Übungen zu Analysis auf Mannigfaltigkeiten WS10, 2. Übung 1. Man zeige: Ist O ⊆ Rd offen und konvex, 0 ∈ O, und ist f ∈ C ∞ (O, R), so gibt es f j ∈ C ∞ (O, R), sodass für alle y ∈ O f (x) = f (0) + d X x j f j (x), j=1 wobei f j (x) = R1 ∂f (tx) 0 ∂x j dt. 2. Sei M eine C ∞ -Mannigfaltigkeit und x ∈ M. Wir versehen C ∞ (M, R) mit eine Äquivalenzrelation: f ∼ g :⇔ ∃U ∈ U(x) : f |U = g|U . Die Äquivalenzklassen E x := C ∞ (M, R)/ ∼ heißen Keime. Man zeige, dass ∼ mit + und · verträglich ist, und dass damit die Keime ein Algebra abgeben. Weiters zeige man, dass für ein offenes O ⊆ M mit x ∈ O die Abbildung [ f ] 7→ [ f |O ] von C ∞ (M, R)/ ∼ nach C ∞ (O, R)/ ∼ immer eine lineare Bijektion ist. Schließlich zeige man, dass [ f ] 7→ f (x) ein wohldefiniertes lineares Funktional auf C ∞ (M, R)/ ∼ ist. 3. Eine Derivation auf E x := C ∞ (M, R)/ ∼ ist ein ν ∈ E∗x , das neben der Linearität auch ν([ f ] · [g]) = g(x) · ν([ f ]) + f (x) · ν([g]) erfüllt. Seien D x alle Derivationen auf E x . Man zeige, dass D x ein Unterraum von E∗x ist und dass ν([c]) = 0 für alle konstanten c. Man zeige weiters, dass für jedes X ∈ T x M νX : [ f ] 7→ X f (= t f (x) idR T x f (X)) eine Derivation ist. 4. Man zeige, dass X 7→ νX eine lineare Bijektion von T x M auf E x ist. Also ist E x eine äquivalente Möglichkeit, den Tangentialraum einzuführen. Hinweis: Wähle eine Karte mit x ∈ Uϕ und ϕ(x) = 0 und verwende die erste P Aufgabe. Wenn f (y) = f (x) + ϕ j (y) · f j (y), y ∈ M, eine Funktion aus C ∞ (M, R) ist, was ist dann ν( f ) und was schließt man daraus für dim D x ? 5. Sei (M, A) eine C r -Mannigfaltigkeit. Weiters sei H eine endliche Gruppe (bzgl. Hintereinanderausführung) von C r -Diffeomorphismen auf M. Wir nehmen an, dass τ(x) , x für alle x ∈ M und alle τ ∈ H \ {id M }; daher die Fixpunktfreiheit aller nichttrivialen C r -Diffeomorphismen in H. Wir versehen M mit einer Äquivalenzrelation, indem wir sagen, dass x ∼ y, wenn x = τ(y) für ein τ ∈ H. Man sagt: eine offene Menge O ⊆ M ist klein, falls O ∩ τ(O) = ∅ für alle τ ∈ H. Man zeige: M/H := M/ ∼ versehen mit den Finalen Topologie bzgl. π : x 7→ [x]∼ ist Hausdorff und erfüllt das zweite Abzählbarkeitsaxiom. Die Abbildung π ist eingeschränkt auf jede kleine offene Menge ein Homöomorphismus. In Folge ist π offen. Schließlich ist à := {ϕ ◦ (π|Uϕ )−1 : ϕ ist mit A verträglich, Uϕ ist klein} ein C r -Atlas auf M/ ∼. 6. Zeigen Sie, dass Pd (R) isomorph zu S d /{idS d , − idS d } (siehe letztes Beispiel) ist. 7. Zeigen Sie, dass g′ (s) = T s g ◦ (t s idI )−1 (1). Zeigen Sie weiters, dass für zwei C r -Mannigfaltigkeiten M1 , M2 der Tangentialraum von M1 × M2 bei (x1 , x2 ) auf kanonische Art und Weise mit T x1 M1 × T x2 M2 identifiziert werden kann. Wie geht diese Identifizierung von statten? 8. Zeige: Für zwei C r -Mannigfaltigkeiten M1 , M2 ist die Produktmannigfaltigkeit T M1 × T M2 C r -Diffeomorph zu T (M1 × M2 ) ist, wobei die Abbildung gemäß der vorherigen AUfgabe zu wählen ist.