Ich kenne Media Smart aus England und habe vor einigen Jahren

Werbung
Ich kenne Media Smart aus England und habe vor einigen
Jahren die Adaption des Lehrmaterials auf den deutschen
Bildungsbereich empfohlen, da Werbekompetenz bereits in der
Grundschule gefördert werden sollte. Meines Erachtens ist das
der richtige Ort für eine kritische Auseinandersetzung mit dem
Thema Werbung: Hier wird systematisch und unter der
Anleitung von erfahrenen Pädagogen gearbeitet. Wenn Firmen
sich an einem solchen Projekt beteiligen, übernehmen sie
Verantwortung für ein gesellschaftlich relevantes Problem.
Auf den ersten Blick könnte dies bedenklich sein, ich denke aber, man sollte diese Frage anhand des
Unterrichtsmaterials
beantworten.
Und
da
kann
ich
nichts
Bedenkliches
erkennen.
Wenn
Medienunternehmen sich hier engagieren, auch weil andere Gruppen dies bisher nicht gemacht haben,
dann sollte man dies erst einmal respektieren. Media Smart hat ja einen Beirat eingerichtet, bei dem ich
Mitglied bin, um sich dabei kompetent und qualifiziert beraten zu lassen.
Da ich an dem Projekt maßgeblich beteiligt war, kann ich versichern, dass dies nicht der Fall war und ist.
Da wären andere Wege sicher erfolgreicher. Dass Firmen, die durch ihre Werbung bekannt sind, sich im
Bereich Werbeerziehung engagieren, mag auf den ersten Blick verwundern. Da aber Werbung ein Teil
unserer Gesellschaft und unseres Wirtschaftssystems ist, sehe ich nichts Problematisches daran, wenn
diese sich für Werbeerziehung engagieren. Wer sich in der Werbeforschung auskennt, weiß, dass eine
solche
Unterrichtseinheit
gegenüber
dem
Einfluss
von
medienvermittelter
Werbung,
Freundschaftsgruppe und der Gleichaltrigen sowie den Eltern vernachlässigbar gering ist.
der
…
Wenn wir in unseren pädagogischen Bemühungen an die Lebenswelt von Kindern anknüpfen wollen,
dann sollten es auch echte Werbespots sein. Alles andere wäre eine Verkünstlichung von
Werbeerziehung.
Bei der Aufbereitung des Materials gab es einen intensiven Dialog zwischen Media Smart, den Vertretern
der Industrie und den beteiligten Medienpädagogen. In diesem Sinne ist das Material ein Kompromiss,
aber ein guter, wie ich es sehe. Jede Seite vertritt dabei ihre berechtigten Interessen. Ich habe dies als
einen positiven Prozess erlebt.
Dies ist ein Ansatz, den wir in der praktischen Medienerziehung schon lange empfehlen. Und wir haben
auch in der Grundschule damit gute Erfahrungen gemacht. Nur so lernen Kinder die Mechanismen von
Werbung kennen.
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