fachbereich Gesundheitswesen
Studiengang Augenoptik
Einfluss der Arteriosklerose auf die
Kontrastwahrnehmung
Diplomarbeit
Zur Erlangung des Grades „Diplom-Ingenieurin Augenoptik (FH)“
Erstprüferin:
Prof. Dr. N. Stübiger
Zweitprüfer:
Prof. Dr. K.-R. Harms
Name/Vorname:
Petzold, Katharina
Matrikel-Nr.:
30280201
Semesteranschrift:
Dorfstrasse 12
15295 Wiesenau
Ort/Datum:
Wiesenau, den 14. Januar 2007
Inhaltsverzeichnis
II
Inhaltsverzeichnis
Seite
1
Einleitung und Zielstellung
1.1 Abstract
1.2 Einleitung
1.3 Gefäßsystem
1.3.1 Blutgefäßsystem
1.3.2 Wandaufbau der Arterien
1.3.3 Typen der Arterien
1.3.4 Blutversorgung des Auges
1.4 Arteriosklerose
1.4.1 Definition/Begriffsbestimmung
1.4.2 Pathogenese
1.4.3 Lokalisation
1.4.4 Symptome
1.4.5 Risikofaktoren
1.4.6 Untersuchungsmöglichkeiten
1.4.7 Behandlungsmöglichkeiten/Therapie
1.5 Netzhaut
1.5.1 Anatomie und Physiologie der
Netzhaut
1.5.1.1 Allgemeines
1.5.1.2 Stäbchen und Zapfen
1.5.1.3 Die Bipolarzellen
1.5.1.4 Die Ganglienzellen
1.5.2 Reizverarbeitung in der Netzhaut
1.6 Kontrastsehen
1.6.1 Definition
1.6.2 Neuronale Grundlagen des
Kontrastsehens
1.6.3 Kontrastempfindlichkeit
1
2
5
5
6
7
8
11
11
11
15
16
17
18
18
19
19
19
21
24
25
27
32
32
35
37
2 Probanden, Material und Methoden
2.1 Probanden
2.1.1 Allgemeines
2.1.2 Arteriosklerosepatienten
2.1.3 Kontrollgruppe
2.1.4 Ausschlusskriterien
2.1.5 Einschlusskriterien
2.2 Ablauf der Untersuchungen
2.2.1 Allgemeines
2.2.2 Refraktionsbestimmung
2.2.3 Durchführung der
Frequenzverdopplungs-Perimetrie
(Humphrey® MatrixTM)
2.2.4 Durchführung der Flimmer-Perimetrie
(Pulsar)
43
43
44
45
45
47
47
47
48
48
53
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Katharina Petzold
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Inhaltsverzeichnis
2.2.5 Durchführung der achromatischen
Perimetrie (Octopus 311)
2.2.6 Durchführung des Erlanger Flickertests
2.2.7 Augenärztliche ScreeningUntersuchung der Probanden
2.3 Statistische Auswertung
III
55
58
61
63
3 Ergebnisse
3.1 Probanden
3.2 Ergebnisse der ophthalmologischen
Untersuchungen
3.3 Ergebnisse der FrequenzverdopplungsPerimetrie (Humphrey® MatrixTM)
3.3.1 Ergebnisse der
Arteriosklerosepatienten
3.3.2 Ergebnisse der Kontrollgruppe
3.3.3 Vergleich der Ergebnisse
beider Gruppen
3.4 Ergebnisse der Flimmer-Perimetrie (Pulsar)
3.4.1 Ergebnisse der
Arteriosklerosepatienten
3.4.2 Ergebnisse der Kontrollgruppe
3.4.3 Vergleich der Ergebnisse
beider Gruppen
3.5 Ergebnisse der achromatischen Perimetrie
3.5.1 Ergebnisse der
Arteriosklerosepatienten
3.5.2 Ergebnisse der Kontrollgruppe
3.5.3 Vergleich der Ergebnisse
beider Gruppen
3.6 Ergebnisse des Erlanger Flickertests
3.6.1 Ergebnisse der
Arteriosklerosepatienten
3.6.2 Ergebnisse der Kontrollgruppe
3.6.3 Vergleich der Ergebnisse
beider Gruppen
64
65
67
67
68
69
70
70
71
72
73
73
74
75
76
76
77
78
4 Diskussion der Ergebnisse
4.1 Analyse der Ausgangssituation
4.2 Diskussion möglicher Einflussfaktoren
4.2.1 Medikamenteneinfluss
4.2.2 Exogene und endogene Faktoren
4.2.3 Patientenrekrutierung
4.2.4 Zeitfaktor
4.3 Ophthalmologische Befunde
4.4 Diskussion der verwendeten Tests
79
82
82
82
83
86
86
87
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IV
4.4.1 Allgemeines
4.4.2 Frequenzverdopplungs-Perimetrie
(Humphrey®MatrixTM)
4.4.3 Flimmer-Perimetrie (Pulsar)
4.4.4 Achromatische Perimetrie (Octopus 311)
4.4.5 Flicker-Perimetrie
(Erlanger Flickertest)
5
Fazit
87
87
88
88
89
90
Literaturverzeichnis
91-95
Anhang I:
Anamnesebogen
96
Anhang II:
Kontrollprobandeninformationsbogen
97-97
Anhang III:
Arteriosklerosepatienteninformationsbogen
99-100
Anhang IV:
Augenstatus
101
Anhang V:
Ausdruck Humphrey® MatrixTM
102
Anhang VI:
Ausdruck Pulsar-Perimeter
103
Anhang VII:
Ausdruck Octopus 311
104
Anhang VIII:
Ausdruck Erlanger Flickertest
105
Ehrenwörtliche Erklärung
106
Danksagung
107
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Katharina Petzold
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Abkürzungsverzeichnis
V
Abkürzungsverzeichnis
A.
Aa.
AMD
asb
bzw.
ca.
cd/cm2
CDR
cm
cycl/deg
dB
d. h.
dpt
Dr.
et al.
etc.
HDL
Hz
i. d. R.
IOD
KHK
KM
KW
LDL
LED
Li
Lmax
Lmin
Lu
LV
m
mg
Max
MD
Min
mm
mmHg
MS
ms
M-Zellen
nm
o. J.
o. O.
Arterie
Arterien
altersabhängige
Makuladegeneration
Apostilb = cd/cm²
beziehungsweise
Circa
Candela (Lichtstärke) pro
Quadratzentimeter
Cup Disc Ratio
Zentimeter
Kreise/Perioden pro Gad
Dezibel
das heißt
Dioptrie
Doktor
und andere (Mitarbeiter)
et cetera
High-Density-Lipoproteine
Hertz
in der Regel
intra ocularer Druck
(Augeninnendruck)
koronare Herzkrankheit
Michelson-Kontrast
Weber-Kontrast
Low-Density-Lipoproteine
Light Emitting Diode
Leuchtdichte Innfeld/Buchstabe
Maximale Leuchtdichte
Minimale Leuchtdichte
Leuchtdichte Umfeld/Hintergrund
Loss Variance = Verlustvarianz
männlich
Milligramm
Maximum
Mean Deviation = mittlere Standardabweichung
Minimum
Millimeter
Millimeter Quecksilbersäule
Mean Sensitivity = mittlere Empfindlichkeit
Millisekunden
magnozelluläre Zellen
Nanometer
ohne Jahr
ohne Ort
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Abkürzungsverzeichnis
o. V.
p
pAVK
Prof.
PSD
P-Zellen
S.
Sec
s. o.
u. a.
v. a.
vgl.
z. B.
VI
ohne Verfasser
engl.: probability; Wahrscheinlichkeit
periphere arterielle
Verschlusskrankheit
Professor
Pattern Standard Deviation =
Standardmusterabweichung
parvozelluläre Zellen
Seite
Sekunden
siehe oben
und andere, unter anderem
vor allem
vergleiche
zum Beispiel
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Abbildungsverzeichnis
VII
Abbildungsverzeichnis
Seite
Abbildung 1:
Schematische Darstellung des
6
Wandaufbaus einer Arterie
Abbildung 2:
Blutversorgung der peripapillären
8
Netzhaut und des Sehnerven
(Nervus opticus)
Abbildung 3:
Schematische Darstellung der
9
Gefäßversorgung des Auges
Abbildung 4:
Schematische Darstellung der zellulären
12
Ereignisse im Entstehungsprozess der
Arteriosklerose
Abbildung 5:
Darstellung einer arteriosklerotischen
14
Plaque
Abbildung 6:
Schematischer Schnitt durch die Makula
20
lutea des menschlichen Auges
Abbildung 7:
Normierte spektrale Absorptionskurven
22
der Sehfarbstoffe
Abbildung 8:
Schematischer Aufbau der Photorezeptoren
24
Abbildung 9:
Schematischer Aufbau und neuronale
28
Verschaltung der Netzhaut
Abbildung 10: Schematische Darstellung der Sehbahnen
30
und Signalweiterleitung von der Retina
bis zum sechsschichtigen Corpus
geniculatum laterale des Primaten
Abbildung 11: Definition des Kontrastes
33
Abbildung 12: Schematische Darstellung von
36
rezeptiven Feldern
Abbildung 13: Gittermuster
38
Abbildung 14: Kontrastempfindlichkeitskurve für
39
Gittermuster mit unterschiedlicher
Ortsfrequenz
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Abbildungsverzeichnis
Abbildung 15: Pathologische Veränderungen
VIII
42
der Kontrastempfindlichkeitskurve
Abbildung 16: Frequenzverdopplungs-Perimeter,
49
Humphrey® Matrix™
Abbildung 17: Frequenzverdopplungsstimulus
51
Abbildung 18: Schematische Darstellung der Teststimuli
54
der Pulsar-Perimetrie
Abbildung 19: Octopus 311
55
Abbildung 20: Prüfpunktmuster des Programms G1
57
Abbildung 21: Fluoresceinhalbkreise
62
Abbildung 22: Erzielte Ergebnisse CDR beider Gruppen
66
Abbildung 23: Erzielte Ergebnisse IOD beider Gruppen
66
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Tabellenverzeichnis
IX
Tabellenverzeichnis
Seite
Tabelle 1:
Übersicht über die Alters- und Geschlechts-
64
verteilung der Gruppe I und Gruppe II
Tabelle 2:
Darstellung der ophthalmologischen
65
Daten der 24 Studienteilnehmer
Tabelle 3:
Ergebnisse der Frequenzverdopplungs-
67
Perimetrie mit dem Humphrey® MatrixTM
der Gruppe I
Tabelle 4:
Ergebnisse der Frequenzverdopplungs-
68
Perimetrie mit dem Humphrey® MatrixTM
der Gruppe II
Tabelle 5:
Vergleich der statistischen Ergebnisse mit
69
dem Humphrey® MatrixTM beider Gruppen
Tabelle 6:
Ergebnisse der Flimmer-Perimetrie mit
70
dem Pulsar-Perimeter der Gruppe I
Tabelle 7:
Ergebnisse der Flimmer-Perimetrie mit
71
dem Pulsar-Perimeter der Gruppe II
Tabelle 8:
Vergleich der statistischen Ergebnisse
72
der Flimmer-Perimetrie beider Gruppen
Tabelle 9:
Ergebnisse der achromatischen Perimetrie
73
der Gruppe I
Tabelle 10:
Ergebnisse der achromatischen Perimetrie
74
der Gruppe II
Tabelle 11:
Vergleich der statistischen Ergebnisse der
75
achromatischen Perimetrie beider Gruppen
Tabelle 12:
Ergebnisse des Erlanger Flickertests
76
der Gruppe I
Tabelle 13:
Ergebnisse des Erlanger Flickertests
77
der Gruppe II
Tabelle 14:
Vergleich der statistischen Ergebnisse
78
des Erlanger Flickertests
beider Gruppen
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Einleitung und Zielstellung
1
1
Einleitung und Zielstellung
1.1
Abstract
Fragestellung: Inwieweit wird die Kontrastwahrnehmung bei Patienten
mit Arteriosklerose, pAVK, beeinflusst?
Hintergrund: In vielfachen Studien konnte bereits belegt werden, dass
sich Allgemeinerkrankungen, wie z.B. die koronare Herzkrankheit, auf
die visuelle Sehleistung, insbesondere das Farbsehen, Einfluss
nehmen. In der vorliegenden Studie wurde das Kontrastsehen bei
Patienten mit einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK)
untersucht
und
mit
einer
altersentsprechenden
Kontrollgruppe
verglichen.
Patienten und Probanden: Es wurden 4 an pAVK erkrankte Patienten
(w:m = 1:3) mit einem Durchschnittsalter von 56,5 (±7,78) Jahren im
Vergleich zu einer Kontrollgruppe mit 20 Gesunden (w:m = 10:10) mit
einem Durchschnittsalter von 48,95 (±6,07) Jahren untersucht. Bevor
die Studienteilnehmer zur Studie zugelassen wurden, unterzogen sich
alle Teilnehmer einer sorgfältigen Erhebung von Anamnese und
Augenbefund. Als Ausschlusskriterien galten akute und chronische
Allgemein- und Augenerkrankungen, Zustand nach Augenoperation,
Applikation von Augentropfen, Augeninnendruck >21 mmHg, CDR >0,5
und ein Visus <0,8.
Methoden:
Neben
der
ophthalmologischen
Befunderhebung
(Bestimmung der Sehschärfe und Refraktion, Bestimmung des
Papillenzustandes
(CDR),
Augeninnendruckmessung)
wurde
Fundusbeurteilung
das
Kontrastsehen
und
an
vier
verschiedenen Kontrastgeräten jeweils monokular getestet: MatrixTM,
Pulsar, Octopus 311 (300 series) und Erlanger Flickertest.
Ergebnisse:
Hinsichtlich der verschiedenen Kontrastsehtests zeigte
sich nur bei der konventionellen Weiß-Weiß-Perimetrie ein signifikanter
Unterschied (Mann-Whitney-U-Test: p = 0,016) bezüglich des Faktors
Zeit, zwischen der Kontrollgruppe und dem Patientenkollektiv. Bei der
Auswertung der ophthalmologischen Daten zeigte sich, dass die
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Einleitung und Zielstellung
2
Augeninnendruckwerte des Patientenkollektivs signifikant höher waren,
als die der Kontrollgruppe (t-Test für unverbundene Stichproben: p =
0,01), sowie ein signifikanter Unterschied im Vergleich zwischen der
Patientengruppe
mit
Papillenexkavationsgröße
der
Kontrollgruppe
bestand
(t-Test
bezüglich
für
der
unverbundene
Stichproben: p = 0,02).
Schlussfolgerungen: Bezüglich des Kontrastsehens bestehen im
allgemeinen keine Auffälligkeiten zwischen dem Patientenkollektiv und
den Kontrollprobanden. Demnach könnten Kontrastsehtests, d.h. die
Untersuchung der Wahrnehmungseigenschaft für zeitlich veränderliche
Reize, z.B. für die Glaukomdiagnose, herangezogen werden, da diese
durch Gefäßerkrankungen nicht beeinflusst werden.
1.2
Einleitung
Arteriosklerotische Erkrankungen kommen bei Patienten, die an einem
grünen Star (Glaukom) erkrankt sind weitaus häufiger vor, als in einem
altersentsprechendem Normkollektiv.
Auf medizinischer und ophthalmologischer Seite besteht daher großes
Interesse herauszufinden, ob arteriosklerotische Erkrankungen einen
zusätzlichen Einfluss auf den funktionellen Schaden beim Glaukom
ausüben können. So wäre eine Beeinflussung der okulären Perfusion
im Rahmen artherosklerotischer Mikrozirkulationsstörungen denkbar.
Anhand früherer Studien konnte nachgewiesen werden, dass Patienten
mit einer koronaren Herzkrankheit (KHK) trotz guter Sehschärfe (Visus),
einem normalen Augeninnendruck und unauffälligem Augenbefund,
Ausfälle in der Rauschfeldkampimetrie haben (Erb et al.) 1 und massive
Farbsinnstörungen aufwiesen (Erb et al.) 2 . Zwischen den einzelnen
Stadien der Gefäßerkrankungen konnte jedoch kein qualitativer und
quantitativer Unterschied in der Farbwahrnehmungsstörung gefunden
1
Vgl.: Erb, C., et al., Rauschfeldbefunde bei 24 Patienten mit koronarer
Herzkrankheit, klinische Monatsblätter Augenheilkunde 217, 2000, S. 274 ff.
2
Vgl.: Erb, C., et al., Color-vision disturbances in patients with coronary artery
disease, Col Res Appl 26, 2002, S. 288 ff.
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Einleitung und Zielstellung
3
werden (Erb et al.) 3 Auch bei Patienten mit arterieller Hypertonie
konnten
erhebliche
Farbsinnstörungen,
bei
sonst
unauffälligem
Augenbefund nachgewiesen werden (Schröder et al.). 4
Deshalb kann davon ausgegangen werden, dass die Befunde auf einen
Ganglienzellschaden bei den an KHK und an arterieller Hypertonie
erkrankten Patienten schließen lassen, auch wenn gleichzeitig kein
Glaukom vorliegt. Wichtig ist es daher, einen durch eine Arteriosklerose
bedingten sinnesphysiologischen Schaden von dem eines Glaukoms zu
unterscheiden, um Glaukombedingte Schäden besser beurteilen zu
können.
In der Ophthalmologie werden zahlreiche Tests, wie z.B. die WeißWeiß-Perimetrie, die Frequenzverdopplungs-Perimetrie (Matrix), die
Flimmer-Perimetrie (Pulsar) u.a. zur Diagnose eines Glaukoms
herangezogen, ohne jedoch deren Beeinflussung durch andere
systemische Gefäß- und Allgemeinerkrankungen zu kennen. Diese
Erkrankungen könnten jedoch Durchblutungsstörungen am Sehnerven
verursachen.
gegenüber
Demzufolge
den
kann
die
Augeninnendruck
Empfindlichkeit
zunehmen
der
und
Papille
somit
den
glaukomatösen Sehnervenschaden fördern. 5
In Bezug auf einen eventuell vorhandenen Überlagerungseffekt in den
Testergebnissen ist es besonders wichtig zu wissen, inwieweit die
Untersuchungen methodisch zur Glaukomdiagnostik geeignet sind.
Ziel
dieser
Studie
soll
es
sein,
Patienten
mit
schweren
arteriosklerotischen Erkrankungen, d.h. mit einer peripheren arteriellen
Verschlusskrankheit,
Allgemeinerkrankungen,
ohne
jegliche
Augenerkrankungen
schwere
(Katarakt,
sonstige
Glaukom,
altersabhängige Makukladegeneration etc.) und Augenoperationen,
3
Vgl.: Erb, C., et al., Farbsinnstörungen bei Patienten mit einer koronaren
Herzkrankheit, klinische Monatsblätter Augenheilkunde 215, 1999, S. 15 ff.
4
Vgl.: Schröder, A., et al., Farbsinnstörungen bei Patienten mit einer arteriellen
Hypertonie, Ophthalmologe, 2002, 99: S. 375-379.
5
Vgl.: Erb, C., Augen auf bei Grünem Star – Retten Sie Ihr Augenlicht, o. J., Stand:
11.01.2007 (Internet).
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Einleitung und Zielstellung
4
hinsichtlich ihrer qualitativen und quantitativen Kontrastwahrnehmung
zu untersuchen.
Es
wurden
für
die
Studie
extra
Patienten
mit
schweren
arteriosklerotischen Erkrankungen gewählt, da diese Patientengruppe
i.d.R. eine der schlechtesten Perfusionsstörungen aufweist und
demnach anzunehmen ist, dass sich bei dieser Patientengruppe am
ehesten Störungen im Kontrastsehen aufzeigen müssten.
Die Untersuchung des Kontrastsehens wurde mit dem Humphrey®
MatrixTM, dem Pulsar-Perimeter, dem Octopus 311 und dem Erlanger
Flickertest vorgenommen.
Insgesamt nahmen 20 Kontrollprobanden und vier Patienten freiwillig
an der Studie teil.
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Einleitung und Zielstellung
1.3
Gefäßsystem
1.3.1
Blutgefäßsystem
5
Über das Blutgefäßsystem wird der menschliche Körper mit Blut und
Nährstoffen versorgt. Dies ist für die Funktion des Kreislaufes wichtig.
Das Blutgefäßsystem umfasst zwei Kreisläufe. Zum einen den
Körperkreislauf, welcher der größere der beiden Blutkreisläufe ist und
zum anderen den Lungenkreislauf, auch kleiner Blutkreislauf genannt. 6
Die Blutgefäße, welche das Blut zum Herzen hin transportieren nennt
man Venen. Sie werden auch als Niedrigdruckgefäße bezeichnet. Jene
Blutgefäße die das Blut vom Herzen weg transportieren bezeichnet
man als Arterien, auch Hochdruckgefäße genannt.
Im großen Blutkreislauf führen die Arterien das sauerstoffreiche und die
Venen das sauerstoffarme Blut. Im Lungenkreislauf hingegen ist dies
genau entgegengesetzt. 7
Kleinere vor dem Kapillargebiet liegende Arterien sind unter dem
Namen Arteriolen bekannt. In den Arteriolen münden die Kapillaren.
Dort kommt es zum Sauertsoffaustausch zwischen Blut und Gewebe.
Von den Kapillaren fließt dann das Blut in die mit den Kapillaren
verbundenen Venolen, über kleinere Venen bis hin zu den großen
venösen Blutgefäßen, welche das Blut zum Herzen hin transportieren. 8
6
Vgl.: Nawroth, P., Lasch, H. G., Vaskuläre Medizin systematisch, 1999, S. 43,
Spornitz, U. M., Anatomie und Physiologie, 2002, S. 301.
7
Vgl.: Schäffler, A., Menche, N., Mensch Körper Krankheit, 1999, S. 288.
8
Vgl.: Spornitz, U. M., Anatomie und Physiologie, 2002, S. 304.
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Einleitung und Zielstellung
1.3.2
6
Wandaufbau der Arterien
Der dreischichtige Wandaufbau der großen Arteriengefäße, welcher in
Abbildung 1 abgebildet ist, besteht aus der Intima (innere Schicht),
Media (mittlere Schicht) und Adventitia (äußere Schicht). 9
Abbildung 1:
Schematische Darstellung des Wandaufbaus einer Arterie. 10
Die Intima bildet dabei die innere Gefäßschicht (tunica interna) und
besteht aus einem einschichtigen Plattenepithel (Endothel) mit der
dazugehörigen Basalmembran, den subendothelialen Kollagenfasern
(Bindegewebe), sowie der Membrana elastica interna, einer elastischen
Membran
(Membrana
elastica
interna),
welche
sich
an
der
Gefäßaußenwand befindet und die Abgrenzung zwischen Media und
Intima bildet. Die Membrana elastica interna besteht aus dünnen
elastischen und kollagenen Fasern. Das sich darüber befindliche
Endothel trägt zu Austauschprozessen zwischen Blut und Gefäßwand
sowie zur Gefäßspannungsregulation bei. 11
Die kräftige Media, als mittlere Gefäßschicht, liegt an der Membrana
elastica interna an und besteht aus zirkulär und spiralförmig
9
Vgl.: Spornitz, U. M., Anatomie und Physiologie, 2002, S. 303.
Ebd..
11
Vgl.: Erb, C., Flammer, J., Risikofaktoren für Augenerkrankungen, 1999, S. 68.
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10
Einleitung und Zielstellung
7
angeordneten glatten Muskelzellen. Zwischen den Zellen befindet sich
Bindegewebe aus Kollagenfasern und elastischen Fasern.
Die äußerste Schicht im Wandaufbau (tunica externa), die Adventitia,
enthält
ebenfalls
lockeres
elastisches
und
kollagenfaseriges
Bindegewebe, kleine Blutgefäße, Fettgewebe, Nervenfasern und glatte
Muskelzellen. Die Membrana elastica externa bildet die äußere
Abgrenzung zwischen Media und Adventitia. 12
Je nach Art und Lage der Arterien sind die drei Schichten des
Wandaufbaus in ihrer Art und vom Aufbau verschieden. So enthalten
die herznahen Arterien, wie z.B. die Aorta (Hauptschlagader), Arteria
subclavia (Unterschlüsselbeinarterie), Arteria carotis (Halsschlagader),
eine dicke Intima. Die Media besteht zudem aus dichten elastischen
Fasernetzen. Aufgrund der hohen Elastizität der Fasern sind die
herznahen arteriellen Blutgefäße stark reversibel dehnbar und werden
als Arterien des elastischen Typs bezeichnet. 13
Die Gefäße der Gefäße (vasa vasorum), die überwiegend in der Media
und Adventitia vorhanden sind, sind für die Blutversorgung, Ernährung
und Steuerung der Gesamtarterien verantwortlich. 14
1.3.3
Typen der Arterien
Arterien werden entsprechend ihrer Funktion und Lokalisation in zwei
Arten unterteilt. Zum einen in die Arterien des elastischen Typs und
zum anderen in die Arterien des muskulären Typs.
Die kleineren peripher, also herzfern, liegenden arteriellen Blutgefäße
sind Arterien der muskulären Art. Sie bestehen aus einer glatten
Muskulatur und sind überwiegend an der Aufrechterhaltung des
Blutdruckes beteiligt. Diese Gefäße sind von einer geringfügigen
Wanddehnbarkeit gekennzeichnet.
12
15
Vgl.: Erb, C., Flammer, J., Risikofaktoren für Augenerkrankungen, 1999, S. 68.
Vgl.: Spornitz, U. M., Anatomie und Physiologie, 2002, S. 304, o. V., Arterie, o. J.,
Stand: 20.10.2006 (Internet).
14
Vgl.: Ebd..
15
Vgl.: o. V., Arterie, o. J., Stand: 20.10.2006 (Internet).
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13
Einleitung und Zielstellung
8
Die großen, herznahen Arterien sind überwiegend Arterien des
elastischen
Typs.
Deren
besonderes
Merkmal
macht
die
Windkesselfunktion aus. Dies bedeutet, dass diese Arterien einen Teil
des in der Austreibungsphase ausgeworfenen Schlagvolumens durch
Ausdehnung ihres Lumens speichern und während der Diastole
(sinkender Gefäßinnendruck) das gespeicherte Volumen an die
anschließenden Gefäßabschnitte weiterleiten. 16 So kann das mit
systolischem Herzschlag ruckartig ausgeworfene Blut in elastische
Schwingungsfähigkeit
umgewandelt
werden
und
es
wird
ein
kontinuierliches Strömungsverhalten erzielt. Demnach sind diese
Gefäße von einer Fähigkeit zur starken Dehnbarkeit gekennzeichnet. 17
1.3.4
Blutversorgung des Auges
Die Blutversorgung des menschlichen Auges (siehe Abbildung 2 und
3) erfolgt arteriell über zwei Perfusionssysteme. Zum einem dem
retinalen Gefäßsystem und zum anderen den ziliaren Gefäßsystem. 18
Abbildung 2:
Blutversorgung der peripapillären Netzhaut und des Sehnerven (Nervus opticus). 19
16
Vgl.: Spornitz, U. M., Anatomie und Physiologie, 2002, S. 304 f.
Vgl.: Schäffler, A., Menche, N., Mensch Körper Krankheit, 1999, S. 288.
18
Vgl.: Naumann, G. O. H., Pathologie des Auges I, 1997, S. 68 f.
19
Ebd., S. 76.
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Einleitung und Zielstellung
9
Abbildung 3:
Schematische Darstellung der Gefäßversorgung des Auges: Arteria ciliaris anterior
(1); episklerale und konjunktivale Gefäße (2); perforierender Ast der Arteria ciliaris
anterior (3); intramuskulärer Ring (4); Circulus arteriosus iridis major (5); rekurente
choroidale Äste (6); Arteria ciliaris posteriores longa (7); Arteria ciliaris posteriores
brevis (8); Zinn-Haller-Gefäßkranz (9). 20
Das retinale Gefäßssystem wird hauptsächlich über die Arteria
ophthalmica und der daraus hervorgehenden Arteria centralis retinae
versorgt. Über die Zentralarterie der Netzhaut gelangt das Blut in die
inneren Netzhautschichten mit den Bipolar- und Ganglienzellen bis zur
inneren Körnerschicht. 21 Die Arteria centralis retinae gelangt circa 1015 mm hinter dem Sehnervenaustritt in den Sehnerv und erreicht durch
die Lamina cribrosa (Siebplatte) das Augeninnere. 22 Direkt neben dem
Sehnerv treten die Arteriae ciliares posteriores breves (die kurzen
hinteren Ziliararterien) durch die Lederhaut (Sklera) und bilden den
Haller-Zinn-Gefäßkranz. Die folgenden Verästelungen münden in die
engmaschige
Choriokapillaris
am
hinteren
Augenpol. 23
Die
Choriokapillaris ist die der Netzhaut zugewandte Schicht der Aderhaut
20
Naumann, G. O. H., Pathologie des Auges I, 1997, S. 52.
Vgl.: Grehn, F., Augenheilkunde, 1998, S. 201, Naumann, G. O. H., Pathologie des
Auges I, 1997, S. 68 f.
22
Vgl.: Erb, C., Flammer, J., Risikofaktoren für Augenerkrankungen, 1999, S. 194.
23
Vgl.: Naumann, G. O. H., Pathologie des Auges I, 1997, S. 50 f.
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21
Einleitung und Zielstellung
(Chorioidea)
und
10
stellt
ein
stark
vernetztes
Kapillarnetz
mit
Läppchenstruktur dar, welches bis an den Sehnervensaum reicht. 24
Die Blutversorgung der vorderen Bulbusabschnitte erfolgt vor allem
über die langen hinteren Ziliararterien, nachdem sie die Sklera
durchdrungen haben.
Das choroidale Gefäßsystem unterliegt im Gegensatz zum retinalen
Gefäßsystem nur im geringen Maße metabolischer und myogener
Einflüsse und ist demzufolge nur unterschwellig autoreguliert. 25
Über die Autoregulation erfolgt die Anpassung der lokalen Durchblutung
innerhalb gegebener Grenzen an die lokalen Bedürfnisse des
Perfusionsdruckes in den Blutgefäßen. 26
Der für die Sehschärfe und für das Kontrastsehen wichtige Bereich der
Fovea centralis, unterliegt der Versorgung durch Diffusion aus dem
wenig regulierten choroidalen Kreislauf.
Treten im choroidalen Kreislauf Minderperfusion auf, z.B. durch
atherosklerotische Prozesse oder durch ausgeprägte Vasospastiken,
können
je
nach
Schweregrad
der
Perfusionsstörung
daraus
eingeschränkte Sehleistungen resultieren.
24
Vgl.: Hansen, L., Ophthalmothek: Augenheilkunde systematisch, 1997, S. 31 f.
Vgl.: Erb, C., Flammer, J., Risikofaktoren für Augenerkrankungen, 1999, S. 195.
26
Vgl.: Ebd..
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25
Einleitung und Zielstellung
11
1.4
Arteriosklerose
1.4.1
Definition/Begriffsbestimmung
Unter der Arteriosklerose versteht man eine Erkrankung der Intima und
Media der Arterienwand, welche die Ursache für viele HerzKreislauferkrankungen
ist
und
deren
Folge
Blutfluss-
und
Transportstörungen des arteriellen Gefäßsystems sein können. Sie ist
auch im Volksmund unter dem Namen „Arterienverkalkung“ bekannt.
Die Arteriosklerose stellt in den Industrieländern die häufigste
Todesursache dar. 27
„Nach der WHO 28 -Definition ist die Arteriosklerose eine variable
Kombination von Veränderungen in der Intima arterieller Blutgefäße,
bestehend aus herdförmigen Ansammlungen von Lipiden, komplexen
Kohlenhydraten, Blut und Blutbestandteilen, Bindegewebe sowie
Ablagerungen
von
Kalziumsalzen,
die
mit
Veränderungen
der
durch
und
Arterienmedia verbunden sind.“ 29
Aufgrund
dieser
Gefäßwandveränderungen
intra-
extrazelluläre Einlagerungen von Cholesterin, Fettsäuren, Kalk u.a.
kommt es zu einer Verdickung und Verhärtung der Gefäße, welche zu
einer Verringerung des Lumens und zum Elastizitätsverlust der Arterien
führt.
1.4.2
Pathogenese
Die komplexen Vorgänge zur Entstehung der Arteriosklerose werden im
großen
Umfang
erforscht.
Einigkeit
besteht
jedoch
über
das
Grundmuster der Entstehung, welches in Abbildung 4 dargestellt ist
und im folgenden erläutert wird. Es wird davon ausgegangen, dass die
in Abschnitt 1.4.5 aufgeführten Risikofaktoren im Zusammenhang mit
einer ungünstigen Blutzusammensetzung, lokalem Sauerstoffmangel
27
Vgl.: Berke, A., Allgemeinerkrankungen und das Auge, 2005, S. 20.
Weltgesundheitsorganisation.
29
Thews, G., Mutschler, E., Vaupel, P., Anatomie Physiologie Pathophysiologie des
Menschen, 1999, S. 257.
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28
Einleitung und Zielstellung
und
lokalen
mechanischen
12
Einwirkungen
(Wirbelbildung
des
Blutstromes) zu Endothelschäden (Endothelläsionen) der Arterien
führen können. 30
Abbildung 4:
Schematische Darstellung der zellulären Ereignisse im Entstehungsprozess der
Arteriosklerose, EZ = Endothelzellen, MEI = Membrana elastica interna (elastische
innere Membran), GMZ = glatte Muskelzellen. 31
Lipidansammlungen in der inneren Arterienwandschicht, die oftmals
schon im jugendlichen Alter vorhanden sind, sind der Beginn
arteriosklerotischen Veränderungen. Im weiteren Lebensverlauf lagern
30
Vgl.: Schäffler, A., Menche, N., Mensch Körper Krankheit, 1999, S. 289.
Erb, C., Flammer, J., Risikofaktoren für Augenerkrankungen, 1999, S. 74.
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31
Einleitung und Zielstellung
13
sich Blutbestandteile in der Gefäßwand an und führen zu einer
Einengung der Gefäße und somit zu einer Reduzierung des Blutflusses.
Damit eine Arteriosklerose entstehen kann, muss die Intima der
Arterien geschädigt sein. Aufgrund der Dysfunktion von Endothelzellen
wird die subendotheliale Basalmembran freigelegt und Monozyten
(weiße Blutkörperchen) und Thrombozyten (Blutplättchen) lagern sich
als
Mikrothromben,
die
aufgrund
Blutplättchen/-körperchen
einer
Verklumpung
miteinander
mehrerer
entstehen
(Aggregationsprozess), an den geschädigten Stellen an. In der Intima
selbst kommt es zur Umwandlung der Monozyten zu sogenannten
Fresszellen (Makrophagen). In dieser Form und mit Hilfe ihrer
Rezeptoren sind die Makrophagen in der Lage LDL- Cholesterin (LowDensity-Lipoproteine) aufzunehmen. Dies führt zu einer gewissen
Entzündungsreaktion der Intima und zum Umbau des Gefäßgewebes.
Durch die Aufnahme von LDL der Makrophagen werden diese in
Schaumzellen umgewandelt. Durch den Lipidabbau innerhalb der
Schaumzellen sammelt sich vermehrt Cholesterin an, welches dann
durch
das
HDL
(High-Density-Lipoproteine)
wieder
in
den
Extrazellulärraum abtransportiert wird. Danach wandern die Monozyten
von der Intima durch deren Permeabilität in die Media. Dies wird durch
die Freisetzung von Wachstumshormonen (z.B. dem platelet derived
growth factor, PDGF) erreicht, wodurch es zur Proliferation der glatten
Muskelzellen
kommt.
Es
kommt
zur
Neubildung
der
Matrix
(Bindegewebsgrundstruktur) mit verändertem Kollagenmuster.
Der gesamte Prozeß führt schließlich dazu, dass die Gefäßwand
aufquillt. Diese arteriosklerotischen Veränderungen bezeichnet man im
frühen Stadium als Atherome und im späteren Krankheitsverlauf als
arteriosklerotische
fibröse
Plaques
(siehe
Abbildung
5).
Im
allgemeinen führt die Gefäßverkalkung im Zusammenhang mit der
Intimaverdickung
zu
einer
Stenosierung,
also
Einengung
des
Gefäßlumens und dadurch wird der Blutfluss gemindert. Wenn der
arteriosklerotische Zustand längere Zeit anhält kann ein Plaque
einreißen. An dieser Läsionsstelle lagern sich wiederum Thromben an,
die bei extremer Ausdehnung das Gefäß vollständig verschließen
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Einleitung und Zielstellung
14
können, oder sich lösen und mit dem Blutstrom als Thromben in
kleinere arterielle Blutgefäße gelangen und deren Verstopfung
verursachen.
Im
ungünstigsten
Fall
kann
aufgrund
von
Sauerstoffmangel das Gewebe absterben (Nekrose) und sich in
unmittelbarer Umgebung Kalziumsalze anlagern. Das dahinterliegende
Gewebe erleidet aufgrund dessen eine Ischämie (Sauerstoffmangel),
die bis zum Infarkt führen kann. 32
Abbildung 5:
Darstellung eines arteriosklerotischen Plaques. EZ = Endothelzellen, GMZ = glatte
Muskelzellen. 33
32
Vgl.: Berke, A., Allgemeinerkrankungen und das Auge, 2005, S. 20 f, Erb, C.,
Flammer, J., Risikofaktoren für Augenerkrankungen, 1999, S. 68 ff, Schäffler, A.,
Menche, N., Mensch Körper Krankheit, 1999, S. 289, Thews, G., Mutschler, E.,
Vaupel, P., Anatomie Physiologie Pathophysiologie des Menschen, 1999, S. 257 f.
33
Erb, C., Flammer, J., Risikofaktoren für Augenerkrankungen, 1999, S. 69.
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Einleitung und Zielstellung
1.4.3
15
Lokalisation
Die Arteriosklerose lässt sich je nach ihrer Lokalisation in drei Formen
unterscheiden,
die
Arteriolosklerose.
Atherosklerose,
Mediaverkalkung
und
34
Die Atherosklerose bezeichnet alle Intimaveränderungen in den großen
und mittelgroßen Arterien, die eine Lamina elastica interna aufweisen.
Die Sklerose der Media an großen extraokulären Gefäßen, die bedingt
durch primäre Nekrosen eine Verkalkung und Verknöcherung der
Mediaspangen (Muskelschicht der Arterien) hervorrufen, werden unter
dem Begriff Mediaverkalkung, auch Mediasklerose oder MönckebergSklerose genannt, zusammengefasst. Der Begriff Arteriolosklerose
steht
für
die
Verdickung
der
Arteriengefäßwand
und
damit
der
zuvor
einhergehender Einengung des Gefäßlumens.
Der
Begriff
Arteriosklerose
bildet
den
Oberbegriff
beschriebenen Systemerkrankung und umfasst alle arteriosklerotisch
bedingten Veränderungen der Intima und Media. 35
Unterschiedliche
Gefäßregionen
arteriosklerotischen
Veränderungen
des
Körpers
betroffen
können
sein
und
von
der
Krankheitsverlauf kann sehr variieren.
Die Gefäßveränderungen der Koronararterien (koronare Herzkrankheit
(KHK))
gehen
mit
Herzkranzgefäße
des
einer
verminderten
Herzmuskels
einher.
Durchblutung
Ein
Engegefühl
der
im
Brustkorb und Schmerzen der linken Herzhälfte und des linken Armes
(zusammengefasst unter dem Begriff Angina pectoris) sind Zeichen für
vasospastische Reaktionen von Gefäßveränderungen. Bei Verschluss
der Herzkranzgefäße durch einen Embolus kann es zu einem
Herzinfarkt kommen.
34
Vgl.: Erb, C., Flammer, J., Risikofaktoren für Augenerkrankungen, 1999, S. 79.
Vgl.: Berke, A., Allgemeinerkrankungen und das Auge, 2005, S. 20 f, Erb, C.,
Flammer, J., Risikofaktoren für Augenerkrankungen, 1999, S. 79 ff, Thews, G.,
Mutschler, E., Vaupel, P., Anatomie Physiologie Pathophysiologie des Menschen,
1999, S. 257.
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35
Einleitung und Zielstellung
16
Ein Schlaganfall könnte das Endresultat einer arteriosklerotisch
veränderten Halsschlagader (Arteria carotis) sein. Die periphere
arterielle
Verschlusskrankheit
(pAVK)
äußert
sich
in
Durchblutungsstörungen der Beine. Als Symptom dafür steht die
sogenannte „Schaufensterkrankheit“. Patienten mit dieser Erkrankung
haben je nach Krankheitsstadium starke Schmerzen in den Beinen und
müssen bei einem Spaziergang öfter eine Pause einlegen. 36
Allen
Krankheitsereignissen
ist
jedoch
eine
generalisierte
Arteriosklerose gemeinsam, die sich aber unterschiedlich in der
Organmanifestation äußert.
1.4.4
Symptome
Heutzutage wird dem Augenarzt hinsichtlich der Früdiagnostik bei HerzKreislauferkrankungen eine enorme Bedeutung beigemessen. Daher
soll in diesem Abschnitt auf die sich am Auge erkennbaren Anzeichen
für Durchblutungsstörungen hingewiesen werden.
Der Verschluss der großen zum Auge führenden Arterien (Arteria
carotis interna und Arteria ophthalmica) haben einen enormen Einfluss
auf
die
Retina.
Makulaödem,
Cotton-wool-Herde
aufgrund
der
Unterversorgung von Nervenzellen, oder harte Exsudate durch
Lipideinlagerungen können Anzeichen für arteriosklerotisch bedingte
Gefäßveränderungen sein. 37 Ophthalmologisch gesehen lassen sich
erste Anzeichen einer Arteriosklerose bei der Untersuchung des
hinteren Augenabschnittes erkennen.
Beurteilt wird der von den
Arteriolen in der Mitte erzeugte Lichtreflex/Lichtstreifen. Dieser
Reflexstreifen ist bei gesunden Augen weißlich leuchtend. Bei einem an
Arteriosklerose erkrankten Patienten erscheint der Reflexstreifen im
Anfangsstadium diffuser und weniger hell. Dies ist auf die veränderte
Dichte der Gefäßwand zurückzuführen. Aufgrund der vermehrten
Hyalineinlagerung in der Media, die eine Verengung des Gefäßlumens
bewirkt,
36
können
im
weiteren
Krankheitsverlauf
sogenannte
Vgl.: Berke, A., Allgemeinerkrankungen und das Auge, 2005, S. 22.
Vgl.: Ebd..
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37
Einleitung und Zielstellung
17
Kupferdrahtarterien beobachtet werden. Der Lichtreflex ist noch diffuser
und nimmt eine goldgelbe Verfärbung an. Auch das Gunn-Zeichen
(Blutsäule verläuft unter der Arteriole spitz zu, Kreuzungsphänomen),
welches an den Kreuzungspunkten sichtbar ist, an denen Arterien und
Venen eine gemeinsame Adventitia besitzen, kennzeichnet eine
sklerotische Veränderung. Bei schweren sklerotischen Veränderungen
bilden sich Silberdrahtarterien heraus, die durch einen aufgesplitterten
diffusen Lichtstreifen und zum Teil ohne erkennbare Blutsäule
gekennzeichnet ist. 38
1.4.5
Risikofaktoren
Die Arteriosklerose ist vornehmlich für die Manifestation von arteriellen
Durchblutungsstörungen verantwortlich und trägt mit ca. 50% zu einer
der häufigsten Todesursachen in den Industriestaaten bei. 39
Die Entwicklung der Arteriosklerose wird durch eine Reihe von Faktoren
begünstigt und ist daher als eine multifaktoriell bedingte Erkrankung
anzusehen. Zu den Risikofaktoren zählen u.a. die unbeeinflussbaren
Faktoren wie Alter, männliches Geschlecht, Stress und genetische
Veranlagung.
Im
Bewegungsmangel,
(Bluthochdruck)
Serumlipiden),
Gegensatz
Übergewicht,
Hyperlipidämie
Rauchen,
dazu
stellen
Diabetes
mellitus,
(pathologische
pathologisch
Faktoren
erhöhte
wie
Hypertonie
Erhöhung
von
Konsistenz
von
Cholesterin (Hypercholesterinämie) u.a. beeinflussbare Größen dar. Ein
Zusammentreffen mehrerer Risikofaktoren aufeinander begünstigt die
Erkrankungswahrscheinlichkeit und erhöht diese. 40
38
Vgl.: Berke, A., Allgemeinerkrankungen und das Auge, 2005, S. 22 f, Erb, C.,
Flammer, J., Risikofaktoren für Augenerkrankungen, 1999, S. 82 f.
39
Vgl.: Schäffler, A., Menche, N., Mensch Körper Krankheit, 1999, S. 289.
40
Vgl.: o. V., Arteriosklerose, o. J., Stand: 20.10.2006 (Internet).
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Einleitung und Zielstellung
1.4.6
18
Untersuchungsmöglichkeiten
Folgende Untersuchungsmöglichkeiten können einen Aufschluss über
arteriosklerotisch bedingte Gefäßveränderungen geben.
Als einfachste und wirkungsvollste Untersuchung gilt die Sonografie
(Ultraschallprüfung) der Halsschlagader, der intrakraniellen Gefäße, der
Herzklappen, der Baucharterien, der Beinarterien u.a. und die
Angiografie (Darstellung der Blutgefäße mittels Kontrastmittel und
Röntgenstrahlen). Auch Laborwerte, eine CT (Computertomographie),
eine MRT (Magnetresonanztomographie) und eine ophthalmologische
Untersuchung
des
hinteren
Augenabschnittes
(Fundus)
können
Auskunft über vorliegende Durchblutungsstörungen geben. 41
1.4.7
Behandlungsmöglichkeiten/Therapie
Um einer Arteriosklerose vorzubeugen sollte man sich ausreichend
bewegen, möglichst die oben aufgeführten selbst beeinflussbaren
Risikofaktoren vermeiden oder zu mindestens reduzieren, sich gesund,
d.h. fett- und kalorienarm ernähren.
Wurden pathologisch bedingte arteriosklerotische Veränderungen vom
Arzt
aufgedeckt
werden
diese
entsprechend
behandelt.
Die
medikamentöse Behandlung richtet sich dabei nach dem auslösenden
Krankheitsfaktor,
Cholesterinspiegel
wie
und
z.B.
ein
erhöhter
dem
Stadium
der
Blutdruck
oder
zugrundeliegenden
Arteriosklerose. 42
41
Vgl.: o. V., Arteriosklerose, o. J., Stand: 20.10.2006 (Internet).
Vgl.: Ebd..
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42
Einleitung und Zielstellung
19
1.5
Netzhaut
1.5.1
Anatomie und Physiologie der Netzhaut
1.5.1.1
Allgemeines
Die Netzhaut (Retina), als innerste Schicht im Wandaufbau des
Augapfels, entsteht embryologisch aus dem inneren Blatt des
Augenbechers. 43
Sie ist mit der darunter liegenden Aderhaut an zwei Stellen fest
verbunden, zum einen an der Ora serrata und zum anderen an der
Papille (Sehnervenkopf). Ansonsten liegt sie locker auf der Bruch´schen
Membran auf. Histologisch lassen sich neun Schichten plus retinales
Pigmentepithel (RPE) unterscheiden, die in Abbildung 6 und
Abbildung 9 (S. 28) dargestellt sind. Die innere Abgrenzung zum
Glaskörper bildet die innere Grenzmembran (Membran limitans interna)
und besteht aus der Basalmembran der Müllerschen Zellen. Danach
folgen die Nervenfaserschicht, welche Axone der Ganglienzellen
enthält, die Ganglienzellschicht, die innere plexiforme Schicht, diese
besteht aus Axonen der Bipolar-, Amakrin- (Verschaltung der
Ganglienzellen untereinander) und Ganglienzellen. Im weiteren Verlauf
folgen die innere Körnerschicht, diese enthält Bipolar-, Horizontal(Verschaltung der Lichtsinneszellen untereinander) und Amakrinzellen,
die äußere plexiforme Schicht, welche aus Axonen der Photorezeptoren
besteht. Danach folgt die äußere Körnerschicht mit den Kernen der
Photorezeptoren, die äußere Grenzmembran (Membrana limitans
externa) und die Photorezeptorschicht, welche die Außen- und
Innensegmente der Stäbchen und Zapfen beinhaltet. Die Abgrenzung
zur Bruch’schen Membran bildet das retinale Pigmentepithel. 44
Das retinale Pigmentepithel trägt zum Sauerstoffaustausch zwischen
Aderhaut und den äußeren Netzhautschichten bei und ist für den
Aufbau
43
von
verbrauchten
Membranscheiben
der
Rezeptoren
Vgl.: Naumann, G. O. H, Pathologie des Auges I, 1997, S. 53.
Vgl.: Hansen, L., Ophthalmothek: Augenheilkunde systematisch, 1997, S. 33 f,
Sachsenweger, M., Augenheilkunde, 2003, S. 248 f.
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Einleitung und Zielstellung
20
verantwortlich. Zudem sichert es die Blut-Retinaschranke, einer
Diffussionsbarriere zwischen Blutkreislauf und Netzhaut. 45
Abbildung 6:
Schematischer Schnitt durch die Makula lutea des menschlichen Auges. 46
In der menschlichen Netzhaut befinden sich außerdem insgesamt drei
miteinander verknüpfte Neurone, worauf in den folgenden Abschnitten
näher eingegangen wird. Die Photorezeptoren, also die Stäbchen und
Zapfen der Netzhaut, werden als erstes Neuron bezeichnet. Das zweite
Neuron wird von den
Ganglienzellen gebildet.
Bipolarzellen und das dritte Neuron von den
47
Mit der Aufgabe der Signalaufnahme und Signalverarbeitung ist die
Netzhaut ein komplexes neuronales Netzwerk und trägt somit einen
Hauptanteil zum Auflösungsvermögen, der Adaptationsfähigkeit, der
Wahrnehmung, dem Farb- und Kontrastsehen bei.
45
Vgl.: Hansen, L., Ophthalmothek: Augenheilkunde systematisch, 1997, S. 36.
Vgl.: Grehn, F., Augenheilkunde, 1998, S. 200.
47
Vgl.: Maidowsky, W., Anatomie des Auges, 1980, S. 126.
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Einleitung und Zielstellung
1.5.1.2
21
Stäbchen und Zapfen
Man unterscheidet zwei Hauptgruppen von Sehrezeptoren, die sowohl
morphologische als auch funktionelle Unterschiede aufweisen.
Die Netzhaut enthält etwa 6,5 Millionen Zapfen, die für das photopische
Sehen, auch Tages- und Farbsehen genannt, zuständig sind. 48 Sie sind
nur bei ausreichend heller Beleuchtung aktiv und ermöglichen ein
hohes zeitliches und räumliches Auflösungsvermögen, sowie die
Unterscheidung von Farben. Aufgrund der hohen Zapfenanzahl und dichte, etwa 150000/mm² in der Fovea centralis, der Stelle des
schärfsten Sehens, ist dort die Sehschärfe und Kontrastempfindlichkeit
am höchsten. 49 Außerdem fehlen in der Fovea centralis die inneren
Netzhautschichten, somit entfallen einige lichtstreuende Strukturen und
daher ist die „Stelle des schärften Sehens“ von einem hohen optischen
Auflösungsvermögen gekennzeichnet. 50
Es lassen sich drei Zapfenklassen unterscheiden, die sich in der
Empfindlichkeit
ihrer
Photopigmente,
in
der
Häufigkeit
ihres
Vorkommens und in ihrer Verteilung auf der Netzhaut differieren, und
auch als Trichromatensystem bezeichnet werden. 51 Man unterscheidet
Blau- (S-) Zapfen, Grün- (M-) Zapfen und Rot- (L-) Zapfen mit
verschiedenen Absorptionsspektren der Sehfarbstoffe. 52
Wie
Abbildung
7
zeigt,
liegen
die
Absorptionsmaxima
der
Zapfenpigmente für blauempfindliche Zapfen (S = Short wavelenght)
bei 420 nm, für grünempfindliche Zapfen (M = Middle wavelenght) bei
534 nm und für rotempfindliche Zapfen (L = Long wavelenght) bei 564
nm. Das Absorptionsmaximum der Stäbchen liegt bei 498 nm. Somit
wird erkennbar, dass das Stäbchensystem für kürzere Wellenlängen
empfindlicher ist. Der Bau des Sehpigments Opsin ist für den
Kurvenverlauf der Absorptionskurve ausschlaggebend.
48
Vgl.: Forrester, J. V., et al., The Eye, 1996, S. 40, Maidowsky, W., Anatomie des
Auges, 1980, S. 127.
49
Vgl.: Naumann, G. O. H., Pathologie des Auges I, 1997, S. 65.
50
Vgl.: Hansen, L., Ophthalmothek: Augenheilkunde systematisch, 1997, S. 35.
51
Vgl.: Deetjen, P., Speckmann, E.-J., Physiologie, 1999, S. 96.
52
Vgl.: o. V., Zapfen, o. J., Stand: 07.09.2006 (Internet).
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Einleitung und Zielstellung
22
Abbildung 7:
Normierte
spektrale
Zapfentypen
und
Absorptionskurven
der
Stäbchen
der
in
Sehfarbstoffe
der
der
verschiedenen
menschlichen
Netzhaut
S = Short (Blau-Zapfen-Photopigment), M = Middle (Grün-Zapfen-Photopigment), L =
Long (Rot-Zapfen-Photopigment), R = Rod (Stäbchen-Photopigment). 53
Die 115 Millionen Stäbchen, die wegen ihrer hohen Lichtempfindlichkeit
schon bei geringer Helligkeit aktiv sind, sind dagegen für das periphere
Sehen, die Wahrnehmung von Bewegungen und vor allem für das
Dämmerungs- und Nachtsehen (skotopisches Sehen) zuständig.
54
In
der peripheren Netzhaut befinden sich weitaus mehr Stäbchen als
Zapfen und ihre größte Anhäufung liegt bei 15-20° Sehwinkel, während
der Bereich der Fovea centralis frei von Stäbchen ist. 55
Gemeinsam ist den Stäbchen und Zapfen der Aufbau und ihre
Gliederung in ein Aussenglied, ein Innenglied, einen kerntragenden
Abschnitt und einen Endkolben, wie dies in der Abbildung 8, S. 24
verdeutlicht wird. 56 Während die Außensegmente der Zapfen nicht mit
dem retinalen Pigmentepithel (RPE) in direktem Kontakt stehen,
reichen die Außensegmente der Stäbchen direkt bis ans RPE heran.
Über einem im äußeren Teil befindlichen kurzen Schaft, Zilie (Cilium)
genannt, ist das Innen- mit dem Aussenglied verbunden. Im Innenglied
53
o. V., Cone-response, o. J., Stand: 07.09.2006 (Internet).
Vgl.: Forrester, J. V., et al., The Eye, 1996, S. 40.
55
Vgl.: Klinke, R., Silbernagel, S., Lehrbuch der Physiologie, 2001, S. 618 f.
56
Vgl.: Naumann, G. O. H., Pathologie des Auges I, 1997, S. 64.
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54
Einleitung und Zielstellung
werden
die
Photopigmente
23
(Sehfarbstoffe)
der
Photorezeptoren
gebildet, welche mit einem elektrischen Signal, auf die durch Licht
erzeugte Formänderung, reagieren. Bei den Stäbchen ist dieser
Sehfarbstoff das Rhodopsin. Dieses besteht aus Opsin, einem
Glycoprotein und dem 11-cis-Retinal (eine Farbstoffgruppe), welches
das Aldehyd des Vitamin A (Retinol) ist. 57 Bei den Zapfen ist dieses
Photopigment entsprechend ihrer Absorptionsfähigkeit unterschiedlich,
jedoch besteht es jeweils auch aus einem Zapfenopsin und dem 11-cisRetinal. 58 Das jeweilige Zapfenopsin weist allerdings eine andere
Aminosäurensequenz auf, je nach entsprechender Farbempfindlichkeit,
als das Opsin der Stäbchen. 59
Das Außenglied dagegen ist der lichtempfindliche Teil, in dem 90% des
Photopigments liegen, an dem sich das lichtempfindliche Molekül, das
Retinal, befindet. Diese Sehpigmente sind in Form von Disci
(Membranscheiben) bei den Stäbchen und bei den Zapfen in
Membraneinfaltungen eingelagert (siehe Abbildung 8, S. 24). 60
Der Endkolben bildet Synapsen und dient damit der Weiterleitung eines
elektrischen Impuls.
Die Gestalt der Stäbchen gegenüber der Zapfen ist deutlich schlanker,
nicht so kegelförmig und das Aussenglied der Stäbchen ist stabförmiger
und nicht wie bei den Zapfen konisch geformt.
57
Vgl.: Schmidt, R. F., Physiologie des Menschen, 1990, S. 262 f.
Vgl.: Thews, G., Mutschler, E., Vaupel, P., Anatomie Physiologie Pathophysiologie
des Menschen, 1999, S. 38.
59
Vgl.: Klinke, R., Silbernagel, S., Lehrbuch der Physiologie, 2001, S. 612.
60
Vgl.: Goldstein, E. B., Wahrnehmungspsychologie, 2002, S. 48, Naumann, G. O. H.,
Pathologie des Auges I, 1997, S. 64 f.
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Einleitung und Zielstellung
a)
24
b)
Abbildung 8:
Schematischer Aufbau der Photorezeptoren a) der Zapfen und b) der Stäbchen. 61
1.5.1.3
Die Bipolarzellen
Es handelt sich hierbei um bipolare Schaltzellen, die über ihre Fortsätze
Informationen an amakrine Zellen weitergeben. Diese leiten wiederum
die Signale an die als drittes Neuron bezeichneten Ganglienzellen
weiter. Bipolarzellen stellen somit einen Informationsvermittler zwischen
den ersten und dritten Neuron dar. Der Zellkörper der Bipolarzellen
befindet sich in der inneren Körnerschicht und ihre Axone liegen in der
inneren plexiformen Schicht der Netzhaut. 62
Die Verschaltung zwischen den Neuronen kann unterschiedlichen
Aufbaus sein. Entweder ist eine Bipolarzelle mit nur einem Rezeptor
und einer Ganglienzelle verbunden, dies ist bei der Zapfenverbindung
in der Fovea centralis der Fall, oder eine Bipolarzelle kann mit
mehreren Rezeptoren verbunden sein und mehrere Bipolarzellen
61
Forrester, J. V., et al., The Eye, 1996, S. 42.
Vgl.: Hansen, L., Ophthalmothek: Augenheilkunde systematisch, 1997, S. 33.
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Einleitung und Zielstellung
25
wiederum mit mehreren Ganglienzellen, diese Verbindungsart liegt in
der übrigen peripheren Netzhaut vor. 63 Demzufolge wird von mehreren
Rezeptoren eines Retinabereiches die Bipolarzellenaktivität beeinflusst.
Dieser Netzhautbereich wird auch als rezeptives Feld bezeichnet, auf
das im Abschnitt 1.5.2 noch näher eingegangen wird.
1.5.1.4
Die Ganglienzellen
Die Ganglienzellen mit ihren Axonen bilden das dritte Neuron und leiten
Informationen und Signale aus dem Auge über den von den Axonen der
Ganglienzellen
gebildeten
Sehnerv
(Nervus
opticus)
bis
zur
Sehnervenkreuzung, dem Chiasma weiter. Im weiteren Verlauf
gelangen dann diese Informationen über den Tractus opticus ins
Corpus geniculatum laterale des Zwischenhirns, wo die Axone der
Ganglienzellen münden. 64
In der menschlichen Retina befinden sich im Bereich der Foveola
mehrere Lagen von Ganglienzellen und es gibt mehr als 18
verschiedene Ganglienzelltypen. 65 Derzeit teilt man die Ganglienzellen
in drei große Gruppen ein. Dabei handelt es sich zum einen um die MZellen (magnon = gross), die sich in den magnozellulären Schichten
des Corpus geniculatum laterale erstrecken (siehe Abschnitt 1.5.2
Abbildung 10, S. 30). Bei rund zehn Prozent der retinalen
Ganglienzellen handelt es sich um diese Zellen mit großen Zellkörpern,
großen Axonendurchmesser und großflächigen Dendritenfeldern. Sie
reagieren
phasisch
(schnell)
mit
hoher
Übertragungsrate
auf
Leuchtdichteveränderungen und Lichtsignale im rezeptiven Feld und
sind von einer hohen Kontrastempfindlichkeit und nicht vorhandener
Farbselektion gekennzeichnet. Außerdem tragen sie aufgrund ihrer
Richtungsselektionsfähigkeit zur Bewegungs-, Tiefen- und Kontrastund Flickerwahrnehmung von Objekten mit tiefer Ortsfrequenz,
63
Vgl.: Klinke, R., Silbernagel, S., Lehrbuch der Physiologie, 2001, S. 611f, Thews,
G., Mutschler, E., Vaupel, P., Anatomie Physiologie Pathophysiologie des Menschen,
1999, S. 730 f.
64
Vgl.: Deetjen, P., Speckmann, E.-J., Physiologie, 1999, S. 108, Naumann, G. O. H.,
Pathologie des Auges I,1997, S. 58.
65
Vgl.: Naumann, G. O. H., Pathologie des Auges I, 1997, S. 58.
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Einleitung und Zielstellung
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niedriger räumlicher Frequenz und hoher Zeitfrequenz bei. Diese Art
der retinalen Ganglienzellen sind im allgemeinen jene Elemente der
Netzhaut, die besonders stark auf plötzliche Stimulusänderungen,
Kontrastwechsel
(Hell-Dunkel-Kontrast),
Kontrastgrenzen
und
Bewegungen reagieren, sowie anfällig für Druckschädigungen sind.
Eine Unterart der M-Zellen sind die sogenannten My-Zellen. Deren
besonderes Merkmal liegt in ihrer Nichtlinearität. Sie reagieren vor
allem auf Wechselsignale, wie schnell flimmerndes Licht und nicht
linear auf Kontraste.
Der andere Zelltyp sind die P-Zellen (parvo = klein), welche sich mit den
parvozellulären Schichten des Corpus geniculatum laterale verbinden
und ihrer Signale dorthin weitergeben (siehe Abschnitt 1.5.2
Abbildung 10, S. 30). Im Gegensatz zu den M-Zellen sind die P-Zellen
in ihrer Übertragungsreaktion träger. Die Zellen des parvozellulären
Systems stellen rund 80 Prozent der Ganglienzellen der Retina dar und
besitzen einen kleineren Zellkörper, kleine Axonendurchmesser und
einen kleinen Dendritenbaum. Durch die P-Zellen werden die Farben
Rot und Grün und Formen wahrgenommen, da deren rezeptive Felder
farbselektiv gegenüber unterschiedlicher Wellenlängen sind. Zudem
sind die rezeptiven Felder kleiner und weisen eine entsprechend hohe
räumliche, jedoch schlechte zeitliche Auflösung auf. Sie reagieren vor
allem auf hohe Ortsfrequenzen (Detailerkennung) und langsame
Zeitfrequenzen, wie langsames Flimmern und konstanter Stimulus.
Daher tragen sie so vor allem zur Sehschärfe und zum Farbensehen
bei.
66
Das dritte System ist das koniozelluläre System. Es besteht aus
Ganglienzellen mit zwei Dendritenbäumen und ist, jedenfalls nach
heutigem Wissen, ausschließlich mit den Blauzapfen–Bipolar–System
66
Vgl.: Klinke, R., Silbernagel, S., Lehrbuch der Physiologie, 2001, S. 615, Naumann,
G. O. H., Pathologie des Auges I, 1997, S. 58 f, Schmidt, R. F., Physiologie des
Menschen, 1990, S. 264 f., o. V., Zeiss, Humphrey® FDT und Matrix Visual Field
instrument, A collection of publications and abstracts, o. J., S. 5 f und 8 f.
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Einleitung und Zielstellung
27
verbunden. Im corpus geniculatum laterale ist es in den interlaminären
Schichten des M- und P-Systems lokalisiert. 67
1.5.2
Reizverarbeitung in der Netzhaut
Die von einem Objekt ausgehenden Lichtstrahlen werden bei
Emmetropie (Rechtsichtigkeit) auf der Netzhaut vereint und erzeugen
auf ihr ein Bild. Bei Ammetropien (Fehlsichtigkeit) wird dies durch eine
zusätzliche dioptrische Korrektion vor dem Auge erreicht. Das
Netzhautbild
verschlüsselt
wird
durch
und
durch
Rezeptorsysteme
synaptische
als
Signalmuster
Überträgerstoffe
an
Folgeneuronen (zweites und drittes Neuron) und im weiteren Verlauf an
höhere Zentren weitergeleitet, wo eine Auswertung der Signale
erfolgt. 68
Die Reizverarbeitung und –weiterleitung erfolgt also über vier Neurone.
Das erste Neuron bilden die Photorezeptoren, das zweite Neuron die
Bipolarzellen, das dritte Neuron die retinalen Ganglienzellen mit dem
Sehnerv und das vierte Neuron bildet das Corpus geniculatum
laterale. 69
Eine erste visuelle Verarbeitung unter Beteiligung der Bipolar-,
Amakrin-, Horizontal- und Ganglienzellen beginnt also bereits in der
Retina. 70
Die Abbildung 9 zeigt die Verzweigungen der retinalen Neuronen
untereinander.
Zapfen
und
Stäbchen
sind
über
verschiedene
Bipolarzellen mit den Ganglienzellen des magnozellulären Systems
(GM) und denen des parvozellulären Systems (GP) zum einen direkt
verbunden (direkter Signalfluß). Zum anderen kann der Signalfluss aber
auch lateral sein. Dies bedeutet, dass zusätzlich eine Querverschaltung
67
Vgl.: Xu, X., et al., A comparison of koniocellular, magnocellular and parvocellular
receptive field properties in the lateral geniculate nucleus of the owl monkey, Journal
of Physiology, 2001, S. 203-218.
68
Vgl.: Klinke, R., Silbernagel, S., Lehrbuch der Physiologie, 2001, S. 615.
69
Vgl.: Hansen, L., Ophthalmothek: Augenheilkunde systematisch, 1997, S. 39.
70
Vgl.: Thews, G., Mutschler, E., Vaupel, P., Anatomie Physiologie Pathophysiologie
des Menschen, 1999, S. 740.
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Einleitung und Zielstellung
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der Neurone untereinander vorliegt und die Signale zusätzlich über
Horizontalzellen oder Amakrinzellen weitergeleitet werden. 71
Die Reizung der Photorezeptoren durch einen Lichtreiz führt zu deren
Hyperpolaristaion. Die Weiterleitung des Potentials an Folgeneuronen
erfolgt entweder ebenfalls hyperpolarisiert (erregt) oder aber nach
Umwandlung
auch
depolarisiert
(gehemmt).
Somit
entstehen
lichterregte oder lichtgehemmte Neurone, sogenannte ON- bzw. OFFNeurone. 72
Abbildung 9:
Schematischer Aufbau und neuronale Verschaltung der Netzhaut. Zapfen (Z);
Stäbchen (S); Horizontalzellen (H); Amakrinzellen (A); verschiedene Bipolarzellen
(invaginierende (IB), flache (FB) und Stäbchenbipolarzellen (SB)); Ganglienzellen des
magnozellulären Systems (GM) und Ganglienzellen des parvozellulären Systems
(GP). 73
71
Vgl.: Deetjen, P., Speckmann, E.-J., Physiologie, 1999, S. 94.
Vgl.: Klinke, R., Silbernagel, S., Lehrbuch der Physiologie, 2001, S. 615.
73
Deetjen, P., Speckmann, E.-J., Physiologie, 1999, S. 94.
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72
Einleitung und Zielstellung
29
Jener entsprechende Bereich des Gesichtfeldes, welcher auf das zu
einer Bipolar- oder Ganglienzelle dazugehörige photorezeptorische
Netzhautareal abgebildet wird, bezeichnet man als rezeptives Feld. 74
Von dieser Fläche aus kann die Aktivität einer Zelle beeinflusst werden.
Die Neurone reagieren also auf Belichtung, d.h. einer Stimulation der
Photorezeptoren entsprechend ihrem rezeptiven Feld. Die rezeptiven
Felder können über mehrere Photorezeptoren hinweg ausgedehnt sein
und je nach Lage der Photorezeptoren innerhalb dieser Felder ist deren
Reaktion auf Lichtsignale verschieden. Ein rezeptives Feld besteht je
aus einem runden Zentrum und einem ringförmigen Umfeld, welches
zum Zentrum antagonistisch wirksam ist.
Anteilsmäßig enthält ein
rezeptives Feld ein ON-Zentrum und eine OFF-Peripherie oder ein
OFF-Zentrum und eine ON-Peripherie.
Ganglienzellen reagieren auf einen Reiz dann mit höchstmöglichen
Antwortverhalten, wenn der Stimulus genau auf die Größe des
erregenden Zentrums fällt. 75
Die Signale der Ganglienzellen vereinen sich am Sehnervenkopf, denn
die Axone der Ganglienzellen bilden den Sehnerven. Nach dem
Durchtritt durch die Papille werden die Signale zum Chiasma, der
Sehnervenkreuzung,
weitergeleitet.
Dort
kreuzen
sich
die
Sehnervenfasern der nasalen Netzhauthälften zur Gegenseite und
bilden zusammen mit den ungekreuzten Fasern der temporalen
Netzhauthälften der Gegenseite den Tractus opticus (Sehstrang). Von
dort aus verlaufen die Sehnervenfasern nun bogenförmig bis zu den
lateralen Kniehöckern, wo die Informationsweitergabe ans vierte
Neuron erfolgt. Ein großer Teil der Ganglienzellenfasern münden
demzufolge im Corpus geniculatum laterale (CGL). Von dort aus geht
der Weg weiter über die Sehstrahlung zur Sehrinde (Area striata), ein
primäres Sehareal, welches im visuellen Cortex gelegen ist. 76
74
Vgl.: Berke, A., Screening-Prüfmethoden der Optometrie, 1996, S. 225.
Vgl.: Ebd., S. 226.
76
Vgl.: Hansen, L., Ophthalmothek: Augenheilkunde systematisch, 1997, S. 39 ff.
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75
Einleitung und Zielstellung
Im
visuellen
Cortex
30
werden
die
in
der
Retina
entstandenen
Seheindrücke zu Sinneseindrücke verarbeitet.
Das Corpus geniculatum laterale besteht wie in Abbildung 10 zu
ersehen aus sechs Schichten, wobei die zweite, dritte und fünfte
Schicht Signale von dem Auge der selben Körperseite, auch
ipislaterales Auge genannt, erhält und die Schichten eins, vier und
sechs
Informationen
vom
Auge
aus
der
entgegengesetzten
Körperhälfte, also dem kontralateralen Auge erhält. 77
Abbildung 10:
Schematische Darstellung der Sehbahnen und Signalweiterleitung von der Retina bis
zum
sechsschichtigen
Corpus
geniculatum
laterale
des
Primaten.
Die
Vergrößerungen zeigen die M- und P-Zellen des Primaten zum einen nahe der Fovea
(1,6mm entfernt) und zum anderen etwas weiter entfernt von der Fovea (8,5mm
peripher entfernt). 78
77
Vgl.: Goldstein, E. B., Wahrnehmungspsychologie, 2002, S. 50.
Klinke, R., Silbernagel, S., Lehrbuch der Physiologie, 2001, S. 615.
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78
Einleitung und Zielstellung
31
Die Bereiche eins und zwei erhalten ihren Input von den in Abschnitt
1.5.1.4 bereits näher erläuterten M-Ganglienzellen des magnozellulären
Systems (M-Zellen oder Alpha-Zellen genannt) und bilden die
magnozelluläre Schicht. Im Gegensatz dazu stellen die übrigen
Bereiche die parvozellulären Schichten dar, welche ihre Informationen
von den Ganglienzellen des parvozellulären Systems (P-Zellen oder
Beta-Zellen genannt) erhalten. 79 In der interlaminären Schicht ist das
koniozelluläre System lokalisiert.
79
Vgl.: Goldstein, E. B., Wahrnehmungspsychologie, 2002, S. 50.
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Einleitung und Zielstellung
32
1.6
Kontrastsehen
1.6.1
Definition
Das Kontrastsehen ist eine sinnesphysiologische Leistung, die es dem
Menschen ermöglicht, sich in seiner Umwelt zu orientieren. Die
Wahrnehmung von Kontrasten ist die Voraussetzung für das Sehen
überhaupt. Um einen Kontrast wahrnehmen zu können muss dieser
einen gewissen Schwellenkontrast, einen Leuchtdichteunterschied
zwischen zwei Flächen aufweisen. Zum anderen muss die Person eine
bestimmte Kontrastempfindlichkeit besitzen.
„Der Kontrast ist eine der wichtigsten Variablen des Sehens. Ohne
hinreichenden Kontrast im Gesichtsfeld erfolgt keine Wahrnehmung
eines Reizes.“ 80
Das Wahrnehmen von visuellen Reizen kann zum einen gleichzeitig
(simultan = Simultan-Kontrast) oder allmählich (sukzessiv = SukzessivKontrast)
erfolgen.
Dabei
werden
die
simultan
ausgelösten
Veränderungen der Rezeptorerregung durch Kontraststimuli räumlich
abgewandelt und die sukzessiv ausgelösten Veränderungen werden
zeitlich moduliert. Sukzessivkontraste ergeben sich aus den durch
zeitliche
Änderung
der
Lichtstärke
entstehende
Kontrasterscheinungen. 81
In der Ophthalmologie stellt die Prüfung des Kontrastsehens zusammen
mit der Sehschärfenbestimmung einen sehr wichtigen Teil zur
Diagnostik von Sehverschlechterungen dar. Die quantitative Erfassung
des Kontrastes lässt sich auf zwei verschiedenen Wegen erreichen.
Zum einen lässt sich der Kontrast mittels der Weber’schen-Formel und
zum anderen über die Michelson-Formel berechnen. Da beide Formeln
verschiedene Werte liefern, der Michelson-Kontrast beispielsweise fällt
bei gleichen Leuchtdichten geringer aus, sollte man die beiden
80
Berke, A., Screening-Prüfmethoden der Optometrie, 1996, S. 221.
Vgl.: Baumgartner, G., et al., Physiologie des Menschen, Band 13, 1978, S. 43 f.
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81
Einleitung und Zielstellung
33
Kontrastarten stets voneinander trennen. 82 In Abbildung 11 sind die
Unterschiede der beiden Kontrastarten dargestellt.
Abbildung 11:
Definition des Kontrastes
a) Weber Kontrast, das dunklere Objekt (z.B. Optotyp) mit der Leuchtdichte Lmin
befindet sich auf einem helleren Umfeld der Leuchtdichte Lmax.
b) Michelson-Kontrast, für Objekte mit vielen hellen und dunklen Bildanteilen (z.B. für
Gittermuster). 83
Der Weber-Kontrast stellt jenen Kontrast dar, den ein dunkles
Sehzeichen (Objekt) mit der Leuchtdichte Lmin auf einem hellen Umfeld
mit der Leuchtdichte Lmax, bzw. umgekehrt,
hinterlässt. Man spricht
auch von einem scharfen, photometrischen Kontrast. 84
Mit der nachstehenden Formel lässt sich der photometrische Kontrast
berechnen. Im Zähler steht dabei die Differenz aus der Leuchtdichte
des Hintergrundes (Lu) und der Leuchtdichte der Sehzeichen (Li). Im
Nenner steht nur die Leuchtdichte des Hintergrundes (Lu).
82
Vgl.: Diepes, H., Refraktionsbestimmung, 2004, S. 73.
Kaufmann, H., Strabismus, 2003, S. 80.
84
Vgl.: Paliga, G. P., Die Bestimmung der Sehschärfe, 1993, S. 147 f.
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Einleitung und Zielstellung
34
Photometrischer Kontrast =
KW =
Lu − Li
Lu
(1) 85
Kw = Weber-Kontrast
Lu = Leuchtdichte des Umfeldes (Hintergrund)
Li = Leuchtdichte des Innfeldes (Sehzeichen)
Im Gegensatz zum Weber-Kontrast finden beim Michelson-Kontrast
keine einzelnen Sehzeichen, sondern Gittermuster ihren Einsatz.
So wird der Kontrast für Objekte mit vielen hellen und dunklen
Bildanteilen, die eine periodische Leuchtdichteverteilungen aufweisen,
wie es bei Gittermuster mit Sinuscharakteristik der Fall ist, durch die
untenstehende
Michelson-Formel
bestimmt. 86
Die
Kontrastveränderungen werden erzeugt, indem die Leuchtdichte für
abwechselnd helle Balken vermindert und für dunkle Balken erhöht wird
und somit nicht die ganze, sondern nur die mittlere Leuchtdichte der
Streifen verwendet wird. Der so ermittelte Kontrast wird auch als
Modulation bezeichnet. 87
KM
1
(Lmax + Lmin ) − Lmin L − L
L − Li
min
= 2
= max
= u
1
Lmax + Lmin Lu + Li
(Lmax + Lmin )
2
(2) 88
KM = Michelson-Kontrast
Lmax = maximale Leuchtdichte
Lmin = minimale Leuchtdichte
„Diese Kontrastdefinition stellt also das Verhältnis aus der Amplitude
½x(Lmax–Lmin) zum Mittelwert ½x(Lmax+Lmin) der Leuchtdichteverteilung
des Gitters dar.“ 89
85
Vgl.: Diepes, H., Refraktionsbestimmung, 2004, S. 73.
Vgl.: Kaufmann, H., Strabismus, 2003, S. 80.
87
Vgl.: Paliga, G. P., Die Bestimmung der Sehschärfe, 1993, S. 148.
88
Vgl.: Diepes, H., Refraktionsbestimmung, 2004, S. 73, Paliga, G. P., Die
Bestimmung der Sehschärfe, 1993, S. 148.
89
Berke, A., Screening-Prüfmethoden der Optometrie, 1996, S. 221 f.
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Einleitung und Zielstellung
35
Im Allgemeinen kann der Kontrast Größen zwischen den Werten Null
und Eins annehmen. Wenn der Kontrastwert Null beträgt heißt das,
dass die Leuchtdichtendifferenz zwischen Bild und Hintergrund minimal
ist,
während
der
Wert
Eins
(100%)
den
maximalen
Leuchtdichtenunterschied definiert. Dieser liegt dann vor, wenn die
Leuchtdichte der dunklen Felder gleich Null ist. 90
Die für die Studie verwendete konventionelle Weiß-Weiß-Perimetrie
nutzt v.a. dem Weber-Kontrast, da diese nämlich auf der Messung des
Leuchtdichteunterschiedes zwischen dem Sehzeichen und seinem
Hintergrund beruht. Die Frequenzverdopplungs-Perimetrie (Matrix),
sowie die Flimmer-Perimetrie (Pulsar) nutzen den Michelson-Kontrast,
da sie Gitter mit Sinuscharakteristik als Testzeichen verwenden.
1.6.2
Neuronale Grundlagen des Kontrastsehens
In Abschnitt 1.5.2 wurde bereits schon näher die neuronale
Reizverarbeitung des visuellen Systems beschrieben, daher soll in
diesem Abschnitt nur noch einmal auf die durch Gittermuster
ausgelösten Antwortverhalten der Ganglienzellen hingewiesen werden,
denn diese sind unter anderem für die Verarbeitung von Kontrasten und
Flickerreizen verantwortlich.
Synaptische
Hemmungen
sind
für
das
Wirken
visueller
Neuronensysteme ausschlaggebend und gestatten die Signalisierung
von Lichtverminderungen und demnach dem Kontrastsehen.
Nachdem die Photorezeptoren auf Belichtung mit Hyperpolarisation
reagieren erfolgt nach Reizweitergabe deren Verarbeitung in den
Ganglienzellen.
Die
Zentrum-Umfeld-Organisation
der
rezeptiven
Felder in den ON-Zentrum- und OFF-Zentrum-Neuronen der Retina
bildet daher den ersten Kontrastmechanismus. 91 Das hängt damit
zusammen, dass die antagonistische Verschaltung zwischen dem
90
Vgl.: Paliga, G. P., Die Bestimmung der Sehschärfe, 1993, S. 148.
Vgl.: Baumgartner, G., et al., Physiologie des Menschen, Band 13, 1978, S. 43 f.
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Einleitung und Zielstellung
36
erregenden Zentrum und der hemmende Peripherie die hohe
Ganglienzellenempfindlichkeit auf Kontrastveränderungen bedingt.
Wie bereits erwähnt, antworten Ganglienzellen auf einen, z.B. durch ein
Gittermuster ausgelösten Stimulus nur dann mit einem maximalem
Antwortverhalten, wenn der Stimulus genau auf die Größe des
erregenden Zentrums fällt und das Umfeld einen entgegengesetzten
Lichtkontrast erfährt. Dies soll mit der Abbildung 12 zum Ausdruck
gebracht
werden.
So
ist
zu
erkennen,
dass
ein
Gitter
mit
Sinuscharakteristik nur dann die Ganglienzelle maximal erregt, wenn
genau ein Balken auf das erregende Zentrum des rezeptiven Feldes
fällt.
Da die Größe der retinalen rezeptiven Felder von der Fovea, wo sie
etwa zwei Bogenminuten beträgt, zur Peripherie auf mehrere
Bogenminuten hin zunimmt, werden an den peripherer gelegenen
Netzhautorten
vorzugsweise Gitter mit niedrigen Ortsfrequenzen
verarbeitet.
Abbildung 12:
Schematische Darstellung von rezeptiven Feldern:
a) mehrere Perioden pro Grad fallen auf das erregende Zentrum und auf die
hemmende Peripherie. Demzufolge wird die Ganglienzelle nur wenig erregt;
b) der helle Balken eines Gitters fällt auf das erregende Zentrum (Belichtung)
und die dunklen Balken fallen auf die Peripherie (keine Belichtung). Die
Ortsfrequenz ist optimal. Die Ganglienzelle reagiert mit maximal möglichem
Antwortverhalten;
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Einleitung und Zielstellung
37
c) aufgrund der niedrigen Ortsfrequenz fällt der helle Balken sowohl aufs
erregende Zentrum sowie auf die hemmende Peripherie, so dass beide
Anteile belichtet werden und die Ganglienzelle mit einer Minderung der
Erregung reagiert. 92
1.6.3
Mit
Kontrastempfindlichkeit
der
Kontrastempfindlichkeit
lässt
sich
der
Kehrwert
des
Schwellenkontrastes ausdrücken. Der Schwellenkontrast ist jener
minimale Kontrastwert, der gerade ausreicht, um ein Gittermuster bzw.
einen Leuchtdichteunterschied wahrzunehmen. 93
Je niedriger der gesehene Kontrast ist, desto höher ist die
Kontrastempfindlichkeit,
die
sich
demzufolge
als
Kehrwert
des
Kontrastes definiert (Kontrastempfindlichkeit = 1/Kontrast). Beträgt der
kleinste wahrnehmbare Kontrast, um ein Gittermuster auflösen zu
können beispielsweise 40%, also 0,4, so entspricht das einer
Kontrastempfindlichkeit von 1/0,4 = 2,5. 94
In
der
augenärztlichen
Kontrastempfindlichkeit
Lichtverteilung,
die
Praxis
vorrangig
sich
dienen
zur
Gittertests
aus
einem
mit
Messung
der
sinusförmiger
kontinuierlichen
Ineinanderübergehen von Maxima zu Minima, wie es in Abbildung 13
dargestellt wird, ergibt. Zur Bestimmung der Kontrastschwelle werden
diese Muster mit verschiedenen Ortsfrequenzen in ihrem Kontrast
soweit verändert, bis sie vom Patienten nicht mehr wahrgenommen
werden.
Ein Gitter ist ein visueller Stimuli aus abwechselnd hellen und dunklen
Balken dessen Kontrast durch seine Ortsfrequenz, d.h. die Anzahl der
92
Berke, A., Screening-Prüfmethoden der Optometrie, 1996, S. 225.
Vgl.: Ebd., S. 222.
94
Vgl.: Paliga, G. P., Die Bestimmung der Sehschärfe, 1993, S. 127 f.
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Einleitung und Zielstellung
38
Perioden die unter einem Grad Gesichtswinkel erscheinen, bestimmt
wird. Je ein heller und ein dunkler Strich stellen eine Periode dar. 95
Den
einzelnen
Ortsfrequenzen
kommt
in
unserer
Umwelt
ein
unterschiedlicher Informationsgehalt zu. So können wir uns mittels
niedriger Ortsfrequenzen (<0,5 Perioden pro Grad) orientieren und
große Objekte wahrnehmen, mit Ortsfrequenzen mittlerer Größe (2-6
Perioden pro Grad) lassen sich feinere Strukturen und Formen
erkennen. Mit Ortsfrequenzen von mehr als sechs Perioden pro Grad
ist die Detailerkennung (z.B. Lesen, Erkennen von Gesichtern)
möglich. 96
Abbildung 13:
Gittermuster aus Sinuswellen erzeugen einen kontinuierlichen Übergang von dunklen
zu hellen Streifen. Die Kontrastveränderung wird durch Reduktion der maximalen
Leuchtdichte und durch die Erhöhung der minimalen Leuchtdichte erzeugt,
währenddessen
die
mittlere
Leuchtdichte
konstant
bleibt.
Die
abgebildeten
Gittermuster haben eine Ortsfrequenz von fünf Perioden pro Grad Sehwinkel. 97
Zur Messung der Kontrastempfindlichkeit wird der Schwellenkontrast
der Wahrnehmung für einzelne Ortsfrequenzen ermittelt. Daraus ergibt
95
Vgl.: Paliga, G. P., Die Bestimmung der Sehschärfe, 1993, S. 156.
Vgl.: Berke, A., Screening-Prüfmethoden der Optometrie, 1996, S. 224.
97
Paliga, G. P., Die Bestimmung der Sehschärfe, 1993, S. 156.
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Einleitung und Zielstellung
sich
eine
Kontrastempfindlichkeitsfunktion,
39
die
durch
eine
Kontrastempfindlichkeitskurve ausgedrückt werden kann.
Eine Kontrastempfindlichkeitskurve, wie sie in Abbildung 14 dargestellt
ist, lässt sich anhand der Ermittlung der Kontrastempfindlichkeit für
Gittermuster unterschiedlicher Ortsfrequenzen und deren Darstellung in
einem Diagramm erzeugen.
Abbildung 14:
Darstellung der Kontrastempfindlichkeitskurve für Gittermuster mit unterschiedlicher
Ortsfrequenz, deren Kontrast kontinuierlich reduziert wurde. 98
Der Normalverlauf dieser unter photopischen Adaptationsbedingungen
ermittelten Funktion weist einen glockenförmigen Verlauf auf. Der
höchste Punkt der Kurve wird bei einer Ortsfrequenz von fünf bis sechs
Perioden erreicht. Für höhere Ortsfrequenzen nimmt die Kurve einen
steileren abfallenden Verlauf an als für niedrigere Ortsfrequenzen. 99
Der Schnittpunkt mit der x-Achse gibt das höchste Auflösungsvermögen
bei vollen Kontrast an. Objekte, deren Kontrast und Größe innerhalb
der Fläche liegen, die sich unterhalb der Kontrastempfindlichkeitskurve
98
Paliga, G. P., Die Bestimmung der Sehschärfe, 1993, S. 127.
Vgl.: Berke, A., Screening-Prüfmethoden der Optometrie, 1996, S. 223.
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99
Einleitung und Zielstellung
40
befindet, können erkannt werden. Außerhalb der Kurve befindliche
Objekte bleiben dem Beobachter verborgen.
Zwischen dem Visus und der Ortsfrequenz besteht eine Korrelation. Ein
Visus
von
1,0
bedeutet
ein
Auflösungsvermögen
von
Winkelminute, dies entspricht 30 Perioden pro Sehwinkelgrad.
einer
100
Die Kontrastempfindlichkeit ist von vielerlei Faktoren abhängig. Zum
einen wird sie von der optischen Beschaffenheit der Augen und zum
anderen von den retinalen und neuronalen Bedingungen der Augen
bestimmt. Ab einer Periodenzahl von fünf und mehr Sehwinkelgrad
steht die Kontrastempfindlichkeit unter dem Einfluss optischer Faktoren
und ab 60 Perioden pro Grad ist kein Kontrastempfinden mehr
vorhanden. 101
Zu
den
optischen
Einflussfaktoren
zählen
u.a.
Linsentrübungen. Diese führen aufgrund ihres hohen Streulichtanteils
zu
einer
reduzierten
Leuchtdichte
und
Einschränkung
der
Kontrastempfindlichkeit. Auch Brechungsfehler des Auges (Ametropien)
vermindern die Bildschärfe und somit das Kontrastempfinden für hohe
Ortsfrequenzen. Selbst kleine Objekte können bei hohen Kontraststufen
nicht mehr erkannt werden. Der Grund hierfür ist in der Defokussierung
zu sehen. Je höher die Ametropie und damit die Defokussierung ist,
desto ausgeprägter ist der Verlust der Kontrastempfindlichkeit an den
hohen Ortsfrequenzen. Ein unkorrigierter Astigmatismus schränkt die
Wahrnehmung von Gittermustern ebenfalls ein. 102
Zu den retinalen Einflussfaktoren zählen u.a. Netzhauterkrankungen
(z.B. die altersabhängige Makuladegeneration). Des weiteren kann sich
der Adaptationsvorgang der Netzhaut auf die Kontrastempfindlichkeit
auswirken. Dieser ist beim Dämmerungs- oder Nachtsehen niedriger
als unter photopischen Bedingungen (Tagessehen). So kann ein
helladaptiertes Auge im Gegensatz zu einem dunkeladaptierten Auge
nur
100
große
Leuchtdichteunterschiede
wahrnehmen.
Auch
die
Vgl.: Kaufmann, H., Strabismus, 1995, S. 85.
Vgl.: Berke, A., Screening-Prüfmethoden der Optometrie, 1996, S. 224.
102
Vgl.: Kaufmann, H., Strabismus, 2003, S. 81, Paliga, G. P., Die Bestimmung der
Sehschärfe, 1993, S. 134 ff.
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101
Einleitung und Zielstellung
41
Leuchtdichte des Hintergrundes beeinflusst die Kontrastempfindlichkeit.
Ein Stern am Nachthimmel kann daher nur nachts erkannt werden,
jedoch am Himmel bei Tageslicht ist er nicht wahrnehmbar. Der Grund
hierfür liegt allein darin, dass nachts der Kontrast und somit der
Leuchtdichteunterschied zwischen Stern und Himmel hoch genug ist,
währenddessen der Kontrast am Tage zu gering ist, um dass ein
Erkennen des Sterns möglich wäre. 103
Bei
einer
gestörten
Kontrastempfindlichkeit,
z.B.
aufgrund
pathologischer Veränderungen, kann der Verlauf der Kontrastkurve
gegenüber dem Normalkurvenverlauf, Kurve eins, verändert sein.
Abbildung 15 zeigt die vier möglichen Veränderungen in Bezug zur
Normalkurve. Die Kontrastempfindlichkeit kann, wie in Kurve zwei,
generell herabgesetzt sein. Kurve drei zeigt eine Verminderung der
Kontrastempfindlichkeit für hohe Ortsfrequenzen, während in Kurve vier
hauptsächlich die niedrigen Frequenzen betroffen sind. Die in Kurve
fünf
dargestellte
Einbuchtung
entspricht
der
beschränkten
Verminderung der Kontrastempfindlichkeit für mittlere Ortsfrequenzen.
Mit Hilfe dieser Kurven und deren Kombinationen, lassen sich alle in
der Klinik oder Augenarztpraxis zu beobachteten Veränderungen am
Auge, auf die Kontrastempfindlichkeit zurückführen. 104
103
Vgl.: Berke, A., Screening-Prüfmethoden der Optometrie, 1996, S. 121.
Vgl.: Paliga, G. P., Die Bestimmung der Sehschärfe, 1993, S.128 f.
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104
Einleitung und Zielstellung
42
Abbildung 15:
Pathologische
Veränderungen
der
Kontrastempfindlichkeitskurve:
Normaler
Kurvenverlauf (1), generelle verminderte Kontrastempfindlichkeit (2), reduzierte
Kontrastempfindlichkeit für hohe (3) oder niedrige (4) Ortsfrequenzen, ausschließlich
auf mittlere Ortsfrequenzen begrenzte Kontrastempfindlichkeitsreduzierung (5). 105
105
Paliga, G. P., Die Bestimmung der Sehschärfe, 1993, S. 129.
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Probanden, Material und Methoden
43
2
Probanden, Material und Methoden
2.1
Probanden
2.1.1
Allgemeines
Die nachstehend beschriebenen Untersuchungen wurden in der
Abteilung
für
Augenheilkunde
der
Schlosspark-Klinik
in
Berlin
durchgeführt.
Untersucht wurden vier an Arteriosklerose schwer erkrankte Patienten
(Gruppe
I),
d.h.
Verschlusskrankheit
Patientengruppe
Patienten
zweiten
wurde
mit
mit
Grades
20
einer
peripheren
(pAVK
gesunden
Stadium
arteriellen
II).
Diese
altersentsprechenden
Probanden als Kontrollgruppe (Gruppe II) verglichen. Dabei lag das
Durchschnittsalter
des
Patientenkollektivs
zum
Zeitpunkt
der
Untersuchung bei 56,5 Jahren, das durchschnittliche Alter der
Kontrollprobanden lag bei 49,11 Jahren (siehe Tabelle 1, Abschnitt
4.1).
Da ein geschlechtsspezifischer Unterschied nicht erwartet wurde,
schloss man sowohl männliche als auch weibliche Probanden in die
Studie ein.
Mit Hilfe von Aushängen in Apotheken und der Schlosspark-Klinik,
sowie durch persönliche Ansprache wurde auf die Studie aufmerksam
gemacht und die Kontrollprobanden gesucht. Die an Arteriosklerose
schwer erkrankten Patienten wurden durch Herrn Dr. Kahle, Oberarzt
an der Abteilung für Innere Medizin des Franziskus-Krankenhauses in
Berlin ausgewählt und für die Studienzwecke zur Verfügung gestellt.
In der vorliegenden Studie wurde das Kontrastsehen mit Hilfe von
Gesichtsfeldkontrastmodulationsgeräten jeweils monokular, d.h. sowohl
mit dem rechten als auch mit dem linken Auge eines jeden Probanden
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Probanden, Material und Methoden
44
untersucht. Es wurde nur jeweils ein Auge statistisch ausgewertet, dies
erfolgte randominisiert. Alle Studienteilnehmer hatten zuvor keinerlei
Erfahrungen in der Untersuchung der zeitlichen Kontrastempfindlichkeit
und der konventionellen Perimetrie.
2.1.2
Arteriosklerosepatienten
Die Gruppe der Arteriosklerosepatienten bestand aus vier Personen.
Alle Patienten nahmen freiwillig an der Studie teil.
Es wurden Patienten mit einem Alter von 40-62 Jahren, abweichend
von der zu Studienbeginn festgelegten Altersgrenze von 40–60 Jahren,
zur Studie zugelassen, da sich sonst das ohnehin schon so geringe
Patientenkollektiv noch weiter verkleinert hätte.
Die aktuellen anamnetischen, therapeutischen und klinischen Befunde
wurden aus den entsprechenden Arztbriefen der Patienten, zur
Verfügung gestellt von Herrn Dr. Kahle, entnommen.
Aus den Arztbriefen war ersichtlich, dass die Patienten weiterhin unter
Hyperlipoproteinämie, Hypercholesterinämie, arterieller Hypertonie und
Nikotinabusus leiden. Drei der Patienten befanden sich bis etwa vier
Wochen vor der Teilnahme an der Studie in stationärer Behandlung im
Franziskus-Krankenhaus, Berlin. Als therapeutische Maßnahme wurde
bei diesen Patienten eine PTA (perkutane transluminale Angioplastie),
ein Verfahren zur Erweiterung oder Wiedereröffnung von verengten
oder verschlossenen Blutgefäßen, durchgeführt. 106
Folgende Präparate wurden als Therapeutika eingesetzt und während
des Untersuchungszeitraumes eingenommen:
Acetylsalicylsäure (ASS 100), Clopidogrel (Plavix 75), Simvastatin
(Zocor 40, Simvahexal), Ramipiril/HCT (Delix 2,5 und 5 plus),
Nicotinsäure (Niaspan) und Valsartan (Diovan).
106
Vgl.: o. V., Angioplastie: PTA, o. J., Stand: 15.12.2006 (Internet).
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Probanden, Material und Methoden
Die
Acetylsalicylsäure
und
45
das
Clopidogrel
zählen
zu
den
Thrombozytenaggregationshemmern und werden zur Vorbeugung von
Schlaganfall und Herzinfarkt verordnet. Simvastatin und Nicotinsäure
haben eine Blutfettspiegelsenkende Wirkung. Ramipiril, HCT und
Valsarten haben eine Blutdrucksenkende Wirkung. 107 Keines der
aufgeführten Medikamente führt, entsprechend der „Roten Liste
2006“ 108 , zu einer Störung der visuellen Sinnesleistung, somit auch
nicht zu einer Störung des Kontrastsehens.
Alle pAVK-Patienten nahmen freiwillig an der Studie teil.
2.1.3
Kontrollgruppe
Das Kollektiv der altersentsprechenden Kontrollgruppe bestand aus 20
Teilnehmern. Davon waren 10 Probanden männlichen Geschlechts und
10 Probanden weiblichen Geschlechts. Es wurden sowohl männliche,
als auch weibliche Studienteilnehmer zur Studie zugelassen, da kein
geschlechtsspezifischer Unterschied zu erwarten war. In die Studie
eingeschlossen wurden alle Probanden, welche die im nachstehenden
Abschnitt aufgeführten Kriterien erfüllten. Die Kontrollprobanden
nahmen ebenfalls freiwillig an der Studie teil.
2.1.4
Ausschlusskriterien
Ziel der vorliegenden Studie sollte sein, Patienten mit schweren
arteriosklerotischen
Gefäßveränderungen,
jedoch
unauffälligen
Augenstatus, auf das Kontrastsehen hin zu untersuchen. Um eventuell
vorliegende Störungen aufzudecken, wurden die Testergebnisse mit
einem altersentsprechenden Normkollektiv (Kontrollgruppe) verglichen.
Aufgrund der hoch angesetzten Kriterien und der festgelegten
Altersgrenze, gelang es in dem kurzen Zeitraum von drei Monaten
107
Vgl.: o. V., Pharmaka, o. J., Stand: 15.12.2006 (Internet).
Rote Liste® 2006, Arzneimittelverzeichnis für Deutschland, 2006.
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108
Probanden, Material und Methoden
nicht,
die
gleiche
46
Anzahl
an
erkrankten
Patienten,
wie
Kontrollprobanden zu finden.
Es wurde großer Wert auf eine sorgfältige Auswahl der Probanden
gelegt. Somit mussten von vornherein sämtliche Risikofaktoren bei den
Studienteilnehmern ausgeschlossen werden, wo zu vermuten war, dass
diese Faktoren in irgendeiner Form einen Einfluss auf visuelle
Leistungen, wie z.B. das Kontrastsehen nehmen könnten. Um dies
bestmöglich
erfassen
zu
können,
wurde
ein
standardisierter
Anamnesebogen (siehe Anhang I) eingesetzt. Dieser Anamnesebogen
enthielt
neben
den
persönlichen
Daten,
wie
Geburtsjahr
und
Geschlecht auch die Abfrage von Erkrankungen, die als Risikofaktoren
galten. Folgende Erkrankungen wurden im Einzelnen abgefragt:
Hypertonie, koronare Herzkrankheit, Zustand nach Schlaganfall,
Hyperlipidämie,
Diabetes
Migräne,
mellitus
Allgemeinerkrankungen.
kalte
Hände
und
(vasospastisch
sonstige
Außerdem
wurden
bedingt),
schwerwiegende
Probanden
mit
Drogenkonsum, regelmäßiger Alkoholeinnahme, Rauchverhalten und
regelmäßiger Medikamenteneinnahme von der Studie ausgeschlossen.
Des weiteren wurde eine ophthalmologische Anamneseerhebung
vorgenommen. Die Augenanamnese umfasste die Frage nach
Operationen,
Erkrankungen,
wie
z.B.
altersabhängige
Makuladegeneration, Glaukom (jeglicher Form), Katarakt u.a. und die
Anwendung von Augentropfen (bis auf Tränenersatzmittel). Alle Fragen
mussten mit „Nein“ beantwortet werden, denn wenn nur einer der
genannten Punkte zutraf, konnte der Proband nicht an der Studie
teilnehmen.
Weitere
Ausschlusskriterien
der
Kontrollprobanden
waren
ein
Augeninnendruck von mehr als 21 mmHg und eine Exkavationsgröße
der Papille (blinder Fleck), d.h. eine Cup-Disk-Ratio (CDR) von mehr
als 0,5, um ein eventuell vorhandenes Glaukom ausschließen zu
können.
Des weiteren musste der Visus mit Korrektion (Vcc) mindestens 0,8
betragen.
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Probanden, Material und Methoden
2.1.5
47
Einschlusskriterien
Studienteilnehmer zwischen dem 40. und 62. Lebensjahr wurden zur
Studie zugelassen. Dies galt für beide Gruppen. Von den an
Arteriosklerose erkrankten Patienten durften nur jene Patienten an der
Studie teilnehmen, welche keine weiteren ihnen bekannten Allgemeinund Augenerkrankungen, die als Risikofaktoren eingestuft wurden,
aufwiesen.
Des weiteren nahmen nur Kontrollprobanden an der Studie teil, welche
die unter Abschnitt 2.1.4 benannten Kriterien nicht erfüllten.
2.2
Ablauf der Untersuchungen
2.2.1
Allgemeines
Der Versuchsablauf stellte sich folgendermaßen dar:
Zum Anfang der Untersuchung eines jeden Studienteilnehmers erfolgte
ein ausführliches Informationsgespräch. Mit inbegriffen war die
Aufklärung über die Studie und die nachfolgenden Kontrastsehteste, die
Einwilligung über die Studienteilnahme, welche jeder Studienteilnehmer
mit seiner Unterschrift erteilte (Anhang II und III) und die anamnetische
Befragung. Anschließend wurde die objektive Bestimmung der
Sehschärfe
mit
einem
Autorefraktometer
und
die
subjektive
Augenglasbestimmung mit dem Sehzeichenprojektor vorgenommen.
Hinterher erfolgte die Untersuchung der
Kontrastempfindlichkeit an
folgenden Gesichtsfeldkontrastgeräten: Humphrey® MatrixTM der Firma
Zeiss Meditec (Deutschland), Pulsar der Firma Haag-Streit (Schweiz),
Octopus 311 der Firma Haag-Streit (Schweiz) und Erlanger Flickertest
der Firma Roland Consult (Deutschland). Diese Messungen wurden
immer von der gleichen Person durchgeführt.
Nach
Abschluss
der
Kontrastsehuntersuchungen
wurden
die
Probanden augenärztlich untersucht.
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Probanden, Material und Methoden
2.2.2
48
Refraktionsbestimmung
Zuerst wurde die Sehschärfe (Visus) mit vorhandener Brille (VEB), dann
ohne Brille (VSC) und mit bestmöglicher Korrektion (VCC), jeweils für den
Nah- und Fernbereich, bei normalen Tageslichtverhältnissen ermittelt.
Dies erfolgte für das rechte und das linke Auge getrennt und die
Bedingungen waren für alle Studienteilnehmer gleich. Der Proband
musste dabei für die Ermittlung des Fernvisus monokular immer kleiner
werdende Zahlen erkennen, die in etwa sechs Meter Entfernung mittels
eines Sehzeichenprojektors auf eine weißgraue matte Tafel projiziert
wurden. Eine Visusstufe galt entsprechend der DIN-Norm (DIN 58220)
als richtig erkannt, wenn der Proband mindestens drei von vier
Optotypen
(Sehzeichen)
richtig
benennen
konnte. 109
Für
die
Bestimmung des Nahvisus, mit zusätzlichem Leselicht, musste der
Proband auf einer Lesetafel in entsprechender Leseentfernung (30–40
cm) einen Text vorlesen. Eine Visusstufe galt als erkannt, wenn der
völlig zusammenhangslose Text fließend vorgetragen werden konnte.
Die einzelnen Ergebnisse wurden in einer Tabelle (Anhang IV)
eingetragen.
2.2.3
Durchführung
®
der
Frequenzverdopplungs-Perimetrie
TM
(Humphrey Matrix )
Für die Untersuchungen wurde das in Abbildung 16 dargebotene
Gesichtsfeldinstrument Humphrey® MatrixTM der Firma Zeiss Meditec
benutzt.
Die Frequenzverdopplungstechnologie ist ein relativ neues, von Welch
Allyn
patentiertes
Verfahren,
zur
Messung
der
zeitlichen
Kontrastempfindlichkeit für bewegte Reize und Untersuchung des
Gesichtsfeldes. Es dient vor allem der Erkennung von beginnenden
109
Vgl.: Kaufmann, H., Strabismus, 2003, S. 85 ff.
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Probanden, Material und Methoden
49
Gesichtsfelddefekten und wird daher zur frühzeitigen und präzisen
Glaukomdiagnose eingesetzt. 110
Abbildung 16:
Frequenzverdopplungs-Perimeter, Humphrey® Matrix™. 111
Wie bereits im Abschnitt 1.5.1.4 beschrieben, reagieren vor allem die
retinalen
My-Zellen,
eine
Untergruppe
der
M-Zellen,
auf
Kontrastwechsel. Mit Hilfe dieses Gerätes lassen sich diese Zelltypen
auf ihre Funktionstüchtigkeit hin untersuchen.
Mit der Frequenzverdopplungstechnologie wird die Kontrastsensitivität
für bewegte Reize getestet. Verarbeitet wird diese visuelle Leistung
hauptsächlich über das magnozelluläre Ganglienzellsystem.
Die Frequenzverdopplungsmethode arbeitet mit einem flimmernden
Stimulus. Diese Stimulusart ist neu und war bisher bei keiner
herkömmlichen Perimetrie anzutreffen. Als Testzeichen dient hier ein 5°
mal 5° großer Teststimulus (in der Makula 2° mal 2° großer
Teststimulus) mit niedriger räumlicher Auflösung, bestehend aus
parallelen schwarzen und weißen Balken mit monochromatischem
Sinuswellencharakter und daher sinusförmiger Kontrastverteilung. Ein
schnelles
phasengleiches
und
phasenparalleles
gegeneinander
Verschieben der schwarzen und weißen Balken mit 18 Hz erzeugt ein
sogenanntes Gegenflimmern (siehe Abbildung 17). Beim Patienten
wird durch dieses Flimmern der Eindruck von doppelt so vielen Balken
110
Vgl.: o. V., Matrix Broschüre, o. J., Stand: 14.10.2006 (Internet).
o. V., Meditec Zeiss, o. J., Stand: 13.12.2006 (Internet).
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111
Probanden, Material und Methoden
50
hervorgerufen, als tatsächlich im Stimulus vorhanden sind. Man spricht
von einer optischen Täuschung. Daher kommt auch die Bezeichnung
Frequenzverdopplung. 112
Für die Untersuchung wurde die vollständige Schwellenwertstrategie,
der 30-2 FDT-Schwellentest mit normaler Testgeschwindigkeit, gewählt.
Der Zeitfaktor der Untersuchung betrug pro Auge durchschnittlich sechs
Minuten. Während der Untersuchung schaut der Patient über ein im
Gerät
eingebautes
Okular
auf
einen
Videomonitor
mit
einer
Hintergrundbeleuchtung von 10 cd/m2. Die Kontrastgesichtsfeldprüfung
wurde mit Fernkorrektur (Brille) und monokular durchgeführt. Eine am
Gerät angebrachte Blende sorgte dafür, dass das jeweils nicht zu
untersuchende
Auge
abgedeckt
war.
Begonnen
wurde
die
Untersuchung mit dem rechten Auge, anschließend erfolgte die Prüfung
des linken Auges. Die Aufgabe des Patienten war es, zunächst ein
kleines schwarzes Quadrat, welches sich in der Mitte des dargebotenen
Testfeldes befand, über die ganze Messung hinweg zu fixieren. Das
getestete Gesichtsfeld ist in verschiedene Areale eingeteilt. Dem
Prüfling
werden
Lokalisationen
wahlweise
präsentiert.
69
Teststimuli
Somit
wird
in
ein
unterschiedlichen
30°
umfassendes
Gesichtsfeld erfasst. Die Reihenfolge der Stimuluspräsentation ist
zufällig. Gemessen wird die zeitliche Kontrastempfindlichkeit, d.h. die
Fähigkeit
des
Patienten
bewegte
Reize
in
Form
von
Gitter
wahrzunehmen. Es wird also die Kontrastschwelle bestimmt, bei der ein
Prüfling gerade noch in der Lage ist die Balken wahrzunehmen. Dazu
muss der Proband jedes Mal, wenn er die Balken aufflimmern sieht,
einen in der Hand haltenden Antwortknopf betätigen. Erkennt ein
Proband das jeweilige Gitter nicht, so wird zu einem späteren Zeitpunkt
dieses Areal nochmals geprüft mit einem im Kontrast gesteigerten
Stimulus. Beim Erkennen eines Stimulus wird dieses Feld später mit
einem im Kontrast reduzierten Stimulus nochmals getestet. Somit wird
112
Vgl.: Anderson, A. J., et al., Characteristics of the Normative Database for the
Humphrey Matrix Perimeter, Investigative Ophthalmology & Visual Science, 2005, S.
1540-1547, o. V., Zeiss, Humphrey® FDT und Matrix Visual Field Instrument, A
collection of publications and abstract, S. 5 f und 8 f.
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Probanden, Material und Methoden
51
die entsprechende Reizschwelle ermittelt. Als Fixationspunkt während
der Messung dient ein sich in der Mitte des Testfeldes befindliches
schwarzes Quadrat, worauf der Proband während der ganzen Messung
zu schauen hat. Die Fixation kann vom Untersuchenden zum einen
über den Monitor auf dem Computer beobachtet werden und zum
andern über die Computer gestützte Fixationskontrolle kontrolliert
werden. Dies bedeutet, dass in regelmäßigen Abständen Stimuli in den
blinden Fleck projiziert werden, welche bei richtiger Fixation des
Probanden
für
diesen
Zuverlässigkeitsindizes
für
nicht
die
sichtbar
sind.
Fixationskontrolle
Als
weiteres
beinhaltet
das
Programm falsch positive und falsch negative Fangversuche. So wird
z.B. ein beantworteter unterschwelliger bzw. gar nicht dargebotener
Stimulus als falsch-positive Antwort gewertet und die Unbeantwortung
eines Stimulus, der viel heller, also überschwelliger, als die zuvor
erkannte Schwelle ist, wird als falsch-negative Antwort gewertet. Eine
hohe Anzahl an falsch negativen Antworten stellt ein Indiz für die
Unaufmerksamkeit des Prüflings dar. 113
Abbildung 17:
Frequenzverdopplungsstimulus. 114
113
Vgl.: Gloor, B., Naumann, G. O. H., Rochels, R., Perimetrie mit besonderer
Berücksichtigung der automatischen Perimetrie, 1993, S. 44, Kanski, J. J., Klinische
Ophthalmologie, 2004, S. 211, Lachenmayr, B. J., Vivell, P. M. O., Perimetrie, 1992,
S. 22.
114
o. V., Zeiss, Humphrey® MatrixTM,, Früherkennung und Verlaufsbeurteilung mittels
Frequenzverdopplungstechnologie, o. J..
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Probanden, Material und Methoden
52
Nach erfolgter Untersuchung wurde automatisch das Messergebnis
ausgedruckt (siehe Anhang V). Mit diesem Ausdruck lässt sich aus der
Schwellenwert-Grafik entnehmen, bei welcher Schwelle (dB) der
Kontraststimulus
gerade
noch
erkannt
wurde.
In
einer
Abweichungsgrafik (insgesamt) wird die Abweichung des Patienten an
jedem Testpunkt in Bezug auf altersbezogene Normwerte angegeben.
Dieser Wahrscheinlichkeitswert kann Werte von p>=5%, p<5%, p<2%,
p<1%, p<0,5% annehmen und wird als Grauabstufung wiedergegeben.
Eine weiße Fläche erscheint, wenn das Gesichtsfeld bei mehr als fünf
Prozent der altersgenormten Gesunden ebenfalls so ausgefallen ist.
Eine schwarze Fläche erscheint, wenn weniger als 0,5 Prozent der
altersgenormten Gesunden auch so reagiert haben. Man kann mit
großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, das es sich bei den
schwarzen Feldern um defekte Stellen handelt und der Defekt nicht
zufällig entstanden ist.
Angaben zur mittleren Defekttiefe (MD = Mean Defect), dies entspricht
der mittleren Differenz zwischen alterskorrigierten Normwerten und den
gemessenen
Werten
im
Gesichtsfeldareal,
und
der
Standardmusterabweichung (PSD = Pattern Standard Deviation) einer
Maßzahl für die Homogenität
der Verteilung der Defekte im
Gesichtsfeld, sind ebenfalls auf dem Ausdruck angegeben. Der PSDWert entspricht dem LV-Wert bei der achromatischen Perimetrie. 115
Da das Gerät sich auf die aktuellen Lichtverhältnisse einstellt, ist keine
Abdunklung des Raumes erforderlich. Die Messungen für diese Studie
wurden jedoch trotzdem in einem abgedunkelten Raum vorgenommen
und waren für alle Studienteilnehmer gleich.
115
Vgl.: Gloor, B., Naumann, G. O. H., Rochels, R., Perimetrie mit besonderer
Berücksichtigung der automatischen Perimetrie, 1993, S. 54, Lachenmayr, B. J.,
Vivell, P. M. O., Perimetrie, 1992, S. 14.
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Probanden, Material und Methoden
2.2.4
53
Durchführung der Flimmer-Perimetrie (Pulsar)
Für diese Untersuchungen wurde das Pulsar-Gerät der Firma HaagStreit
International
Gesichtsfeldinstrument
benutzt.
mit
dem
Auch
die
das
Pulsar
ist
Kontrastempfindlichkeit
ein
für
bewegliche Flimmerreize gemessen werden kann.
Allgemein lassen sich mit diesem Gerät Hinweise auf frühzeitige
glaukomatöse Gesichtsfelddefekte finden. 116
Diese Flimmer-Perimetrie arbeitet mit einem kreisförmigen bewegten
Stimulus mit Sinuscharakteristik (Abbildung 18), wobei die räumliche
Auflösung mit dem Kontrast kombiniert ist.
Es wird, bezogen auf Studien von Frisen davon ausgegangen, dass
vermutlich die räumliche Auflösung eine Funktion des parvozellulären
Systems ist. 117
Der Stimulus weist einen Durchmesser von 5° auf, hat eine zeitliche
Modulation von 30 Hz und wird an 66 Punkten für je 500 ms
dargeboten. Die Impulsform des Stimulus kann Werte bei der
räumlichen Auflösung von 0,5 bis 6,3 cycl/deg (Kreise/Perioden pro
Grad) in 12 logarithmischen Abstufungen und der Kontrast Werte von
3% bis 100% in 32 logarithmischen Abstufungen annehmen. Insgesamt
wird ein in seitlicher Richtung 30° und in senkrechter Richtung 24°
großes Gesichtsfeld erfasst. 118
Während des Messvorganges schaut der zu Untersuchende mit
entsprechender Nahkorrektur in einem Abstand von etwa 30 cm auf
einem 19 Zoll Monitor. Die Hintergrundbeleuchtung des Monitors
beträgt 31,5 asb. Aufgabe des Probanden ist es während der ganzen
Messung hindurch einen zentralen gelben kleinen Punkt zu fixieren und
116
Vgl.: o. V., Pulsar Highly specific and sensitive Glaucoma detection, o. J..
Vgl.: González- Hernández, M., et al., Combined spatial, contrast, and temporal
functions perimetry in mild glaucoma and ocular hypertension, European Journal
Ophthalmology, Vol. 14 no. 6, 2004, S. 514 ff.
118
Vgl.: Ebd., o. V., Pulsar Highly specific and sensitive Glaucoma detection, o. J..
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117
Probanden, Material und Methoden
54
bei einen wahrzunehmenden flimmernden kreisrunden Stimulus den
Antwortknopf zu drücken. Es wird zuerst jeweils das rechte Auge
untersucht, anschließend dann das linke Auge. Das zur Zeit nicht zu
untersuchende Auge wird durch eine Augenklappe abgedeckt.
Abbildung 18:
Schematische Darstellung der Teststimuli mit 5° Durchmesser der Pulsar-Perimetrie in
zwei unterschiedlichen Kontraststufen und einer räumlichen Frequenz zwischen 1,3
cycles/deg und 2,5 cycles/deg. R = Radius des Stimulus, C = zentraler Kontrast, SP =
räumliche Auflösung, D = Abstand vom Zentrum. 119
Im Anschluss an
die Messung wurde das Untersuchungsergebnis
ausgedruckt (siehe Anhang VI) und zeigt neben den Patientendaten
und technischen Daten die falsch-positiven und falsch-negativen
Antworten,
eine
Schwellenwert-,
Graustufen-,
Vergleichs-
und
Abweichungsgrafik, sowie eine numerische Schwellenwerttabelle mit
den Gesichtsfeldindizes MD (Mean Defect = Mittlerer Defekt), MS
(Mean Sensitivity = Mittlere Empfindlichkeit) und sLV (Square root of
loss variance = Quadratwurzel der Verlustvarianz) u.a..
119
González-Hernández, M., et al., Combined spatial, contrast, and temporal
functions perimetry in mild glaucoma and ocular hypertension, European Journal
Ophthalmology, Vol. 14 no. 6, 2004, S. 514 ff.
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Probanden, Material und Methoden
2.2.5
55
Durchführung der achromatischen Perimetrie (Octopus
311)
Die Untersuchungen der achromatischen Perimetrie, auch Weiß-WeißPerimetrie genannt, wurden mit dem Octopus 311 (Octopus 300 Series)
der Firma Haag-Streit (Schweiz) vorgenommen. Es handelt sich um ein
statisches automatisches Rasterperimeter (Abbildung 19).
Untersucht
wurde
die
Verteilung
der
Lichtdichteunterschiedsempfindlichkeit im Gesichtsfeld. Es bezeichnet
die Fähigkeit des Auges Helligkeitsunterschiede zwischen einem
Stimulus und dessen Hintergrund wahrzunehmen. Diese visuelle
Sinnesleistung
wird
vorrangig
über
das
parvozelluläre
Ganglienzellsystem verarbeitet. 120
Abbildung 19:
Octopus 311 der Firma Haag-Streit (Schweiz). 121
Vor Ablauf der Untersuchung wird dem Patient das nicht zu
untersuchende Auge mit einer Augenklappe zugedeckt. Anschließend
schaut der Patient monokular durch eine Okularlinse in eine
beleuchtete Kugel. Die Hintergrundbeleuchtung betrug 31,4 asb (10
cd/m²). Um stets eine optimale Sehschärfe zu erreichen, wurde wenn
120
Vgl.: Gloor, B., Naumann, G. O. H., Rochels, R., Perimetrie mit besonderer
Berücksichtigung der Automatischen Perimetrie, Bücherei des Augenarztes, Band
110, 1993, S. 127, Lachenmayr, B. J., Vivell, P. M. O., Perimetrie, 1992, S. 2.
121
o. V., Haag-Streit, o. J., Stand: 08.12.2006 (Internet).
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Probanden, Material und Methoden
56
nötig, der Visus mit Fernkorrekturgläsern ausgeglichen. Die Aufgabe
des Patienten war es, ein grünes Kreuz in der Mitte der Kugel zu
fixieren und per Knopfdruck, mit dem in der Hand haltenden Schalter,
auf jeden wahrgenommenen Lichtpunkt zu antworten.
Für die Messungen wurde das Schwellenprogramm G-1 mit der
dynamischen Strategie verwendet. „Die dynamische Strategie ist ein
schwellenbestimmendes Verfahren mit variablen Schrittweiten und
einfacher Schwellenüberschreitung. Die Schritte sind klein in Bereichen
mit normaler Empfindlichkeit und werden zunehmend weiter dort, wo
die Empfindlichkeit reduziert ist.“ 122 Es wird die Schwelle der
Lichtunterschiedsempfindlichkeit und die Verteilung der Schwelle im
gesamten Gesichtsfeld ermittelt. Die Größe des Stimulus beträgt 0,43°.
Dieser wird an beliebig ausgesuchten Testorten, je nach Prüfraster
(siehe Abbildung 20), für 100 ms dargebotenen.
Die Empfindlichkeit ist umso höher, je niedriger die Schwelle ist, da die
Empfindlichkeit der reziproke Wert zur Schwelle ist.
Zum Anfang werden die kritischen Testbereiche abgefragt. Dies wurde
so gewählt, da der Proband zu diesem Zeitpunkt noch nicht ermüdet ist
und zuverlässige Antworten gibt. So erhält man die vollwertigen
Schwellenwerte. Später werden die übrigen Bereiche abgefragt. Zudem
werden
einige
Testorte
ein
zweites
Mal
abgefragt
(zweite
Schwellenwertbestimmung). Somit wird die Kurzzeitfluktuation (SF =
Short-term Fluctuation), die Streuung der Empfindlichkeit während der
Messung berechnet. 123
Während des Messvorganges ist es wichtig, dass der Patient gut auf
das grüne Kreuz fixiert, um ein genaues Messergebnis zu erzielen. Die
Fixationskontrolle erfolgt entweder automatisch über eine eingebaute
Videokamera
122
oder
durch
den
Perimetristen,
der
über
einen
Vgl.: o. V., Haag-Streit, Untersuchungs-Programme OCTOPUS 101 und
OCTOPUS 300 Series, Kurzbeschreibung, o. J..
123
Vgl.: Gloor, B., Naumann, G. O. H., Rochels, R., Perimetrie mit besonderer
Berücksichtigung der automatischen Perimetrie, 1993, S. 54, Lachenmayr, B. J.,
Vivell, P. M. O., Perimetrie, 1992, S. 23.
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Probanden, Material und Methoden
Beobachtungsmonitor
die
57
Einstellung
auf
Pupillenmitte
des
zu
untersuchenden Auges vornehmen kann. Des weiteren dienen falsch
positive und falsch negative Fangfragen zur Kontrolle der Fixation. Es
lässt sich so eine Aussage über die Zuverlässigkeit der Mitarbeit des
Probanden treffen.
Abbildung 20:
Prüfpunktmuster des Programms G1.
Im Anschluss an
124
die Messung wird das Untersuchungsergebnis
ausgedruckt (siehe Anhang VII) und zeigt neben den Patientendaten
und technischen Daten die falsch-positiven und falsch-negativen
Antworten, einen Farbstufenausdruck, die kumulative Defektkurve nach
Bebié
(Kurvendarstellung
der
Empfindlichkeitswerte
nach
der
Defekttiefe), die numerische Defekttiefendarstellung, Differenzwerte
und Messwerte, sowie eine numerische Schwellenwerttabelle mit den
Gesichtsfeldindizes MD (Mean Defect = Mittlerer Defekt), LV (Loss
Variance
=
Verlustvarianz),
MS
(Mean
Sensitivity
=
Mittlere
Empfindlichkeit), SF (Short-term Fluctuation = Kurzzeitfluktuation s.o.)
und RF (Reliability factor = Zuverlässigkeitsfaktor).
124
o. V., Haag-Streit, Untersuchungs-Programme OCTOPUS 101 und OCTOPUS 300
Series, Kurzbeschreibung, o. J., S. 5.
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Probanden, Material und Methoden
58
Die mittlere Empfindlichkeit ist das Maß für die mittlere Sensitivität im
gesamten Gesichtsfeld. Die Verlustvarianz gibt das Maß für die
Gleichmäßigkeit des Gesichtsfeldschadens an. 125 Die Definitionen für
MD wurde bereits unter Abschnitt 2.2.3 erwähnt.
2.2.6
Durchführung des Erlanger Flickertests
Für die Untersuchungen der Flicker-Perimetrie wurde das ErlangerFlickertest-Gerät der Firma Roland Consult benutzt. Es handelt sich um
einen mit weißen LEDs bestückten Ganzfeldstimulator. Der Stimulus
wird von einem indirekten Flickerlicht mit Sinuscharakteristik, welches
durch die LEDs ausgelöst wird, konstant in der ganzen Leuchtkugel
erzeugt. Somit wird eine einheitliche retinale Beleuchtungsstärke
gewährleistet.
Es erfolgte die Bestimmung der zeitlichen Kontrastempfindlichkeit mit
kontinuierlich flickerndem Licht in einem abgedunkelten isolierten
Raum. Verarbeitet wird diese Sinnesleistung über das magnozelluläre
System.
Laut Horn (2006) „können sich Defizite im sensorischen System
möglicherweise in einem frühen Stadium äußern, wenn dies durch
Provokationstests einer Belastung ausgesetzt wird.“ 126 Der Flickertest
bietet mit dem Flickerlicht eine solche Belastung und ist daher ein auf
Provokation beruhender reiner Kontrastsehtest, wobei nicht der
Stimulus selbst bewegt wird, sondern das Licht in der Leuchtkugel eine
Bewegung erfährt und äußert sich als flickernder Ganzfeldstimulus. Es
wird die Reaktivität der Netzhautgefäße auf einen bestimmten
Provikationsreiz getestet.
125
Vgl.: Gloor, B., Naumann, G. O. H., Rochels, R., Perimetrie mit besonderer
Berücksichtigung der automatischen Perimetrie, 1993, S. 54.
126
Horn, F. K., et al., Flimmerprovokation im LED-Ganzfeld bei Gesunden und
Glaukompatienten, Ophthalmologe, 2006, S. 866-972.
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Probanden, Material und Methoden
59
Die Messungen erfolgten in vier Teilmessungen. Die Aufgabe des
Patienten bestand zunächst darin ein in der Mitte der Leuchtkugel
befindlichen roten Lichtpunkt zu fixieren. Auch hier wurde die
Untersuchung mit Fernkorrektur (Brille) und jeweils mit dem rechten
und linken Auge getrennt vorgenommen. Der Patient hielt in der Hand
einen Antwortschalter, den er immer dann betätigen sollte, sobald er
einen Flickerreiz wahrgenommen hat. Zur Kontrolle der Pupillenweite,
der Augenposition und der Fixation diente eine im Gerät integrierte
Videokamera. Der Ablauf der Untersuchung, der von einem kleinen
eingebauten Minicomputer gesteuert wird, setzte sich aus vier
Teilabschnitten zusammen. Zunächst erfolgte die Messung der
Kontrastsensitivität, dann der Stress-Kontrast-Test, der Stress-Zeit-Test
und zum Abschluss der Flickerfusionsfrequenz-Test. Vor Beginn der
Messung konnte sich der Studienteilnehmer einen Eindruck von der Art
des Flickerreizes verschaffen, indem ihm die Demo-Version vorgespielt
wurde.
In dem ersten Teiltest wurden insgesamt fünf Teilmessungen
ausgewertet. Es wurde zu Anfang dreimal die Kontrastschwelle
gemessen, bei dem der Patient erstmalig das Flickern (37 Hz) bei einer
Helligkeit der Leuchtkugel von 27,84 cd/m2 erkannt hat. Von deren
untersten Wert ausgehend wurden fünf weitere Messungen erfasst und
deren Mittelwert gebildet. Dieser Wert ist auf dem Ausdruck (siehe
Anhang VIII) unter Contrast sensitivity Average angegeben und ging
als Zielgröße in die statistische Auswertung ein.
Während der zweiten Teilmessung wurde der Patient zuvor durch eine
30
sekündige
Flickerstressapplikation
(37
Hz)
bei
einer
2
Leuchtkugelhelligkeit von 27,84 cd/m gestresst und im Anschluss
dessen Kontrastschwelle gemessen, bei der er erstmalig nach Ende der
Flickerstressapplikation den Flickerreiz wieder wahrgenommen hat. Die
Antwort auf diese Wahrnehmung erfolgte per Knopfdruck. Auf dem
Ausdruck ist die Prozentzahl des wahrgenommenen Kontrastes unter
Stress-contrast average vermerkt. Dieser Wert ging als Zielgröße in die
statistische
Auswertung
ein.
Beim
dritten
Teiltest
wurde
die
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Probanden, Material und Methoden
Erholungszeit
bestimmt,
die
60
der
Patient
benötigte,
um
einen
vorgegebenen Kontrastwert von fünf Prozent und 37 Hz, nach 20
sekündiger
Flickerstressapplikation
mit
einer
Flickerlichtkontrastsensitivität von 100%, erneut zu erkennen. So lässt
sich die sensorische Funktion nach Belastung testen. Die Helligkeit der
Leuchtkugel betrug bei dieser Messung 49,50 cd/m2. Dies ist darauf
zurückzuführen, dass die Pupillengröße im Gegensatz zu den anderen
drei Teilmessungen nicht mit 4,00 mm angesetzt wurde, sondern mit
einem Durchmesser von 3,00 mm. Als Zielgröße ging der Stress-time
average Wert in die statistische Auswertung ein. Beim letzten Teiltest
wurde die Helligkeit der Leuchtkugel auf 12,66 cd/m2 gemindert. Bei
geminderter Helligkeit wurde zum Anfang ein von 120 Hz starkes
Flickern mit 100% Kontrast eingeblendet. Von dem Wert ausgehend
wurde die Hertzzahl kontinuierlich gemindert bis der Patient das
Flickern erkannte und dies mit Druck auf dem Antwortknopf
signalisierte. Dieser Messwert wurde dann als Ausgangspunkt für die
folgenden fünf Messungen genommen, wo jeweils fünf mal erneut
variierte Flickerreize ausgestrahlt wurden, dessen Hertzzahl um zehn
zum Ausgangswert erhöht war. Dieser Flickerreiz wurde im folgenden
kontinuierlich reduziert bis der Patient den Antwortknopf gedrückt hat.
Der durchschnittliche Wert aus den fünf Messungen wird im Ausdruck
unter Flicker fusion frequency Average wiedergegeben und wurde in
der Studie statistisch ausgewertet.
Die technischen Daten, wie die Pupillengröße und der Wert für die
Helligkeit/Beleuchtung waren für jeden Test fest voreingestellt gewesen
und in ihren Parametern unveränderlich. Somit waren die Bedingungen
für alle Studienteilnehmer gleich. Der Untersuchungsablauf während
der
einzelnen
Teilmessungen
wurde
von
einem
Minicomputer
gesteuert.
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Probanden, Material und Methoden
2.2.7
61
Augenärztliche Screening-Untersuchung der Probanden
Die augenärztliche Screening–Untersuchung zum Ausschluss
von
Erkrankungen oder Beeinträchtigungen der Augen fand immer nach der
Refraktion und der Durchführung der Kontrastsehtests statt. Eine
mögliche Beeinträchtigung des Kontrastsehens durch das helle
Untersuchungslicht
der
Spaltlampe
und
das
für
die
Augeninnendruckmessung eingesetzte Anästhetikum mit Fluorescein,
welches eine gelbliche Verfärbung auf den Tränenfilm hinterlässt, sollte
vermieden werden. Durchgeführt wurden diese Untersuchungen von
Frau Dr. Katja Göbel, Augenärztin in der Augenabteilung der
Schlosspark-Klinik, Berlin.
Es erfolgte eine Spaltlampenuntersuchung des vorderen und hinteren
Augenabschnittes. Dabei wurden Veränderungen der Augenlider, der
Bindehaut, der Hornhaut, der Vorderkammertiefe, der Regenbogenhaut
und
der
Linse
beurteilt.
Eine
Untersuchung
des
hinteren
Augenabschnittes erfolgte mit Hilfe der indirekten Ophthalmoskopie,
wobei unter Verwendung der Volk 90 dpt Lupe der Fundus
(Augenhintergrund) und das Verhältnis der Exkavationsgröße (CDR =
Cup-Disc-Ratio, entspricht der Aushöhlung am Sehnervenkopf (hellste
Teil der Papille) zur Papillengröße) beurteilt wurde. Eine vergrößerte
Papille geht oft mit einem Sehnervenverlust (glaukombedingt) einher
und sollte daher stets bei einer augenärztlichen Untersuchung
dokumentiert werden.
Zuletzt
wurde
der
Augeninnendruck
mit
dem
Goldmann-
Applanationstonometer gemessen. Für diese Untersuchung wurde dem
Probanden
zunächst
ein
Tropfen
(Thilorbin®
Lokalanästhetikum
pro
Auge
fluoresceinhaltiges
Augentropfen)
auf
die
Hornhautoberfläche getropft. Die Messung des Augeninnendrucks
erfolgte
ebenfalls
an
der
Spaltlampe
unter
60°
einfallendem
kobaltblauem Licht. Ein Tonometerköpfchen in zylindrischer Form mit
enthaltendem
Biprisma
wird
auf
die
Kornea
(Hornhaut)
leicht
aufgesetzt. Aufgrund dieses Prismas erfolgt eine Teilung des mit
Fluorescein angefärbten Tränenfilms in einen oberen und unteren
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Probanden, Material und Methoden
62
Halbkreis (siehe Abbildung 21). An dem an der Spaltlampe
angebrachten Messkolben wird nun so lange gedreht, i.d.R. von 10
anfangend aufwärts, bis sich die Innenbereiche dieser beiden
Halbkreise gerade berühren. Beobachtet wird das Ganze monokular
vom Untersucher durch das Spaltlampenmikroskop. Der abgelesene
Wert entspricht dem vorliegenden Augeninnendruck, welcher in der
Einheit Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) angegeben wird. Für das
rechte und linke Auge wurden die Druckwerte jeweils getrennt ermittelt.
Abbildung 21:
Links: Fluoresceinhalbkreise beim Blick durch die Spaltlampe, rechts: Messkolben mit
Angabe des Augeninnendruckwertes in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg). 127
Alle ermittelten ophthalmologischen Daten wurden in eine Tabelle
eingetragen (siehe Anhang IV) und im Anschluss an die Studie
statistisch ausgewertet.
127
o. V., Augeninnendruck, o. J., Stand: 1.12.2006 (Internet).
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Probanden, Material und Methoden
2.3
63
Statistische Auswertung
Zunächst wurden alle Daten für das jeweils randominisierte Auge
tabellarisiert (Software Excel® 2000, Microsoft®) und anschließend mit
dem Programm Statistica für Windows®, Version 4.5 (Firma Statsoft®,
Hamburg), in das die Excel®-Tabellen zuvor importiert wurden,
statistisch ausgewertet.
Damit die richtige Testmethode zur Auswertung der Ergebnisse
herangezogen werden konnte, wurden die Mediane und deren mittlere
absolute Abweichung, die Mittelwerte und deren Standardabweichung
berechnet und alle Ergebnisse auf ihre Normalverteilung hin geprüft. Da
bei allen Testergebnissen der Kontrastsehtests keine normverteilten
Ergebnisse auftraten, wurde zur statistischen Auswertung und zur
Berechnung der Kontrastsehteste der nicht parametrische MannWhitney-U-Test herangezogen.
Dieser auf Rängen basierende Test
vergleicht zwei Gruppen untereinander.
Die
Ergebnisse
der
ophthalmologischen
Untersuchung
waren
normalverteilt und sind biologische Größen. Deshalb wurde zur
Berechnung des p-Wertes (Irrtumswahrscheinlichkeit) der t-Test für
unverbundene Stichproben angewendet.
Bei den Resultaten wurde jeweils die Wahrscheinlichkeit p angegeben.
Das Signifikanzniveau wurde auf p kleiner als 0,05 festgelegt. Somit
stellt die Wahrscheinlichkeit von weniger als fünf Prozent (p<0,05) den
statistischen Beweis für einen signifikanten Unterschied der jeweils
untersuchten Gruppen dar.
Die Auswahl der verschiedenen Testverfahren, sowie die statistischen
Berechnungen entstanden in Übereinstimmung mit Herrn Prof. Dr. C.
Erb, Chefarzt der Augenabteilung der Schlosspark-Klinik, Berlin.
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Ergebnisse
64
3
Ergebnisse
3.1
Probanden
Insgesamt wurden während des Studienzeitraumes 24 Probanden
untersucht.
Davon
waren
4
Studienteilnehmer
der
Gruppe
I
(Arteriosklerosepatienten) und 20 Studienteilnehmer der Gruppe II
(Kontrollprobanden)
angehörig.
Die
entsprechende
Alters-
und
Geschlechtsverteilung des Probandenkollektivs wird mit Tabelle 1
veranschaulicht. Während in der ersten Gruppe 3 Männer und 1 Frau
an der Studie teilnahmen, waren es in der Kontrollgruppe 10 Frauen
und 10 Männer.
Tabelle 1:
Übersicht über die Alters- und Geschlechtsverteilung der Gruppe I und Gruppe II 128
Gruppe I
Gruppe II
Anzahl der Probanden n
4
20
Geschlecht: männlich
3 (75%)
10 (50%)
Geschlecht: weiblich
1 (25%)
10 (50%)
Durchschnittsalter
(Jahre) (Mittelwert
± Standardabweichung)
56,5 (±7,78)
48,95 (±6,07)
Das Alter der Gruppe der Erkrankten erstreckte sich von 45 bis 62
Jahren. Die Probanden der zweiten Gruppe waren zwischen 40 und 60
Jahre alt. Somit lag das Durchschnittsalter der Gruppe I bei 56,5 ± 7,78
Jahren, das der Kontrollprobanden bei 48,95 ± 6,07 Jahren und lag
demnach um einiges unter dem des Patientenkollektivs.
128
Eigene Darstellung.
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Ergebnisse
3.2
65
Ergebnisse der ophthalmologischen Untersuchungen
Die nachstehende Tabelle 2 und Abbildungen 22 und 23 sollen einen
Überblick über die Ergebnisse der augenärztlichen Untersuchung und
der Refraktion des Probandenkollektivs und deren Verteilung geben.
Angegeben wird jeweils der Mittelwert und die Standardabweichung,
sowie das minimal und maximal erreichte Ergebnis.
Da diese Ergebnisse normverteilt sind und es sich um biologische
Größen handelt, wurde für die statistische Auswertung
und
Berechnung des p-Wertes der t-Test für unverbundene Stichproben
angewendet.
Tabelle 2:
Darstellung der ophthalmologischen Daten der 24 Studienteilnehmer 129
Vcc
Ferne
Vcc
Nähe
Vsc
Ferne
Vsc
Nähe
Refraktion Ferne
[dpt]
Refraktion Nähe
[dpt]
Cup/Disk- Ratio
(CDR)
Augeninnendruck
[mmHg]
129
ArteriosklerosePatientengruppe
(Gruppe I)
Mittel- Min/ Max
wert ±
Standardabweichung
1,19 ±
1,00/
0,13
1,25
1,00 ±
1,00/
0
1,00
0,84 ±
0,50/
0,31
1,25
0,73 ±
0,63
0,08
/0,80
-0,56 ±
-1,25/
0,69
0,25
1,00 ±
-0,25/
1,14
2,50
0,51 ±
0,35/
0,15
0,70
15,5 ±
15/
1,00
17
Kontrollgruppe
(Gruppe II)
Mittelwert ±
Standardabweichung
1,24 ±
0,56
1,00 ±
0
0,62 ±
0,44
0,66 ±
0,37
-0,54 ±
1,91
0,58 ±
2,34
0,34 ±
0,12
12,35 ±
2,13
Gruppe I/II
Min/
Max
p
1,00/
1,25
1,00/
1,00
1,00/
1,25
1,00/
1,00
-4,75/
2,50
-4,75/
4,25
0,10/
0,50
9/
16
0,20
0,35
0,69
0,69
0,73
0,02
0,01
Eigene Darstellung.
____________________________________________________________________
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FB Gesundheitswesen: Augenoptik
Ergebnisse
66
Histogram: CDR
12
10
8
Anzahl n
6
4
2
0
0
0.1
0.2
0.3 0.4 0.5
GRUPPE:
I
0.6
0.7
0.8
0
0.1
0.2
0.3 0.4 0.5
GRUPPE:
II
0.6
0.7
0.8
Abbildung 22:
Erzielte Ergebnisse bezüglich der Papillenexkavationsgröße (CDR) beider Gruppen 130
Histogram: IOD
5
4
Anzahl n
3
2
1
0
8
9
10 11 12 13 14 15 16 17 18
GRUPPE:
I
8
9
10 11 12 13 14 15 16 17 18
GRUPPE:
II
Abbildung 23:
Erzielte Ergebnisse bezüglich der Augeninnendruckwerte (IOD) beider Gruppen 131
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass aufgrund der oben
aufgeführten p-Refraktions-Werte und p-Visus-Werte kein signifikanter
Unterschied zwischen beiden Gruppen besteht. Der p-Wert für den
Augeninnendruck und der CDR liegen jedoch unter p<0,05 und stellen
einen signifikanten Unterschied beider Gruppen dar.
130
Eigene Darstellung.
Ebd..
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131
Ergebnisse
3.3
67
Ergebnisse
der
Frequenzverdopplungs-Perimetrie
(Humphrey® MatrixTM)
3.3.1
Die
Ergebnisse der Arteriosklerosepatienten
folgende
Tabelle
Untersuchungsergebnisse,
3
gibt
eine
die
Medianwerte
Übersicht
mit
über
deren
die
mittleren
absoluten Abweichungen, sowie der minimalen und maximalen
erzielten Ergebnisse der Kontrastsehprüfung mit dem Humphrey®
MatrixTM Gesichtfeldinstrument für die Probanden der Gruppe I.
Tabelle 3:
Ergebnisse der Frequenzverdopplungs-Perimetrie mit dem Humphrey® MatrixTM der
Gruppe I 132
Anzahl n
1
2
3
4
Median
Min/Max
mittlere
absolute
Abweichung
132
MD
(dB)
PSD
(dB)
Fixations- FalschFalschZeit
fehler
pos.
neg.
(sec)
(n/10) Antworten Antworten
(n/10)
(n/6)
-1,44 2,59
0
0
0
371
0,28
2,65
1
0
0
373
2,53
2,92
2
0
0
376
3,88
4,09
2
0
0
387
3,88
2,78
1,5
0
0
374,50
1,41/ 2,59/
0/2
0/0
0/0
371/
-1,44 4,09
387
± 1,89 ± 0,51 ± 0,96
± 0
± 0
± 5,13
Eigene Darstellung.
____________________________________________________________________
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FB Gesundheitswesen: Augenoptik
Ergebnisse
3.3.2
Die
68
Ergebnisse der Kontrollgruppe
folgende
Tabelle
Untersuchungsergebnisse,
4
gibt
eine
Übersicht
die
Medianwerte
mit
über
deren
die
mittleren
absoluten Abweichungen, sowie der minimalen und maximalen
erzielten Ergebnisse der Kontrastsehprüfung mit dem Humphrey®
MatrixTM Gesichtfeldinstrument für die Probanden der Gruppe II.
Tabelle 4:
Ergebnisse der Frequenzverdopplungs-Perimetrie mit dem Humphrey® MatrixTM der
Gruppe II 133
Anzahl
N
MD
(dB)
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
Median
-11,37
-4,38
-2,86
-2,68
-1,91
-1,46
-1,03
-0,61
-0,36
0,36
0,45
0,63
0,75
0,9
1,25
1,32
1,47
1,56
2
2,2
0,41
PSD FixationsFalschFalschfehler
pos.
neg.
(dB)
(n/10)
Antworten Antworten
(n/10)
(n/6)
Zeit
(sec)
2,03
2,23
2,24
2,25
2,3
2,34
2,39
2,4
2,42
2,44
2,48
2,61
2,65
2,68
2,7
2,76
2,98
3,25
3,45
4,78
2,46
Min/
-11,37 2,03/
Max
/2,20
4,78
mittlere
absolute
±
±
Abweichung 2,09 0,39
133
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
1
1
1
1
2
2
2
2
0,00
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0,00
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0,00
360
362
363
365
366
368
369
373
373
374
377
378
379
380
383
385
387
391
391
408
375,5
0/
2
0/
1
0/
0
360/
408
±
0,72
±
0,1
±
0
±
9,30
Eigene Darstellung.
____________________________________________________________________
Katharina Petzold
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FB Gesundheitswesen: Augenoptik
Ergebnisse
3.3.3
Für
69
Vergleich der Ergebnisse beider Gruppen
den
Vergleich
der
erzielten
Ergebnisse
beider
Gruppen
untereinander wurden die Mediane und deren mittleren absoluten
Abweichungen berechnet. Die entsprechenden p-Werte wurden mit
dem Mann-Whitney-U-Test bestimmt (Tabelle 5).
Tabelle 5:
Vergleich der statistischen Ergebnisse der Frequenzverdopplungs-Perimetrie beider
Gruppen 134
Gruppe I
4
Gruppe II
20
Gruppe I/II
24
Median ±
mittlere
absolute
Abweichung
0,41 ± 2,09
p
MD (dB)
Median ±
mittlere
absolute
Abweichung
1,31 ± 2,36
0,25
PSD (dB)
2,46 ± 0,39
2,46 ± 0,39
0,15
FixationsFehler (n/10)
Falsch pos. (n/10)
1,25 ± 0,96
0,00 ± 0,72
0,25
0±0
0,00 ± 0,10
0,88
Falsch neg. (n/6)
0±0
0±0
1,00
Zeit (sec)
374,5 ± 5,13
375,50 ± 9,30
0,91
Zahl der
Probanden n
Bei einem Vergleich der erzielten Ergebnisse beider Gruppen ließ sich
mit Hilfe des Mann-Whitney-U-Tests keine Signifikanz eines p-Wert
ermitteln. Da die p-Werte stets größer als 0,05 waren, liegt bei den
Ergebnissen
des
Frequenzverdopplungs-Perimetrie
zwischen
der
Gruppe I und Gruppe II kein statistisch signifikanter Unterschied vor.
134
Eigene Darstellung.
____________________________________________________________________
Katharina Petzold
Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel
FB Gesundheitswesen: Augenoptik
Ergebnisse
70
3.4
Ergebnisse der Flimmer-Perimetrie (Pulsar)
3.4.1
Ergebnisse der Arteriosklerosepatienten
Die
folgende
Tabelle
Untersuchungsergebnisse,
6
gibt
eine
die
Medianwerte
Übersicht
mit
deren
über
die
mittleren
absoluten Abweichungen, sowie der minimalen und maximalen
erzielten Ergebnisse der Kontrastsehprüfung mit dem Pulsar-Perimeter
für die Probanden der Gruppe I.
Tabelle 6:
Ergebnisse der Flimmer-Perimetrie mit dem Pulsar-Perimeter der Gruppe I 135
Anzahl
N
MS MD sLV Fixaktions- FalschFalschZeit
fehler
pos.
neg.
(dB) (dB) (dB)
(sec)
Antworten Antworten
(n/10)
(n/10)
(n/6)
1
16,6 -0,7 2,2
0
0
0
170
2
18,7 -0,6 2,6
0
0
0
172
3
19,1 0,1 2,7
0
0
0
173
4
21
2,2 3,3
1
0
0
181
Median 18,9
2,65
0,00
0
0
172,5
0,25
Min/
16,6/
2,20/
0/
0
0
170/
Max
21,0 0,70/ 3,30
1
181
2,20
mittlere
±
±
±
±
±
±
±
absolute 1,20 0,98 0,30
0,38
0
0
3,50
Abweichung
135
Eigene Darstellung.
____________________________________________________________________
Katharina Petzold
Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel
FB Gesundheitswesen: Augenoptik
Ergebnisse
3.4.2
Die
71
Ergebnisse der Kontrollgruppe
folgende
Tabelle
Untersuchungsergebnisse,
7
gibt
eine
die
Medianwerte
Übersicht
mit
deren
über
die
mittleren
absoluten Abweichungen, sowie der minimalen und maximalen
erzielten Ergebnisse der Kontrastsehprüfung mit dem Pulsar-Perimeter
für die Probanden der Gruppe II.
Tabelle 7:
Ergebnisse der Flimmer-Perimetrie mit dem Pulsar-Perimeter der Gruppe II 136
Anzahl
N
MS MD sLV Fixaktions- FalschFalschZeit
(dB) (dB) (dB)
fehler
pos.
neg.
(sec)
(n/10)
Antworten Antworten
(n/10)
(n/6)
1
13,6 -2,2 0,7
0
0
0
167
2
15,2 -1,6 1,4
0
0
0
168
3
15,7 -1,1 1,9
0
0
0
168
4
17,3 -0,7 2,3
0
0
0
168
5
17,6 -0,3 2,4
0
0
0
169
6
18,6 -0,2 2,5
0
0
0
169
7
19,5
0
2,6
0
0
0
169
8
19,5
0
2,7
0
0
0
169
9
19,5 0,2 2,7
0
0
0
170
10
19,7 0,2 2,7
0
0
0
171
11
19,7 0,2 2,7
0
0
0
172
12
19,8 0,3 2,7
0
0
0
173
13
20
0,5 2,8
0
0
0
173
14
20,2 0,6 2,8
0
0
0
174
15
20,2 1,2
3
0
0
0
176
16
20,6 1,6
3
0
0
0
177
17
20,9 1,7 3,4
0
0
0
177
18
21,3 3,6 3,5
0
0
0
178
19
22,5 3,6 3,6
0
0
0
185
20
22,9 5,9 4,1
1
1
1
226
Median 22,9 0,20 2,70
0,00
0,00
0,00
171,50
Min/
13,6/
0,70/
0/
0/
0/
167/
Max
19,7 2,20/ 4,10
1
1
1
226
5,90
mittlere
±
±
±
±
±
±
±
absolute 1,73 1,36 0,49
0,10
0,10
0,10
6,99
Abweichung
136
Eigene Darstellung.
____________________________________________________________________
Katharina Petzold
Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel
FB Gesundheitswesen: Augenoptik
Ergebnisse
3.4.3
72
Vergleich der Ergebnisse beider Gruppen
Es wurden die Mediane und deren mittleren absoluten Abweichungen
berechnet. Die p-Werte wurden mit dem Mann-Whitney-U-Test
bestimmt (Tabelle 8).
Tabelle 8:
Vergleich der statistischen Ergebnisse der Flimmer-Perimetrie beider Gruppen 137
Gruppe I
4
Gruppe II
20
Gruppe I/II
24
Median ±
mittlere
absolute
Abweichung
22,9 ± 1,73
p
MS (dB)
Median ±
mittlere
absolute
Abweichung
18,9 ± 1,20
0,54
MD (dB)
-0,25 ± 0,98
0,20 ± 1,36
0,56
sLV
2,65 ± 0,30
2,70 ± 0,49
0,70
FixationsFehler (n/10)
Falsch pos. (n/10)
0,00 ± 0,38
0,00 ± 0,10
0,54
0,00 ± 0
0,00 ± 0,10
0,88
Falsch neg. (n/6)
0,00 ± 0
0 ± 0,10
0,88
Zeit (sec)
172,5 ± 3,50
171,5 ± 6,99
0,49
Zahl der
Probanden n
Bei einem Vergleich der Ergebnisse beider Gruppen ließ sich mit Hilfe
des Mann-Whitney-U-Tests keine Signifikanz eines p-Wert ermitteln. Da
in diesem Fall die p-Werte stets größer als 0,05 waren, liegt bei den
Ergebnissen der Pulsar-Perimetrie zwischen der Gruppe I und Gruppe
II kein statistisch signifikanter Unterschied vor.
137
Eigene Darstellung.
____________________________________________________________________
Katharina Petzold
Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel
FB Gesundheitswesen: Augenoptik
Ergebnisse
73
3.5
Ergebnisse der achromatischen Perimetrie
3.5.1
Ergebnisse der Arteriosklerosepatienten
Die
folgende
Tabelle
Untersuchungsergebnisse,
9
gibt
eine
die
Medianwerte
Übersicht
mit
deren
über
die
mittleren
absoluten Abweichungen, sowie der minimalen und maximalen
erzielten Ergebnisse der Kontrastsehprüfung mit dem Octopus 311
Perimeters für die Probanden der Gruppe I.
Tabelle 9:
Ergebnisse der achromatischen Perimetrie der Gruppe I 138
Anzahl
N
MD
(dB)
MS
(dB)
1
2
3
4
Median
Min/
Max
mittlere
absolute
Abweichung
-2,9
-1,8
-1,2
0
-1,50
-2,9/
0,0
±
0,88
26,9 3,4
0
28,2
5
0
29,8 5,2
0
29,8 6,7
0
29,0 6,7 0,00
26,9/ 5,1/ 0/
29,8 3,4
0
±
±
±
1,13 0,88 0,00
138
LV
(dB)
RF Falsch-pos. Falsch-neg. Zeit
Antworten Antworten (sec)
(n/10)
(n/6)
0
0
0
0
0,00
0/
0
±
0
0
0
0
0
0,00
0/
0
±
0
318
358
381
390
369,5
318/
390
±
23,75
Eigene Darstellung.
____________________________________________________________________
Katharina Petzold
Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel
FB Gesundheitswesen: Augenoptik
Ergebnisse
3.5.2
Die
74
Ergebnisse der Kontrollgruppe
folgende
Tabelle
Untersuchungsergebnisse,
10
gibt
eine
die
Medianwerte
Übersicht
mit
deren
über
die
mittleren
absoluten Abweichungen, sowie der minimalen und maximalen
erzielten Ergebnisse der Kontrastsehprüfung mit dem Octopus 311
Perimeters für die Probanden der Gruppe II.
Tabelle 10:
Ergebnisse der achromatischen Perimetrie der Gruppe II 139
139
Anzahl
N
MD
(dB)
MS
LV
(dB) (dB)
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
Median
Min/
Max
mittlere
absolute
Abweichung
-2,2
-1,5
-1,4
-0,9
-0,6
-0,5
-0,5
-0,3
-0,3
-0,3
-0,2
-0,1
0,1
0,2
0,2
0,6
1,2
1,4
1,4
1,5
-0,25
-2,2/
1,5
±
0,75
25,6
26,5
26,6
26,8
27,1
27,3
27,6
27,9
27,9
28
28,2
28,2
28,2
28,3
28,4
28,5
28,5
28,8
29,1
29,4
28,1
25,6/
29,4
±
0,74
2,2
2,6
2,6
2,8
2,9
3,1
3,2
3,2
3,3
3,3
3,6
4,1
4,4
4,7
5,2
5,8
6,9
12,8
14
14,9
3,45
2,2/
14,9
±
2,80
RF
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
7,1
17,6
0,00
0/
17,6
±
2,22
FalschFalschZeit
pos.
neg.
(sec)
Antworten Antworten
(n/10)
(n/6)
0
0
287
0
0
289
0
0
290
0
0
295
0
0
295
0
0
299
0
0
310
0
0
311
0
0
311
0
0
312
0
0
317
0
0
323
0
0
324
0
0
332
0
0
338
0
0
345
0
0
345
0
0
345
1
0
349
3
3
356
0,00
0,00
314,5
0/
0/
287/
3
3
356
±
±
±
0,70
0,29
18,92
Eigene Darstellung.
____________________________________________________________________
Katharina Petzold
Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel
FB Gesundheitswesen: Augenoptik
Ergebnisse
75
3.5.3
Um
Vergleich der Ergebnisse beider Gruppen
die
einzelnen
Ergebnisse
der
Gesichtsfelduntersuchung
untereinander zu vergleichen, wurden zunächst die Mediane und deren
mittleren absoluten Abweichungen berechnet und die p-Werte mit dem
Mann-Whitney-U-Test bestimmt (Tabelle 11).
Tabelle 11:
Vergleich der statistischen Ergebnisse der achromatischen Perimetrie beider
Gruppen 140
Gruppe I
4
Gruppe II
20
Gruppe I/II
24
Median ±
mittlere
absolute
Abweichung
28,1 ± 0,74
p
MS (dB)
Median ±
mittlere
absolute
Abweichung
29,0 ± 1,13
0,23
MD (dB)
-1,50 ± 0,88
-0,25 ± 0,75
0,06
LV
6,70 ± 0,88
3,45 ± 2,80
0,26
RF
0,00 ± 0
0,00 ± 17,6
0,76
Falsch pos.
0,00 ± 0
0,00 ± 0,70
0,76
Falsch neg.
0,00 ± 0
0,00 ± 0,29
0,88
Zeit (sec)
369,5 ± 23,75
314,50 ± 18,92
0,02
Zahl der
Probanden n
Bei einem Vergleich der Ergebnisse beider Gruppen ließ sich mit Hilfe
des Mann-Whitney-U-Tests die Signifikanz des p-Wertes für die Zeit
ermitteln. Da in diesem Fall der p-Wert kleiner als 0,05 ist, liegt
zwischen der Gruppe I und Gruppe II ein statistisch signifikanter
Unterschied bezüglich der Zeit vor.
Bei den anderen Werten war der p-Wert stets größer als 0,05, so dass
bezüglich der anderen Ergebnisse kein statistisch signifikanter
Unterschied zwischen beiden Gruppen besteht.
140
Eigene Darstellung.
____________________________________________________________________
Katharina Petzold
Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel
FB Gesundheitswesen: Augenoptik
Ergebnisse
76
3.6
Ergebnisse des Erlanger Flickertests
3.6.1
Ergebnisse der Arteriosklerosepatienten
Die
folgende
Tabelle
Untersuchungsergebnisse,
12
gibt
eine
Übersicht
die
Medianwerte
mit
über
deren
die
mittleren
absoluten Abweichungen, sowie der minimalen und maximalen
erzielten Ergebnisse der Kontrastsehprüfung mit dem Erlanger
Flickertest für die Probanden der Gruppe I.
Tabelle 12:
Ergebnisse des Erlanger Flickertests der Gruppe I 141
Anzahl
N
Contrast
sensitivity
(%)
Stresscontrast
(%)
Stresstime
(sec)
Flicker
fusion
frequency
(Hz)
1
2
3
4
Median
Min/
Max
2,53
2,57
3,61
4,36
3,47
0,79/
12,09
6,18
15,53
15,53
15,53
12,67
6,18/
24,61
11
11
18
49
23
9/
47
44,4
53,6
55
55
53,7
43,8/
81,0
Mittlere
absolute
Abweichung
±
1,90
±
5,26
±
9,04
±
4,57
141
Eigene Darstellung.
____________________________________________________________________
Katharina Petzold
Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel
FB Gesundheitswesen: Augenoptik
Ergebnisse
3.6.2
Die
77
Ergebnisse der Kontrollprobanden
folgende
Tabelle
Untersuchungsergebnisse,
13
gibt
eine
Übersicht
die
Medianwerte
mit
über
deren
die
mittleren
absoluten Abweichungen, sowie der minimalen und maximalen
erzielten Ergebnisse der Kontrastsehprüfung mit dem Erlanger
Flickertest für die Probanden der Gruppe II.
Tabelle 13:
Ergebnisse des Erlanger Flickertests der Gruppe II 142
142
Anzahl
N
Contrast
sensitivity
(%)
Stresscontrast
(%)
Stresstime
(sec)
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
Median
Min/
Max
mittlere
absolute
Abweichung
0,79
1,06
1,55
1,73
1,92
2,67
2,75
3,04
3,32
3,32
3,77
4,24
4,36
4,81
5,41
6,18
6,45
6,51
7,63
12,09
3,09
2,53/
4,36
±
0,65
6,18
6,18
9,8
9,8
9,8
9,8
9,8
9,8
9,8
9,8
9,8
15,53
15,53
15,53
15,53
24,61
24,61
24,61
24,61
24,61
15,53
6,18/
15,53
±
2,60
9
9
9
12
17
18
19
20
23
23
24
26
27
30
34
35
35
38
43
47
14,50
11,00/
49,00
±
9,78
Flicker
fusion
frequency
(Hz)
43,8
46
47,8
48
48
49,4
50
51,2
51,6
52,6
53,8
54,2
54,2
54,8
55,4
56,2
57
57,6
63,2
81
54,30
44,40/
55,00
±
4,16
Eigene Darstellung.
____________________________________________________________________
Katharina Petzold
Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel
FB Gesundheitswesen: Augenoptik
Ergebnisse
3.6.3
78
Vergleich der Ergebnisse beider Gruppen
Es wurden die Mediane und deren mittleren absoluten Abweichungen
berechnet, und die p-Werte mit dem Mann-Whitney-U-Test bestimmt
(Tabelle 14).
Tabelle 14:
Vergleich der statistischen Ergebnisse des Erlanger Flickertests beider Gruppen 143
Gruppe I
4
Gruppe II
20
Gruppe I/II
24
Median ±
mittlere
absolute
Abweichung
3,09 ± 0,65
p
Contrast sensitivity (%)
Median ±
mittlere
absolute
Abweichung
3,47 ± 1,90
0,45
Stress-contrast (%)
12,67 ± 5,26
15,53 ± 2,60
0,71
Stress-time (sec)
23,00 ± 9,04
14,50 ± 9,78
0,22
Flicker fusion
frequency (Hz)
53,70 ± 4,57
54,30 ± 2,79
0,86
Zahl der
Probanden n
Bei einem Vergleich der Ergebnisse beider Gruppen ließ sich mit Hilfe
des Mann-Whitney-U-Tests keine Signifikanz eines p-Wert ermitteln. Da
in diesem Fall die p-Werte stets größer als 0,05 waren, liegt bei den
Ergebnissen des Erlanger Flickertests zwischen der Gruppe I und
Gruppe II kein statistisch signifikanter Unterschied vor.
143
Eigene Darstellung.
____________________________________________________________________
Katharina Petzold
Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel
FB Gesundheitswesen: Augenoptik
Diskussion der Ergebnisse
79
4
Diskussion der Ergebnisse
4.1
Analyse der Ausgangssituation
Ziel der vorliegenden Studie war es, Patienten mit schweren
arteriosklerotischen Erkrankungen, d.h. mit einer peripheren arteriellen
Verschlusskrankheit, jedoch unauffälligem Augenstatus und ohne
zusätzliche
schwere
Allgemeinerkrankungen,
hinsichtlich
ihrer
qualitativen und quantitativen Kontrastwahrnehmung zu untersuchen.
In der Glaukomdiagnostik werden heutzutage zahlreiche Diagnosetests
angewandt, wobei bei den meisten Testuntersuchungen zusätzliche
Einflussfaktoren
durch
Allgemeinerkrankungen,
systemische
und
somit
Gefäß-
oder
eventuell
erzielte
Überlagerungseffekte in den Testergebnissen, nicht berücksichtigt
werden. Es ist bekannt, dass das Glaukom mit einer verringerten
Durchblutung in den arteriellen und venösen Blutgefäßen, sowie in den
retinalen Kapillaren assoziiert ist und mit einer Vielzahl anderer
Erkrankungen einhergeht. Derzeit ist noch ungeklärt, welchen Einfluss
Mikrozirkulationsstörungen auf die visuelle Sinnesleistung, v.a. dem
Kontrastsehen, haben. 144 Es ist daher wichtig bei der Beurteilung und
Diagnosestellung
„Glaukom“
neben
den
ermittelten
Gesichtsfelddefekten, der Beurteilung des Augeninnendrucks und dem
Papillenzustand,
derartige
Einflüsse
bei
der
Interpretation
zu
berücksichtigen.
Wie im Abschnitt 1.2 bereits erwähnt, konnte der Einfluss von
systemischen
Erkrankungen,
wie
z.B.
KHK
auf
die
visuelle
Sinnesleistung, wie beispielsweise dem Farbsehen, nachgewiesen
werden.
Auch
Pahor
(2003)
belegte
die
Minderung
der
Kontrastempfindlichkeit aufgrund eines Diabetes mellitus (Abschnitt
4.2.3).
144
Vgl.: o. V., Teilprojekt B II.1 “Mikrozirkulation von Retina und Papille bei
Glaukomen”, 1996-1998, Stand: 07.12.2006 (Internet).
____________________________________________________________________
Katharina Petzold
Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel
FB Gesundheitswesen: Augenoptik
Diskussion der Ergebnisse
80
Diskutiert wurde in diesen Studien eine vorliegende Störung der
okulären Gefäße (A. opthalmica, A. centralis retinae, Aa. ciliares, sowie
die
großen
Aderhautgefäße)
und
damit
einhergehende
Mikrozirkulationsstörungen aufgrund der eingeschränkten, durch die
Krankheit bedingten, Autoregulation der retinalen Gefäße. Gerade
Schröder
(2002)
diskutierte
Fundusveränderungen
und
Mikrozirkulationsstörungen, die auf ein Versagen der Autoregulation der
Gefäße und einem damit verbundenen erhöhten Blutfluss in den
retinalen Gefäßen aufgrund arteriosklerotischer Gefäßveränderungen
zurückzuführen sind. 145
Gegenstand
dieser
Kontrastsehens
Studie
war
aufgrund
es,
die
Beeinflussung
arteriosklerotisch
des
bedingter
Gefäßveränderungen gegenüber einem Normkollektiv zu untersuchen.
Im
Ergebnis
fanden
sich
signifikante
Unterschiede
bei
dem
untersuchten Patientenkollektiv im Vergleich mit einer gesunden
Kontrollgruppe, in der konventionellen Weiß-Weiß-Perimetrie bezüglich
des Faktors Zeit. Signifikante Unterschiede in der Untersuchung der
zeitlichen Kontrastempfindlichkeit mit der Flimmer-Perimetrie, der
Frequenzverdopplungs-Perimetrie und der Flicker-Perimetrie konnten
nicht nachgewiesen werden.
Zusammenfassend kann damit gesagt werden, dass keine besonderen
Auffälligkeiten beim Vergleich beider Gruppen, in den Ergebnissen der
zeitlichen Kontrastempfindlichkeitsmessung zu finden waren, auch
wenn die untersuchte Patientengruppe sehr klein war. Aber selbst ein
Trend konnte, bis auf den MD-Wert in der achromatischen Perimetrie,
nicht nachgewiesen werden.
Bezüglich der Auswertung der ophthalmologischen Daten ließen sich
signifikant
145
höhere
Werte
des
Augeninnendrucks
und
der
Vgl.: Schröder, A., et al., Farbsinnstörungen bei Patienten mit arterieller
Hypertonie, Ophthalmologe, 2002, 99: S. 375-379.
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Diskussion der Ergebnisse
81
Papillenexkavationsgröße im Vergleich der Patientengruppe mit der
Kontrollgruppe aufzeigen.
Welche Erklärungen lassen sich für den leicht erhöhten, dennoch im
Normbereich liegenden Augeninnendruck, für die erhöhten CDR-Werte
und
für
die
quantitativen
Unauffälligkeiten
bezüglich
Kontrastsehens
bei
des
qualitativen
Patienten
mit
und
schwerer
Arteriosklerose finden?
Die
erhöhte
Cup-Disc-Ratio
Perfusionsstörungen
am
könnte
ein
Sehnervenkopf
Hinweis
im
auf
lokale
Rahmen
der
Arteriosklerose sein. Auch der relativ erhöhte Augeninnendruck deutet
auf ein arteriosklerotisch umgebautes Trabekelmaschenwerk hin.
Die vor dem Beginn der Studie angedachte These, dass das
Kontrastsehen aufgrund der Beeinflussung der okulären Perfusion im
Rahmen artherosklerotischer Mikrozirkulationsstörungen gestört sein
könnte, entstand hinsichtlich der zuvor genannten Studiendiskussionen.
Diese bezogen sich jedoch immer nur auf das Farbsehen, welches vor
allem über das retinale Zapfensystem wahrgenommen und über das
parvozellüläre System verarbeitet wird.
Zu vermuten wäre, dass das auf Bewegungsreize reagierende
magnozelluläre System robuster ist, als das parvozelluläre System.
Bewegungsreize veranlassen den Menschen in erster Linie, z.B. auf
Gefahren, zu reagieren. Es ist nicht die Form oder Farbe eines
Objektes die den Menschen zu Reaktionen u.a. auf Gefahren verleitet,
sondern die von einem Objekt ausgehende Bewegung. Rasche
Bewegungen werden in der Netzhautperipherie, wo überwiegend
Stäbchen vorhanden sind, erfasst. Nur die genaue Identifizierung eines
Reizes erfolgt erst nach Blickzuwendung in der Fovea.
Es scheint somit naheliegend, dass das magnozelluläre robuster
ausgestattet sein sollte, da das Erkennen von Gefahren zum Schutze
des Individuums dient.
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Diskussion der Ergebnisse
82
4.2
Diskussion möglicher Einflussfaktoren
4.2.1
Mediakmenteneinfluss
Aufgrund der Schwere der Erkrankung mussten alle pAVK-Patienten
Medikamente, auch zum Zeitpunkt der Untersuchung, einnehmen.
Demzufolge muss mit einem Medikamenteneinfluss gerechnet werden.
Anhand der „Roten Liste 2006“ führt jedoch keines der unter Abschnitt
2.1.2 erwähnten Medikamente zu einer Störung des Kontrastsehens.
Ein
geringer
Einfluss
der
Medikamente
ist
dennoch
nicht
auszuschließen.
4.2.2
Alle
Exogene und endogene Faktoren
in
der
Studie
verwendeten
Kontrastsehtests
zählen
zu
psychophysischen Untersuchungsmethoden. Diese sind v.a. durch
innere und äußere Faktoren beeinflussbar. Außerdem ist mit einer
gewissen Variation im Antwortverhalten zu rechnen. So antworten
manche Probanden erst mit „Ja“, wenn sie sich absolut sicher sind
einen Reiz gesehen zu haben. Andere Probanden hingegen antworten
bereits schon in Zweifelsfällen mit einem „Ja“.
Zu den inneren (endogenen) Faktoren zählen u.a. die Aufmerksamkeit,
die Konzentration, die Intelligenz, die Leistungsfähigkeit, der Lerneffekt,
die Motivation und die Kooperation einer Person. Da diese Größen sehr
vom Probanden abhängig sind, sind sie durch den Untersuchenden nur
schwer zu beeinflussen und dementsprechend schlecht zu beurteilen.
Da aber alle Studienteilnehmer freiwillig an der Untersuchung
teilgenommen haben und ausreichende Pausen von etwa fünf Minuten
zwischen den einzelnen Tests gewährleistet waren, fällt mangelnde
Kooperation und Motivation sicherlich nur geringfügig ins Gewicht. Auch
der Lerneffekt kann als geringfügig eingestuft werden, da alle
Studienteilnehmer keine Erfahrung in der Messung der zeitlichen
Kontrastempfindlichkeit und der konventionellen Weiß-Weiß-Perimetrie
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Diskussion der Ergebnisse
83
hatten. Ein Lerneffekt könnte erst nach mehrmaliger Anwendung ein
und desselben Tests vermutet werden. Um ein stabiles Gesichtsfeld zu
erhalten sind daher stets mehrere Messungen erforderlich. 146
Zu den exogenen Faktoren zählen u.a. Testzeit, Lautstärke und
Beleuchtung.
Diese
äußeren
Faktoren
sind
beeinflussbar.
Ihre
Gewichtung auf das Testergebnis kann jedoch durch einen optimalen
Untersuchungsablauf möglichst gering gehalten werden.
Hierbei
ist
anzumerken,
dass
die
Bedingungen
während
der
Untersuchungen für die Studienteilnehmer nicht so optimal, dennoch
aber für alle Probanden gleich waren. So standen die Kontrastsehtests,
außer dem Erlanger Flickertest, alle in einem Raum. Dieser Raum
wurde auch von Patienten der Kliniksprechstunde mitbenutzt und somit
waren stets alle Tests besetzt. Daher befanden sich i.d.R. bis zu drei
Personen plus Untersuchendem in diesem Raum. So könnten sich zu
laute
Unterhaltungen
und
Geräusche
negativ
auf
die
Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit der Studienteilnehmer und
somit
auf
das
Antwortverhalten
ausgewirkt
und
die
Untersuchungsergebnisse beeinflusst haben. Optimaler wäre die
Durchführung der Untersuchungen in einem extra dafür vorgesehenen
ruhigen Raum gewesen.
4.2.3
Patientenrekrutierung
An der Studie nahmen vier Patienten mit einer pAVK und 20
Kontrollprobanden teil.
Die pAVK-Patienten wurden speziell durch Herrn Dr. Kahle, Oberarzt
der Abteilung für innere Medizin des Franziskus-Krankenhauses in
Berlin ausgewählt, da sie möglichst eine pAVK Stadium II aufweisen
sollten.
Auf die Zusammenstellung und Auswahl der Patienten konnte die
Durchführende der Studie keinen weiteren Einfluss nehmen.
146
Vgl.: Lachenmayr, B. J., Vivell, P. M. O., Perimetrie, 1992, S. 37.
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Diskussion der Ergebnisse
84
Es wurden extra Patienten mit einem pAVK Stadium II gesucht, da beim
Stadium I zu vermuten war, dass aufgrund des minder ausgeprägten
Krankheitsstadiums und der damit verbundenen Beschwerdefreiheit,
die
okulären
Schäden
noch
zu
gering
sind,
um
eventuelle
Auffälligkeiten im Kontrastsehen festzustellen. Anders herum wurde auf
Patienten mit einem pAVK Stadium III und IV verzichtet, da diese
aufgrund ihres Krankheitsstandes körperlichen Belastungen nicht lange
standhalten würden und demzufolge die Testergebnisse deutlich
beeinflusst wären.
Des weiteren durften die Patienten keine weiteren schwerwiegenden
Allgemeinerkrankungen
und
Augenerkrankungen
aufweisen,
um
weitere sich auf das Kontrastsehen auswirkende Faktoren zu
vermeiden.
Die Kontrollprobanden wurden über Aushänge und durch persönliche
Ansprachen gefunden.
Auf die Geschlechtsverteilung wurde nicht weiter geachtet, da ein
geschlechtsspezifischer Unterschied nicht erwartet wurde.
Ein
erhöhter
Augeninnendruck,
d.h.
>21
mmHg,
sowie
eine
Papillenexkavationsgröße von maximal 0,5 wurden deswegen als
Ausschlusskriterium für beide Gruppen festgelegt, um ein eventuell
vorhandenes Glaukom ausschließen zu können, von dem bekannt ist,
das
dieses
mit
Gesichtsfelddefekten
und
Kontrastsehstörungen
einhergeht.
Aufgrund
der
hohen
Anforderungen
und
festgelegten
Ausschlusskriterien, ließen sich nicht mehr geeignete Patienten für den
Untersuchungszeitraum finden, denn die Patientenproblematik stellt
sich folgendermaßen dar: Es erkranken eher ältere Menschen an
Arteriosklerose, demzufolge war es sehr schwierig ein jüngeres
Patientenkollektiv, zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr zu finden. Das
Alterskriterium wurde jedoch so gewählt, um möglichst andere, sich auf
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Diskussion der Ergebnisse
85
das Kontrastsehen auswirkende (altersabhängige) Einflussfaktoren, wie
z.B. eine bereits ausgebildete Katarakt zu minimieren. Es ist bekannt,
dass
mit
zunehmenden
Lebensjahren
aufgrund
verstärkten
Medientrübungen, insbesondere der Linse, den altersbedingten Verlust
an retinalen Nervenfasern und einer verringerten Pupillenweite, die
Fähigkeit zur Kontrastwahrnehmung abnimmt. 147
In der Studie von Müller (2005) wurden auffällige Unterschiede
bezüglich
der
Untersuchung
der
Kontrastwahrnehmung
in
verschiedenen Altersgruppen festgestellt. 148
Untersuchungen von Aulhorn und Harms (1972) belegten des weiteren
eine Absenkung der retinalen Empfindlichkeit im zentralen Gesichtsfeld
von 1 dB pro 10 Jahre. 149
Des
weiteren
sollten
Allgemeinerkrankungen,
die
wie
Patienten
z.B.
keine
Diabetes
weiteren
mellitus
schweren
und
keine
Augenerkrankungen (Katarakt, Glaukom, AMD, etc.) aufweisen, um
dadurch hervorgerufene Einflüsse gering zu halten, so dass bei der
Ergebnisauswertung und Diskussion eindeutige Aussagen formuliert
werden können. In einer Studie von Pahor (2003) konnte bereits
nachgewiesen werden, dass die Lichtunterschiedsempfindlichkeit der
Netzhaut bei Diabetikern reduziert ist.
150
Es sollte sichergestellt werden, dass sich eventuell aufzeigende
Veränderungen im Kontrastsehen beim Patientenkollektiv allein durch
die
arteriosklerotischen
Gefäßveränderungen
bedingt
sind,
im
Gegensatz zum Kontrollprobandenkollektiv.
147
Vgl.: Lachenmayr, B. J., Vivell, P. M. O., Perimetrie, 1992, S. 20 ff.
Vgl.: Zennecke, U., Untersuchung des Stereo- und Kontrastsehens bei Patienten
mit idiopathischer pulmonal arterieller Hypertonie, Dissertation, Medizinische
Hochschule Hannover, 2005, S. 48.
149
Vgl.: Lachenmayr, B. J., Vivell, P. M. O., Perimetrie, 1992, S. 23.
150
Vgl.: Pahor, D., Reduction of Retinal Light Sensitivity in Diabetic Patients, Klinische
Monatsblätter Augenheilkunde, 2003, 220, S. 868-872.
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148
Diskussion der Ergebnisse
4.2.4
86
Zeitfaktor
Bezüglich
der
benötigten
Testzeit
der
Patienten
ließen
sich
Auffälligkeiten nur in der konventionellen Weiß-Weiß-Perimetrie finden.
Hier
lagen
die
Werte
der
Patientengruppe
im
Vergleich
zur
Kontrollgruppe signifikant höher (Mann–Whitney-U-Test: p = 0,02).
Da dieser Test als Dritter im Untersuchungsablauf angewandt wurde,
könnte die erhöht benötigte Testzeit auf eine geringe Belastbarkeit der
Patienten zurückgeführt werden. Denn aufgrund der schwere der
Erkrankung ist bekannt, dass diese Patienten stärkeren körperlichen
Belastungen nur erschwert standhalten.
Außerdem benötigten die Patienten gegenüber den Kontrollprobanden
eine ausführlichere und längere Erklärungszeit und waren auch für
längere Pausen zwischen den einzelnen Tests dankbar.
Des weiteren könnte aber auch die verlängerte Testzeit ein erster
Anhaltspunkt für beginnende Ganglienzellschäden sein. Da mit der
Weiß-Weiß-Perimetrie die Lichtunterschiedsempfindlichkeit gemessen
wird, welche überwiegend über das parvozelluläre System verarbeitet
wird, kann davon ausgegangen werden, dass ein eventuell beginnender
P-Zellendefekt vorliegen könnte und das parvozelluläre System
vielleicht sensibler auf Mikrozirkulationsschäden reagiert.
4.3
Ophthalmologische Befunde
Bei der Auswertung der ophthalmologischen Befunde zeigte sich, dass
alle Studienteilnehmer im Bereich der Fern- und Nahsehschärfe, sowie
in der Refraktion, aufgrund der strengen Ein- und Ausschlusskriterien
im Normbereich lagen.
Bei der Patientengruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe zeigten sich
jedoch Auffälligkeiten bezüglich der Augeninnendruckwerte (t-Test für
unverbundene Stichproben: p = 0,01). Diese waren leicht erhöht,
dennoch
im
Normbereich.
Die
erhöhten
Augeninnendruckwerte
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Diskussion der Ergebnisse
könnten,
mit
87
einem
arteriosklerotisch
Trabekelmaschenwerk
und
bedingten
verändertem
einem
geminderten
daher
Kammerwasserabfluss, in Zusammenhang gebracht werden.
Auch die CDR-Werte waren im Vergleich zu der Kontrollgruppe
signifikant höher (t-Test für unverbundene Stichproben: p = 0,02).
Wie bereits unter Abschnitt 4.1 erwähnt könnte die erhöhte Cup-DiscRatio der Patientengruppe auf lokale Perfusionsstörungen an der
Papille sein.
Zusätzlich fanden sich Gefäßkaliberschwankungen und ein Fundus
hypertonicus
I.
Grades
Augenabschnittes
der
bei
der
Beurteilung
pAVK-Patienten,
die
im
des
hinteren
Rahmen
der
Arteriosklerose auch zu erwarten waren.
4.4
Diskussion der verwendeten Tests
4.4.1
Allgemeines
Bei der Testauswertung ist immer der Einfluss endogener und exogener
Faktoren, v.a. der Kooperationsbereitschaft des Probanden und die
Erfahrung des Untersuchenden zu berücksichtigen.
Frequenzverdopplungs-Perimetrie (Humphrey® MatrixTM)
4.4.2
Bei
der
Frequenzverdopplungs-Perimetrie
(Humphrey®
MatrixTM)
handelt es sich um ein Kontrastsehtest zur Untersuchung der zeitlichen
Kontrastsensitivität für bewegliche Gitterreize.
Hierbei zeigten sich keine signifikanten Unterschiede im Vergleich der
Patientengruppe mit der Kontrollgruppe. Da dieser Test überwiegend
Frühschäden der M-Zellen aufzeigt, kann davon ausgegangen werden,
dass
insbesondere
das
magnozelluläre
Ganglienzellsystem
des
Patientenkollektivs noch nicht geschädigt war.
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Diskussion der Ergebnisse
4.4.3
88
Flimmer-Perimetrie (Pulsar)
Dieser Test dient der Messung der zeitlichen Kontrastempfindlichkeit für
bewegte Flimmerreize, wobei auch die räumliche Auflösung in
Korrelation mit der Kontrastempfindlichkeit gemessen wird, deren
Verarbeitung sowohl über das magnozelluläre, als auch über das
parvozelluläre System erfolgt.
Obwohl nicht nur das magno-, sondern auch das parvozelluläre
Zellsystem
angesprochen
Unterschiede
zwischen
wird,
den
ließen
sich
keine
signifikanten
pAVK-Patienten
und
den
Kontrollprobanden nachweisen.
4.4.4
Achromatische Perimetrie (Octopus 311)
Mit der konventionellen Weiß-Weiß-Perimetrie wird die Verteilung der
Lichtunterschiedsempfindlichkeit im Gesichtsfeld gemessen, deren
Verarbeitung, vorwiegend über das parvozelluläre System erfolgt.
Es lassen sich die Spätsymptome eines Glaukoms, also perimetrische
Gesichtsfelddefekte erst aufdecken, wenn mehr als 30-50 Prozent der
Ganglienzellen geschädigt sind, d.h. beginnende Gesichtsfelddefekte
lassen sich mit dieser Methode nicht aufzeigen. 151
Ein großer Nachteil der Weiß-Weiß-Perimetrie liegt in der beträchtlichen
Anforderung
an
die
Konzentration.
Auf
Nachfrage
bei
den
Studienteilnehmern, welcher Test am anstrengendsten gewesen sei,
gaben viele Teilnehmer die Weiß-Weiß-Perimterie an.
Vermutlich erfordert das Erkennen der sehr kleinen Stimuli eine hohe
Konzentration. Darauf lässt sich vielleicht auch die verlängerte Testzeit
der Patienten zurückführen.
Der
Vorteil
kleiner
Testzeichen
besteht
jedoch
darin,
dass
Gesichtsfelddefekte recht genau in ihrer Größe bestimmt werden
können.
151
Vgl.: Bach, M., Klinische Sinnesphysiologie und Glaukom, Stand: 06.12.2006
(Internet).
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Diskussion der Ergebnisse
4.4.5
89
Flicker-Perimetrie (Erlanger Flickertest)
Der Erlanger Flickertest ist ein Ganzfeldflimmertestgerät zur Messung
der zeitlichen Kontrastempfindlichkeit, über ein von LEDs erzeugtes
kontinuierliches, monotones, flickerndes Licht mit Sinuscharakteristik.
Es ist ein, auf Provokation beruhender, Ganzfeld-Kontrastsehtest, bei
dem nicht der Stimulus selber bewegt wird, sondern das Licht eine
Bewegung erfährt. Somit lässt sich die Reaktivität der Netzhautgefäße
und ein eventuell vorliegender selektiver Verlust der Ganglienzellen
prüfen.
Vorteilhaft erweist sich derzeit die Messung der Erholungszeit nach
Flickerstressapplikation zur Glaukomdiagnose. In Studien von Horn et
al., Jünemann et al.
und Velten et al. konnte eine verlängerte
Erholungszeit bei Glaukompatienten, aufgrund möglicher Schädigung
der Ganglienzellen, nachgewiesen werden. 152
Beim Betrachten der Studienergebnisse zeigte sich, dass bezüglich der
Erholungszeit, sowie der anderen Teilmessungen keine signifikanten
Unterschiede zwischen der Gruppe I und der Kontrollgruppe bestanden.
Demnach würde sich dieser Test für eine Glaukomfrühdiagnostik
eignen,
da
er
anscheinend
nicht
durch
systemische
Gefäßerkrankungen beeinflusst wird.
Kritisch anzumerken bleibt aber, dass die voreingestellten technischen
Daten nicht veränderbar waren. Für ein besseres Testergebnis wäre die
Möglichkeit einer manuellen Einstellung besser gewesen. So hätte man
z.B. den Kontrastwert von 5% beim Stress-time-Test auf 12% erhöhen
können, denn nicht alle Studienteilnehmer haben beim Contrastsensitivity-Test die Kontrastschwelle von 5% erkannt haben.
152
Vgl.: Horn, F. K., et al., Flimmerprovokation im LED-Ganzfeld bei Gesunden und
Glaukompatienten, Opthalmologe, 2006, S. 866-872, Horn, F. K., et al., The full-field
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Katharina Petzold
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Fazit
5
90
Fazit
Mit der vorliegenden Pilotstudie konnten keine nennenswerten
Auffälligkeiten bei den pAVK-Patienten im Vergleich zur Kontrollgruppe
bezüglich der qualitativen und quantitativen Kontrastwahrnehmung
aufgezeigt werden.
Daher könnte davon ausgegangen werden, dass Kontrastsehtests
durch systemische Gefäßerkrankungen nicht beeinflusst werden.
Dies würde bedeuten, dass solche Tests zur Glaukomfrühdiagnostik
herangezogen werden können, ohne dass der Einfluss von anderen
Faktoren, u.a. begünstigt durch arteriosklerotische Gefäßerkrankungen,
bei der Beurteilung der Untersuchungsergebnisse berücksichtigt
werden müssen.
Um dazu aber genauere Aussagen treffen zu können, wäre eine
Wiederholung
dieser
Studie
mit
einer
größeren
und
somit
repräsentativeren Patientengruppe über einen längeren Zeitraum, als
den zur Verfügung stehenden drei Monaten anzuraten.
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Katharina Petzold
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Katharina Petzold
Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel
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Anhang I
96
Anamnese
Geburtsjahr: ______________
Männlich O
Weiblich O
Allgemein: (Zutreffendes bitte ankreuzen)
nein
ja
Bluthochdruck, Durchblutungsstörung
nein
ja
(koronare) Herzkrankheit
nein
ja
Zustand nach Schlaganfall
nein
ja
Hyperlipidämie (Fettstoffwechselstörung, erhöhter
Cholesterinspiegel)
nein
ja
Migräne
nein
ja
kalte Hände (vasospastisch bedingt)
nein
ja
Zuckerkrankheit
nein
ja
sonstige Allgemeinerkrankungen:
nein
ja
Drogen:
nein
ja
Alkohol (im Sinne eines Missbrauchs):
nein
ja
Rauchen; Zigaretten/Tag:
nein
ja
Medikamente (welche und wogegen):
nein
ja
Zustand nach Augenoperation; welche:
nein
ja
Augenerkrankung:
nein
ja
Augentropfen:
Augen:
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Anhang II
97
Probandeninformation und Zustimmung zur Mitarbeit an einer
Studie zur Untersuchung des Kontrastsehens der
Kontrollprobanden:
Name:_________________________
Geb.-Dat.:______________
Sehr geehrte Studienteilnehmerin, sehr geehrter Studienteilnehmer !
Das Kontrastsehen ist ein wichtiger Bestandteil unseres Seheindrucks.
Da verschiedene Medikamente, aber auch Allgemeinerkrankungen auf
diese
Sinnesleistung
Einfluss
nehmen
können,
sind
altersentsprechende Normwerte dringend notwendig zum Vergleich.
Aus diesem Grund haben wir Sie für diese Normwerterhebung
ausgesucht.
Für
diese
Untersuchungen
werden
keine
pupillenerweiternden
Medikamente angewendet. Die Messung des Augeninnendruckes
erfolgt mit einem Glasprisma. Die Untersuchung ist Bestandteil einer
jeden augenärztlichen Routineuntersuchung.
Die Untersuchungen sind ungefährlich und dauern insgesamt ca. 2
Stunden.
Sie werden unter der Leitung von Prof. Dr. med. Carl Erb, Facharzt für
Augenheilkunde durchgeführt.
Die Teilnahme an dieser Studie erfolgt freiwillig nach ausführlicher
Information und Beantwortung aller Ihrer Fragen. Sie können sich
jederzeit, auch ohne Angaben von Gründen, von der Untersuchung
zurückziehen, ohne dass Ihnen daraus Nachteile für Ihre medizinische
Betreuung erwachsen.
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Anhang II
98
Alle im Rahmen dieser Untersuchung anfallenden Informationen
werden vertraulich behandelt und aufbewahrt. Ihre Daten werden
anonymisiert ausgewertet.
Wir danken Ihnen für Ihre Mitarbeit! Sie leisten einen wichtigen Beitrag
für eine bessere augenärztliche Funktions-Diagnostik in der Zukunft.
Ich erkläre mich unter den oben erwähnten Bedingungen zur Mitarbeit
an dieser Untersuchung bereit.
Berlin,
Unterschrift Studienteilnehmer_________________
Berlin,
Unterschrift des Arztes
_________________
____________________________________________________________________
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Anhang III
99
Probandeninformation und Zustimmung zur Mitarbeit an einer
Studie zur Untersuchung des Kontrastsehens der
Arteriosklerosepatienten:
Name:_________________________
Geb.-Dat.:______________
Sehr geehrte Studienteilnehmerin, sehr geehrter Studienteilnehmer !
Das Kontrastsehen ist ein wichtiger Bestandteil unseres Seheindrucks.
Verschiedene Medikamente, aber auch Allgemeinerkrankungen wie
zum Beispiel Arteriosklerose, können auf diese Sinnesleistung
vermutlich Einfluss nehmen.
Für
diese
Untersuchungen
werden
keine
pupillenerweiternden
Medikamente angewendet. Die Messung des Augeninnendruckes
erfolgt mit einem Glasprisma. Die Untersuchung ist Bestandteil einer
jeden augenärztlichen Routineuntersuchung.
Die Untersuchungen sind ungefährlich und dauern insgesamt ca. 2
Stunden.
Sie werden unter der Leitung von Prof. Dr. med. Carl Erb, Facharzt für
Augenheilkunde durchgeführt.
Die Teilnahme an dieser Studie erfolgt freiwillig nach ausführlicher
Information und Beantwortung aller Ihrer Fragen. Sie können sich
jederzeit, auch ohne Angaben von Gründen, von der Untersuchung
zurückziehen, ohne dass Ihnen daraus Nachteile für Ihre medizinische
Betreuung erwachsen.
Alle im Rahmen dieser Untersuchung anfallenden Informationen
werden vertraulich behandelt und aufbewahrt. Ihre Daten werden
anonymisiert ausgewertet.
____________________________________________________________________
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FB Gesundheitswesen: Augenoptik
Anhang III
100
Wir danken Ihnen für Ihre Mitarbeit! Sie leisten einen wichtigen Beitrag
für eine bessere augenärztliche Funktions-Diagnostik in der Zukunft.
Ich erkläre mich unter den oben erwähnten Bedingungen zur Mitarbeit
an dieser Untersuchung bereit.
Berlin,
Unterschrift Studienteilnehmer_________________
Berlin,
Unterschrift des Arztes
_________________
____________________________________________________________________
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Anhang IV
101
Augenstatus
Rechtes Auge
Linkes Auge
O unauffällig
O unauffällig
CDR:
CDR:
O unauffällig
O unauffällig
Refraktion
Vcc Ferne
Vcc Nähe
Sehschärfe
Vsc Ferne
Vsc Nähe
Vcc Ferne
Vcc Nähe
Augeninnendruck
(mmHg)
Vorderer
Augenabschnitt
Hinterer
Augenabschnitt
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Anhang V
102
Ausdruck Humphrey® MatrixTM
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Anhang VI
103
Ausdruck Pulsar-Perimeter
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Anhang VII
104
Ausdruck Octopus 311
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Anhang VIII
105
Ausdruck Erlanger Flickertest
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Ehrenwörtliche Erklärung
106
Ehrenwörtliche Erklärung
“ Hiermit erkläre ich an Eides statt, dass ich die vorliegende Arbeit
selbständig und ohne unerlaubte fremde Hilfe angefertigt habe, andere
als die angegebenen Quellen nicht benutzt und die den benutzten
Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche
kenntlich gemacht habe.“
Ort, Datum
Unterschrift
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Danksagung
107
Danksagung
Mein besonderer Dank gilt Herrn Prof. Dr. C. Erb, Chefarzt der
Augenabteilung der Schlosspark-Klinik, Berlin, für die interessante
Themenstellung und die gute Unterstützung während der Durchführung
dieser Arbeit. Ohne sein Engagement und seine Hilfsbereitschaft bei
allen Problemen wäre diese Arbeit nicht möglich gewesen.
Ebenfalls möchte ich mich bei Herrn Dr. S. Kahle, Oberarzt der
Abteilung für innere Medizin des Franziskus-Krankenhauses, Berlin, für
sein Interesse an dieser Studie und seine Unterstützung bei der
Auswahl der Patienten bedanken.
Weiterhin gilt mein Dank Frau Dr. K. Göbel, Augenärztin der
Augenabteilung
der
Schlosspark-Klinik,
Berlin,
für
die
ophthalmologische Nachuntersuchung der Probanden.
Ganz besonders danke ich den Patienten und Kontrollprobanden, die
an dieser Studie teilgenommen haben und mir somit das Anfertigen
dieser Arbeit ermöglichten.
Ein großer Dank sei auch an meinen Mann und meine Eltern gerichtet,
die mich während des Studiums mit aller Kraft unterstützten; ohne sie
wäre diese Arbeit nicht möglich gewesen.
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