Retinopathie bei Frühgeborenen

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Erfolgsaussichten
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Nach der Behandlung
Wie sind die Erfolgsaussichten?
Worauf muss weiterhin geachtet werden?
Auch Frühgeborene zeigen starke individuelle
Unterschiede, die eine absolute Erfolgsprognose unmöglich machen. Zahlreiche
Untersuchungen haben gezeigt, dass die
Koagulationsbehandlung im Vergleich zu nicht
durchgeführter Behandlung das Risiko für ein
schlechtes Sehvermögen um mindestens die
Hälfte reduziert. Alternativen zu diesen
Behandlungsmethoden gibt es nicht.
Kinder, die eine Koagulationsbehandlung
hatten, entwickeln häufiger eine Fehlsichtigkeit
(meist Kurzsichtigkeit) oder ein Schielen. Sollte
Ihr Kind ca. ein halbes Jahr nach dem
errechneten Geburtstermin zeitweise schielen
oder schon vorher ständig schielen, ist eine
augenärztliche Untersuchung erforderlich. Auch
in der Folgezeit sollten die Augen halbjährlich
auf Fehlsichtigkeit untersucht werden. Um
weitere Veränderungen der Netzhaut frühzeitig
zu erkennen, sind regelmäßige Kontrollen des
Augenhintergrundes sinnvoll.
In einigen Fällen kann bei unzureichender
Zurückbildung der Gefäßveränderungen eine
weitere Kälte- oder Laserbehandlung erfolgreich sein. Wenn es trotzdem zu einer
Netzhautablösung kommt, kann je nach
Situation eine Netzhaut- oder Glaskörperoperation sinnvoll sein. Dies muss dann im
Einzelfall besprochen werden.
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Kontakt
Klinik für Augenheilkunde
Krankenhaus Merheim
Ostmerheimer Strasse 200
51109 Köln
Tel.:
Fax:
E-Mail:
0221-8907-3809
0221-8907-3972
[email protected]
Patienteninformation
Kliniken der Stadt Köln gGmbH
51058 Köln
[email protected]
Die Informationen in diesem Flyer wurden mit großer
Sorgfalt zusammengestellt. Medizinisches Wissen
unterliegt aber einem ständigen Wandel, weswegen sich
auch die Beurteilung des dargestellten Krankheitsbildes
ändern kann.
 Amsterdamer Straße
 Holweide
 Merheim
Abbildung/Foto:
©Kliniken Köln, ©iStock/ Christian Wheatley
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Retinopathie
bei Frühgeborenen
Behandlungsmöglichkeiten
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Kriterien für eine Behandlung
Sehr geehrte Eltern,
Wann ist eine Behandlung erforderlich?
Ihr Kind wurde im Rahmen der augenärztlichen
Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung einer
Netzhauterkrankung (= Retinopathie) bei Frühgeborenen untersucht. Aufgrund des Untersuchungsbefundes wurde vom Augenarzt eine
Behandlung der Netzhaut empfohlen. Im
Folgenden möchten wir erklären, warum diese
Behandlung erforderlich ist und wie sie durchgeführt wird.
Zum besseren Verständnis empfehlen wir Ihnen
auch die Patienteninformation "Augenärztliche
Vorsorgeuntersuchung".
Zur einfacheren Beschreibung der Netzhauterkrankung wird eine Einteilung in Zonen und
Stadien vorgenommen. Die Zonen I bis III
beschreiben, welche Netzhautfläche bereits mit
Gefäßen versorgt ist. Ist nur die Netzhautmitte
mit Gefäßen versorgt (= Zone I Erkrankung), ist
das Risiko für eine Störung der normalen
Entwicklung viel höher als bei einer kleinen
Fläche unausgereifter Netzhaut (= Zone III
Erkrankung).
Netzhauterkrankung des Frühgeborenen
Bei einem Frühgeborenen haben die Blutgefäße
zum Zeitpunkt der Geburt die äußere Netzhaut
noch nicht erreicht. In einigen Fällen kommt es
zu einer Störung der normalen Gefäßentwicklung. Es kann ein überschießendes Gefäßwachstum einsetzen, bei dem die Netzhautgefäße ihre normalen Bahnen verlassen und in
den Glaskörper hineinwachsen. Als Folge kann
eine Netzhautablösung auftreten, die für das
Kind einen schweren Sehverlust bedeutet.
Die Stadien 1 bis 5 beschreiben die Ausprägung
der Netzhauterkrankung.
 Im Stadium 1 und 2 bestehen leichte
Netzhautveränderungen
 im Stadium 3 beginnen die Gefäße aus der
Netzhaut in den Glaskörper zu wachsen
 im Stadium 4 und 5 bestehen fortgeschrittene
Netzhautveränderungen mit
Netzhautablösung
„Plus disease“ ist ein zusätzliches Kriterium für
den Schweregrad der Erkrankung und beschreibt
eine vermehrte Gefäßschlängelung und Füllung
der Gefäße. Bei weiter zunehmendem Schweregrad kann „plus disease“ auch eine vermehrte
Gefäßfüllung der Regenbogenhaut, eine
Pupillenrigidität und Trübungen im Glaskörper
einschließen.
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Zeitpunkt der Behandlung
Von der Deutschen Augenärztlichen Gesellschaft
wird eine Behandlung empfohlen:
 in Zone I bei jedem Stadium mit „plus disease“
sowie bei Stadium 3 ohne „plus disease“
 in Zone II bei Stadium 3 mit „plus disease“ und
mittelschweren Gefäßwucherungen
 wenn eine Erkrankung rasch fortschreitet
Kann die Behandlung aufgeschoben werden?
Es besteht oft der Wunsch, die Augenbehandlung
etwas hinauszuschieben. Leider ist dies nicht
möglich. Da die Netzhauterkrankung relativ rasch
verläuft, sollte die Behandlung innerhalb der
nächsten Tage stattfinden. Geschieht dies nicht,
besteht die Gefahr, dass der optimale
Behandlungszeitpunkt verpasst wird und das
Risiko für bleibende Schäden erheblich steigt.
Was geschieht bei der Behandlung?
Damit sich die Fehlentwicklungen des
Gefäßwachstums zurückbilden, wird entweder mit
Kälte oder Laser die gefäßfreie Netzhaut
„vernarbt“ (Koagulation). Manchmal kann auch
mit Medikamenten wie z.B. Avastin® oder
Lucentis® mittels einer Injektion die
Gefäßneubildung gestoppt werden.
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Risiken der Behandlung
Weil die gefäßfreie Netzhaut stets in den
äußeren Bereichen der Netzhaut liegt, bedeutet
die Koagulation eine gewisse Verkleinerung des
Gesichtsfeldes. Die Zerstörung dieser
unentwickelten Netzhaut wird bewusst in Kauf
genommen, um die inneren Netzhautbereiche
funktionsfähig zu erhalten. Denn die inneren
Bereiche sind für eine gute Sehschärfe von
entscheidender Bedeutung. Man kann sagen,
dass die nicht entwickelte, gefäßfreie, äußere
Netzhaut zerstört wird, um die bereits
entwickelte, zentrale Netzhaut zu erhalten.
Deshalb schlägt man eine Behandlung nur dann
vor, wenn ohne Behandlung ein deutliches Risiko
für das Sehvermögen des Auges besteht.
Ist eine Vollnarkose erforderlich?
Bei jedem Frühgeborenen erfolgt vor der
Behandlung eine Absprache zwischen den
behandelnden Kinderärzten und den
Narkoseärzten. Eine Operation unter Vollnarkose
mit Intubation zur Überwachung Ihres Kindes
kann bedeutend schneller durchgeführt werden
und ist sicherer als eine Masken-Narkose oder
eine Behandlung in Sedation (medikamentöser
Schlaf). Über die Risiken der Vollnarkose werden
Sie vor der Operation durch die Narkoseärzte
aufgeklärt.
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