Den Klimawandel verstehen Eine theoriegeleitete und evidenzbasierte Untersuchung der Vorstellungen von Jugendlichen und Wissenschaftlern zum Klimawandel Kai Niebert ie d , n e k ri b a F n e z n a g ie d h rc u d t »Der Mensch bring s e d t h ic w e g h ic le G e h ic rl tü a er betreibt, das n Planeten durcheinander. […] st lb se s n u n a e d n E m a so ie w Ich denke, dass wir so ie d ir w ss a d , o ls a , n e h e g e d n ru zug ig il te h c a n n e ß a rm e d n e g n u g in d e Umweltb h c o n m u a k it m a d st lb se ir w ss a beeinflussen, d Schritt halten können.« Dirk, 18 Jahre mensch“ idealtypisch und es wird nur wenige reale Personen geben, die, nachdem sie eine Gruppenbeschreibung gelesen haben, sagen: „O ja, das trifft alles vollständig auf mich zu!“ Wenn man aber jemanden erreichen möchte, ist es notwendig, kleinere, besser anzusprechende Gruppen auszuwählen, statt die ganze Bevölkerung auf einmal anzusprechen. In die kleineren Gruppen können dann selbstverständlich immer noch nicht alle individuellen Unterschiede aufgenommen werden, das würde den Rahmen sprengen. Also muss man in den „sauren Apfel“ beißen und ein paar Verallgemeinerungen vornehmen, um eine gute Einteilung finden zu können. Und es wird bestimmt auch einige Menschen geben, die sich in mehreren Gruppen wiederfinden. schreibt vor allem Tatsachen und urteilt nicht. Durch eine Gruppenbeschreibung sollen Einzelpersonen nicht negativ dargestellt werden. Wissen und Handeln Was ist ein soziales Milieu? Umweltbewegte haben bestimmt schon die Erfahrung gemacht: Egal wohin man geht, man trifft immer wieder auf die gleichen Leute, andere Umwelt- und Naturschutzinteressierte eben. Man hat gemeinsame Interessen und Wertvorstellungen, so kauft man seine Lebensmittel auf einem Öko-Wochenmarkt, besucht die gleichen Veranstaltungen und Konzerte und ist bei fast jedem Wetter mit dem Fahrrad unterwegs. 1. Soziales Marketing Kapitel 5. Planung und Entwicklung Wo und wie erreicht ihr Handlung Menschen? motivieren Wenn ihr eure Zielgruppe erreichen wollt, solltet ihr überlegen, an welchem Ort ihr sie am besten ansprechen könnt, über Aushänge am schwarzen Brett in der Schule oder über Plakate im Jugendklub z.B. Stimmt die Information, die ihr bei dieser 10 ersten Aufmerksamkeit erregenden Phase übermitteln wollt, sorgfältig auf die Zielgruppe ab. Als besonders wirksam hat sich herausgestellt, wenn man zunächst auf kurzfristige Auswirkungen des ➜ Klimawandels eingeht. Dabei sollte die Botschaft optimistisch abschließen. Wenn die Zielgruppe sich sowohl die Verursachung als auch die Lösung eines Problems selbst zuschreiben kann, wird sie gerne bereit sein etwas zu unternehmen. Erst wenn Themen wie der ➜ Treibhauseffekt als persönliches Verstehen ermöglichen Dann solltet ihr eure Zielgruppe genau beschreiben: ● Welche Methoden eignen sich für diese Zielgruppe? ● Welche Medien benutzt die Zielgruppe? ● Wo hält sie sich auf? ● Wer eignet sich als Kooperationspartner, um diese Zielgruppe anzusprechen? Beantwortet die Frage möglichst schriftlich. Denn oft vergisst man im Laufe des Projekts, welche Ideen am Anfang standen. 4. Ist das Projekt abgeschlossen, solltet ihr es noch einmal ➜ evaluieren, d. h. auswerten. Denn Abläufe und Ideen, die gut funktioniert haben, könnt ihr beim nächsten Projekt wieder verwenden und/oder vielleicht noch verbessern. Und was euch bei diesem Projekt nicht gelungen ist, soll beim nächsten besser funktionieren. Nur wenn ihr Fehler erkannt und ihre Ursachen analysiert habt, könnt ihr sie beim nächsten Mal vermeiden. Beispiel vorangehen, wenn ihr sagt, dass ihr euer Verhalten bereits verändert habt. Versucht andere dazu zu bewegen auch solche Selbstverpflichtungen einzugehen. Wenn 3. Nach der Planung setzt ihr euer Projekt um. Auch wenn man in der praktischen die Jugendlichen dann sehen, dass sich Projektarbeit oft kaum Zeit findet: Nehmt regelmäßig ein wenig Abstand durch ihr gemeinsames Handeln etwas vervom Projekt, um einen Blick auf eure Planugen zu werfen. Versucht dann zu beurändert, kann das weitere positive Handlunteilen, wie euer Projekt läuft und ob ihr eure Zielgruppe wirklich erreicht. Am gen zur haben. „Status-Quobesten plant Folge ihr solche ➜ Treffen“ fest in euren Projektplan ein. Sie sind für das Gelingen eures Projekts sehr wichtig. Wenn ihr es so schafft, ein „Lawinensystem“ ins Rollen zu bringen, besteht vielleicht sogar die Möglichkeit, auf politische Entscheidungen Einfluss zu nehmen, auch wenn es zunächst vielleicht „nur“ lokale Entscheidungen sind, wie z.B. dass das Rathaus in Zukunft ➜ Ökostrom bezieht. Generell wird die Möglichkeit der politischen Einflussnahme durch kleine Gruppen oder sogar einzelne Menschen unterschätzt. Gerade wenn man Schreibtalent besitzt und gewillt ist, ein Weblog (Blog) zu führen und dies aktuell zu halten, kann man eine Menge 6 Interesse wecken Problem wahrgenommen werden, sind Menschen bereit sich damit auch eingehender zu beschäftigen. Und die Vorschläge, die ihr zum Klima- oder Umweltschutz macht, soll- erreichen. Denn gute Blogs sprechen sich schnell herum. Durch ihre Aktualität erhalten sie eine hohe Zugriffspriorität bei Suchmaschinen und werden darum auch für die- Erfahrungsbasiertes Verstehen Situation Situation Erfahrung Vorstellung Vorstellung IPCCReport ÖkologieLehrbücher Literatur zum Klimawandel Wissenschaftlervorstellungen Interviews (n=16) empirische Studien Fragebogen Alltagsvorstellungen Didaktische Strukturierung Leitlinien zur Kommunikation Vermittlungsexperimente Der Treibhauseffekt Alltagsvorstellungen zum Klimawandel Dirk, 18 J. »Das CO2 greift die Ozonschicht an. Deswegen haben wir hier ein Loch.« »Die Sonnenstrahlen mit dem UVLicht kommen durch das Loch zur Erde und verteilen sich dann.« »Die Ozonschicht will nicht, dass das UV-Licht wieder raus geht. Deswegen bleibt es zwischen Ozonschicht und Erde und die Erde heizt sich auf.« ZWEI ökologische Probleme Vorstellungen zur Erwärmung »Das CO2 greift die Ozonschicht an. Deswegen haben wir hier ein Loch. Die Sonnenstrahlen mit dem UV-Licht kommen durch das Loch zur Erde und verteilen sich dann. Die Ozonschicht will nicht, dass das UV-Licht wieder raus geht. Deswegen bleibt es zwischen Ozonschicht und Erde und die Erde heizt sich auf.« Dirk, 18 J. Schutzschicht Erde Vorstellungen zur Erwärmung »Die Lichtstrahlen werden von der Erdoberfläche absorbiert werden und dann in Form von Wärme abgegeben. Und aufgrund dieser Schicht von Treibhausgasen, die hier oben in der Atmosphäre ist, die eben immer größer wird kann diese Wärme nicht mehr vollständig durchdringen, und bleibt dann eben hier.« Claudia, 18 J. Isolationsschicht Erde Vorstellungen zur Erwärmung Sonnenstrahlen erreichen die Atmosphäre. Die Treibhausgase absorbieren einen Teil der Sonnenstrahlung und von der Erde kommende Wärmestrahlung. […] Die Treibhausgase emittieren Wärmestrahlung in alle Richtungen. […] Die sich in Bodennähe befindenden Treibhausgase heizen so die untere Atmosphäre auf. Die obere Atmosphäre kühlt sich ab. Schellnhuber, 2007 Schutzschicht Wärmedecke Erde Denkfiguren zur Erwärmung Schutzschicht Isolationsschicht Schutzschicht Wärmedecke Erde Erde Erde Mehr Einstrahlung Gleichgewicht Weniger Abstrahlung CO2-Konzentration (ppm) Meeresoberlächentemperatur (°C) 39 370,0 37 35 320,0 33 270,0 31 29 220,0 27 170,0 25 120,0 600.000 500.000 400.000 300.000 Jahre vor heute 200.000 100.000 0 CO2 aus fossilen Brennstoffen »Das CO2 kommt aus den Fabriken, die Abgase in die Luft stoßen und der Verbrennung von Brennstoffen, wie Diesel, Benzin und Öl – und aus Flugzeugen. Die Abgase bei der Verbrennung von Kohle werden dann ausgestoßen in die Atmosphäre. Außer bei Holz – hab ich neulich erst gelesen – dass man Holz gern verbrennen kann, soviel man lustig ist. Holz ist kein fossiler Brennstoff.« Dirk (18 J.) Atmosphäre fossile Brennstoffe Gutes und schlechtes CO2 »Also das CO2 aus der Verbrennung ist mehr chemisch, aus Menschenhand und halt nichts biologisches, was sich selbst entwickelt hat, wie das CO2 aus den Pflanzen.« Emma (18 J.) Ich glaube, das klappt nicht, dass das CO2 aus der Atmosphäre gezogen wird von den Pflanzen, weil es – um es mal doof zu sagen – zu hoch ist? Ich meine das CO2 kommt nicht wieder runter. Detlef (18 J.) Atmosphäre Biosphäre fossile Brennstoffe Eigenschaften von CO2 Kohlenstoffdioxid ist klimafeindlich Fossile Rohstoffe sind klimafeindlich Nachwachsende Rohstoffe sind nicht klimafeindlich Fossile Rohstoffe setzen Kohlenstoffdioxid frei Nachwachsende Rohstoffe setzen kein Kohlenstoffdioxid frei Die globale »Erwärmung« »Na ja, wenn sich die Erde um zwei, drei Grad erwärmt, ist das für mich persönlich eigentlich ganz schön!« Wärme »Die Ursache der globalen Erwärmung ist der verstärkte Treibhausgasausstoß.« »Eine Aufheizung um zwei, drei Grad ist schon ein großes Problem.« Hanni, 18 Jahre Hitze »Als Folge der Aufheizung des Klimas wird es zu Dürrekatastrophen kommen« IPCC 2007 Zusammenfassung Ozonloch und globale Erwärmung sind verschiedene Probleme. CO2 wirkt wie eine Daunenfeder Die Erde erwärmt sich, weil die Wärmedecke dicker wird. CO2 ist nicht giftig, Es gibt viele Ursachen Die Erde erwärmt sich sondern ein natürliches für die Erwärmung, die nicht, sie heizt sich auf! Gas. treibende Kraft sind wir Finden Sie heraus, in welchen Bildern Jugendliche sprechen. Finden Sie passende Bilder für das, was Sie mitteilen wollen. Schützen Sie das Klima! Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.niebert.biodidaktik.uni-hannover.de Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! … und viel Erfolg beim Klimaretten.