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Zins und Tilgung). Ansonsten droht Aufliegezeit. Derzeit ist die Stimmung bei größerer
Tonnage (ab 4.000 TEU) eher pessimistisch
im Hinblick auf die kommenden Neubauten.
Im Feedersegment wird eine Erholung Anfang 2010 erwartet.
Insgesamt hellt sich (siehe ShipINX) die
Stimmung leicht wieder auf. Der ShipINX
ist ein Abbild von Aktienkursen großer Reedereien und Charterern. Insbesondere die
wieder aufkeimende Aktivität des Containerumschlags in den fünf größten Häfen der
Welt (+30% seit Februar) nährt aufkeimende Hoffnung. Bis dieser Effekt allerdings bei
den Anlegern ankommt, werden sicherlich
noch einige Schmerzen zu erleiden sein.
Ein Newsletter der Solanos GmbH
Offshore-Märkte: Hohe Einnahmen dank
Ölförderung auf hoher See
Neben der hohen Volatilität fällt sowohl bei
den Ankerziehschleppern (AHTS) als auch
bei den Plattformversorgern (PSV) auf: gehungert wird in diesem Segment nicht. Klar,
bei schlechten Wetter liegen die Schiffe gerne
mal 1-2 Monate im Hafen. Aber bei Beschäftigung - insbesondere bei Spezialaufträgen
- touchieren die Spot-Chartern knapp unanständige Größenordungen. Ein mit großer
Zugkraft ausgestatteter AHT, sagen wir mal
mit 25.000 Pferdestärken, kann da schon
mal 220.000 Britische Pfund am Tag verdienen. Kein Wunder, dass die Geheimnisse
dieser Brache immens sind. Keiner möchte
so wirklich hinter die Kulissen blicken lassen.
Wer glaubt, nun wollen alle Reeder zu Offshoreexperten mutieren, sei beruhigt: derzeit
stornieren insbesondere die Norweger reihenweise. Wegen knapper Kassen. Das tut
natürlich besonders weh, wo die Märkte dank
beginnender Hochseeförderung besonders
in naher Zukunft vielversprechend sind.
Offshore (AHT, PSV)
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Dreitausend Meter
unter dem Meer
Das Öl ist irgendwo da draußen – lesen Sie,
warum Ölsucher sich immer weiter aufs
Meer hinaus wagen. Das Zauberwort heißt
Offshore.
Plötzlich schießt das Öl aus der Erde, die
Fontaine regnet auf die Männer herab, die
ihre Freude über den Fund in einem wilden
Tanz ausleben, über und über mit dem glänzenden schwarzen Öl überzogen… Die Bilder vom Ölrausch in Texas leben auch dank
Filmen wie „Giganten“ mit James Dean im
kollektiven Gedächtnis fort. Mit den moder-
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WEEKS 2008/2009
Quelle: Seabreaze
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nen Bedingungen der Ölförderung haben sie
indes nicht mehr viel gemein. Aufgrund von
seismischen Forschungen weiß man, dass
sich der Großteil der heute bekannten Ölreserven im Meer befindet (Offshore), vor allem
in der Tiefsee. Das Wissen um die Endlichkeit
der Ressource Öl und der damit auf absehbare Zeit weiter steigende Ölpreis machen
die Förderung in Regionen interessant und
notwendig, die bislang als nicht wirtschaftlich genug galten. Ab einem Barrel-Preis von
20 US-Dollar wird eine Förderung auch aus
Wassertiefen von über 3.000 Metern und weit
entfernt von den Küsten rentabel.
ven in Wassertiefen über 2.500 Meter überhaupt in Angriff genommen. Die wichtigen
Ölgesellschaften stecken immer größere
Summen in die Erkundung und Erschließung
neuer Felder, die Ölexploration. So kommt
es, dass die Mengen, die etwa vor der Küste
Brasiliens vermutet werden, sich zwischen
1980 und 2005 auf 11,5 Milliarden Barrel
verachtfacht haben. Mit der Entdeckung des
Tupi-Feldes 2007 stiegen die Ölreserven Brasiliens auf rund 18 Milliarden Barrel. Zuletzt
stieß die brasilianische Gesellschaft Petrobras bei einer Probebohrung am 14. April auf
Öl.
Seit wenigen Jahren erst hat die OffshoreFörderung aus Tiefen von über 900 Metern
stark zugenommen und wurden die Reser-
Der bis auf das Weiße in seinen Augen ölverschmierte Kerl steht zwar weiterhin für den
Arbeiter auf der Bohrinsel. Entscheidend ist
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aber vor allem Hightech bei Forschungs- und
Fördertechnik. Wer im Meer nach Öl forscht
und es fördern will, ist permanent dem Wind
und den Wellen ausgesetzt. In vergleichsweise flachen Gewässern bis 500 Metern
Tiefe können noch fest stehende Hubinseln,
so genannte Jackups, aufgebaut werden.
Für größere Tiefen bedient man sich heute
Explorations- und Fördereinrichtungen, die
schwimmen. Bohrschiffe eigenen sich besonders für Erkundungsbohrungen in stürmischen Gefilden. Die Männer an Bord müssen echte Seebären sein, denn die Schiffe
sind dem permanenten Rollen und Stampfen in der rauen See ausgesetzt. In ruhigeren
Gewässern werden Halbtaucher oder Semisubs verwendet. Das sind Bohrinseln, die
über Ballasttanks verfügen, die geflutet werden, wenn sie ihre Position erreicht haben.
So bietet die Fördereinheit den Naturkräften
weniger Angriffsfläche und liegt ruhiger im
Wasser. Bohrschiffe wie Semisubs können
Bohrungen in Wassertiefen bis zu 3.000 Me-
Ein Newsletter der Solanos GmbH
tern vornehmen. Um dann weitere 7.000 Meter tief in den Meeresboden einzudringen.
Das Bohrgestänge wird automatisiert zusammengesteckt, bis die notwendige Tiefe
erreicht ist. Unbemannte Mini-U-Boote können eingesetzt werden, um die Arbeit vor Ort
zu überwachen. Dabei werden die Bohreinheiten entweder klassisch über Anker und
Ketten oder per Satellit und frei drehbare
Strahlruder in Position gehalten. Wurde ein
Ölfeld gefunden, das zur Förderung geeignet ist, wird eine Art Korken auf das Bohrloch
gesetzt, durch den dann die eigentlichen
Fördereinheiten das Öl hochpumpen und
abtransportieren. Auch hierfür kommen bei
Funden in der Tiefsee schwimmende Einheiten zum Einsatz.
Dass die Ölgesellschaften die Zukunft in
der Tiefsee sehen, zeigt sich auch am Orderbuch, das die Bauaufträge für Bohrplattformen und -schiffe verzeichnet. Derzeit gibt
es weltweit 624 Bohreinheiten, von denen 93
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Bohrschiffe und Semisubs in Tiefen von über
2.500 Metern arbeiten können.
Mit rund 40 Prozent machen diese Typen einen beachtlichen Teil der Neubestellungen
bis 2011 aus.
Mehr Plattformen und mehr Bohrungen in
den weit von der Küste entfernten Tiefseefeldern bedeuten aber auch mehr Arbeit für
Plattform-Versorgerschiffe. Die so genannten
Platform Supply Vessels (PSV) fahren mehrmals in der Woche die Bohrinseln an und
beliefern sie mit Nahrung, Baumaterial und
Gerät. Die Anchor-Handling-Tugs
(Ankerziehschlepper) transportieren die
Schwimminseln zum jeweiligen Zielort. Vermögen die Vessels beide Aufgaben zu erledigen, handelt es sich um Anchor-HandlingTugs-Supply (AHTS). Anleger können sich
über geschlossene Fonds an solchen Schiffen beteiligen. (Text: Das Investment)
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