"Globaler Wandel" Strategieplanung "Forschung für eine Nachhaltige Entwicklung (FORNE) Policy Paper (Marina Fischer-Kowalski und Helga Kromp-Kolb, in Zusammenarbeit mit Karl Heinz Erb, Herbert Formayer und Karl Steininger) Entwurf, April 2003 1. Welche gesellschaftlichen Probleme und Herausforderungen sollen durch die Forschung behandelt und gelöst werden? Welche Relevanz haben diese für Österreich und wie ist die Ausgangssituation? Wie können in einer immer dichter bevölkerten Welt grundlegende menschliche Bedürfnisse befriedigt und gleichzeitig die lebenserhaltenden Funktionen der Biosphäre erhalten werden? Wie kann es gelingen, soziale und wirtschaftliche Entwicklung, Verteilungsgerechtigkeit zwischen heute lebenden Menschen und zwischen den Generationen in einer lebenswerten Umwelt zu vereinbaren? Was bedeutet das für Österreich, welche absehbaren Chancen und Risiken verbinden sich mit dem globalen Wandel? Die Forschung zum Globalen Wandel beschäftigt sich mit Veränderungen im System Erde. Ihr Ziel ist es, die Ursachen und Folgewirkungen globaler Umwelt- und Entwicklungsprobleme zu erkennen, Maßnahmen zur Steuerung dieser Veränderungen aufzuzeigen und künftige Möglichkeiten und Risiken frühzeitig zu erkennen. Themenfelder sind der natürliche und der durch Änderungen der atmosphärischen Zusammensetzung verursachte anthropogene Klimawandel, das im Gefolge möglicherweise verstärkte Auftreten von Naturkatastrophen, die Modifikationen des Wasserhaushalts, die Verschmutzung der Weltmeere, LandnutzungsVeränderungen der Artenvielfalt. Weitere und Landbedeckungsänderungen, sowie Aspekte des Globalen Wandels betreffen Bevölkerungsentwicklung und Migration, Ernährungssicherheit, Gesundheitsgefährdung, wachsende globale Entwicklungsdisparitäten (z.B. Nord/Süd-Gefälle, Gender-issues) und die Ausbreitung nichtnachhaltiger Lebensstile. Diese anthropogenen Veränderungen laufen auf verschiedenen zeitlichen und räumlichen Skalenebenen ab und unterscheiden sich regional deutlich in ihren ökologischen, sozialen und ökonomischen Auswirkungen. Es ist eine Herausforderung an die Forschung, die Bedeutung dieser Prozesse für Österreich abzuschätzen. Zum einen hat Österreich seinen Willen deklariert und ist auch entsprechende internationale Verpflichtungen eingegangen, seinen B eitrag zur Herbeiführung unerwünschter Komponenten Globalen Wandels gering zu halten (Kyoto Protokoll, Artenschutzabkommen, Wasserrahmenrichtlinie) und daraus ergeben sich gewisse Konsequenzen in technischer, wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht. Zum anderen gilt es zu erforschen, durch welche Komponenten des Globalen Wandels Österreich in welcher Weise voraussichtlich betroffen sein wird. Durch seine Lage im Alpenraum besitzt Österreich eine Reihe von äußerst sensiblen Ökosystemen, welche durch den Globalen Wandel besonders betroffen sind, zum Beispiel durch die steigende UVBelastung und ihre Wirkung (nachgewiesen insbesondere in Hochgebirgsseen), Schwermetalldepositionen oder Temperaturanstieg. Eine Erwärmung, wie sie aus derzeitigen Szenarien zu erwarten ist, führt im Wintertourismus durch die Anhebung der mittleren Schneehöhenlinie um 300 bis 500m , und des daraus resultierenden Rückganges an schneesicheren Skigebieten zu einschneidenden Veränderungen. Der ebenfalls durch Erwärmung bedingte Rückgang von Gletschern und das Auftauen von Permafrostböden führt zur Freilegung bzw. Lockerung großer Flächen im DRAFT 1/6 Hochgebirge. Das daraus entstehende Naturgefahrenpotenzial erwächst aus instabilem, losem Material, das der Erosion ausgesetzt wird. Bezüglich der mittleren Änderung des Niederschlagsverhaltens geben derzeitige Szenarien noch kein eindeutiges Signal für unseren Raum. Hier würde eine Verringerung des Gesamtniederschlages direkt zu einer Reduktion des mittleren Abflussen führen und damit die Energieproduktion aus Wasserkraft betreffen. Neben der Veränderung der mittleren Verhältnisse kann eine Klimaänderung auch zu Verschiebungen der Häufigkeiten von Extremereignissen wie z.B. von Hochwässern, extremen Trockenereignissen sowie von Veränderungen der Niederschlagsmuster und Gewitter führen. Auf der anderen Seite kann der Anstieg der Durchschnittstemperaturen zu reduziertem Energieverbrauch am Raumwärmesektor und damit zu Erleichterungen bei der Kyoto-Zielerreichung beitragen. Sozioökonomisch ist mit Auswirkungen dieser Veränderungen vor allem in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft, Tourismus, der Energieversorgung, des Verkehrswesens und der Wasserwirtschaft zu rechnen, wobei Vor- und Nachteile einer vorausschauenden Prüfung bedürfen. 2. Welche Forschungsfragen ergeben sich daraus? Die zentralen Forschungsfragen, die hier zu behandeln sein werden, lassen sich in vier große Bereiche untergliedern. 1/ Mit welchen Prozessen globalen Wandels ist zu rechnen, und in welchen Ausprägungen ist dies auf verschiedenen räumlichen und zeitlichen Ebenen in Österreich von Bedeutung? (Diagnose/Prognose) 2/ In welcher Hinsicht wäre Österreich durch solche Veränderungen besonders betroffen? (Sensivität/Vulnerabilität) Durch welche Maßnahmen oder Infrastrukturen werden derzeit die potentiellen Wirkungen globalen Wandels auf Österreich verstärkt, und wie lassen sich hier neue Wege einschlagen? 3/ Wie kann und soll man aus österreichischer Perspektive unerwünschte globale Veränderungen in Richtung Nachhaltigkeit steuern? (Steuerung, Mitigation) 4/ Welche Chancen ergeben sich durch absehbare Veränderungen und welche Strategien bieten sich an, um negative Auswirkungen des globalen Wandels möglichst zu vermeiden oder das damit verbundene Risiko möglichst gering zu halten?(Adaptation) 1/ Worin besteht Globaler Wandel (Diagnose/Prognose)? ? In wie weit geht Globaler Wandel auf natürliche Vorgänge, jenseits der Einflussmöglichkeiten des Menschen zurück? ? Welche sozialen, ökonomischen und technologischen Trends tragen besonders zum Globalen Wandel bei? ? Wie kann vergangener, gegenwärtiger und zukünftiger Globaler Wandel in unterschiedlichen Zeitund Raumdimensionen wissenschaftlich beschrieben und beobachtet werden? ? Wie ist das Funktionieren von natürlichen Systemen durch Wechselwirkungen beeinflusst? ? Inwieweit wirken sich Verschiebungen mittlerer Verhältnisse auf die Häufigkeit von extremen Ereignissen aus? ? Welche Ökosysteme/Regionen sind vom globalen Wandel besonders betroffen? ? Welche Konsequenzen/Auswirkungen auf Gesellschaft und Wirtschaft sind zu erwarten? DRAFT 2/6 ? Wie wirken gesellschaftlich-wirtschaftliches Management (z.B. Land- und Forstwirtschaft, Siedlungsentwicklung etc.) und Globaler Wandel zusammen beim Entstehen von Chancen und Risiken? ? Welche Unsicherheiten bestehen hinsichtlich unseres Wissens über den Globalen Wandel? Wie können diese Unsicherheiten quantifiziert und möglichst verringert werden? 2/ Sensivität/Vulnerabilität ? Wie können / sollten wir unsere Management-Strategien anpassen und welche Auswirkungen würde das haben? ? Welche Systeme können profitieren, welche sind resilient, welche verwundbar – und warum? ? Welche Konflikte ergeben sich aus der Klimaschutzpolitik, Politik zur Erhaltung der Biodiversität oder Raumordungspolitik und der Verbesserung der Lebensqualität? ? Wie finden Handlungsoptionen Eingang in die Umsetzung bzw. welche politischen Strategien oder Neuorientierungen sind dazu notwendig? ? Welche Konflikte bestehen zwischen regionaler Nutzung und überregionalen bzw. globalen Strategien der Steuerung von Umweltveränderungen? 3/ Steuerung/Mitigation ? Welche Handlungsspielräume bestehen auf welchen Ebenen, um globale Veränderungen zu beeinflussen, insbesondere in Zeiten zunehmender internationaler Verflechtungen? ? Welche Strategien der Vermeidung (Mitigation) unerwünschter Verstärker des Globalen Wandels sind auf welcher Skalenebene zielführend? ? Welche politischen/ökonomischen/rechtlichen/institutionellen (Anreiz-)Strukturen wären besonders geeignet, globale Veränderungen zu steuern? 4/ Adaptation ? Welche natürlichen Anpassungsvorgänge sind zu erwarten? ? Wie kann man dem Globalen Wandel auf regionaler Ebene gezielt begegnen (Adaptation)? ? Welche Nutzungssysteme (z.B. Landnutzung, Energiesysteme) und Entwicklungsoptionen gewährleisten Multifunktionalität und halten möglichst viele Optionen für eine zukünftige Entwicklung offen? ? Wie sind regionale Entwicklungsperspektiven mit dem Ziel einer nachhaltigen Entwicklung bzw. globalen Interessenslagen in Einklang zu bringen? 3. Welche konkreten wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Ziele können / sollen für dieses Thema im Rahmen eines Forschungsprogramms angestrebt werden? Wie können der Fortschritt während des Programmverlaufs und das Erreichen der Ziele überprüft werden ? Unterstützung der österreichischen Bundesregierung in der Vorbereitung von Verhandlungen über nationale und internationale Klima-Abkommen durch Abschätzung der Voraussetzungen und Konsequenzen ihrer Einhaltung, sowie Kosten- Nutzenabschätzungen ? Erstellung von Grundlagen für österreichische Gebietskörperschaften auf verschiedenen Ebenen und für andere Akteure als Orientierungshilfe für deren mittel- und längerfristige DRAFT 3/6 Planung von Infrastrukturmaßnahmen (alternative Szenarien der Auswirkungen von Klimawandel auf Österreich) ? Unterstützung der österreichischen Bundesregierung in der Vorbereitung von nationalen und internationalen Verhandlungen und Umsetzung von Vereinbarungen über Luftqualität, Wassermanagement, Erhaltung der Biodiversität, etc. ? Etablierung österreichischer Forschung in internationalen Forschungsprogrammen zum Globalen Wandel, und österreichische Vertretung in den Steuerungsgremien solcher Programme ? Steigerung der Präsenz österreichischer Forschung in hochrangigen Fachpublikationen zum Globalen Wandel ? Einwerbung internationaler und ausländischer Forschungsmittel ? Schaffung von Grundlagen für ein integriertes Sicherheitsmanagement bezüglich Schutz vor Naturgefahren und Versorgungsrisken (in Alternativszenarios); Aufbau von Consultancy Kompetenzen für den Alpenraum und darüber hinaus 4. Auf welche Stärken und Potentialen der österreichischen Forschungsgemeinschaft kann dieses Thema aufbauen? Was muss zusätzlich gestärkt werden? Österreich als kleines Land zeichnet sich ähnlich wie die Schweiz durch eine weniger breite Ausdifferenzierung von Forschungsbereichen und eine höhere Bereitschaft zur zielgerichteten interdisziplinären Zusammenarbeit aus. Diese Kompetenzen wurden in den letzten Jahren durch mehrere Forschungsprogramme gestärkt. Das Forschungsprogramm zu einer nachhaltigen Entwicklung im Themenfeld "Globaler Wandel" kann daher auf sehr spezifische international anerkannte Forschungskompetenzen und wissenschaftliche Kooperationsbasen in Österreich zurückgreifen. In den Fachbereichen der Klimatologie, insbesondere der Koppelung von grossräumigem Wetter- und Klimageschehen und deren kleinräumigen Ausprägungen im alpinen Raum bis hin zur Bereitstellung von kleinräumigen Klimaszenarien für die nächsten Jahrzehnte haben österreichische Forscher anerkannte Kompetenz. Auch andere Fachbereiche, wie et wa Glaziologie, Hydrologie, Biologie, Forstwissenschaften haben spezielles Verständnis für alpine Verhältnisse entwickelt.... Des weiteren genießen österreichische Forschungseinrichtungen internationales Ansehen in Fragen des Zusammenhangs von gesellschaftlichem Metabolismus und Landnutzung, in Verbindung mit wirtschaftlichem Wachstum und Strukturwandel. Daran knüpfen sich spezifische Kompetenzen für innovative Methoden zur Berechnung des Kohlenstoffkreislaufs. In vielen dieser Bereichen weist Österreich eine auch international herausragende Datenbasis auf – etwa Klimadaten eines dichten Netzes, die bis zu 250 Jahre zurückgehen, meteorologische und luftchemische Daten am Hohen Sonnblick (3106 m), einer Hintergrundstation von europäischer Bedeutung, umfassende Daten zum Kohlenstoffkreislauf und zu den natürlichen und gesellschaftlich bedingten Materialflüssen, u.s.w.. Österreichische Forschungsinstitutionen genießen weltweit führendes Ansehen in der Analyse von Nachhaltigkeit, Energienutzung Verkehrssystemen und der (insbesondere jeweiligen Energieeffizienz, Erforschung Energie technischer aus und Biomasse) und sozioökonomischer anwendungsorientierter Innovationen. Ein österreichisches Konsortium leitet z.B. ein diesbezügliches EU-Forschungsprojekt „Transition to Sustainability“. DRAFT 4/6 Aufbauend auf diesen Voraussetzungen und Aktivitäten erscheint die Stärkung von modernsten methodischen Kompetenzen wie gekoppeltes Modellieren (Sozio-ökonomische/ökologische Modelle) notwendig und sinnvoll. Des weiteren sollte die in Österreich vorhandene Expertise in Richtung Methodenentwicklung für ein integriertes sustainability assessment und gesamtwirtschaftliche Nachhaltigkeitsevaluation vorangetrieben werden. Die konsistente Verknüpfung von biophysischen und sozioökonomischen Parametern und Indikatoren auf verschiedenen Skalenebenen ist die wesentliche Grundlage für Monitoring, Modellierung, Szenariobildung und Analyse der anthropogenen Gestaltbarkeit. Ökosystemmodelle (mit Aspekten wie z.B. land cover, N-Flüsse, Energieflüsse etc.) sollten mit Akteursmodellen (partizipative Verfahren) zur Unterstützung lokalen und regionalen Ressourcenmanagements verbunden werden. An ein solches Accounting System ist eine Analyse der systemischen Beziehung von z.B. Haushaltskonsum (physisch, monetär), Lebensqualität, Lifestyle, Public Health unter Bedingungen eines zukünftigen Globalen- und Klimawandels anknüpfbar. 5. Welche strategische Verbindungen gibt es zu anderen der genannten Themen sowie zur (inter)nationalen Programmen und Strategien, die für die Formulierung einer österreichischen Strategie wichtig sind? Eine regionale/nationale Nachhaltigkeitspolitik kann nur im globalen Kontext verwirklicht werden. Dazu ist die Einbettung in eine globale Strategie notwendig. Globaler Wandel betrifft unterschiedlichste Themenfelder auf verschiedene Weise, auf unterschiedlichen Skalen und in unterschiedlichen Zeitdimensionen. Gemäß dem globalen Charakter der Probleme muss die Forschung in internationale Forschungsprogramme wie WCRP, Diversitas, IGBP, IHDP, IHP oder MAB eingebunden sein. Wichtiger Partner ist dabei auch das ICSU (International Council of Science), der seit 1972 auf internationaler Ebene Forschungsagenden definiert und koordiniert. Im Einzelnen sind internationale Forschungsvorhaben aus den folgenden Bereichen von besonderer Bedeutung: Atmosphärenforschung, Klimaforschung, Forschung zum Wasserkreislauf, Biosphärenforschung, Ökonomie, Friedens- und Konfliktforschung. Besonders im Themenfeld Klimaforschung kommt den internationalen Konventionen und Panels UNFCCC (hier derzeit insbesondere das Regelungsinstrument Kyoto-Protokoll) und IPCC große Bedeutung zu. In Bezug auf die Einbettung des Themenfeldes "Globaler Wandel" in das Ziel der nachhaltigen Entwicklung hat die UN-Agenda 21 besondere Wichtigkeit. Weitere wichtige Partner der globalen Allianz zur Erforschung des globalen Wandels sind, neben der EU, die OECD, sowie regionale Bündnisse, wie ENRICH (Europa), IAI (Nord- Südamerika), APN (asiatischer Raum), welche zur Vernetzung der Forschung zum globalen Wandel gegründet wurden. Große Bedeutung kommt auch nicht-staatlichen Organisationen wie "Earth Concil", IUCN, WBCSD zu. Zahlreiche nationale Programme und Einrichtungen anderer Staaten, wie z.B. der WBGU des BMBF Deutschland, das Nationale Forschungsprogramm 'Klimaänderungen und Naturgefahren' der Schweiz oder das UKCIP Grossbritanniens um nur einige, sehr divergente Beispiele zu nennen, können sowohl Vorbilder als auch Partner für die Österreichische Forschung sein. Das Themenfeld "Globaler Wandel" wird damit maßgeblich mit nationalstaatlichen Anstrengungen (z.B. österreichische Strategie zur nachhaltigen Entwicklung, Österreichische Bundesregierung, April 2002) und EU-weiter Initiativen (z.B. „A Sustainable Europe for a Better World: A European Strategy for Sustainable Development“, Commission of the European Communities, COM(2001)264 final) zur Erreichung des Zieles einer Nachhaltigen Entwicklung zu verbinden sein. Sozial-, Wirtschafts- und DRAFT 5/6 Umweltpolitik müssen in Österreich zu einer übergreifenden Strategie nachhaltiger Entwicklung integriert werden. Verbindungen zu anderen Themenfeldern der "Forschung für eine Nachhaltige Entwicklung" ergeben sich vor allem mit den Bereichen Raumentwicklung, durch die Bearbeitung des Fragenkomplexes zu sozialen, ökonomischen und politischen driving forces in den Bereichen der Landnutzung und des Umfangs und der Art des Zugangs zu Informationen, Gütern und Dienstleistungen für einzelne Mitglieder der Gesellschaft (u.a. Mobilität). Des weiteren gibt es Synergien mit dem Bereich "Ökosystemfunktionen" durch die Bearbeitung des Zusammenhangs Landnutzung/ Metabolismus/ Wirtschaftliche Entwicklung, z.B. durch die Identifikation von gesellschaftlichen Eingriffen, die zu Verlusten an Biodiversität führen, auf verschiedenen räumlichen / zeitlichen Ebenen (Socio-economic drivers of biodiversity loss). Mit dem Themenfeld "Ressourcenmanagement" überschneiden sich Fragen zu nachhaltigen Gestaltung von Ressourcennutzungssystemen (Rahmenbedingungen, Anreizsysteme),, globalen Handelsströmen (Substitution der Inlandsproduktion durch Importe, Auslagerung von Umweltschäden; "Leakage"), insbesondere durch die Bearbeitung der Skalenfrage (räumlich/zeitlich) z.B. der Umweltwirksamkeit der Erschließung neuer Ressourcen (insbesondere erneuerbarer) und die Einführung/Verbesserung von Technologien. Die durch den Globalen Wandel verursachten, z.T. einschneidenden Veränderungen können nur in einem Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft transparent und damit politischen Instrumenten zugänglich gemacht werden. Daher ist auch die Verbindung zu den beiden Themenfeldern „Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft“ und „Politische Instrumente“ notwendig. DRAFT 6/6