Transformatoren + Apparatebau Reiner Hogenkamp GmbH Transformatoren für Schaltnetzteile: Schaltnetzteile (Switch Mode Power Supply SMP) werden heute immer häufiger eingesetzt. Die dafür benötigten Wickelteile unterscheiden sich zu denen in konventionellen Netzteilen erheblich. Die induktiven Bauteile werden für eine wesentlich höhere Frequenz (25 bis 300 kHz) ausgelegt. Außerdem werden je nach Funktionsprinzip außer dem Transformator mehrere Wickelteile, wie z.B. Entstördrosseln, Powerfaktordrossel und Speicherdrossel, benötigt. Prinzipschaltbild eines Schaltnetzteiles mit den induktiven Bauteilen Alle Schaltnetzteile haben grundsätzlich das gleiche Wirkungsprinzip: Die aus dem Netz kommende Spannung wird gleichgerichtet, oder es steht bereits eine Gleichspannung zur Verfügung. Diese Spannung wird mittels eines Halbleiterschalters, der von einer elektronischen Schaltung angesteuert wird, mit einer entsprechend hohen Frequenz zerhackt. Die dadurch entstehenden Impulse werden über eine Drossel oder einen Transformator auf die gewünschte Ausgangsspannung übersetzt und anschließend über einen Gleichrichter, einer Speicherdrossel und einem Ladekondensator als Gleichspannung ausgegeben. Bei Speisung aus dem Netz muss nach EN61000-3-2 ab einer entnommenen Leistung von 75W noch ein Powerfaktor-Drosselwandler vorgeschaltet werden, damit der aus dem Netz entnommene Strom sinusförmig bleibt (cos φ ≈ 1). Die Steuerelektronik kann nun so ausgelegt werden, dass die Ausgangsspannung über das Tastverhältnis geregelt wird. Dabei ist die Spannung dann lastunabhängig und das Netzteil kurzschlussfest. Es gibt verschiedene voneinander abweichende Schaltungsformen von Schalnetzteilen. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Sperr-, Durchfluss- und Resonanzwandlern. Sperrwandler sind in der Regel alle Drosselwandler und Wandler mit einem Transformator, bei denen die einzelnen Wicklungen als Speicherdrosseln anzusehen sind. Daher ist das Übersetzungsverhältnis bei einem Sperrwandlertransformator auch nicht gleich dem Spannungsübersetzungsverhältnis. In der Leitphase des Schalttransistors wird über die Primärwicklung der Kern aufmagnetisiert. In der Sperrphase des Schalttransistors wird die magnetische Energie des Kernes über die Sekundärwicklung an den Ausgang abgegeben, bei dem Drosselwandler über die gleiche Wicklung. Bei den Flusswandlern wird, wie der Name schon sagt, in der Flussphase des Schalttransistors direkt die Eingangsspannung im Verhältnis der Windungszahlen übertragen und an den Ausgang abgegeben. Telefon: 04298-3267 Fax: 04298-3268 info@hogenkamp-trafo www.hogenkamp-trafo.de Stand: 09/04 Transformatoren + Apparatebau Reiner Hogenkamp GmbH Der Resonanzwandler ist ein Sonderfall des Flusswandlers. Er benutzt einen Schwingkreis und regelt die Ausgangsspannung nicht über das Tastverhältnis, sondern über eine Änderung der Frequenz. Der Vorteil ist, dass sich die Schalttransistoren im Stromnulldurchgang schalten lassen. Die gebräuchlichsten Schaltungsarten werden im Weiteren mit ihren Vor- und Nachteilen beschrieben. Je nach Anwendungsfall kann man jetzt die günstigste Schaltungsart heraussuchen. Grundsätzliche Kriterien sind z.B. die Leistung, galvanische Trennung, Entstörung, Aufwand, Preis, und Größe. Übersicht der Schaltungsarten: Abwärtswandler Vorteile: Kurzschluss- und Leerlauffestigkeit leicht realisierbar. Geringer Schaltungsaufwand. Nachteile: Keine galvanische Trennung. Ansteuerung muss floaten. Einsatz: Überall dort, wo durch Längsregler zu große Verluste entstehen. Aufwärtswandler Vorteile: Geringer Aufwand, um hohe Spannungen zu erzeugen. Ansteuerung liegt auf Masse. Nachteile: Keine galvanische Trennung. Einsatz: Batteriegeräte, wie z.B. Fotoblitz, Mobiltelefon. Telefon: 04298-3267 Fax: 04298-3268 info@hogenkamp-trafo www.hogenkamp-trafo.de Stand: 09/04 Transformatoren + Apparatebau Reiner Hogenkamp GmbH Invertierender Wandler Vorteile: Kurzschluss- und Leerlauffestigkeit leicht realisierbar. Geringer Schaltungsaufwand. Nachteile: Keine galvanische Trennung. Ansteuerung muss floaten. im ungeregelten Betrieb nicht leerlauffest. Einsatz: Überall dort, wo eine nicht galvanisch getrennte inverse Spannung benötigt wird. Sperrwandler Vorteile: Geringer Aufwand. Mehrere geregelte Ausgangsspannungen. Leistungen bis ca. 300W. Großer Regelbereich (für Weitbereichsnetzteile ohne Spannungsumschaltung). Nachteile: Uds des Transistors ≥ 2 • Ue. Gute magnetische Kopplung. Großer Kern mit Luftspalt nötig. Eintakt- Durchflusswandler Vorteile: Galvanisch getrennte und geregelte Ausgangsspannung. Leistungen bis ca. 300W. Nachteile: Uds des Transistors ≥ 2 • Ue. Gute magnetische Kopplung. Entmagnetisierungswicklung. Speicherdrossel notwendig. Telefon: 04298-3267 Fax: 04298-3268 info@hogenkamp-trafo www.hogenkamp-trafo.de Stand: 09/04 Transformatoren + Apparatebau Reiner Hogenkamp GmbH Halbbrücken- Durchflusswandler Vorteile: Eine galvanisch getrennte und geregelte Ausgangsspannung. Leistungen bis in den kW- Bereich Uds des Transistors = Ue Nachteile: Gute magnetische Kopplung. Aufwendige Ansteuerung der Schalttransistoren, Treibertransformator nötig. Halbbrücken- Gegentaktwandler Vorteile: Eine galvanisch getrennte und geregelte Ausgangsspannung Leistungen bis in den kW- Bereich Uds des Transistors = Ue Keine besonders gute magnetische Kopplung notwendig selbstsymmetrierend. Nachteile: Aufwendige Ansteuerung der Schalttransistoren, Treibertransformator nötig. Vollbrücken- Gegentaktwandler Vorteile: Eine galvanisch getrennte und geregelte Ausgangsspannung Leistungen bis viele kW Uds des Transistors = Ue Keine besonders gute magnetische Kopplung notwendig. Nachteile: Aufwendige Ansteuerung der Schalttransistoren. Treibertransformator nötig. Schaltzeiten müssen symmetrisch sein. Telefon: 04298-3267 Fax: 04298-3268 info@hogenkamp-trafo www.hogenkamp-trafo.de Stand: 09/04 Transformatoren + Apparatebau Reiner Hogenkamp GmbH Gegentaktwandler mit Paralleleinspeisung Vorteile: Eine galvanisch getrennte und geregelte Ausgangsspannung Leistungen bis einige 100W Uds des Transistors = 2 • Ue. Einfache Ansteuerung, Transistoren liegen auf Masse. Nachteile: keine besonders gute magnetische Kopplung notwendig. Schaltzeiten müssen symmetrisch sein. Gegentakt- Resonanzwandler Vorteile: Eine galvanisch getrennte und geregelte Ausgangsspannung. Leistungen bis viele kW. Uds des Transistors = Ue. Keine besonders gute magnetische Kopplung notwendig. Nachteile: Aufwendige Ansteuerung der Schalttransistoren, Treibertransformator nötig. Im Teillastbereich kann die Frequenz in den Hörbereich gelangen. Telefon: 04298-3267 Fax: 04298-3268 info@hogenkamp-trafo www.hogenkamp-trafo.de Stand: 09/04