Kuhfotos – Wie weit darf man gehen?

Werbung
Nachbearbeitung von Kuhfotos
Ergebnisse der Umfrage zur Nachbearbeitung von Kuhfotos
Kuhfotos –
Wie weit darf man gehen?
l Johanna Kampschulte
In der letzten Ausgabe der Fleckvieh-Welt haben wir zu einer Diskussion darüber
aufgerufen, ob die Nachbearbeitung von Kuhfotos am Computer („Photoshopping“)
sinnvoll ist oder allgemein akzeptiert wird und Sie nach Ihrer persönlichen Meinung
dazu gefragt.
Auf einem Fragebogen bestand die Möglichkeit, folgende Optionen anzukreuzen:
• Tierfotos dürfen überhaupt nicht manipuliert
werden
• Außer kleinen Korrekturen
(Halfterstricke, Helligkeit)
sollten die Fotos nicht
manipuliert werden
• Fotos dürfen manipuliert
werden, so wie es die
heutigen technischen
Möglichkeiten erlauben
Die Umfrage sorgte für viel
Resonanz und dafür möch-
ten wir Ihnen ganz herzlich
danken! Die Auswertung
Ihrer Antworten ergab, dass
60 % der Einsender der Meinung sind, kleine Korrekturen (Halfterstricke, Helligkeit) seien zulässig. 40 %
der Einsender kreuzten an,
Tierfotos sollten überhaupt
nicht manipuliert werden.
Um Ihnen zu zeigen, welche
Auswirkungen das Entfernen der Halfterstricke, das
Aufhellen der Umgebung
und ein eventuelles nachträgliches „Säubern“ des
Tieres auf die Ausstrahlung
eines Fotos hat, stellen wir
Ihnen hier einen „vorher –
nachher“ Vergleich vor. Die
BAYERN-GENETIK ist der
Meinung, dass solche kleineren Korrekturen durchaus
angebracht oder vertretbar
sind, denn sie tragen dazu
bei, dass das Foto schön
anzusehen ist. Einige Einsender äußerten die Sorge,
dass man denken könnte, es
wären auch noch andere
Dinge „optimiert“ worden,
wenn ein Halfter entfernt
oder die Tiere nachträglich
„gesäubert“ werden. Dies
werden wir definitiv nicht
tun – von jeglichen Veränderungen am Exterieur des
Tieres distanzieren wir uns
ausdrücklich, da sie nicht
unserer Überzeugung entsprechen.
Keiner der Einsender war dafür, größere „Verbesserungen“ an den Fotos vorzunehmen, einige Landwirte
schrieben uns sehr deutlich,
dass sie das als Betrug empfänden. Solche Fotos hätten
keine Aussagekraft.
Das bestärkt uns in unserer
Vorgehensweise, uns nicht
an die gängige Praxis anzupassen, nach der Kühe und
auch Bullen mit vielen Tricks
nachträglich am Computer
„aufgehübscht“ und an Idealvorstellungen angepasst
Vorher
Nachher
l Originalfoto.
l Halfterstrick und Kuhführer wurden entfernt, der Hintergrund wurde aufgehellt.
26
FLECKVIEHWELT 2/2014
Nachbearbeitung von Kuhfotos
werden. Es gibt heute Zeitschriften, in denen keine
Unterschiede mehr zwischen
den einzelnen Kühen zu sehen sind! Solche Fotos sind
in unseren Augen wertlos.
Ihre vielen Zusendungen
bestärken uns darin, weiter
mit Fotografen wie Hans
Menop, Thomas Gruber und
Rainer Schuhmann zusammenzuarbeiten, die alle eine
nachträgliche Bearbeitung
der Fotos ablehnen. Wir
schließen uns der Ansicht
des renommierten Tierfotografen Rainer Schuhmann an,
der sagt: „Nicht alles ist
gut und richtig, was im
Glauben modern zu sein
und im Zwang der Zeit
geschieht. Für langfristigen Erfolg ist Fachlichkeit
und Sachlichkeit eine bessere Grundlage als ein
Modetrend.“
Natürlich gibt es je nach Rasse unterschiedliche Standards, wie Tiere für die Fotos
vorbereitet und auf den Fotos
abgebildet werden. Aber auch
bei der Vorbereitung der Tiere
für den Fototermin halten wir
uns strikt an unser Versprechen, dass die Tiere lediglich
geschoren, gewaschen und
mit Öl, Puder und Glanzspray
behandelt werden.
Die Umfrageergebnisse bestätigen die Ansicht der BAYERN-GENETIK, dass die
Fleckvieh Welt real bleiben
muss und Tierfotos nicht
retuschiert werden sollten.
Sie zeigen uns, dass „echte“
Fotos bei Rinderhaltern durchaus einen Stellenwert haben.
Ein „aufgemotztes Hochglanzfoto“ bietet zwar mehr Blickfang und verbessert die Vermarktungschancen, es sagt
aber nichts über die Verer-
bungskraft und die wirklichen
Stärken und Schwächen eines
Tieres aus.
Schließen möchten wir mit
der Aussage eines Einsenders, die eigentlich unserer
Meinung nach alles auf den
Punkt bringt:
„Fleckvieh muss authentisch bleiben und nicht aussehen wie eine HF Kuh – es
wird eine Perfektion vorgetäuscht, die es nicht gibt,
die irreführt und den Betrachter täuscht.“
2. Preis:
Spermagutschein über
5 Portionen eines Spitzenbullen aus dem Angebot der
BAYERN-GENETIK GmbH
Gewinner:
Norbert Dahlmann,
Belenhorst
3. Preis:
Spermagutschein über
2 Portionen eines Spitzenbullen aus dem Angebot der
BAYERN-GENETIK GmbH
Unter allen Einsendern haben
wir folgende Preise verlost:
Gewinner:
Brunhilde Kastenmüller,
Ascholding
1. Preis:
4. - 10. Preis:
Die beste Kuh im Stall wird
von einem Profifotografen
fotografiert:
Je ein BAYERN-GENETIK Cap
mit eingesticktem Namen
Gewinner:
Josef Marx, Faistenau
Die Gewinner der Kappen
werden von uns per Post
benachrichtigt.

l Siegerfoto – 1. Preis: Die Mutumba-Tochter von Josef Marx/Faistenau aus dem Prüfeinsatz – eine rundum perfekte Fleckviehkuh.
Foto: Menop
FLECKVIEHWELT 2/2014 27
Herunterladen