Ferinject 50 mg Eisen/ml Injektionslö

Werbung
Ferinject 50 mg Eisen/ml Injektionslösung oder Konzentrat zur Herstellung
einer Infusionslösung
Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Ein Milliliter Lösung enthält 50 mg Eisen in Form von Eisen
(III)-Carboxymaltose.
Jede 2 ml-Durchstechflasche enthält 100 mg Eisen in Form
von Eisen(III)-Carboxymaltose.
Jede 10 ml-Durchstechflasche enthält 500 mg Eisen in Form
von Eisen(III)-Carboxymaltose.
Ferinject enthält Natriumhydroxid. Ein Milliliter Lösung
enthält bis zu 0,24 mmol (5,5 mg) Natrium, siehe Abschnitt
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung.
Eine vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt Sonstige Bestandteile.
Darreichungsform
Injektionslösung oder Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung. Dunkelbraune, nicht durchsichtige, wässrige
Lösung.
KLINISCHE ANGABEN
Anwendungsgebiete
Ferinject ist indiziert zur Behandlung von Eisenmangelzuständen, wenn orale Eisenpräparate unwirksam sind oder
nicht angewendet werden können. Die Diagnose muss durch
geeignete Laboranalysen bestätigt sein.
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Berechnung der Gesamtdosis
Die angemessene Gesamtdosis Ferinject muss für jeden Patienten individuell berechnet werden und darf nicht überschritten werden. Bei übergewichtigen Patienten wird für die
Ermittlung des Eisenbedarfs ein normales Verhältnis zwischen Körpergewicht und Blutvolumen zugrunde gelegt. Die
Ferinject-Dosis wird in Milligramm elementares Eisen
bemessen.
Die für die Wiederherstellung des Hb-Sollwerts und das Wiederauffüllen der Eisenspeicher erforderliche Gesamtdosis
wird nach der folgenden Formel von Ganzoni berechnet:
Gesamteisendefizit [mg] =
Körpergewicht [kg] x (Soll-Hb* - Ist-Hb) [g/dl]** x 2,4*** +
Reserveeisen [mg]****
* Soll-Hb für ein Körpergewicht unter 35 kg = 13 g/dl bzw.
8,1 mmol/l.
Soll-Hb für ein Körpergewicht von 35 kg und darüber =
15 g/dl bzw. 9,3 mmol/l.
** Für die Umwandlung von Hb [mM] in Hb [g/dl]: Hb [mM]
mit dem Faktor 1,61145 multiplizieren.
*** Faktor 2,4 = 0,0034 x 0,07 x 10000;
0,0034: Eisengehalt des Hämoglobins ≅ 0,34%;
0,07: Blutvolumen ≅ 7% des Körpergewichts;
10000: Umwandlungsfaktor 1 g/dl =10000 mg/l.
**** Reserveeisen für ein Körpergewicht unter 35 kg =
15 mg/kg Körpergewicht.
Reserveeisen für ein Körpergewicht von 35 kg und darüber = 500 mg.
Körpergewicht ≤66 kg: Die berechnete Gesamtdosis ist auf
die nächsten 100 mg abzurunden.
Körpergewicht >66 kg: Die berechnete Gesamtdosis ist auf
die nächsten 100 mg aufzurunden.
Zur Aufrechterhaltung des Hämoglobinsollwerts und zur
Erhaltung anderer Laborwerte für die Reserveeisenparameter innerhalb akzeptabler Grenzen ist unter Umständen eine
Fortsetzung der Behandlung mit Ferinject in der niedrigsten
Dosis erforderlich.
Verträgliche maximale Einzeldosis
Die geeignete Gesamtdosis FERINJECT muss für jeden
Patienten individuell berechnet werden und darf nicht
überschritten werden.
Intravenöse Bolusinjektion:
Ferinject kann als intravenöse Injektion bis zu einer Einzeldosis von maximal 4 ml (200 mg Eisen) pro Tag verabreicht
werden, jedoch nicht häufiger als drei Mal pro Woche.
Intravenöse Tropfinfusion:
Ferinject kann als intravenöse Infusion bis zu einer Einzeldosis von maximal 20 ml Ferinject (1000 mg Eisen) verabreicht werden, wobei die Gabe nicht mehr als 0,3 ml Ferinject (15 mg Eisen) pro kg Körpergewicht betragen und die
berechnete Gesamtdosis nicht überschreiten darf. Eine Menge von 20 ml (1000 mg Eisen) darf als Infusion nicht häufiger
als einmal pro Woche verabreicht werden.
Es liegen keine Erfahrungen mit der Verabreichung von Ferinject bei Kindern vor und deshalb wird die Anwendung bei
Kindern unter 14 Jahren nicht empfohlen.
Art der Verabreichung
Ferinject darf nur intravenös entweder als Bolusinjektion,
während einer Hämodialysesitzung unverdünnt direkt in den
venösen Teil des Dialysegeräts oder als Tropfinfusion verabreicht werden. Für eine Tropfinfusion darf Ferinject nur mit
steriler 0,9%iger Kochsalzlösung wie folgt verdünnt werden:
Verdünnungsschema für Ferinject bei intravenöser
Tropfinfusion
Ferinject
2
4
–
–
10 –
Eisen
<4 ml
<10 ml
100
200
–
–
<200 mg
<500 mg
Maximale Menge
sterile
0,9%ige
Kochsalzlösung
50 ml
100 ml
20 ml
500
–
1000 mg
250 ml
Mindestdauer
der
Verabreichung
–
6
Minuten
15
Minuten
Hinweis: Aus Stabilitätsgründen sind Verdünnungen auf
Konzentrationen unter 2 mg Eisen/ml nicht erlaubt.
Ferinject darf nicht intramuskulär verabreicht werden.
Gegenanzeigen
Die Anwendung von Ferinject ist kontraindiziert bei:
• bekannter Überempfindlichkeit gegen Ferinject oder einen
der sonstigen Bestandteile;
• nicht durch Eisenmangel bedingter Anämie, z.B. sonstige
mikrozytische Anämie;
• Anhaltspunkten für eine Eisenüberladung oder Eisenverwertungsstörungen;
• erstes Schwangerschaftstrimester.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die
Anwendung
Parenteral verabreichte Eisenpräparate können Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen (siehe Abschnitt Präklinische Daten zur Sicherheit). Deshalb müssen Vorrichtungen
für eine kardiopulmonale Reanimation verfügbar sein.
Patienten mit Leberfunktionsstörungen darf parenterales Eisen nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiken
verabreicht werden. Die Verabreichung von parenteralem Eisen an Patienten mit Leberfunktionsstörungen, bei denen Eisenüberladung ein auslösender Faktor ist, und speziell bei
Porphyria cutanea tarda (PCT), sollte vermieden werden.
Zur Verhinderung von Eisenüberladung wird eine sorgfältige
Überwachung des Eisenstatus empfohlen.
Bei akuten oder chronischen Infektionen, Asthma, Ekzem
oder atopischen Allergien sollte parenterales Eisen mit Vorsicht verabreicht werden. Es wird empfohlen, die Verabreichung von Ferinject bei fortbestehender Bakteriämie abzubrechen. Bei Patienten mit chronischen Infektionen müssen
Nutzen und Risiken der Anwendung unter Berücksichtigung
der Suppression der Erythropoiese sorgfältig abgewogen
werden.
Bei der Verabreichung von Ferinject ist Vorsicht geboten, um
eine paravenöse Injektion zu vermeiden. Bei paravenöser Injektion von Ferinject kann es an der Injektionsstelle zu einer
Braunfärbung und Irritation der Haut kommen. In einem solchen Fall muss die Verabreichung von Ferinject sofort beendet werden.
Ein Milliliter unverdünntes Ferinject enthält bis zu 0,24 mmol
(5,5 mg) Natrium. Dieser Umstand ist bei Patienten mit natriumarmer Diät zu berücksichtigen.
Die Anwendung von Ferinject bei Kindern wurde bisher nicht
untersucht.
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Wie bei allen parenteralen Eisenpräparaten ist die Resorption von oralen Eisenpräparaten vermindert, wenn diese
gleichzeitig verabreicht werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Klinische Daten für Schwangere stehen nicht zur Verfügung.
Vor einer Anwendung in der Schwangerschaft müssen Nutzen und Risiken der Behandlung sorgfältig abgewogen werden.
Tierexperimentelle Studien lassen darauf schließen, dass
das aus Ferinject freigesetzte Eisen die Plazentaschranke
überschreiten kann und die Anwendung dieses Arzneimittels
während der Schwangerschaft Auswirkungen auf die Skelettentwicklung des Feten haben kann.
Klinische Studien haben nur einen vernachlässigbar geringen (≤1%) Übertritt von Eisen von Ferinject in die Muttermilch ergeben. Die begrenzten Daten über stillende Mütter
deuten darauf hin, dass ein Risiko durch Ferinject für das
gestillte Kind unwahrscheinlich ist.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das
Bedienen von Maschinen
Es ist unwahrscheinlich, dass Ferinject eine Wirkung auf die
Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen hat.
Nebenwirkungen
Die am häufigsten berichtete Nebenwirkung sind Kopfschmerzen, die bei 3,3% der Patienten auftraten.
Sehr häufig (≥1/10), Häufig (≥1/100, <1/10), Gelegentlich
(≥1/1.000, <1/100), Selten (≥1/10.000, <1/1.000), Sehr selten
(<1/10.000), einschließlich gemeldeter Einzelfälle.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig (≥1/100, <1/10): Kopfschmerzen, Schwindel
Gelegentlich (≥1/1.000, <1/100): Parästhesien
Gefässerkrankungen
Gelegentlich (≥1/1.000, <1/100): Hypotension, Flushing
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
Häufig (≥1/100, <1/10): Übelkeit, Bauchschmerzen, Verstopfung, Durchfall
Gelegentlich (≥1/1.000, <1/100); Dysgeusie, Erbrechen,
Dyspepsie, Blähungen
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig (≥1/100, <1/10): Hautausschlag (Rash)
Gelegentlich (≥1/1.000), <1/100): Juckreiz, Urtikaria
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Gelegentlich (≥1/1.000, <1/100): Myalgie, Rückenschmerzen, Arthralgie
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig (≥1/100, <1/10): Reaktionen am Injektionsort
Gelegentlich (≥1/1.000. <1/100): Fieber, Müdigkeit, Brustschmerzen, Muskelsteifigkeit (Rigor), Unwohlsein, peripheres Ödem
Untersuchungen
Häufig (≥1/100, <1/10): vorübergehende Senkung der Serumphosphatspiegel, Anstieg der Alaninaminotransferase
Gelegentlich (≥1/1.000, <1/100): Anstieg der Aspartataminotransferase, Anstieg der Gamma-Glutamyltransferase,
Anstieg der Laktatdehydrogenase im Blut.
Überdosierung
Die Verabreichung von Ferinject in Dosen, welche die zur
Korrektur des Eisenmangels zum Zeitpunkt der Verabreichung benötigte Menge übersteigen, können zur Akkumulation von Eisen in den Eisenspeichern und damit zu Hämosiderose führen. Die Überwachung der Eisenparameter, wie
z.B. die Serumferritin- und Transferrinsättigung, können
beim Erkennen einer Eisenanreicherung helfen.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Dreiwertiges Eisen,
Parenteralia
ATC-Code: B03AC01
In der Ferinject Injektionslösung oder Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung liegt Eisen als stabiles dreiwertiges Eisen in Form eines Komplexes mit einem Kohlehydratpolymer vor, der verwertbares Eisen an die Eisentransportund Speicherproteine im Körper (Ferritin und Transferrin)
abgibt. Klinische Studien haben gezeigt, dass das hämatolo-
gische Ansprechen und das Auffüllen der Eisenspeicher
nach intravenöser Verabreichung von Ferinject rascher erfolgen als nach oraler Verabreichung von Vergleichspräparaten.
Mithilfe der Positronenemissionstomographie (PET) wurde
nachgewiesen, dass die Verwertung von 59Fe und 52Fe aus
Ferinject durch die roten Blutkörperchen zwischen 61% und
99% betrug. Patienten mit Eisenmangel zeigten eine Nutzung von radioaktiv markiertem Eisen von 91 – 99% nach 24
Tagen und Patienten mit renaler Anämie zeigten eine Nutzung von radioaktiv markiertem Eisen von 61 – 84% nach 24
Tagen.
Ein Milliliter unverdünntes Ferinject enthält weniger als 75 µg
Aluminium. Dies ist bei der Behandlung von Dialyse-Patienten zu berücksichtigen.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Mithilfe der Positronenemissionstomographie (PET) wurde
nachgewiesen, dass 59Fe und 52Fe aus Ferinject rasch aus
dem Blut eliminiert, in das Knochenmark transportiert und in
Leber und Milz gespeichert wurden.
Nach Verabreichung einer Einzeldosis Ferinject von 100 bis
1000 mg Eisen werden bei Patienten mit Eisenmangel maximale Eisenspiegel von 37 –333 µg/ml nach 15 Minuten bzw.
1,21 Stunden erreicht. Das Volumen des zentralen Kompartiments entspricht gut dem Plasmavolumen (ungefähr 3 Liter).
Das injizierte oder infundierte Eisen wurde rasch aus dem
Plasma ausgeschieden. Die terminale Halbwertszeit reichte
von 7 – 12 Stunden, die mittlere Verweildauer von 11 – 18
Stunden. Die renale Elimination des Eisens war vernachlässigbar gering.
Präklinische Daten zur Sicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe und Genotoxizität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen. Tierexperimentelle Untersuchungen deuten darauf hin, dass das aus Ferinject freigesetzte Eisen die Plazentaschranke überschreitet und in
die Muttermilch ausgeschieden wird. In Studien zur Fortpflanzungstoxizität an Tieren mit Eisenmangel war Ferinject
mit geringfügigen Skelettanomalien beim Feten assoziiert.
Zur Beurteilung des karzinogenen Potentials von Ferinject
wurden keine Langzeitstudien an Tieren durchgeführt. Es
gibt keine Anhaltspunkte für ein allergenes oder immunotoxisches Potenzial. Ein kontrollierter in-vivo-Test zeigte keine
Kreuzreaktivität von Ferinject mit Antidextran-Antikörpern.
Nach intravenöser Verabreichung wurden keine lokalen
Reizerscheinungen oder Unverträglichkeiten beobachtet.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
Sonstige Bestandteile
Natriumhydroxid (zur Einstellung des pH-Werts), Salzsäure
(zur Einstellung des pH-Werts), Wasser für Injektionzwecke.
Inkompatibilitäten
Dieses Arzneimittel darf nicht mit anderen Arzneimitteln außer den in Abschnitt Hinweise für die Handhabung genannten vermischt werden.
Die Verträglichkeit mit Behältnissen außer Polyethylen und
Glas ist nicht bekannt.
Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre.
Haltbarkeit nach dem ersten Öffnen des Behältnisses:
Vom mikrobiologischen Standpunkt aus betrachtet sollen
Präparate für die parenterale Verabreichung sofort aufgebraucht werden.
Haltbarkeit nach Verdünnung mit steriler 0,9%iger Natriumchloridlösung:
Vom mikrobiologischen Standpunkt aus betrachtet sollen
Präparate für die parenterale Verabreichung sofort nach dem
Verdünnen mit steriler 0,9%iger Natriumchloridlösung verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
In der Originalverpackung aufbewahren. Nicht über 30° C lagern. Nicht im Kühlschrank lagern oder einfrieren.
Art und Inhalt des Behältnisses
2 ml Lösung in einer Durchstechflasche (Typ I Glas) mit
Bromobutyl- Gummistopfen und Aluminiumkappe in Packungen zu 5 Stück.
10 ml Lösung in einer Durchstechflasche (Typ I Glas) mit
Bromobutyl-Gummistopfen und Aluminiumkappe in Packungen zu 5 Stück.
Hinweise für die Handhabung
Die Durchstechflaschen sind vor Gebrauch visuell auf Sedimente und Beschädigungen zu prüfen. Nur homogene, sedimentfreie Lösungen sind zu verabreichen.
Jede Durchstechflasche Ferinject ist nur für den einmaligen
Gebrauch vorgesehen. Nicht verwendetes Arzneimittel oder
Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
Ferinject darf nur mit steriler 0,9%iger Natriumchloridlösung
gemischt werden. Andere intravenöse Verdünnungslösungen und therapeutische Mittel dürfen nicht verwendet
werden, weil eine Gefahr für Sedimentbildung und/oder
Arzneimittelwechselwirkungen besteht. Hinweise für die
Verdünnung siehe unter Abschnitt Dosierung, Art und Dauer
der Anwendung.
Zulassungsinhaber: Vifor France, Levallois-Perret, Frankreich.
Zulassungsnummer: 1–27299
Zulassung: 29. November 2007.
Abgabe: Rezept- und apothekenpflichtig.
Herunterladen