Schau mir in die Augen

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Gut zu wissen
Schau mir
in die Augen
Foto: © masterfile
Von B ar b ara E r be
Sind Ihre Augen gerötet? Zuckt das Lid immer wieder?
Weist der Augapfel einen ungewohnten Farbton auf? Oft,
aber nicht immer, sind derlei Beschwerden harmlos und
schnell wieder vorbei. Manchmal weisen sie aber auch
auf ein gesundheitliches Problem hin. Lesen Sie, was
dahinterstecken könnte und wann Sie handeln sollten.
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Rote Augen, verklebte Lider
sichtbarer Fremdkörper dahinterstecken, der entfernt werden muss, oder
eine schwere Entzündung.“ Zudem können geplatzte Äderchen im Auge
auf Bluthochdruck hinweisen. „Die zarten Blutgefäße im Auge reagieren
oft als Erstes auf erhöhten Druck“, erklärt Dr. Eckert.
Falls Sie morgens mit geröteten und verklebten Augen aufwachen, hat
Sie höchstwahrscheinlich eine Bindehautentzündung erwischt. Oft sind
Bakterien oder Viren schuld – dann ist die Entzündung ansteckend, und Sie
sollten sich möglichst nicht an die Augen greifen. Sonst besteht die Ge­
fahr, dass Sie die Erreger über Ihre Hände an andere weitergeben.
Aber auch Umweltfaktoren wie trockene Heizungsluft, Ziga­
rettenrauch oder grelles Sonnenlicht können die Binde­
haut reizen. Einmal entzündet, scheidet diese vermehrt
schleimiges Sekret aus, um mögliche „Angreifer“
wegzuschwemmen. Hat sich die Bindehaut inner­
halb von wenigen Tagen nicht merklich erholt,
ist ein Augenarztbesuch ratsam.
Gelbton
Färbt sich das Weiße im Augapfel oder die Bindehaut
gelb, sind möglicherweise Leber oder Galle erkrankt
und können den gelben Gallenfarbstoff Bilirubin
nicht mehr ausreichend ausscheiden. Grund
dafür kann eine Leberentzündung sein, aus­
gelöst durch Viren, Bakterien oder starken
Alkoholkonsum, aber auch Gallensteine,
die den Abfluss des Farbstoffs behindern.
Sammelt der sich im Körper, färben sich
Haut und Augen gelb und beginnen stark
zu jucken. „Eine leichte Gelbfärbung der
Augen kann auch auf eine Erkrankung
des blutbildenden Systems hinweisen“,
sagt Dr. Wolfgang Wesiack, Präsident
des Bundesverbands Deutscher Inter­
nisten. „Beim Morbus Meulen­gracht,
einer angeborenen Stoffwechsel­
störung, ist der Bilirubinanteil im Blut
nur vorübergehend erhöht. Dennoch
sollte der Hausarzt sicherstellen, dass
keine ernsthaftere Erkrankung vorliegt.“
Augenzucken
Fast immer steckt Überanstrengung
dahinter, wenn die Lider zucken. Wer
stundenlang liest oder starr auf einen
Bildschirm blickt, strengt seine Augen
über Gebühr an. Ebenso können Schlaf­
mangel, psychischer Stress, starke kör­
perliche Beanspruchung oder Zugluft die
Augenmuskeln reizen. Meist verschwindet
das Zucken nach zwei bis drei Tagen von
allein – vorausgesetzt, der Stress lässt nach
und die Augen können sich wieder entspan­
nen. Hält es eine ganze Woche oder gar länger
an, ist ein Augenarztbesuch ratsam: In seltenen
Fällen kann eine neurologische Erkrankung die
Ursache für das Zucken sein.
Häufiges Blinzeln
Nicht umsonst kommt der medizinische
Auch wenn das Ganze ziemlich bedrohlich aussieht: Meist steckt
hinter einem Blutfleck im weißen Augapfel „nur“ ein geplatztes Äderchen,
zum Beispiel infolge starken Hustens oder Niesens. Dann nehmen die um­
liegenden Zellen das ausgetretene Blut innerhalb von zehn bis 14 Tagen
wieder auf, der Fleck verschwindet nach und nach. Dennoch rät Dr. Georg
Eckert, Sprecher des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands, auf
jeden Fall zum Arztbesuch: „Es könnte auch ein mit bloßem Auge nicht
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Plötzlicher Blutfleck
Digest 01/14
Fachausdruck für Kurzsichtigkeit – „Myopie“ –
vom griechischen Wort myein, zu Deutsch „blinzeln“.
„Kurzsichtige Menschen, die blinzeln, sehen tatsächlich
besser“, erklärt Dr. Eckert, Sprecher des Berufsverbands der
Augenärzte Deutschlands. „Indem sie die Augen zusammenkneifen,
bündeln sie die einfallenden Lichtstrahlen, sodass das Bild schärfer wird.“
Wenn Sie also tagein, tagaus blinzeln, tun Sie gut daran, einen Sehtest zu
machen. Weitere mögliche Ursachen: eine Allergie oder ein Fremdkörper,
der das Auge reizt, aber auch – wie beim Augenzucken – Stress oder im
Ausnahmefall eine neurologische Erkrankung.
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