- Klinik Niedersachsen

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Aphasie-Regional-Zentrum
Klinik
Niedersachsen
Bad
Nenndorf
Aphasie-Regional-Zentrum Klinik Niedersachsen
Bad Nenndorf
Umgang mit Aphasikern
Aphasie ist eine Sprachstörung und keine geistige Behinderung
Ruhe Vermeiden Sie Nebengeräusche, da Betroffene oft leicht ablenkbar sind.
Zeit Lassen Sie den Betroffenen ausreden und vollenden Sie seine Sätze nicht.
Geduld Eine Gesprächspause muss kein Mitteilungsende sein.
Lebendigkeit Gestik und Mimik erleichtern es Betroffenen, Sprache zu verstehen.
Ansprache Signalisieren Sie Mitteilungsabsichten durch direkte Ansprache oder Berührung.
Blickkontakt Schauen Sie den Betroffenen direkt an.
Sprechweise Sprechen Sie langsam, betonen Sie Inhaltswörter und bilden Sie einfache Sätze.
Ernsthaftigkeit
Vermeiden Sie „Babysprache“.
Gesprächsstruktur Sprechen Sie nacheinander, nicht gleichzeitig.
Sprechpausen Erkundigen Sie sich, ob der Betroffene Sie verstanden hat.
Stärkung
Geben Sie positive Rückmeldungen.
Eingliederung Nicht ÜBER, sondern MIT dem Betroffenen reden.
Ermutigung Animieren Sie den Betroffenen, sich seinen Möglichkeiten entsprechend mitzuteilen.
Haltung Verzichten Sie auf Mitleidsbekundungen und Überbehütung.
Aphasie-Regional-Zentrum
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Bad
Nenndorf
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Aphasie ...
beeinträchtigt nicht das Denkvermögen
Häufigkeit und Ursache
Ca. 400.000 Menschen sind in Deutschland von Aphasie betroffen. Jährlich kommen ca. 80.000 Neuerkrankungen hinzu. Aphasie
(griech. “ohne Sprache“) beschreibt eine erworbene Sprachstörung infolge einer Hirnschädigung und kann symptomatisch z.B. nach
Schlaganfall
Hirntumor
Schädel-Hirn-Trauma
entzündlichen Hirnerkrankungen
auftreten.
Betroffene Funktionen
Sämtliche sprachliche Prozesse (sprechen, verstehen, lesen, schreiben, rechnen) können aufgrund von Aphasie in unterschiedlicher
Art und Schwere betroffen sein und das Kommunikationsverhalten beeinflussen sowie verändern.
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LESEN
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SCHREIBEN
• die Lesefähigkeit kann durch • Beeinträchtigungen beim Laut oder Wortverwechselungen Schreiben treten analog zu beeinträchtigt sein
denen des Sprechens in oft ähnlicher Schwere auf
• trotz erhaltener Lesefähigkeit
SPRECHEN
kann der Sinn des Erlesenen • unflüssiges Sprechweise - Satzabbrüche
nicht erfasst werden
• langsames, mühevolles Sprechen - Sprechanstrengung
• suchen nach Wörtern – Wortfindungsstörungen
• formale Fehler, gestörter Satzbau
• wiederholtes Äußern derselben Silben oder Wörter
• flüssige – überschießende Sprechweise
• sinnlose Aneinanderreihung einzelner Laute oder Silben
• Nebenbemerkungen (z.B.: „ich weiß“, u.a.)
• Lautverwechselungen (z.B. Faum statt Baum)
VERSTEHEN
RECHNEN
• Wortverwechselungen (z.B. Sohn statt Mann)
• häufig haben von Aphasie
• der Umgang mit Zahlen,
• Wortneuschöpfungen (z.B. Hausball)
betroffene Menschen Schwie-
wie auch der Umgang mit Buch-
rigkeiten, Kommunikations staben, kann in unterschiedlicher inhalte richtig zu erfassen und
Weise (benennen, lesen, schrei-
nachzuvollziehen – so kann es, ben) gestört sein – es kann z.B. vor allem bei längeren Gesprächs zu Problemen beim Umgang mit passagen, zu Unverständnis und der Uhr oder mit Geld kommen
Fehlinterpretationen kommen
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An Aphasie erkrankte Menschen ...
werden nicht alleine gelassen
Begleitsymptome
Begleitend zu Aphasien kann es infolge neurologischer Erkrankungen zu vielfältigen weiteren Einschränkungen kommen, die eine
selbständige Alltagsgestaltung zusätzlich erschweren. Häufig auftretende Begleitsymptome sind:
Körperlich Lähmungen, Störungen der Körperwahrnehmung (z.B. Temperaturen oder Schmerzen), gestörte Bewegungsplanung (Apraxie)
Logopädisch Sprechapraxien, Sprechstörungen (Dysarthrien), Schluckstörungen (Dysphagien)
Neuropsychologisch eingeschränkte Gedächtnis-, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsleistungen
Psychosozial Veränderung des Antriebs und des Gefühlslebens
Behandlung
Eine entsprechende sprachtherapeutische Behandlung sollte so früh wie möglich, bereits in der Akutklinik, einsetzen. Gemeinsam mit
anderen, aus der Grunderkrankung resultierenden therapeutischen Maßnahmen (z.B. Physio-, Ergotherapie, und Neuropsychologie),
bildet die Sprachtherapie ein interdisziplinäres Behandlungsnetz, welches den Betroffenen von Beginn der Erkrankung mit dem Ziel
begleitet, eine größtmögliche Selbständigkeit im Alltag wiederherzustellen.
Medizinische Abklärung der Grunderkrankung
Akutklinik
Beginn therapeutischer Maßnahmen
Einleitung weiterführender Rehabilitationsmaßnahmen
Anschlussrehabilitation
Ambulante Versorgung
Medizinische Rehabilitation
Intensive therapeutische Behandlung mit dem Ziel
der sozialen (und beruflichen) Wiedereingliederung
Weiterführung der therapeutischen Maßnahmen
bei noch vorhandener Indikation
Ärztliche Begleitung (z.B. durch den Hausarzt)
Fachliche Beratung und Selbsthilfe (z.B. Aphasie-Zentren)
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