Untitled - MEDselekt

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Patienteninformation
Schmerzen in Gelenken, aber auch Gelenkergüsse, Gelenkblockaden und Schwellungen beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit Ihrer Gelenke zum Teil enorm.
Sie vermindern Ihre Lebensqualität.
Unsere Gelenke werden jeden Tag vielfältig belastet, in der Arbeit, im Haushalt,
beim Sport. Gerade das Kniegelenk muss
bei jedem Schritt das fünffache Körpergewicht aushalten, bei Sprüngen noch
deutlich mehr.
Eine dünne Schicht aus Knorpel in unseren Gelenken wirkt als Dämpfer für diese
Belastungen und stellt eine möglichst reibungslose Bewegung der Gelenke sicher.
Der Knorpel kann sich jedoch, im Gegensatz zu vielen Geweben im Körper, nicht
selbst heilen, da er unter anderem nicht
durchblutet ist.
Ein vorhandener Defekt sollte deshalb
möglichst schnell behandelt werden, um
nicht größer zu werden. Denn unbehandelt kann ein kleiner Knorpeldefekt mit
der Zeit in einer schweren Arthrose, oder
aber auch in einem künstlichen Gelenk
im Alter enden.
Was ist Knorpelgewebe und
wofür ist es wichtig?
Ihrem Arzt stehen zur Behandlung von
sogenannten fokalen Knorpelschäden,
das sind begrenzte Schäden um einen
Punkt herum, nur wenige Möglichkeiten
zur Verfügung, die den Defekt möglichst
gut und nachhaltig beseitigen.
Diese Broschüre soll die ärztlichen Ratschläge ergänzen und Ihnen helfen,
Antworten auf einige Ihrer Fragen zu erhalten. Sie erhalten Informationen zum
Gelenkknorpel, verschiedene Möglichkeiten der Behandlung und wir stellen Ihnen
eine neuartige Methode vor, die für Sie
eine Behandlungsoption durch nur eine
Operation für weniger Schmerzen und
mehr Mobilität darstellen kann.
Die sich in jedem Gelenk befindlichen
Knochenabschnitte sind von einer 2 - 8
Millimeter dicken Schicht eines elastischen Gewebes überzogen – dem Knorpel. Knorpelgewebe ist ein festes sowohl
druck- als auch biegungselastisches, gefäßloses Stützgewebe. Es ist schneidbar
und besteht, wie die anderen Binde- und
Stützgewebsarten, aus Zellen und der
sie umgebenden Interzellularsubstanz.
Der Knorpel ist jedoch ein sehr zellarmes
Gewebe, nur etwa 1-3% seines Volumens
besteht aus lebenden Zellen, den sogenannten Chondrozyten. Außerhalb dieser
Zellen befinden sich von diesen Zellen
gebildetete Struktureiweiße wie Kollagen
(Hauptbestandteil des faserigen Anteils als
auch Hauptbestandteil von CartiFill™) und
Aggrekan, sowie Wasser.
Wie jedes andere Gewebe im Körper des
Menschen unterliegt das Knorpelgewebe
einem natürlichen Alterungsprozess. Der
Prozentsatz der Menschen, die bis ins
hohe Alter einen nennenswerten Knorpelverschleiß beziehungsweise Knorpelschaden haben, ist relativ hoch, etwa
jeder Zweite über 30 Jahren.
Neben dem normalen Verschleiß des
Knorpels, der ständig abläuft und in der
Regel erst im Alter zu Problemen führt,
spielen für die Entstehung von Knorpelschäden noch andere Faktoren eine bedeutsame Rolle.
Besonders durch Sportverletzungen kann
es zu einer direkten Schädigung von Knorpelarealen kommen. Dabei können ganze
Knorpelstücke bis auf den Knochen abgesprengt werden, wie beispielsweise bei
Verletzungen des vorderen Kreuzbandes.
Wie kommt es zu Verletzungen
des Knorpels?
Konservative Behandlung
von Knorpelschäden
Knorpelglättung
Diese Verletzungen können spontan entstehen, etwa durch Sport- und Arbeitsunfälle oder Verdrehung des Kniegelenks,
aber auch allmählich über Jahre, wenn
zunächst kleine Verletzungen größer
werden. Die Anzahl dieser Verletzungen
ist hoch. Insbesondere bei jungen aktiven
Menschen können Fehlstellungen und
dadurch resultierende Fehlbelastungen,
sowie Unfälle zu solchen Verletzungen
führen, die kaum Potential haben, sich
selbst zu heilen.
NSAR: Zur Akutbehandlung von Gelenkentzündungen stehen sogenannte
„nichtsteroidale Rheumamittel“ zur Verfügung, wie Diclofenac, Ibuprofen. Diese haben jedoch bei längerem Gebrauch
eine Nebenwirkung z.B. auf die Magenschleimhaut, so dass ein zusätzlicher
Magenschutz verschrieben werden kann.
Die Knorpelglättung reduziert die Rauheit
des Gelenkknorpels. Auch wenn nach einem Unfall ein Defekt mit instabilen Rändern besteht, kann der Defekt durch eine
Knorpelglättung stabilisiert werden.
Bisherige operative Therapieformen bei Gelenkknorpeldefekten
Es stehen verschiedene Behandlungsmethoden für Knorpelschäden zur Verfügung, die wir Ihnen näher vorstellen
wollen.
• Konservative Behandlungen
•Knorpelglättung
•Knorpel-Knochenstanzen
•Mikrofrakturierung
• Defektversorgung durch Auffüllen des Defektes mit „CartifillTM“ (azelluläre Therapie)
• Transplantation von
Knorpelzellen (zelluläre Therapie)
Kortison: Akute Reizzustände mit Gelenkerguss kann durch das Einbringen von
Kortisonpräparaten in das Gelenk begegnet werden. Die Wirkung ist indirekt, es
verbessert sich die Ernährungssituation
des Knorpels durch Schmerzreduktion und
Mobilitätssteigerung.
Glucosamin und Chondroitin: Gesunder
Knorpel besteht unter anderem aus
Chondroitinsulfat, bei erkrankten Knorpel sinkt dieser Anteil. Durch die Nahrung
zugeführtes Glucosaminsulfat kann vom
Körper in Chondroinsulfat umgewandelt
werden. Durch regelmäßige Aufnahme
von Glucosamin kann eine Schmerz- und
Entzündungsreduktion erzielt werden.
Interleukine: Interleukine haben eine
wichtige Rolle in der Zellkommunikation. Gegenspieler der Interleukine können Entzündungsreaktionen unterbinden. Es handelt
sich um eine kostenintensive Behandlungsmethode.
Hyaluronsäure:
Hyaluronsäure
ist
wichtig für jede Gelenkfunktion. Zu
wenig Hyaluronsäure resultiert in einer erhöhten Reibung im Gelenk. Bei
leichtem Gelenkverschleiß kann durch
die Injektion von Hyaluronsäurepräparaten eine Verbesserung über mehrere
Monate erzielt werden.
OCT- Methode
„Knochen-Knorpelstanzen“
Bei dieser Methode werden Knorpel-Knochenzylinder aus wenig belasteten Gelenkbereichen entnommen und in den vorher
präparierten Knorpeldefekt eingesetzt.
Diese Methode eignet sich für größere Defekte und ist auch arthroskopisch durchführbar. Es treten bei einigen Patienten
Schmerzen an der Entnahmestelle der Zylinder auf.
ACT Autologe Chondrocyten
Transplantation
„Knorpelzelltransplantation“
Diese Methode wurde von einem schwedischem Forscherteam um Mats Brittberg
entwickelt. Das Team entnahm nur Knorpel (ohne Knochen) aus einem nicht belasteten Areal des betroffenen Gelenkes.
Die gewonnenen Knorpelzellen wurden
dann vermehrt. 3 - 6 Wochen später können diese Zellen in einer zweiten Operation – meist an eine Matrix gekoppelt – in
den defekten Knorpel gegeben werden.
Diese Methode erzielt sehr gute Ergebnisse, ist jedoch wegen zwei aufeinanderfolgenden Operationen und des
eigens für den Patienten mit dessen Zellen gezüchteten Implantates, sehr teuer.
Mikrofrakturierung
Defektversorgung durch
Matrices
Welchen Vorteil bietet die
Verwendung von CartifillTM?
Knorpelgewebe enthält wenig Knorpelzellen. Um die Zahl der Zellen bei der
Regenerierung des Knorpels zu erhöhen,
wird der Knochen unter dem Knorpel
beispielsweise mit sehr feinen Bohrern
angebohrt, oder aber mittels einem dornartigen Instrument werden 2 mm große
Löcher in den Knochen geschlagen (Mikrofrakturierung). Das Blut bildet einen
Blutpfropfen in dem Defekt, der sich mit
der Zeit zu Bindegewebe umbaut.
Den Defekt nach einer Mikrofrakturierung mit einer flüssigen Matrix zu verschließen ist neuartig und bildet die
Grundlage von CartiFill™.
Die Mikrofrakturierung alleine führt zur
Bildung Bindegewebe, welches sich nach
und nach auf- und umbaut. Es hat jedoch nicht die Eigenschaften des Knorpels, elastisch und zugleich stabil zu sein.
Die Mikrofrakturierung stellt die am häufigsten bei kleineren Knorpelschäden
verwendete Methode dar. Warum das
Bohren? Die Stammzellen aus dem Knochenmark haben die Eigenschaft, gewebespezifische Zellen wie Knorpelzellen,
Knochenzellen, Sehnenzellen oder Bindegewebszellen zu produzieren, je nach
Umgebung.
Flüssiges Kollagen, der Hauptbestandteil von Knorpelgewebe und CartiFill™
wird in den präparierten Knorpeldefekt
eingespritzt und verfestigt sich innerhalb
weniger Minuten.
Durch die voher vorgenommene Mikrofrakturierung (Zugang zum Knochen)
können körpereigene Zellen in die verfestigte Matrix wandern.
Die Mikrofrakturierung bietet dem Implantat zusätzlich Halt im Knochen.
Durch das Auffüllen des Defektes mittels
CartiFill™ können durch die Mikrofrakturierung Zellen aus dem knöchernen
Bereich in die CartiFill™-Matrix einwandern, sich in Knorpelzellen umwandeln
und so ein Gewebe bilden, das in vielen
Eigenschaften vergleichbar mit dem ursprünglichen Knorpel ist.
Ein weiterer Vorteil ist, dass mit CartiFill™
nur eine Operation notwendig ist und
dass Ihr Arzt intraoperativ über die Verwendung entscheiden kann. CartiFill™
kann innerhalb weniger Minuten aktiviert und appliziert werden. Der Knorpelschaden kann durch den flüssigen Anfangszustand, gerade im Randbereich
vollständig verschlossen werden und die
Regeneration kann beginnen.
Die Behandlung nach einer Operation
mit der Verwendung von CartiFill™ ist
gleich der Behandlung nach einer Mikrofrakturierung. In der Regel empfiehlt
der behandelnde Arzt 6 Wochen Teilentlastung und zu Beginn der Behandlung
eine passive Motorschiene.
Zur Erstattung fragen Sie bitte Ihren behandlenden Arzt. In der Regel werden
von den privaten Krankenkassen die
Kosten voll getragen, wie auch von vielen
gesetzlichen Krankenkassen im Rahmen
der integrierten oder stationären Versorgung.
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