Quantenmechanik: Fragen zur QM 15.07.2013 Michael Czopnik Wissensfragen (a) Geben Sie die zeitabhängige und die stationäre Schrödingergleichung an und benennen Sie die auftretenden Größen. − − ~2 2 ∂ ψ(x, t) + V ψ(x, t) = Eψ(x, t) 2m x stationär ~2 2 ∂ ψ(x, t) + V ψ(x, t) = i~∂t ψ(x, t) 2m x zeitabhängig (b) Wie lauten die Kommutatorrelationen für Drehimpulse? [L̂a , L̂b ] = i~abc L̂c (c) Wie lauten die Eigenwertgleichungen für Drehimpulse? Welche Werte können die auftretenden Quantenzahlen im allgemeinen annehmen? n , n ∈ N0 2 m = −l, −l + 1, ..., l L̂2 |lmi = ~2 l(l + 1) |lmi L̂z |lmi = ~m |lmi l= (d) Geben Sie die Definition für einen hermiteschen Operator an.  = † (e) Beweisen Sie, dass die Eigenwerte eines hermiteschen Operators reell sind. ∗ hψ|Â|ψi = a hψ|ψi = hψ|† |ψi = hψ|Â|ψi = a∗ ⇒ a ∈ R Sommersemester 2013 Quantenmechanik Fragen zur QM (f ) Beweisen Sie, dass die Eigenvektoren eines hermiteschen Operators, die zu verschiedenen Eigenwerten gehören, orthogonal sind. Seien |ai , |bi Eigenvektoren, a, b Eigenwerte und  = † . Betrachten wir: hb|Â|ai = a hb|ai (1) Wir können auch schreiben ∗ hb|Â|ai = ha|Â|bi = b ha|bi∗ = b hb|ai (2) Subtrahiert man nun (2) von (1) ergibt sich 0 = (a − b) hb|ai Da a und b verschieden sind gilt (a − b) 6= 0 ⇒ hb|ai = 0 (g) Geben Sie die Unbestimmtheitsrelation für Ort und Impuls in einer Dimension an und definieren Sie die auftretenen Größen. ∆x · ∆p ≥ ~ 2 mit ∆x Ortsunschärfe, ∆p Impulsunschärfe und ~ = h/2π. (h) Interpretieren Sie die Unbestimmtheitsrelation: Was bedeutet diese für Orts- und Impulsmessungen? Die Unschärferelation ist eine Aussage über die minimale Unschärfe bei der Messung von zwei physikalischen Größen. Speziell gilt: Für eine in einem engen Bereich lokalisierte Wellenfunktion ψ(x, t) liegen die Ortsmesswerte in der Nähe von < x >; zugleich streuen die gemessenen Impulswerte in einem entsprechend weitem Bereich um < p > herum. Für eine in einem engen Bereich lokalisierte Wellenfunktion φ(p, t) liegen die Impulsmesswerte in der Nähe von < p >; zugleich streuen die gemessenen Ortswerte in einem entsprechend weiten Bereich um < x > herum. Beide Größen, Impuls und Ort, können durch eine Wellenfunktion nicht zugleich scharf definiert werden. Sie sind vielmehr in der durch die Unschärferelation beschriebene Weise unbestimmt. 2 Sommersemester 2013 Quantenmechanik Fragen zur QM (i) Leiten Sie die Kommutatorrelation für Ort und Impuls her; gehen Sie dabei von der Ortsdarstellung von Ort und Impuls aus. ~ [x̂, p̂]ψ(x, t) = i ∂ ∂ ~ x − x ψ(x, t) = − ψ(x, t) = i~ψ(x, t) ∂x ∂x i (j) Zur Zeit t0 befinde sich das quantenmechanische System im Energieeigenzustand |φn i. In welchem Zustand befindet es sich zur Zeit t > t0 ? i |φn (T )i = Û (t, 0) |φn i = e− ~ En t |φn i (k) Das quantenmechanische System befinde sich im normierten Zustand |ψi. Wie ist der Erwartungswert der Observablen  definiert? Welche Werte können bei einer Messung von  auftreten und mit welchen Wahrscheinlichkeiten? <  > = hα|Â|αi = X hα|an i an han |αi n = X an | han |αi |2 = n X an pn n (l) Geben Sie die Formeln für die Energieeigenwerte für die folgenden Probleme an: Teilchen im eindimensionalen unendlich hohen Kastenpotential, Teilchen im eindimensionalen harmonischen Oszillator, Wasserstoffatom. Kastenpotential harmonischer Oszillator Wasserstoffatom ~2 kn2 ~2 π 2 n2 = 2 2m 2mL 1 En = ~ω n + 2 2 µe En = − 2 2 2~ n En = (m) Es sollen zwei Spins s1 und s2 gekoppelt werden. Welche Werte kann der Gesamtspin annehmen? |s1 − s2 | ≤ S ≤ s1 + s2 Beispiel: 2 Spin 1/2 ⇒ S = 0, 1. 3 Sommersemester 2013 Quantenmechanik Fragen zur QM (n) Es sollen drei Spins s = 2 gekoppelt werden. Welche Gesamtspins kann ich erreichen und wie oft treten diese auf (Entartung)? Prüfen Sie die Dimension des Hilbertraumes. s1 + s2 2+2 +2 0 1 2 3 4 2 1,2,3 0,1,2,3,4 1,2,3,4,5 2,3,4,5,6 Wir erhalten also für die Entartung von S: S Entartung 0 1 1 3 2 5 3 4 4 3 Tabelle 1: Entartung von S 4 5 2 6 1 Sommersemester 2013 Quantenmechanik Fragen zur QM (o) Zwei Spins s = 1 sollen gekoppelt werden. Berechnen Sie die ClebschGordan- Koeffizienten für die Zustände mit Gesamtspin S = 2. Nachschauen liefert: Es gilt: 1 |20i = √ (|−11i + 2 |00i + |1 − 1i) 6 Wende darauf S− = S1− + S2− an √ S− |20i = ~ 6 |2 − 1i √ S− |−11i = ~ 2 |−10i √ S− |1 − 1i = ~ 2 |0 − 1i 1 ⇒ |2 − 1i = √ (|−10i + |0 − 1i) 2 Nochmal S− angewendet ergibt: |2 − 2i = |−1 − 1i. Somit lauten die fehlenden Clebsch Gordon Koeffizienten 1 hm1 m2 |2 − 1i = √ (δm1 −1 δm2 0 + δm1 0 δm2 −1 ) 2 hm1 m2 |2 − 2i = δm1 −1 δm2 −1 5