Medizin der Zukunft

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Ausgabe 3 09/10
Das Magazin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein
Medizin der Zukunft
UNIVERSITÄTSKLINIKUM
Schleswig-Holstein
Blutspende
Blut spenden
hilft Leben retten
Sie sind zwischen 18 und
60 Jahre alt und gesund?
Dann kommen Sie zu uns!
Kiel
UK S-H ▪ Blutspendezentrum im CITTI-Park
Mühlendamm 1 ▪ 24113 Kiel ▪  0431-260 77 88
Mo. 7 - 11 Uhr
Di. 10 - 16 Uhr
Mi. 10 - 18 Uhr
Do. 13 - 19 Uhr
Fr. 13 - 18 Uhr
Sa. 1x Monat 8-12 Uhr
Lübeck
UK S-H ▪ Blutspende
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Mo. - Fr. 7- 10 Uhr
Di. + Mi. 14 - 19 Uhr (Neuspender bis 18 Uhr)
Sa. 1x Monat 9 -12 Uhr (Neuspender bis 11 Uhr)
www.blutspende.uk-sh.de
Editorial
Das Magazin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein
Liebe Leserin, lieber Leser,
unser UK S-H bleibt auf Kurs!
Die Mannschaft unserer Campuszentren ist jetzt komplett und hat
mit flachen Hierarchien und kurzen
Entscheidungswegen eine bislang
unbekannte Flexibilität erreicht. Auf
dem Campus Kiel, dem Campus
Lübeck und im campusübergreifenden Diagnostikzentrum schmieden
die Geschäftsführungen und Ärztlichen Direktoren Pläne für Partnerschaften, um die Vernetzung mit
anderen Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten voranzubringen und die Versorgung im Land
flächendeckend zu verbessern.
abstimmen können. Wir begegnen
damit den Herausforderungen der
Medizin des 21. Jahrhunderts für
Menschen, die immer älter und
deren Erkrankungen zunehmend
komplexer werden.
bekommt einen modernen HybridOP. Auf dem Campus Kiel eröffnet
der Anbau der Frauenklinik und
noch in diesem Jahr wird gleich nebenan das modernste OP-Zentrum
des Landes eröffnet.
Auch unsere Aktivitäten zur Modernisierung haben wir deutlich erhöht.
Auf unserem Campus Lübeck
haben wir kürzlich die endoskopischen Fächer zusammengelegt
und die Herz- und Gefäßchirurgie
Ziel dieser Anstrengungen ist es,
die exzellenten Ergebnisse unserer
Wissenschaft direkt in die Krankenversorgung einfließen zu lassen.
Ihr Vorstand
Unsere medizinischen Höchstleistungen fassen wir künftig in zehn
fachübergreifenden Kompetenzzentren zusammen, um die Erkennung und Behandlung noch individueller auf den einzelnen Patienten
(v.l.) Prof. Dr. Jens Scholz: Vorstandsvorsitzender, Christa Meyer: Vorstand für Krankenpflege
und Patientenservice, Peter Pansegrau: Kaufmännischer Vorstand.
das UK S-H ist als einziger Maximalversorger in Schleswig-Holstein
nicht nur verantwortlich für die
Sicherstellung der Behandlung,
die normale Krankenhäuser nicht
leisten können.
und Therapie möglich ist. Blicke in
die Zukunft gewähren die Themen
"Navigierte Operation" und "Molekulare Bildgebung". Das operative
Navigationssystem eröffnet neue
Behandlungmethoden und hilft, die
Sicherheit und Qualität der operativen Eingriffe zu verbessern.
Mit unglaublicher Dynamik sorgen
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
des Klinikums dafür, dass die Erkenntnisse der Forschung unmittelbar ans Krankenbett gelangen
und damit eine höchst individuelle,
auf die Bedürfnisse des einzelnen
Patienten abgestimmte Diagnostik
Das Molecular Imaging North
Competence Center (MOIN CC)
ermöglicht die Visualisierung chemischer Prozesse mit Hilfe modernster
radiologischer Verfahren und damit
bessere Heilungschancen. Weniger
spektakulär, aber für die persönliche
Versorgung zunehmend von Bedeu-
Liebe Leserin, lieber Leser,
tung ist die Pflegeforschung mit aktuellen Entwicklungen in der Praxis.
Ihr Oliver Grieve
Pressesprecher
3
Inhalt
Künstliche Linsen
schärfen den Blick
Modernste Verfahren für den
Ersatz fehlender Zähne
„Wir möchten eine
Lücke füllen“
Seite 9
Seite 13
Seite 25
Editorial
3
Reproduktionsmedizin: Weniger
Schwangerschaften nach Vorbehandlung mit Pille 16
Medizin und Wissenschaft
Ein neues Leben:
Lebendspende-Lebertransplantation
Künstliche Linsen schärfen den Blick
Nachrichten
Bunte Spende für die Kinderklinik
18
7
Sportverein unterstützt Krebsstation
18
9
Zusammenspiel zweier Gene entdeckt
18
Rheuma-Ambulanz bietet optimale Versorgung
11
Herzklappen-OP genießt Weltruf
24
Modernste Verfahren für den Ersatz
fehlender Zähne
13
UK S-H als familienfreundliches
Unternehmen zertifiziert
26
Schonende Behandlung für verletzte Gelenke
15
Tumor-Konsortium gestartet
28
Endometriose: Gutartig, aber schmerzhaft
17
MRT-fähiger Herzschrittmacher implantiert
28
Bessere Heilungschancen
durch genauere Diagnostik
19
Tumorzentrum zertifiziert
28
Navigation im OP:
Schonend und präzise
21
Jubilare
32
Personalien / Auszeichnungen 33
Porträt
„Neurologie beschäftigt sich mit dem
Wesen des Menschen“
23
Rätsel
34
Pflege
„Wir möchten eine Lücke füllen“
25
Blickpunkt
Zukunft und Ziele
Jede Kritik bietet die Chance zur Verbesserung
27
Die Macher im Hintergrund
29
Wie 35.000 medizintechnische
Geräte gemanagt werden
31
Impressum:
4
5
■ Herausgeber: UK S-H ■ Redaktionelle Gesamtleitung Vi.S.d.P.: Oliver Grieve (og)
■ Ständige redaktionelle Mitarbeiter: Anette Cornils (ac), Marlis Müller-Frommeyer (mmf), Bettina Krohn (bk), Guido Weinberger (gw)
■ Grafik: Martin Bergmann : www.dreiviertel11.de ■ Titelbild: Martin Bergmann, Guido Weinberger
Blickpunkt
Zukunft
und Ziele
Gemeinsam und tatkräftig die Herausforderungen der Zukunft anpacken und die
Ausrichtung auf medizinische und wissenschaftliche Exzellenz in enger Kooperation miteinander weiter vorantreiben – das haben sich das Universitätsklinikum
Schleswig-Holstein und die Universität zu Lübeck jetzt in einem Schulterschluss
auf die Fahnen geschrieben.
Mit Nachdruck wollen beide Seiten
die erfolgreiche Zusammenarbeit
ausbauen – ohne sich von den
Störfeuern der vergangenen Monate irritieren zu lassen.
Die geplante Schließung des Lübecker Medizinstudiengangs wäre
das Aus für die gesamte Universität
Lübeck gewesen. Nachdem es zu
massiven Protesten gekommen
war, ist der Erfolg nun endgültig
eingefahren. Der Blick richtet sich
nach vorne. Gemeinsame Ziele
sollen nach dem Willen aller Beteiligten die weitere Zusammenarbeit
bestimmen.
wollen wir jetzt die Aufgaben der
nächsten Jahre in Angriff nehmen
und die Chance für einen gemeinsamen Neubeginn nutzen.
Wichtigste Voraussetzung dafür:
Denken in größeren Dimensionen.
Alleingänge bringen uns nicht voran. Schließlich können durch den
Zusammenschluss der beiden Universitätsklinika in Kiel und Lübeck
jährlich Synergien in Höhe von
mehr als 20 Millionen Euro gehoben werden. Davon profitiert nicht
nur die die Krankenversorgung.
Nutznießer sind auch Forschung
und Lehre – und zwar gleichermaßen an beiden Standorten. Sie
befruchten sich gegenseitig und
sind in vielen Projekten, Kooperationen und Netzwerken miteinander
verflochten. Sie sichern mit geballter Kompetenz den hohen Qualitätsstandard der Wissenschaft in
Schleswig-Holstein. Beste Beispiele: Das Exzellenzcluster „Entzündung an Grenzflächen“, das an der
Universität zu Lübeck in Zusam-
Prof. Dr. Peter Dominiak
Präsident der Universität zu Lübeck
Prof. Dr. Jens Scholz
Vorstandsvorsitzender des UK S-H
Der Fortbestand der Universität
und der universitären Medizin in
Lübeck ist – nicht zuletzt durch
das beispielhafte und mitreißende
Engagement von Studierenden,
Professoren und Bürgern – gesichert. Zu Recht, denn Lübeck
erhält regelmäßig Bestnoten für die
Medizinerausbildung. Klar ist auch:
Lübeck und Kiel stehen nur gemeinsam für Spitzenmedizin und exzellente Forschung im Norden, nicht
einzeln und schon gar nicht als
Konkurrenten. Mit vereinten Kräften
5
Blickpunkt
menarbeit mit dem Forschungszentrum Borstel entstand, und der
Sonderforschungsbereich „Schlaf
und Gedächtnisbildung“.
Hier arbeiten Wissenschaftler
beider Standorte intensiv und
gewinnbringend zusammen. Ihre
international anerkannten Spitzenleistungen sind einer der Garanten
für die Konkurrenzfähigkeit des
Universitätsklinikums SchleswigHolstein, z.B. im zunehmenden
Wettbewerb um öffentliche und
private Drittmittel.
Exzellenzinitiative des Bundes
beteiligen. Die Präsidien haben
dazu eine gemeinsame partnerschaftliche Erklärung abgegeben.
Die Landesregierung hat ihre
Unterstützung für die innovativen
wissenschaftlichen Projekte bereits
zugesagt. Sie stellt in den kommenden zwei Jahren rund acht
Millionen Euro zur Vorbereitung von
Anträgen für die Exzellenzinitiative
II zur Verfügung.
Auch in Zukunft werden sich die
Universitäten in Kiel und Lübeck
engagiert und erfolgreich an der
Die Universität zu Lübeck hat einen
anspruchsvollen Struktur- und
Entwicklungsplan UniVision 2020
formuliert. Die schon in der Vergangenheit erfolgreich kooperierenden
Partner schließen sich noch enger
Prof. Dr. Peter Dominiak
Präsident der Universität zu Lübeck
Prof. Dr. Jens Scholz
Vorstandsvorsitzender des UK S-H
zu einem Wissenschaftscampus
Lübeck zusammen und beziehen
weitere Netzwerke mit ein. Die Universität betreibt die Umwandlung
zu einer Stiftungsuniversität.
Die Weichen für eine positive Entwicklung von Universitätsmedizin
und Spitzenforschung in SchleswigHolstein, für ein starkes UK S-H
und zwei autarke Medizinstandorte
mit jeweils eigenem Profil sind
also gestellt. Das Klinikum und
die Hochschule der Zukunft müssen keine Vision bleiben. Lassen
Sie uns gemeinsam weiter daran
arbeiten.
(v.l.) Multifunktionscenter (MFC), Uni-Mensa, Audimax und das Turmgebäude, das Wahrzeichen der Universität zu Lübeck
6
Medizin und Wissenschaft
Ein
neues Leben:
Lebendspende-Lebertransplantation
Die Lebertransplantation ist ein wichtiges lebensrettendes Operationsverfahren für Erwachsene und Kinder. Neben der postmortalen Spende werden auch
insbesondere Kindern Leberteile von lebenden Spendern verpflanzt. Mit 20
Lebendspende-Lebertransplantationen pro Jahr ist das Universitätsklinikum
Schleswig-Holstein, Campus Kiel, das erfolgreichste Leberlebendspende-Zentrum
in Deutschland und genießt internationalen Ruf.
Charlotta aus Ahrensburg ist erst
drei Jahre alt, hat aber schon einen
langen Leidensweg hinter sich. Das
kleine Mädchen litt an einem gutartigen Gefäßtumor an der Leber, der
gesundheitliche Probleme durch
die Mehrbelastung für das Herz bereitete. Daraufhin wurden ihr Teile
einer Leber aus einer postmortalen
Spende transplantiert.
„Charlotta war lange im Krankenhaus, teilweise habe ich mit meiner
Tochter sogar ein halbes Jahr in der
Klinik verbracht“, erzählt Mutter Nicole Estedt. Gemeinsam mit ihrem
zweiten Kind, das heute eineinhalb
Jahre alt ist, konnte sie zum Trost
der jungen Patientin rund um die
Uhr in der Klinik bleiben. „Es war
eine sehr schwierige Zeit für uns
alle, zumal ich damals unser zweites Kind noch gestillt habe“, erzählt
die 31-Jährige.
Transplantationsteam des UK S-H
nahm eine Lebendspende-Lebertransplantation mit der Mutter als
Spenderin vor. „Ich habe keinen
Moment gezögert, meiner Tochter
einen Teil meiner Leber zu spenden. Charlotta geht es endlich
wieder gut und auch ich habe die
OP gut verkraftet“, freut sich die
zweifache Mutter.
Die kleine Charlotta ist kein Einzelfall. In den letzten drei Jahren sind
im Interdisziplinären Transplantationszentrum des UK S-H, Campus
Kiel, unter Leitung von Prof. Dr.
Dieter Bröring, kommissarischer Direktor der Klinik für Allgemeine- und
Thoraxchirurgie, 61 Lebertransplantationen bei Kindern durchgeführt
worden, darunter 43 Lebendspende-Lebertransplantationen.
Der jüngste Empfänger war drei
Monate alt. Diese lebensrettenden
Maßnahmen werden bei unheilbaren
Inzwischen sind die Eltern überglücklich, denn Charlotta hat
gerade die zweite Lebertransplantation erfolgreich überstanden, die
aufgrund von Gefäßproblemen
notwendig wurde. Das pädiatrische
Prof. Dr. Martin Burdelski am Bett der frisch transplantierten Charlotta. Fotos: bk
7
Medizin und Wissenschaft
Leiden angewendet, wie Fehlanlagen von Gallengängen, die ohne
Transplantation zum Tode führen
würden. Mit einer 98-prozentigen
Erfolgsrate nähert sich das UK S-H
als erstes Klinikum in Deutschland
dem Idealwert einer 100-prozentigen Überlebensrate.
Normalerweise werden postmortale
Transplantationen von Organen
hirntoter Spender vorgenommen.
Bei Kindern wird häufig die Split-Lebertransplantation angewandt, bei
der durch die Teilung der gespendeten Leber eines Erwachsenen
zwei Transplantate entstehen.
Bei der Lebendspende-Lebertransplantation hingegen spendet ein
gesunder Erwachsener einen Teil
seiner eigenen Leber einem auf die
Transplantation wartenden Patienten. „Dabei wird dem erwachsenen
Spender ein Teil des linken Leberlappens entnommen und dem
Kind implantiert. Die Leber des
Spenders wächst im Umfang nach“,
erklärt Prof. Dr. Burdelski, Leiter der
pädiatrischen Transplantation.
„Die Vorteile der LebendspendeLebertransplantationen liegen vor
allem in der Planbarkeit der Operation und der geprüften hervorragenden Organqualität“, sagt der
Spezialist. Außerdem zeigten neueste Untersuchungen sogar eine
geringere Rate chronischer Abstoßungen. Zudem werde die ungewisse Wartezeit auf ein geeignetes
Spenderorgan verkürzt. Die ist
für Eltern und Angehörige extrem
belastend. Die Kinder selbst leiden
durch Krankheit, Entwicklungsverzögerungen und den langen
Klinikaufenthalt.
Zum Schutz des Spenders darf eine
Leber-Lebendspende allerdings
nach dem Deutschen Transplantationsgesetz nur dann durchgeführt
werden, wenn kein geeignetes
postmortales Spenderorgan zur
Verfügung steht. Als Lebendspender können nach der Ethikkommission lediglich die Eltern, Verwandte
oder emotional sehr nahe stehende
Personen in Frage kommen. Wenn
der Spender die medizinischen
und moralischen Voraussetzungen
erfüllt, werden vor der Transplantation ausführliche Untersuchungen
und psychologische Gespräche
durchgeführt.
Anschließend laufen die Vorbereitungen für die Transplantation beim Empfänger und für die
Organentnahme beim Spender
parallel. Bei der Operation werden
dem Spender die entsprechenden
Lebersegmente entnommen und
dem Empfänger sofort implantiert.
Der Klinikaufenthalt umfasst für den
Spender, je nach Anzahl der gespendeten Lebersegmente und der
körperlichen Konstitution, ein bis
zwei Wochen, für den Empfänger
sind es drei bis vier Wochen.
„Häufig behalten wir unsere Patienten zur Nachsorge längere Zeit
vor Ort, beispielsweise im Ronald
McDonald Haus, da sie aus ganz
Deutschland und dem Ausland ins
UK S-H kommen“, erklärt Prof. Dr.
Burdelski und fügt hinzu: „Unsere
jungen Patienten können schon bald
ein fast normales Leben führen.“
Bettina Krohn
Weitere Informationen:
Klinik für Allgemeine Pädiatrie
Campus Kiel
Leiter der Transplantation:
Prof. Dr. Martin Burdelski
Tel.: 0431 597- 39 59
Fax: 0431 597- 39 66
Die kleine Charlotta und ihre Mutter Nicole sind wohlauf. Nicole Estedt hatte ihrer Tochter
einen Teil ihrer Leber gespendet.
8
Medizin und Wissenschaft
Künstliche Linsen
schärfen den Blick
Zunehmende Sehschwäche und das Gefühl, wie durch einen Schleier zu sehen
– das sind Symptome des Grauen Stars. Die Katarakt, so der medizinische Fachbegriff, kann verschiedene Ursachen haben. Meistens ist die Linsentrübung jedoch
altersbedingt. Eine Operation stellt die Sehschärfe wieder her. In der Klinik für
Augenheilkunde am Campus Lübeck benötigen die Ärzte dafür nur einen winzigen
Schnitt von 1,8 Millimetern Länge. Rund 1.000 Patienten werden hier jährlich operiert. Oberärztin PD Dr. Swaantje Peters erläutert im Gespräch mit „forum“ Ursachen, Diagnose und Therapie des Grauen Stars.
Frau Dr. Peters, woher kommt eigentlich der Begriff Grauer Star?
Welche Ursachen hat
der Graue Star?
PD Dr. Swaantje Peters: Früher
wurde der Graue Star erst erkannt und behandelt, wenn die
Linse schon so getrübt war, dass
sie tatsächlich grau aussah. Die
Patienten konnten dann nur noch
sehr schlecht sehen und bekamen
einen starren Blick. Man vermutet,
dass daher der Ausdruck „Star“
stammt.
In den meisten Fällen entsteht
der Graue Star durch das Alter. Er
kann aber auch durch eine Verletzung des Auges oder durch eine
Infektion des ungeborenen Kindes
im Mutterleib ausgelöst werden.
Das ist aber äußerst selten.
Wie wird der Graue Star
medizinisch definiert?
Der Graue Star ist eine Trübung
der Augenlinse. Wenn man sich
vorstellt, dass man in einem Fotoapparat die Linse so einfärben würde, so dass das Licht nicht mehr
durchdringen kann, dann entspricht
das in etwa dem, was beim Grauen
Star im Auge passiert.
sich der Graue Star bemerkbar
machen. Wenn man also in der
Nähe langsam wieder besser
ohne Lesebrille auskommt, kann
das ein Zeichen für einen beginnenden Grauen Star sein.
Anhand welcher Symptome
macht sich der Graue Star für
den Patienten bemerkbar?
Das Sehen wird nach und nach
trüber und schlechter. Farben
werden etwas dunkler und lassen
sich nicht mehr so gut voneinander unterscheiden. Die Umwelt
wirkt wie mit einem bräunlichen
Schleier überzogen. Viele Patienten werden auch sehr blendungsempfindlich, z.B. beim
Autofahren. Auch durch eine zunehmende Kurzsichtigkeit kann
PD Dr. Swaantje Peters und ihre Kollegen
operieren jährlich rund 1.000 KataraktPatienten. Fotos: gw
9
Medizin und Wissenschaft
Wann sollte man als Patient
einen Arzt aufsuchen?
Wenn man subjektiv das Gefühl
hat, sich durch das schlechtere
Sehen beeinträchtigt zu fühlen. Der
Zeitpunkt ist individuell unterschiedlich. Es gibt Patienten, die sich sehr
schnell eingeschränkt fühlen, wenn
die Sehstärke nachlässt. Andere
wiederum tolerieren ein vermindertes Sehvermögen viel länger. Das
ist natürlich auch immer abhängig
davon, welche Tätigkeiten man
ausübt, ob man z.B. noch berufstätig ist oder ob man Dinge zu tun
hat, bei denen scharfes Sehen
sehr wichtig ist. Auch wer viel liest,
wird sich wahrscheinlich schneller
beeinträchtigt fühlen.
Kann man denn auch den Zeitpunkt verpassen, an dem der
Graue Star noch zu operieren ist?
Behandeln kann man den Grauen
Star jederzeit. Wenn man allerdings
sehr, sehr lange wartet, dauert die
Operation länger und das Auge
braucht länger, um sich nach der
OP zu erholen. Als Faustregel gilt,
dass man sich operieren lassen
sollte, bevor der Graue Star tatsächlich sichtbar wird.
PD Dr. Swaantje Peters
10
Eine Operation ist ja die einzige
Behandlungsmöglichkeit beim
Grauen Star. Wie läuft der Eingriff ab?
Der Eingriff findet ambulant unter örtlicher Betäubung statt und
dauert etwa zehn Minuten. Es wird
ein kleiner Schnitt gemacht - Standardgröße meistens 2,75 Millimeter. Wir arbeiten allerdings aufgrund
der sehr modernen Ausstattung in
unserer Klinik mit Kleinstschnitten
von nur 1,8 Millimetern. Das hat
für die Patienten den Vorteil, dass
die Wunde schneller heilt und die
Rehabilitationszeit sich verkürzt.
Die getrübte Linse wird mit Ultraschall zerkleinert und abgesaugt
und eine neue Kunstlinse aus Acryl
wird eingelegt.
Sie bieten in Ihrer Klinik die Behandlung mit Speziallinsen an.
Wodurch unterscheiden sie sich
von den herkömmlichen Linsen?
Die herkömmlichen Linsen sind
monofokal. Für die Nähe braucht
der Patient eine Lesebrille. Wir
bieten akkomodative Linsen und
Multifokallinsen an, die ein gleichmäßig gutes Sehen im Nah- und
Fernbereich ermöglichen. Sie passen sich den verschiedenen Entfernungen an. Das Auge braucht
allerdings – wie bei einer Gleitsichtbrille – eine gewisse Zeit, um
sich daran zu gewöhnen. Darüber
hinaus verwenden wir torische Linsen, mit denen wir gleichzeitig den
Grauen Star beseitigen und eine
Hornhautverkrümmung ausgleichen können. Patienten, die nach
einer erfolgreichen Star-Operation
eine weitere Verbesserung ihrer
Sehqualität wünschen, können wir
spezielle asphärische, multifokale
oder torische Zusatzlinsen einsetzen. Sie werden zwischen die
bereits vorhandene Kunstlinse und
die Iris implantiert. Die Kosten für
alle Speziallinsen müssen die Patienten in der Regel selbst tragen.
Was müssen die Patienten nach
der OP beachten?
Die Patienten können die Klinik
in der Regel noch am Tag der
OP verlassen. Das Auge wird mit
einem Verband geschützt, der am
nächsten Tag entfernt werden kann.
Dann muss das Auge mit Tropfen –
einer Mischung aus Antibiotika und
Cortison – nachbehandelt werden.
In den ersten drei bis vier Wochen
sollte man darauf achten, dass kein
Schmutz ins Auge gerät. Sechs
Wochen sollte man auf Schwimmen
und Saunagänge verzichten.
Müssen die künstlichen Linsen
irgendwann erneuert werden?
Nein, die Linsen halten für den
Rest des Lebens. Der Graue Star
tritt auch nicht erneut auf. Das
einzige, was passieren kann, ist ein
sogenannter Nachstar. Die hintere Kapsel, in der die Kunstlinse
liegt, kann nach einiger Zeit wieder
etwas eintrüben. Der Patient spürt
das dadurch, dass sich das Sehen
nach anfänglicher Besserung etwa
im Laufe eines Jahres allmählich
wieder verschlechtert. Der Nachstar
wird dann mit Laser behandelt.
Interview: Marlis Müller-Frommeyer
Weitere Informationen:
Klinik für Augenheilkunde
Campus Lübeck
Tel.: 0451 500 - 30 90
Medizin und Wissenschaft
Rheuma-Ambulanz bietet
optimale Versorgung
Rund 48.000 Menschen leiden in Schleswig-Holstein an entzündlich-rheumatischen Erkrankungen, bundesweit sind es fast 1,6 Millionen. In der Rheuma-Ambulanz von Deutschlands erster Entzündungsklinik hat jeder Patient Anspruch auf
eine optimale Versorgung seiner komplexen Erkrankung. Das neue Zentrum am
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein führt Spezialisten unterschiedlicher Fachgebiete am Campus Kiel zusammen.
Täglich suchen Menschen den Arzt
auf und erfahren die niederschmetternde Diagnose: Rheuma. Damit
aber ist alles gesagt und nichts.
Denn Rheuma als eigenständiges
Krankheitsbild gibt es gar nicht.
Hinter dem Begriff stecken vielmehr
über 200 Krankheitsformen. Wer
an Rheuma leidet, klagt meist unter
Gelenkschmerzen. Doch auch
Symptome, wie sie sonst bei einem
grippalen Infekt auftreten, können
durch eine rheumatische Erkrankung hervorgerufen werden.
werden ausschließlich elektronisch
gespeichert, der Patient erhält noch
am Tag seiner Behandlung den Brief
für den niedergelassenen Arzt.
Im Zentrum Entzündungsmedizin
finden sich Entzündungsexperten
aus den Fachbereichen Magen-
Darm, Niere, Leber und Lunge,
Rheumatologie, Kardiologie und
Immunologie sowie Ärzte aus der
Autoimmunsprechstunde der Hautklinik. Alle Ambulanzen laufen über
eine zentrale Anmeldung. Es gibt
eine gemeinsame Sprechstunde,
gemeinsame Blutabnahme und
„Die Krankheit kommt meist schleichend und ist komplex“, sagt Prof.
Dr. Johann Schröder, Leiter der
Entzündungsklinik in Kiel.
Das Entzündungszentrum vereint
acht Fachbereiche in einem Haus
und ist in dieser Form einmalig in
Deutschland. Die Patienten haben
alle Spezialisten an einem Ort. Lange Wege, auf denen Patienten mit
ihren Befunden von einem Arzt zum
anderen geschickt werden, gehören
der Vergangenheit an. Und auch
Patientenakten in der herkömmlichen Form gibt es nicht. Die Akten
Alina Gräff (vorne) und Dina Quitzau bei der Laborarbeit: Die Medizinisch-Technische-Assistentin
schneidet unter ultraviolettem Licht aus dem DNA-Gel Fragmente aus. Fotos: bk
11
Medizin und Wissenschaft
Prof. Dr. Johann Schröder untersucht BettinaRegina Wanko. Die 42-jährige Patientin erkrankte vor acht Jahren schwer an Rheuma.
gemeinsame Therapieräume. Auch
auf dem Campus Lübeck, allerdings nicht in einem eigenen Haus.
Besonders schwierige Fälle werden
wöchentlich gemeinsam in sogenannten Fallkonferenzen besprochen. „Wir betrachten den Patienten ganzheitlich, einschließlich
seiner psychischen Probleme.
Darüber hinaus arbeiten wir mit den
Grundlagenforschern zusammen“,
nennt Schröder die Vorteile.
Die Großambulanzen bilden
zusammen mit der Grundlagenforschung des Exzellenzclusters
Entzündungsforschung das Exzellenzzentrum für Entzündungsmedizin. Auch die Wissenschaftler
sind in der Entzündungsklinik
angesiedelt und können z.B.
Merkmale im Blut finden, die auf
weitere Entzündungen oder einen
besonders schweren Verlauf der
Krankheit hinweisen. Die Wege
12
sind kurz, neue Erkenntnisse und
Wirkstoffe aus der Forschung
kommen dem Patienten sofort
zugute. „Es ist wichtig, dass wir
alle an einem Strang ziehen, um
die bestmögliche Behandlung für
unsere Patienten zu erzielen“,
sagt Prof. Dr. Johann Schröder.
Die Entzündungsmechanismen
sind bei so unterschiedlichen
Krankheiten wie Schuppenflechte
(Psoriasis), chronischer Darmentzündung (Morbus Crohn) oder
koronarer Herzkrankheit verblüffend ähnlich. Patienten haben oft
an mehreren Stellen im Körper
Entzündungen, z.B. leiden Patienten mit Schuppenflechte überdurchschnittlich oft auch an einer
chronischen Gelenkentzündung.
Rund 120 Patienten werden täglich von 15 Ärzten ambulant in der
Entzündungsklinik behandelt, fast
die Hälfte davon in der RheumaAmbulanz. Die Zuwachsraten
steigen nach Aussage des Rheumatologen kontinuierlich. Prof. Dr.
Schröder verweist damit auf das
Versorgungsdefizit.
Derzeit gibt es in Deutschland
750 Rheumatologen, die Fachgesellschaft fordert jedoch 1300
Fachärzte für die Versorgung
von 1,6 Millionen Patienten, von
denen 0,8 Prozent an rheumatoider Arthritis (Gelenkschmerzen),
0,6 Prozent an Morbus Bechterew
(Versteifung der Wirbelsäule) und
0,2 bis 0,3 Prozent an klassischen
Autoimmunerkrankungen wie Lupus erythematodes oder Sklerodermie leiden. Eine weitere Zahl:
Rheuma ist weiblich. An rheumatoider Arthritis erkranken doppelt
so viele Frauen, bei Lupus erythematodes ist das Verhältnis sogar
10:1.
Dabei ist die Ursache der Erkrankung noch nicht vollständig
erforscht. Bei vielen Formen von
Rheuma wird vermutet, dass eine
genetische Veranlagung zur Ausbildung der Erkrankung vorliegt.
Kommen zu dieser genetischen
Disposition andere auslösende
Faktoren z.B. falsche Ernährung,
Übergewicht, höheres Lebensalter, Infektionen und Rauchen
hinzu, wird die Entstehung von
Rheuma begünstigt. So haben
Raucher beispielsweise ein zwanzigfach höheres Risiko an rheumatoider Arthritis zu erkranken als
Nichtraucher.
„Jeder kann Rheuma bekommen“,
sagt Prof. Dr. Johann Schröder.
Die gute Nachricht: Während vor
30 Jahren Ärzte der Krankheit oft
hilflos begegneten, hat sich in den
vergangenen zehn Jahren eine
phänomenale Entwicklung abgezeichnet.
„Wir können heute sehr viel erreichen. Das ist ein großes Glück.“
Rheuma sei zwar noch nicht
heilbar, aber dank modernster
Medikamente gut behandelbar. Ziel
sei es, die immer wieder durchbrechende Entzündungsbereitschaft
des Körpers zu dämpfen, um so
den Patienten so lange wie möglich
in Remission zu halten, sprich über
einen längeren Zeitraum oder gar
dauerhaft beschwerdefrei.
Auf die Frage nach den Perspektiven antwortet der Rheumatologe
spontan: „Noch besser werden,
damit wir für alle rheumatischen
Erkrankungen Lösungen anbieten
können.“
Bettina Krohn
Weitere Informationen:
Entzündungsklinik
Campus Kiel
Tel.: 0431 597- 51 51 / - 59 01
Fax: - 56 10
Medizin und Wissenschaft
Modernste Verfahren für den Ersatz fehlender Zähne
Mit einem fehlenden Zahn muss sich heute keiner mehr abfinden:
Für den Ersatz fehlender Zähne hat Prof. Dr. Matthias Kern, Direktor
der Klinik für Zahnärztliche Prothetik, Propädeutik und Werkstoffkunde,
Campus Kiel, das weltweit bekannte Verfahren einflügeliger vollkeramischer
Klebebrücken entwickelt.
Ein fehlender Zahn im Frontzahnbereich birgt nicht nur funktionale,
sondern vor allem auch ästhetische Probleme. Konservative Methoden schließen die Zahnlücke
mit Implantaten oder Brücken, bei
denen die benachbarten Zähne
als Träger des Brückengliedes
überkront werden. Kinder und
Jugendliche tragen bis zum Alter
von 20 Jahren Teilprothesen, weil
bei ihnen bis zum Abschluss des
Kieferwachstums keine Implantate eingesetzt werden.
Zur Verbesserung der Technik der
Adhäsivbrücken entwickelte Klinikdirektor Prof. Dr. Matthias Kern die
Methode der einflügeligen Adhäsivbrücke und beschrieb sie 1996
als erster. „Bei diesem Verfahren
reicht ein Pfeilerzahn als Halteelement aus, da er durch die Adhäsivtechnik und den einen Klebeflügel
kaum geschwächt wird“, erklärt
Kern. Das neue Brückenglied
bewege sich immer mit dem einen
Alleine in Deutschland sind davon
sieben Prozent betroffen: Die
oberen seitlichen Schneidezähne
sind entweder nicht angelegt oder
die Patienten haben einen Frontzahn durch einen Unfall verloren.
Mit sogenannten Adhäsivbrücken,
auch Klebebrücken genannt,
können in der Klinik für Zahnärztliche Prothetik, Propädeutik und
Werkstoffkunde am Campus Kiel
Einzelzahnlücken im Frontzahnbereich ohne Platten, Klammern
oder Kronen geschlossen werden
und das schon bei Kindern ab
zehn Jahren.
Oberarzt Dr. Sönke Harder führt modernste Behandlungen für den Ersatz fehlender Zähne
durch. Fotos: bk
13
Medizin und Wissenschaft
können Lücken einzelner Schneideund Eckzähne im Oberkiefer und bis
zu zwei nebeneinander liegender
im Unterkiefer überbrückt werden.
„Voraussetzung ist allerdings, dass
die Zähne, die als Pfeiler dienen sollen, gesund sind und keine Karies,
Kronen oder Füllungen aufweisen“,
sagt der Mediziner.
Prof. Dr. Matthias Kern, Direktor der Klinik
für Zahnärztliche Prothetik, Propädeutik und
Werkstoffkunde, entwickelte das weltweit bekannte Verfahren einflügeliger Klebebrücken.
Pfeilerzahn, dadurch sei die Belastung der Klebung sehr gering. „Ein
spezieller Kleber und ein spezielles
Behandlungsverfahren sorgen dafür,
dass sich der Flügel nicht löst“,
ergänzt Prof. Dr. Kern.
In der Klinik für Zahnärztliche
Prothetik, Propädeutik und Werkstoffkunde am Campus Kiel werden
jährlich rund 30 Patienten mit einflügeligen Adhäsivbrücken versorgt. Es
Zum Patientenkreis gehören überwiegend Kinder und Jugendliche,
die zu jung für Implantate sind
und Erwachsene, bei denen aus
unterschiedlichen Gründen keine
Implantate eingesetzt werden. Die
Behandlung mit der einflügeligen
Adhäsivbrücke ist weitgehend
schmerzfrei und erfordert in der
Regel drei Sitzungen. Allerdings
werden die Kosten noch nicht von
allen gesetzlichen Krankenkassen
getragen. Eine preiswertere Alternative ist die Behandlung durch
Studenten der Klinik.
Die Studenten der Zahnmedizin in
Kiel führen alle bekannten Arten
von Zahnersatz wie Kronen, Brücken, Implantate und Prothesen und
modernste Behandlungen für den
Ersatz fehlender Zähne durch, wie
die einflügeligen Adhäsivbrücken.
Im Seitenzahnbereich fertigen sie
metallfreie vollkeramische Kronen
aus hochfesten Keramiken, die ästhetisch hochwertiger und gleichzeitig preisgünstiger sind als Goldkronen. Auch dieses Verfahren ist das
Ergebnis intensiver Forschungsarbeiten. „Bei der Patientenbehandlung werden die Studenten und ihre
Arbeiten von erfahrenen Klinikärzten
begleitet. Wer das Angebot durch
Studenten wahrnimmt, muss allerdings eine Behandlungsdauer von
mindestens einem Semester einplanen“, erklärt Dr. Sönke Harder,
Oberarzt und klinischer Kursleiter.
Literatur:
„Leitfaden zur Indikation, Werkstoffauswahl, Vorbereitung und
Eingliederung von vollkeramischen
Restaurationen“ – 49,40 Euro
ISBN: 3000171959
Bettina Krohn
Weitere Informationen:
Klinik für Zahnärztliche Prothetik,
Propädeutik und Werkstoffkunde
Campus Kiel
Patientenanmeldung unter
Tel.: 0431 597- 28 58 / -28 68
Sekretariat Prof. Kern unter
Tel.: 0431 597- 28 74
Mit einem fehlenden Zahn muss sich heute keiner mehr abfinden. Durch eine einflügelige Klebebrücke kann die Zahnlücke geschlossen werden.
14
Medizin und Wissenschaft
Schonende Behandlung
für verletzte Gelenke
Gesunde Gelenke sind eine wichtige Voraussetzung für körperliche Aktivität, Bewegungsfreiheit und Belastbarkeit. Wenn Gelenke z.B. durch einen Unfall oder beim
Sport verletzt wurden und ein Knorpelschaden entstanden ist, müssen die Ärzte abwägen, wie der Defekt am effektivsten zu behandeln ist. Schnell kann nämlich aus
einer zunächst begrenzten Verletzung eine schmerzhafte Arthrose werden.
Die Unfallchirurgen am Campus
Lübeck operieren Knorpelschäden
mit einer besonders schonenden
und wirksamen Technik, die sie
selbst mit entwickelt haben.
„Wir arbeiten mit einem neuen
Therapieansatz, bei dem wir mit
nur einer Operation das Gelenk
reparieren können“, erläutert PD
Dr. Justus Gille, Oberarzt in der
Klinik für Chirurgie des Stütz- und
Bewegungsapparates, Sektion
Unfallchirurgie, das neuartige
Verfahren, das bisher nur in ganz
wenigen Kliniken in Deutschland
eingesetzt wird.
begonnen werden kann“, sagt PD
Dr. Gille. Seit mehreren Jahren
wird die neue Technik im UK S-H
angewendet. „Die Ergebnisse
sind sehr vielversprechend“, freut
sich der Unfallchirurg. Die Patienten – sie kommen aus dem
gesamten Bundesgebiet – schätzen das Verfahren, weil es nur
eine OP erfordert. Im Gegensatz
hierzu mussten bei der herkömmlichen Knorpelzelltransplantation
in einem ersten Eingriff zunächst
Knorpelzellen entnommen werden, die dann außerhalb des
Körpers angezüchtet und in einer
zweiten OP transplantiert wurden.
Häufig besteht neben der Knorpelpathologie ein weiterer Gelenkschaden, der in der gleichen
operativen Sitzung behoben
werden kann. Meniskusschäden
können arthroskopisch behandelt werden. Bei Instabilitäten
des Bandapparates wie z.B. bei
den unter Sportlern gefürchteten
Kreuzbandrissen wird transarthroskopisch eine Ersatzplastik
vorgenommen.
Bei der als AMIC (Autogene
Matrixinduzierte Chondrogenese) bezeichneten Technik bohrt
man während eines minimalinvasiven Eingriffs kleine Löcher in den Knochen. Dadurch
werden Stammzellen aktiviert,
neue Knorpelzellen zu bilden.
Eine Kollagenmembran dient als
Gerüst, an dem die Zellen „andocken“ können. Neues Knorpelgewebe kann entstehen. „Nach der
OP muss man das Gelenk dann
vier bis sechs Wochen schonen,
bevor mit dem Belastungsaufbau
PD Dr. Justus Gille erklärt das neue Verfahren zur Behandlung von Gelenkverletzungen.
Foto: mmf
15
Medizin und Wissenschaft
zum Verletztenartenverfahren der
Berufsgenossenschaften zugelassen. Hierfür steht eine eigene Station des Berufsgenossenschaftlichen
Unfallkrankenhauses Hamburg
für Arbeits- und Wegeunfälle zur
Verfügung.
Aktuell ist die Klinik für Chirurgie
des Stütz- und Bewegungsapparates unter der Direktion von
Prof. Dr. Christian Jürgens als
„Überregionales Trauma-Zentrum“
zertifiziert worden. Die Deutsche
Gesellschaft für Unfallchirurgie hat
damit die hervorragende Qualität
der unfallchirurgischen Versorgung am UK S-H bestätigt.
Timo Neumann, ehemaliger Innenverteidiger des VfB Lübeck, ließ sich von den Unfallchirurgen
am Campus Lübeck am Kniegelenk operieren. Mit einem Trikot bedankte er sich bei PD Dr.
Justus Gille (li.) und Chefarzt PD Dr. Andreas Paech für den gelungenen Eingriff.
Neben dieser innovativen Behandlung von Gelenkschäden
bietet die Sektion das gesamte
Spektrum der Unfallchirurgie von
der Akuttraumatologie bis zur
Wiederherstellungschirurgie auf
höchstem Niveau an. „Patienten
können an 365 Tagen, 24 Stunden
täglich mit jeder Verletzung zu uns
kommen“, betont PD Dr. Andreas
Paech, Chefarzt der Sektion. „Das
schließt eine Prellung ebenso wie
eine schwere Verletzung z.B. nach
einem Autounfall ein.“ Jährlich
werden hier rund 2.000 Patienten
stationär und ca. 10.000 Patienten
ambulant versorgt. Die Unfallchirurgie umfasst 60 Betten und ist
Die Klinik bietet durch PD Dr. Gille
eine Spezialsprechstunde an, die
sich mit Schäden rund um das
Gelenk (Knorpel, Bänder, Meniskus) beschäftigt. Sie findet jeden
Dienstag und Donnerstag statt.
Um vorherige telefonische Terminabsprache (0451 500 - 20 03)
wird gebeten.
Marlis Müller-Frommeyer
Nachrichten
Reproduktionsmedizin:
Weniger Schwangerschaften nach Vorbehandlung mit der Pille
Den meisten Patientinnen, die sich
einer Kinderwunschbehandlung
unterziehen, wird vor Beginn der
Therapie die kurzfristige Einnahme
von oralen Kontrazeptiva („Antibabypille“) verordnet. Durch diese
Vorbehandlung können die weiteren Schritte der assistierten Reproduktion besser terminiert werden.
Wird die Pille abgesetzt, stellt sich
eine Menstruation ein und die
Stimulation der Eierstöcke kann beginnen. Der Zeitpunkt der Eizellentnahme und des Embryotransfers
lassen sich nun exakt planen. Doch
diese international gängige Praxis
hat offenbar negative Auswirkungen
16
auf die Schwangerschaftsrate. Das
haben Gynäkologen der Klinik für
Frauenheilkunde und Geburtshilfe,
Campus Lübeck, herausgefunden.
In einer Studie mit den Daten von
insgesamt 1343 Frauen konnten
Prof. Dr. Georg Griesinger und
seine Kollegen zeigen, dass die
Chance, schwanger zu werden,
nach Vorbehandlung mit oralen
Kontrazeptiva um 20 Prozent sinkt.
Von den 670 Frauen mit Pillen-Vorbehandlung wurden 141 schwanger. Bei den 673 Frauen, die keine
Vorbehandlung erhielten, betrug
die Zahl der Schwangerschaften
177. „Warum das so ist, können
wir noch nicht sagen“, erklärt Prof.
Griesinger. „Es ist möglich, dass
bestimmte Wirkstoffe der Pille die
Gebärmutterschleimhaut beeinflussen und der Embryo sich deshalb
schlechter einnisten kann“, vermutet der Reproduktionsmediziner.
Im Kinderwunschzentrum am Campus Lübeck verzichtet man generell auf die Vorbehandlung mit der
Pille. „Das ist nur in wenigen Fällen
sinnvoll, z.B. wenn eine Patientin
überhaupt keine Menstruation hat.
Hier kann die Pille als Auslöser
wirken“, erläutert Prof. Griesinger.
© Emmanuelle Guillou - Fotolia.com
Medizin und Wissenschaft
Endometriose:
Gutartig, aber schmerzhaft
Endometriose ist eine gutartige und meist chronisch verlaufende Erkrankung, bei
der sich Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut im Bauchraum ansiedeln. Die
Krankheit ist oft von starken Schmerzen begleitet und gilt als eine der wichtigsten
Ursachen für ungewollte Kinderlosigkeit.
Prof. Dr. Daniela Hornung, Klinik für
Frauenheilkunde und Geburtshilfe
am Campus Lübeck, hat sich auf
Diagnose und Therapie der Endometriose spezialisiert. „Rund zehn
Prozent aller Frauen zwischen 18
und 50 Jahren sind von der Erkrankung betroffen“, berichtet die Leitende Oberärztin und stellvertretende
Direktorin der Klinik. „Weil Endometriose aber auch unter Gynäkologen
immer noch zu wenig bekannt ist,
dauert es im Schnitt neun Jahre,
bis die Patientinnen die Diagnose
bekommen."
Die international anerkannte Endometriose-Expertin arbeitet zurzeit
mit Kollegen an der Entwicklung
eines Bluttests, der die Diagnose
erheblich vereinfachen und vielen
Patientinnen eine lange Leidenszeit
ersparen soll. Erste vielversprechende Ergebnisse hat Daniela
Hornung bereits auf Kongressen
in Melbourne und Rom vorstellen
können. „Bis der Test reif für die
klinische Anwendung ist, werden
allerdings noch einige Jahre vergehen“, räumt die Gynäkologin ein.
Endometriose kann in unterschiedlichen Ausprägungen auftreten. Die
versprengten Herde sind manchmal
nur stecknadelkopfgroß, können sich
aber auch zu größeren, blutgefüllten
Zysten entwickeln. In schweren Fällen kann es zu Zystenbildung in den
Eierstöcken und zur Schädigung von
Nachbarorganen wie Darm und Blase kommen. Manche Patientinnen
haben keine oder nur leichte Symptome, oft ist die Erkrankung aber mit
krampfartigen Schmerzen während der Menstruation verbunden.
Auch über chronische Bauch- und
Rückenschmerzen wird berichtet.
Endometriose erfordert häufig operative Eingriffe und kann die Lebensqualität der erkrankten Frauen ganz
erheblich beeinträchtigen.
werden. „Betroffene Frauen sollten
sich unbedingt in einer zertifizierten
Klinik operieren lassen“, rät die Gynäkologin. Bei Endometriose-Patientinnen mit Kinderwunsch erhöht sich
die Chance, schwanger zu werden,
nach erfolgter Therapie deutlich.
Im vergangenen Jahr wurden am
Campus Lübeck 250 Endometriose-Patientinnen aus dem gesamten
norddeutschen Raum behandelt.
Die Klinik ist seit 2007 als Endometriose-Zentrum der höchsten Stufe
zertifiziert.
Marlis Müller-Frommeyer
Wie Endometriose entsteht, ist noch
weitgehend ungeklärt. Es gibt daher
keine Möglichkeit, die Erkrankung
ursächlich zu behandeln. Die Therapie besteht in der operativen Entfernung der Herde, an die sich eine
längerfristige Hormonbehandlung
anschließen kann. „Dabei ist die OPQualität besonders bei schwergradiger Endometriose von ganz
entscheidender Bedeutung“, betont
Prof. Hornung. Problematisch wird
die Operation immer dann, wenn die
Endometriose zu Verwachsungen im
Bauchraum geführt hat und die Gefahr besteht, dass durch die Entfernung der Herde Organe beschädigt
International anerkannte Expertin für Endometriose: Prof. Dr. Daniela Hornung
17
Nachrichten
Bunte Spende für die
Kinderklinik
Sportverein unterstützt
Krebsstation
Zusammenspiel zweier
Gene entdeckt
Spenden für das Projekt zur Verschönerung der Kinderklinik am
Campus Kiel sammelte die Künstlerin Ines Ramm anlässlich ihrer
Veranstaltung „Offenes Atelier“
unter dem Motto „Kunst im Garten“.
Für die kleinen Besucher standen
Papier, Farbe und Pinsel bereit.
Einige der kleinen Künstler haben
ihre Bilder ebenfalls gespendet. Die
„Galerie Visuell“ aus Kiel und die
„TurboMed EDV GmbH“ stellten
Bilderrahmen und Passepartouts
zur Verfügung, damit die Bilder
ansprechend präsentiert werden
können. Gerhard Witte von der
Pflegedienstleitung der Kinderklinik
nahm die Spende und die Werke
der kleinen Künstler freudig in
Empfang. „Das ist ein Glücksfall für
uns, denn die Wände im Eingangsbereich der Kinderklinik sind seit einiger Zeit weiß und leer“, sagte er.
Mit der Geldspende sollen weitere
Maßnahmen zur Verschönerung
der Kinderklinik in Angriff genommen werden. Ines Ramm hofft, mit
der Aktion auch andere zu motivieren, dieses Projekt zu unterstützen.
Mit 2.000 Euro unterstützt der
Sportverein ESV Hansa Lübeck
e.V. die Kinderkrebsstation am
Campus Lübeck. Uwe und Marion
Chantré, Vereinsvorsitzender und
Jugendwartin des ESV Hansa,
übergaben die Spende in der Klinik
für Kinder- und Jugendmedizin an
Klinikdirektor Prof. Dr. Egbert Herting und Oberarzt PD Dr. Christoph
Härtel. Der Verein hatte auf einem
Sportfest zu seinem 50-jährigen
Bestehen für die Station gesammelt. Die onkologische Station
der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Campus Lübeck, betreut
ihre jungen Patienten über lange
Zeiträume. Meist sind sie – mit Unterbrechungen – bis zu ein Jahr in
stationärer Behandlung. Prof. Herting erklärte, dass die Spenden von
engagierten Bürgern und Vereinen
von besonderer Bedeutung sind:
„So können wir die betroffenen
Familien während der Behandlung
ihrer Kinder unbürokratisch und
spontan unterstützen. Den Kindern
können wir mit dem Geld auch
konkrete Wünsche erfüllen.“
Mit der Erforschung genetischer
und molekularer Ursachen einer
Gruppe von Bewegungsstörungen,
den Dystonien, befasst sich ein
von der DFG gefördertes Gemeinschaftsprojekt der Sektion für Klinische und Molekulare Neurogenetik
der Klinik für Neurologie (Leitung:
Prof. Dr. Christine Klein) und des Institutes für Humangenetik (Direktorin: Prof. Dr. Gabriele Gillessen-Kaesbach) am Campus Lübeck. Eine
Dystonie ist durch unwillkürliche
Muskelkontraktionen charakterisiert,
die zu sich wiederholenden Bewegungen und/oder Haltungen führt.
Mittlerweile wurden Gene entdeckt,
bei denen Veränderungen der
Bausteinfolge eine Dystonie auslösen können. Neuste Erkenntnisse
aus den Arbeitsgruppen unter der
Leitung von PD Dr. Katja Lohmann
und Dr. Frank Kaiser zeigen ein
Zusammenspiel von zwei Dystonieverursachenden Genen innerhalb
der Zellen. Dies ist von Interesse,
da es hilft, die Entstehung einer
Dystonie besser zu verstehen und
neue Therapieansätze aufzuzeigen.
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Medizin und Wissenschaft
„Wir erforschen bessere
Heilungschancen durch
genauere Diagnostik“
Die molekulare Bildgebung ermöglicht eine genauere Diagnostik und damit individuellere Therapien und bessere Heilungschancen. Um dieses innovative Verfahren
zu entwickeln und weiterzuführen, ist die Technologie- und Kooperationsplattform
für Forscher und Unternehmen MOIN CC gegründet worden. Projektleiter Prof. Dr.
Claus-Christian Glüer, Leiter der Klinik für Diagnostische Radiologie, Campus Kiel,
erläutert, was dahinter steht.
Was bedeutet molekulare
Bildgebung?
Prof. Dr. Glüer:
Mediziner und Naturwissenschaftler in der radiologischen Diagnostik arbeiten daran, neuartige
Bildgebungsverfahren zu entwickeln. Wir haben zur Erkennung
von Erkrankungen auf der einen
Seite die Labordiagnostik. Mit
ihrer Hilfe lassen sich Krankheiten
sehr genau bestimmen, es ist
aber häufig schwer zu erkennen,
wo der Krankheitsherd genau
sitzt. Auf der anderen Seite
haben wir die bildgebende bzw.
radiologische Diagnostik. Diese
reagiert nicht so empfindlich wie
die Labordiagnostik auf kleinste
Krankheitsherde, zeigt dafür aber
exakt den lokalen Ursprung. Die
molekulare Bildgebung kann man
sich vereinfacht als Kombination
dieser beiden Untersuchungsverfahren vorstellen. Sie ermöglicht
eine sehr sensitive und gleichzeitig sehr ortsspezifische Diagnostik.
Wie funktioniert das in der
Praxis?
Dem Patienten wird ein so genannter Marker gespritzt, der
aus einem bildgebenden Teil und
einem zielfindenden Teil besteht.
Nehmen wir beispielsweise einen
Tumor: Hier dockt sich ein Molekül an den Tumor an, das zum
Beispiel aus einem zielfindenden
Antikörper und einem signalgebenden „leuchtenden“ Molekül
besteht. Dieses Signal kann vom
Mediziner über Techniken wie
Ultraschall, nuklearmedizinische
Verfahren oder Magnetresonanztomographie (MRT) erkannt
werden.
Wird dieses Verfahren schon
umgesetzt?
Wir haben einige einsetzbare
Medikamente zur Bildgebung wie
schwach radioaktive Marker für
Tumoren, die in der PositronenEmissions-Tomographie (PET)
eingesetzt werden. Im MOIN CC
arbeiten wir daran, die vorhandenen Marker zu verbessern.
Zudem entwickeln wir weitere, um
für jedes Messverfahren, wie beispielsweise Ultraschall, die beste
Diagnostikmethode zu erhalten.
Was bedeutet MOIN CC?
MOIN CC „Molecular Imaging
North Competence Center“, geht
aus einer Kooperation mit dem
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf hervor und ist das neue
Prof. Dr. Claus-Christian Glüer leitet das
Projekt MOIN CC. Fotos: bk
19
Medizin und Wissenschaft
Kompetenzzentrum der molekularen Bildgebung für Wissenschaft
und Wirtschaft an der ChristianAlbrechts-Universität (CAU) zu
Kiel und zudem eine neuartige
Technologie- und Kooperationsplattform für Forscher und Unternehmen.
kamente wird unterstützt und der
Therapieerfolg früher erkannt. Wir
gehen auf dem Weg zur Therapiekontrolle, die vor allem für die
Entwicklung neuer Medikamente
von besonderer Bedeutung ist,
einen großen Schritt nach vorne.
Was heißt das für die Medizin?
Welche Forschungsprojekte
umfasst MOIN CC?
Wir führen in den nächsten drei
Jahren sieben gleichberechtigte
Projekte durch, sechs am Campus Kiel und eins am Campus
Lübeck. Ein Projekt ist die intraoperative Bildgebung, das ich
am obigen Beispiel des Tumors
erkläre: Entfernt ein Chirurg einen
Tumor, ist es häufig schwierig,
das gesunde Gewebe genau zu
erkennen. Mit dem neuen Marker
wird das komplette Tumorgewebe
sichtbar gemacht, auch in der Tiefe, und kann vollständig entfernt
werden. Ein weiteres, therapie­
orientiertes Projekt beschäftigt
sich mit der Medikamentenwirksamkeit bei Entzündungen von
Blutgefäßen. Auf dem Campus
Lübeck geht es um bakterielle
Infektionen bei orthopädischen
Prothesen.
Welche Forschungsziele
verfolgen Sie?
Die Projekte des MOIN CC sind
praktisch für alle Krankheitsbilder
von Bedeutung, wir konzentrieren
uns vor allem auf die Krebs- und
Entzündungsforschung – die Bereiche, in denen an der CAU und
am UK S-H führendes Know-how
vorliegt. Die Verfahren der molekularen Bildgebung versprechen,
die radiologische Diagnostik in
vielerlei Hinsicht zu verbessern:
Krankheitsursachen können
genauer unterschieden werden,
die Auswahl der richtigen Medi-
20
Mit der Forschung übertragen wir
Grundlagenwissen in medizinische Diagnostik und Therapien.
Zu den Entwicklungen gehören
Medikamente, Medizintechnik,
biotechnologische Produkte und
Serviceleistungen. Das ist hochaktuell und auch für Medizintechnikunternehmen und die Biotechnologie- und Pharmaindustrie
interessant. Bisher beteiligen
sich bereits neun Firmen an dem
Projekt.
investieren wir in hochtechnische
Nachweisgeräte. Hierzu gehört
beispielsweise ein MRT für die
Kleintierbildgebung, denn wir
sammeln Erfahrungen mit Tieren,
bevor wir in die klinische Phase der
Medikamententwicklung gehen.
Für die Durchführung der Projekte
werden wir unser Team von sieben
auf 15 - 20 Mitarbeiter erweitern.
Welchen Wunsch haben Sie
persönlich für das MOIN CC?
Wir möchten das Wissen unseres
Teams und der vielen Experten
des UK S-H zusammen bringen,
damit wir bei unseren Patienten
die besten und aktuellsten Diagnose- und Therapieverfahren
anwenden können und so deren
Heilungschancen verbessern.
Interview: Bettina Krohn
Wie wird das Projekt gefördert?
Das Land fördert MOIN CC mit
einer Gesamtfördersumme von
8,2 Mio Euro. Damit wird die
Infrastruktur für ein Netzwerk
zwischen Hochschulen und
Wirtschaft geschaffen, um den
Wissenstransfer in der Region
und das wirtschaftliche Wachstum
nachhaltig zu fördern. Zudem
schaffen wir eine Expertenplattform für die medizinische Fakultät, die auch von anderen Fakultäten genutzt werden kann. Damit
erhält Kiel eine außergewöhnliche
Ausgangsposition im Norden.
Welche Investitionen wurden
ermöglicht?
Wir haben ein neues Labor auf
gut 300 Quadratmeter Laborfläche und weitere Büroflächen
nahe des Botanischen Gartens
auf dem Campus der CAU in
Kiel aufgebaut, das wir am 20.
September beziehen. Ferner
Prof. Dr. Claus-Christian Glüer entwickelt
neuartige Bildgebungsverfahren.
Weitere Informationen:
MOIN CC
Campus Kiel
Prof. Dr. Claus-Christian Glüer
Tel.: 0431 597 - 31 56
Fax: 0431 597 - 31 27
www.moincc.de
Medizin und Wissenschaft
Navigation im OP: Schonend und präzise
Die Leber ist das wichtigste Organ des Stoffwechsels im Körper. Sie ist von vier
Gefäßsystemen durchzogen und variiert individuell in Form und Größe. Ein falscher
Schnitt z.B. bei einer Tumorentfernung hätte schwerwiegende Folgen für den Patienten. In der Klinik für Allgemeine Chirurgie am Campus Lübeck erproben Ärzte
jetzt den Einsatz eines Navigationssystems, mit dem millimetergenau operiert
werden kann. Das gelingt mit neuester 3D-Technik.
Minimal-invasive Operationen sind
für Patienten besonders schonend
und komplikationslos. Winzige
Schnitte reichen, um das Operationsbesteck und eine Kamera in
den Bauchraum einzuführen. „An
der Leber sind solche Eingriffe
aber auch für erfahrene Chirurgen
immer noch eine Herausforderung“, räumt Oberarzt Dr. Markus
Kleemann ein. Der Operateur
braucht viel Vorstellungsvermögen,
denn er sieht das Organ auf dem
Monitorbild während der OP nur
zweidimensional und kann es nicht
wie bei einem konventionellen
Eingriff abtasten. Viele Leber-Operationen – vor allem komplizierte
Fälle – werden daher weiterhin mit
Bauchschnitt durchgeführt. Das soll
sich jetzt ändern.
umgesetzt werden kann. Möglich
wird das durch den Einsatz dreidimensionaler Bilder, die die Firma
MeVis aus Bremen mit einer speziellen Technik aus vorher erhobenen CT- oder MRT-Daten von der
Leber des Patienten erstellt. „Diese
virtuellen 3D-Aufnahmen werden
während der Operation mit dem
Ultraschall verknüpft und auf die
reale Situation übertragen“, beschreibt Dr. Kleemann das weitere
Verfahren.
Ein Computerprogramm errechnet,
wie der Tumor optimal entfernt
werden kann und plant die Schnittführung vor dem Eingriff. Das
Die Chirurgen am Campus Lübeck
haben u.a. in Zusammenarbeit
mit dem Institut für Robotik und
Kognitive Systeme (Direktor Prof.
Dr. Achim Schweikart) ein Navigationsassistenzsystem entwickelt, mit
dem die minimal-invasive Entfernung von Lebertumoren präziser
Prof. Dr. Hans-Peter Bruch und Dr. Markus Kleemann (rechts) verfolgen auf dem Monitor
die Position der Instrumente im Bauchraum.
21
Medizin und Wissenschaft
Dr. Markus Kleemann. Foto: mmf
Navigationssystem unterstützt den
Chirurgen bei der Positionierung
seiner Instrumente und zeigt an,
wo er schneiden muss. Er kann auf
dem Bildschirm verfolgen, ob er sich
auf der richtigen Linie befindet und
eventuell Korrekturen vornehmen.
Um optimale Ergebnisse zu erzielen, müssen das 3D-Modell der
Leber und die Leber des Patienten auf dem OP-Tisch möglichst
deckungsgleich sein. „Hier gab es
bisher Probleme, denn die Leber ist
weich und verändert ihre Form, z.B.
durch die Atmung oder die Liegeposition des Patienten“, erklärt Markus Kleemann. Mit Unterstützung
von Prof. Dr. Bernd Fischer, Institut
für Mathematik an der Universität
zu Lübeck, wird derzeit daran geforscht, diese Formveränderungen
zu kalkulieren und in die intraoperative Planung einzubeziehen. Die
3D-Planung kann aber bereits während der OP aktualisiert werden für
den Fall, dass ein weiterer Tumor
während des Eingriffes entdeckt
wird, der in den Bilddaten vor dem
Eingriff noch nicht erkennbar war.
„Das update dauert etwa zwei Minuten. Dann ist die genaue Position
des Tumors berechnet und die
neuen Daten werden in das Navigationssystem eingelesen“, sagt
der Chirurg. Diese bahnbrechende
Technik wird bisher nur am UK S-H,
Campus Lübeck, eingesetzt.
Für die Patienten bieten sich
enorme Vorteile. „Wir können damit
Patienten operieren, die schon
mehrmals voroperiert sind oder
deren Tumor eine ungünstige Lage
hat. Auch das Restvolumen der Leber ist deutlich besser einzuschätzen. Wir können vorher berechnen,
wie viel Lebergewebe nach der
Entfernung des Tumors übrig bleibt“,
betont der Mediziner. 0,5 Prozent
des Körpergewichts an gesundem
Lebergewebe sind nötig, damit die
Leber ihre Aufgaben erfüllen kann.
Sonst droht ein Leberversagen, das
schwerwiegende Folgen haben kann.
Im Rahmen einer klinischen Studie
(ProNaviC I) unter der Leitung von
Klinikdirektor Prof. Dr. Hans-Peter
Bruch und Dr. Markus Kleemann
untersuchen die Chirurgen jetzt
die Genauigkeit der Bildübertragung während eines operativen
Eingriffs. Die weltweit erste Studie
dieser Art wird zusammen mit den
Universitätskliniken Hamburg, Berlin, Mainz und Düsseldorf durchgeführt und dient der Zulassung der
entwickelten Geräte.
Marlis Müller-Frommeyer
Weitere Informationen:
Klinik für Allgemeine Chirurgie
Campus Lübeck
Tel.: 0451 500 - 20 01
Kompetenz – von Mensch zu Mensch!
Das Uniklinikum deckt als einziges Krankenhaus der
Maximalversorgung in Schleswig-Holstein das gesamte
Kompetenz-Spektrum der modernen Medizin ab. Und wir?
Tragen als kompetente Dienstleistungsexperten der Gesundheitswirtschaft unseren Teil zum Maximum bei. Mit
umfassenden Services, die mehr Raum für Pflege bieten
und damit auch eine schnelle Genesung fördern.
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Porträt
„Neurologie beschäftigt sich mit dem
Wesen des Menschen“
Prof. Dr. Thomas Münte ist neuer Direktor der Klinik für Neurologie am Campus
Lübeck. Dass er Neurologe werden würde, hatte sich für den 50jährigen Mediziner
bereits in den ersten Semestern seines Studiums in Göttingen abgezeichnet.
Prof. Dr. Thomas Münte fühlte sich
sofort von den neurologischen und
neurowissenschaftlichen Themen
besonders angezogen. Ein anderthalbjähriger Studienaufenthalt in
San Diego, USA, bestärkte ihn in
seiner Entscheidung für das Fach.
„Alles was das Gehirn anbelangt,
hat mit dem eigentlichen Wesen des
Menschen zu tun. Hirnerkrankungen
sind insofern etwas besonderes,
weil sie das Wesen des Menschen
direkt betreffen. Sie ziehen die Gefühle, das Gedächtnis, die Sprache
in Mitleidenschaft“, beschreibt Prof.
Münte seine Faszination für die
Neurologie. Bevor er den Ruf nach
Lübeck bekam, war Thomas Münte
nach seiner Facharztausbildung in
Hannover und einem zweijährigen
Forschungsaufenthalt in den USA elf
Jahre lang an der Universitätsklinik
Magdeburg tätig, wo er die Abteilung
Neuropsychologie leitete. Parallel
dazu arbeitete er am International
Neuroscience Institute in Hannover. Nach Lübeck zu kommen, hat
ihn u.a. deshalb gereizt, weil ihn
die Kombination aus Neurowissenschaft und Endokrinologie im
Sonderforschungsbereich „Schlaf
und Gedächtnis“ interessiert. „Diese
Verknüpfung halte ich für sehr
zukunftsweisend und ausbaufähig“,
meint der neue Klinikdirektor.
Prof. Müntes Schwerpunkt liegt im
klinischen Bereich auf Demenzen
und neuropsychologischen Einschränkungen bei Erkrankungen
wie Parkinson oder Schlaganfall.
Wissenschaftlich beschäftigt er sich
u.a. mit der funktionellen Bildgebung
von höheren Hirnfunktionen und
mit kognitiver Elektrophysiologie.
In einem aktuellen, kliniknahen
Forschungsprojekt stehen Patienten
im Mittelpunkt, die an motorischen
Systemerkrankungen leiden. Ziel ist
es, ihre Störungen mit bildgebenden
Verfahren und elektrophysiologischen Methoden näher zu beschreiben. Darüber hinaus arbeiten Prof.
Münte und seine Mitarbeiter auch
an grundlagenwissenschaftlichen
Aspekten und gehen der Frage
nach, wie Belohnungen und Bestrafungen das menschliche Verhalten
steuern. Noch seien die Möglichkeiten für neurowissenschaftliche
Forschung auf internationalem
Niveau am Campus Lübeck allerdings begrenzt, räumt der Mediziner
ein. Große Hoffnungen setzt er in
den vom Wissenschaftsrat jetzt gebilligten Bau des „Center for Brain,
Behavior and Metabolism“ (CBBM).
Unter dem Dach des CBBM sollen
optimale Bedingungen für die verhaltensorientierte Gehirnforschung
geschaffen werden. U. a. wird den
Wissenschaftlern hier ein spezieller
Kernspintomograph zur Verfügung
gestellt, der ausschließlich Forschungszwecken dient. Neben den
Neurologen werden u. a. auch Wissenschaftler aus der Medizinischen
Klinik I, deren Direktor, Prof. Dr.
Hendrik Lehnert, das Projekt CBBM
maßgeblich forciert hat, die neuen
Labore nutzen. Das CBBM umfasst
ein Investitionsvolumen von 38 Mio.
Euro und wird auf dem Lübecker
Campus errichtet. Die Fertigstellung
ist für 2013 geplant.
Marlis Müller-Frommeyer
Neuer Klinikdirektor: Prof. Dr. Thomas Münte
23
Nachrichten
Herzklappen-OP genießt Weltruf
Internationale Erfolge verzeichnen
Prof. Dr. Georg Lutter, Lehrstuhlinhaber für Experimentelle Herzchirurgie und Herzklappenersatz,
und seine Arbeitsgruppe. Die Klinik
für Herz- und Gefäßchirurgie am
Campus Kiel ist weltweit eine der
wenigen, an der Herzklappen über
einen Katheter durch die Leiste oder
den Rippenzwischenraum operiert
und weiter intensiv entwickelt werden. Mit einem minimal-invasiven
Operationsverfahren wird die Herzklappe implantiert. „Die Operation ist
weniger schmerzhaft, die Patienten
genesen schneller und sind deutlich
schneller mobil“, erklärt Prof. Lutter.
Nach 15-jähriger Forschungstätigkeit folgte der Herzchirurg dem Ruf
an die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und arbeitet dort an der
Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie
unter der Leitung von Prof. Dr.
Jochen Cremer, Ärztlicher Direktor.
Wie die Operation erfolgt, erklärt der
Herzchirurg so: „Bei der Operation
wird eine neue Herzklappe aus biologischem Material in ein faltbares
Drahtgerüst (Stent) eingenäht. Im
gefalteten Zustand können wir dann
diesen klappentragenden Stent mit
Hilfe eines Katheters über die Leiste
oder direkt über die Herzspitze einführen und im schlagenden Herzen
implantieren.“ Dieses Operationsverfahren wurde in der Kooperation
mit den Kliniken für Kardiologie und
Anästhesie aufgebaut. „Nur Patienten, denen mit einer konventionellen
Operationstechnik nicht mehr geholfen werden kann, werden für dieses
neue Verfahren vorgeschlagen", betont Lutter. Seine Arbeitsgruppe war
die erste, die einen faltbaren, selbstexpandierenden Klappen-Stent in
die Haupt-, Lungenschlagader oder
linke Vorhofklappe experimentell implantierte. Auch konnte die Arbeitsgruppe zeigen, dass Herzklappen
aus körpereigenem Gewebe auf
einen Stent aufgebracht und über
die Leiste in die Lungenschlagader
erfolgreich eingesetzt werden können. Hierbei spielt das sogenannte
„Tissue Engineering“ eine markante
Rolle: Dem Empfänger einer Herzklappe werden zunächst körpereigene Zellen entnommen. Diese
werden außerhalb des Körpers in
einer Zellkultur vermehrt und für den
Aufbau einer Herzklappe benutzt.
Die Struktur entspricht dann etwa
der einer körpereigenen Herzklappe. Die so entstandene Herzklappe
wird anschließend gefaltet und über
einen Katheter in das rechte Herz
eingesetzt. Der Vorteil der körpereigenen Herzklappe: Die Lebensdauer kann lebenslang sein. Lutter hofft,
dass die erste körpereigene Herzklappe in wenigen Jahren einem
Patienten implantiert werden kann.
Bettina Krohn
Parken leicht gemacht
Park + Ride Campus Kiel – CITTI-PARK
Liebe Patienten, liebe Besucher,
das UK S-H beginnt mit dem Bau der Klinik
der Zukunft. Aus diesem Grund sind die
Parkmöglichkeiten auf dem Campus Kiel
eingeschränkt. Wenn Sie mit dem PKW
anreisen, möchten wir Ihnen bis zur Fertigstellung des Parkhauses die Suche nach einem
Parkplatz erleichtern und bieten Ihnen einen
bequemen und kostenfreien Park + RideService vom CITTI-PARK Kiel aus an. Von
dort können Sie im 40-Minuten-Takt unsere
Shuttle-Busse zum Campus Kiel nutzen. Wir
möchten, dass Sie sicher und entspannt in
unser UK S-H kommen und wünschen Ihnen
eine gute Anreise!
Der Shuttle-Bus fährt werktags ab CITTIPARK in der Zeit von 6.15 Uhr bis 15.40 Uhr.
Auf dem Campus Kiel des UK S-H hält der
Bus in der Arnold-Heller-Straße (HNO-Klinik)
und in der Schittenhelmstraße (Neurozentrum). Vom Campus Kiel geht die letzte Fahrt
24
zum CITTI-PARK um 16.15 Uhr. Patienten
und Besucher, die mit der Bahn aus Richtung
Flensburg/Eckernförde anreisen, können
bereits am Bahnhof Kiel-Hassee CITTI-PARK
aussteigen. Die DB-Haltestelle ist nur einen
kurzen Fußweg von der UK S-H-Haltestelle
auf dem CITTI-PARK-Gelände entfernt.
Verbinden Sie ihren Besuch doch mit einem
Einkaufsbummel im CITTI-PARK Kiel. Hier
erwarten Sie über 80 Fachgeschäfte, Boutiquen und ein umfangreiches Angebot an
Gastronomie unter einem Dach.
Pflege
„Wir möchten
eine Lücke füllen“
Peter Nydahl, Krankenpfleger auf der Intensivstation und der Stroke Unit N1 im
Neurozentrum, Campus Kiel, und seine Kollegen haben ein Intensivtagebuch als
Instrument der Pflege entwickelt. Es soll Patienten bei einem längeren Aufenthalt
auf der Intensivstation helfen, das Erlebte zu verarbeiten.
Eine schwere Erkrankung können
Menschen in der Regel nur dann
verarbeiten, wenn sie sie verstehen. Bei einigen Erkrankungen
wird jedoch ein Aufenthalt auf der
Intensivstation notwendig und
der Patient ist zuweilen für einige
Zeit nicht bei vollem Bewusstsein.
In der Erinnerung entsteht eine
Lücke, die über mehrere Tage
oder Wochen andauert und den
Verarbeitungsprozess erschwert.
Zudem können das Umfeld der
Intensivpflegestation und die
Behandlung traumatisch sein. Die
Folge sind häufig psychologische
Probleme, die sich in Alpträumen
oder Stress äußern. Die Patienten benötigen zur Aufarbeitung
der durchlebten Krise eine Möglichkeit, diese zu reflektieren und
zu verarbeiten.
genommen. Bewusstlosigkeit,
Beatmung, Medikamente und
die ungewöhnliche Umgebung
mit vielen technischen Geräten
machen es ihnen schwer, den
Aufenthalt auf der Intensiv­station
Sinn gebend zu verarbeiten“,
sagt Peter Nydahl. Ein wirksames Hilfsmittel für den Patienten ist das genaue Aufzeichnen
des Geschehens, das er später
lesen und nachvollziehen kann.
Zu diesem Zweck ist in Skandi-
navien schon vor 20 Jahren das
so genannte Intensivtagebuch
entwickelt worden, das im Neurozentrum, Campus Kiel, verwendet
wird. Dabei handelt es sich um
ein Tagebuch, das während einer
mehr als drei Tage andauernden
Zeit der Bewusstlosigkeit eines
Patienten von Pflegenden, Angehörigen und anderen Teammitgliedern geschrieben wird. In dem
Tagebuch werden chronologisch
die Aufnahme des Patienten, aber
„Wir haben mit ehemaligen
Patienten Interviews zu ihrem
Erleben und ihren Erinnerungen
geführt und herausgefunden,
dass deren Erinnern an Träume
und Realitäten sehr gestört sein
kann. Beispielsweise erzählten
sie, sie hätten die Beatmungsmaschine als Dampfmaschine oder
die Matratze als Schiff wahrKrankenpfleger Peter Nydahl liest gemeinsam mit einem Patienten Eintragungen in das Intensivtagebuch, die er während der Bewusstlosigkeit des Patienten notiert hat. Foto: bk
25
Pflege
auch Umweltbeschreibungen, Besuche und Entwicklungsschritte
beschrieben.
Ein Eintrag aus dem Intensivtagebuch liest sich beispielsweise so:
„An dem Tag, an dem Sie zu uns
kamen, sind Sie zu Hause zusammengebrochen und Ihr Mann hat
den Notarzt gerufen, der Sie ins
Krankenhaus gebracht hat. Sie
sind sehr erschöpft gewesen und
mussten künstlich beatmet werden.
Dazu bekommen Sie Medikamente, die Sie tief schlafen lassen.
Viele Patienten berichten nach
einem derartigen Schlaf, dass sie
geträumt hätten. Vielleicht tun Sie
das auch. Damit Sie diese Träume
verstehen können und wissen, was
währenddessen passiert, schreiben
wir das Tagebuch für Sie.“ Der Patient kann das Tagebuch während
seiner Genesung lesen und die
„verlorene“ Zeit und die Umstände
rekonstruieren. Gleichermaßen hilft
es, den Angehörigen während der
Erkrankung die Beziehung zum
Patienten aufrecht zu erhalten, und
hilft dem Pflegenden, personenbezogen zu arbeiten. „Letztendlich ist das Intensivtagebuch ein
interdisziplinäres Instrument, bei
dem alle Beteiligten an der Gesundung des Patienten beteiligt sind“,
sagt Peter Nydahl. Angehörige,
Ärzte, Pflegende und Therapeuten
ermöglichten dem Patienten durch
ihre Einträge, das Erlebte zu verstehen, zu verarbeiten und seinem
neuen Leben einen Sinn zu geben.
Dadurch können auch Ängste, Depressionen oder posttraumatische
Belastungsstörungen gelindert
oder vermieden werden. „Das Intensivtagebuch ist damit eine sehr
einfache, aber effektive Form der
Nachsorge mit lang andauernder
Wirkung“, beschreibt Nydahl das
Konzept.
Zur Umsetzung des Tagebuches
findet seit zwei Jahren in Kooperation mit der Klinik Hirslanden
(Schweiz) ein Pilotprojekt auf der
neurologischen Intensivstation
im Neurozentrum statt. In dessen
Rahmen sind verschiedene pflegewissenschaftliche Studien durchgeführt worden. Nach Veröffentlichungen in Fachzeitschriften und
Vorträgen sind andere Kliniken im
Bundesgebiet dem Kieler Beispiel
der Tagebücher für Patienten auf
der Intensivpflegestation gefolgt.
Für die Zukunft hat sich das Pflegeteam weitere Aufgaben vorgenommen: Das Tagebuch kann auch
für andere Intensivstationen am
UK S-H angepasst und in umfassende Pflegekonzepte integriert
werden. „Die Entwicklung des
Tagebuches als Bewältigungsstrategie für Eltern schwer kranker Kinder oder das Tagebuch als Hilfe für
Angehörige sterbender Patienten
könnte ein weiterer Schritt sein“,
wünscht sich Peter Nydahl.
Bettina Krohn
Nachrichten
UK S-H als familienfreundliches Unternehmen zertifiziert
Das UK S-H mit
seinen Tochtergesellschaften ist jetzt auch
offiziell ein familienfreundliches Unternehmen. Das
Klinikum wurde mit dem Zertifikat
"audit berufundfamilie" der HertieStiftung, gefördert vom Bundesfamilienministerium, ausgezeichnet.
Das Projektteam unter der Leitung
der Gleichstellungsbeauftragten
Ariane Weigelt und Claudia Haase
vom Dezernat Personal hat gemeinsam mit rund 150 Beschäftigten des UK S-H in Workshops und
Interviews viele wertvolle Anregungen für noch mehr Familienfreundlichkeit am UK S-H gesammelt.
Die Verleihung des Zertifikats ist
26
ein großer Erfolg und gleichzeitig
der Start für eine Strukturierung in
diesem Bereich.
Das Zertifikat "audit berufundfamilie" ist ein Managementinstrument
zur Unterstützung von Unternehmen, um eine familienbewusste
Personalpolitik nachhaltig umzusetzen. Während dieses Prozesses
werden Potenziale zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf
und Familie ermittelt und Lösungen
für das Unternehmen erarbeitet.
Dabei geht es um langfristige und
nachhaltige Entwicklungen. Neben
der jährlichen Berichterstattung
an die Hertie-Stiftung ist nach
drei Jahren eine Re-Auditierung
vorgesehen. Dann wird geprüft, in
wie weit die selbst gesteckten Ziele
erreicht wurden. Während der Phase der Bewerbung seit April dieses
Jahres hat sich gezeigt, auf welche
bereits bestehenden Maßnahmen
im UK S-H aufgebaut werden kann
und wo noch Handlungsbedarf
besteht. So werden bereits 190
Plätze in den Kindertagesstätten
mit Öffnungs­zeiten von 5.45 bis
21.00 Uhr bereitgehalten. Allerdings
steigt der Bedarf an Krippenplätzen und es soll Abhilfe geschaffen
werden. Weitere Beispiele sind das
neue Angebot einer Pflegeberatung für die Beschäftigten und die
Einführung ganzheitlicher klinikspezifischer Arbeitszeitprojekte, um
für alle Berufsgruppen eine höchstmögliche Planbarkeit zu erreichen.
Blickpunkt
Jede Kritik bietet die
Chance zur Verbesserung
Niemand wird gern kritisiert. Kritik ist unangenehm und lästig. Sie kann aber auch
hilfreich sein, denn sie bietet die Chance, immer besser zu werden – wenn man sie
annimmt und sich konstruktiv mit ihr auseinandersetzt.
Das UK S-H bittet seine Patienten
und deren Angehörige daher ausdrücklich, Wünsche, Anregungen
und Kritik möglichst schon während ihres Klinikaufenthalts offen
zu äußern. Die Zufriedenheit der
Patienten hat im Universitätsklinikum oberste Priorität. Wenn Kritik
zeitnah und konkret geäußert wird,
kann schneller und besser darauf
reagiert werden. Transparenz spielt
im Umgang mit unerwünschten
Ereignissen, Verhaltensweisen
und Abläufen, wie sie in einem so
großen Haus wie dem UK S-H nun
einmal vorkommen, eine große
Rolle. Rückmeldungen von Patienten tragen entscheidend dazu bei,
Stärken und Schwächen zu identifizieren. Sie liefern den wichtigen
Blick von außen und helfen dabei,
aus Fehlern zu lernen.
Bereits vor zehn Jahren wurde
am Campus Lübeck deshalb ein
offizielles Beschwerdemanagement
eingerichtet – damals eine innova-
tive Maßnahme. Seit fünf Jahren
gibt es eine entsprechende zentrale
Anlaufstelle auch am Campus Kiel.
Helga Gerhart (Kiel) und Renate
Holm-Doroszenko (Lübeck) sind die
professionellen Ansprechpartnerinnen für Lob und Kritik am UK S-H.
Sie verstehen sich als neutrale Vermittler zwischen Patienten und Mitarbeitern des UK S-H. „Unser Ziel
ist, Patienten, die sich beschweren,
emotional zu entlasten und dafür zu
sorgen, dass sie die Klinik zufrieden verlassen können“, betonen die
beiden übereinstimmend. Auf jede
Kritik wird unkompliziert, schnell,
kompetent und zuverlässig reagiert.
Grundsätzlich werden alle Hinweise
ohne Bewertung bearbeitet. Die Beschwerdemanagerinnen informieren sich zunächst detailliert über
den Sachverhalt und nehmen dann
Kontakt zu den Stellen auf, denen
die Kritik gilt. Sie verfügen über ein
enges Netz von Ansprechpartnern
in den Kliniken und Einrichtungen
auf beiden Campi des UK S-H.
Vor Ort wird dann im direkten Gespräch mit den Mitarbeitern und im
Einvernehmen mit dem Patienten
geklärt, wie der Konflikt am besten zu lösen ist. Stehen komplexe
Aspekte zur Diskussion, werden
Abläufe überprüft und, wenn nötig,
Strukturveränderungen angeregt
und eingeleitet. „Sollten Patienten allerdings Erwartungen und
Wünsche an das UK S-H haben,
die nicht erfüllt werden können,
sagen wir ihnen das ganz ehrlich.
Wir machen keine falschen Versprechungen“, räumt Renate HolmDoroszenko ein.
Alle eingehenden Beschwerden,
auch die, die über den Ombudsverein Schleswig-Holstein an das
UK S-H herangetragen werden,
fließen kategorisiert in eine Datenbank ein. Halbjährlich wird daraus
eine Statistik erstellt, die für alle
Kliniken und Einrichtungen konkrete
Rückschlüsse auf Verbesserungspotentiale zulässt. „So stellen wir
die Nachhaltigkeit unserer Arbeit
sicher“, sagen die Beschwerdemanagerinnen. Generell hat sich
am UK S-H in den vergangenen
Jahren immer wieder gezeigt, dass
die Patienten mit den fachlichen
Leistungen sehr zufrieden sind. „Die
Kritik bezieht sich zum größten Teil
auf zwischenmenschliche Probleme
im Klinikalltag, also auf Kommunikation und Organisation“, stellt Helga
Gerhart fest. Darin unterscheidet
sich das UK S-H nicht von anderen
Unikliniken in Deutschland. „Unsere
Kollegen in anderen Krankenhäusern, mit denen wir uns regelmäßig
27
Blickpunkt
austauschen, berichten von ähnlichen Erfahrungen“, sagt Renate
Holm-Doroszenko. Häufig resultiert
Kritik auch aus nicht realisierbaren
Erwartungen und unterschiedlicher
Wahrnehmung. „Wir müssen immer
bedenken, dass viele Patienten und
ihre Angehörigen sich hier bei uns
in der Klinik in einer für sie belastenden und schwierigen Situation
befinden. Viele unserer Patienten
sind ja schwer krank. Unsicherheit,
Sorgen und manchmal auch Hilflosigkeit und Überforderung führen
dann gelegentlich auch zu Unmut.
Das kann dann aber in der Regel
durch Gespräche geklärt werden.“
Marlis Müller-Frommeyer
Campus Kiel
Campus Lübeck
Helga Gerhart
Tel.: 0431 597-58 58
Fax: 0431 597-73 14
E-Mail: beschwerdemanagement.
[email protected]
Das Büro befindet sich in Haus 18,
Untergeschoss, Raum 105
Renate Holm-Doroszenko
Tel.: 0451 500-48 48
Fax: 0451 500-47 69
E-Mail: beschwerdemanagement.
[email protected]
Das Büro befindet sich am Haupteingang des Zentralklinikums
Nachrichten
28
Tumor-Konsortium
gestartet
MRT-fähiger Herzschrittmacher implantiert
Tumorzentrum
zertifiziert
Für die Erforschung von Krebs
der Bauchspeicheldrüse hat die
Deutsche Forschungsgemeinschaft
(DFG) 1,75 Millionen Euro im Rahmen einer dreijährigen Förderung
zur Verfügung gestellt. Ziel des
neu gegründeten Pankreas-TumorKonsortium Kiel/Pancreatic Cancer
Consortium-Kiel (PCC-Kiel) ist es,
die Mechanismen, die zur Entstehung des Pankreaskarzinoms führen, besser zu verstehen und neue
Behandlungsmethoden zu entwickeln. Das PCC-Kiel wird gemeinsam von Prof. Dr. Dietrich Kabelitz,
Direktor des Institutes für Immunologie, Campus Kiel, Prof. Dr. Holger
Kalthoff, Leiter der Sektion für Molekulare Onkologie des Instituts für
experimentelle Tumorforschung im
Krebszentrum-Nord, Campus Kiel,
und Prof. Dr. Susanne Sebens,
Institut für Experimentelle Medizin,
koordiniert. Auch Projektgruppen
der Klinik für Innere Medizin I und
der Klinik für Allgemeine Chirurgie
und Thoraxchirurgie sind beteiligt.
Die Klinik für Innere Medizin III mit
den Schwerpunkten Kardiologie
und Angiologie des UK S-H, Campus Kiel, unter Direktion von Prof.
Dr. Norbert Frey, ermöglicht die Magnetresonanztomographie (MRT)
für Herzpatienten mit Schrittmacher. Prof. Dr. Hendrik Bonnemeier,
Leiter der Kieler Elektrophysiologie
und Rhythmologie und sein Team
implantierten einen innovativen
Herzschrittmacher, der das hochpräzise bildgebende diagnostische
Verfahren der MRT sicher und komplikationslos erlaubt. Bisher konnte
im Falle einer weiteren Erkrankung
die MRT, wenn überhaupt, nur mit
Einschränkungen erfolgen, da die
starken elektromagnetischen Felder
bei herkömmlichen Herzschrittmachern zu einer Funktionsstörung bis
hin zum kompletten Ausfall führen
konnten. Für Patienten mit diesem
neuen Herzschrittmacher steht die
hochpräzise MRT ohne belastende Röntgenstrahlen risikofrei zur
Verfügung.
Das Tumorzentrum am UK S-H,
Campus Kiel, ist für seine psychosozialen und psycho-onkologischen
Leistungen vom TÜV Nord
zertifiziert worden. Damit wurde
ihm die herausragende Qualität
der onkologischen Betreuung
bestätigt. Die Auszeichnung
unterstreicht die Bedeutung des
Tumorzentrums für die interdisziplinäre Versorgung onkologischer
Patienten am Campus Kiel. Gegründet 1977 als Verein, gehört
das Tumorzentrum seit 1987 als
fächerübergreifende Einrichtung
zum UK S-H, Campus Kiel, und
ist seit Februar 2008 Mitglied des
Krebszentrums Nord (CCC). Es
bietet eine umfassende psychologische und soziale Betreuung für
Krebspatienten und ihre Angehörigen und betreut jährlich mehr
als 3.250 Personen. Seit April ist
Prof. Dr. Jörg Hartmann Sprecher
des Tumorzentrums als Nachfolger von Prof. Dr. Dr. Bernhard
Kimmig.
Blickpunkt
Die Macher
im Hintergrund
Hinter den Kulissen des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein steht ein
sorgfältig abgestimmtes Netz aus Dienstleistungen, das optimale Services für
die Patienten, Besucher und Mitarbeiter bietet. Das UK S-H hat die Erbringung
dieser Leistungen an die klinikumseigene Service Gesellschaft mbH übertragen.
Essens- und Getränkeversorgung,
hygienische Reinigung und Bettenaufbereitung, Koordination der
Krankentransporte, Aufbereitung
von medizinischen Instrumenten:
Zum optimalen Funktionsablauf
in Kliniken gehören zahlreiche
Aufgaben, die nicht in den Bereich
eines Gesundheitsfachberufes
fallen. Damit sich die medizinischen
und pflegerischen Mitarbeiter auf
ihre Arbeit konzentrieren können
und der Gesamtbetrieb reibungslos
läuft, übernimmt die Service Gesellschaft mbH die Dienstleistungen für
Patienten, Besucher und Mitarbeiter am UK S-H in Kiel und Lübeck.
„Unser Anliegen ist es, alle Serviceprozesse im Hintergrund des
Klinikalltags so gut zu organisieren, dass sich die Mitarbeiter des
UK S-H auf das Wichtigste, ihre
Patienten, konzentrieren können“,
sagt Sven Müller, Prokurist der
Service GmbH. Wenn Sven Müller von Hintergrund-Prozessen
spricht, meint er hauswirtschaftliche Leistungen wie Reinigung und
Bettenaufbereitung, Patienten- und
Mitarbeiterverpflegung sowie das
Veranstaltungscatering. „Unsere
Mitarbeiter übernehmen nicht nur
die Produktion und die Auslieferung
der Speisen, wir stellen auch Menüaufnahmeassistentinnen, die die
Patienten vor Ort auf den Stationen
täglich nach ihren Essens- und
Getränkewünschen befragen, um
die Pflegekräfte zu entlasten und
den Speisenversorgungsprozess
reibungsloser zu gestalten“, erklärt
Müller.
Ein weiterer Bereich, um den sich
die 1.500 Mitarbeiter der Service
Gesellschaft kümmern, ist die Logistik mit einem sehr breiten Aufgabenspektrum von Patiententransport
über Materialtransporte und Betrieb
des Zentrallagers bis hin zur Wäscheversorgung und -entsorgung
und Abfallentsorgung. Neu: In Kiel
übernimmt die Service Gesellschaft
mbH nach dem Lübecker Vorbild
jetzt zusätzlich zu hausinterner
Begleitung und Transport von
Patienten auch die Patienten­
transporte mit Krankenwagen
zwischen den Kliniken. Herzstück
ist die Dispositionszentrale. Dort
werden alle Transporte optimal
aufeinander abgestimmt. „Wir koordinieren rund 120 Transporte auf
dem Campus Kiel pro Tag“, sagt
Matthias Möhr von der Dispositionszentrale. Er und sein Team planen die Fahrten nach Dringlichkeit,
sorgen für kurze Wege und optimale Auslastung und verhindern eine
Doppelbelegung der Transporte.
Besprechungstermin: Geschäftsführerin Christa Meyer, Prokurist Sven Müller (links) und Walter
Schilling, der für den operativen Ablauf zuständig ist, führen gemeinsam die Geschäfte der
Service Gesellschaft mbH. Fotos: bk
29
Blickpunkt
Hinter der VZS Beteiligungs
GmbH steht die Sodexo Gruppe
mit ihrer auf das Gesundheitswesen konzentrierten Tochterunternehmung Zehnacker als einem
der weltweit führenden Dienstleister im Bereich des umfassenden Facility Managements und
die Vanguard AG, ein führender
Anbieter von Systemlösungen für
die Medizinprodukteaufbereitung.
Matthias Möhr koordiniert in der Dispositionszenrale die Patiententransporte.
Um auch andere Prozesse
mithilfe eines „Service aus einer
Hand“ zu optimieren, wurden in
die Service Gesellschaft mbH
weitere Dienstleistungen integriert. Zusätzlich zum Telefondienst und dem Dienst an der
Pforte auf beiden Campi gehört
jetzt auch der Sicherheitsdienst
mit der Kernaufgabe der Bewachung und Unterstützung der
Betriebsfeuerwehr am Campus
Lübeck zum Aufgabenbereich
der Service GmbH.
als integraler Bestandteil der
Mannschaft auf den Stationen
die Pflegekräfte von nicht-pflegerischeren, hauswirtschaftlichen
und logistischen Aufgaben.
Als Leistung eingegliedert wurde
ebenfalls die Aufbereitung von
Medizinprodukten, insbesondere
die Reinigung, Desinfektion und
Sterilisation der OP-Instrumente
am Campus Lübeck. Hier profitiert die Service GmbH auch
von ihren Erfahrungen aus dem
zertifizierten Betrieb der Zentral­
sterilisation am Campus Kiel.
Seit fünf Jahren erbringt die
Service Gesellschaft mbH als
100-prozentigesTochterunternehmen des UK S-H die verschiedensten Servicedienstleistungen.
Nach einem über einjährigen
Auswahlprozess wurde die
Service Gesellschaft im Dezember 2009 teilprivatisiert. Dabei
blieb das Universitätsklinikum
Schleswig-Holstein mit 51 Prozent Mehrheitsgesellschafter; die
VZS Beteiligungs GmbH hält als
Minderheitsgesellschafter eine
auf fünf Jahre befristete Beteiligung in Höhe von 49 Prozent.
Eine sehr wichtige Säule des
Servicekonzeptes ist die Ausweitung der Serviceassistenten
in den Kliniken des UK S-H. Die
Serviceassistenten entlasten
30
Positiv: Durch die Vielzahl der
Aufgaben konnten rund 150 Mitarbeiter neu eingestellt werden.
Insgesamt arbeiten 500 angestellte
Mitarbeiter des UK S-H und rund
1.000 angestellte Mitarbeiter der
Service Gesellschaft im Dienstleistungssektor an beiden Standorten.
„Mit diesen Spezialisten werden
wir die Qualität und Wirtschaftlichkeit der Dienstleistungen
durch Verbesserung von Strukturen und Prozessen, Modernisierung der technischen Ausstattungen und Investitionen in die
Aus- und Weiterbildung unserer
Mitarbeiter weiter optimieren“,
beschreibt Christa Meyer das
gemeinsame Ziel von UK S-H
und Service GmbH. Als Vorstand
für Pflege und Patientenservice
im UK S-H fungiert Christa Meyer
als Geschäftsführerin der Service GmbH. Gemeinsam mit dem
Prokuristen, Sven Müller, der
als Geschäftsführer der Liberact
GmbH von der VZS Beteiligungs
GmbH in die Service GmbH
entsandt worden ist, bilden sie
die (strategische) Geschäftsführung. Die Leitung des operativen
Geschäfts liegt in der Hand von
Walter Schilling.
Bettina Krohn
Weitere Informationen:
Service Gesellschaft mbH
Campus Kiel
Tel.: 0431 597- 11 04
Campus Lübeck
Tel.: 0451 500 - 47 14
Blickpunkt
Wie 35.000
medizintechnische Geräte gemanagt werden
Seit diesem Jahr ist das Lübecker Unternehmen Dräger mit der Bewirtschaftung der
medizintechnischen Ausstattung im UK S-H beauftragt. Ziel ist die Wartung und Pflege der mehr als 35.000 medizintechnischen Geräte an den Klinikstandorten Kiel und
Lübeck. Der Auftrag umfasst die Instandhaltung der Anlagen von der Infusionspumpe
bis zum Hochleistungstomographen für eine Laufzeit von zunächst fünf Jahren.
In der Vergangenheit wurden die
Wartungen, Instandsetzungen und
Instandhaltungen der medizintechnischen Anlagen und Geräte
von vielen unterschiedlichen Herstellern erbracht. Daher existierte
eine Vielzahl an Vertragsverhältnissen, die für das UK S-H einen
hohen Koordinierungsaufwand
bedeuteten und Synergiepotentiale
ungenutzt ließen.
Zur Steigerung der Effizienz wurden
deshalb campusübergreifend die
Wartungs- und Instandhaltungsaufgaben an den medizintechnischen
Anlagen und Geräten gebündelt
und als kompletter Systemauftrag
an die Medizintechniksparte der
Firma Dräger übergeben. Gemeinsam mit den 18 Mitarbeitern aus der
Medizintechnik des UK S-H werden die Vorgänge und Abläufe nun
optimiert. Im ersten Quartal dieses
Jahres wurde zunächst eine umfassende Bestandsaufnahme des
Geräteparks durchgeführt. Sämtliche Geräte und Anlagen wurden
besonders gekennzeichnet. Die
entsprechende Schnittstelle, welche Geräte in der Zukunft von der
Firma Dräger betreut werden, ist im
Intranet für die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter einzusehen. Zusätzlich
werden alle gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungen durch Dräger
nachgehalten. Dies hat zur Folge,
dass alle Prüftermine erfasst und
elektronisch überwacht werden. Die
entsprechenden Protokolle werden
zentral in der Medizintechnik digital
abgelegt, um diese der Behörde
bei Überprüfung oder Auditoren zur
Zertifizierung vorzulegen.
Mit der Sachkenntnis und Erfahrung
des externen Unternehmens soll
auch ein signifikanter Beitrag zur
Optimierung des Managements der
medizintechnischen Anlagen erfol-
gen. Hier sollen effizientere Abläufe
geschaffen werden und eine Überprüfung des Geräteparks erfolgen.
Dräger ist ein international führendes Unternehmen der Medizin- und
Sicherheitstechnik. Dräger-Produkte
schützen, unterstützen und retten
Leben. 1889 gegründet, erzielte
Dräger 2009 weltweit einen Umsatz
von rund 1,9 Mrd. Euro. Das Lübecker Unternehmen ist in mehr als
190 Ländern vertreten und beschäftigt weltweit rund 11.000 Mitarbeiter.
Weitere Informationen:
www.draeger.com
Mitarbeiter der Firma Dräger betreuen in Zukunft die technischen Geräte und Anlagen des UK S-H.
31
Jubilare
Campus Kiel
25 Jahre
Harald Donner
1.7. | Medizintechniker in der Klinik
für Strahlentherapie (Radioonkologie)
Doris Dietrich
29.7. | Audiometristin in der Klinik
für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde,
Kopf- und Halschirurgie; Phoniatrie
und Pädaudiologie
Renate Domnick
1.8. | Institut für Klinische Chemie
Michaela Nesslinger
1.8. | Zahnarzthelferin in der Klinik
für Zahnärztliche Prothetik, Propädeutik u. Werkstoffkunde
Rolf Körner
22.8. | Krankenpfleger in der Klinik
für Urologie und Kinderurologie
Sabine Rühmann
25.8. | pflegerische Teamleitung in
der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie;
Phoniatrie und Pädaudiologie
Anna Goldmann
1.9. | Krankenschwester in der Klinik
für Mund-, Kiefer- und Gesichts­
chirurgie
32
Stefan Kliegis
17.9. | Krankenpfleger in der Ambulanz der Klinik für Unfallchirurgie
Dr. Martin Lindig
13.8. | Leiter der Schmerzambulanz
Lore Baltz
1.10. | Krankenschwester in der Intensivpflege der Klinik für Allgemeine Chirurgie und Thoraxchirurgie
Margrit Lorenzen
15.8. | Dezernat Patientenmanagement, Arzthelferin in der stationären
Patientenaufnahme der Klinik für
Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Annette Berger
1.10. | Krankenschwester in der
Klinik für Neurochirurgie
Michael Wastian
23.8. | Verwaltungsangestellter im
Dezernat Patientenmanagement
40 Jahre
Evelin Jürgens
1.9. | Angestellte im Institut für
Med. Mikrobiologie und Hygiene
Lena Mundt
2.7. | Verwaltungsangestellte im
Dezernat Patientenmanagement
Harriet Zwatz
1.8. | Angestellte im Schreibdienst,
Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie
Dagmar Schmöe
17.8. | Bibliotheksangestellte im
Institut für Pathologie
Rosemarie Grams
12.9. | Med.-techn. Laboratoriumsassistentin in der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe
Campus Lübeck
Renate Kämpf
1.9. | Krankenschwester in der
Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie;
Phoniatrie und Pädaudiologie
25 Jahre
Lieselotte Sparr
1.9. | Mitarbeiterin im Bereich
Hauswirtschaft
Jürgen Ehling
1.8. | Krankenpfleger in der Klinik
für Anästhesiologie und Intensiv­
medizin
Martina Grahl
8.9. | Krankenschwester in der
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (ZIPgGmbH)
Guido Einfeldt
1.8. | Dezernat Wirtschaft und
Versorgung
Beate Bresfeld
10.9. | Krankenschwester in der
Klinik für Neurochirurgie
Anne-Rose Hagelstein
1.8. | Kinderkrankenschwester in
der Notaufnahme/Poliklinik Klinik
für Kinderchirurgie
Dr. Uwe Krüger
1.7. | Oberarzt in der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Klaus Kolberg
1.9. | stellv. Pflegerische Teamleitung auf Station 15i, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Gabriele Mundt
1.9. | Institut für Transfusionsmedizin
Monika Nienhaus
1.9. | MTLA im Institut für Klinische
Chemie
Thorsten Kups
16.9. | Mitarbeiter in der Speisenversorgung
Susanne Lemke
1.10. | Krankenschwester, Klinik für
Anästhesiologie und Intensivmedizin
Melanie Schubbe
1.10. | Krankenschwester in der
Klinik für Neurologie, Stat. 46c
Winfried Wünsche
1.10. | medizinisch-technischer
Laboratoriumsassistent (MTLA) im
Institut für Molekulare Medizin
Milka Banicek
12.10. | Mitarbeiterin im Casino
Anke Wilhoeft
11.11. | Psychologisch-technische
Assistentin im Institut für Medizinische Psychologie
Personalien und Auszeichnungen
Dr. Maret Bauer,
Oberärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Campus Kiel, erhielt für die beste
Publikation des Jahres auf dem
Fachgebiet der Gynäkologie und
Geburtshilfe den Staude-Pfannenstiel-Preis. Auf der 126. Tagung
der Norddeutschen Gesellschaft
für Gynäkologie und Geburtshilfe
wurde ihre Forschungsarbeit über
Brustkrebs ausgezeichnet.
Prof. Dr. Dr. Dieter C. Bröring,
FEBS, kommissarischer Direktor
der Klinik für Allgemeine Chirurgie und Thoraxchirurgie, Campus
Kiel, wurde mit der Ehrenprofessorwürde „Professor Honoris Causa“ vom Nationalen Forschungszentrum für Transplantation und
Künstliche Organe in Moskau
ausgezeichnet. Das Transplantationsteam am Campus Kiel hat
sich in den vergangenen Jahren
verstärkt für die Etablierung der
westlichen Standards in der russischen Transplantationsmedizin
eingesetzt.
und deren intrazelluläre Freisetzung. Anke Detzer beschäftigt
sich unter Anleitung von Prof. Georg Sczakiel mit einem zellulären
Mechanismus, der es ermöglicht,
bestimmte krankheitsauslösende
Gene zu unterdrücken.
2003 bis 2009 hat er als Vorsitzender des wissenschaftlichen
Programmkomitees der DGAI entscheidend zum Renommee der
Deutschen Anästhesiecongresse
beigetragen, den Jahrestagungen
der Fachgesellschaft.
Prof. Dr. Georg Griesinger,
seit 2002 tätig in der Klink für
Frauenheilkunde und Geburtsmedizin am Campus Lübeck, hat die
W2-Professur für Gynäkologische
Endokrinologie und Reproduktionsmedizin an der Universität
zu Lübeck übertragen bekommen. Prof. Griesinger erforscht
die Möglichkeit der Reifung von
menschlichen Eizellen im Reagenzglas. Als Arzt verhilft er im
Kinderwunschzentrum ungewollt
kinderlosen Paaren zum ersehnten Nachwuchs.
PD Dr. Andreas M. Stark,
Leitender Oberarzt der Klinik für
Neurochirurgie, Campus Kiel,
wurde für seine innovativen
Arbeiten über die Bedeutung von
Tumorstammzellen bei der Entstehung und dem Fortschreiten
des Tumors Glioblastom ausgezeichnet. Die Ergebnisse der
Studie werden Aufschluss darüber geben, in wieweit das Vorhandensein von Tumorstammzellen
das Ansprechen des Tumors auf
Chemotherapie beeinflusst.
Prof. Dr. Hans-Peter Bruch,
Direktor der Klinik für Allgemeine
Chirurgie, Campus Lübeck, ist
zum Präsidenten des Berufsverbandes Deutscher Chirurgen
(BDC) gewählt worden. Der BDC
vertritt die Interessen der Chirurgen innerhalb der Ärzteschaft,
gegenüber den Ärztekammern
und Kassenärztlichen Vereinigungen sowie der Öffentlichkeit.
PD Dr. Hendrik Meyer-Lückel,
Oberarzt der Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie,
Campus Kiel, ist für herausragende wissenschaftliche Leistungen
in der Kariesforschung mit dem
„Basil Bibby Young Investigator
Award in Cariology Research“
der International Association for
Dental Research (IADR) ausgezeichnet worden. Gemeinsam mit
Dr. Sebastian Paris arbeitet Dr.
Hendrik Meyer-Lückel an dem von
der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützten Forschungsvorhaben zur Entwicklung
der Kariesinfiltration.
Anke Detzer,
wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Molekulare
Medizin, Campus Lübeck, ist mit
dem DSM Science & Technology
Award ausgezeichnet worden. Sie
erhielt den Preis in Vaals (Niederlande) für ihre innovativen Arbeiten über die zelluläre Einschleusung von Nukleinsäurewirkstoffen
Prof. Dr. Jens Scholz,
Vorstandsvorsitzender des UK S-H,
ist von der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und
Intensivmedizin (DGAI) mit der
Ehrennadel in Gold ausgezeichnet worden. Prof. Dr. Scholz
engagiert sich seit 1997 für die
Fachgesellschaft und gehört seit
2007 dem Präsidium an. Von
Silke Szymczak,
Institut für Medizinische Biometrie
und Statistik, Campus Lübeck,
hat den Bernd Streitberg-Preis
der Internationalen Biometrischen
Gesellschaft – Deutsche Region
erhalten. In der preisgekrönten
Arbeit beschäftigte sie sich mit
statistischen Verfahren zum
Entdecken von Genen bei Volkskrankheiten wie dem Herzinfarkt.
Prof. Dr. Andreas Ziegler,
Institut für Medizinische Biometrie
und Statistik, und
Dr. Ralf Bouchard,
Klinik für Allgemeine Chirurgie,
Campus Lübeck, sind mit dem
Jens-Kirsch-Preis der deutschen
Gesellschaft für Koloproktologie
ausgezeichnet worden. In ihrer
Studie zur „Drei-Ziele-Behandlung (3T)“ bei analer Inkontinenz
wurden zwei medizintechnische
Behandlungsverfahren miteinander verglichen. Es konnte
belegt werden, dass das neue
Behandlungsverfahren doppelt
so wirksam ist wie das alte.
33
Rätsel
SUDOKU
schwerer
Sturm
Lösen Sie das japanische Zahlenrätsel: Füllen Sie
die Felder so aus, dass jede waagerechte Zeile, jede senkrechte Spalte und jedes Quadrat aus 3 mal 3
Kästchen die Zahlen 1 bis 9 nur je einmal enthält.
ölhaltige
Nutzpflanze
4 2
5 3
3
6
2
7
5
5
8
3
2
fläm.
Maler
(Peter
Paul)
Vorrichtung zum
Heizen,
Kochen
Nervosität,
Erregung
Feldfrucht
Luft einziehen
und ausstoßen
8
6 7
Schneide- Gebiet,
werkzeug Landmit
schaft
Zähnen
Mensch
in einem
Lebensbund
Göttervater der
altnord.
Sage
Ersuchen,
Bitte um
Auskunft
Pilz,
Champignon
Salz bildendes
chem.
Element
wilde
Menge,
Schar
Musik:
Übungsstück
(franz.)
glätten,
Unebenheiten
entfernen
rein,
unverfälscht
poetisch:
Löwe
Futterpflanze
Schlamm
für Heilzwecke
Schulabschlussprüfung
(Kzw.)
Senke
im
Gelände
Spaß;
Unfug
Fuge,
längliche Vertiefung
hinnehmen,
aushalten
ital.
Polarflieger
(Umberto)
zu etwas
taugen,
passen
(sich ...)
Raubfisch
4
Hauch,
Spur,
Nuance
Frauengestalt
im „Freischütz”
4
2 4
Heilige
Schrift
ital.
Mittelmeerinsel
Kuhantilope
5
nordamerikanischer
Indianer
Viereck
1
1
6
altrömische
Monatstage
schrill,
durchdringend
4
9
umschlagen, umkippen
(Schiff)
7
2
den Aufgaben
nicht gewachsen
spanischer
Fluss
Zusammenschluss
letzter
Wortteil
6
1
umformen, Himmelsabwan- richtung
deln
Binnenstaat
in Ostafrika
arabischer
Nomade
Stadt in
Indien
Lobrede
Stockwerk
Sil-ben-rät-sel
Aus den Silben a - ab - ab - ak - au - dern - ei - ga - gas - gift - guss - hand - heit - letz - lung - ma - mit - mo - ni - on - ra - re - rein - rich sack - se - sen - ten - tens - ti - tik - to - un - zart - zau sind 12 Wörter nachstehender Bedeutungen zu bilden. Die ersten und dritten
Buchstaben – jeweils von oben nach unten gelesen – ergeben einen Spruch.
1 kürzlich
4 sprödes Metall
7 Salzburger Komponist
10 Aussteuer, Heiratsgut
2 dressieren
5 Straße mit nur einer Zufahrt
8 unschlüssig sein
11 Rückwirkung
3 nordamerikanischer Fluss
6 wissenschaftliche Arbeit
9 Unsauberkeit
12 Vorgang der Selbststeuerung
Auflösung der
Rätselseite, forum,
Ausgabe 2 07/10
34
1
5
8
7
2
9
3
6
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