psoriasis-arthritis

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PATIENTENINFORMATION
PSORIASIS-ARTHRITIS
Bei allen abgebildeten Fotos in dieser Broschüre
handelt es sich um Symbolfotos.
EINLEITUNG
Spondyloarthritis (kurz: SpA) ist der Sammelbegriff
für eine Gruppe von chronisch-entzündlichen rheumatischen Erkrankungen. Sie betreffen periphere Gelenke (Knie, Handgelenke, Ellenbogen oder Füße), Sakroiliakalgelenke (Gelenke zwischen dem Kreuz- und
Darmbein), Wirbelsäule, Bänder und Sehnenansätze
als auch bestimmte Organe (Augen, Haut und Darm).
Diese Broschüre behandelt die Psoriasis-Arthritis.
INHALT
1. DAS KRANKHEITSBILD
1.1 Was ist Psoriasis?
1.2. Was ist Psoriasis-Arthritis?
1.3. Was löst Psoriasis oder
Psoriasis-Arthritis aus?
1.4. Wer erkrankt an Psoriasis oder
Psoriasis-Arthritis?
2. DIE DIAGNOSE
2.1. Welche Symptome treten auf?
2.2. Wie lässt sich die Erkrankung nachweisen?
2.3. Wie verlaufen Psoriasis oder
Psoriasis-Arthritis?
3. DIE BEHANDLUNG
3.1. Welche Möglichkeiten der Behandlung
stehen zur Verfügung?
3.2. Tipps zum Arzt-Patientengespräch
4. SELBSTHILFEGRUPPEN IN ÖSTERREICH
1. DAS KRANKHEITSBILD
1.1 Was ist Psoriasis?
Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronisch-entzündliche und nichtansteckende Hauterkrankung, die
gut behandelbar, wenn auch nicht heilbar ist. Für die
Entstehung ist eine Fehlsteuerung des Immunsystems
verantwortlich, das aus dem Gleichgewicht geraten ist.
Psoriasis tritt in unterschiedlichen Erscheinungsformen
oft schubweise auf. Typische Symptome sind gerötete, erhabene Flecken auf der Haut, oft mit silberweißen
Schuppen bedeckt – die so genannten Plaques.
1.2 Was ist Psoriasis-Arthritis?
Die Psoriasis Arthritis ist ebenfalls eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Gelenke, mit oder ohne Hautbeteiligung. Typisch ist der Beginn an den kleinen Gelenken der Hände und Füße, Sprung- und Kniegelenken.
Neben der Hautsymptomatik leiden die Patienten zudem
an Gelenksschmerzen und Verlust der Beweglichkeit.
Wenn die Erkrankung nicht behandelt wird, kann es zu
Gelenksverformungen, -zerstörung und -versteifungen
kommen.
20-30% der Psoriatiker entwickeln im Laufe ihres
Lebens eines Psoriasis Arthritis.
1.3 Wodurch kann Psoriasis
oder Psoriasis Arthritis ausgelöst
werden?
Die Psoriasis scheint von bestimmten Erbanlagen familiär
gehäuft verursacht zu werden; ein genauer Auslöser für
die PsA hingegen ist nicht bekannt.
Mögliche Auslöser sind bei beiden Erkrankungen sowohl
körperlicher und psychischer Stress wie auch bestimmte
Infektionen. Die Erklärung, welcher Psoriasis Patient
auch eine PsA entwickeln wird, ist ebenso ausständig
wie ein Zusammenhang zwischen dem Schweregrad der
Schuppenflechte und der Krankheitsaktivität der Arthritis.
1.4. Wer erkrankt an Psoriasis
oder Psoriasis-Arthritis?
Psoriasis und auch Psoriasis-Arthritis betrifft vor
allem Erwachsene, wobei die ersten Symptome
meist zwischen dem 20.-50. Lebensjahr auftreten.
In Österreich sind ca. 170.000 Personen von Psoriasis betroffen. Die Gelenkbeteiligung tritt meistens
erst mehrere Jahre nach den ersten Hautsymptomen auf.
Bei 15% der Patienten entwickeln sich Psoriasis und Arthritis gleichzeitig; bei 10% tritt die Arthritis vor der eigentlichen Hautmanifestation in Erscheinung.
Worauf muss ich achten?
Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Ihnen als Patient
mit Schuppenflechte Veränderungen auffallen, wie z. B.
Schmerzen in den Gelenken oder im Rücken.
Durch frühzeitige Diagnose und Therapie lassen sich
Spätfolgen vermeiden.
2. DIE DIAGNOSE
2.1 Welche Symptome treten auf?
Die Entstehung der Schuppenflechte
Die Haut besteht aus drei Schichten, wobei die Oberhaut
(Epidermis) den Körper wie eine Schutzhülle bedeckt.
Sie besteht aus Epithelzellen, die in mehreren Schichten
angeordnet sind und von der untersten Zellschicht aus
über einen Zeitraum von ca. 28 Tagen nach oben wandern, reifen und als Hornzellen die Grenze zur Außenwelt
bilden. Die Oberhaut und die darunter liegende Lederhaut, in der sich Hautnerven, Haarwurzeln, Schweiß-,
Duft-, und Talgdrüsen befinden, sind fest miteinander
verbunden. In der Lederhaut befinden sich zudem die
Blutgefäße mit den roten Blutkörperchen (Erythrozyten)
und den weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Die Leukozyten stellen die Zellen des Immunsystems dar. Unterhalb der Lederhaut liegt das Unterhautfettgewebe.
Bei Psoriasis beginnen in der Ober- und Lederhaut entzündliche Prozesse zu wirken. Weiße Blutkörperchen
mit einem speziellen Oberflächenmolekül lösen diese
Entzündung aus. Die Entzündungszellen werden durch
entzündungsfördernden Zytokine (unter anderem der
Tumor Nekrose Faktor-α) zum Entzündungsherd gebracht, wo sie die Entzündung verstärken und dadurch
eine vermehrte Zellteilung bewirken.
Das Überangebot an Oberhautzellen bewirkt eine Verdickung der Oberhaut und einen schnelleren Austausch
der Keratinozyten an der Hautoberfläche (in 4 bis 5
Tagen statt 28). Dadurch entstehen Schuppen. Die
entzündlichen Prozesse in den Gelenken weisen viele
Ähnlichkeiten mit denen der Haut auf, wobei bei beiden
TNF-α mit eine Rolle spielt.
TYPISCHE ANZEICHEN EINER
PSORIASIS-ARTHRITIS
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Entzündungen in den Gelenken:
Bei der PsA sind im Frühstadium wenige, kleine
Gelenke der Hände und Füße betroffen. Die Entzündung tritt oft an allen Gelenken nur eines
Fingers oder Zehs auf. Nach einiger Zeit entwickelt
sich eine Entzündung vieler verschiedener Gelenke,
vor allem im Bereich der unteren Körperhälfte. Es
können aber auch Weichteile wie Sehnenansätze,
Schleimbeutel, Sehnenscheiden oder die Bänder
betroffen sein. Manchmal tritt zudem eine Entzündung der Gefäß- oder Regenbogenhaut des Auges
(Uveitis oder Iritis) auf.
Psoriasis der Haut:
Aktuelle oder vergangene Symptome
oder Familienhistorie
Psoriatische Nagelbeteiligung:
Verfärbung der Nägel, Auflösung oder
Abhebung der Nagelplatte und Lochfraß
Keine Rheumafaktoren im Blut
Daktylitis:
Bestehende oder vorhergehende Schwellung
eines Fingers oder einer Zehe („Wurstfinger“,
„Wurstzehe“)
Radiologische Anzeichen einer gelenksnahen
Knochenneubildung
2.2 Wie lässt sich die Erkrankung
nachweisen?
Weisen Sie Ihren Arzt auf Beobachtungen oder
Beschwerden hin. Die Zusammenarbeit zwischen
Dermatologen und Rheumatologen ist bei der Behandlung von Psoriasis-Arthritis wichtig.
Um die richtige Diagnose zu stellen und andere
Krankheiten auszuschließen, werden die Ergebnisse
unterschiedlicher Untersuchungen wie ein Puzzle zusammengesetzt. Für die Diagnose wird Ihr Arzt ein ausführliches Gespräch mit Ihnen führen und verschiedene
Blutanalysen durchführen. Ein wichtiger Hinweis auf
eine PsA ist für den Arzt das aktuelle oder frühere Auftreten einer Schuppenflechte bei Ihnen oder bei Ihren
nahen Verwandten.
Bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall (Sonografie) und Magnetresonanztomografie (MRT) nehmen
heute einen wichtigen Platz in der Diagnose und Verlaufskontrolle der Gelenkentzündung bei PsA ein. Vor
allem die beiden letzten Methoden ermöglichen es,
schon früh zu erkennen, ob Gelenke entzündet sind
oder sogar schon Zerstörungen des Knochens vorliegen. Der Ultraschall eignet sich besonders gut zur
Beurteilung der Gelenkknorpel und der umgebenden
Weichteile. Ob und wie stark der Knochen durch die
Entzündung beschädigt wurde, ist im Röntgenbild des
betroffenen Gelenkes zu sehen.
2.3 Wie verlaufen Psoriasis oder
Psoriasis-Arthritis?
Psoriasis und Psoriasis-Arthritis zählen zu den immunvermittelten entzündlichen Erkrankungen.
Es kommt häufig zu einem schubweisen Verlauf mit
Phasen ohne Symptome (Remission) und einem Wiederaufflammen der Krankheitsaktivität. Mehr oder weniger ausgeprägten Hautläsionen beziehungsweise
Nagelveränderungen beeinflussen oft den Alltag der
Patienten.
Durch die Zytokine – Botenstoffe – wird die hervorgerufene Entzündung aufrecht erhalten. Ein wichtiger Botenstoff ist unter anderem der Tumor-Nekrose-FaktorAlpha (TNF-α).
Bei der PsA bildet sich aus der Gelenksinnenhaut eine
Geschwulst: der sogenannte Pannus, der im Lauf der
Zeit Knorpel und Knochen angreift.
Unbehandelt kann das zu einer Versteifung oder
Verformung der Gelenke führen.
3. DIE BEHANDLUNG
3.1 Welche Möglichkeiten
der Behandlung stehen zur
Verfügung?
Medikamentöse Behandlung ist eine sehr wichtige
Säule der Therapie, aber sie steht nicht allein. Physiotherapie, Ergotherapie und psychotherapeutische
Begleitung gehören zu den therapieergänzenden Maßnahmen bei Psoriasis-Arthritis.
Den richtigen Facharzt fragen
Ansprechpartner für PsA sind der Hautarzt (Dermatologe) und der Rheumatologe. Der Dermatologe ist der
Spezialist für die Symptome der Haut, der Rheumatologe kennt sich mit entzündlich-rheumatischen Krankheiten aus.
Es steht eine Reihe von Therapieformen zur Verfügung,
die helfen können, Symptome gut zu kontrollieren.
Wichtig dabei ist, dass die Therapie sowohl auf die
Haut als auch an den Gelenken wirkt. Jeder Mensch
mit PsA hat ein anderes Krankheitsbild, deshalb wird Ihr
Arzt auch für Sie ein individuelles Behandlungskonzept
entwerfen.
Welche Medikamente können eingesetzt werden?
Kortikoidfreie, entzündungshemmende
Medikamente
Kortikoidfreie, entzündungshemmende Medikamente
werden auch NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika)
genannt. Sie wirken gegen die Entzündung und die
Schmerzen. NSAR sind in der Regel die ersten Medikamente, die nach der Diagnose eingesetzt werden. Ihre
Wirkung tritt meist schnell (innerhalb von Stunden) ein.
Glukokortikoide
Glukokortikoide wirken stark entzündungshemmend
und dadurch auch schmerzstillend. Die Wirkung von
Glukokortikoiden setzt meist schnell (innerhalb weniger
Stunden) ein.
Schmerzmittel
Wenn die Erkrankung sehr ausgeprägt ist und starke
Schmerzen verursacht, können neben NSAR auch weitere Schmerzmittel zum Einsatz kommen.
Basistherapeutika
Basistherapeutika wie Methrotrexat, Sufasalazin oder
Leflunomid kommen zum Einsatz, wenn Schmerzmittel
keine ausreichende Wirkung zeigen.
Biologika
Biologika sind biotechnologisch hergestellte Arzneimittel, die gezielt in die Abwehrreaktion des fehlgeleiteten
Immunsystems eingreifen. Die Medikamente, die zur
Behandlung der Psoriasis-Arthritis eingesetzt werden,
gehören zu den TNF-Alpha-Blockern. Sie blockieren dadurch den entzündungsfördernden Botenstoff TNF-α.
wIm Idealfall kann die Entzündung abklingen und die
Beschwerden verschwinden.
Therapieziele
Die meisten Patienten verspüren schon innerhalb weniger Wochen eine Verbesserung. Den Erfolg einer
Behandlung kann man aber frühestens nach 12 – 16
Wochen abschätzen.
Wenn ein gutes Ansprechen auf die Behandlung gegeben ist, kann sie dauerhaft erfolgen.
3.2 Tipps zum ArztPatientengespräch
Im Verlauf des Gesprächs mit Ihrem Arzt werden Fragen und Begriffe auftreten, die Ihnen erstmal fremd
oder unverständlich vorkommen.
Nachfolgende Checkliste hilft Ihnen, die
wichtigsten Punkte zu klären:
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Verstehen Sie die Erklärungen Ihres Arztes?
Gibt es Fachwörter, die Sie nicht verstanden
haben? Fragen Sie im Zweifelsfall nach!
Ist das Ziel der besprochenen Behandlung klar?
Wissen Sie genau, was Sie von der Behandlung
erwarten können – wie Sie erkennen können, dass
die Behandlung einen Therapieerfolg zeigt?
Ist Ihnen die Handhabung Ihrer Medikation klar?
Wissen Sie genau, wann und wie die Therapie
anzuwenden ist?
Worauf müssen Sie bei der Therapie achten?
Wissen Sie genau, wann Sie Ihren Arzt zu Rate
ziehen sollten (z.B. geplante Reisen, Infekte, etc.)?
Erklärt Ihnen Ihr Arzt die Gründe für die
jeweiligen Untersuchungen oder Behandlung?
Kennen Sie die nächsten Schritte, sollte die
vorgeschlagene Therapie nicht anschlagen?
Wann und welche weiteren Kontrolluntersuchungen werden durchgeführt bzw. wann liegen
die Ergebnisse der Kontrolluntersuchung vor?
Sollen Sie Ihren Arzt anrufen oder wird er sich
bei Ihnen melden?
4. SELBSTHILFEGRUPPEN IN ÖSTERREICH
Suchen Sie Unterstützung
Mit Familienmitgliedern, Freunden und Kollegen offen
über die Erkrankung zu sprechen kann vielen Vorurteilen vorbeugen. Patientengruppen bieten Information
und Unterstützung.
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PSO Austria
Obere Augartenstraße 26-28/1.18
1020 Wien
www.pso-austria.org
Österreichische Rheumaliga
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5761 Maria Alm
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