Arzneimittel

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Assignment Arzneimittel
Grundlagen
Arzneimittel
Ein Arzneistoff ist ein Stoff, der eine bestimmte Wirkung in einem Organismus
bewirkt. Ein Arzneimittel besteht aus einem oder mehreren Arzneistoffen und
Hilfsstoffen. Hilfsstoffe sind Stoffe, die nichts direkt mit der Wirkung des Arzneimittels
zu tun haben. Sie geben dem Arzneimittel einen bestimmten Geschmack, Farbe oder
sorgen auch für die Stabilität des Arzneimittels.
Der Arzneistoff wird erst durch die korrekte Anwendung in geeigneter Form zum
Arzneimittel.
Einteilungsmöglichkeiten v. Arzneimitteln
Arzneimittel kann man nach unterschiedlichen Kriterien einteilen. Eine
Strukturierungsmöglichkeit bietet die Art der Aufnahme in den Organismus.
Arzneimittel können
• (per)oral aufgenommen werden (Einnahme),
• injiziert werden (durch Spritzen oder ähnliches),
• rektal aufgenommen werden (in Körperöffnungen einführen),
• inhaliert werden (Aufnahme über die Atemwege) oder
• auch äußerlich aufgebracht werden (Salben, etc.).
Eine weitere Einteilungsmöglichkeit bietet der Aggregatszustand des Arzneimittels.
Laut Pharmig-CD-ROM stellen flüssige und feste Arzneimittel die peroral verabreicht
werden den Hauptanteil der Arzneimittel da. Dabei lassen sich wieder die
unterschiedlichen Darreichungsformen unterscheiden:
Meist für die innere Anwendung
• Tabletten (fester Wirkstoff)
• Dragees (Kern mit Hülle)
• Kapseln (zweiteilige Hülle, gefüllt mit Granulat oder Pulver)
• Pillen
• Pulver
• Zäpfchen
• Injektionslösungen
• Säfte, Tees
• Tropfen
Meist für äußerliche Anwendung
• Puder
• Salben
• Schüttelmixturen
• Tinkturen
• Wässrige, alkoholische Lösungen
Die Auswahl der geeigneten Darreichungsform hängt von den Bedürfnissen der
Therapie ab (Dosierbarkeit, Handhabbarkeit, Haltbarkeit, etc.)
Aufnahme und Transport von Arzneimitteln
Abhängig von der Darreichungsform werden Arzneimittel unterschiedlich vom Körper
aufgenommen. Arzneimittel die in den Magen-Darm-Trakt (Tabletten, Zäpfchen)
gelangen werden dort aufgelöst und die Wirkstoffe werden von der Magen/Darmwand aufgenommen und gelangen somit in die Blutbahn.
Arzneimittel die gespritzt werden, gelangen sofort in die Blutbahn, wenn sie
intravenös (direkt in die Vene) gegeben werden, oder indirekt in die Blutbahn, bei
intramuskulärer Gabe (in den Muskel).
Stephan Bauer
Sir-Karl-Popper-Schule
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Über die Blutbahn gelangt der Wirkstoff zu allen Organen und in das, die Blutgefäße
umgebende, Gewebe. Über ein Ausscheidungsorgan kann er den Körper wieder
verlassen.
Genauere Informationen über den Weg, den ein Präparat im Körper beschreitet,
bietet die Phamakokinetik.
Wirkungsweise von Arzneimitteln
Die Wirkungsweisen von Arzneimitteln sind vielfältig. Sie können
• Krankheitssymptome
lindern
(fiebersenkende,
schmerzstillende
Medikamente),
• Krankheitserreger bekämpfen (Antibiotika, Desinfektionsmittel),
• Körperreaktion regeln (Blutdruck senkende Medikamente),
• Körperfunktionen unterstützen, z.B.: bei Mangelzuständen (Insulin, etc.)
Dabei wirken sehr viele Arzneimittel an bestimmten Rezeptoren. Ein Rezeptor ist
eine Sinneszelle oder die Endigung einer Nervenzelle, die bestimmte Reize in
Nervenerregungen umwandeln kann und dies dann an das Zentralnervensystem
weiterleitet. Es lassen sich Enterorezeptoren und Exterorezeptoren unterscheiden.
Erstere dienen der Wahrnehmung von Zuständen im Inneren des Organismus
(Endothelzellen, etc.), letztere dienen der Wahrnehmung der Umgebung. Die
Rezeptoren können Mechanorezeptoren (Haut, etc.) Photorezeptoren (Netzhaut)
oder Chemorezeptoren sein. Letztere sind besonders bedeutend für die
Arzneimittelproduktion. Ihre genaue Kenntnis ermöglicht die zielgenaue Produktion
entsprechender Arzneimittel. Ziel ist es also Arzneistoffe zu generieren die optimal
mit den entsprechenden Rezeptoren wechselwirken. Mit Hilfe der Adaption der
sterischen Ausrichtung oder anderer Faktoren im Molekül wird dann versucht eine
möglichst optimale Wirkung zu ermöglichen. Heutzutage läuft ein Großteil dieser
Überlegung am Computer ab. Unzählige Faktoren werden einberechnet und
angepasst um einen möglichst optimalen Wirkstoff zu erstellen. (Genauere
Informationen über die Wirkungsweise von Arzneimittel im entsprechenden
Dokument)
Der Idealfall, dass das Arzneimittel nur an der gewünschten Stelle in der
gewünschten Art und Weise wirkt, wird praktisch nie erreicht. Die Wirkungen auf den
Körper, die unbeabsichtigt sind, werden als Nebenwirkungen bezeichnet. („Wenn
behauptet wird, dass eine Substanz keinen Nebenwirkungen zeigt, so besteht der
dringende Verdacht, dass sie auch keine Hauptwirkung hat.“ G. Kuschinsky) Durch
richtige Arzneimittelwahl und richtige Dosierung („Auf die Dosis kommt es an.“
Paracelsus) wird versucht maximale Wirkung bei minimaler Nebenwirkung zu
erzielen. Nebenwirkungen müssen insofern akzeptiert werden, wenn der Nutzen des
Medikamentes die unerwünschten Effekte übertrifft (Chemotherapie, etc.). Bei den
Nebenwirkungen lässt sich auch eine Einteilung treffen, einerseits in die Stärke:
• Harmlose (kurzfristige, ungefährliche Nebenwirkungen)
• Schwerwiegende (längerfristig, bzw. bedrohlich)
Außerdem unterscheidet man zwischen dosisabhängigen und dosisunabhängigen
Nebenwirkungen.
Weitere unerwünschte Wirkungen können durch Interferenzen auftreten. Damit
bezeichnet man das Phänomen, das bei der Gabe mehrerer Medikamente andere,
nicht erwünschte Wirkungen auftreten können. Die Medikamente beeinflussen sich
gegenseitig. Generell nennt man die gegenseitige Beeinflussung von Arzneimitteln
Stephan Bauer
Sir-Karl-Popper-Schule
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Wechselwirkung. Wenn diese Wechselwirkung unerwünschte Effekte erzielt, nennt
man sie Interferenz. Es gibt jedoch auch „konstruktive Interferenz“, sprich eine
Wirkungsverstärkung durch die Gabe mehrerer Arzneimittel. Die Wechselwirkungen
lassen sich an Hand einiger Faktoren verstehen. Einerseits können bestimmte
Medikamente den Körper so beeinflussen, dass er andere Arzneimittel nur noch
schlecht aufnehmen kann (z.B.: Abführmittel, Blutverdickungsmittel, etc.).
Andererseits konkurrieren die Arzneistoffe im Körper. Jeder Arzneistoff, der in die
Blutbahn kommt, wird teilweise an Eiweiß gebunden. Da es nur eine beschränkte
Anzahl an Bindungsplätzen gibt liegt ein größerer Anteil der Arzneimittel dann frei vor
und kann stärker wirken. Ähnliches ist auch bei Rezeptoren denkbar, so dass nicht
alle Arzneistoffe in gleicher Stärke gleichzeitig wirken können.
Um unerwünschte Wirkungen (Nebenwirkungen, Interferenzen, etc.) vermeiden zu
können gilt es die richtige Gabe der Arzneimittel abzuschätzen. Wenn nun aus
unterschiedlichsten Gründen (Schwangerschaft, Bluthochdruck, etc.) die Gabe eines
Medikamentes abgelehnt werden muss, so spricht man von einer Kontradiktionen
(deutsch: Gegenanzeige). Ihr entgegengesetzt ist die Indikation. Sie bezeichnet den
Grund eine bestimmte Therapie durchzuführen.
Wie bei den Nebenwirkungen gibt es auch Fälle in denen der Nutzen größer ist als
das Risiko. Oft spricht man dann von einer relativen Kontraindikation im Gegensatz
zu absoluten.
Pharmakokinetik und Pharmakodynamik
Unter Pharmakokinetik versteht man die
• Liberation (Freisetzung)
• Absorption (Aufnahme)
• Distribution (Verteilung)
• Metabolisierung (Abbau)
• Elimination (Ausscheidung)
eines Arzneimittels im Organismus und deren Geschwindigkeit. Es geht also um den
Einfluss des Körpers auf das Arzneimittel. Die oben genannten Bezeichnungen
ergeben die Ankürzung LADME, welche die Kernpunkte umfasst.
Die Liberation beschreibt wie die Wirkstoffe aus der entsprechenden
Darreichungsform freigesetzt werden (Auflösung der Hülle, …).
Die Absorption beschäftigt sich mit der anschließenden Aufnahme des Arzneimittels
in die Blutbahn. Um die gewünschte Wirkung ist es notwendig, dass eine
hinreichende Menge den gewünschten Ort erreicht. Dafür spielt die
Diffusionsgeschwindigkeit des Stoffes in die Blutbahn eine Rolle. Dabei spielen
Löslichkeit, Molekülgröße und andere Faktoren eine wichtige Rolle. Klarerweise ist
auch der Ort der Absorption entscheidend (Durchblutungsstärke, Dicke der
Blutgefäßwände, etc.) Durch entsprechende Adaptierungen der Arzneimittel können
sowohl schnell wirkenden als auch Langzeitpräparate (Depot Präparate) hergestellt
werden.
Unter Distribution versteht man die Verteilung der Wirkstoffe im Organismus. Dies
erfolgt meistens über die Blutbahn und dann das Körpergewebe. Es spielen wieder
ähnliche Faktoren wie bei der Absorption eine Rolle.
Bei der Metabolisierung werden die Wirkstoffe entsprechend umgewandelt. Dies
erfolgt vorwiegend in der Leber.
Stephan Bauer
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Die Elimination beschreibt schlussendlich die Ausscheidung der Arzneimittel aus
dem Körper. Dies läuft über Exkremente und aber auch über andere
Körperflüssigkeiten ab. Arzneistoffe können aber auch im Körper umgewandelt
werden und werden dann nicht (sofort) ausgeschieden. Im Rahmen dessen spricht
man vom Invasions-/Evasionsverhältnis. Dies bezeichnet das Verhältnis zwischen
Aufnahme und Ausscheidung eines Arzneimittels. Je nach Verhältnis hat man z.B.:
Depotpräparate.
Um Aussagen über die pharmakokinetischen Vorgänge machen zu können werden
Konzentrationsmessungen im Körper vorgenommen (im Blut, den Exkrementen,
usw.). Damit lassen sich dann Werte wie z.B. die Halbwertszeit bestimmen.
Eng verwandt mit der Pharmakokinetik ist die Pharmakodynamik. Sie beschreibt die
(zeitlichen) Einflüsse der Wirkstoffe auf den Organismus. Ihre drei Kernpunkte sind
die Beschreibung von Dosis-Wirkung-Beziehungen, Wirkmechanismen und
Nebenwirkungen. All diese Punkte müssen bei jeder neuen Substanz abgeklärt
werden. Fragen die sich dabei stellen sind die nach der
• niedrigst wirksamen Dosis
• Dosis mit der höchsten Wirkung
• toxischen Dosis
• Dauer der Wirkung
• Dosis-Wirkungs-Kurve
• Art der Nebenwirkungen
• Beeinflussungen anderer Körperfunktionen.
Diese Fragen werden wiederum versucht durch Konzentrationsmessungen zu
beantworten. Da es nur selten möglich ist die Konzentration direkt am Wirkort zu
messen, wird meist der Konzentrationsspiegel im Plasma („Blutspiegel“)
herangezogen.
Ein wichtiger Wert ist in diesem Zusammenhang der der Bioverfügbarkeit. Sie
beschreibt wie viel Prozent des verabreichten Wirkstoffes vom Körper aufgenommen
wird. Dabei hat ein in die Blutbahn injizierter Stoff 100% Bioverfügbarkeit, ein peroral
aufgenommener Stoff deutlich weniger. Hier wird wieder der Einfluss der
Darreichungsform auf die Wirkungsweise des Arzneimittels deutlich.
Arten von Arzneimitteln
Analgetika, auch Antineualgika genannt, sind Schmerzmittel. Dies sind Arzneimittel
die durch Beeinflussung der Großhirnrinde die Schmerzempfindung abschwächen.
Ziel dieser Schmerzmittel ist es klarerweise die Nebenwirkungen, die Beeinflussung
anderer Funktionen des Nervensystems, möglichst klein zu halten. Schmerzmittel
werden gemeinhin nach der Stärke ihrer Wirkung eingeteilt (genauere Informationen
im Abschnitt über Analgetika). Die schwach wirksamen Analgetika haben auch
fiebersenkende Wirkung und oftmals auch entzündungshemmende Funktion.
Bekannte Schmerzmittel sind Aspirin, Mexalen und das Kombipräparat Thomapyrin.
Manche Drogen (z.B.: Morphium) sind starke Schmerzmittel.
Antiallergetika sind Arzneimittel die die Symptome allergischer Reaktionen mildern
oder ganz unterdrücken. Zu den Antiallergetika zählen auch die Antihistaminika. Sie
hemmen die Wirkung des Histamins auf den Organismus. Histamin ist ein wichtiger
Stephan Bauer
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Stoff bei allergischen Reaktionen, da es für die Erweiterung der Kapillargefäße und
für die Kontraktion der glatten Muskulatur mitverantwortlich ist.
Es ist wichtig zu erwähnen, dass auch Medikamente allergische Reaktionen
verursachen können (vor allem Antibotika, Antiphlogistika, Anästhetika =
Betäubungsmittel, aber auch Analgetika).
Chemotherapeutikum ist ein Sammelname für all jene Substanzen, die lebende
Krankheitserreger (Bakterien, Pilze, Würmer, aber keinen Viren) und auch
Tumorzellen im Organismus schädigen oder gar töten können. Chemotherapeutika
werden zu Behandlung von Infektionserkrankungen und Krebserkrankungen
eingesetzt. Vertreter sind unter anderem Sulfonamide, Antibiotika, Zytostatika, Mittel
gegen Tuberkulose und Malaria.
Antibiotikum ist ein Sammelbegriff für bestimmte Stoffwechselprodukte von
Schimmelpilzen, Streptomyceten (pilzähnliche Bakterien) und anderen Bakterien.
Außerdem zählen zu den Antibiotika die semisynthetischen Abwandlungsprodukte
der eben erwähnten Stoffwechselprodukte. Allen gemein ist die hemmende oder
abtötende Wirkung auf Mikroorganismen (Bakterien, Pilze, Protozoen=Urtierchen).
Es
dient
vorwiegend
als
Arzneimittel
zur
Behandlung
bakterieller
Infektionserkrankungen (Lungenentzündung, Pocken, etc.).
Das erste Antibiotikum wurde 1928 entdeckt und half bei der Ausrottung unzähliger
Infektionserkrankungen (weitere Informationen im Abschnitt über Antibiotika).
Antiphlogistika sind entzündungshemmende Arzneimittel. Sie werden unter
anderem zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen eingesetzt. Zu ihnen zählen,
wie bereits erwähnt wurde, auch viele leichte Analgetika: Salicylate, Indometacin,
Anthranilsäurederivate, Arylessigsäure- und Arylpropionsäurederivate sowie
Glucocorticoide (=Gruppe der Nebennierenrindenhormone).
Unter Antipyretika versteht man Medikamente, die in der Lage sind erhöhte
Körpertemperatur herabzusetzen. Die meisten Antipyretika sind auch schwache
Analgetika: z. B. Salicylsäure- und Pyrazolonderivate.
Die Homöopathie ist ein umstrittener Therapieansatz, der um 1800 entwickelt
wurde. Sie versteht sich selbst als ganzheitliches Therapiemodell, das von
ausgebildeten Ärzten ausgeführt wird. Die Homöopathie soll körpereigene
Regelkreise, Abwehmechanismen stimulieren. Die dafür notwendigen Informationen
werden von Arzneimittel über Trägerstoffe auf die entsprechenden Rezeptoren
übertragen. Nach dem Begründer der Homöopathie, Samuel Hahnemann, ist ein
Heilmittel dann richtig gewählt, wenn es bei einem Gesunden ähnliche Symptome
hervorrufen kann wie die zu behandelnde Krankheit. Dies ist eines der Grundprinzipe
der Homöopathie und wird „Similia similibus curentur“ genannt („Ähnliches soll durch
Ähnliches geheilt werden“). Die meisten homöopathischen Mittel sind Naturstoffe, nur
sehr wenige werden künstlich hergestellt. Ein wichtiger Punkt in der Homöopathie ist
das „Potenzieren“. Nach Meinung der Homöopathen steigt die Wirksamkeit des
Heilmittels mit der Höhe der Verdünnung.
Die Homöopathie ist sehr umstritten. Die meisten Schulmediziner führen es auf eine
Placebowirkung zurück.
Stephan Bauer
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Die Allopathie ist das Gegenstück zur Homöopathie. Sie wird umgangssprachlich
Schulmedizin genannt. Der Begriff Allopathie stammt vom Begründer der
Homöopathie Hahnemann und bezeichnet die „andere = allos“ Therapie, welche
Arzneimittel verwendet, die den Symptomen entgegenwirkt.
Der Bergiff Placebo bezeichnet ein Präparat, welches einem Medikament nahezu
identes ist, jedoch unwirksam ist. Diese Placebos entsprechen dem Medikament
auch in Aussehen und Geschmack und werden in Kontrollstudien eingesetzt. Sie
sollen zeigen, wie hoch der Einfluss der Wunschkraft der Patienten ist. Oftmals wird
nämlich die Wirkung eine Heilmethode auf den Placebo-Effekt geschoben
(Homöopathie, Wunderheiler,…).
Der so genannte Placebo-Effekt ist nahezu legendär geworden. Weniger bekannt ist
der Nocebo-Effekt. Er bezeichnet den Effekt, dass Menschen häufiger krank werden,
wenn sie glauben gefährdet zu sein.
Unter einem Blindversuch versteht man einen Versuch in dem der Patient nicht
weiß ob er ein wirksames Präparat oder ein Placebo erhält. Dies ist notwendig um
eine Kontrollgruppe zu haben um zu verifizieren, dass nicht nur ein Placebo-Effekt
eingetreten ist. Eine Doppelblindstudie geht einen Schritt weiter. Dabei weis weder
noch der Patient noch der behandelnde Arzt wer Placebos und wer echte
Medikamente bekommt. Der Vorteil dieser Doppelblindstudien ist, dass der Arzt
keinen direkten oder unbeabsichtigten Einfluss auf das Ergebnis der Studie nahmen
kann.
Stephan Bauer
Sir-Karl-Popper-Schule
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