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Gesund beginnt im Mund
Unsere Zähne sind ständig im Einsatz: Ob Kauen, Beißen, Sprechen oder Lächeln - ohne Zähne geht es nicht.
Schön sollen sie sein, möglichst weiß und lückenlos - dann können Sie auch maßgeblich zu einer attraktiven
Erscheinung beitragen. Und eigentlich sollte es auch gar nicht so schwer sein, Zähne und Zahnfleisch dauerhaft
gesund zu erhalten - schließlich kommen unsere Zähne im Normalfall gesund auf die Welt. Erst durch schlechte
Mundhygiene, falsche Ernährung, Stress oder Rauchen verspielen wir selber die ideale Basis für "ein Leben lang
gesunde Zähne". Aber nicht nur das: Weil Karies und Parodontitis auch zu anderen schweren Erkrankungen
führen können, riskieren wir dazu noch unsere Gesundheit.
Mit frühzeitiger Zahnprophylaxe muss es jedoch nicht so weit kommen.Aktuelle Studien zur deutschen
Mundgesundheit zeigen eine klare Tendenz: Immer mehr Erwachsene - und hier ein immens hoher Anteil der
Senioren - leiden an einer chronischen Entzündung des Zahnhalteapparates, der Parodontitis, im Volksmund
auch Parodontose genannt. Zahnfleischbluten, Rötungen und Schwellungen sind erste Alarmzeichen. Es drohen
Entzündungen, meist ausgelöst durch bakterielle Zahnbeläge, die sich am liebsten zwischen den Zähnen und am
Zahnfleischrand festsetzen. Wird diese so genannte "Plaque" nicht entfernt, suchen sich die Bakterien ihren Weg
in tiefere Schichten des Zahnfleisches und lösen dort die Parodontitis, die Entzündung des Zahnhalteapparates,
aus. Der Körper wehrt sich und produziert Enzyme, die zwar die Bakterien, aber auch das Zahnfleisch selber
angreifen. Ohne Behandlung droht die Zerstörung von Bindegewebe und Kieferknochen - und letztlich
Zahnausfall.Mittlerweile ist es wissenschaftlich belegt, dass Erkrankungen in der Mundhöhle das Risiko für
bestimmte Allgemeinerkrankungen verstärken können. Die Rede ist zum Beispiel von Wechselwirkung zwischen
Parodontitis und Atemwegserkrankungen sowie einem erhöhtem Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko. Ein Diabetes
kann durch die Folgen der Parodontitis verschlimmert werden. Bei Schwangeren besteht ein auffälliger
Zusammenhang zwischen Erkrankungen des Zahnhalteapparats und der Frühgeburtenrate sowie einem geringen
Geburtsgewicht. Umgekehrt verstärken Diabetes, ein geschwächtes Immunsystem und Rauchen das Risiko für
Erkrankungen von Zähnen und Zahnfleisch.Wer auf seine Gesundheit Wert legt, der muss Zähnen und
Zahnfleisch besondere Beachtung schenken. Und das ist mehr als "nach dem Essen Zähne putzen nicht
vergessen". Eine gezielte Vorsorge gehört unbedingt dazu.
Tipps und Tricks im Überblick:
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Die Zahnbürste sollte extraweich sein.
Die Zahnpasta sollte Flouride enthalten und möglichst wenig grobe Putzkörper.
Benutzen Sie nur Ihre eigene Zahnbürste und wechseln Sie diese nach ca. sechs bis acht Wochen (das gilt
auch für den Kopf Ihrer elektrischen Zahnbürste). Nicht waagerecht hin und her Schrubben, sondern den Belag
mit leichten Kreis- oder Rüttelbewegungen lösen.
Nicht mit Druck arbeiten, das kann vor allem dem Zahnfleisch schaden.
Putzen Sie möglichst immer in der gleichen Reihenfolge und vergessen Sie keinen Zahn.
Beginnen Sie am Besten an den Stellen, die am schwierigsten zu erreichen sind.
Putzen Sie jeden Zahn einzeln.
Sie sollten die Zähne mindestens zweimal am Tag putzen, in jedem Fall bevor Sie schlafen gehen.
Warten Sie mindestens eine halbe Stunde mit dem Putzen, wenn Sie saure Spiesen oder Getränke zu sich
genommen haben. Säuren grreifen den Zahnschmelz an und machen ihn weicher.
Reinigen Sie die Zahnzwischenräume ebenfalls gründlich: mit Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürstchen.
Führen Sie die Zahnseide vorsichtig auf und ab und halten sie immer in Zahnkontakt.
Drücken Sie die Zahnseide nicht in das Zahnfleisch.Benutzen Sie die Zahnseide, vor dem Putzen mit der
Bürste.
Lassen Sie sich die richtigen Techniken von der Prophylaxefachkraft in Ihrer Zahnarztpraxis zeigen und üben Sie
gemeinsam. Technik und Übung sind entscheidend!
Die individuelle und risikoorientierte Prophylaxe
Die moderne Diagnostik bietet dem Zahnarzt die Möglichkeit, Risiken für Erkrankungen an Zähnen und
Zahnfleisch rechtzeitig zu erkennen und eine, auf jeden Patienten individuell abgestimmte, Behandlung
vorzunehmen.Entscheidend ist natürlich der aktuelle Zustand von Zähnen und Zahnfleisch, der
Mundhygienestatus. Dieser beinhaltet alle Angaben um die Risiken für Krankheiten wie Karies oder Parodontitis
bestimmen zu können. Hierzu gehören auch Informationen zum häuslichen Putzverhalten und zu weiteren
Risikofaktoren: Ein geschwächtes Immunsystem, Krankheiten wie ein Diabetes Mellitus oder Rauchen können die
Gesundheit von Zähnen und Zahnfleisch deutlich negativ beeinflussen.Mit unterschiedlichen Tests können die
Zusammensetzung des Speichels und das Vorhandensein schädlicher Keime und Bakterien nachgewiesen
werden. Je mehr dieser belagbildenden Bakterien im Mund vorkommen, desto mehr Plaque setzt sich auf den
Zähnen und in den Zahnzwischenräumen fest. Durch das Anfärben der Zähne mit einer bestimmten Flüssigkeit,
kann der Zahnbelag sichtbar gemacht werden und der sogenannte „Plaque-Index“ als ein weiterer Risikofaktor
errechnet werden.Konkrete Anzeichen für Karies, wie angegriffener Zahnschmelz, der an diesen Stellen deutliche
weiße Flecken aufweist, oder Löcher in den Zähnen, fordern sofortige Maßnamen. Aber auch überstehende
Ränder oder defekte Füllungen müssen beseitigt werden. Solche Nischen sind die idealen Schlupflöcher für
Bakterien und Keime, die sich dort leicht ansiedeln und vermehren können.Aber nicht nur die Zähne werden
gründlich gecheckt. So wird das Zahnfleisch an bestimmten Stellen mit einem Instrument auf seine
Blutungsneigung geprüft: Zahnfleischbluten ist ein wichtiges Anzeichen möglicher bakterieller Entzündungen. Und
auch das Messen von Zahnfleischtaschen gehört zu einem modernen Prophylaxekonzept: eine Parodontitis, die
chronische Entzündung des Zahnhalteapparates, kann so festgestellt werden.
Das Prophylaxe-Programm bietet ein persönliches Gesundheitskonzept mit dem Ziel, Risiken rechtzeitig zu
erkennen, zu minimieren und Zähne und Zahnfleisch dauerhaft gesund zu erhalten. Die individuelle und
risikoorientierte Prophylaxe erkennen Sie an den folgenden Schritten t:
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Bestimmung des individuellen Karies- und Parodontitis-Risikos
Analyse des Zahnhalteapparats
Bestimmung des Zahnfleischeszustands
Bestimmung des Zahnbelagsmenge und -qualität
Zungenreinigung zur Keimreduktion und Vermeidung von Mundgeruch
Karies-Kontrolle ohne Röntgenstrahlen-Belastung
Mundspülung zur Keimreduktion
Verständliche Informationen zum Stand der Mundgesundheit
Schonende und gründliche Zahnreinigung mit nicht abrasiven Verfahren
Objektive Information und Beratung zu möglichen weiteren Behandlungs-Schritten
Dokumentation des aktuellen Zustands auf Ausdruck für den Patienten
Beim Prophylaxe-Konzept wird eine individuelle Bestimmung des Risikos für Parodontitis und Karies
durchgeführt. Auf dieser Grundlage führen speziell ausgebildete Fachkräfte die angemessenen
Vorsorgemaßnahmen durch und legen die richtigen und sinnvollen Intervalle fest, in denen die PZR und andere
ergänzende Maßnahmen eingeplant werden sollten, um einen optimalen Schutz zu gewährleisten
Ein Leben lang gesunde Zähne! Dieser Wunsch ist nur zu erfüllen, wenn Patient und Zahnarztpraxis einen
gemeinsamen Weg gehen.
Ein individuelles und risikoorientiertes Prophylaxekonzept gehört, neben der regelmäßigen Kontrolle, unbedingt
dazu. Eine der zentralen Maßnahmen der Prophylaxe ist die PZR, die professionelle Zahnreinigung, als
Ergänzung zur täglichen Mundhygiene zuhause.
Auch wenn die Zähne und die Zahnzwischenräume noch so gründlich und regelmäßig gereinigt werden, finden
bakterielle Zahnbeläge immer noch genügend Räume und Verstecke in denen sie für Bürsten, Borsten und
Zahnseide unerreichbar sind.
Die Professionelle Zahnreinigung (PZR) ist ein wesentlicher Bestandteil des Prophylaxekonzepts und für alle
Patienten von besonderer Bedeutung. Die PZR wird in der Regel von spezialisierten und besonders qualifizierten
zahnärztlichen Mitarbeiterinnen wie der Dentalhygienikerin (DH), der zahnmedizinischen Prophylaxehelferin
(ZMP) oder der zahnmedizinischen Fachhelferin (ZMF) auf der Grundlage definierter Arbeitsabläufe durchgeführt.
Im Rahmen einer systematischen Befunderhebung und Diagnostik durch den Zahnarzt wird zunächst der Zustand
der Mund- und Zahngesundheit festgestellt.
Die Arbeitsabläufe der PZR sind vom Grundsatz her bei allen Zielgruppen, vom Kind bis zum Senior, gleich. In
den einzelnen Altersgruppen werden spezielle Materialien, Methoden und Geräte eingesetzt, die Erfahrung und
besondere Kenntnisse in der Dentalhygiene voraussetzen. Zunächst spült der Patient mit einer speziellen,
desinfizierenden Lösung, bevor die Zahnbeläge mit einer Anfärbelösung sichtbar gemacht werden. Danach
werden unter Einsatz von Hand- und maschinellen Instrumenten die Plaque und der Zahnstein entfernt. Je nach
Ausprägung und der Tiefe der Zahnfleischtaschen ist der Aufwand dabei unterschiedlich. Zahnfleischtaschen
dürfen nur vom Zahnarzt oder einer Dentalhygienikerin (subgingival/unterhalb des Zahnfleischsaumes) gereinigt
werden. Im Anschluss werden die Zähne poliert und die Oberflächen gegen eine schnelle Rückbesiedlung durch
Bakterien mit Fluorid versiegelt. Tipps und Hinweise sowie Instruktionen und Übungen für eine effektive häusliche
Mundhygiene schließen die PZR ab.
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