Newsletter Nr. 5 Dr. med. Klaus Borcherding November 2005 Dr. med. Ingrid Borcherding Internist – Homöopathie, Umweltmedizin Ärztin – Homöopathie, Naturheilverfahren Kopfläuse – Behandlung mit dem Läusekamm oder mit Chemie? Läuse begleiten den Menschen wahrscheinlich von Beginn seiner Entwicklung an. Auf den Köpfen unserer Vorfahren hat sie von Afrika aus die ganze Welt erobert. In Deutschland hat in den letzten 40 Jahren die Häufigkeit des Kopflausbefalls zugenommen. Übertragungswege Kopfläuse werden übertragen, wenn Menschen in engem Kontakt sind. Läuse können nicht springen und können auch keine größeren Strecken zurücklegen. Unter Kindern ist die Übertragung offensichtlich deshalb besonders leicht, weil sie häufiger engeren Körperkontakt pflegen. Lebenszyklus einer Kopflaus Kopfläuse sind ungefähr 2 bis 3,5 mm groß. Etwa alle 2 bis 3 Stunden müssen sie aus der Kopfhaut Blut saugen, da sie sonst vertrocknen. Mit 6 Klammerbeinen halten sie sich an den Haaren fest. Die Weibchen kleben die Eier mit einer wasserunlöslichen Substanz an den Haaren fest. Diese werden Nissen genannt. Die Weibchen befestigen die Nissen immer dicht an der Kopfhaut. Aus den Eiern schlüpfen nach 7 bis 10 Tagen die Larven aus, die nach weiteren 8 bis 9 Tagen Geschlechtsreife erlangen. Da die Eier ganz dicht an der Kopfhaut abgelegt werden, sind Nissen, die mit dem Haar mehr als 1 cm von der Kopfhaut entfernt nach außen gewachsen sind, nicht mehr als ansteckend anzusehen, denn die Larven sind dann bereits geschlüpft. Bevorzugte Ablagestellen sind der Nacken und die Regionen hinter den Ohren. Erkennungszeichen Den Befall mit Kopfläusen erkennt man an den Nissen in den Haaren oder an Läusen, die in den Haaren herumkrabbeln. Durch das wiederholte Blutsaugen der Parasiten kommt es zu Juckreiz an der Kopfhaut, sodass die Betroffenen sich immer wieder kratzen. Es entsteht ein nässender Hautausschlag, dessen Absonderungen die Haare verkleben. Behandlung Da die Nissen, aus denen die Larven schlüpfen, mit einer nicht wasserlöslichen Substanz an den Haaren festkleben, nutzt Haarewaschen nichts. Es stehen nur das Kämmen mit einem speziellen Läusekamm oder chemischen Mittel zur Verfügung. Die chemischen Mittel enthalten meistens Schädlingsbekämpfungsmittel wie Lindan oder Permethrin. Diese Mittel können über die Kopfhaut in den Organismus eindringen und giftig wirken. Bei der Behandlung mit einem Läusekamm werden die nassen Haare sorgfältig durchgekämmt. Dies wird 4-mal durchgeführt, jeweils mit 3 Tagen Pause dazwischen. In einer kürzlich veröffentlichten Studie konnte gezeigt werden, dass die Methode mit dem Läusekamm 4-mal erfolgreicher ist als die Chemie. Das Auskämmen der Läuse ist zwar etwas aufwändiger, aber gesundheitlich völlig unbedenklich. Wann dürfen Kinder wieder Kindergarten oder in die Schule? in den Häufig wird von Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen oder Kindergärten gefordert, dass die Kinder erst wieder kommen dürfen, wenn sie völlig nissenfrei sind. Diese Forderung ist, auch nach den offiziellen behördlichen Empfehlungen, völlig übertrieben. Von Nissen, die mehr als 1 cm von der Kopfhaut entfernt in den Haaren liegen, geht keine Gefahr mehr aus, denn die Larven sind längst geschlüpft. © 2005 Dr. Klaus Borcherding, Hannover, alle Rechte vorbehalten. Wichtiger Hinweis: Die Informationen geben die Erfahrungen des Autors und den medizinischen Wissensstand am Ausgabedatum wieder. Durch die Weiterentwicklung der medizinischen Erkenntnisse kann ein Teil der Informationen mit der Zeit überholt sein. Daher können sie eine aktuelle ärztliche Beratung und Behandlung nicht ersetzten. Gemeinschaftspraxis Dr. Klaus Borcherding Internist – Homöopathie, Umweltmedizin Dr. Ingrid Borcherding Ärztin – Homöopathie, Naturheilverfahren Bödekerstraße 90, 30161 Hannover Telefon (0511) 62 70 25 Telefax (0511) 66 55 67 E-Mail [email protected] Internet www.praxis-borcherding.de