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Sindy Meding-Rösner
ErnährungbeiDiabetesMellitusTyp2
Was bei der Ernährung bei Diabetes mellitus zu beachten ist. Wie viel Zucker, Fett und
Eiweiß darf/ sollte in meinen Mahlzeiten enthalten sein? Die richtige Ernährung stellt beim
Diabetes eine wichtige Behandlungsmaßnahme dar.
Eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung helfen nicht nur „Nichtdiabetikern“ bei
der Prävention von diabetes, sondern minimieren auch bei Diabetikern die Entwicklung von
Spätfolgen. Der Diabestes Typ II – auch Altersdiabetes oder Zuckerkrankheit genannt – zählt
in Deutschland zu den sogenannten „Wohlstandkrankheiten“. Die Entstehung eines Diabetes
wird durch Bewegungsmangel und Übergewicht begünstigt.
Da in den letzten Jahren das Körpergewicht der Menschen im Durchschnitt ständig
zugenommen hat, wächst auch die Anzahl der Diabetiker. Von den sieben Millionen in
Deutschland lebenden Menschen, die an einem Diabetes Typ 2 erkrankt sind, leiden 80 bis
90% an Übergewicht. Eine ausgewogene Ernährung und eine regelmäßige Bewegung sind
daher unerlässlich bei einer gezielten Diabetes-Behandlung.
Bei genauer Betrachtung fällt auf, dass sich eine ausgewogene Ernährung für Gesunde kaum
von den Empfehlungen für eine moderne Diabetes-Ernährung unterscheiden.
Grundsätzlich sollte das normale Körpergewicht erreicht bzw. gehalten werden.
Oftmals führt eine Reduzierung des Gewichts bereits schon zur Verbesserung oder sogar zur
Normalisierung der Blutzuckerwerte, denn mit jedem Kilo zu viel, nimmt die Wirkung des
Insulins ab. Bei Diabetikern des Typ 2 ist meist noch eine Restinsulinproduktion vorhanden.
Werden die Mahlzeiten gleichmäßig über den Tag verteilt, reicht oft das vorhandene
Restinsulin, um die aufgenommenen Kohlenhydrate zu verstoffwechseln.
Kohlenhydrate
Auch wenn Kohlenhydrate die einzigen Nährstoffe sind, die direkten Einfluss auf den
Blutzuckerspiegel haben, sollten Diabetiker nicht darauf verzichten. Die Menge sollte genau
so hoch sein, wie bei einem Gesunden. Um starke Blutzuckerschwankungen zu vermeiden
können Sie die Kohlenhydrate auf 5 bis 6 Mahlzeiten am Tag verteilen.
Im Allgemeinen sollten Sie auf kohlenhydratreiche Lebensmittel zurückgreifen, die den
Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen lassen. Besonders empfehlenswert sind
Vollkornprodukte, die zudem noch eine stark sättigende Wirkung haben und reich an
Ballaststoffen, Mineralstoffen und Vitaminen sind.
Folgende Tabelle gibt einen Überblick, wie schnell die aufgenommenen Kohlenhydrate ins
Blut aufgenommen werden:
Lebensmittelgruppe
Geschwindigkeit
Zuckerhaltige Getränke, „isolierter“ Zucker, Süßigkeiten
+++++
Weißmehlprodukte und Obst
++++
Vollkornprodukte und Kartoffeln
+++
Kohlenhydrate aus Milch
++
Kohlenhydrate aus Gemüse und Hülsenfrüchte
+
09.07.2014
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Sindy Meding-Rösner
Zucker
Der umgangssprachliche Name „Zuckerkrankheit“ lässt ein früheres TABU von
Haushaltszucker vermuten. Heute ist man jedoch der Meinung, dass kleine Mengen Zucker
auch für Diabetiker durchaus unter bestimmten Voraussetzungen geeignet sind:




Gute eingestellte Stoffwechselwerte
Eine regelmäßige Selbstkontrolle der Blutzuckerwerte
Nicht in Getränken enthalten
Nicht in purer Form, sondern in Lebensmitteln
Im Übrigen sind spezielle Diätprodukte für eine Ernährung bei Diabetes überflüssig. Sie
enthalten oftmals einen hohen Anteil an Fett und sind unverhältnismäßig teuer. Bedenken Sie,
dass Zuckeraustauschstoffe wie Fruchtzucker und Sorbit bei übermäßigem Verzehr auch
abführend und blähend wirken können.
Fette
Die gesamte Fettmenge sollte nicht mehr als 30% pro Tag umfassen – das sind circa 70g.
Versuchen Sie im Rahmen einer ausgewogenen und gesunden Ernährung tierische Fette zum
Teil durch pflanzliche zu ersetzen. Vor allem einfach ungesättigten Fettsäuren – wie sie in
Oliven-, Raps- und Maiskeimöl vorkommen – wird eine positive Wirkung nachgesagt.
Möchten Sie Ihr Gewicht gezielt reduzieren, sollten Sie versuchen, weniger fettreiche
Lebensmittel zu verzehren. 1 Gramm Fett (9kcal) enthält doppelt so viele Kalorien wie
Kohlenhydrate und Eiweiß (je 4kcal).
Eiweiß
Auch hierbei gelten die gleichen Richtlinien, wie bei „Nichtdiabetikern“. Die Eiweißzufuhr
von 10 bis 15% von der Gesamtenergie sollte nicht überschritten werden – das sind circa 60g
pro Tag. Werden vom Arzt die Ausscheidung von kleinste Eiweißteilchen über den Urin
festgestellt, handelt es sich um eine sogenannte Mikroalbuminurie. In diesem Fall sollte die
aufgenommene Menge an Eiweiß reduziert werden.
Alkohol
Geringe Mengen wie 1 bis 2 Gläser Wein sind erlaubt. Um die Gefahr einer Unterzuckerung
zu verhindern, sollten Diabetiker darauf achten, dass Sie bei Alkohol nur nach oder mit einer
kohlenhydratreichen Mahlzeit genießen. Alkohol blockiert die Glucose Freisetzung aus der
Leber und könnte damit eine Hypoglykämie verursachen.
Sollten Sie Ihr Gewicht reduzieren wollen, bedenken Sie den hohen Energiegehalt von
Alkohol. Außerdem fördert Alkohol nicht nur die Entstehung von Bluthochdruck und
Fettstoffwechselstörungen, sondern kann ebenso Erkrankungen der Gefäße begünstigen.
Vitamine und Antioxidantien
Die Vitamine A, C, und E tragen zur Vorbeugung der typischen diabetischen Folgeschäden,
wie z.B. Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße, der Beine und der Augen bei.
Vor allem Obst und Gemüse sollten täglich auf dem Speiseplan stehen – bei Diabetikern und
Nichtdiabetikern gleichermaßen!
09.07.2014
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