Nicht nur vor Daumen lutschen und Nuckeln wird

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Zahngesundheit / Kieferorthopädie
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Sondcrvcröffcnt lichung
25. Scp1cmbcr 2015
Nicht nur vor Daumenlutschen und Nuckeln wird gewarnt
lers oder einer Nuckelflasche
beziehungsweise der vorzeitige Mikh·
zahnverlust durch Karies die
häufigsten Ursachen für Zahnfehlstel·
lungen und Kieferanomalien sind, ist
bekannt. Da die Frontzähne schon ab
1, 7 Gramm Druck reagieren, führen
auch schädliche Angewohnheiten sogenannte Habits -wie pennanentes
Einsaugen oder Beißen auf der Unter·
lippe, falsche Zungenlage oder
Mundatmung zu Zahn- und Kieferano­
malien. Dies ist aber vielen nicht
bewusst
Daher ist das frühzeitige Erkennen von
Fehlentwicklungen Aufgabe der Zahn­
mediziner. Sie sehen Kinder in der
Regel als Erste, im Idealfall bei Durch­
bruch der ersten lähne. Sie können
Eine frühzeitige Fehlentwicklung er­ selbst präventiv tätig werden und
kennen und behandeln ist sinnvoll. dann gegebenenfalls mit einem Kiefer­
Doch wer sorgt für entsprechende orthopäden zusammenarbeiten.
Schritte?
Dr. Joachim Kieferle, Riedlingen: Der Wie sehen solche vorbeugenden
Durchbruch der lähne bei heranwach­ Maßnahmen aus?
senden Kindern wird durch d� Kieferle: Einfache vorgefertigte Appa­
umgebenderi Weichteile und die Mus­ raturen können schädliche Ange­
kulatur gesteuert und hängt daher von wohnheiten stoppen und das funktio­
der korrekten Funktion von Zungen·, nelle Gleichgewicht wieder hetstellen.
Lippen- und Wangenmuskulatur ab. Das leitet die Selbstausheilung begin­
Dass deshalb Daumenlutschen oder nender Zahnfehlstellungen ein. Das
der zu lange Gebrauch eines Schnul- frühe Ausschalten dieser Probleme ist
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Dr. Heike Wille
Dr. Hermann Wille
der beste Weg, das volle Wachstum­
spotenzial der Kinder auszuschöpfen
und Hänseleien wie .Pferdegebiss·
oder .Hasenzähne· zu venneiden.
ersten bleibenden lähne kommen und
sich Auffalligkeiten zeigen, ist ein Be­
such beim Zahnmediziner dringend
geboten. Denn durch eine rechtzeitige,
relativ hannlose Korrektur kann ein
Gibt es noch weitere Mögllchkel­ späterer großer Eingriff vennieden
ten, schädliche Angewohnheiten werden.
zu beheben?
Dr. Johanna Kutz, Weingarten: Es ist Wie engagiert sind die Eltern bei
möglich, diese Habits - dazu zählt dieserVorsorge?
auch die Angewohnheit, die Zunge zu Eltern sind sehr aufmerksam. Der
stark nach vorne zu drücken, wodurch Zahnstellung wird viel Beachtung ge­
der Biss geöffnet wird - durch ver­ schenkt, schließlich wird die gesamte
schiedene Ubungen abzugewöhnen. Ausstrahlung eines Menschen dadurch
Dabei ist die Unterstützung durch Logo­ bestimmt.
päden, Physiotherapeuten, Osteopathen
und HNO-Ärzte sehr hilfreich. Zum Ein strahlendes Lachen mit perfekt
Wohle des Kindes ist also eine interdis· stehenden Zähnen Ist zweifellos
ziplinäre Zusammenarbeit gefragt. Im ein ästhetischer Anblick.Aber geht
Alter von vier bis fünf Jahren, wenn es bei der Korrektur nur um Schön­
Auffälligkeiten wie Kreuzbiss, !ruck· heit?
oder Vorlage des Unterlciefe,s Dr. Udo Lampert, Ravensburg: Natür­
vorhanden sind, sollte das Kind auch lich nicht. Die Gesundheit steht im
dem Zahnarzt oder Kieferorthopäden Vordergrund.Als Vertreter einer ganz­
heitlichen Zahnmedizin setze ich vor
vorgestellt werden.
allem auf die Bionator-Therapie. bei
Wann Ist der richtige Zeitpunkt für der körpereigene und weniger mecha­
einen kieferorthopädlschen Ein­ nische Krähe eine Rolle spielen.
Hierbei arbeiten wir mit losen Span­
griff?
Kutz: Darüber wird in der Fachwelt viel gen, was besonders in der
diskutiert. Aber ein wichtiger Zeit­ Frühbehandlung sehr effektiv ist. Da·
punkt ist der Zahnwechsel. Wenn die bei kann man dann beobachten, wie
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Das kindliche Gebiss reagiert schon auf geringen Druck mit Zahnfehlstellungen und
Kieferanomalien. Sch:idliche Verhaltensweisen sollten deshalb �gv�1��tto���t�
Zahnkorrektur vorgenommen wurde.
Immer mehr wünschen sich ein makel·
loses Gebiss. was nicht verwundert,
denn die gesellschaftliche Erwartungs­
haltung hinsichtlich eines ästhetischen
Erscheinungsbildes im Berufs- und Pri·
vatleben steigt stetig. Mittels
modernster Behandlungstechniken mit
ästhetischen Komfortbrackets, innen·
liegenden
Zahnspangen
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transparenten Alignerschienen können
wir unauffällige Lösungen anbieten.
FUr das Wohlbefinden ist ein intaktes
Gebiss unerf'as.slich. Zahnfehlstellun·
gen zu beheben, dient nicht nur dem
guten Aussehen, sondern auch der Vor­
beugung mit weitreichenden gesund·
heitlichen Effekten. Und das ist keines·
falls eine Frage des Alters.
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Auch Erwachsene tragen Immer
häufiger eine Spange. Was sind die
Gründe dafür?
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zufrieden, weil in ihrer Jugend keine
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sich auch die K'Orperhaltung verändert
und zum Beispiel die Mundatmung
von der gesunden Nasenatmung ab·
gelöst wird. Sie stimuliert wiederum
das Mittelgesicht und erhöht die Sau­
erstoffkonzentration im Blut. Dadurch
wird auch die Konzentrationsfähigkeit
gefordert. Was meines Erachtens zu
wenig beachtet wird: Viele Kinder mit
Konzentrationsstörungen wie ADHS
und ADS sind Mundatmer.
Führt eine lose Spange Immer zu
einem guten Ergebnis?
lampert: Bei erheblichen Zahnfehlstel­
lungen kommt diese lose Spange an
ihre Grenzen. In diesen fällen ist die
festsitzende Spange vorzuziehen. Aber
Funktionsregulierungen können mit
dem Bionator erreicht werden - und
das mit einem vergleichsweise gerin­
genAufwand. Die Bereitschaft zu einer
solchen ganzheitlichen Therapie als
Hilfe zur Selbsthilfe wird zuvor mit den
Eltern besprochen.
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Zahnmediziner raten zum frühzeitigen Kontrollbesuch, um Zahnfehlstellungen und Kieferanomalien zu vermeiden
Bei den alten Griechen hatte der Gott
Kairos die Hand im Spiel, wenn sie zum
richtigen Zeitpunkt das Richtige taten.
Vom Kairos spricht man noch heute,
wenn sich der ideale Zeitrahmen für
eine Handlung auftut. Zum Beispiel
auf dem Gebiet der Zahnheilkunde,
und vor allem, wenn es um Kinder
geht. Wie wichtig für ihre gesamte ge­
sunde Entwicklung der rechtzeitige
Besuch beim Zahnarzt oder auch beim
Kieferorthopäden ist, erldären hier die
Fachzahnärzte aus der Region. Denn
was frühzeitig ohne großen Aufwand
reguliert werden kann, erspart einen
späteren aufwendigeren Eingriff. Trotz­
dem gilt: Es ist nie zu spät für eine
Zahnregulierung.
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