Schizophrenie - Arztpraxis Limmatplatz

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Was ist Schizophrenie? ...................................................................... 1 Wie entsteht Schizophrenie? ............................................................. 1 Symptome .......................................................................................... 1 Verlauf ................................................................................................ 2 Was kann man selbst tun? ................................................................. 2 Diagnosestellung ................................................................................ 2 Therapie ............................................................................................. 3 I. Antipsychotische Medikamente (Antipsychotika, Neuroleptika)........................... 3 II. Gesprächstherapie.............................................................................................. 3 III. Soziale Massnahmen......................................................................................... 3 Prognose ............................................................................................ 3 Schizophrenie
Was ist Schizophrenie?
Schizophrenie ist eine psychiatrische Erkrankung (Nervenkrankheit, Psychose) die
Veränderungen der Gedanken und des Verhaltens auslöst.
Schizophreniekranke sind zeitweise nicht in der Lage, zwischen der Wirklichkeit und den eigenen Vorstellungen zu unterscheiden.
Sie betrifft beide Geschlechter gleich häufig und tritt bei Frauen meist zwischen dem
25.und dem 35. Lebensjahr auf, bei Männern häufig im Alter zwischen 15 bis 30 Jahren.
Wie entsteht Schizophrenie?
Die genauen Ursachen der Erkrankung sind unbekannt. Als gesichert gilt, dass Vererbung eine Rolle spielen kann. Das Risiko, irgendwann im Leben eine Schizophrenie zu entwickeln, liegt kultur- und geschlechtsunabhängig bei etwa einem Prozent.
Es steigt auf drei Prozent, wenn einer der Grosseltern betroffen ist beziehungsweise
auf zehn Prozent, wenn einer der beiden Elternteile erkrankt ist.
Sind eineiige Zwillingsgeschwister betroffen, liegt das Risiko bei 40 bis 60 Prozent,
ebenfalls an Schizophrenie zu erkranken. Erbliche Faktoren scheinen jedoch nicht
die einzig mögliche Ursache der Schizophrenie zu sein. Infektionskrankheiten oder
Geburtskomplikationen könnten ebenso eine Rolle spielen. Bei Menschen mit einer
entsprechenden Veranlagung kann manchmal auch übermässiger Stress eine
Krankheitsepisode auslösen.
Symptome
Schizophrenie kann praktisch alle psychischen Funktionen verändern. Die Symptome sind vielgestaltig und umfassen:
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Ich-Störungen (die eigene Person oder die Umgebung erscheint unwirklich, verändert)
Denk- und Sprachstörungen
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Störungen der Realitätsauffassung (eventuell zusätzlich Wahnvorstellungen)
Wahrnehmungsstörungen (z.B. Halluzinationen)
Antriebs- und Affektstörungen (z. B. Störungen der Stimmung)
Bewegungsstörungen (z.B. Bewegungsstarre oder ständige Unruhe)
Verlauf
Die Krankheit kann einen schleichenden oder akuten Verlauf nehmen. Von einem
schleichenden Verlauf spricht der Mediziner, wenn sich der Patient immer mehr zurückzieht, von Familien und Freunden isoliert, sich um nichts mehr kümmern möchte
und jegliches Interesse an der Ausbildung, der Arbeit oder den Hobbys verliert.
Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Unentschlossenheit, abrupte Gefühlsänderungen, Drogenmissbrauch und Interesse an okkulten Themen können
auch Teil des Krankheitsbildes sein.
Bei vielen Patienten treten Perioden mit Halluzinationen auf. Hier hört der Patient
Stimmen, ohne dass tatsächlich jemand spricht, oder nimmt Gerüche wahr, die alle
anderen in dieser Situation nicht wahrnehmen.
Hinzu kommen häufig bizarre Wahnvorstellungen oder Verfolgungswahn sowie unzusammenhängendes Reden. Manche Patienten haben auch körperliche Symptome,
indem sie zum Beispiel in absonderlichen Positionen erstarren.
Die Krankheit wechselt zwischen akuten Phasen mit sogenannten "produktiven"
Symptomen (z.B. Halluzinationen oder Wahnvorstellungen) und eher schleichend
verlaufenden Phasen, in denen sogenannte "negative" Symptome (wie Apathie,
Rückzugstendenz, Autismus oder persönliche Vernachlässigung) vorherrschen.
Schizophrenie ist für den Patienten und dessen Angehörige sehr belastend, besonders auf Grund der sozialen Probleme in Ausbildung, Beruf und Partnerschaft, die
die Krankheit mit sich bringt. Fast 15 Prozent der Jugendlichen mit Schizophrenie
begehen Selbstmord. Zwischen den Krankheitsepisoden gibt es aber auch immer
wieder Zeiten, in denen die Patienten weitgehend unbeeinträchtigt leben können.
Was kann man selbst tun?
Es gehört zum Krankheitsbild, dass der Patient die eigene Krankheit und die
Notwendigkeit einer Behandlung verleugnet.
Manchmal ist die Einweisung in eine psychiatrische Klinik notwendig, um den Patienten zu schützen.
Es ist sehr wichtig, die Angehörigen genau über die Krankheit und die Symptome zu
informieren, damit sie den Patienten unterstützen können und eventuelle Rückfälle
rechtzeitig erkennen.
Diagnosestellung
Die Diagnose wird durch Gespräche mit dem Patienten und längere Beobachtung
des Verhaltens gestellt. Um andere Ursachen auszuschliessen, werden auch körperliche und technische Untersuchungen gemacht, eventuell auch eine Blutprobe genommen.
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Therapie
I. Antipsychotische Medikamente (Antipsychotika, Neuroleptika)
Diese Medikamente blockieren die Wirkung des Neurotransmitters Dopamin im Gehirn (Dopamin-Antagonisten). Neurotransmitter sind chemische Stoffe, die Nervensignale weiterleiten. Früher deutete man deshalb die Schizophrenie als Folge einer
Überproduktion an Dopamin. Neuere Untersuchungen weisen jedoch darauf hin,
dass nur ein Teil der Dopamin-Signalwege überaktiv sind.
Die antipsychotischen Medikamente spielen seit vielen Jahren eine wesentliche Rolle
bei der Schizophreniebehandlung. Die "klassischen" Medikamente (Haloperidol, Flupenthixol, Perphenazin und andere) sind besonders bei den "produktiven" Symptomen wirksam. Die neueren antipsychotischen Medikamente (Risperidon, Olanzapin)
haben auch eine günstige Wirkung auf die "negativen" Symptome.
II. Gesprächstherapie
Diese Behandlungsform hat vermutlich einen geringen Effekt auf die "produktiven"
Symptome und versucht mehr, das Selbstwertgefühl zu steigern, die Bewältigung der
Symptome zu erleichtern, die eigene Initiative zu stärken und Einsamkeit zu verhindern. Die Gesprächstherapie ist auch wichtig, um den Patienten zum Fortsetzen der
medizinischen Behandlung zu motivieren. Eine Schizophrenie kann aber nicht wegdiskutiert werden.
III. Soziale Massnahmen
Besonders wird hier an Selbsthilfegrupen, entsprechende Rehabilitations- und Freizeitangebote und geeignete Wohnformen (Wohngemeinschaften, geschützte Wohnungen und ähnliches) gedacht.
Prognose
Schizophrenie ist eine langwierige Krankheit. Es kann aber spontane Genesung,
selbst nach jahrelanger Krankheitsdauer, vorkommen. Die Behandlung kann die
Krankheit nicht heilen, sie bessert nur die Symptome; dies allerdings sehr gut. Es
besteht die Hoffnung, dass ein früher Behandlungsbeginn die Krankheit mildern
kann, so dass zumindest eine soziale Isolation verhindert wird. Die Forschung bemüht sich intensiv, neuere und effektivere Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln.
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