PDF Batteriekonzept_proANT

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BatteriekonzeptproANT
1. Technologie
1.1. Eigenschaften
Im FTF werden Lithium Ionen Sekundärbatterien (Lithium-Eisenphosphat LiFeYPo4)
eingesetzt. Der Lithium-Eisen-Phosphat-Akkumulator ist eine Weiterentwicklung des LithiumIonen-Akkumulators. Als Kathodenmaterial wird LiFe-PO4 verwendet und eine Dotierung mit
Yttrium verbessert die technischen Eigenschaften (Leistung und Haltbarkeit).
Diese Batterie ist eine Trockenbatterie.
Eigenschaften:
Lithium-Eisenphosphat ist ungiftig und nicht brennbar. Die LiFeYPo4 Zellen sind
hochstromfähig, zyklenfest und kaum selbstentladend. Im Gegensatz zu herkömmlichen LiIonen-Zellen scheidet sich bei Überladung kein metallisches Lithium ab und es wird kein
Sauerstoff freigesetzt
Bei diesen Batterien gibt es keinen Memoryeffekt (wie NiCd oder NiMH Akkus), so dass die
Zellen bei ordnungsgemäßem Gebrauch eine sehr lange Lebensdauer besitzen.
Sie werden deshalb auch millionenfach im Konsumerbereich z.B. in eBikes, Mobiltelefonen
und Notebooks eingesetzt. Die größten Zellblöcke bis 30.000 Ah werden in U-Booten
verwendet.
LiFeYPo4 Batterien ermöglichen
kurze Ladezeiten, je nach
Ladestrom kann die Batterie in
wenigen Minuten vollständig
geladen werden.
LiFeYPo4 Akkus geben bis kurz
ihrer Tiefenentladung fast ihre
vollständige Nennspannung ab,
dann jedoch bricht die Spannung
schlagartig zusammen.
Vorteile LiFeYPo4
• hohe Entladeströme
• hohe Sicherheit
• hohe Zyklenfestigkeit
• kurze Ladezeiten
• in Herstellung und Entsorgung
umweltfreundlicher als LiMn Akkus
Nachteile LiFeYPo4
• Zellen sind etwas schwerer*
• in guter Qualität teurer*
• Batteriemanagement und
Balancerschaltung erforderlich
*als andere Sekundärbatterien gleicher Kapazität
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1.3. Technische Daten
Im FTF werden 8 Zellen des Typs LYP-40Ah 3,2V verwendet.
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1.4. Batterie Lebensdauer
Mit einem Prototyp proANT konnte ohne die Lastaufnahme mit einer vollen Batterieladung
ca. 8 h gefahren werden. Mit dem zusätzlichen Betrieb der Lastaufnahme kann man
pessimistisch geschätzt etwa 6h fahren. Bei Benutzung des 40 Ah Batteriepacks kann also
von einer durchschnittlichen Stromentnahme mit 5,7 A ausgegangen werden.
Mit Hilfe der Informationen des Batterie Monitoring wird das FTF bei spätestens 80% DOD
(depth of discharge) zu einer stationären Ladestation gesteuert. In diesem Fall kann das FTF
nach Datenblatt des Batterie Herstellers mindestens 5000 mal aufgeladen werden. Daher
ergibt sich eine minimale Lebensdauer von 5000 x 6 h = 30.000 h = 1.250 Tage =
3,42 Jahre. Durch das im folgenden Kapitel beschriebene sogenannte „Opportunity
charging“ werden jedoch die Batteriepacks der FTFs praktisch fast nie bis zu 80 % entladen.
Im Datenblatt der Batteriezelle sieht man das die Lebensdauer (Life Cycle) bei nur 10 %
weniger DOD bereits um 40 % steigt. Damit dürfte sich eher eine realistische
Lebensdauer von 7000 x 6 h = 42.000 h = 1.750 Tage = 4,79 Jahre ergeben.
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1.5. Laden des Batterie-Packs
Die effektivste, aber aufwendigste Lösung ist Ladung jeder einzelnen Zelle, was aber bei der
Verwendung in einem FTF nicht durchführbar ist. Deshalb werden die Zellen zu einem Block
verbunden und die Zellen durch eine Balancer Schaltung abgesichert.
An jeder Zelle ist ein Balancer Board kontaktiert, der dafür sorgt, dass alle Zellen auf dem
gleichen Niveau sind. Er gleicht den Ladestrom der Zellen aus, wenn eine Zelle bereits voll
ist, die anderen Zellen aber noch geladen werden müssen.
Alle Balancer Boards kommunizieren über ein Bussystem mit dem Batterie-Management
System BMS und damit letztlich auch zum Ladegerät.
Auf jedem Balancer Board ist ein Temperatursensor, der die Temperatur der Zelle
überwacht.
1.5.1. Ladevorgang
Das FTF besitzt Ladekontaktflächen, die an der Ladestation gefedert kontaktiert werden. Erst
wenn das FTF angedockt ist und den Kontakt der Ladestation per Datenübertragung
bestätigt, fließt der Ladestrom. Sobald das Batteriemanagement dem FTF meldet, dass die
Batterie voll geladen ist oder zu warm ist, wird der Ladevorgang beendet.
1.5.2. Opportunity Charging
Durch die kurzen Ladezeiten, die die Lithium Eisen Technologie ohne negative Auswirkung
auf die Kapazität und Haltbarkeit der Batterie zulässt, kann das FTF im laufenden Betrieb
ständig nachgeladen werden, wenn es z.B. auf die Übergabe von Lasten wartet. Hier handelt
es sich um Ladezeiten von ca. 40 s, wenn das FTF an den Pufferloadports steht
1.5.3. Ladestation
Die Ladestation wird im Normalbetrieb nur dazu dienen, im Falle einer Tiefentladung die
Batterie des FTF wieder in den Ladezustand von 80-20% zu bringen. Sie wird sich in der
Nähe des Wartungsplatzes und Puffers befinden.
1.6. Bedingungen für maximale Haltbarkeit
Die Haltbarkeit der LiFeYPo4 wird durch folgende Maßnahmen optimiert:
-
Verwendung der Batterie im Bereich 80-20% des Ladezustands
Installation einer Balancer Schaltung
Verwendung eines Batteriemanagement Systems, das Spannung, Ladezustand (SOC),
Temperatur und den Status überwacht
möglichst geringer Ladestrom (0,5 CA)
2. Sicherheit
Beim Laden dieses Batterietyps wird kein Sauerstoff freigesetzt. Weiterhin wird im Gegensatz
zu herkömmlichen Li-Ionen-Zellen bei Überladung kein metallisches Lithium abgeschieden
Die Abscheidung und Sauerstoff führt bei älteren Typen von Li-Ionen-Akkumulatoren zum
sogenannten thermischen Durchgehen, das unter ungünstigen Bedingungen sogar zur
Explosion der Zelle führen kann. Bei einem Lithium-Eisen-Phosphat-Akkumulator ist dies bei
sachgemäßer Verwendung nicht möglich.
Zusätzlich wird die Temperatur jeder einzelne Zelle über das Balancer Board überwacht.
2.1. Gefährdungspotential
Es werden Lithium Batterien mit mittlerer Leistung verwendet: (> 1kg aber unter 60V
Batteriespannung)
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Battery Pack
Spannung Battery Pack max:
Spannung typisch:
Strom max konstant:
25,6 V
24,0 V
120 A
Ladestation
Ladespannung max:
Ladestrom:
4 V x 8V= 32 V
40 A
Opportunity Charging
Ladespannung max:
Ladestrom max:
4 V x 8V= 32 V
40 V
2.2. Gefährdungen und Maßnahmen
2.2.1. Brandgefahr
Batterie-Zelle
Eine thermische Reaktion kann bei folgenden Defekten auftreten:
• Kurzschluss/Verpolung
• mechanischer Defekt
• zu hohe Außentemperatur
Maßnahmen
• Das Batteriezellen-Pack wird mit einem Batteriemanagement-System betrieben, das
einen Defekt erkennt und an das Leitsystem meldet
• Ein Überladen oder Tiefentladen erzeugt bei diesem Batterietyp keine
Brandgefährdung.
• Das Batterie-Pack ist im FTF mit einem Metallblech vor mechanischer Beschädigung
geschützt.
• Im Brandfall (Produktion) kann die Batterie mit Wasser oder einem CO2 Feuerlöscher
gelöscht werden.
Ladestation
Gemäß BGI 5017 ist um die Ladestation ist ein 2,5 m-Bereich von brennbaren Materialien
freizuhalten.
Dies kann an der Ladestation am Wartungsplatz vorgesehen werden, da das FTF dort eine
längere Ladezeit verbringen wird.
Für das Opportunity Charging sollte von dieser technischen Regel aber abgewichen werden,
indem durch die Gefährdungsbeurteilung einzelfallspezifisch nachgewiesen und dokumentiert
wird, dass durch die kurze Ladezeiten von nur ca. 40 s und die Umgebung mit nur geringer
Brandlast (Loadports) nur eine geringe Brandgefährdung besteht.
2.2.2. Stromschlag beim Laden
Die Ladekontakte stehen nur unter Spannung, wenn ein Fahrzeug angedockt und den
Ladevorgang freigeschaltet hat.
Somit versperrt das FTF während der Ladezeit den Zugang zu den Ladekontakten.
Weiterhin fällt die anliegende Spannung von 32 V in den Bereich der ungefährlichen
Niederspannung.
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3. Weiterführende Schriften und Links
VdS3103
Lithium Batterien, GdV Merkblatt zur Schadenverhütung:
http://vds.de/fileadmin/vds_publikationen/vds_3103_web.pdf
Wissensdatenbank des Landesinstituts für Arbeistgestaltung NRW:
http://komnet.nrw.de/ccnxtg/frame/ccnxtg/danz?lid=DE&did=11958
http://komnet.nrw.de/ccnxtg/frame/ccnxtg/danz?lid=DE&did=20294
LiFeYPo bei Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lithium-Eisenphosphat-Akkumulator
DIN EN 50272
Manual Winston Battery http://en.winston-battery.com/index.php/products/downloadcenter/category/oper
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